What A Way To Go: Life at the end of Empire (full movie)
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0:26 - 0:29Der Film, den du gleich sehen wirst
handelt von dem Problem der Selbstzerstörung. -
0:29 - 0:33Er hat zum Ziel, es Menschen zu ermöglichen
die Natur dieses seltsamen und tragischen Akts besser zu verstehen. -
0:33 - 0:40Wir werden diese grosse menschliche Notlage
nicht mindern können, -
0:41 - 0:45ohne dass mehr Menschen sie verstehen
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0:45 - 0:52und ihre Wichtigkeit erkennen.
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0:54 - 1:01Viele Dinge in unserer Welt sind
sehr beängstigend. -
1:02 - 1:08Welche seelischen Qualen es auch verursachen mag,
ich möchte die ganze Wahrheit wissen ... -
1:08 - 1:14Meine Generation ist vielleicht die Erste,
in der viele von uns nicht im hohen Alter sterben werden. -
1:14 - 1:20Denn viele von uns werden es wohl nicht schaffen.
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1:20 - 1:27Die globale Erwärmung ... wird das bewirken und
unser Klima durcheinander bringen ... -
1:28 - 1:33wie eine neue Eiszeit oder etwas Ähnliches.
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1:33 - 1:40Ich denke das Schrecklichste ist für mich nicht ...
Das Schrecklichste ist der Gedanke, -
1:44 - 1:51meinen Kindern eine Welt zu hinterlassen,
in der das Leben echt schwierig und schmerzhaft -
1:57 - 1:58für sie ist.
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1:58 - 2:02Ich denke, wir sind erledigt. Wir alle...
Ich denke, die meisten hier in diesem Raum -
2:02 - 2:04werden sterben, bevor wir ...
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2:04 - 2:09Ich glaube nicht, dass wir uns komplett selbst
auslöschen werden. Ich denke, dass ... -
2:09 - 2:11Ich denke, dass wir möglicherweise
zurückfallen könnten auf ... -
2:11 - 2:14Es muss aber einen Weg geben.
Es muss einen Weg geben, das zu durchleben. -
2:14 - 2:18Wenn wir erstmal fähig sind, die Welt ohne
Scheuklappen zu betrachten -
2:18 - 2:21und sehen, was für eine fürchterliche Schweinerei
wir hier anrichten ... -
2:21 - 2:26Wir müssen unsere komplette Vorstellung wie die Welt funktioniert ändern ...
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2:26 - 2:29Ich fühle mich meist so,
als wäre alles aus dem Gleichgewicht geraten. -
2:29 - 2:32Nichts was ich tun kann wird irgend einen
Unterschied auf dem Planeten bewirken. -
2:32 - 2:37Wir leben auf eine Art, die nicht funktioniert.
Wir müssen aber so leben, dass es funktioniert. -
2:37 - 2:38Also wird sich etwas ändern.
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2:38 - 2:45Du hast keinen Einfluss darauf,
was in Washington passiert. -
2:52 - 2:56Du hast keinen Einfluss darauf,
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2:56 - 3:02was drüben im Irak passiert.
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3:02 - 3:09Wir haben den Feind getroffen, und das sind wir.
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3:13 - 3:14Vemutlich rede ich mir nur ein, dass alles gut werden wird.
Irgendwie muss man ja -
3:14 - 3:21weitermachen.
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3:21 - 3:28Es macht keinen Spass darüber nachzudenken.
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3:41 - 3:48Es gab in meinem Leben eine Phase, als ich
diesen immer wiederkehrenden Tagtraum hatte. -
3:49 - 3:56Ich sitze in meinem Auto, das Radio ist an
und ich fahre ganz langsam durch ein Fast-Food-Straßenrestaurant. -
3:56 - 4:03Ich öffne das Fenster und sie geben mir
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4:03 - 4:10mein Getränk, den Burger und die Pommes.
Und während ich auf mein Wechselgeld warte, -
4:12 - 4:17sehe ich in weiter Ferne einen gleißend hellen Blitz
und eine aufsteigende Wolke. -
4:17 - 4:22Und als die volle Kraft der nuklearen Explosion
über mich hereinbricht, -
4:22 - 4:29und die Eiseskälte meiner umgestürzten Coke
in meine Hose sickert, -
4:35 - 4:42denke ich,
was für eine Art zu Sterben ist das denn. -
4:42 - 4:47Ja, ich denke, wir könnten uns wohl selbst komplett auslöschen.
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4:47 - 4:52Definitiv. Es fühlt sich an, als ob wir genau darauf zusteuern.
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4:52 - 4:57Da ist eine Leere weil andere Bedürfnisse ...
die wahren Bedürfnisse ... -
4:57 - 5:00Die wahren Sehnsüchte werden nicht befriedigt.
Und wir kämpfen nur mit dem, was uns unsere Kultur bietet. -
5:00 - 5:05Und weißt Du, unsere Kultur erzählt uns,
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5:05 - 5:07dass wir Liebe finden werden,
wenn wir diesen Lippenstift, diese Kosmetika, -
5:07 - 5:10diese Kleidung oder dieses Auto kaufen.
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5:10 - 5:17Ich denke, es wäre besser, wir würden die Erde
all denen zurückgeben, -
5:25 - 5:30die nicht so zerstörerisch sind.
Dem übrigen Leben auf der Erde. -
5:30 - 5:34Ich wurde im Zentrum von Michigan,
im mittleren amerikanischen Westen geboren, -
5:34 - 5:41dem "Wasser-Winter-Wunderland".
Ich wuchs in einer bäuerlichen Grossfamilie auf. -
5:41 - 5:48Die meisten waren Bauern.
Bodenständig, hart, arbeitsam, ruhig, hilfsbereit. -
5:49 - 5:54Ich bin in ein warmes Plätzchen mit viel zu Essen hineingeboren
und hatte das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. -
5:54 - 5:58Und ich bin in Geschichten hineingeboren.
Geschichten über den Wert von Arbeit -
5:58 - 6:02und die richtige Lebenseinstellung.
Ansichten über Gott und das Land, -
6:02 - 6:06über die Gemeinschaft, Zugehörigkeit,
Standhaftigkeit und Entschlossenheit. -
6:06 - 6:11Geschichten über die Rolle und den Platz des Menschen
auf diesem Planeten. -
6:11 - 6:18Ansichten über unser Verhältnis zu etwas,
das wir "Natur" nannten. -
6:19 - 6:23Ich wurde in Geschichten hineingeboren.
Niemand erzählte mir diese Geschichten. -
6:23 - 6:26Es gab dazu keine Notwendigkeit.
Diese Geschichten waren die Luft, die ich atmete, -
6:26 - 6:28das Wasser in dem ich schwamm
und der Boden auf dem ich ging. -
6:28 - 6:35Sie waren überall um mich herum. Wir wussten damals
nicht einmal, dass es Geschichten waren. -
6:35 - 6:40Wir dachten einfach, dass es eben so wäre.
Mein Leben war wie ein Spielplatz. -
6:40 - 6:44Es gab Fische zu fangen, Boote zu fahren,
Umzüge anzusehen. -
6:44 - 6:50Wanderwege zu gehen, Seen zu durchschwimmen,
Schneemobile zu fahren, -
6:50 - 6:56Spiele zu spielen, Geschenke zu öffnen
und eine Familie mit der man all das teilen konnte. -
6:56 - 7:00Die Tage würden mit Sonnenuntergängen und Feuerwerken enden
und manchmal würde ich tanzen bis ich voller -
7:00 - 7:05Freude zusammenbrechen würde.
Es war ein magisches Land mit Kirschbällchen, -
7:05 - 7:10warmer Milch, Geburtstagskuchen, gekauften Faschingskostümen
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7:10 - 7:17und brandneuen Stühlen unter den Bäumen.
Ein Land mit übergroßen Gänsen, gutgekleideten Pudeln, -
7:17 - 7:22talentierten Vögeln und noch talentierteren Leuten.
Die Erde war unser Karussell, unser Klettergerüst, unsere Schaukel. -
7:22 - 7:29Solange wir nicht in die Tiefe sehen würden,
wäre alles in Ordnung. -
7:31 - 7:38Ich wurde auf dem halbem Wege zur Bevölkerungsexplosion geboren.
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7:38 - 7:45Ich wurde auf dem Anstieg der steigenden CO2-Werten geboren.
Ich wurde im Vorgebirge zum Massenaussterben geboren. -
7:45 - 7:51Ich wurde auf den steinigen Aufstiegen der Ölproduktion geboren.
Ich wurde geboren mit dem Blick nach vorne und immer aufwärts. -
7:51 - 7:54Mein erster Schritt, ein Schritt aufwärts,
ein Schritt in den Fortschritt. -
7:54 - 7:59Ein Schritt in eine weite und glorreiche Zukunft der Menschheit.
Wir waren auf dem aufsteigenden Ast. -
7:59 - 8:03Wir schauten nie zurück.
Es gab einen Berg zu erklimmen und wir bezwangen ihn. -
8:03 - 8:06Man musste nur immer ein bisschen weiter klettern.
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8:06 - 8:11Aber den Berg den wir bestiegen, war nicht das,
für was wir ihn hielten. -
8:11 - 8:16Der Aufstieg dem wir entgegengingen,
stammte nicht aus natürlichen Abläufen, -
8:16 - 8:21sondern war die Folge von Ungleichgewicht und Kurzsichtigkeit.
Bei unseren Bemühungen um Fortschritt, um erfolgreich zu sein, -
8:21 - 8:26zu verbessern, sich anzustrengen, zu Überwinden,
zu organisieren, zu formen, zu lösen und zu wachsen, -
8:26 - 8:30wendeten wir riesige und neuartige Kräfte auf den Globus an.
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8:30 - 8:36Wir bewegten uns wie Riesen auf der Erde.
Und übersahen dabei die Fußspuren, die wir hinterließen. -
8:36 - 8:41Ich ging den Weg, ohne mir meiner eigenen großen Füsse bewusst zu sein,
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8:41 - 8:47während ich die Ansichten unserer Kultur umsetzte
ohne dabei lange genug anzuhalten, um die Zerbrechlichkeit -
8:47 - 8:52der Abhänge unter den Füßen zu fühlen.
Aber in den späten 80ern trafen mich, -
8:52 - 8:56Nachrichten über das Ozonloch und die globale Erwärmung
und der Boden begann zu schwanken. -
8:56 - 9:01Ich hielt an und schaute mich zum ersten Mal um.
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9:01 - 9:07Ich erschrak. Ich wurde hineingezogen.
Und dann nahm das Beben wieder ab. -
9:07 - 9:11Besser gesagt, ich gewöhnte mich daran.
Das Leben wurde mit der Geburt meiner drei -
9:11 - 9:17Kinder unübersichtlicher. Und es galt weiter zu klettern.
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9:17 - 9:21Also kletterte ich weiter.
Aber die Beben unter den Fußsohlen blieben. -
9:21 - 9:25In der Nacht schlief ich zwar, aber nur unruhig
und voller Sorgen, -
9:25 - 9:29meine Träume vom unbestimmten Grollen
der Zukunft befallen. -
9:29 - 9:36In meinen Träumen stehe ich auf dem Gipfel
der Gegenwart -
9:40 - 9:42und schaue über das umgebende Land.
Aber es sieht nicht so aus, -
9:42 - 9:49wie ich es mir vorstelle ...
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9:52 - 9:58Ein schwaches Heulen in der Ferne durchdringt die Nacht.
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9:58 - 10:03Die Ungeheuer, die wir mühsam erschufen
zu wild wucherndem Leben. -
10:03 - 10:08Wenden sich nun gegen unsere Städte
Nuklearwaffen warten auf ihren Einsatz -
10:08 - 10:15Warten den rechten Augenblick ab
Brennen auf ihren unerfüllten Zweck -
10:19 - 10:26Während erwartungsvolle Finger neben Knöpfen zittern
Bunker-Brecher und taktische Nuklearwaffen -
10:26 - 10:33Kofferbomben und Terroranschläge,
Kraftwerksstörfälle und austretende Verunreinigungen -
10:34 - 10:41Plutonium mit Raketen in's All geschossen,
um später zu explodieren -
10:45 - 10:50Abgereichertes Uran, das die Schlachtfelder vergiftet
und das Land entvölkert -
10:50 - 10:57Chemische Gefechtsköpfe
und dunkle biologische Magie -
10:59 - 11:05Sarin, Soman, VX, Phosgen,
Anthrax, Pocken und Pest -
11:05 - 11:10Genug, um ganze Städte auszulöschen
Genug, um den ganzen Planeten zu bedecken -
11:10 - 11:16Und ihnen ist egal, wer sie einsetzt
wenn sie nur ins Spiel kommen -
11:16 - 11:23Andere Unannehmlichkeiten kommen von selbst auf uns zu
Alte Freunde, neue Erfindungen und erst kürzlich Entkommene -
11:25 - 11:30Ebola, Marburg Fieber, Lassa und SARS,
Schweinegrippe, Vogelgrippe, HIV und AIDS -
11:30 - 11:34Das Wiederaufflammen von Tuberkulose,
Cholera, Malaria und Typhus -
11:34 - 11:42Prionen und Rinderwahnsinn, Traber bei Schafen
und BSE bei Elchen -
11:43 - 11:50Krebs, der unsere Lungen, unsere Gehirne,
unsere Brüste, unsere Hoden und unsere Eierstöcke zerfrisst -
11:51 - 11:57Und auch neue Ungeheuer schielen über den Horizont
Gute Absichten verwoben mit blinder Arroganz -
11:57 - 12:04und betäubender Gier
Künstliches Essen und Einwegsamen -
12:05 - 12:11Pflanzen, die gegen Pestizide und Herbizide resistent sind
Patentiertes Leben -
12:11 - 12:15Kaum getestet, leise tickend ...
Losgelassen auf das Land -
12:15 - 12:22Als ob ihre Schöpfer, als sie sich umsahen auf der Welt,
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12:22 - 12:29gar nichts dazugelernt hätten
Das Geheul des Monsters steigert sich zum Wahnsinn -
12:29 - 12:33Chemikalien in unserem Boden, unserem Himmel, unserem Regen,
unseren Flüssen, unserem Essen, unseren Körpern, unseren Babies -
12:33 - 12:40Steigende männliche Unfruchtbarkeit, Giftmüll-Deponien, Ozonloch
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12:42 - 12:49Flüsse aufgestaut und Lachs dem Untergang geweiht
Bodenerosion und Überdüngung -
12:49 - 12:56Riesige tote Zonen im Ozean und rückläufige Fischerei
Die stillen Wale kratzen als Schatten ihrer selbst über Skelette der Korallenriffe -
12:57 - 13:04Die Ungeheuer schreiten voran
und Wälder brechen unter ihren Füssen zusammen -
13:04 - 13:09hinterlassen misshandelte indigene Kulturen ohne Heimat
seelisch krank oder tot -
13:09 - 13:14unterbrechen Wasser- und Sauerstoffkreisläufe
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13:14 - 13:19und verwandeln fruchtbare Erde in Wüsten
Während Tiger, Lachs, Baumfrösche und Falken -
13:19 - 13:26dem Pfad ihres Aussterbens hinunterstolpern
Ihre herzergreifenden Stimmen verloren -
13:27 - 13:34im Geknatter der Kettensägen
und den hustenden Beleidigungen der Planierraupen -
13:34 - 13:39Währenddessen ändert sich das Klima...
Zehrende Sommer, hartnäckige Hochwasser -
13:39 - 13:44aggressive Schneestürme, missgünstige Dürren
und stinksaure Wirbelstürme -
13:44 - 13:51Während Pole sich erwärmen und Eisschilde kalben
Permafrostböden aufweichen und Gletscher zurückgehen -
13:52 - 13:58Meeresspiegel ansteigen und große Städte versinken
ozeanische Strömungen versiegen und Superstürme blasen -
13:58 - 14:05Wüsten wachsen, Hasen laufen, Heuschrecken schwärmen
Ameisenarmeen marschieren -
14:05 - 14:11und Moskitos jagen und Nagetiere überhand nehmen
Das Gleichgewicht verloren -
14:11 - 14:15zerstörte Felder hinterlassen, Krankheiten verbreitet
Hungersnöte und Unruhen und Plünderungen und Krieg -
14:15 - 14:22Der Ozean versauert und Korallen
und Muscheln und Plankton lösen sich auf -
14:29 - 14:30Nahrungsketten werden unterbrochen
ganze Ökosysteme kollabieren -
14:30 - 14:37Heute Abend im Wetterbericht
Schaut es jetzt an solange ihr noch könnt -
14:38 - 14:45Weil die Ölförderung zurückgeht ohne richtigen Ersatz
kommt die Produktion ins Stocken während der Bedarf steigt -
14:46 - 14:53Und der Preis der jetzt steigt
wird einfach weiter steigen -
14:54 - 14:57Stell dir die Auswirkung vor auf die globale Wirtschaft
Auf die Lastwagenfahrer und Bauern, auf deine Nachbarn, -
14:57 - 15:00auf dich selbst.
Schau, wie der Börsenkrieg auf die Schlachtfelder tobt -
15:00 - 15:07Schau, wie das Pentagon plant
und die Patrioten handeln -
15:10 - 15:14Schau aus dem Fenster. Fühlst du einen Luftzug?
Die Weltbevölkerung wird angetrieben vom zugeführten Öl -
15:14 - 15:202013 könnten wir sieben Milliarden erreichen
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15:20 - 15:23Das sind Milliarden Körper mehr,
als der Planet ohne Öl tragen kann -
15:23 - 15:26Wir verbrauchen den Planeten
und vergiften den Boden -
15:26 - 15:29Und die Luft und das Wasser
das wir alle brauchen um zu leben -
15:29 - 15:36Wir steuern einen Hochgeschwindigkeitszug auf das Ende des Lebens zu
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15:36 - 15:43und wir reissen den Rest des Planeten mit in den Untergang
1000 Milliarden lebender Seelen mit uns. -
15:46 - 15:49Und all das
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15:49 - 15:53Und all das
Und all das -
15:53 - 15:56Und all das gut verpackt in einer Kultur von Verleugnung und Lügen
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15:56 - 16:02Und Absurditäten die so komplex und so mächtig sind,
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16:02 - 16:04dass wir den Nebel kaum durchschauen.
Die Monster kreischen am Rande des Dorfes -
16:04 - 16:07So riesig und so furchterregend
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16:07 - 16:10Dass wir kaum ertragen können sie anzuschauen.
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16:10 - 16:16Und wir, gefangen in einer kulturellen Zwangsjacke
die wir selbst gemacht haben -
16:16 - 16:22Schlummern weiter während sie näher kommen
Machen Jobs die wir hassen -
16:22 - 16:25Konsumieren Produkte die uns nicht erfüllen
Lenken uns ab so gut wir können -
16:25 - 16:28mit Fernsehen, Drogen, Sex und Unterhaltung
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16:28 - 16:34In der Hoffnung, dass unsere Führer ein paar Antworten finden
Wachen schliesslich auf -
16:34 - 16:41In den stillen Stunden des frühen Morgens
Zur formlosen Offenbarung -
16:52 - 16:59Dass sie keine finden werden.
Ah ... was für ein Alptraum ... -
17:02 - 17:06Tja, Johnny, du bist in einer ziemlich ernsten Lage
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17:06 - 17:09Aber wir glauben,
deine Mutter und Mr. Benson und ich, -
17:09 - 17:16dass du es zu etwas bringen kannst,
ohne weggeschickt zu werden. -
17:18 - 17:21Es gab schon immer einen Teil von mir, der vermutet hat,
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17:21 - 17:28dass ich das Ende der "Welt wie wir sie kennen"
noch zu Lebzeiten sehen würde. -
17:28 - 17:35Es schien mir ein innewohnender Teil der Situation,
eine logische Folge der Bevölkerungsentwicklung und -
17:35 - 17:39das unweigerliche Ende von Mr. Malthus Träumereien zu sein.
Irgendwann würden wir uns der Sonne nähern, -
17:39 - 17:42unsere Flügel würden versagen und
wir würden zur Erde zurück stürzen. -
17:42 - 17:47Scheiße!
Neue Stimmen sprachen von möglichen Zukunftsperspektiven. -
17:47 - 17:47Hey, kann ich ein paar von diesen herrlich roten Beeren haben?
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17:47 - 17:50Crosby, Stills & Nash segelten mit hölzernen Schiffen.
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17:50 - 17:54Mist! Nicht schon wieder.
Riddley Walker schrieb seine "connexions". -
17:54 - 17:58Und Charlton Heston aß mit Omega Man "Soylent Grün"
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17:58 - 18:04auf dem Planeten der Affen.
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18:04 - 18:09Ihr Wahnsinnigen!
Die Welt erschien mir als ein Irrenhaus, -
18:09 - 18:16aber niemand anderes schien es zu bemerken.
Also begrub ich meine Gedanken wieder und wurstelte weiter. -
18:16 - 18:19Tief in mir drinnen, war das eine Zerreißprobe.
