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36C3 - Nutzung öffentlicher Klimadaten

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    36c3 Vorspannmusik
  • 0:19 - 0:24
    Herald: Jetzt brauch ich ein bisschen eure
    Hilfe. Wer von euch weiß, wie wo man sich
  • 0:24 - 0:32
    das Wetter von vor 40 Jahren raussuchen
    kann? Eins, zwei, drei, vier. Okay, nicht
  • 0:32 - 0:43
    mal ein Prozent des Publikums. Wer weiß
    was "Warming Stripes" sind? Das sind
  • 0:43 - 0:50
    genauso viele und auch noch die gleichen
    Leute, verdammt! Und wer will wissen, ob
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    es früher mehr Schnee gab? Fast alle von
    euch. Ihr werdet's in diesem Talk nicht
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    erfahren, aber ihr werdet hier lernen wie
    es geht. Und das wird euch Manuel zeigen.
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    Der macht sonst was mit Schwerkraft zur
    Nutzung von öffentlichen Klimadaten. Einen
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    Riesenapplaus, bitte!
  • 1:08 - 1:13
    Applaus
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    Manuel: Hallo zusammen und einen
    wunderschönen guten Morgen! Ich mache
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    normalerweise was mit Schwerkraft. Ich
    durfte ja vor zwei Jahren schon mal was
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    vortragen darüber, wie man mit
    Satellitenmethoden das Schwerefeld der
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    Erde bestimmt, daraus Massenveränderungen
    berechnet und dann sagen kann: Ja, in
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    Grönland schmilzt im Jahrzehnt so und so
    viel Eis. Oder wir nutzen so und so viel
  • 1:34 - 1:39
    zu viel Grundwasser in verschiedenen
    Regionen der Welt. Ich arbeite eigentlich
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    mehr im lokalen Bereich. Ich möchte
    wissen: Was ist die Schwerkraft, das
  • 1:43 - 1:49
    kleine "g"? Also hier, oder sagen wir da
    unten. Und da stören mich zeitlich
  • 1:49 - 1:53
    variable Effekte sehr stark. Also Sonne,
    Mond, Sterne. Das kann ich herausrechnen,
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    das ist ja einfach. Problem ist eher die
    Atmosphäre. Also aus messtechnischer Sicht
  • 1:59 - 2:03
    ist Atmosphäre von Nachteil. Leider können
    wir da meistens relativ wenig dran ändern.
  • 2:03 - 2:10
    Da ist halt Atmosphäre. Darum berechne ich
    für mich den Effekt der tatsächlichen,
  • 2:10 - 2:14
    sich zeitlich ändernden Atmosphäre, im
    Vergleich zu einer Referenz-Atmosphäre,
  • 2:14 - 2:18
    die zeitlich nicht veränderlich ist. Und
    der einfachste Ansatz, wenn ich das in
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    meinen Schweremessungen berücksichtigen
    will, ist halt: Ich messe selber. Also ich
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    hab hier mein kleines Gravimeter. Damit
    kann ich relative Schwereänderungen
  • 2:27 - 2:32
    messen. Wie ändert sich das mit der Zeit?
    Daneben liegt ein Datenlogger, der
  • 2:32 - 2:36
    zeichnet mir den Luftdruck auf. Ja,
    wunderschön. Ich habe den tatsächlichen
  • 2:36 - 2:39
    Luftdruck. Ich ziehe die
    Referenzatmosphäre, also den
  • 2:39 - 2:43
    Referenzluftdruck ab. Dann hab ich da so
    eine kleine Korrektur, die ich berechnen
  • 2:43 - 2:49
    muss. Also diesen Delta Luftdruck mal Pi
    mal Daumen, also ungefähr mal 3, also mal
  • 2:49 - 2:54
    drei Nanometer pro Sekunde Quadrat. Das
    ist ein mittlerer weltweiter
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    Korrekturfaktor. Dann hab ich die
    zeitlichen Variationen in der Schwere
  • 2:58 - 3:07
    durch die Atmosphäre weg. Ja, fast. Die
    tatsächliche Atmosphäre wird nicht allein
  • 3:07 - 3:10
    durch den Luftdruck jetzt hier an meinem
    Punkt oder da neben meinem Gerät
  • 3:10 - 3:14
    beschrieben. Man kann sich ja vorstellen,
    ich messe da einen Luftdruck von, sagen
  • 3:14 - 3:19
    wir, 1000 hPa. Aber über mir in der
    Atmosphäre ist eine große Menge
  • 3:19 - 3:22
    Wasserdampf, also ein hoher
    Luftfeuchtigkeitsgehalt in den oberen
  • 3:22 - 3:27
    Atmosphärenschichten. Jetzt messe ich an
    einem anderen Tag. Ich habe wieder 1000
  • 3:27 - 3:31
    hPa Luftdruck an meinem Gerät. Aber über
    mir ist sehr geringe Luftfeuchtigkeit,
  • 3:31 - 3:35
    also ein geringer Wasserdampfgehalt. Das
    ist eine unterschiedliche Masse.
  • 3:35 - 3:42
    Wasserdampf hat auch Masse, hat somit
    einen Effekt auf das Schwerefeld und auf
  • 3:42 - 3:46
    die Messung, die ich durchführe. Das weiß
    man auch schon seit ein paar Jahrzehnten,
  • 3:46 - 3:50
    dass man diese Korrektur mit diesem
    Daumenfaktor auch weiter treiben kann.
  • 3:50 - 3:55
    Also ist der zweite Schritt: Ich suche mir
    eine Möglichkeit herauszufinden, wie sehen
  • 3:55 - 3:59
    die Atmosphärenschichten über mir aus?
    Durch ein 3D-Atmosphärenmodell, durch ein
  • 3:59 - 4:04
    Klimamodell. Ich hab hier mal als Beispiel
    eines meiner Ergebnisse dargestellt. Der
  • 4:04 - 4:12
    Plot oben zeigt so die Atmosphärenhöhe bis
    zu 50 km. Ich habe also aus diesem Modell,
  • 4:12 - 4:17
    das ist so in Schichten aufgeteilt, 37
    Schichten. Ich kann das auch bis in 80
  • 4:17 - 4:22
    Kilometer machen, und ich berechne mir
    anhand verschiedener Klimavariablen, die
  • 4:22 - 4:26
    ich aus dem Klimamodell bekomme, sowas wie
    Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Luftdruck in
  • 4:26 - 4:31
    den Höhen, so die Dichte dieser
    Atmosphärenschicht. Und wenn ich die
  • 4:31 - 4:35
    Dichte habe und die Geometrie der
    Atmosphärenschichten, dann kann ich mir so
  • 4:35 - 4:41
    nach Newton die Attraktion berechnen, also
    wie stark zieht die Atmosphäre, die über
  • 4:41 - 4:46
    mir ist, das Gravitationsfeld, mich, nach
    oben? Wir messen g - 9,81 Meter pro
  • 4:46 - 4:53
    Sekunde Quadrat - wir messen da in der
    zehnten an der achten bis neunten
  • 4:53 - 4:56
    Nachkommastelle. Das ist die Genauigkeit,
    die wir erreichen können. Mit den Geräten,
  • 4:56 - 5:01
    so wie ich das gerade eben gezeigt habe.
    Und wenn ich mir jetzt das Bild oben
  • 5:01 - 5:05
    anschaue, dann ist auf der x-Achse die
    Zeit, auf der y-Achse die Höhe. Und man
  • 5:05 - 5:10
    sieht auch so kleine Strukturen drin, und
    das sind so die einzelnen
  • 5:10 - 5:13
    Atmosphärenschichten. Und der Effekt jeder
    einzelnen Atmosphärenschichten ist so
  • 5:13 - 5:17
    plusminus 15 Nanometer pro Sekunde
    Quadrat. Und der untere Plot zeigt die
  • 5:17 - 5:24
    Summe des oberen Plots. Und das ist so,
    ja, man kann so rechnen, das spielt sich
  • 5:24 - 5:32
    ab so plusminus 100 nm/s2. Also Erfolg.
    Ich habe eine bessere Korrektur als
  • 5:32 - 5:36
    vorher. Das kann man auch an vielen
    Vergleichen feststellen. Jetzt fragt ihr
  • 5:36 - 5:40
    euch: Das ist ja ein sehr spezielles
    Problem, das ich hier habe. Ja, stimmt.
  • 5:40 - 5:46
    Also was machen wir jetzt damit? Ich
    möchte im Folgenden über großen
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    Datenreichtum berichten, den jeder so frei
    - positiv besetzten Datenreichtum -, den
  • 5:50 - 5:56
    jeder selber nutzen kann. Ich zeige euch
    verschiedene Dienste, wo es Wetter oder
  • 5:56 - 6:03
    Klimadaten frei zum Herunterladen gibt, wo
    man selber Visualisierungen machen kann
  • 6:03 - 6:08
    und in seinen eigenen Projekten verwenden
    kann. Man könnte anders sagen: Ich rede
  • 6:08 - 6:13
    über FTP-Server mit ASCII-Dateien, über
    APIs zum Datendownload und Online-
  • 6:13 - 6:17
    Toolboxen zur Visualisierung und Analyse,
    und über Eyecandy. Der dritte Punkt -
  • 6:17 - 6:22
    müssen wir mal schauen, ob wir das in der
    Zeit schaffen. Vorher gibts auch schon ein
  • 6:22 - 6:27
    bisschen Farbe. Ich selber bin Nutzer
    dieser Daten. Also ich zeige, was ich so
  • 6:27 - 6:31
    gefunden habe. Ich gehe nicht darauf ein,
    wie ein Klimamodell erstellt wird. Da war
  • 6:31 - 6:36
    am Tag eins ein Talk mit dem Titel
    "Climate Modeling", den ich dafür weiter
  • 6:36 - 6:42
    empfehlen möchte. Ich kann hier nur kleine
    Ausschnitte von diesen Diensten zeigen.
  • 6:42 - 6:48
    Die sind wesentlich umfangreicher in ihren
    Fähigkeiten. Und auch zu den Daten selber
  • 6:48 - 6:54
    kann ich in dieser kurzen Zeit nicht
    komplett alles darstellen. Aber alle diese
  • 6:54 - 6:58
    Dienste sind sehr umfangreich
    dokumentiert. Das kann jeder für sich
  • 6:58 - 7:05
    selber nachsehen. Alles, worüber ich jetzt
    gleich spreche, da gibt es im Fahrplan ein
  • 7:05 - 7:10
    Dokument, das sämtliche Dienste aufführt,
    alle Ressourcen nennt auf GitHub - wenn
  • 7:10 - 7:16
    Ihr nach "36c3_klima" sucht, dann findet
    ihr da die Skripte, die ich genutzt habe,
  • 7:16 - 7:21
    um die Daten herunterzuladen für diesen
    Talk und um die Abbildungen zu erzeugen.
  • 7:21 - 7:26
    Also fangen wir an mit selber messen.
    Funktioniert ja häufig sehr gut. Außer
  • 7:26 - 7:31
    wenn man bedenkt, das sind Messgeräte, die
    über serielle Schnittstelle mit Windows-
  • 7:31 - 7:36
    PCs sprechen. Da muss man auch schon mal
    schauen, ob jemand anders die Daten schon
  • 7:36 - 7:41
    für einen gemessen hat. Da kommt zuerst
    der Deutsche Wetterdienst ins Spiel, der
  • 7:41 - 7:47
    auch Klimamodelle selber erzeugt. ICON und
    COSMO sind da die aktuellen Ausgaben für
  • 7:47 - 7:53
    Europa und weltweit. Aber hier geht es
    jetzt eigentlich erst mal um Wetterdaten,
  • 7:53 - 7:56
    die ich darstellen möchte. Die werden auf
    verschiedenen Kanälen verteilt. Das erste
  • 7:56 - 8:01
    ist das Climate Data Center Portal. Das
    ist ein interaktives Webtool. Da kann ich
  • 8:01 - 8:05
    mir klicken, welche Parameter möchte ich
    wissen? Dann kann ich mir auf einer Karte
  • 8:05 - 8:08
    eine Station klicken, und dann kriege ich
    die Daten. Wenn man ein GIS einsetzt, dann
  • 8:08 - 8:13
    kann man auch über Schnittstellen des
    Deutschen Wetterdienstes Web Feature oder
  • 8:13 - 8:18
    Mapping Service einbinden und so Daten
    erhalten. Da möchte ich nicht weiter
  • 8:18 - 8:22
    darauf eingehen. Ich habe ja ASCII-Dateien
    vom FTP-Server versprochen, mit denen wir
  • 8:22 - 8:29
    uns jetzt näher beschäftigen würden. Da
    gibt es für Stationen Stationszeitreihen
  • 8:29 - 8:33
    verschiedener Messgrößen: Temperatur,
    Luftdruck, Niederschlag und ähnliches. Und
  • 8:33 - 8:39
    daraus aufbereitete Rasterdaten, die
    Gesamtdeutschland erfassen. In jedem
  • 8:39 - 8:44
    Datenverzeichnis gibt es dann Metadaten zu
    eingesetzten Geräten, Fehlerquellen und
  • 8:44 - 8:50
    die Beschreibung, wie dieses Produkt, wenn
    es ein Produkt ist, erstellt wurde. Wir
  • 8:50 - 8:57
    haben hier eine Stationsübersicht des
    Deutschen Wetterdienstes in Deutschland.