Ich erinnere mich, wie ich in der Nacht meine schlafenden -
18:19 - 18:23Kinder beobachtete und dabei ein tiefes und nagendes Grauen
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18:23 - 18:29über Ihre Zukunft fühlte.
Aber ich sperrte meine Ängste fest in mein Herz, -
18:29 - 18:31drückte den Schlummerknopf und schlief noch etwas weiter.
Doch dann beschäftigte ich mich mit Werken -
18:31 - 18:35von Daniel Quinn und Derrick Jensen, zwei Autoren,
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18:35 - 18:40von Büchern wie "Ismael and die Kunst der Manipulation",
die mir dabei halfen -
18:40 - 18:44die Geschichten unserer eigenen Kultur zu erkennen,
sowie die Glaubenssätze, die Annahmen und die Mythen, -
18:44 - 18:51die unser Leben formten,
die Märchen mit denen wir uns selbst belogen haben, -
18:51 - 18:55die Verrücktheit, die wir in der Welt manifestiert haben.
Quinn spricht über das Nazi Regime -
18:55 - 18:58von Adolf Hitler und der Geschichte,
die er den Deutschen aufgetischt hat. -
18:58 - 19:03Eine Geschichte über die verlorene Bestimmung
der arischen Rasse, -
19:03 - 19:07Eine Geschichte von der Unterdrückung und Verunreinigung,
Eine Geschichte von Sieg, Vergeltung und wiedererlangter Größe. -
19:07 - 19:10Quinn erkärt auch, wie die gesamte Nation
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19:10 - 19:15aus Unterdrückern und Unterdrückten,
aus Juden und "guten Deutschen", -
19:15 - 19:18aus Zigeunern und Homosexuellen
alle von dieser Geschichte geblendet wurden. -
19:18 - 19:25Wir, die wir heute in der global vorherrschenden
Kultur leben, sind ganz ähnlich -
19:25 - 19:29Gefangene von Geschichten,
die uns umgeben wie die Luft die wir Atmen, -
19:29 - 19:33Geschichten die wir auf eigenes Risiko aufführen;
Geschichten, die die Lebensgemeinschaft an sich bedrohen. -
19:33 - 19:38Kennt ihr die, über diejenigen Menschen,
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19:38 - 19:44die getrennt von der "Natur" sind,
anders, speziell, die Krone der Schöpfung? -
19:44 - 19:49Oder die über Menschen, die von Natur aus fehlerhaft,
gewalttätig, selbstsüchtig und gierig sind? -
19:49 - 19:56Wie ist es mit der, die besagt,
die Welt wäre für den Menschen erschaffen worden, -
19:56 - 19:59um sie zu kontrollieren und auszubeuten,
dass die Welt keinen anderen als ihren Nutzwert hätte? -
19:59 - 20:03Oder die Geschichte, dass es
nur einen richtigen Lebensweg geben würde -
20:03 - 20:07und nur eine wahre Möglichkeit
die Welt zu sehen und zu verstehen? -
20:07 - 20:10Oder darüber, dass unbegrenztes Wachstum, Wettkampf
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20:10 - 20:14und Produktion zweifellos gut sind?
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20:14 - 20:20Oder die Geschichte, dass wir alles haben
und machen können, dass wir gerade wollen, -
20:20 - 20:24weil ja alles möglich ist?
Es gab Leute, die sich unsere kulturellen Überzeugungen -
20:24 - 20:29und das globale Schlamassel vergegenwärtigt haben
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20:29 - 20:33und das gleiche wie ich sahen:
Unsere Kultur in ihrer gegenwärtigen Form -
20:33 - 20:38kann nicht überdauern.
Ich war nicht allein. -
20:38 - 20:42Aber die Transformation oder der Kollaps
schienen immer noch in weiter Ferne zu sein. -
20:42 - 20:49Sie würden eines Tages kommen.
Aber nicht jetzt. -
20:49 - 20:54Wir hatten noch Zeit. Es gab Hoffnung.
Irgendwo gab es Leute, die sich darum kümmerten. -
20:54 - 20:59So war das für mich, Jahr für Jahr.
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20:59 - 21:05Ich lebte das typische Mittelklasseleben eines Amerikaners.
und die Überzeugungen, die ich als Kind erlernt hatte -
21:05 - 21:10und verdrängte so gut wie möglich alle unterschwelligen
Ängste, die mich tief in mir drinnen verfolgten. -
21:10 - 21:15Und dann begann ich an dieser Dokumentation zu arbeiten...
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21:15 - 21:18Nach drei Jahren des Brütens über Bergen von Büchern,
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21:18 - 21:22Artikeln, Internetseiten, Magazinen, Zeitungen
und Dokumentarfilmen, -
21:22 - 21:26nach dem Besuch von Vorlesungen, Besprechungen,
Salons und Rallies, -
21:26 - 21:29nach Gesprächen mit Freunden, Nachbarn,
Wissenschaftlern, Forschern, -
21:29 - 21:32Schriftstellern, Aktivisten,
Denkern, Einfühlsamen und anderen. -
21:32 - 21:37Nach Sprechen, Schreiben, Lachen, Weinen,
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21:37 - 21:41Ängsten, Verzweiflung und nach dem
Schöpfen neuer Kräfte zum Weitermachen -
21:41 - 21:43wurde mir eines klar:
Der globale ökologische, politische und ökonomische -
21:43 - 21:48Zwiespalt, den wir gerade erleben ist sehr ernst zu nehmen.
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21:48 - 21:54Die möglichen Konsequenzen sind höchst verstörend
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21:54 - 21:58und der verbleibende Zeitraum erscheint, ja, verschwindend.
Es ist, als wären wir -
21:58 - 22:03in einem Schnellzug aufgewacht,
der unkontrolliert die Schienen entlang rast, -
22:03 - 22:07von engen Traditionen in der Spur gehalten,
angetrieben von unserem ohnmächtigen Konsum -
22:07 - 22:10des innersten Herzens, des Blutes,
der Knochen und des Fleisches dieses Planeten. -
22:10 - 22:17Wenn wir keine Möglichkeit finden diesen Zug bald zu stoppen,
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22:31 - 22:33werden wir bald bei der Enstation sein.
-
22:33 - 22:37Was also sieht man, wenn man in dem Zug aufwacht?
-
22:37 - 22:41Ich kann Dir sagen, was ich sah.
Ich sah den Grund unter der Fahrbahn, -
22:41 - 22:47den Mann hinter dem Vorhang,
das Ungeheuer unter dem Bett, -
22:47 - 22:52das Echte unter den Gleisen.
Die Kultur des Imperiums arbeitet in jedem Moment -
22:52 - 22:55eines jeden Tages um mich abzulenken,
wie ein Zauberer mit Taschenspielertricks. -
22:55 - 23:02Was passiert aber, wenn ich gerade dahin schaue,
wo es der Zauberer nicht möchte? -
23:02 - 23:09Dann sehe ich den Trick.
Ich sehe die Realität hinter der Illusion. -
23:09 - 23:15Wenn ich lange genug hinschaue, bemerke ich,
dass das Imperium keine Kleider trägt. -
23:15 - 23:20Reise eine Weile mit mir.
Schau etwas genauer auf den Zug, und die Gleise -
23:20 - 23:24und die Gegend durch die wir gerade fahren.
Wenn wir wirkungsvoll reagieren wollen, -
23:24 - 23:28müssen wir die Situation als Ganzes
genau verstehen. -
23:28 - 23:33Für mich stechen vier Aspekte des aktuellen Dilemmas hervor:
-
23:33 - 23:38Öl-Förderungsmaximum, Klimawandel,
Artensterben und Überbevölkerung. -
23:38 - 23:43Im Herbst 2005 reisten Sally Erickson und ich
mit dem Zug durch das Land. -
23:43 - 23:50Wir trafen Leute, um über diesen
und viele andere Aspekte zu diskutieren. -
23:50 - 23:55Ab einem gewissen Punkt bekommst du
es eben nicht mehr schneller heraus. -
23:55 - 24:00Wenn man diesen Punkt erreicht hat, hat man das
Maximum erreicht. -
24:00 - 24:02Dann geht es bergab.
Und wenn es einmal bergab geht -
24:02 - 24:06bricht in der Wirtschaft alles zusammen..
-
24:06 - 24:12Das ist mein Freund Tom. Er redet über Öl,
d.h. über das Öl-Förderungsmaximum -
24:12 - 24:16und den wirtschaftlichen Zusammenbruch.
Am Anfang habe ich es nicht verstanden. Also habe ich angefangen zu lesen. -
24:16 - 24:21Auf unserer Reise traf ich einige Leute,
die sich mit dieser Situation besser auskannten. -
24:21 - 24:23In den letzten 150 Jahre haben wir eine
Gesellschaft erschaffen, die vom Öl abhängig ist. -
24:23 - 24:30Und es war unvermeidbar,
das zu tun, -
24:30 - 24:34denn es ist einfach ein so unglaublich billiges,
bequemes und energiereiches Zeug. -
24:34 - 24:37Ich sprach mit Richard Heinberg,
einem zentralen Mitglied der Fakultät der New College of California, -
24:37 - 24:41und Autor von drei Büchern über das Öl-Förderungsmaximum.
-
24:41 - 24:46Das Problem ist natürlich,
dass Öl ein nicht-erneuerbarer Rohstoff ist. -
24:46 - 24:52Wir wussten also schon als wir anfingen das Zeug zu nutzen,
dass es irgendwann einmal ausgehen würde. -
24:52 - 24:57Ich traf mich mit dem Jounalisten Paul Roberts,
der ein Buch über die Ölkrise im Jahr 2004 schrieb. -
24:57 - 25:00Ab einem gewissen Punkt kann man die Ölproduktion nicht mehr steigern,
weil Öl nur in begrenztem Umfang verfügbar ist. -
25:00 - 25:04Normalerweise ist das in der Mitte.
Wenn man die Hälfte verbraucht hat, -
25:04 - 25:06wird es immer schwerer und schwerer die Produktion zu steigern.
Das bedeutet aber nicht, dass es ausgeht. -
25:06 - 25:09Es kommen noch immer
große Mengen aus dem Boden. -
25:09 - 25:11Wären wir morgen am Maximum,
kämen immer noch 82,5 Millionen -
25:11 - 25:15Barrels jeden Tag aus dem Boden.
-
25:15 - 25:20Aber es wäre wirklich schwierig,
83,5 Millionen Barrels zu fördern. -
25:20 - 25:23Gerald Cecil, ein Professor für Astrophysik
an der University of North Carolina in Chapel Hill -
25:23 - 25:25war so fasziniert von der Situation mit dem Öl,
-
25:25 - 25:29dass er jetzt ein Buch darüber schreibt.
-
25:29 - 25:33Die Rate, mit der das Öl aus dem Boden
kommt steigt nicht mehr. -
25:33 - 25:37Sie hat bei 84 Millionen Barrels pro Tag stagniert,
-
25:37 - 25:42was wie eine unvorstellbare Menge klingt.
Aber das ist die Menge, die wir für unsere -
25:42 - 25:44tägliche Energieversorgung gegenwärtig benötigen.
Mit einer steigenden Weltbevölkerung -
25:44 - 25:49und mit dem vermutlich steigenden Wohlstand
-
25:49 - 25:52und einem steigenden persönlichen Energieverbrauch,
werden wir eine Punkt erreichen, wo es keinen -
25:52 - 25:58Spielraum mehr gibt,
um die Energieversorgung aufrechtzuerhalten. -
25:58 - 26:02Und ab einem gewissen Punkt endet das alles mit einer konstanten
Angebot und einer wachsenden Nachfrage -
26:02 - 26:08und dann bekommen wir ernste Probleme.
Das ist die Problematik des Öl-Förderungsmaximums. -
26:08 - 26:13Befinden wir uns schon nahe oder am Maximum der Ölproduktion?
Es gibt viele Hinweise, dass es schon so weit ist. -
26:13 - 26:17Das Maximum der Erschließung neuer Ölquellen
war etwa 1963 bis 1964. -
26:17 - 26:21Das ist schon lange her.
Wir reden also nicht von -
26:21 - 26:24ein paar Jahren Pech bei der Erkundung.
Nein, es ist eine lang anhaltende Tendenz. -
26:24 - 26:29Wir haben mit jedem vergangenen Jahr weniger
Ölquellen erschlossen, -
26:29 - 26:31bis zu dem jetzigen Zeitpunkt, wo wir
-
26:31 - 26:33bei jedem erschlossenen Barrel
vier bis fünf Barrel verbrauchen. -
26:33 - 26:37Die Ölindustrie reagierte darauf
mit verschiedenen Ansätzen. -
26:37 - 26:42Einer davon war die Entwicklung
von erstaunlichen, neuen Technologien, -
26:42 - 26:47um Ölquellen noch schneller zu finden.
Aber trotz dieser riesigen Investition in neue Technologien -
26:47 - 26:51und dieses großen Schrittes nach vorn
sank die Rate der Entdeckungen immer weiter. -
26:51 - 26:55Ein Land nach dem anderen erreicht sein
eigenes nationales Maximum seiner Ölproduktion, -
26:55 - 27:00die daraufhin wieder abnimmt.
Die USA war eines der ersten Länder, -
27:00 - 27:03wo das schon 1970 passierte.
Und mittlerweile haben 30 oder 33 Länder -
27:03 - 27:07das Maximum überschritten.
Es ist also unvermeidbar, dass wir innerhalb einiger -
27:07 - 27:12weniger Jahre das globale Maximum
der Ölproduktion sehen werden. -
27:12 - 27:15Niemand ist darauf vorbereitet.
Vorbereitet - wofür genau? -
27:15 - 27:17Was bedeutet das Ende des billigen Öles für die Welt?
-
27:17 - 27:21Ich sprach mit dem Autor und Aktivisten
Jerry Mander. -
27:21 - 27:25Ich ließ mich selbst in dem Glauben,
dass die echten Probleme noch Jahrzehnte entfernt wären. -
27:25 - 27:32Aber es stellte sich heraus, dass sie kurz bevor stehen.
-
27:35 - 27:42All die Errungenschaften, die jetzt existieren -
unsere urbanen Welten, unser Transportsystem -
27:42 - 27:47unsere Lebensmittelversorgung,
Globalisierung als Wirtschaftlsmodell, -
27:47 - 27:53Kapitalismus als Wirtschaftlsmodell,
das auf stetiger Expansion und Wachstum -
27:53 - 27:59und weiter anwachsenden Rohstoffquellen beruht,
kann unmöglich weiterhin funktionieren. -
27:59 - 28:02Weil sie alle auf - der Basis von allem -
-
28:02 - 28:09dem Vorhandensein billiger Energie beruhen.
-
28:09 - 28:12Um einen Kollaps zu vermeiden, müssen wir einen
kontinuierlichen Geldzuwachs erzeugen, -
28:12 - 28:17der auf einem kontinuierlichen Wachstum
-
28:17 - 28:22der wirtschaftlichen Aktivitäen basiert,
welcher seinerseits auf einem kontinuierlichen Wachstum -
28:22 - 28:29von verfügbaren Energien und Rohstoffen beruht.
Wir haben eine Wirtschaft erschaffen, die entweder -
28:30 - 28:36jährlich wächst oder kollabiert.
Die Wirtschaft wird also bald nicht weiter wachsen können. -
28:36 - 28:38Und alle Zeichen deuten darauf hin, dass wir
auf einen globalen wirtschaftlichen Kollaps aufgrund -
28:38 - 28:42des Öl-Förderungsmaximums zusteuern.
-
28:42 - 28:47Es scheint, als wäre unsere Wirtschaft zum Untergang verdammt
-
28:47 - 28:50und bei unserer Landwirtschaft ist es ebenso.
Ich sprach mit dem Entwickler für lokale Nachhaltigkeit Harvey Harman. -
28:50 - 28:52und dem Autor Richard Manning
-
28:52 - 28:59über die Bedeutung seines Buchtitels
"Das Öl, das wir essen". -
28:59 - 29:04Jedes durchschnittliche Lebensmittel eines
Supermarktes hat mindestens eine Reise von 5500 Kilometern hinter sich. -
29:04 - 29:11Es wird also nicht nur für die Herstellung Öl benötigt.
-
29:11 - 29:15Sondern es muss auch noch transportiert und gekühlt werden.
Und weisst Du, das ist ein System, -
29:15 - 29:20das sehr stark von billiger Energie abhängig ist
und sehr viel Energie benötigt. -
29:20 - 29:24Wenn wir auf einen amerikanischen Landwirt
aus dem Jahr 1940 zurückblicken, -
29:24 - 29:31dann hat er ungefähr eine Kalorie eines
fossilen Energieträgers benötigt, -
29:31 - 29:36um eine Kalorie Lebensmittel zu erzeugen.
Heute benötigt ein Landwirt -
29:36 - 29:43zehn Kalorien eines fossilen Energieträgers,
um eine Kalorie Lebensmittel zu erzeugen. -
29:43 - 29:49Fossile Energieträger sind zu einem Teil
der Nahrungsmittelversorgung geworden. -
29:49 - 29:55Gehen diese Energieträger aus, wird dieses
System mit einem Wimpernschlag zusammenbrechen. -
29:55 - 29:57Traurigerweise, wo soviel davon abhängt,
wird es immer wichtiger um Öl zu kämpfen. -
29:57 - 30:01Mein Freund Ray beschrieb das am besten:
-
30:01 - 30:05Die Preise werden natürlich steigen
und die Leute werden mehr darum kämpfen. -
30:05 - 30:10Und die U.S.A. werden es praktisch mit Sicherheit,
mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln sicherstellen, -
30:10 - 30:15dass wir das bekommen, was wir benötigen.
Und das wird dann vermutlich zu einem Problem -
30:15 - 30:20für den Rest des Planeten.
Es ist ein permanenter Krisenfall. -
30:20 - 30:23Die Ölkrise wird in ein paar hundert
Millionen Jahren vorbei sein. -
30:23 - 30:30Wenn sich alles wieder beruhigt hat
und wenn noch viel mehr Öl -
30:33 - 30:34aus uns allen entstanden ist,
weil WIR runtergequetscht wurden. -
30:34 - 30:40Das dauert eben lang.
-
30:40 - 30:44Ich bin auf das Fördermaximum aufmerksam geworden.
Die Auswirkungen sind enorm. -
30:44 - 30:48Und wenn die Lage der Öl-Förderung trostlos ist,
sagen manche, die Lage bei der Erdgas-Förderung -
30:48 - 30:51sei noch schlimmer.
Der Autor und Professor Otis Graham sagte: -
30:51 - 30:57Wir hatten drei- oder vierhundert Jahre der
fossilen Energieträger, -
30:57 - 30:58Das geht jetzt zuende.
Ist das ein historischer Wendepunkt? -
30:58 - 31:02Es ist atemberaubend!
-
31:02 - 31:06Noch atemberaubender ist was passiert,
wenn wir das Zeug verbrennen. -
31:06 - 31:10Wissenschaftler reden für gewöhnlich über einen
Klimawandel innerhalb von Jahrhunderten. -
31:10 - 31:15Jetzt reden sie über Jahrzehnte.
Dann reden sie über das nächste Jahr. -
31:15 - 31:16Und dann reden sie über diesen Moment.
Meine Freunde und Nachbarn -
31:16 - 31:19reden auch darüber
-
31:19 - 31:24Wir haben den Gehalt an Kohlendioxid in der
Atmosphäre erhöht, -
31:24 - 31:30das die Wärme in der Erdatmosphäre hält.
Und das erhöht die Temperatur. -
31:30 - 31:30Die Gletscher schmelzen. Das See-Eis schmilzt.
Und wisst ihr, -
31:30 - 31:37sogar die Polkappen schmelzen.
-
31:37 - 31:41Und ich hasse das. Ich hasse mich dafür,
weil wir das der Erde angetan haben. -
31:41 - 31:44Ganz zu schweigen von all den Tieren, der
Tier- und Pflanzenwelt, die sterben wird. -
31:44 - 31:51Es wird passieren. Es hat schon begonnen.
-
31:51 - 31:53Wisst Ihr, es passiert überall. Es ist real.
-
31:53 - 31:54Es ist erschreckend.
-
31:54 - 31:55Es ist ein Jammer.
-
31:55 - 31:58Und das ist milde ausgedrückt.
Das einzig Gute am Klimawandel ist, -
31:58 - 32:02dass ich mir deswegen nicht mehr
-
32:02 - 32:04so viele Sorgen über das Öl mache.
-
32:04 - 32:08Einige Leute behaupten, dass uns zuerst die Luft ausgehen wird,
bevor uns die fossilen Energieträger ausgehen -
32:08 - 32:14und ich denke, sie haben damit recht.
-
32:14 - 32:17Anders ausgedrückt, erzeugen die fossilen Energieträger
das Problem der globalen Erwärmung, -
32:17 - 32:20das CO2 und das Problem der Verschmutzungen.