  • 8:57 - 9:03
    Der Dienst selber stellt auch Daten Europa
    und global eingeschränkt bereit. Ich
  • 9:03 - 9:07
    konzentriere mich jetzt hier gleich auf
    eine Zeitreihe aus Deutschland.
  • 9:07 - 9:11
    Fünfhundert Stationen haben in diesem
    Monat Messzeitreihen abgeliefert,
  • 9:11 - 9:18
    beigesteuert. Und ich möchte hier
    hauptsächlich über Lufttemperatur zwei
  • 9:18 - 9:23
    Meter Höhe über dem Boden reden. Wenn man
    sich einmal die Länge der Zeitreihen
  • 9:23 - 9:26
    ansieht, dann sieht man eigentlich: Die
    meisten sind so um die 20 Jahre, da gibt
  • 9:26 - 9:31
    es aber auch welche mit 60 Jahren, 80
    Jahren und ganz hinten gibt's eine Station
  • 9:31 - 9:37
    mit über 120 Jahren, das ist Potsdam am
    Telegrafenberg. Da kann man sich jetzt mal
  • 9:37 - 9:42
    die Stationszeitreihe herunterladen.
    Temperatur. Weil die täglichen Messungen
  • 9:42 - 9:48
    eigentlich nur ein dickes blaues Band hier
    in dem Plot wären, habe ich schon mal
  • 9:48 - 9:52
    Monatsmittelwerte gebildet. Ja gut, da
    sieht man jetzt den jährlichen Zyklus,
  • 9:52 - 9:57
    nicht wahr? Es gibt Mitte des Plots auch
    mal viele kältere Jahre, und Ende des
  • 9:57 - 10:02
    Plots wird das irgendwie wärmer. Wenn man
    aus den Monatsmitteln die Jahresmittel
  • 10:02 - 10:05
    bildet, sieht das Ganze so aus. Und
    spätestens in dieser Darstellung erkennt
  • 10:05 - 10:09
    man, was eigentlich auch hinlänglich
    bekannt ist: Dass in den letzten 100
  • 10:09 - 10:12
    Jahren so die Durchschnittsgeschwindigkeit
    - das sind ja Jahresdurchschnittswerte -
  • 10:12 - 10:19
    leicht angestiegen sind. Eine moderne oder
    aktuelle Darstellungsweise für diese Art
  • 10:19 - 10:24
    der Zeitreihe ist ja so jetzt diese
    Warming Stripes oder Wärmestreifen. Wer
  • 10:24 - 10:29
    mal so Material von den Scientists vor
    Future gesehen hat da sind so im
  • 10:29 - 10:33
    Hintergrund immer so blau-weiß-rote
    Streifen, die die Erwärmung zeigen sollen.
  • 10:33 - 10:39
    Das kann man so aus diesen Jahresmitteln
    berechnen. Da wird einfach für eine
  • 10:39 - 10:43
    bestimmte Referenzepoche, sagen wir 1960
    bis 90, so der Mittelwert genommen. Das
  • 10:43 - 10:49
    waren jetzt hier für Potsdam 8,7 Grad, und
    abgezogen. Dann habe ich diese obere
  • 10:49 - 10:56
    Zeitreihe, also Mittelwert plus minus zwei
    bis zweieinhalb Grad, ist die Variation da
  • 10:56 - 11:02
    etwa. Und die untere Farbskala ist ja
    limitiert auf plus minus zweieinhalb Grad.
  • 11:02 - 11:08
    Und so kommen halt zustande für Temperatur
    untere Mittel so leicht blaue bis
  • 11:08 - 11:13
    tiefblaue Balken und für die höheren
    Temperaturen halt leicht rot bis leuchtend
  • 11:13 - 11:19
    rot. Erstellt ist das Ganze nach der Seite
    „Show Your Stripes“. Kann man sich
  • 11:19 - 11:24
    angucken, wenn man auf die Seite geht,
    dann hat man hier den ersten Plot, so
  • 11:24 - 11:29
    global weltweit. Interessant ist hier
    eigentlich der Punkt unter „information“.
  • 11:29 - 11:34
    Da steht, wo die Daten herkommen. Also
    jetzt schaue ich doch mal, was die hier
  • 11:34 - 11:43
    über uns sagen. Europa, Germany. Das Bild
    sieht jetzt ungefähr so aus wie das, was
  • 11:43 - 11:47
    ich eben hatte. Und unter „Information“
    steht jetzt "annual average temperatures",
  • 11:47 - 11:54
    okay, 1881 bis 2018 vom DWD. Wenn man das
    für andere Regionen macht, dann bekommt
  • 11:54 - 11:59
    man auch jeweils die Datenquelle. Und oben
    rechts unter FAQ findet man dann auch die
  • 11:59 - 12:04
    entsprechenden Services dafür. Gut also.
    Es gibt offensichtlich beim Deutschen
  • 12:04 - 12:07
    Wetterdienst Daten deutschlandweit
    Temperaturen ab 1881. Da war mein erster
  • 12:07 - 12:12
    Gedanke vor ein paar Monaten, als ich
    diesen Beitrag eingereicht habe: Das
  • 12:12 - 12:15
    könnte man ja mal machen, dass da jeder
    jetzt kommen kann, nach Koordinate, und
  • 12:15 - 12:20
    dann berechne ich mir: Wie sieht es jetzt
    für meinen Wunschort aus? Die Idee hatte
  • 12:20 - 12:26
    nicht nur ich. Das hatte auch Zeit ONLINE
    vor zweieinhalb Wochen. Mit dem Artikel
  • 12:26 - 12:32
    "Viel zu warm hier" haben Sie so ein Tool
    bereitgestellt. Da kann man eingeben in
  • 12:32 - 12:37
    die Maske seinen Wunschort - Leipzig, und
    erhält dann diesen Streifen. Und man
  • 12:37 - 12:42
    sieht, wenn man an dem rechten Bild unten
    die letzte Zeile liest, - mal von rechts
  • 12:42 - 12:46
    nach links: Inspiriert von Ed Hawkins, das
    ist dieses ShowYourStripes.Info, Quelle:
  • 12:46 - 12:51
    Deutscher Wetterdienst, das ist dann diese
    Datenzeitreihe, und unter Methodik ist
  • 12:51 - 12:55
    letzten Endes das beschrieben, was ich
    auch gerade erklärt habe, Plus da wird
  • 12:55 - 13:00
    noch drauf eingegangen, wie das Geo Coding
    geht, das ich jetzt "Leipzig" tippe und
  • 13:00 - 13:08
    nicht die Koordinate von Leipzig. Also
    schauen wir uns einmal ganz kurz diesen
  • 13:08 - 13:11
    Datensatz an, also Flächendaten des
    Deutschen Wetterdienstes. Da gibt es auch
  • 13:11 - 13:16
    wiederum viele verschiedene Variablen. Ich
    zeige jetzt ja wieder drum die
  • 13:16 - 13:21
    Lufttemperatur. In dieser Animation ist
    aber jedes einzelne Pixel 1x1 Kilometer -
  • 13:21 - 13:26
    die Auflösung des Datensatzes - , und für
    jedes Pixel ist halt dieser Mittelwert
  • 13:26 - 13:31
    berechnet und abgezogen. Die Animation ist
    quasi der Warming Streifen für jeden
  • 13:31 - 13:36
    einzelnen Pixel dargestellt. Die
    Koordinaten sind unglücklicherweise Gauß-
  • 13:36 - 13:40
    Krüger. Das ist ein rechtwinkliges
    Koordinatensystem, sehr schön zum
  • 13:40 - 13:45
    Interpolieren, wenn man denn Gauß-Krüger-
    Koordinaten kennt. Für das Skript auf
  • 13:45 - 13:49
    GitHub habe ich dann das noch in
    geografische Koordinaten umgerechnet. Die
  • 13:49 - 13:56
    Flächendaten des DWDs, also wirklich viele
    Produkte, manche beginnen erst in den
  • 13:56 - 14:00
    1950ern, so etwas wie Niederschlag oder
    so. Durchaus interessant, aber das hier
  • 14:00 - 14:06
    war ja alles nur Oberfläche. Ich habe ja
    gerade gesagt, ich brauche die dritte
  • 14:06 - 14:11
    Dimension. Also brauchen wir Klimamodelle,
    und das beständig, zeitlich
  • 14:11 - 14:18
    kontinuierlich, wo ich mich darauf
    verlassen kann, dass ich in fünf Jahren
  • 14:18 - 14:23
    noch die gleichen Daten bekomme. Da haben
    eine Kollegin vor mir und ich uns
  • 14:23 - 14:26
    entschieden für das European Center for
    Medium-Range Weather Forecasts - der Name
  • 14:26 - 14:31
    sagt schon: Es ist eine EU-Institution,
    getragen von den EU-Mitgliedstaaten, und
  • 14:31 - 14:35
    deren Aufgabe ist Wettervorhersage.
    Wunderschön. Es ist gleichzeitig eine
  • 14:35 - 14:39
    Forschungseinrichtung. Sie erstellen ihre
    eigenen Klimamodelle und nach eigener
  • 14:39 - 14:44
    Beschreibung das weltweit größte
    Datenarchiv für Klimadaten. Die Modelle
  • 14:44 - 14:50
    gehen zurück bis 1979. Für das Aktuelle
    ist angestrebt, das bis auf 1950
  • 14:50 - 14:56
    auszudehnen. Mal schauen. Da bekomme ich
    dann nochmal altes Wetter her, wenn ich
  • 14:56 - 14:59
    nicht „Tagesschau vor 40 Jahren“ gucken
    will. Innerhalb des Copernicus Programms -
  • 14:59 - 15:05
    das ist das EU-Programm zur Erdbeobachtung
    - stellt das ECMWF den sogenannten Climate
  • 15:05 - 15:11
    Change Service. Das ist die Datenquelle,
    auf dem sie Ihr aktuellstes Modell
  • 15:11 - 15:17
    verbreiten. Das Copernicus Programm bietet
    auch freien Datenzugang in sechs
  • 15:17 - 15:22
    Themenschwerpunkten. Davon ist Climate
    Change einer. "Freie" hat ein Sternchen,
  • 15:22 - 15:27
    weil einer der Themenschwerpunkte ist halt
    Security, und da ist es dann mit dem
  • 15:27 - 15:31
    freien Datenzugriff vielleicht etwas
    eingeschränkt. Ich habe es nicht genau
  • 15:31 - 15:35
    nachgeguckt. Schauen wir uns diesen
    Climate Change Service einmal an. Geht aus
  • 15:35 - 15:47
    dem WLAN, ich will eine Demo machen. Da
    wird man begrüßt mit „Welcome to the
  • 15:47 - 15:50
    climate data store“ - Store im Sinne von
    Speicher, nicht im Sinne von Shopping -
  • 15:50 - 15:54
    und hat drei freundliche Buttons auf der
    Seite. Auf die ersten zwei werden wir
  • 15:54 - 15:59
    gleich genau eingehen, der dritte, das ist
    ein Hilfe-Forum. Das ist auch tatsächlich
  • 15:59 - 16:07
    hilfreich. Also das aktuellste Modell von
    denen nennt sich ERA5, also ECW, Free
  • 16:07 - 16:13
    Analysis Nr. 5. Das hat normal eine
    Auflösung von so 25 bis 30 Kilometer auf
  • 16:13 - 16:19
    Land und auf See. Und wenn man sich
    speziell für Klimaparameter der Landmassen
  • 16:19 - 16:26
    interessiert, wie z.B. Bodenfeuchtigkeit
    bis in 4 Meter, da gibt es noch eine
  • 16:26 - 16:30
    hochaufgelöste Version, die nennt sich
    ERA5 Land. Aber das ist für meine Arbeit
  • 16:30 - 16:35
    nicht so entscheidend. Und standardmäßig
    wird geliefert: Eine stündliche Auflösung
  • 16:35 - 16:40
    und Monatsmittelwerte. Und zwar von 1979
    bis heute vor fünf Tagen. Den Datenzugriff
  • 16:40 - 16:46
    schauen uns gleich genauer an. Die Scripte
    hierfür und für das Auslesen des NetCDF-
  • 16:46 - 16:52
    Formats gibt's dann auf GitHub. NetCDF-
    Bibliotheken gibt es für Python, Octave,
  • 16:52 - 16:57
    Matlab, was immer man da machen möchte.