Und wenn wir sie weiterhin nutzen, -
32:20 - 32:25spielt es keine Rolle, wann uns die die fossilen
Energieträger ausgehen. -
32:25 - 32:28Wenn wir die Erdatmosphäre derart stark verpesten
und so eine starke Erderwärmung erzeugen, -
32:28 - 32:32ist es egal, wieviele Energieträger wir
noch übrig haben. -
32:32 - 32:36Verstehst Du, was ich meine?
Du fühlst Dich schon besser, nicht wahr? -
32:36 - 32:41Mit wem kann ich also noch über den Klimawandel reden?
-
32:41 - 32:46Aber es zeigte sich, dass ich nicht weit gehen musste.
William Schlesinger, der Dekan der Nicholas -
32:46 - 32:52Schule für Umwelt und Erde an der Duke Universität
sagt Folgendes. -
32:52 - 32:57Wir haben den globalen Anteil an Kohlendioxid
in unserer Atmosphäre -
32:57 - 33:02von 280 parts-per-million um 1800 n.Chr.
-
33:02 - 33:07auf fast 380 parts-per-million zum heutigen Zeitpunkt erhöht.
Das ist eine Steigerung von ungefähr 30%. -
33:07 - 33:13Und die Schätzung ist, dass wir im Jahr 2050
um die 550 bis 560 haben werden. -
33:13 - 33:14Stuart Pimm, ein Kollege von Schlesinger an der Duke
und Professor für Umweltschutz -
33:14 - 33:19fügt noch hinzu:
-
33:19 - 33:24Es gibt mittlerweile in der Wissenschaft die weitläufige Überzeugung,
dass das die Erderwärmung der letzten paar Jahrzehnte -
33:24 - 33:29und möglicherweise auch Jahrhunderte bewirkt hat.
Und es gibt die grosse Befürchtung, dass das so weitergeht. -
33:29 - 33:33Die Treibhausgase werden weiter zunehmen.
-
33:33 - 33:38Die Temperaturen werden steigen.
Mehr Überflutungen. Mehr Dürren. Steigender Meeresspiegel. -
33:38 - 33:45Seit einer Weile ist es auch in den Nachrichten.
Wie wird das das Leben auf der Erde verändern? -
33:45 - 33:52Vögel kommen im Frühling früher zurück.
Pflanzen blühen früher. -
33:55 - 33:58Ganze Arten ziehen in den Norden.
Wir sehen ein außerordentlich starkes biologisches Signal, -
33:58 - 34:02was die Erderwärmung mit uns macht.
-
34:02 - 34:05Nutzpflanzen und Bäume werden in Gegenden wachsen,
wo heute nichts wächst. -
34:05 - 34:09Es gibt den starken Verdacht,
dass sie dort nicht mehr so gut wachsen werden. -
34:09 - 34:15Und wir erleben erstmals das Aussterben von Arten,
-
34:15 - 34:17die buchstäblich keinen Platz mehr haben,
um dem Klimawandel auszuweichen. -
34:17 - 34:20Etwas fand ich aber besonders ernüchternd.
-
34:20 - 34:24Das Kohlendioxid der Atmosphäre.
Das Kohlendioxid der Atmosphäre geht in die Ozeane. -
34:24 - 34:25Es wird in den Ozeanen, ich sage mal,
-
34:25 - 34:28als Kohlensäure absorbiert...
-
34:28 - 34:33Veränderungen in der Atmosphäre, wie beispielsweise
das Kohlendioxid, -
34:33 - 34:35können durch Absorption in den Ozeanen abgeschwächt werden.
-
34:35 - 34:39Gleichzeitig ändert sich aber auch der Säuregehalt
in den Ozeanen. -
34:39 - 34:41Und man kann die Veränderung des Säuregehaltes
-
34:41 - 34:48der Ozeane bereits nachweisen.
-
34:48 - 34:51Das macht es für das Plankton schwieriger seine
Schalen auszubilden. -
34:51 - 34:54Wenn aber das Plankton stirbt...
ist das der Anfang der Nahrungskette. -
34:54 - 34:58Plankton und auch Korallen werden nicht nur
von der Zunehmenden Übersäuerung bedroht, -
34:58 - 35:03sondern auch von den steigenden Temperaturen.
Die Menge des Phytoplanktons hat in einigen nördlichen Ozeanen -
35:03 - 35:09um ein Drittel abgenommen.
Und das hat erhebliche Auswirkungen -
35:09 - 35:12auf die Bestände von Fisch, Krill und Vögeln.
Aber die aufgezählten Gefahren gehen weit über -
35:12 - 35:16eine Unterbrechung der Nahrungskette hinaus.
Was schon schlimm genug ist. -
35:16 - 35:23Aber das Phytoplankton produziert auch die Hälfte
des Sauerstoffs, den wir atmen. Die Hälfte! -
35:23 - 35:27Und es gehört zu den großen Kohlendioxid-Senken.
Wenn das Plankton stirbt, -
35:27 - 35:31verbleibt mehr Kohlendioxid in der Luft.
Und das führt zu einer stärkeren Erwärmung. -
35:31 - 35:36Darüber hinaus deuten neue Hinweise darauf hin,
dass sich das Klima sehr schnell ändern kann. -
35:36 - 35:41Langsame Änderungen können sich aufbauen ...
bis zu einem Umschlagpunkt, -
35:41 - 35:43und dann kann das System sehr schnell in einen neuen Zustand kippen.
Das passiert gerade in den Ozeanen, -
35:43 - 35:46wo jetzt der Golfstrom betroffen ist,
-
35:46 - 35:52mit möglicherweise katastrophalen Folgen.
-
35:52 - 35:56Wie Douglas Crawford-Brown, Chef des
Carolina-Umwelt-Programms -
35:56 - 35:59an der Universität Nord-Carolina in Chapel-Hill
mir erzählte: -
35:59 - 36:04Die Menge an CO2,
die wir in die Atmosphäre freisetzen -
36:04 - 36:09steigt jetzt bis zu einem Wert,
bei dem sich die meisten Wissenschaftler einig sind, -
36:09 - 36:12dass wir eine Art Umschlagpunkt erreichen könnten.
Wir sind vielleicht bei einem Wert, -
36:12 - 36:15ab dem wir soviel CO2 in die Atmosphäre einbringen,
-
36:15 - 36:18dass die Rückkopplungsmechanismen,
die die Erdtemperatur regeln, -
36:18 - 36:23ein bisschen zu weit überdehnt werden.
-
36:23 - 36:28Der klassische Mechanismus ist,
dass zu viel Eis schmilzt und ins Meer fliesst, -
36:28 - 36:30und den Golfstrom stoppt.
Und wenn das passiert, würde das -
36:30 - 36:33eine dramatische Veränderung
des Klimas in Europa bewirken. -
36:33 - 36:37Ich meine damit, England z.B. würde wortwörtlich
zu Norwegen oder Schweden, -
36:37 - 36:41was ihrer Lage auf dem Globus entspricht,
wenn sich der Golfstrom abschwächt. -
36:41 - 36:44Und wir beginnen Veränderungen
diesen Ausmasses zu beobachten. -
36:44 - 36:48Deshalb neige ich zu dem Begriff
Klimawandel, statt globaler Erwärmung. -
36:48 - 36:52Wenn sich ein Planet aufwärmt,
kann es in machen Gegenden Hitzewellen und Dürren geben, -
36:52 - 36:57und Dauerfröste in anderen,
so wie es Europa und Nordamerika erfahren würden. -
36:57 - 37:03Wenn der Golfstrom zum Erliegen kommt,
hätte das enorme Auswirkungen. -
37:03 - 37:08Die Gegenden, die hauptsächlich den landwirtschaftlichen
Überfluss für Europa und die U.S.A. erzeugen, -
37:08 - 37:14würden eine dramatische Klimaänderung erfahren,
-
37:14 - 37:18die besonders die Landwirtschaft beeinträchtigt.
Es gibt eine ganze Reihe von selbstverstärkenden -
37:18 - 37:25Rückkopplungen die jetzt wirken.
Hier sind zwei solche Prozesse: -
37:26 - 37:31Wir kennen das Abschmelzen der Pole,
das riesige Meeresflächen in den Polarregionen öffnet. -
37:31 - 37:36Ohne dieses Eis, das sonst das Sonnenlicht reflektiert,
-
37:36 - 37:41nimmt das Meer jetzt viel mehr Sonnenlicht,
-
37:41 - 37:47und damit Wärme auf.
-
37:47 - 37:50Und es gibt noch viel mehr Kohlenstoff,
der in den Permafrostböden eingelagert ist. -
37:50 - 37:54Und wenn die anfangen aufzutauen,
dann wird dieser Kohlenstoff zu CO2 oxidiert, -
37:54 - 37:58oder als Methan abgegeben.
-
37:58 - 38:02Und das bewirkt einen dramatischen Anstieg
von Treibhausgasen. -
38:02 - 38:06Das könnte ausser Kontrolle geraten,
und wir stehen plötzlich vor einer -
38:06 - 38:09rasanten Erwärmung des Planeten.
-
38:09 - 38:14Das KÖNNTE ausser Kontrolle geraten.
Wenn es einen Konsens gibt, -
38:14 - 38:18dass wir den Kohlenstoff-Ausstoss
um 70% oder mehr verringern müssen, -
38:18 - 38:21und wenn wir auf einer Welt leben,
wo die Wirtschaft entweder wachsen oder sterben muss. -
38:21 - 38:24und wenn unser Kohlenstoff-Ausstoss
mit dem Wirtschaftswachstum steigt, -
38:24 - 38:28und wenn viele Länder fieberhaft daran arbeiten,
-
38:28 - 38:32den amerikanischen Lebensstil nachzuahmen,
dann ist es schwer eine Möglichkeit dafür zu sehen, -
38:32 - 38:37dass es NICHT ausser Kontrolle gerät.
Den Lösungsvorschlag muss ich erst noch sehen, -
38:37 - 38:39der dem auch nur nahe kommt,
diese Situation auf realistische Weise anzugehen. -
38:39 - 38:42Sprechen wir von der Chance
eines Schneeballs in der Hölle. -
38:42 - 38:44Ich habe diese Kampfsport-Trainings mitgemacht,
-
38:44 - 38:47es war eine Art Kung-Fu-Training.
-
38:47 - 38:48Und viele der Teilnehmer fragten,
was passiert eigentlich wenn ich -
38:48 - 38:51einem wirklich guten Tae-Kwan-Do-Kämpfer begegne?
Oder einem richtig guten Boxer? -
38:51 - 38:54Und der Trainer sagte:
"Na, dann kriegt ihr den Hintern voll". -
38:54 - 38:57Verstehst du? Wenn du fragst
"was passiert wenn wir an einen Umschlagpunkt kommen, -
38:57 - 38:59wo wir in einen beschleunigten Klimawandel geraten?"
-
38:59 - 39:05Wir werden den Hintern voll kriegen.
-
39:05 - 39:10Es ist durchaus möglich, dass der globale Klimawandel
schon jetzt ausser Kontrolle ist, -
39:10 - 39:11egal was wir machen.
Ob wir Kyoto umsetzen oder Kyoto 2.0 -
39:11 - 39:17oder was auch immer.
-
39:17 - 39:20Ich weiss nicht wie das handhabbar sein soll,
wenn sie nicht mal den Fallout von der New-Orleans-Katastrophe -
39:20 - 39:24in den Griff bekommen,
was soll passieren, wenn sie versuchen, -
39:24 - 39:31eine gesellschafts-übergreifende
Katastrophensituation zu handhaben? -
39:32 - 39:39Wir können eine Menge Schläge einstecken.
Die Natur steckt solche Schläge ziemlich gut weg. -
39:39 - 39:46Aber Klima-Erwärmung ist ein ziemlich heftiger Schlag.
Und alles, von dem unsere Natur -
39:46 - 39:51und unsere landwirtschaftlichen Strukturen abhängen,
ist kurz davor ziemlich drastisch ausgelöscht zu werden. -
39:51 - 39:55Kurz davor? Was sagt er da?
Wagen wir es, von solchen Katastrophen als unvermeidbar zu sprechen? -
39:55 - 40:00Wenn wir von Unvermeidbarkeit sprechen,
wird das die Menschen überfordern? -
40:00 - 40:04Werden sie in Teilnahmslosigkeit und Ablenkung flüchten?
Sind sie da nicht schon? -
40:04 - 40:11Ich habe nicht das Gefühl, es mir leisten zu können,
etwas anderes als die Wahrheit anzuschauen. -
40:12 - 40:15Und daher muss ich mich fragen: was sind wir eigentlich?
Wer werden wir sein angesichts solcher Wahrheiten? -
40:15 - 40:22Wenn wir diese Dinge nicht anschauen,
ist eine Sache klar. -
40:23 - 40:28Kommende Generationen werden nicht sehr
glücklich über uns sein, -
40:28 - 40:32wenn wir uns weigern, Ernst zu machen
mit diesen extrem wichtigen Themen. -
40:32 - 40:35Was mich wirklich trifft ist,
dass es nicht nur uns menschlichen Nachfahren sind. -
40:35 - 40:40Millionen von Arten
sind jetzt von unserem Verhalten bedroht. -
40:40 - 40:45Und für viele von ihnen gibt es keine
zukünftigen Generationen mehr. -
40:45 - 40:50Wir töten alle Lebensformen
die uns Leben geben. -
40:50 - 40:54Es gibt "schwarze Löcher" in den Meeren.
An manchen Stellen gibt es keinen Fisch mehr. -
40:54 - 40:59Was ist mit dem Fisch passiert?
Was ist passiert? -
40:59 - 41:04Ich habe eine Freundin - Barbara -
die ihr Leben als Lehrerin und Aktivistin damit verbracht hat, -
41:04 - 41:08für das Leben auf diesem Planeten zu arbeiten.
Die Sache ist, wir wissen was passiert ist. -
41:08 - 41:11Mein Sohn Jack weiss es.
Und er weiss es seit er Kind war. -
41:11 - 41:14Ich meine, jeder kennt die Probleme
die Abholzung, die Verschmutzung der Flüsse, -
41:14 - 41:21Den Müll, die Überbevölkerung.
All das, wofür dieser Planet nicht gemacht ist, -
41:21 - 41:24dass wir das tun.
Er ist nicht dafür geschaffen -
41:24 - 41:26das auszuhalten.
Ich meine, wir müssen auf dem Planteten leben. -
41:26 - 41:32Wenn wir also unseren Lebensort zerstören,
-
41:32 - 41:39Dann ist das ein Problem.
-
41:40 - 41:44Hmm. Dein Zuhause zerstören. Ein Problem?
Was sagen die Analytiker und Wissenschaftler dazu? -
41:44 - 41:47Geologen grenzen die Zeitalter durch Katastrophen von einander ab.
Wann ist dieser Komet eingeschlagen , -
41:47 - 41:51und hat all diese Arten ausgelöscht?
Wann haben sich die fossilen Spuren so verändert, -
41:51 - 41:53dass heute verschwunden ist,
was gestern noch da war? -
41:53 - 41:56Und wir befinden uns heute
an einem dieser Zeitpunkte. -
41:56 - 41:59Aber diesmal ist er menschengemacht.
Und wir beobachten jetzt -
41:59 - 42:00ein Ausmass des Artensterbens,
dass mit den grossen Katastrophen dieses Planeten -
42:00 - 42:07vergleichbar ist.
-
42:08 - 42:13Zur Zeit treiben wir Arten wahrscheinlich
tausend mal schneller in das Aussterben, -
42:13 - 42:17als es natürlich wäre.
Wir werden zwischen einem Viertel -
42:17 - 42:22und vielleicht sogar die Hälfte aller Arten
auf der Erde -
42:22 - 42:25innerhalb des nächsten Jahrhunderts verlieren.
Ich denke, was er sagt ist, -
42:25 - 42:26das wäre eine Katastrophe.
Als ich mit Daniel Quinn gesprochen habe, -
42:26 - 42:33schien er der gleichen Ansicht zu sein.
-
42:35 - 42:40Wenn das weiter und weiter und weiter geht,
wird es einen Zeitpunkt geben, -
42:40 - 42:44an dem das System zusammenbricht.
Was ist das, was weiter und weiter geht? -
42:44 - 42:49Nicht anderes als die Menschen des Imperiums,
die die Welt auffressen. -
42:49 - 42:54Wie mein Freund Kevin es ausdrückte:
-
42:54 - 42:58Menschen übernehmen den ganzen Planeten.
Und alles andere wird verdrängt. -
42:58 - 43:03Verdrängt, gefällt, und gemahlen.
Gefangen, gesäubert und in Dosen verpackt. -
43:03 - 43:07Die Zahlen zeigen, dass die Kultur der Zivilisation
sich um Haus und Hof bringt. -
43:07 - 43:08Auf dem Land verbrauchen wir
vierzig Prozent von dem -
43:08 - 43:15was man die Primärproduktion
des Planeten nennt. -
43:15 - 43:20Wenn du schaust, wieviel Grünmasse
der Planet jedes Jahr erzeugt, -
43:20 - 43:25dann verwenden wir allein zwei Fünftel davon.
Wir verbrauchen es, unsere Haustiere verbrauchen es, -
43:25 - 43:30und wir verwenden das Holz
und Fasern, wie die Baumwolle. -
43:30 - 43:33Ich fahre durch das Land und sehe es.
Wälder sind jetzt Felder und Parkplätze und Lagerhallen. -
43:33 - 43:37Wir ziehen Nutzpflanzen und Nutztiere gross,
und Werbeflächen und Handy-Masten. -
43:37 - 43:38Planieren und Roden uns
-
43:38 - 43:42um den ganzen Erdball herum.
-
43:42 - 43:47Und die Zerstörung ihrer Lebensräume
-
43:47 - 43:52ist die Hauptursache
für das Aussterben von Arten. -
43:52 - 43:56In den Meeren ist es das selbe.
-
43:56 - 44:02Viele Menschen denken,
die Meere wären endlos und unberührt. -
44:02 - 44:03Und tatsächlich holen wir aus den Meeren
ungefähr ein ein Drittel ihrer "Erzeugnisse". -
44:03 - 44:06Auch aus den Meeren.
-
44:06 - 44:11Die Fischbestände an allen
Küsten Nordamerkas -
44:11 - 44:14und mit Sicherheit auf der ganzen Welt
stehen gefährlich nah am Zusammenbruch. -
44:14 - 44:21Die meisten der begehrten, grossen Speisefische
-
44:21 - 44:24Schnapper, Schwertfisch und dergleichen.
Wurden schon auf zehn Prozent ihrer -
44:24 - 44:29ursprünglichen Population reduziert.
Auf zehn Prozent? -
44:29 - 44:35Vielleicht essen wir deshalb heute
Buntbarsch anstatt Kabeljau. -
44:35 - 44:37Es gibt fast keinen Kabeljau mehr
Und zu deinem Buntbarsch empfehle ich dir -
44:37 - 44:43ein grosses Glas Trinkwasser?
-
44:43 - 44:45Was das Trinkwasser angeht,
entnehmen wir ungefähr die Hälfte -
44:45 - 44:47des verfügbaren Trinkwassers.
-
44:47 - 44:50So wie wir den Planeten
in den letzten dreissig Jahren ernährt haben, -
44:50 - 44:54in denen sich unsere Bevölkerung verdoppelt hat,
haben wir eine riesige Menge Wasser verbraucht. -
44:54 - 44:56Unsere Landwirtschaft ist inzwischen
der Haupt-Wasserverbraucher auf der Welt. -
44:56 - 45:00Und auch in unserem Land.
-
45:00 - 45:05Die Wasserreservoire in den U.S.A.
sind so ausgetüftelt, -
45:05 - 45:12dass schon kleine Schwankungen
der Regenmenge -
45:12 - 45:15grosse Auswirkungen auf die
Wasserversorgung der Menschen haben. -
45:15 - 45:19Vervielfacht wird die Auswirkung des Verbrauchs
und der Zerstörung von Lebensräumen -
45:19 - 45:23durch die Tatsache, dass unsere Zivilisation
mit Treibstoffen, Ungeziefer- und Unkraut-Vernichtungsmitteln -
45:23 - 45:27und Chemikalien,
mit Lärm und elektromagnetischen Feldern -
45:27 - 45:32und mit menschlicher Aktivität
und den Strukturen zur Kontrolle und Beherrschung, -
45:32 - 45:36wörtlich und im übertragenen Sinne
jeden Quadratzentimeter des Planeten vergiftet. -
45:36 - 45:40Ja, das Leben wird sich davon erholen
was wir dem Planeten angetan haben. -
45:40 - 45:45Aber darauf kannst du lange warten.
Es wird Millionen von Jahren dauern.. -
45:45 - 45:51Es wird eine unglaubliche Zahl
an menschlichen Generationen brauchen. -
45:51 - 45:57Tausende Milliarden von Menschen
werden in einer biologisch verarmten Welt leben, -
45:57 - 46:02Wenn wir unseren menschlichen Einfluss
nicht sofort stoppen. -
46:02 - 46:05Ich habe mit Daniel Quin
über dieses Massensterben gesprochen. -
46:05 - 46:07Er gab mir ein Bild dafür,
dass mich seitdem verfolgt hat. -
46:07 - 46:14Wir sind wir Menschen, die in einem
sehr hohen Gebäude leben. Einem Ziegelbau. -
46:14 - 46:18Wir leben im obersten Stock.