    Das schauen wir uns jetzt ganz kurz an.
  • 16:57 - 17:03
    Ich möchte jetzt nicht selber den ganzen
    Krempel installieren, diese Datenmenge
  • 17:03 - 17:08
    runterladen. Da hilft uns der Climate Data
    Store weiter, also Copernicus - da gibts
  • 17:08 - 17:15
    so eine ONLINE Toolbox. ...du warst schon
    geladen. Also man hat links, auf der
  • 17:15 - 17:19
    linken Seite einmal so das was man schon
    beschrieben hatte, mit ein paar
  • 17:19 - 17:22
    Beispielen, die zeigen, wie das Ganze zu
    funktionieren hat. Und es gibt auch hier
  • 17:22 - 17:28
    die Dokumentation der Funktionen. Das ist
    jetzt nicht weiter wichtig. Ich presse
  • 17:28 - 17:32
    schon mal auf play, weil das kann dauern.
    Das Script ist dann auch verfügbar über
  • 17:32 - 17:38
    den Fahrplan. Das lädt nur deshalb jetzt
    so schnell, weil ich das vorhin schon
  • 17:38 - 17:41
    ausgeführt hab. Normal kann das schon mal
    10, 20 Minuten dauern, weil die Daten
  • 17:41 - 17:46
    werden zusammengestellt und dann
    präsentiert. Das Skript selber hat einen
  • 17:46 - 17:55
    Teil, indem ich definiere, was ich haben
    möchte. Also ich habe drei Klimavariablen
  • 17:55 - 18:00
    2-Meter-Temperatur, Schneetiefe und
    totaler Niederschlag. Das sind die Namen
  • 18:00 - 18:04
    so wie sie im Datenkatalog vorhanden sind,
    auf den ich gleich zu sprechen komme. Ja,
  • 18:04 - 18:08
    ich definiere hier mittig ein paar
    Koordinaten, für die ich den Plot
  • 18:08 - 18:12
    erstellen möchte. Das ist jetzt hier
    Leipzig. Und das ist die Datenanfrage, wo
  • 18:12 - 18:17
    ich ganz einfach sage: Ein Gitter 0,25
    Grad, das ist die höchste Auflösung. Ich
  • 18:17 - 18:20
    kann auch sagen, ich möchte ein Grad
    Auflösung, dann ist die Datenmenge
  • 18:20 - 18:24
    natürlich kleiner. Mein Zeitraum, den ich
    haben möchte, also alle Jahre, alle
  • 18:24 - 18:29
    Monate. Und ich habe unten noch
    eingeschränkt das Gebiet, soll jetzt hier
  • 18:29 - 18:32
    nur Deutschland sein. Wenn ich ein
    größeres Gebiet anfordere, dann kann die
  • 18:32 - 18:36
    Anforderung auch länger dauern. Man kann
    durchaus, wenn man Monatskarten anfordert,
  • 18:36 - 18:40
    schon mal sechs bis zwölf Stunden warten,
    dass die runtergeladen werden. Also, der
  • 18:40 - 18:46
    Dienst setzt so täglich 30 bis 40 Terabyte
    an Daten um, die er an Benutzer sendet.
  • 18:46 - 18:51
    Gut, das Ergebnis haben wir jetzt hier
    gleich dargestellt. Man kann hier rein
  • 18:51 - 18:57
    zoomen, sich Ausschnitte ansehen. Wir
    haben ja drei verschiedene Variablen
  • 18:57 - 19:00
    angefordert. Man kann auch mal die
    Schneetiefe anschauen. Schneetiefe ist
  • 19:00 - 19:06
    hier als Wasseräquivalent: Man nehme an,
    der gesamte Schnee ist geschmolzen, und
  • 19:06 - 19:10
    ich habe eine durchgehende Wasserschicht
    in dieser Gitterzelle. Und ich kann hier
  • 19:10 - 19:16
    meinetwegen noch Koordinaten ändern. Und
    dann wird der Plot neu für diese
  • 19:16 - 19:19
    Koordinaten erzeugt, sofern ich diesen
    Datensatz für diese Koordinaten vorher
  • 19:19 - 19:23
    runtergeladen habe. Also wenn ich jetzt
    hier eine Nordamerika-Koordinate eingebe,
  • 19:23 - 19:28
    funktioniert das nicht - ich habe ja nur
    die Daten für Deutschland angefordert. Das
  • 19:28 - 19:34
    ist die erste Möglichkeit. Ich kann da
    schnell Plotten lassen. Ich muss da keine
  • 19:34 - 19:38
    Gigabyte Datenströmen runterladen. Ich
    muss nur diese Skriptsprache so ein
  • 19:38 - 19:44
    bisschen beherrschen. Aber schauen wir uns
    doch mal die eigenen Daten insgesamt an,
  • 19:44 - 19:49
    den Katalog, denn meine Berechnungen sind
    zu komplex, um sie in dieser Toolbox
  • 19:49 - 19:53
    durchzuführen. Außerdem bekommt man so
    einen Überblick darüber: Was gibt das da
  • 19:53 - 20:00
    überhaupt alles? Ganz grundsätzlich hat
    dieser Climate Data Store nicht nur jetzt
  • 20:00 - 20:07
    diese ERA5 Klimadaten, sondern allerlei
    Produkte schon vorrätig. also hier:
  • 20:07 - 20:13
    "Arktische Seerouten": Wie entwickelt sich
    das für die Schifffahrt zum Beispiel. Aber
  • 20:13 - 20:19
    wir wollen jetzt ERA5. Hier sehen wir alle
    Produkte zum Thema ERA5, die es so gibt.