Und jeden Tag gehen wir runter -
46:18 - 46:24in die unteren Stockwerke
und schlagen wahllos Ziegel heraus, -
46:24 - 46:29nehmen sie mit nach oben,
um das Gebäude höher zu bauen. -
46:29 - 46:36Jeden Tag, Runtergehen. 200 Ziegel.
Mit nach oben nehmen. -
46:37 - 46:42Und das Gebäude ist total stabil.
Aber es wird nicht ewig stabil bleiben. -
46:42 - 46:46Weil wir die Grundfesten
des Gebäudes in Gefahr bringen. -
46:46 - 46:51Zweihundert Arten am Tag,
Tag für Tag für Tag. -
46:51 - 46:54Jahr für Jahr ...
Und indem unsere Bevölkerung wächst, -
46:54 - 47:00werden es vierhundert Arten am Tag.
Tausend Arten am Tag. -
47:00 - 47:07Und es wird ein Tag kommen,
an dem das System zusammenbricht, -
47:07 - 47:11Zweihundert Arten am Tag?
Das ist katastrophal. -
47:11 - 47:15Es könnten längst
weit über zweihundert Ziegel am Tag sein. -
47:15 - 47:19Und mir scheint, als stünde das Gebäude
kurz vor seinem Zusammenbruch. -
47:19 - 47:23Alles in mir möchte aus diesem Gebäude herausrennen,
bevor es über mir einstürzt. -
47:23 - 47:29Aber wohin sollte ich rennen?
Das Imperium bedeckt inzwischen den ganzen Planeten. -
47:29 - 47:36Das Gebäude ist überall.
Und beinahe alle von uns befinden sich darin. -
47:36 - 47:40Wir alle. Alle sieben Milliarden von uns.
Eines der Dinge über die es am schwersten fällt zu sprechen, -
47:40 - 47:43ist die menschliche Bevölkerungsexplosion.
Die Freunde und Nachbarn mit denen ich gesprochen habe, -
47:43 - 47:45schienen alle der Meinung, dass wir
das enorme Anwachsen der menschlichen Bevölkerung -
47:45 - 47:52bald ernst nehmen müssten.
-
47:53 - 48:00Wir nähern uns der Leistungsgrenze, denke ich,
in Bezug auf das was der Planet aushalten kann. -
48:03 - 48:06Jede Spezies, die über ihre Umgebung hinausgewachsen ist,
muss um Ressourcen kämpfen. -
48:06 - 48:12Wird einfach alles zu Ende gehen,
Ist das die Lösung? -
48:12 - 48:19Verstehst du, werden wir aussterben wie die Dinosaurier?
-
48:23 - 48:27Das Gleichgewicht wird sich wieder einstellen.
Leider ist die Natur ein strenger Lehrmeister. -
48:27 - 48:33Weil wir so intelligent sind,
weil wir so eine völlig andere Art Tier sind -
48:33 - 48:35mit so einem grossen Gehirn,
haben wir die Fähigkeit solche Sachen zu verstehen -
48:35 - 48:38und vorauszusehen und uns vorzubereiten
und uns davor zu schützen. -
48:38 - 48:43Heisst aber nicht, dass wir es tun werden.
-
48:43 - 48:47Wie werden wir die Frage der Überbevölkerung angehen?
Ich habe mit William Catton gesprochen, -
48:47 - 48:52einem Professor für Soziologie und Humanökologie
an der Washington State University, -
48:52 - 48:56jetzt pensioniert und Autor eines erstaunlichen Buchs
über Ökologie und Bevölkerung: -
48:56 - 48:58das Overshoot (Überschreitung) heisst.
Gemäss Catton's Untersuchungen -
48:58 - 49:04über die Tragfähigkeit der Erde:
-
49:04 - 49:08denke ich, so wie wir leben,
war die Welt schon -
49:08 - 49:13in der Zeit um 1860 überbevölkert.
Die Weltbevölkerung lag damals bei -
49:13 - 49:16gerade mal etwas über einer Milliarde.
Heute haben wir diese Zahl um mehr als -
49:16 - 49:20fünf Milliarden überschritten
Wie Calton mir sagte: -
49:20 - 49:23ist es möglich, die Tragfähigkeit zu überschreiten,
aber nur zeitweise. -
49:23 - 49:26Wenn man die Tragfähigkeit überschreitet
dann schädigt man die Umgebung, -
49:26 - 49:30von der man abhängt.
-
49:30 - 49:33Wenn man genauer hinschaut, sieht man,
dass die Bevölkerungszahlen an sich -
49:33 - 49:37nur die halbe Wahrheit sind.
-
49:37 - 49:42Wie Catton zeigt, kommt es auf den Schaden an
den diese Zahlen anrichten. -
49:42 - 49:46Und der Schaden ist auf das engste
mit unserem Lebensstil verbunden. -
49:46 - 49:51Die Erde trägt genauso viele Ameisen
wie Menschen. -
49:51 - 49:54Das kann sie, weil Ameisen
keine 400 qm grossen Eigenheime bauen, -
49:54 - 49:58nicht zwei Stunden zur Arbeit fahren,
keine Plasmabildschirme kaufen, -
49:58 - 50:04und einander nicht mit Munition aus
abgereichertem Uran abschiessen. -
50:04 - 50:11Wir in der "entwickelten" Welt haben
was die Ressourcennutzung betrifft. -
50:11 - 50:13auf dem Planeten den 32-fachen Fussabdruck
eines Menschen in Indien. -
50:13 - 50:20Ich denke wir wissen das alle,
auch wenn diese Zahl verblüffend ist. -
50:20 - 50:27Und sie sollte uns wirklich nachdenklich machen,
und uns dazu bringen, miteinander darüber zu reden. -
50:27 - 50:32Man spricht davon, wie viele "Energie-Sklaven"
wir pro Kopf beschäftigen. -
50:32 - 50:38In den U.S.A. haben wir irgendwas um die
70 mal so viele Energie-Sklaven pro Einwohner, -
50:38 - 50:41wie die Menschen in Bangladesch.
Anstatt Bangladesch für ein überbevölkertes Land zu halten, -
50:41 - 50:45sind wir es, wenn du jeden von uns
mit siebzig malnimmst - -
50:45 - 50:50Nimm die 290 Millionen
oder wie viele wir in den U.S.A. gerade sind, -
50:50 - 50:54und nimm sie mal siebzig -
wow, das ist ein überbevölkertes Land. -
50:54 - 50:58In diesem Sinn sind die U.S.A. eine Nation
mit 21 Milliarden Einwohnern. -
50:58 - 51:02Und meine eigenen drei Kinder
tragen mit 210 zu dieser Zahl bei. -
51:02 - 51:06Und dann von der Überbevölkerung
als Ursache des Problems zu sprechen -
51:06 - 51:09ergibt für mich wenig Sinn.
Es beschwört Bilder vom überfüllten Städten -
51:09 - 51:15in der "Dritten Welt",
und wimmelnden Massen von menschlichem Fleisch, -
51:15 - 51:18während die globalen Auswirkungen
des reichen Lebensstils der "Ersten Welt" nicht betrachtet werden. -
51:18 - 51:21Grosse Füsse.
Mehr und mehr Füsse. -
51:21 - 51:27Und mehr und mehr Füsse,
die grösser und grösser werden. -
51:27 - 51:31Und wenn diese Füsse einfach so weiter gehen,
werden sie eines Tages -
51:31 - 51:37geradewegs in die Vergessenheit gehen.
Es kann nicht länger aufrecht erhalten werden. -
51:37 - 51:42Es gibt jede Menge katastrophaler Kräfte,
die unsere Zahl reduzieren könnten, -
51:42 - 51:47wenn Öl-Rückgang, Klimawandel und der Zusammenbruch
von Ökosystemen sich auswirken. -
51:47 - 51:49Etwas, für das grosse Populationen
besonders anfällig sind, sind Krankheiten. -
51:49 - 51:55Am Ende wird es viel mehr mit Mikroben zu tun haben,
als mit Menschen. -
51:55 - 51:57Natur - wir werden noch immer
von den Naturgesetzen beherrscht. -
51:57 - 52:02Wir denken gerne, wir würden es nicht,
aber wir werden es. -
52:02 - 52:09Wenn du die Biomasse, die alle Menschen
auf der Erde darstellen zusammennimmst, -
52:09 - 52:11dann sind wir eine gute Beute für jemanden.
Wir sind eine Ressource. -
52:11 - 52:17Aber vielleicht ist es möglich, der Situation
mit Bewusstheit und Absicht entgegenzutreten. -
52:17 - 52:23Wenn wir einmal den Gipfel der Bevölkerungszahl
erreicht haben, wann immer das sein wird - -
52:23 - 52:26Und ich hoffe, dass er eher bei 8,5
als bei 12 Milliarden liegt, aber er wird hoch sein - -
52:26 - 52:32wann immer wir ihn erreichen - haben wir eine Vision davon
was wir dann tun sollen? -
52:32 - 52:34Ich meine, wenn wir am Gipfel sind,
und es rundherum Probleme gibt. -
52:34 - 52:38Was sollen wir machen?
-
52:38 - 52:44Irgendwie müssen wir einen Weg finden
um eine weiche Landung zu ermöglichen, -
52:44 - 52:49wenn wir die Bevölkerung von über sechs
auf eine Milliarde reduzieren. -
52:49 - 52:53Wenn wir entscheiden, dass wir sie verringern wollen
können wir schauen, wie wir das -
52:53 - 52:55auf humanere Weise erreichen können,
als wenn wir einfach versuchen, -
52:55 - 53:01so weiterzumachen als wäre nichts.
-
53:01 - 53:06Die Menschheit hat so etwas noch nie erlebt. Das ist neu.
Das ist neu und es ist riesig. -
53:06 - 53:09Und es wird nicht darüber gesprochen.
Und weil nicht darüber gesprochen wird, -
53:09 - 53:15haben wir keine klare Vorstellung davon,
wie wir eine weichere Landung entwickeln könnten. -
53:15 - 53:19Darüber zu sprechen, klar und ehrlich,
ist daher der erste Schritt. -
53:19 - 53:26Ansonsten ist die Katastrophe unvermeidlich.
So oder so, -
53:26 - 53:30Unsere Weltbevölkerung muss verringert werden.
Damit bin ich konfrontiert: -
53:30 - 53:33Die Anzahl der Individuen meiner Art wird
reduziert werden. -
53:33 - 53:37Dem muss ich ins Auge sehen,
genau wie die Grizzly-Bären es mussten, -
53:37 - 53:40und der Wild-Lachs.
So wie die Glattwale und der Regenpfeifer -
53:40 - 53:42und die Berg-Gorillas dem ins Auge sehen mussten.
-
53:42 - 53:47Genau wie der Riesen-Alk und die Goldkröte
-
53:47 - 53:52und die Schwarzflossen-Maräne
bevor sie ausstarben. -
53:52 - 53:55Und ich musste noch etwas anderem in Auge sehen:
Ich habe die Wahl, wie ich dem begegne. -
53:55 - 53:58Mein Freund Lyle eröffnete mir einen neuen Blickwinkel:
-
53:58 - 54:02Es ist eine Tatsache, dass es den Untergang
von Zivilisationen gab. -
54:02 - 54:07Es gab Zusammenbrüche
von gewaltigen Zivilisationen. -
54:07 - 54:14Hochentwickelte, mächtige, sagenhafte Zivilisationen
sind zusammengebrochen. -
54:15 - 54:19Und es ist eine Wahl. Erfolgreich zu sein oder zu scheitern
ist eine Wahl die wir treffen können. -
54:19 - 54:21Ich werde vorangehen und mich entscheiden
erfolgreich zu sein. Danke. -
54:21 - 54:28Und ich würde mich wirklich freuen,
wenn du mitkämst. -
54:28 - 54:31Welche Wahl haben wir denn jetzt?
Wie würde der Erfolg von dem Lyle spricht aussehen? -
54:31 - 54:36Was ist unvermeidlich zu diesem Zeitpunkt?
-
54:36 - 54:41Und was gäbe es noch zu erschaffen
wenn wir nur in unsere Kraft erwachen würden? -
54:41 - 54:47Und vor allem:
warum sind wir noch nicht aufgewacht? -
54:47 - 54:52Und weisst du was?
Je mehr du über deine Probleme sprichst, -
54:52 - 54:59um so leichter sind sie zu lösen.
Die Sachen für sich zu behalten ist nicht gut! -
54:59 - 55:05Wir können ohne die Erde nicht überleben.
Daher ... bringen wir sie um. -
55:05 - 55:12Ich denke, ein Teil davon
die Dinge genau so zu sehen wie sie sind, -
55:12 - 55:19ist zu fühlen, wie isoliert und entfremdet
wir geworden sind, -
55:20 - 55:21von uns selbst und von den Menschen um uns herum
und von der natürlichen Welt. -
55:21 - 55:28Und wenn du das anschaust
und das spürst, -
55:30 - 55:37dann ist die natürliche Reaktion tiefe Trauer.
Tiefe Trauer über den Verlust von Verbindung. -
55:45 - 55:50Es gibt noch viel mehr Themen,
die wir anschauen könnten. -
55:50 - 55:57Wie gehen wir mit all diesen Informationen um?
Es sieht aus, als ob unser Überleben -
55:57 - 56:02als Spezies an sich in Frage gestellt sei.
Wenn ich unbeirrt auf die Weltsituation sehe, -
56:02 - 56:08dringen diese Fakten geradewegs in meinen Körper ein.
Ein Schauer erschüttert mich tief im Innersten. -
56:08 - 56:11Ich möchte davon laufen.
Ich fühle mich manchmal wie vor den Kopf geschlagen. -
56:11 - 56:15Aber ich weiss, ich bin nicht allein.
-
56:15 - 56:19Ich wünschte, ich hätte irgendein Zaubermittel.
Ich wünschte, ich hätte eine einfache Lösung. -
56:19 - 56:26Ich wünschte, ich könnte dir sagen,
dass alles gut ausgehen wird. -
56:26 - 56:26Aber natürlich kann ich dir das nicht sagen
-
56:26 - 56:32Und wahrscheinlich weisst du das tief im Innersten bereits.
-
56:32 - 56:35Welche Chance hab' ich wirklich Herr Doktor?
Mr. Marshall, ich möchte Ihnen nichts vormachen. -
56:35 - 56:42Bestimmt ist Ihnen klar,
-
56:44 - 56:49dass es nicht sicher ist, ob sie wieder gesund werden.
-
56:49 - 56:5536 Jahre nacht dem ersten "Tag der Erde",
44 Jahre nach "Der stumme Frühling", -
56:55 - 56:58ist unser Planet näher am ökologischen Abgrund
als er jemals war. -
56:58 - 57:02Wenn wir die Zerstörung des Lebens auf diesem Planeten
aufhalten wollen, -
57:02 - 57:06hat das, was wir bisher getan haben
nicht funktioniert. -
57:06 - 57:10Wir werden uns etwas anderes einfallen lassen müssen.
-
57:10 - 57:17Solange wir uns auf die Frage fokussieren,
"Was sollen wir machen?" -
57:17 - 57:24stellen wir nicht die tiefer liegenden Fragen
daüber, wie es so weit gekommen ist. -
57:25 - 57:30Und wenn wir diese Fragen nicht stellen
haben wir keine grosse Chance, -
57:30 - 57:34den radikalen Wandel zu bewirken,
-
57:34 - 57:39den wir erreichen wollen.
-
57:39 - 57:44Nun, danke, dass Sie so offen zu mir sprechen
Dr. Swenson. -
57:44 - 57:48Ich muss Ihnen wohl nicht sagen,
wie ich mich fühle. -
57:48 - 57:54Meiner Erfahrung nach ist darüber zu sprechen wie wir uns fühlen,
genau das, was wir tun müssen. -
57:54 - 57:57Und wir müssen auch ein paar Annahmen in Frage stellen.
Eine solche Annahme ist, -
57:57 - 58:01wenn Wissenschaftler uns helfen können,
ein Problem zu verstehen, -
58:01 - 58:05haben sie auch automatisch die Möglichkeit,
es zu lösen. -
58:05 - 58:11Aber in der Welt sind Kräfte am Werk,
-
58:11 - 58:15die nicht durch ein Mikroskop
verstanden werden können. -
58:15 - 58:18Welche Kräfte haben uns an diesen Punkt gebracht?
Und welches sind die Kräfte, die uns an diesem Punkt festhalten? -
58:18 - 58:24Ich habe mit den Leuten gesprochen,
die versuchen diese Fragen zu beantworten. -
58:24 - 58:28Mir ist klar geworden,
dass ich aus dieser Kultur heraustreten muss, -
58:28 - 58:32um sie aus einer neuen Perspektive sehen zu können.
-
58:32 - 58:35Tief im Gewirr dieser Probleme,
die die ganze Welt bedrohen -
58:35 - 58:39tobt ein unaufhaltsames kulturelles Feuer,
der Antrieb des kulturellen Zuges, -
58:39 - 58:45den wir heute alle fahren.
Nicht angetrieben von Dampf oder Diesel -
58:45 - 58:50sondern von Geschichten und Mythen,
Gewohnheiten und Glaubenssätzen. -
58:50 - 58:54Eine ausser Kontrolle geratene Maschine.
Es wird Zeit, die Kultur des "Imperiums" genauer anzuschauen. -
58:54 - 59:01Wie sind wir in dieses Schlamassel geraten?
-
59:01 - 59:03Wow. Das ist eine kosmische Frage!
Viele Analytiker denken, -
59:03 - 59:08dass es vor ungefähr zehntausend Jahren begann,
als Menschen eine neue und fundamental unnachhaltige Art -
59:08 - 59:13der Nahrungsmittelproduktion begonnen haben.
-
59:13 - 59:20Was wir erfunden haben war etwas,
das ich "totalitäre Landwirtschaft" nenne, -
59:20 - 59:23die auf der Annahme beruht,
dass alles uns gehört. -
59:23 - 59:28Wir können alles töten,
was wir auf dem Land nicht haben wollen. -
59:28 - 59:29Können einen Zaun um das Land errichten.
Wir können anbauen was wir wollen, -
59:29 - 59:33und niemand anderes darf es nehmen.
-
59:33 - 59:37Den rutschigen Abhang
auf dem wir uns jetzt befinden, -
59:37 - 59:41haben wir vor zehntausend Jahren betreten.
-
59:41 - 59:46Und es liegt an einem
der Landwirtschaft innewohnenden Problem: -
59:46 - 59:53Landwirtschaft beruht eigentlich auf Zerstörung.
Man kann keine Landwirtschaft betreiben, -
59:54 - 59:58ohne katastrophalen Schaden anzurichten.
Deshalb ist sie fundamental unnachhaltig. -
59:58 - 60:04Der Überschuss von dieser neuen Art Nahrung zu beschaffen
hat einen sofortigen Effekt... -
60:04 - 60:09Er hat dieses ausserordendliche
Bevölkerungswachstum angetrieben. -
60:09 - 60:12Unsere wachsende Bevölkerung
hält immer Schritt mit der Nahrungsmittelerzeugung. -
60:12 - 60:16Wir haben ein Nahrungsmittelrennen geschaffen.
-
60:16 - 60:23Wir bauen mehr an und die Bevölkerung wächst.
Also bauen wir mehr an. -
60:23 - 60:27Es ist ein Rennen, das nicht gewonnen werden kann.
Darüberhinaus, bescherte die totalitäre Landwirtschaft -
60:27 - 60:31denen die sie betrieben
ein Leben voll harter Arbeit und schlechter Gesundheit. -
60:31 - 60:34Als Spezies hatten wir in unserer ganzen Geschichte
immer Nahrung zur Verfügung. -
60:34 - 60:38Und das waren zweihundert- oder dreihunderttausend Jahre.
-
60:38 - 60:43Wenn man dagegen zehntausend Jahre betrachtet
ist das relativ wenig. -
60:43 - 60:50Wir waren eben Jäger und Sammler
also hat die Natur unsere Nahrung auf ihre Weise wachsen lassen. -
60:50 - 60:57Im Gegensatz zu unserer heutigen Weise, der Landwirtschaft,
haben wir Nahrung nicht angebaut. Nahrung wuchs einfach. -
61:03 - 61:05Für viele ist es schwer zu akzeptieren,
dass man umso härter arbeiten muss, -
61:05 - 61:08je mehr eine Gesellschaft auf Landwirtschaft basiert.
-
61:08 - 61:10Wenn wir archäologische Stätten rund um die Welt anschauen,
-
61:10 - 61:14und das haben Leute gemacht -
an allen Orten - -
61:14 - 61:17das ist keine kulturelle Besonderheit –
an allen Orten an denen Landwirtschaft begann, -
61:17 - 61:22in Asien, im Mittleren Osten, Südamerika
und Zentralamerika, -
61:22 - 61:24finden wir Menschen die verkrüppelt, kleinwüchsig,
und zahnlos sind, -
61:24 - 61:28weil sich die Kohlenhydrate die sie assen
in Zucker verwandelt haben, -
61:28 - 61:33und ihre Zähne verfault sind, sie waren missgebildet
sie waren assymetrisch. -
61:33 - 61:37Sie zeigen jedes Anzeichen dass sie
an allen möglichen Krankheiten litten. -
61:37 - 61:41Diese neue Art Landwirtschaft benötigte und erlaubte zugleich
mehr Sesshaftigkeit. -
61:41 - 61:46Und damit entstanden die Anfänge von Wohlstand
und Ungleichheit. -
61:46 - 61:51Wenn man vor-landwirtschaftliche Städte anschaut
sieht man eine Reihe von Häusern, -
61:51 - 61:54die alle ungefähr gleich gross sind.
Und beinahe zeitgleich mit dem aufkommen der Landwirtschaft -
61:54 - 61:58sieht man in jeder Siedlung in der Landwirtschaft betrieben wurde,
überall auf der Welt, -
61:58 - 62:02nicht nur in der westlichen Kultur,
einige wenige sehr grosse Häuser -
62:02 - 62:07mit angebauten Getreidespeichern,
und eine ganze Reihe kleiner Häuser. -
62:07 - 62:12Diese Art sozialer Ungleichheit hat fast unmittelbar
mit der Landwirtschaft begonnen. -
62:12 - 62:15Wie Quinn und Manning darlegen
ging es den frühen Ackerbauern -
62:15 - 62:19nicht besser als ihren
Jäger- und Sammler-Vorfahren. -
62:19 - 62:22Das war mir neu.
Die Psychologin und Kulturanalytikerin Chellis Glendinning -
62:22 - 62:24weist auf andere Folgen
von Sesshaftigkeit und Landwirtschaft hin. -
62:24 - 62:27Ich heisse Chellis und ich bin dabei,
von der westlichen Kultur zu gesunden. -
62:27 - 62:34Früher, als Frauen herumgewandert sind
und sehr durchtrainiert waren, -
62:34 - 62:37und ihre Babies herumgetragen haben,
und ihre Ernährung nicht so kohlenhydratreich war. -
62:37 - 62:42und sie ihre Kinder lange gestillt haben,
-
62:42 - 62:46hatten sie nur selten einen Eisprung.
Aber als Frauen sesshaft wurden -
62:46 - 62:49bekamen sie ihren regelmässigen Zyklus
und es wurden mehr Babies geboren. -
62:49 - 62:52Und ratet mal?
Dann braucht man auch mehr Bauernhöfe. -
62:52 - 62:56Und dann muss man die eingezäunten Gebiete vergrössern.
-
62:56 - 63:00Und dann, oh, möglicherweise trifft man dabei auf
jemand anderen, -
63:00 - 63:03der des Weges kommt
und dann gibt es Krieg. -
63:03 - 63:06Uns wurde beigebracht, Landwirtschaft und Sesshaftigkeit
-
63:06 - 63:10als die normale und natürliche Lebensweise zu sehen
wie Menschen leben. -
63:10 - 63:13Daher war es ein ein kleiner Schock zu erfahren,
dass diese grundsätzlichen kulturellen Veränderungen -
63:13 - 63:18die eigentliche Ursache von so vielen Problem waren,
-
63:18 - 63:20die uns über die Jahrhunderte verfolgt haben.
Derrick Jensen sagt über das Ergebnis -
63:20 - 63:22all dieser kulturellen Veränderungen:
-
63:22 - 63:26Ich denke eine der besten Zeilen die ich je geschrieben habe ist,
-
63:26 - 63:32dass Wälder uns vorausgehen und Wüsten uns auf den Fersen sind.
-
63:32 - 63:34Wenn ich - oder wenn du -
an die Ebenen und Hänge des Irak denkst -
63:34 - 63:38ist das erste woran du normalerweise denkst
-
63:38 - 63:42Zedernwälder so dicht,
dass das Sonnenlicht nie die Erde erreicht? -
63:42 - 63:49Ich denke bei den meisten von uns ist das nicht so.
Aber der erste niedergeschriebene Mythos dieser Kultur ist, -
63:49 - 63:54dass Gilgamesh diese Wälder gefällt hat um Städte zu bauen.
-
63:54 - 64:00Städte. Siedlungen wurden zur Dörfern
die zu Städten wurden. -
64:00 - 64:03Totalitäre und katastrophale Landwirtschaft
die Anhäufung von Wohlstand und Macht, -
64:03 - 64:09und Bevölkerungswachstum kamen zusammen,
-
64:09 - 64:09um eine neue Form menschlicher Kultur aufsteigen zu lassen:
die Kultur der Städte, die Kultur der Zivilisation, -
64:09 - 64:15die Kultur des "Imperiums".
-
64:15 - 64:22Mir wurde klar,
als ich mein neues Buch "Endspiel" geschrieben habe, -
64:22 - 64:25dass ich unsere Zivilisation
seit ungefähr zehn Jahren niedermache, -
64:25 - 64:31und "Zivilisation" nie definiert habe.
Ich wusste gar nicht, worüber ich sprach. -
64:31 - 64:37Daher definiere ich sie in diesem Buch als einen Lebensstil,
-
64:37 - 64:41der durch das Wachstum von Städten gekennzeichnet ist.
Stadt habe ich definiert als Ansammlung von Menschen, -
64:41 - 64:44die in so grosser Zahl zusammenleben,
dass sie vom Import von Ressourcen abhängig sind. -
64:44 - 64:49Eine Stadt kann beinahe definiert werden,
als ein menschliches Ökosystem, -
64:49 - 64:54das bei weitem die Tragfähigkeit
seiner lokalen Umgebung überschreitet. -
64:54 - 64:59Wie Jensen und Catton zeigen: weil Städte
die Tragfähigkeit ihrer lokalen Umgebung überschreiten, -
64:59 - 65:02und weil sie auf Importe von Resourcen angewiesen sind,
-
65:02 - 65:05sind die, die in Städten leben
-
65:05 - 65:12unvermeidlich gezwungen,
diese von anderswo zu bekommen. -
65:12 - 65:17Von jemand anderem,
auf welche Weise auch immer. -
65:17 - 65:21Oft bedeutet das Handel.
Aber Handel bedeutet Transporte und damit Energie -
65:21 - 65:25und Energie muss irgendwo herkommen,
-
65:25 - 65:30und sie geht möglicherweise zu Ende.
Und Handel braucht handelsbereite Partner. -
65:30 - 65:34Aber Menschen sind nicht immer bereit zu handeln.
Und wenn der Handel zusammenbricht, -
65:34 - 65:39und man auf die Ressourcen angewiesen ist,
ist das was bleibt - Krieg. -
65:39 - 65:45Heute brauchen wir Öl um unsere Städte am Leben zu erhalten.
Schau dir an wie der Krieg von den Börsen -
65:45 - 65:50auf die Schlachtfelder übergreift.
Schau wie das Pentagon plant und die Patrioten agieren. -
65:50 - 65:54Lasst uns für einen Moment innehalten und uns sammeln.
Ich sagte ich hätte einige Annahmen zu infrage zu stellen. -
65:54 - 65:58Wir machen schon so lange Landwirtschaft und expandieren
und wachsen und bauen Städte, -
65:58 - 66:01und häufen materiellen Wohlstand an,
-
66:01 - 66:05dass es sich so anfühlt,
als müssten die Dinge so sein. -
66:05 - 66:09Aber wie kann ein Lebensstil
der seine eigene Grundlage zerstört, -
66:09 - 66:16für das gehalten werden,
"wie die Dinge sein sollten"? -
66:16 - 66:20Und sie fraßen alles Gewächs des Landes
und alle Früchte der Bäume, -
66:20 - 66:26und es blieb nichts Grünes übrig.
-
66:26 - 66:31Lasst uns weitermachen.
-
66:31 - 66:33Als unsere angeborene menschliche Intelligenz und Kreativität
mit den festlegenden Impulsen des "Imperiums" zusammenkamen -
66:33 - 66:37begannen die Dinge sich zu verselbständigen.
-
66:37 - 66:43Wir haben immer ausgefeiltere Technologien verwendet,
-
66:43 - 66:47so dass wir das unvermeidliche abwenden konnten,
nämlich, dass es physische Grenzen gibt. -
66:47 - 66:49Indem wir die Macht der Technologie genutzt haben,
konnten wir Grenzen und Gesetze durchbrechen -
66:49 - 66:52und auch die Regeln,
die die Gemeinschaft des Lebens in Balance hielten. -
66:52 - 66:59Über Jahrmillionen hinweg ...
Übergangsweise... -
67:00 - 67:04Regeln! Immer nur Regeln! Ich hab sie satt.
Entschuldigt, wenn ich euch unterbreche, Kinder, -
67:04 - 67:07aber vielleicht habt ihr Lust herauszufinden
wie es wäre, wenn es keine Regeln gäbe. -
67:07 - 67:12Aber wie können wir das machen?
-
67:12 - 67:16Indem ihr an einen Ort gehen, an dem es keine Regeln gibt.
Es gibt keinen solchen Ort. -
67:16 - 67:21Aber vielleicht gibt es eine Möglichkeit
an einen Platz ohne Regeln zu kommen. -
67:21 - 67:28Wie?
Durch unsere Vorstellungskraft. -
67:28 - 67:32Lasst uns alle richtig feste so tun als ob...
Und wir taten so als ob. -
67:32 - 67:36Als wir dachten, es gäbe für uns keine Grenzen,
stieg uns unsere Kontrol-Macht zu Kopf. -
67:36 - 67:43So wie es der Historiker und "Geologe"
Thomas Berry ausgedrückt hat: -
67:45 - 67:52Wir hier in Amerika sind unglaublich überzeugt davon,
-
67:53 - 68:00das Schicksal des Universums lenken zu können.
-
68:00 - 68:07und das alles was wir tun, getan werden muss!
-
68:12 - 68:19Versteht ihr? Was ich sage ist:
"Schaut, ICH bin hier das Gesetz!" -
68:20 - 68:27Die Wissenschaft hat uns befähigt,
die Erde in einer Weise zu verstehen, -
68:27 - 68:34dass wir sie benutzen können.
Die Herausforderung ist die Nutzbarmachung des Planeten. -
68:35 - 68:42Und das ist der fatale Aspekt von Wissenschaft:
sie gibt uns die Macht, aber sie sagt uns nicht, wie wir sie nutzen sollen. -
68:43 - 68:47Ich hatte schon immer meine Zweifel
an der Auffassung des Begriffs "Technologie". -
68:47 - 68:52Mein Leben lang hab ich zu hören bekommen,
dass Technologien an sich neutral sind; -
68:52 - 68:54dass es nur darauf ankommt, wie wir sie nutzen,
dass sie für gute oder schlechte Zwecke eingesetzt werden können, -
68:54 - 68:57abhängig von der Weisheit und Intelligenz des Nutzers.
-
68:57 - 69:02Aber, so erklärt es Jerry Mander:
-
69:02 - 69:09Das ist Quatsch.
Man kann jede Technologie untersuchen -
69:09 - 69:13und ihre positiven und negativen Aspekte herausfinden.
-
69:13 - 69:20Die Auffassung,
dass es nur auf die Art der Anwendung ankommt ist absurd. -
69:20 - 69:23Weil es innewohnende Faktoren gibt.
Z.B. besteht der Unterschied zwischen -
69:23 - 69:28nuklearer und Sonnen-Energie darin,
wie und wofür wir sie nutzen. -
69:28 - 69:33Jede Technologie hat eine ihr innewohnende eigene Characteristik,
die bestimmt, wie sie genutzt wird, -
69:33 - 69:37und wer sie nutzt, und für was.
Militärwissenschaftler arbeiten nach wie vor nicht -
69:37 - 69:41an einem solar betriebenem Raketensprengkopf,
genausowenig wie ich erwäge, -
69:41 - 69:44einen nuklearen Wasserboiler auf meinem Dach zu installieren.
-
69:44 - 69:46Aufgrund dieses Missverständnisses ist es leicht,
dem Mythos der "technischen Lösung" -
69:46 - 69:53auf den Leim zu gehen.
-
69:53 - 69:58Schon immer seit der Trennung von Menschen und des menschlichen Lebensraums
vom Rest der Welt -
69:58 - 70:03entstand aus dieser Situation
ein Problem nach dem anderen. -
70:03 - 70:07"Oh je, wir müssen mehr Wasser fördern,
für die gewachsene Landwirtschaftsfläche" -
70:07 - 70:13“Oh je, jetzt müssen wir über grössere Entfernungen reisen”.
“Oh je, jetzt brauchen wir mehr Ressoucen ... -
70:13 - 70:17wir brauchen mehr Land”. Was auch immer.
Es gab eine technische Lösung nach der anderen. -
70:17 - 70:19Und sobald man versuchte,
etwas mit einer technischen Lösung zu beheben -
70:19 - 70:23die nicht wirklich die Wurzel des Problems angeht,
-
70:23 - 70:25gibt es wieder neue Probleme.
Und so geht es immer weiter. -
70:25 - 70:29Und jetzt, ich meine,
schau dir den Zustand der Welt an. -
70:29 - 70:34Die Hälfte der Menschen auf der Welt
lebt in Städten. -
70:34 - 70:38Wie löst du das?
Und die Bevölkerungsexplosion hat solche Extreme angenommen. -
70:38 - 70:39Wie löst du das,
ausser über eine weitere -
70:39 - 70:44technische Lösung.
-
70:44 - 70:47Die Hälfte der Menschen auf der Welt lebt in Städten.
Und Städte überschreiten per Definition -
70:47 - 70:49die Tragfähigkeit ihrer lokalen Umgebung.
-
70:49 - 70:53Ich glaube nicht, dass die meisten Menschen das wissen.
-
70:53 - 70:59Aber Sie werden mir zustimmen,
dass man alle Fakten kennen muss, um sich richtig zu entscheiden. -
70:59 - 71:03Ich denke nicht, dass wir alle Fakten kennen.
Wenn wir sie kennen würden, -
71:03 - 71:10hätten wir den Mythos von der technischen Lösung
längst über Bord geworfen. -
71:10 - 71:13In meinen Augen ist die Krise auf ihrer tiefsten Ebene
keine technologische Krise sondern eine Sinnkrise. -
71:13 - 71:17Wir handeln so, als wäre alles was wir tun müssten
-
71:17 - 71:22mehr Technologie ins Feld zu führen,
während wir die eindeutig kulturellen Themen -
71:22 - 71:26nicht verstehen oder auch nur sehen,
die sie völlig zum Scheitern verurteilen, -
71:26 - 71:30diese immer verzweifelteren Versuche,
das gegenwärtige System am Laufen zu halten. -
71:30 - 71:36Wir haben so lange so getan als ob,
dass wir vergessen haben was wir einmal wussten: -
71:36 - 71:41Wir können auf die Dauer nicht überleben,
Wenn wir nicht den Gesetzen des Lebens folgen. -
71:41 - 71:45Als wir die Landwirtschaft übernommen haben,
hat die Landwirtschaft uns übernommen. -
71:45 - 71:49Wir haben uns selbst aus der Welt ausgesperrt.
-
71:49 - 71:56Und alles innerhalb des Zauns wurde zu dem
was wir zum Überleben brauchten. -
71:56 - 71:59Und alles ausserhalb des Zauns wurde bedrohlich,
und wild, unkontrollierbar. Draussen halten! -
71:59 - 72:06Und unsere Technologien haben uns abgeschnitten
von unserer eigenen Erfahrung. -
72:06 - 72:13Wir können eine Kultur erschaffen,
die zwischen uns und der Welt steht. -
72:14 - 72:19Sie filtert unser Verhalten in Bezug auf die Welt.
Und sie filtert was wir tun und was wir wahrnehmen. -
72:19 - 72:22Wenn du einen Speer hast ist es viel einfacher.
Du musst nicht jemanden direkt vor dir töten. -
72:22 - 72:26Du kannst jemanden töten,
der zehn Meter entfernt ist. -
72:26 - 72:31Und dieser Abstand macht es einfacher zu töten.
Und wenn du in den Krieg geschickt wirst, -
72:31 - 72:33mit einem B2-Bomber auf den Rücken geschnallt,
und High-Tech-Sensoren, die du mit dem kleinen Finger abrufen kannst, -
72:33 - 72:36dann kannst du Iraker töten,
mit so wenig Gedanken oder Gefühlen, -
72:36 - 72:43wie du sie zuhause auf deiner Spielkonsole aufbringen musst.
-
72:43 - 72:47Diese Trennung von der Welt,
von anderen Menschen und Kreaturen. -
72:47 - 72:49veränderte unsere Beziehungen,
und liess uns verwirrt und -
72:49 - 72:53verwundet zurück.
-
72:53 - 73:00Unsere Beziehung zum Universum wurde
zu einer Nutzungs-Beziehung. -
73:02 - 73:09Und das ist katastrophal.
Genauso wie, zu einem anderen Menschen zu sagen, -
73:10 - 73:13"du hast mich benutzt",
so ungefähr das Schrecklichste ist, was man sagen kann, -
73:13 - 73:15sagt nun der Planet Erde zu uns.
-
73:15 - 73:21"Ihr habt mich benutzt."
-
73:21 - 73:26Wann werden wir innehalten und zuhören?
Und wenn wir innehalten, -
73:26 - 73:31was werden wir bereit sein zu hören?
Das Getrenntsein hat unsere Ohren taub gemacht. -
73:31 - 73:34Die Stimme der Erde ist kaum vernehmbar.
Unsere Köpfe sind vollgestopft mit Geschichten. -
73:34 - 73:39Für mein Verständnis der Welt
steht folgendes im Zentrum: -
73:39 - 73:42Alle Kulturen basieren auf Geschichten
Die Kultur der Zivilisation und des "Imperiums" -
73:42 - 73:46hat ihre eigene, einmalige Sammlung von
Glaubenssätzen und Triebfedern. -
73:46 - 73:48Hören wir uns einige der Geschichten an,
die uns in die gegenwärtige Klemme gebracht haben. -
73:48 - 73:50"Es ist nie wirklich genug"
-
73:50 - 73:53"Wie haben einen Geburtsfehler"
-
73:53 - 73:55"Es ist Verrat zu sagen,,
lasst uns aufhören zu wachsen" -
73:55 - 73:56"Harte Arbeit ist moralisch tugendhaft"
-
73:56 - 73:59"Mehr ist besser"
-
73:59 - 74:02"Die physische Welt die wir sehen ist alles was es gibt"
-
74:02 - 74:06"Wir können jedes Problem lösen"
-
74:06 - 74:12"Und sie sagen tatsächlich, dass du um glücklich zu sein
mehr Dinge besitzen musst." -
74:12 - 74:17"Und wir sollen uns die Welt Untertan machen
und sie beherrschen" -
74:17 - 74:21"Uns gehört ... uns gehört dieser Planet.
Wir besitzen alles hier. Wir besitzen diese Ressourcen." -
74:21 - 74:24"Menschen haben Rechte. Nichts sonst hat Rechte."
-
74:24 - 74:27"Es gibt viele Zeiten, in denen die Menschen
einfach nicht hören wollen, -
74:27 - 74:33dass dies und jenes ausserhalb
ihrer Reichweite läge." -
74:33 - 74:38Wenn wir mit solchen Geschichten leben,
ist es dann ein Wunder dass wir den Planeten verwüsten? -
74:38 - 74:41Ein gewisser Weise leben wir
in einer Kultur von Zweijährigen. -
74:41 - 74:48Wo wir die Grenzen einfach nicht sehen wollen.
-
74:51 - 74:54Herrschaft über die Erde in der Schöpfungsgeschichte sollte nicht heissen,
den Planeten abgebrannt und rauchend zu hinterlassen. -
74:54 - 75:01Daniel Quinn hat einige dieser grundlegenden
Geschichten des "Imperiums" benannt. -
75:03 - 75:06Die Hintergrundstimme unserer Kultur sagt uns.
dass dies hier das Beste ist, auf das Menschen jemals hoffen konnten: -
75:06 - 75:12Das was wir gerade haben,
das wohin wir gehen. -
75:12 - 75:17Es ist einfach unübertrefflich.
Also ist jede Alternative schlechter als das. -
75:17 - 75:20Es gab andere Zivilisationen neben der unseren.
-
75:20 - 75:23Sie dachten nicht dass sie die eine,
richtige Art zu leben hätten, -
75:23 - 75:30und das jeder auf der Welt dazugebracht werden sollte,
so zu leben. -
75:30 - 75:34Uns wurde beigebracht zu denken, dass wir die Menschheit wären.
Wenn es andere Menschen dort draussen gibt, -
75:34 - 75:41die anders sind als wir,
dann sind sie minderwertig, -
75:41 - 75:45oder nicht so hoch entwickelt wie wir.