  • 20:19 - 20:27
    So gibt es hier zum Beispiel die Lösung so
    stündliche Atmosphärenparameter seit 1979,
  • 20:27 - 20:32
    bis heute vor 5 Tagen. Da gibt es jetzt
    drei Möglichkeiten, das runter zu
  • 20:32 - 20:36
    bekommen. Ich habe schon angesprochen, es
    gibt eine Python API, die man sich
  • 20:36 - 20:40
    installiert. Dann kann man das ganze
    gescripted runterladen. Da möge man bitte
  • 20:40 - 20:44
    bei größeren Mengen auch die Download
    Policy beachten. Die empfehlen
  • 20:44 - 20:48
    Monatsstücke einzeln runterzuladen, wenn
    man zum Beispiel eine Zeitreihe von 2 oder
  • 20:48 - 20:53
    3 Jahren haben möchte. Sonst kann man
    durchaus mehrere Tage in der Download-
  • 20:53 - 20:58
    Schlange hängen. Man hat hier erst mal
    eine Beschreibung des Produkts. Okay, und
  • 20:58 - 21:03
    kann man rechts den Scrollstreifen sehen?
    Das ist die Liste der ganzen Parameter,
  • 21:03 - 21:09
    die es gibt. Da ist sicher was für jeden
    dabei. Aber wir wissen ja, was wir haben
  • 21:09 - 21:14
    wollen. Hier ist schon mal ausgewählt,
    weil ich das vorhin geklickt habe:
  • 21:14 - 21:19
    "Populäre Datensätze", also Kunden, die
    2m-Temperatur klickten, klickten auch
  • 21:19 - 21:24
    totalen Niederschlag und meinetwegen
    Luftdruck. Für andere Variablen ist das
  • 21:24 - 21:29
    hier so thematisch geordnet, so Wind,
    Schneefall und so weiter. Man kann sich
  • 21:29 - 21:36
    den Zeitraum klicken, Zeitpunkte, das
    Format. Und wenn ich jetzt mein eigenes
  • 21:36 - 21:42
    Python-Skript starten möchte, kann ich
    über "Show API Request" mir dann direkt
  • 21:42 - 21:47
    darstellen lassen: Mit dieser Anfrage, in
    Python ausgeführt auf meinem Rechner,
  • 21:47 - 21:52
    bekomme ich den vorhin angeklickten
    Datensatz. Wenn ich jetzt das für die
  • 21:52 - 21:56
    Toolbox machen möchte, die ich gerade
    gezeigt habe, dann kann man auf "Toolbox
  • 21:56 - 22:00
    Request" klicken, kann sich diesen
    Abschnitt hier in sein Skript kopieren, wo
  • 22:00 - 22:06
    dann noch die Visualisierung darunter ist.
    Muss man also auch nicht von Hand machen.
  • 22:06 - 22:10
    Oder wenn man den Download-Link möchte,
    dann klickt man halt auf "submit form".
  • 22:10 - 22:17
    Und dann wird das gezeigt, was man schon
    mal herunterladen wollte. Und er hat
  • 22:17 - 22:20
    erkannt: Das habe ich schon mal haben
    wollen. Also hier wäre der Downloadlink,
  • 22:20 - 22:25
    normalerweise. Wie gesagt, je nach
    Datenmenge kann das mehrere Stunden oder
  • 22:25 - 22:30
    vielleicht auch mal einen Tag dauern. Dass
    die Daten zusammengesucht wurden und zum
  • 22:30 - 22:35
    Download bereit stehen. Wenn man das
    höchst aufgelöste Klimamodell möchte, das
  • 22:35 - 22:40
    ist auf Magnetbänder gespeichert, das
    dauert dann halt ein bisschen. Gut, wenn
  • 22:40 - 22:44
    das jetzt alles nichts für einen war, dann
    gibt es immer noch vorbereitete
  • 22:44 - 22:51
    Themenbereiche, wo es für bestimmte Themen
    wie zum Beispiel "Auswuchs des Ausmaßes
  • 22:51 - 22:57
    arktischen Meereises über die letzten 40
    Jahre" bereits vorbereitete Applikationen
  • 22:57 - 23:05
    gibt, die live die Daten laden und dann
    visualisieren. Also man sieht, ich lade
  • 23:05 - 23:07
    eigentlich immer wieder die gleiche Seite,
    es sind nur unterschiedliche Reiter, die
  • 23:07 - 23:13
    ich hier habe, also Applications. Da haben
    wir vorhin schon gesehen, es gibt eine
  • 23:13 - 23:18
    Navigation. Wann ist die Nordwestpassage
    eisfrei? Wann ist da Schifffahrt möglich?
  • 23:18 - 23:23
    Da wird man sehen, dass das von Jahr zu
    Jahr ein längerer Zeitraum ist. Es gibt,
  • 23:23 - 23:29
    was gibt's denn hier, Überlebensfähigkeit
    einer bestimmten Mückenart in Europa.
  • 23:30 - 23:34
    Zukünftig. Der Einmarsch von
    Tropenkrankheiten zum Beispiel über diese
  • 23:34 - 23:38
    Mücke, wie wird sich das entwickeln? Aber
    ich bin ja beim Klima, also schauen wir
  • 23:38 - 23:50
    uns mal den ERA5 Explorer an! Der
    präsentiert uns zuerst eine Karte bzw. ich
  • 23:50 - 23:54
    klicke das, was ich schon geladen habe.
    Man erhält also so eine Karte. Das ist die
  • 23:54 - 23:58
    Weltkarte, man kann darin zoomen, sich
    einen Ort suchen, für den man jetzt die
  • 23:58 - 24:03
    gesamten Klimadaten der vergangenen 40
    Jahre anzeigen möchte. Dann bekommt man
  • 24:03 - 24:11
    hier rechts so das Ergebnis gezeigt. Der
    erste Plot zeigt dann quasi für die 40
  • 24:11 - 24:15
    Jahre, für jeden Monat, die
    Durchschnittstemperatur, die maximalen
  • 24:15 - 24:20
    minimalen Tageswerte. Wenn man also
    irgendwo in den Urlaub fährt, zur Arbeit
  • 24:20 - 24:25
    fährt, nicht weiß, wie ist dort das Wetter
    im März, kann man sich das hier einmal
  • 24:25 - 24:30
    quasi direkt visualisieren lassen. Gut,
    Warming Stripes, da haben wir drüber
  • 24:30 - 24:34
    gesprochen. Aber wie ist das denn, die
    langfristige Entwicklung an so einem Ort?