Wir kamen daher und fingen an Dinge zu tun -
75:45 - 75:50und eine Zivilisation zu erschaffen
und behaupteten, dass sei die Art und Weise -
75:50 - 75:54wie Menschen von Anfang an leben sollten.
Das ist ein Grund warum wir es nicht aufgeben könnnen. -
75:54 - 75:57Hier ist die vielleicht gefährlichste Geschichte
-
75:57 - 76:04von allen ...
-
76:06 - 76:12Wir sind allen anderen Kreaturen überlegen
und unsere Leben sind unabhängig von den ihren. -
76:12 - 76:18Durch seinen Intellekt hat der Mensch
eine Überlegenheit entwickelt -
76:18 - 76:22über jede andere Form tierischen Lebens.
-
76:22 - 76:25Mit den Geschichten des Imperiums im Gepäck
war die Zivilisation in der Lage, -
76:25 - 76:29sich überall auf dem Planeten auszubreiten.
Ran Prieur erklärt die Kern-Idee -
76:29 - 76:33von der Parabel der Stämme,
die aufdeckt wie sich die Kultur des Imperiums durchgesetzt hat -
76:33 - 76:35in einem Prozess der kulturellen Evolution
die nach Macht selektiert. -
76:35 - 76:42Stell dir ein paar Stämme vor,
die friedlich zusammenleben. -
76:43 - 76:45Und einer der Stämme entscheidet sich,
anstatt in Balance und Frieden zu leben, -
76:45 - 76:50Waffen herzustellen,
-
76:50 - 76:57und den nächsten Stamm zu erobern
und zu versklaven. -
76:57 - 77:03Der andere Stamm hat drei Möglichkeiten.
Wenn sie fliehen, -
77:03 - 77:09dehnt sich das Paradigma des kriegerischen Stamms auf ihr Gebiet aus.
Wenn sie sich der Sklaverei fügen, -
77:09 - 77:12dehnt sich das Paradigma des kriegerischen Stamms auf ihr Gebiet aus.
Wenn sie Waffen herstellen und zurückschlagen, -
77:12 - 77:16dehnt sich das Paradigma des kriegerischen Stamms auf ihr Gebiet aus.
-
77:16 - 77:20Und das geht weiter bis die ganze Welt
aus Menschen besteht, -
77:20 - 77:25die Waffen herstellen und kämpfen
und andere Völker versklaven. -
77:25 - 77:31Zehntausend Jahre später
haben wir vergessen wer wir sind. -
77:31 - 77:36Wie können drei Millionen Jahre menschlichen Lebens
bedeutungslos sein? -
77:36 - 77:43Und wie die Menschen lebten in dieser Zeit,
in dieser unglaublich langen Zeit? -
77:45 - 77:52Sie lebten auf eine Art und Weise
in der Menschen für Millionen von Jahren leben konnten. -
77:54 - 77:59Zig Millionen Jahre. Und das ist schon was!
Mensch, heute fragen wir uns, -
77:59 - 78:02wie viele Dekaden wir noch haben.
Und wenn wir weiter so leben wie bisher -
78:02 - 78:08sind es nicht viele.
-
78:08 - 78:12Es scheint mir wesentlich, dass wir uns erinnern,
wer wir wirklich sind. -
78:12 - 78:15Wir haben diese riesigen Gehirne
und sind so innovations- und anpassungsfähig. -
78:15 - 78:18Aber wir können uns in
Geschichten und Phantasien verlieren, -
78:18 - 78:25die uns von unserer eigenen Grösse abschneiden.
-
78:26 - 78:30Ja, wir Menschen können entweder als Mitglieder von
höchst-entwickelten Ökosystemen handeln. -
78:30 - 78:33indem wir Teil sind von allem anderen
das geschieht, -
78:33 - 78:37oder wir können als invasive Spezies auftreten
wie die Aga-Kröte. -
78:37 - 78:41Das typische Beispiel dafür, wie Menschen als
invasive Spezies handeln, -
78:41 - 78:46sind natürlich die Europäer
in ungefähr den letzten fünfhundert Jahren. -
78:46 - 78:50Es müsste nicht so sein.
Nicht alle menschlichen Kulturen sind diesem Muster gefolgt. -
78:50 - 78:56Bei näherer Betrachtung sieht man,
dass menschliche Fähigkeiten und Charakteristiken -
78:56 - 79:01immer von der grösseren Gesellschaft vermittelt wurden.
-
79:01 - 79:04Immer.
Einer mit dem ich unser gegenwärtiges Dilemma -
79:04 - 79:06bezüglich der dem Menschen innewohnenden Eigenschaften
diskutiert habe, -
79:06 - 79:11war Richard Manning.
-
79:11 - 79:14Um in unserer Jäger-und-Sammler-Vergangenheit zu überleben
brauchte es einen ganz engen Wahrnehmungsbereich. -
79:14 - 79:17Du musstet dich mit dem beschäftigen,
was um dich herum geschah, -
79:17 - 79:21In den nächsten fünfzig Metern.
Du musstest dich darum kümmern, -
79:21 - 79:25was in den nächsten zehn Sekunden
oder fünf Minuten passieren könnte. -
79:25 - 79:29Wo würde der Tiger herkommen,
der dir ins Genick beissen und dich töten könnte? -
79:29 - 79:33Daher werden unsere stärksten Instinkte
auf die Gegenwart gelenkt. -
79:33 - 79:37Unser Adrenalin-Pegel steigt nicht,
wenn wir von globaler Erwärmung lesen. -
79:37 - 79:41Er steigt wenn uns jemand die Faust
vor die Nase hält. -
79:41 - 79:46Und doch entwickelten die Irokesen eine Kultur,
die diese starken Instinkte ausgleichen konnte. -
79:46 - 79:49Sie trafen ihre Entscheidungen gemäss ihren Auswirkungen
auf die siebte Generation. -
79:49 - 79:51Vergleiche das mal mit der Kultur des Imperiums.
-
79:51 - 79:56Was wir nie geschafft haben ist,
eine Grenze zu erkennen, -
79:56 - 80:00die in dreissig oder vierzig Jahren auf uns zu kommt
und entsprechend zu handeln. -
80:00 - 80:05Und deshalb haben wir den Klimawandel nicht kommen sehen.
Und die meisten sehen den Ölförderrückgang nicht kommen. -
80:05 - 80:09Und es gibt andere Kräfte im Universum,
-
80:09 - 80:15die erst über längere Frist wirksam werden.
Exponentielles Wachstum und Bevölkerungs-Dynamiken -
80:15 - 80:19können sich über Generationen hinweg entwickeln
und sind daher schwer zu erkennen für Menschen, -
80:19 - 80:20die von ihrer eigenen Kultur blind gemacht wurden.
William Catton beschreibt einen anderen -
80:20 - 80:23langfristigen Prozess.
-
80:23 - 80:30C. Wright Mills von der Columbia Universität
- eher ein Eigenbrötler - -
80:31 - 80:34hat eine nette soziologische Definition von Schicksal aufgestellt.
Schicksal ist das, was passiert, wenn unzählige Leute -
80:34 - 80:38viele kleine Entscheidungen über andere Dinge treffen;
-
80:38 - 80:42sie haben eine kollektive, gesammelte Auswirkung,
die niemand beabsichtigt hat. -
80:42 - 80:48Das ist passiert als wir die Welt überbevölkert haben.
-
80:48 - 80:54Niemand hat vorgehabt die Welt überzubevölkern.
Niemand hat vorgehabt die Ozeane zu verschmutzen. -
80:54 - 80:58Niemand hat vorgehabt den Treibhauseffekt auszulösen.
Das ist ein Teil von dem, was ich denke -
80:58 - 81:02wie wir soweit gekommen sind.
ein Gewirr von Annahmen und Verhaltensweisen -
81:02 - 81:06und Glaubenssätzen und Geschichten
die das Rückgrat der Kultur des Imperiums bilden. -
81:06 - 81:10Eine Vereinigung von Kräften die uns
von den Gesetzen des Lebens abgetrennt haben. -
81:10 - 81:15Diese Kultur behauptet, dass wir ausserhalb
dieser Gesetze leben können. -
81:15 - 81:18Ohne Grenzen. Ohne Regeln.
Aber so zu handeln hat uns und unseren Planeten -
81:18 - 81:22misshandelt und geschlagen hinterlassen.
Es funktioniert so nicht, -
81:22 - 81:26wie uns beigebracht wurde zu denken.
-
81:26 - 81:32Na, Jungs und Mädels, wie gefällt es euch
ohne Regeln zu leben? -
81:32 - 81:34Ich hasse es!
Das macht keinen Spass. -
81:34 - 81:40Das ist widerwärtig.
-
81:40 - 81:44Immer wieder musste ich fragen:
Warum zerstören wir weiterhin den Planeten, -
81:44 - 81:47auch jetzt noch, wo die Offensichtlichkeit dass wir es tun,
so überwältigend ist? -
81:47 - 81:52Das erste was man dazu sagen kann ist,
dass all diese Kräfte aus der Vergangenheit noch immer wirken. -
81:52 - 81:55Und einige neue Kräfte in der heutigen Zeit dazugekommen sind.
-
81:55 - 81:57Es ist ernüchternd festzustellen,
dass wir in einer Wirtschaftsweise gefangen sind, -
81:57 - 82:02die entweder wachsen muss oder sterben.
-
82:02 - 82:07Die Wirtschaft wird, kann und muss
weiter wachsen. -
82:07 - 82:11Dass ist jetzt natürlich absurd.
Weil wir auf einem kugelförmigen, begrenzten Planeten leben. -
82:11 - 82:17Also gibt es nur so-und-so-viel Zeug
zum Zerkauen und Ausspucken. -
82:17 - 82:23Wir werden von den firmenkontrollierten
Medien vergewaltigt, die uns in unserem Wahnsinn gefangen halten. -
82:23 - 82:29Die Leute denken, sie könnten wählen,
welche Informationen sie aus dem Fernsehen beziehen -
82:29 - 82:31und dabei sitzen wir da
und nehmen die Informationen in einer Form auf, -
82:31 - 82:34die sehr, sehr wirkungsvoll ist:
In Form von Bildern. -
82:34 - 82:41Und wenn die Bilder mal drin sind,
dann gehen sie nicht mehr raus. -
82:41 - 82:42Es ist beinahe Science Fiction in seiner Auswirkung.
Es ist wie in Matrix. Und doch denken wir -
82:42 - 82:45es sei völlig normal.
-
82:45 - 82:52Indem das wirkliche Leben der Menschen
mehr und mehr zerstört -
82:56 - 83:01und unbefriedigend und läppisch und gewöhnlich
und nervig und steril wird, -
83:01 - 83:07steigt die Anziehungskraft
dieser verherrlichten Bilder. -
83:07 - 83:13Es gibt ein starkes Zitat von Zygmunt Baumann
das sagt, dass vernunftbegabte Leute -
83:13 - 83:14still und sanftmütig in eine Gaskammer gehen,
wenn du ihnen nur erlaubst zu glauben, -
83:14 - 83:21dass es eine Dusche ist.
-
83:23 - 83:29Und ich habe alle Hoffnung verloren, dass meine Regierung
in der Lage ist, die Situation klar zu erfassen. -
83:29 - 83:33Traurigerweise sieht es so aus,
als ob unser Bildungssystem uns meist -
83:33 - 83:37überhaupt nicht darauf vorbereitet,
die vorherrschende Kultur zu hinterfragen. -
83:37 - 83:44Es betäubt unsere Fähigkeit zu kritischem Denken
anstatt sie zu entwickeln. -
83:44 - 83:48Und es geht Hand in Hand mit der
industrialisierten Gesellschaft, -
83:48 - 83:53denn für sie muss man Menschen in austauschbare
Maschinenteile verwandeln, -
83:53 - 83:59wo du einen Menschen herausziehen kannst,
und einen anderen an seinen Platz stecken. -
83:59 - 84:04Diesen Kindern wird beigebracht,
unhinterfragt hinzunehmen was immer man ihnen sagt. -
84:04 - 84:07Zum Fragen wird nicht ermutigt.
Ich bin mit Sicherheit nie gefragt worden, -
84:07 - 84:10wie unsere Kultur Getrenntheit erschafft.
-
84:10 - 84:15Jeder von uns lebt in dieser
kleinen komfortablen Blase, -
84:15 - 84:21die vollkommen abgetrennt ist
von der realen Welt der Tiere und Pflanzen -
84:21 - 84:23und des Boden und des Wassers und der Naturkräfte,
die alles erschaffen -
84:23 - 84:29was irgendwie von Bedeutung ist
auf diesem Planeten. -
84:29 - 84:33Wenn deine Erfahrung ist,
dass deine Nahrung aus dem Supermarkt kommt -
84:33 - 84:36und dein Trinkwasser aus einem Hahn,
dann wirst du das System, dass das ermöglicht -
84:36 - 84:38mit deinem Leben verteidigen.
Weil dein Leben davon abhängt. -
84:38 - 84:44Wenn deine Erfahrung ist,
dass dein Wasser aus einem Fluss kommt -
84:44 - 84:48und deine Nahrung von einem Stück Land,
wirst du diesen Fluss und dieses Stück Land -
84:48 - 84:53mit deinem Leben verteidigen,
weil dein Leben davon abhängt. -
84:53 - 84:57Ein System der Manipulation und Ausbeutung.
Strukturen der Trennung und des Wahns. -
84:57 - 85:02Institutionen der Beherrschung und des Betrugs.
Ich musste die Frage stellen: -
85:02 - 85:08Wer würde so etwas erschaffen?
Nur Menschen, die fast vollkommen -
85:08 - 85:15getrennt sind von ihrer Welt.
Menschen die vergessen haben, wer sie einmal waren. -
85:15 - 85:20Menschen, die tief verletzt worden sind.
Wir haben uns in einem Spiegelkabinett verlaufen. -
85:20 - 85:24Alles was wir bekommen - alles was wir
sehen, hören, riechen, ertasten, fühlen, -
85:24 - 85:31stammt, oder ist vermittelt von
Menschen und Maschinen. -
85:31 - 85:35Das beeinflusst unser Bewusstsein.
Es führt zur Überschätzung unserer eigenen Wichtigkeit, -
85:35 - 85:41und von dem was Wirklichkeit ist.
Als ob etwas besonders real wäre, -
85:41 - 85:44weil wir es erschaffen haben.
Und wie jeder Narzisst weiss, ist es nie genug. -
85:44 - 85:51Wir können nie genug davon bekommen:
genug von dieser Spiegelung von uns selbst. -
85:52 - 85:57Wonach wir uns wirklich sehnen ist echte Beziehung.
Unsere Tierkörper, die - denke ich - -
85:57 - 86:00von der Erde selbst geformt wurden,
wollen und brauchen -
86:00 - 86:03eine echte Beziehung zur Welt.
Zu Wasser, Wind und Erde. Zu den Tieren, -
86:03 - 86:06Pflanzen und Mitmenschen,
die die Gemeinschaft ausmachen -
86:06 - 86:11in die wir hineingeboren sind.
Aber wir sind gefangen in dem Spiegelkabinett -
86:11 - 86:15und wir haben angefangen den Verstand zu verlieren,
-
86:15 - 86:18so dass man den Beginn von so etwas
wie einer Dissoziation sehen kann, -
86:18 - 86:23einem posttraumatischen Belastungssyndrom,
oder wie Schizophrenie, -
86:23 - 86:26wie Persönlichkeitsspaltung, verstehst du?
Man kann sehen, dass die Zerstückelung -
86:26 - 86:28in der heutigen Welt sich spiegelt
-
86:28 - 86:35in allen Arten von schweren psychologischen Störungen.
-
86:38 - 86:44Wenn du in so einer Einzelhaft bist,
fängst du an zu halluzinieren. -
86:44 - 86:50Und am Ende glaubst du vielleicht seltsame Sachen.
Wie die Idee, dass Menschen überlegen sind. -
86:50 - 86:54Indem es aus diesem Glauben an Überlegenheit,
Befugnis und Unbesiegbarkeit gehandelt hat, -
86:54 - 86:55hat das Imperium die Welt erobert.
Aber diese Eroberung hat zurückgeschlagen -
86:55 - 86:56auf die Eroberer, und jeden verwundet.
-
86:56 - 87:03Mein Name ist Chellis und ich bin dabei
von der westlichen Zivilisation zu gesunden. -
87:03 - 87:07Wenn die Welt, das System in dem wir leben
anderen Menschen schadet, -
87:07 - 87:12dann ist das etwas, weisst du,
mit dem du nicht leben kannst. -
87:12 - 87:19Wenn du dir die Leute anschaust,
die vom Imperium assimiliert wurden -
87:23 - 87:27und wenn du die Imperialisten selbst anschaust
kannst du eine unglaubliche Trennung von der Wirklichkeit erkennen. -
87:27 - 87:34Getrennt von der Realität dieses Planeten
handeln wir nicht mehr in seinem Sinn. -
87:35 - 87:41Das Mitgefühl mit der Natur verschwindet so weit
dass Menschen immer weniger willens -
87:41 - 87:45und fähig sind, den Umgang mit der Natur zu beeinflussen
und etwas zu tun um die Natur zu schützen, -
87:45 - 87:49oder überhaupt Mitgefühl mit der Natur zu haben.
Es ist schwierig Mitgefühl für sie zu haben -
87:49 - 87:52wenn du nie Kontakt zu ihr hattest.
Und es ist schwer Kontakt -
87:52 - 87:53mit der Aussenwelt zu haben,
weil wir wie ein Tier -
87:53 - 87:59in einem Käfig leben.
-
87:59 - 88:04Stell dir einfach mal ein Tier in einem Zoo vor.
Ein Tier dem man all das genommen hat, -
88:04 - 88:10was dieses Tier antreibt:
die Gerüche, die Umgebung, die Geräusche, die Instinkte -
88:10 - 88:14das Jagen.
Und sie werden psychotisch. Wortwörtlich. -
88:14 - 88:19Ich denke, wir haben uns etwas angetan,
dass dem genau entspricht. -
88:19 - 88:26Wir haben uns in einen Käfig gesteckt,
der Käfig der Zivilisation, der Städte. -
88:26 - 88:27Und das hat uns auf eine Art psychotisch gemacht.
Wenn du eine Gruppe von Jägern und Sammlern nehmen würdest -
88:27 - 88:34- und das ist oft vorgekommen -
wenn Jäger und Sammler -
88:34 - 88:36das Verhalten von Menschen unserer Gesellschaft beobachten,
würden sie denken wir seien verrückt -
88:36 - 88:43so wie wir uns benehmen.
Denn wir sind es. -
88:44 - 88:50Ich bleibe stehen. Ich lausche. Ich beobachte die Welt.
Die Getrenntheit ist überall. -
88:50 - 88:55Du lernst es als Kind, verstehst du.
Du lernst, den Schmerz -
88:55 - 88:59über das Fehlen von Verbundenheit
nicht zu fühlen. -
88:59 - 89:04Wenn du allein in einer Wiege liegst
in einem dunklen Zimmer, verstehst du. -
89:04 - 89:06Wenn du nicht gestillt wirst.
Und ohne den beständigen Körperkontakt -
89:06 - 89:12zu anderen Menschen.
-
89:12 - 89:19Fernsehen ist für Kinder und ich denke
teils auch für Erwachsene -
89:23 - 89:30ein Training für eine hyperaktiven Lebensweise
und hyperaktive Informationssysteme. -
89:31 - 89:36Und das bringt Menschen in eine Art
emotionalen, psychologischen Zustand, -
89:36 - 89:43der es unmöglich macht, Verbindung zur Natur herzustellen.
Das ist also, meine ich, wieder konkrete Entfremdung. -
89:43 - 89:46Die meisten von uns haben keine menschliche Gemeinschaft
wo sie sich ausruhen können und sicher fühlen, -
89:46 - 89:52und das Gefühl haben, "hier wird für mich gesorgt".
-
89:52 - 89:57In unserer Kultur gibt es so Vieles,
was so eingerichtet ist, -
89:57 - 90:02dass es uns davon abhält, uns direkt zu verbinden.
Wenn du in eine Bar gehst, nimmst ich es als gegeben hin, -
90:02 - 90:04dass es dort dunkel ist,
und sehr laute Musik gespielt wird. -
90:04 - 90:09Weil die Leute, wenn leise wäre und
gut beleuchtet, -
90:09 - 90:16ausflippen würden,
wenn sie so direkt miteinander zu tun hätten. -
90:16 - 90:21Unsere Wirtschaft lebt davon.
Es ist ziemlich leicht, Leuten etwas zu verkaufen, -
90:21 - 90:24die so wenig verbunden sind,
mit den Dingen die sie am meisten brauchen. -
90:24 - 90:31Die Läden sind voll mit Verbandszeug,
für die Wunden des Imperiums. -
90:31 - 90:34Man kann dieses Verwundung auch noch anders sehen.
Derrick Jensen hält die vorherrschende Kultur -
90:34 - 90:37für eine Missbrauchssystem,
das seine Bewohner an einem komplexen -
90:37 - 90:38posttraumatischen Stresssyndrom
erkranken lässt. -
90:38 - 90:42Was passiert wenn du nicht nur
ein oder zwei mal traumatisiert wirst, -
90:42 - 90:45sondern wirklich lange Zeit
in Gefangenschaft bist? -
90:45 - 90:47Wenn du gefangen gehalten wirst?
Zum einen bekommst du Angst -
90:47 - 90:50vor jeglicher Beziehung.
Und du musst alles um dich herum -
90:50 - 90:54unter Kontrolle bringen.
Du vergisst, dass wechselseitige Beziehungen möglich sind, -
90:54 - 90:59und du fängst an zu glauben, dass alle Beziehungen
auf Hierarchien beruhen. -
90:59 - 91:03Weil das deine Erfahrung ist.
Und du glaubst, dass alle Beziehungen -
91:03 - 91:08auf Macht beruhen.
Und natürlich sehen wir genau das, -
91:08 - 91:13wenn wir uns umschauen.
Wir sind also zu ängstlich, -
91:13 - 91:17um in Beziehung mit diesen Bäumen zu gehen,
mit unseren Nachbarn. -
91:17 - 91:22Deshalb nennen wir sie Ressourcen,
die man ausbeuten muss. -
91:22 - 91:26Innerhalb einer missbräuchlichen Familienstruktur.
ist alles so angelegt, dass der Täter geschützt wird. -
91:26 - 91:32Alles. Und auf die selbe Weise,
ist alles in dieser Kultur -
91:32 - 91:39so angelegt, dass die Reichen geschützt werden.
Darum geht es in dieser Kultur. -
91:39 - 91:41Warum bleiben so viele Missbrauchsopfer beim Täter?
-
91:41 - 91:46Weil sie mit dem System identifiziert sind
und ihnen beigebracht wurde, -
91:46 - 91:51seit sie klein waren, von Anfang an,
dass es nur darum geht dieses System zu schützen. -
91:51 - 91:55Durch die Zivilisation wurde uns beigebracht,
uns mit dem grösseren Ganzen zu identifizieren, -
91:55 - 92:02das nicht wir sind.
Wir identifizieren und mehr damit "zivilisiert" zu sein, -
92:04 - 92:09als damit, lebende Wesen zu sein.
Mit den Jahren habe ich angefangen, -
92:09 - 92:14die Identifikation mit der vorherrschenden Kultur aufzubrechen,
und mich wieder mit mir als lebendes Geschöpf zu verbinden, -
92:14 - 92:17das auf Erden wandelt.
Ich bin damit noch immer nicht fertig. -
92:17 - 92:22Es ist eine gewaltige Herausforderung.
Und doch eines der lohnenswertesten Dinge, -
92:22 - 92:24die ich je getan habe.
Ich habe auch gelernt, -
92:24 - 92:31diese Kultur mit der Brille der Sucht anzusehen.
-
92:35 - 92:38Sucht beruht darauf, immer mehr von dem zu suchen,
wovon wir nicht wirklich haben wollen. -
92:38 - 92:45Und daher nie wirklich zufrieden zu sein.
-
92:45 - 92:50Es gibt ein tiefes Bedürfnis,
ein tiefes Loch, ein tiefes Verlangen, -
92:50 - 92:55eine tiefe Angst, eine tiefe Trauer,
eine tiefe Wut. -
92:55 - 92:59Und deshalb gibt es Nahrung, es gibt Zigaretten,
es gibt Alkohol, es gibt Drogen, -
92:59 - 93:00Es gibt Computer, es gibt Fernsehen,
es gibt Filme, man kann Einkaufen, -
93:00 - 93:06es gibt Musik ... es ist endlos.
-
93:06 - 93:10Und nach all dem genannten,
können Menschen süchtig werden. -
93:10 - 93:15Es ist wie eine technische Lösung.
-
93:15 - 93:20Und solange das funktioniert,
warum sollte ich aufhören. Ich werde nicht aufhören. -
93:20 - 93:24Ein Alkoholiker hört nicht auf. Ein Drogenabhängiger
hört nicht auf, so lange es noch geht. -
93:24 - 93:28Aber du kommst an einen Punkt,
wo es nicht mehr funktioniert. -
93:28 - 93:30Nach Jahrhunderten von Missbrauch, Trennung,
Täuschung und Sucht, -
93:30 - 93:37sieht es aus, als ob wir verzweifelt sind,
am Boden aufzuschlagen. -
93:37 - 93:41Es ist fast, als wollten wir
so hart aufkommen, -
93:41 - 93:47dass wir uns entweder verändern oder sterben.
Weil es nicht wert ist, so weiter zu machen. -
93:47 - 93:54So viele Menschen sind sehr, sehr unglücklich.
Und die meisten wollen, dass dieser Alptraum endet. -
93:55 - 94:00Und sie verstehen nicht, dass der Tod,
den sie sich wünschen, ein Tod der Kultur ist, -
94:00 - 94:03und ein spiritueller und sinnbildlicher Tod.
-
94:03 - 94:08Das würde erklären, warum wir weitermachen
unser Nest zu beschmutzen. -
94:08 - 94:09Wenn wir am Boden aufschlagen wollen,
haben wir das perfekte Mittel dazu gefunden. -
94:09 - 94:10Verleugnung...
...Verleugnung... -
94:10 - 94:12...Verleugnung...
...Verleugnung... -
94:12 - 94:17...Verleugnung...
...Verleugnung... -
94:17 - 94:21...Verleugnung in grossen, blinkenden
Leuchtbuchstaben. -
94:21 - 94:28wie der Abspann am Ende
der alten "Rocky und Bullwinkel"-Filme -
94:28 - 94:31Ich halte wieder inne. Und lausche. Und schaue
während ich mich durch die Landschaft des Imperiums bewege. -
94:31 - 94:35Die Verleugnung ist so dick, dass du sie
mit dem Messer schneiden könntest. -
94:35 - 94:39Wenn wir sie nur nicht immer noch dazu benutzen würden,
diesen Kuchen einzufrieren. -
94:39 - 94:46Verleugnung verbraucht riesige Mengen von Energie.
Und wenn du wirklich richtig hart daran arbeiten musst, -
94:47 - 94:50die Tatsache nicht anzuerkennen,
dass diese Kultur alles zerstört, -
94:50 - 94:54Dann hast du nicht viel Energie übrig
-
94:54 - 94:58Es ist diese Energie, die ich befreit habe,
als ich aus der Verleugnung herausgetreten bin, -
94:58 - 95:02die diese Dokumentation möglich gemacht hat.
Umso mehr ich meine Abwehr fallen lasse, -
95:02 - 95:07umso mehr habe ich die Kraft,
die Welt tiefer zu erkennen. -
95:07 - 95:09Und wenn ich hinschaue sehe ich die Geschichte
einer Art Fantasie, die uns passiv hält -
95:09 - 95:14angesichts des Zustands der Welt.
-
95:14 - 95:16Wir haben uns schon oft durch Sachen durchgewurschtelt.
Und irgendwie werden wir es diesmal auch schaffen. -
95:16 - 95:18Irgendwie, ist schon alles in Ordnung.
-
95:18 - 95:23Irgendwie? Wie kommen wir dort hin?
Verstehst du? Es ist wie - -
95:23 - 95:29es hilft überhaupt nicht sich etwas vorzumachen,
wenn es keinen Weg von hier nach dort gibt. -
95:29 - 95:34Gibt es einen Weg um von hier nach dort zu kommen?
Und wo ist "dort" genau? -
95:34 - 95:37Wohin gehen wir von hier?
Und wenn die Ereignisse auf der Welt -
95:37 - 95:38durch unsere Wände der Verleugnung brechen
füllen Stimmen der Hilflosigkeit -
95:38 - 95:42und der Resignation den Raum.
1:35:38.420,1:35:42.159
Wenn wir einen Weg da heraus wüssten,
würden wir herauskommen. Aber wir wissen keinen. -
95:42 - 95:45Was passieren wird, wird passieren.
-
95:45 - 95:47Es wird eine Art katastrophalen Ereignis geben.
-
95:47 - 95:51Ein Zusammenbruch all der Systeme,
von denen wir abhängen. -
95:51 - 95:57Wir finden heraus, dass es keine Möglichkeit gibt,
den Zug aufzuhalten, um nicht vom Ende der Brücke zu fallen, -
95:57 - 95:59verstehst du. Wir werden einfach schreiend herunterstürzen.
-
95:59 - 96:02Und schliesslich wirst du nur sagen "Ach, Scheisse.
Das ist ... weisst du ... -
96:02 - 96:03lass es uns einfach aufgeben. Wen interessiert's schon?"
-
96:03 - 96:06Weisst du, wir könnten genauso gut Party machen
und es uns gut gehen lassen. -
96:06 - 96:13Weil sich die Welt nicht zum Guten wendet.
-
96:13 - 96:19Dieses System fühlt sich an wie eine Falle,
ein Irrenhaus, ein Gefängnis. -
96:19 - 96:23Mit dieser tiefen Resignation, scheint es,
als ob es wenig gäbe, was wir noch tun könnten, -
96:23 - 96:28ausser das Gefängnis so bequem wie möglich zu machen.
-
96:28 - 96:35Auf Sie abgestimmt. Und mit Hilfsmitteln ausgestattet,
die nach Ihrem persönlichen Geschmack entwickelt wurden. -
96:36 - 96:43Für Bequemlichkeit. Für Komfort.
Für Bequemlichkeit und Sicherheit. -
96:43 - 96:50Mit Schutz vor Regen. Und indem die winterliche Kälte
mit angenehmer Wärme fern gehalten wird. -
96:54 - 97:01Und um die brennende Hitze
mit kühlendem Komfort zu bannen. -
97:03 - 97:08Die kapitalistische Kultur, ermutigt uns zu kaufen.
Und sagt, dass wir uns besser fühlen, wenn wir kaufen. -
97:08 - 97:15... dass wir unvollständig sind
und dass wir diese Leere in uns füllen müssen -
97:15 - 97:17indem wir konsumieren.
-
97:17 - 97:19Konsumieren, konsumieren, konsumieren.
-
97:19 - 97:24Wir haben uns bisher den Zug angeschaut,
in dem wir auf unsere Zerstörung zurasen, -
97:24 - 97:28auf die Schienen die uns in der Spur halten,
auf die Kraft der Lokomotive, die uns in die Vergessenheit treibt. -
97:28 - 97:33Und wir sehen jetzt klarer,
wohin wir genau steuern. -
97:33 - 97:38Es lässt sich so zusammenfassen:
Diese Kultur zerstört nicht nur den Planeten, -
97:38 - 97:45Sie zerstört uns als menschliche Wesen.
Der Zug rast mit gewaltiger Geschwindigkeit vorwärts. -
97:45 - 97:52Charlie hat den Fahrthebel gestohlen.
Wer werden wir also sein? -
97:57 - 98:04In diesem Film sehe ich einen Mann an einer Kante stehen.
Glaubst du, dass er wirklich leben möchte? -
98:09 - 98:12Ich glaube nicht, dass die Menschen aussterben werden.
Wir können uns nicht selbst ausradieren. -
98:12 - 98:19I sehe einfach keinen realen Weg
wie das passieren könnte... naja ... -
98:19 - 98:24Ich denke... ja... Was wir könnten -
was passieren könnte ist ... -
98:24 - 98:27die Erde könnte in einen gefährlichen
selbstverstärkenden Treibhauseffekt geraten, -
98:27 - 98:30der den ganzen Planeten
zu so etwas wie die Venus machen könnte. -
98:30 - 98:35Wo es tausend Grad heiss ist
und voller Methan. -
98:35 - 98:42"Wenn wir unsere Richtung nicht ändern,
werden wir wahrscheinlich an dem Ort landen auf den wir zusteuern" -
98:44 - 98:49Eine kraftvolle, kreative Spannung entsteht da,
wo wir zwei Dinge zugleich im Blick haben: -
98:49 - 98:55Ein ungetrübtes Urteil darüber, wo wir stehen,
und eine klare Vision wohin wir wollen. -
98:55 - 98:59Und ich sehe nicht,
dass die Kultur des Imperiums auch nur eines davon hätte. -
98:59 - 99:04Gefangen in einer Allmachtsfantasie von Beherrschung und Kontrolle,
wird jedes klare Urteil niedergetrampelt -
99:04 - 99:08in dem wahnsinnigen Marsch
hin zum Trugbild des Fortschritts. -
99:08 - 99:14Traumatisiert durch Getrenntsein und Missbrauch,
hat das Volk des Imperiums Visionen enwickelt, -
99:14 - 99:19die völlig unverbunden und verrückt sind.
In Gefangenschaft geboren und aufgewachsen, -
99:19 - 99:24sind wir jetzt so eingesperrt,
dass wenige von uns überhaupt die Gitterstäbe sehen können. -
99:24 - 99:29Aber wir kennen alle die Nummer unserer Zelle.
-
99:29 - 99:31Wir wachen in dem Zug auf,
und merken, dass wir nicht wissen wo wir sind. -
99:31 - 99:36Und nicht wissen wohin wir fahren.
Wir hören die Zugpfeife. -
99:36 - 99:43Und wir können die Welt vorbeirasen sehen.
Manche von uns wollen den Zug stoppen. -
99:44 - 99:48Wollen aussteigen,
bevor er an der Endstation ankommt. -
99:48 - 99:55Aber wir haben keine Idee,
wie wir das schaffen sollen. -
99:57 - 100:04Der geheime Plan ist, dass wir auf diesem Weg weitergehen
egal was passiert, -
100:05 - 100:12so lange wir können.
Ich vergleiche es mit den Geheimplänen im Nazi-Deutschland -
100:14 - 100:21Es war ein offenes Geheimnis.
Jeder wusste, dass die Juden nicht in -
100:21 - 100:28in Erholungsheime fahren
oder zum Picknick in den Wald. -
100:28 - 100:30Aber es hat auch niemand darüber gesprochen.
Und niemand spricht darüber was heute passiert. -
100:30 - 100:35Das ist beängstigend! Wir leben in einer Demokratie!
Wir leben in der grössten Demokratie der Welt, -
100:35 - 100:40Und wir werden nicht informiert.
Und wir schauen auch nicht hin. -
100:40 - 100:41Wir fragen nicht.
-
100:41 - 100:47Indem die Zivilisation uns mehr und mehr
zur Verfügung gestellt hat, -
100:47 - 100:54hat sie uns auch immer kindischer werden lassen.
So dass wir immer weniger fähig sind, selbständig zu denken, -
100:54 - 100:58und immer weniger fähig,
für uns selbst zu sorgen. -
100:58 - 101:05Und das macht uns eher zu einer Art Herde...
in der man mehr so eine Herdenmentalität entwickelt... -
101:05 - 101:08wo wir unsere Ideen von den Menschen um uns herum bekommen,
-
101:08 - 101:11von den Autoritätspersonen um uns herum.
-
101:11 - 101:18*Ein Weg führt zu Verzweiflung und äusserster Hoffnungslosigkeit.
Der andere zu vollständigen Auslöschung. -
101:20 - 101:27Beten wir, dass wir die Weisheit haben,
uns richtig zu entscheiden." Woody Allen -
101:27 - 101:31Die Situation ist zum Verzweifeln.
Es ist die weltweite Öko-Schlacht, -
101:31 - 101:34Wo Klima-Unfall sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefert
mit dem Peak-Oil-Kind -
101:34 - 101:40und die Überbevölkerung im Massensterben endet.
Es ist der KO-Schlag am Ende des Universums -
101:40 - 101:47und der Kartenverkauf fängt diesen Freitag an.
Der amerikanische Lebensstil ist nicht nachhaltig. -
101:48 - 101:54Das heisst er kann nicht erhalten werden.
Er kommt zu seinem Ende. -
101:54 - 101:57Erinnert euch, wie wir vor dreissig Jahren
auf die Zukunft geschaut und gesagt haben -
101:57 - 101:59"wenn wir nicht handeln,
werden wir in dreissig Jahren Probleme bekommen"? -
101:59 - 102:06Es ist jetzt und wir haben welche weil wir nichts gemacht haben.
Die grundlegensten Gesetze des Lebens sind übertreten worden. -
102:09 - 102:16Die Folgen davon sind jetzt offensichtlich.
Erinnere dich an den geheimen Plan: -
102:16 - 102:20Die dominierende Kultur wird nicht innehalten,
bis sie alles zerstört hat. -
102:20 - 102:24Sie kann es nicht.
Sie beruht auf falschen Annahmen. -
102:24 - 102:31Ich sehe keine Möglichkeit sie zu reformieren.
Man kann sie nur wegwerfen. -
102:31 - 102:38Neues kann an ihrer Stelle entstehen.
Wir müssen uns das anschauen. -
102:38 - 102:45Wir haben einen grossen Teil menschlichen Verstehens verloren.
Noch bevor es die Wissenschaft gab, -
102:47 - 102:53haben die Menschen das Universum verstanden.
Wie sie mit ihm in Beziehung treten können. -
102:53 - 102:57Und dann hatten sie diese Vorstellung,
wie man mit dem Universum in Beziehung ist. -
102:57 - 103:03Das wurde über den Haufen geworfen,
als die Wissenschaft aufkam und sagte: -
103:03 - 103:06"Ich zeig dir, wie man mit dem Universum umgeht".
-
103:06 - 103:10Wir müssen verstehen,
dass wir Teil einer lebenden Gemeinschaft sind. -
103:10 - 103:14Wir sind nicht die Herrscher der lebenden Gemeinschaft.
Wir sind nicht die Wächter der lebenden Gemeinschaft. -
103:14 - 103:21Wir sind einfach eine andere Spezies.
Und wir haben die Macht, diese Gemeinschaft zu zerstören. -
103:25 - 103:28Und wenn wir das machen,
zerstören wir uns selbst. -
103:28 - 103:33Wenn wir nicht herausfinden,
was unser Platz im Universum ist, -
103:33 - 103:36werden wir keinen Platz im Universum haben.
-
103:36 - 103:43"Ich sagte nicht, dass es leicht wäre.
Ich sagte nur, es wäre die Wahrheit". -
103:46 - 103:52Ich habe viele Bücher über die Situation der Welt gelesen.
Und mir ist etwas Interessantes aufgefallen: -
103:52 - 103:58Das optimistische Kapitel.
Nach einem ganzen Buch voller düsterer Prognosen -
103:58 - 104:01und erschreckender Fakten,
gibt es am Ende das Kapitel, in dem steht, -
104:01 - 104:06wenn wir nur dies und das tun,
werden wir die Lösung finden. -
104:06 - 104:11Dass uns, auch wenn es viel Grund zur Sorge gibt,
auch Vieles Hoffnung machen kann. -
104:11 - 104:17Ich mag diese optimistischen Kapitel nicht.
Sie haben mich wieder in den Schlaf gewiegt. -
104:17 - 104:20Sie unterstellen, dass irgend jemand sich irgendwo
irgendwie darum kümmert. -
104:20 - 104:27Ich kann einfach weitermachen mit meinem Leben.
Und, hey, wir haben noch dreissig Jahre oder so, stimmts? -
104:28 - 104:35Das ist eine Menge Zeit.
Tut mir Leid, Leute, aber ich glaube die Zeit ist rum. -
104:35 - 104:40Ich kann euch kein optimistisches Kapitel anbieten,
mit schnellen und schmerzlosen Lösungen. -
104:40 - 104:44Keinen Plan, der diesen Zug
auf ewig weiterrollen lässt auf seinen Schienen. -
104:44 - 104:51Ich sehe keine Möglichkeit, dass das passieren wird.
Wenn es ein optimistisches Kapitel gibt, -
104:52 - 104:58müssen wir es gemeinsam schreiben,
mit der übrigen Gemeinschaft des Lebens zusammen. -
104:58 - 105:03Auf den Seiten der lebenden Welt.
-
105:03 - 105:05Ich träume manchmal,
dass auch meine Enkel dazukommen. -
105:05 - 105:11Und diese Träume werden manchmal unangenehm.
Denn die Enkel kommen aus einem North-Carolina -
105:11 - 105:15und einem Californien, das verseucht ist.
Sie können die Luft nicht atmen. -
105:15 - 105:16Und sie sagen,
"Grossvater, hast du das geschehen lassen?" -
105:16 - 105:21Und dann werden sie wütend.
-
105:21 - 105:24Ich denke sie werden zurückschauen
und den Kopf schütteln und sagen, -
105:24 - 105:31"Was war mit diesen Leuten los?
Wie konnten sie so grundsätzliche Dinge aus den Augen verlieren. -
105:32 - 105:39Die Zeit des einsamen Wolfes ist vorüber.