  • 24:34 - 24:41
    Das hier ist jetzt geklickt ungefähr
    Leipzig. Diese Darstellung zeigt jetzt die
  • 24:41 - 24:45
    gesamte Zeitreihe und glättet das mit
    Fünf-Jahres-Mittelwerten, und dargestellt
  • 24:45 - 24:50
    werden Sommertage. Das sind Tage mit einer
    maximalen Temperatur über 25 Grad,
  • 24:50 - 24:57
    Frosttage, das sind Tage mit einer
    Minimaltemperatur unter null Grad, und
  • 24:57 - 25:02
    tropische Nächte, das sind Nächte, in
    denen es mindestens 20 Grad als
  • 25:02 - 25:07
    Minimaltemperatur hat. Und da jetzt die
    Entwicklung der vergangenen 40 Jahre,
  • 25:07 - 25:12
    sieht man halt jetzt für diesen geklickten
    Ort. Anstieg der Sommertage also
  • 25:12 - 25:19
    Durchschnittstemperatur über 25 Grad,
    Niedergang der Frostnächte. Aber
  • 25:19 - 25:23
    interessant, auch wenn es nur ein kleiner
    Prozentsatz ist, ist eigentlich auch: die
  • 25:23 - 25:28
    tropischen Nächte, in denen es nicht
    kälter wird als 20 Grad, ist halt auch in
  • 25:28 - 25:35
    der Zunahme. Also das waren von diesem
    Climate Data Store von dem ERA5-Modell so
  • 25:35 - 25:39
    verschiedene Anwendungsfälle. Für das, was
    man selber programmieren kann, habe ich
  • 25:39 - 25:44
    wie gesagt Beispielscripte oder wenn man
    sich nur ein bisschen umschauen möchte,
  • 25:44 - 25:51
    gibt es halt diese vorbereiteten
    Applikationen. Für den Fall, dass die Demo
  • 25:51 - 25:57
    nicht funktioniert.. Das letzte ist ein
    Dienst der NASA, der in erster Linie die
  • 25:57 - 26:04
    verschiedenen Satellitenmissionen der NASA
    und zum Teil auch der ESA darstellt. Das
  • 26:04 - 26:10
    nennt sich Nasa EOSDIS Earth Observing
    System Data Information System. Wer früher
  • 26:10 - 26:13
    schon mal mit NASA Daten gearbeitet hat,
    dem wird das vor vier Monaten aufgefallen
  • 26:13 - 26:16
    sein, dass die Daten nicht mehr einfach
    zum Klicken und Runterladen sind. Man
  • 26:16 - 26:23
    braucht jetzt diesen EarthData UserID, um
    zu seinen früheren Datenarchiven zu
  • 26:23 - 26:30
    kommen. Das Visualisierungstool ist
    Worldview. Das kann in GIS-Systeme
  • 26:30 - 26:35
    exportieren, die man hat. Man kann den
    SourceCode runterladen und eine Instanz
  • 26:35 - 26:39
    bei sich selbst laufen lassen, die die
    Daten von den NASA Datendiensten heraus
  • 26:39 - 26:49
    abgreift. Wenn wir uns das mal anschauen,
    wird man auch wieder mit bereits
  • 26:49 - 26:54
    aufbereiteten thematischen Präsentationen
    begrüßt, die einem eigentlich
  • 26:54 - 26:57
    hauptsächlich die Fähigkeiten dieses
    Visualisierungsdienstes zeigen. Man sieht
  • 26:57 - 27:01
    im Hintergrund das aktuelle
    Satellitenbild. Man kann in der linken
  • 27:01 - 27:06
    Spalte verschiedene Layer auswählen, was
    man dargestellt haben möchte, das sind so
  • 27:06 - 27:10
    ungefähr 900, geben die an. Aus
    Zeitgründen schauen wir uns nur mal an,
  • 27:10 - 27:18
    sowas wie: Feuer in Kalifornien und Teilen
    Kanadas. Das ist einfach nur das
  • 27:18 - 27:22
    Satellitenbild, so gut, man kann es auch
    rechts in der Beschreibung lesen. Man
  • 27:22 - 27:26
    sieht schon so in dem Bild, das da
    irgendwie so Rauch rüberzieht. Jetzt wird
  • 27:26 - 27:33
    das mit verschiedenen Satellitenmissionen
    kombiniert. Jeder rote Punkt ist durch die
  • 27:33 - 27:40
    Satellitenmission, durch das Moderate
    Resolution Imaging Spectroradiometer
  • 27:40 - 27:47
    (MODIS) identifizierte Feuer schon
    deutlicher zu erkennen. Den Rest kann man
  • 27:47 - 27:53
    sich auch selber anschauen. Und eigentlich
    entscheidend ist: Man kann sich hier auch
  • 27:53 - 27:57
    durch die Zeit dieser
    Satellitenbeobachtungen quasi zeitlich
  • 27:57 - 28:01
    zurück bewegen, inklusive das Erstellen
    von Animationen, also einen Satelliten-
  • 28:01 - 28:04
    Film einer bestimmten Größe, für die man
    sich interessiert, sei es
  • 28:04 - 28:11
    Meerestemperatur, das jetzt Wildfeuer,
    verschiedene Gaskonzentrationen in der
  • 28:11 - 28:18
    Atmosphäre, Aerosole, Rauch, Schadstoffe.