Tut euch zusammen!... -
105:39 - 105:45Wir sind diejenigen,
auf die wir gewartet haben. -
105:45 - 105:50Es gibt eine neue Geschichte auf der Welt:
die Geschichte des Grossen Wandels, -
105:50 - 105:53des Abwendens von einer Kultur
der Beherrschung und des Todes, -
105:53 - 105:58und des Zuwendens zu einer Kultur
die lebenserhaltend und lebenserneuernd ist. -
105:58 - 106:04Überall auf dem Planeten
erzählen Menschen jetzt diese Geschichte. -
106:04 - 106:10Die buddhistische Schülerin und Tiefenökologin
Joanna Macy erzählt diese Geschichte in ihren Seminaren. -
106:10 - 106:15Der Autor und Aktivist David Korten
erzählt sie in seinem Buch mit dem gleichen Namen. -
106:15 - 106:20Es ist die Geschichte, die vom unsere Nachfahren
erzählt werden wird, wenn sie auf die heutige Zeit zurückschauen. -
106:20 - 106:23Werden wir die Ungeheuer sein,
aus den Träumen unserer Ur-Enkel? -
106:23 - 106:28Oder werden wir,
wie es die Geschichte des Grossen Wandels erzählt, -
106:28 - 106:34als Helden und Heiler in die Poesie
dieser noch ungeborenen Stimmen eingehen? -
106:34 - 106:37Werden wir zur Rechenschaft gezogen für unsere
verbrieftes, zerstörerisches Tun? -
106:37 - 106:42Oder wird man sich liebend an uns erinnern
in den Liedern unserer Nachfahren, -
106:42 - 106:46wenn sie die Geschichte dieses verlorenen
und stark verwundeten Stammes nacherzählen, -
106:46 - 106:53der vom Abgrund zurück getreten ist, und seinen Weg
nach Hause in die Gemeinschaft der lebenden Seelen gefunden hat? -
106:53 - 107:00Wir müssen wählen.
Wer werden wir sein? -
107:00 - 107:04Ein Teil von mir wünscht sich, dass irgend jemand
sich einfach darum kümmern würde, weisst du. -
107:04 - 107:08Dass das ihre Aufgabe ist.
Dass das ist, wofür wir sie bezahlen. -
107:08 - 107:11Sie sollten unsere weisen Eltern sein.
-
107:11 - 107:15Es wird ein ziemlich unsanftes Erwachen,
wenn den Leuten klar wird, -
107:15 - 107:19dass sie das a) nicht sein können
und b) nicht sein werden. -
107:19 - 107:24Ich glaube nicht dass das Leben,
abgesehen von dem Überfluss, -
107:24 - 107:31die Erwartungen der meisten Amerikaner erfüllt.
Und die Menschen haben Angst darüber zu sprechen. -
107:32 - 107:39Sie fürchten, sie wären die einzigen,
die diese tiefe Unzufriedenheit spüren. -
107:39 - 107:42Es ist echt so traurig.
Schau dir mal - -
107:42 - 107:46und besonders die Amerikanische Kultur
sticht da hervor - -
107:46 - 107:50geh' mal in ein typisches Einkaufszentrum
und schau dir die Menschen dort an. -
107:50 - 107:55und die Umgebung um dich herum.
Der Mangel an Tiefe und die Hoffnungslosigkeit -
107:55 - 108:00all dessen ist zutiefst deprimierend.
-
108:00 - 108:07"Sei verwegen, und mächtige Kräfte
werden kommen und dich unterstützen." -
108:08 - 108:14Schau. Ist das wer wir sind?
Kunden? Käufer? Arbeiter? Stimmvieh? -
108:14 - 108:18Steckt deine Identität in Einschaltquoten,
-
108:18 - 108:21Einspiel-Ergebnissen
und dem Bruttosozialprodukt? -
108:21 - 108:25Sind wir auf der Welt, um uns
gegenseitig Cheeseburger zu verkaufen -
108:25 - 108:28und unsere Kinder anzuschreien
und in albernen Autos herumzufahren -
108:28 - 108:33und vor dem Ferseher einzuschlafen?
Zerstören wir den Planeten, -
108:33 - 108:36wie Dmitry Orlow fragt,
nur "um es kurzzeitig etwas bequemer zu haben"? -
108:36 - 108:42Ich muss mich selbst daran erinnern:
Diese Kultur ist nicht die Menschheit. -
108:42 - 108:46Es ist nur EINE Kultur von
zehntausenden, -
108:46 - 108:51die es auf diesem Planteten gab.
Nur eine Kultur von vielen, -
108:51 - 108:56die es immer noch gibt.
Dass sie die Welt überrannt hat, -
108:56 - 108:59sagt nichts über ihre Berechtigung,
ihre Grösse oder ihr Schicksal. -
108:59 - 109:03Es bedeutet nur, dass wir in einem System
der sozialen Evolution leben, -
109:03 - 109:07das nach kurzfristiger Macht,
anstatt nach Mitgefühl selektiert, -
109:07 - 109:14oder nach Vernunft, oder langfristigem Überleben.
Ich denke, wir sind viel mehr als uns -
109:14 - 109:19jemals erlaubt wurde zu glauben.
Indem uns die Verbindung und die Bedeutung -
109:19 - 109:22verweigert wurde, die uns nährt,
sind wir klein geblieben und verkümmert, -
109:22 - 109:27in der dünnen Erde dieser Kultur.
Es ist Zeit, den Boden unseres Seins -
109:27 - 109:31wiederzubeleben.
-
109:31 - 109:38Was wirklich Bedeutung hat, und was Werte schafft
und ... verstehst du ... -
109:38 - 109:42Wie sieht ein gut gelebtes Leben aus?
-
109:42 - 109:48Menschen blicken auf eine Geschichte des Lebens zurück,
das sehr viel mehr mit der natürlichen Welt in Berührung war, -
109:48 - 109:55und mit dem Planeten.
Sehr viel nachhaltiger. Sehr viel spiritueller. -
109:57 - 110:01Sehr viel gemeinschaftlicher.
DAS sind wir. -
110:01 - 110:05Und all das fängt an sich zu verändern
und auseinanderzufallen und zusammenzubrechen. -
110:05 - 110:10Es gibt tatsächlich die Möglichkeit,
zu uns selbst zurückzukehren. -
110:10 - 110:16Erwachsen zu werden, von Grund auf,
als Menschen und als Kultur. -
110:16 - 110:23Wir leben in einer Zeit der Initiation, Leute.
Eine Massen-Initiation auf der Ebene der Kultur selbst. -
110:23 - 110:29Eine Visionssuche für das kollektive Bewusstsein.
-
110:29 - 110:34Die Arroganz dieser Kultur, ihr pubertäres
Gefühl von Unbesiegbarkeit und Berechtigung -
110:34 - 110:37muss abgestreift werden, um Raum zu schaffen
für ein reiferes Verständnis -
110:37 - 110:43der Abhängigkeit von, und der Verantwortung für
die Gemeinschaft des Lebens. -
110:43 - 110:49Das ist Aufgabe einer Initiation.
In diese kulturelle Reife einzutreten. -
110:49 - 110:52Wir werden unseren angestammten Platz
in der Gemeinschaft des Lebens einnehmen. -
110:52 - 110:59Und wir werden uns wieder verlieben in die Welt.
Wir können das. Aber nur wenn wir uns dafür entscheiden. -
111:00 - 111:05Nur wenn wir die Waffen niederlegen
in diesem wahnsinnigen Krieg gegen die Welt. -
111:05 - 111:10Nur wenn wir die Kontrolle aufgeben,
und wieder in Beziehung gehen. -
111:10 - 111:16Die Grösse des Menschen liegt nicht darin,
über den Planeten Erde zu herrschen, -
111:16 - 111:22sondern darin,
eins zu sein mit dem Planeten Erde. -
111:22 - 111:27Möchtest du unbegrenztes Wachstum? Du kannst es haben.
So viel wie du immer wolltest und noch mehr. -
111:27 - 111:32Wachstum in Beziehungen und Erfahrung.
In Selbsterkenntnis, Spiritualität, Liebe, -
111:32 - 111:38Gemeinschaft und Verbundenheit.
Wachstum von Sinn und Bedeutung. Wachstum in der Vision. -
111:38 - 111:43Wenn wir in die Gemeinschaft des Lebens zurückkehren
werden wir herausfinden, -
111:43 - 111:48was schon immer wahr war:
Alles Leben ist auf unserer Seite. -
111:48 - 111:52Wir haben die Eisbären in unserem Team.
Und die Ulmen. Den Kondor und den Lachs -
111:52 - 111:57die Libellen und das Plankton.
Wir werden mit dem Wind und dem Wasser wandern, -
111:57 - 112:03mit denBergen unter uns, und den Sternen über uns.
Das Blut des Tigers kreist durch unsere Adern. -
112:03 - 112:07Der Atem der Pferde wird unsere Lungen füllen.
-
112:07 - 112:11Wir werden mehr mit der wirklichen Kraft verbunden sein
als wir es uns jemals haben träumen lassen -
112:11 - 112:17in unserer kranken Beherrschungsfantasie.
Macht mit, statt Macht über. -
112:17 - 112:24Die Macht einer Spezies die durch
eine Initiation gegangen ist und in die Reife. -
112:26 - 112:33Ich denke wir müssen herausfinden, was wir wollen
und sehen ob die Zivilisation wie wir sie geschaffen haben -
112:34 - 112:38uns das gibt.
Und wenn nicht, was könnte uns das geben? -
112:38 - 112:42Was bedeutet es, die Zivilisation blosszustellen?
Es bedeutet den Reichen die Möglichkeit zu nehmen, -
112:42 - 112:47die Armen zu bestehlen,
und die Welt zu zerstören. -
112:47 - 112:48Ich finde keine bessere Definition.
-
112:48 - 112:55Es gibt nicht wirklich einen Grund,
warum die ganzen Vereinigten Staaten -
112:55 - 113:00nicht der Wirklichkeit in die Augen schauen könnten.
Man muss nur die Vorstellung des Kapitalismus fallen lassen. -
113:00 - 113:06Man muss die Vorstellung fallen lasen,
dass Firmen die Führung haben. -
113:06 - 113:13Man muss die Vorstellung vom Wirtschaftswachstum fallen lassen.
Man könnte es schaffen. Man könnte es schaffen. -
113:14 - 113:20Unter den Cheyenne-Kriegern gab es eine
berühmte Tradition, -
113:20 - 113:23die man "picket pin and stake" nannte.
Sie nahmen ein Seil. -
113:23 - 113:30und einen Bodennagel,
an dem man Pferde festmachte. -
113:31 - 113:35und sie befestigten den Bodenagel an dem Seil,
das sie sich umgebunden hatten. -
113:35 - 113:40Und im Kampf schlugen sie den Bodennagel
in den Boden. -
113:40 - 113:44Und das machten sie,
als Zeichen ihrer Entschlossenheit. -
113:44 - 113:49Denn einmal eingeschlagen, konnten sie nicht mehr weg,
Bis sie entweder tot waren, -
113:49 - 113:52von einem anderen Krieger befreit wurden,
oder die Schlacht vorbei war, -
113:52 - 113:56und alle in Sicherheit waren.
Die Frage die ich Leuten stelle ist, -
113:56 - 114:00wo, verstehst du, wo wirst du
deinen Bodennagel einschlagen? -
114:00 - 114:07Wo wirst du dich anbinden und sagen,
"Ich werde nicht mehr zurückweichen"? -
114:14 - 114:21"Und es kam der Tag,
da das Risiko, in der Knospe zu verharren, -
114:24 - 114:24schmerzlicher wurde als das Risiko, zu blühen."
-
114:24 - 114:25Unsere Nachfahren beobachten uns.
Wie werden wir uns entscheiden? -
114:25 - 114:26Es ist Zeit nachdenklich zu werden,
zusammenzukommen um zu lernen -
114:26 - 114:29wie die Welt wirklich ist.
Zwischen den Lügen zu lesen. Nachzurechnen. -
114:29 - 114:33Über die Weltsituation nachzudenken.
Es wird eine Herausforderung sein. -
114:33 - 114:40Ein Paradigmenwechsel bedingt,
dass wir unsere tiefsten und grundlegendsten Annahmen in Frage stellen. -
114:41 - 114:45Und das bedingt, dass wir unsere gegenwärtige Weltsicht
-
114:45 - 114:51liebevoll in die Arme nehmen
und halten, während sie ihre letzten Atemzüge tut. -
114:51 - 114:55Betritt eine neue Geschichte.
Verlass die Pyramiden. -
114:55 - 115:01Verlass das bröckelnde Gebäude.
Brich aus dem Gefängnis aus. -
115:01 - 115:05Wähle dein passendes Bild dafür.
Wähle dein eigenes Abenteuer, aber wähle es. -
115:05 - 115:12Es ist Zeit ehrlich zu sein.
Millionen von fühlenden, pulsierenden Lebewesen -
115:12 - 115:16leben in einer Falle, werden benutzt
und verhungern in Städten und Büros, -
115:16 - 115:21und Fitness-Centern und Schnellrestaurants
und Verkehrsstaus und Vororten und -
115:21 - 115:26in Klassenzimmern öffentlicher Schulen.
Menschen die nicht reich und weiss sind wissen das schon. -
115:26 - 115:30Was würde passieren,
wenn wir unsere Gefühle über all das fühlen würden? -
115:30 - 115:35Die ganze Gemeinschaft des Lebens auf diesem Planeten ist jetzt in Gefahr.
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115:35 - 115:41Wo schlagen wir unseren Bodennagel ein?
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115:41 - 115:46Wo beziehen wir Stellung?
Wann finden wir den Mut, uns fühlen zu lassen was passiert? -
115:46 - 115:52Unsere Gefühle sind der leichteste Weg zurück
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115:52 - 115:58zu unserem vergessenen Selbst.
Es ist Zeit offen und bescheiden zu werden. -
115:58 - 116:02Auf der Welt sind gewaltige Kräfte am Werk,
sichtbare und unsichtbare. -
116:02 - 116:09Es ist Zeit, um Hilfe zu bitten. Frag die Ahnen.
Frag die Götter. Frag deinen Gott. -
116:11 - 116:16Geh nach draussen, leg dich auf die Erde
und frage das Land, den Himmel, und das Leben dieses Ortes. -
116:16 - 116:23Und lausche dann auf eine Antwort.
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116:23 - 116:28Höre den Stimmen des Bodens und der Steine zu,
des Windes und des Wassers, den Stimmen der Cirrus-Wolken. -
116:28 - 116:32und Meisen, der Eichhörnchen und Holzkäfer
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116:32 - 116:37der Ölweiden und Walnussbäume.
Die Welt wird uns sagen was sie weiss, -
116:37 - 116:40wenn wir nur still sind und zuhören.
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116:40 - 116:47Und dann sprechen. Es ist Zeit uns zu zeigen
in unserem eigenen Leben, und die Wahrheit zu sagen. -
116:47 - 116:51Es ist Zeit mit jedem den wir treffen,
über die Weltsituation zu sprechen. -
116:51 - 116:56Wir stecken da alle gemeinsam drin.
Was für eine Erleichterung wird es sein, -
116:56 - 117:02zu entdecken, dass wir nicht allein sind.
Es ist Zeit, mit grosser Entschlossenheit zu handeln. -
117:02 - 117:08Es gibt mehr als genug Aufgaben auf dieser kummervollen Welt
und Menschen die sie angehen. -
117:08 - 117:14Findet diese Leute. Macht mit.
Schützt Flüsse und stoppt Planierraupen, -
117:14 - 117:17und steht in Stadtversammlungen auf
um eure Wahrheit zu sagen. -
117:17 - 117:24Teilt eure Fähigkeiten. Entwickelt lokale Wirtschaftskreisläufe.
Entwicklelt euch von der Landwirtschaft zur Permakultur -
117:24 - 117:27Baut eure eigenenn Nahrungsmittel an.
Lernt etwas über Heilpflanzen. -
117:27 - 117:34Wie Derrock Jensen sagt: "Wir brauchen alles."
Findet eure Aufgabe und erledigt sie, es ist an der Zeit. -
117:35 - 117:42Aber was ist mit dem rasenden Zug?
Wie wird der Grosse Wandel Wirklichkeit? -
117:43 - 117:46Wir können darauf warten,
dass der Crash von selbst kommt -
117:46 - 117:49und hoffen, dass er nicht uns und alles andere umbringt.
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117:49 - 117:54Aber jetzt wo die Kinder gross sind,
können wir vielleicht zusammen kommen -
117:54 - 117:59um mit Freude und bewusster Absicht
die rostige alte Schaukel dieser Kultur abzumontieren, -
117:59 - 118:06die uns nicht länger dient.
Das mag wie eine undurchführbare Aufgabe erscheinen. -
118:06 - 118:11aber wenn die Alternative Aussterben ist,
haben wir nichts zu verlieren. -
118:11 - 118:16Wir Menschen wussten einmal,wie man auf diesem Planeten lebt.
Manche wissen es noch. -
118:16 - 118:23Und das ist eine gute Nachricht. Man kann es schaffen.
Wir können es viel viel besser machen als das Imperium. -
118:23 - 118:30Man kann neue Ufer nicht entdecken
wenn man nicht Ja dazu sagt, -
118:31 - 118:34das alte Ufer lange Zeit
aus den Augen zu verlieren. -
118:34 - 118:41Lasst uns von dem Zug abspringen und ein Boot bauen
Der Zug ist an starre Schienen gebunden -
118:41 - 118:44und sein Schwung macht es fast unmöglich,
ihn zu steuern. -
118:44 - 118:49Aber ein Boot? Ah, ein Boot ist etwas ganz anderes.
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118:49 - 118:55Boote setzen Segel für eine Fahrt ins Unbekannte.
Nur von Wind, Wellen und Wetter abhängig. -
118:55 - 118:58Boote können Rettungsboote sein,
die Weisheit und Verständnis bewahren, -
118:58 - 119:04während der Sturm darüber hinwegfegt.
Boote können Archen sein, -
119:04 - 119:09die das Leben der Welt retten, wenn die Fluten steigen.
Und Boote können uns auf ein Abenteuer mitnehmen, -
119:09 - 119:14weg von den Stränden der gegenwärtigen Denkweise.
und hin zu den unbekannten Küsten einer Zukunft, -
119:14 - 119:20die noch nicht geschrieben wurde.
Findet eure Leute und baut ein Boot. -
119:20 - 119:25Baut eine lokale Gemeinschaft auf, um der Welt zu dienen
und das Leben eines Stück Lands zu bewahren. -
119:25 - 119:30Oder setzt Segel in die weitere Welt,
indem ihr die die Zerstörung beendet, -
119:30 - 119:33die Wunden heilt, Verbindungen schafft
und Meinungen verändert. -
119:33 - 119:40Baut ein Boot. Ein Rettungsboot. Eine Arche.
Eine Galleone des Abenteuers und der Vorstellungskraft, -
119:40 - 119:47die für die Reise in unbekanntes Land bestimmt ist.
Baut sie jetzt. Das Eis schmilzt. -
119:48 - 119:54Die Wasser steigen.
Wir werden das Ufer loslassen müssen. -
119:54 - 120:00Ich weiss nicht ob ich den Zusammenbruch
der industriellen Zivilisation überleben werde. -
120:00 - 120:04oder die Auswirkungen des Klima-Wandels,
den die Zivilisation ausgelöst hat. -
120:04 - 120:11Was ich weiss ist: Ich habe die Wahl,
wie ich darauf vorbereitet bin. Ich habe die Wahl. -
120:12 - 120:18Wir haben die Wahl.
Ich kann dem begegnen, mit einem Hamburger in der Hand, -
120:18 - 120:21und Pommes Frites im Mund,
während mir meine kalte Limonade, über die Hose läuft. -
120:21 - 120:26Oder ich kann dem mit Bewusstheit begegnen,
in Übereinstimmung mit meinen Werten und dem Gefühl von Sinn, -
120:26 - 120:32der mein Geburtsrecht ist. Ich kann dem begegnen
weil ich eine Initiation durchlaufen habe, -
120:32 - 120:38als reifes und in Beziehung stehendes Mitglied
der Gemeinschaft des Lebens, aufrecht stehend, -
120:38 - 120:43indem ich das Bestmögliche tue,
um diese Erde zu schützen und ihr zu dienen. -
120:43 - 120:47Das ist der Kurs, den ich eingeschlagen habe.
Das ist mein Bodennagel. -
120:47 - 120:54Ich werde mich zeigen und ich werde meine Wahrheit verkünden.
Nur ist es schwer allein zu segeln, -
120:55 - 121:00wenn die See so beängstigend tobt.
Wenn du mit mir segelst, werden wir beide stärker werden. -
121:00 - 121:04Und wenn andere dazukommen wird unsere Crew wirklich stark sein.
-
121:04 - 121:11Zusammen werden wir losziehen, um dieses neue Land zu finden.
-
122:58 - 123:05Was für eine Art zu gehen ...
- Title:
- What A Way To Go: Life at the end of Empire (full movie)
- Description:
-
A middle class white guy comes to grips with Peak Oil, Climate
Change, Mass Extinction, Population Overshoot and the demise of the
American Lifestyleeveryone needs to see this
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- Video Language:
- English
- Duration:
- 02:03:43
König Alsan edited German subtitles for What A Way To Go: Life at the end of Empire (full movie) | ||
König Alsan edited German subtitles for What A Way To Go: Life at the end of Empire (full movie) |