    Da kann man gerne wahrscheinlich ein paar
  • 28:18 - 28:22
    Tage mit verbringen. Die Daten hier im
    Hintergrund sind alle frei
  • 28:22 - 28:26
    herunterzuladen. Man muss sich allerdings
    auch hier für den Account registrieren,
  • 28:26 - 28:32
    was aber zumindest in meinem Test keine
    Probleme gegeben hat. Abschließend kann
  • 28:32 - 28:38
    man sagen, es gibt einen reichen
    Datenschatz, den man zu diesem Thema
  • 28:38 - 28:44
    Wetter und Klimadaten nutzen kann, der
    auch explizit für den öffentlichen
  • 28:44 - 28:49
    Nutzer/Nutzerinnen verfügbar ist. Die
    Einstiegshürden sind relativ gering. Wie
  • 28:49 - 28:54
    gesagt, wir beginnen mit FTP-Server und
    ASCII-Dateien. Die Einstiegshürde ist ja
  • 28:54 - 28:57
    die Darstellung und dann, wenn man
    bestimmte Analysen machen möchte, wie das
  • 28:57 - 29:03
    funktioniert. Aber auch wenn man nicht
    programmieren möchte, habe ich zumindest
  • 29:03 - 29:09
    eine Handvoll Tools gezeigt, wo teilweise
    thematisch bereits aufbereitete Themen
  • 29:09 - 29:17
    sind, die durchaus von Interesse sein
    können. Oder die einem zeigen, was letzten
  • 29:17 - 29:21
    Endes alles möglich ist. Die Antwort auf
    die Frage war jetzt früher mehr Schnee?
  • 29:21 - 29:28
    Die kann sich hoffentlich jetzt jeder
    selber suchen. Die Ressourcen dafür sind
  • 29:28 - 29:33
    im Fahrplan. Auf GitHub gibts die passenden
    Beispiel-Skripte dazu bei der Suche nach
  • 29:33 - 29:39
    36c3_Klima, oder man kann mich hier
    ansprechen, sei es per DECT oder über die
  • 29:39 - 29:44
    Mailadresse im Fahrplan. Da möchte ich
    mich für die Aufmerksamkeit und das
  • 29:44 - 29:48
    Interesse bedanken und nutzt mehr
    öffentliche Daten. Dankeschön.
  • 29:48 - 29:53
    Applaus
  • 29:53 - 30:05
    Herald: So kommen wir zum Fragenteil Wer
    von euch hat Fragen? Hände hoch und ran an
  • 30:05 - 30:13
    die Mikrofone. Keine Fragen aus dem
    Internet? Das Mikrofon Nummer neun, bitte.
  • 30:13 - 30:18
    M9: Bei Folie zwölf haste ja so
    Deutschland mit ner Kilometer mal
  • 30:18 - 30:23
    Kilometer Auflösung gehabt. Da war ganz am
    Anfang bei 1800 irgendwas rum so ein roter
  • 30:23 - 30:26
    Punkt so in Höhe NRW. Weißt du, was das
    war?
  • 30:26 - 30:31
    Manuel: Nee, kann ich jetzt so nicht genau
    sagen. Also diese Daten sind interpoliert
  • 30:31 - 30:36
    aus den Stationsbeobachtungen oder wie der
    deutsche Wetterdienst zu der Zeit geheißen
  • 30:36 - 30:42
    hat plus weiterer Dienste, die die
    gleichen Qualitäten bieten. In der
  • 30:42 - 30:48
    Beschreibung des Produktes auf dem Server
    findet man weitere Informationen zu den
  • 30:48 - 30:53
    relevanten Literatur Quellen.
    Herald: Mikrofon Nummer drei, bitte!
  • 30:53 - 30:58
    M3: Vielen Dank für den Talk und vielen Dank
    für die ganzen coolen Quellen. Ich habe
  • 30:58 - 31:02
    tatsächlich eine Frage zu eher deinem
    Gebiet, und zwar relativ anfangs. In den
  • 31:02 - 31:06
    Folien hattest du mal argumentiert oder
    gesagt, dass es auch Effekte der
  • 31:06 - 31:14
    Atmosphäre gibt, die die Erdbeschleunigung
    verringern, nein Schmarrn, verstärken. Die
  • 31:14 - 31:18
    Skala ging in beide Richtungen, sowohl ins
    Positive als auch Negative. Woher kommt
  • 31:18 - 31:22
    das?
    Manuel: Also das ist der... Also da wir die
  • 31:22 - 31:26
    Atmosphäre nicht entfernen können oder
    sollten, machen wir unsere Berechnungen
  • 31:26 - 31:30
    bezogen auf eine zeitlich nicht variable
    Atmosphäre, also Normalatmosphäre. Das ist
  • 31:30 - 31:35
    so Normaldruck auf Meeresspiegelniveau,
    1013 hPa, und da kann man sich mit Formeln
  • 31:35 - 31:39
    herrechnen, in welcher Höhe meiner Station
    welcher Luftdruck herrschen sollte. Der
  • 31:39 - 31:43
    normale Vorgang ist eigentlich, ich messe
    meinen lokalen Luftdruck, mal angenommen
  • 31:43 - 31:49
    am Meeresspiegel, ich messe 1020. Dann hab
    ich also sieben hPa Differenz zu dem
  • 31:49 - 31:54
    Referenzdruck, sieben Hektopascal mal drei
    Nanometer pro Sekunde-Quadat, sind 21
  • 31:54 - 32:00
    nm/s2. Das ist die Attraktionswirkung, die
    die Luftmasse selber hat.
  • 32:00 - 32:06
    Luft wiegt ja auch was. Und der Effekt
    die Masse der Luft drückt auf die
  • 32:06 - 32:09
    Erdoberfläche, und die Erdoberfläche
    deformiert sich je nach Masse. Also ich
  • 32:09 - 32:14
    habe ein Hochdruckgebiet, dann deformiert
    sich die Erdmasse stärker. Ich habe ein
  • 32:14 - 32:18
    Tiefdruckgebiet, dann wird sie sich wieder
    leicht ausdellen. Und das ist der Effekt
  • 32:18 - 32:23
    der Messungen, der dann meine
    Schweremessung um in diesem Fall 21
  • 32:23 - 32:28
    Nanometer pro Sekunde Quadrat beeinflusst.
    Das ist natürlich, wie gesagt, so ein
  • 32:28 - 32:34
    Daumenwert. Mit den Methoden jetzt über
    die Atmosphäre hat man dann eine etwas
  • 32:34 - 32:38
    bessere Korrektur. Das heißt, wenn ich
    weiß, dass irgendwo ein Signal durch einen
  • 32:38 - 32:45
    nahegelegenen, sagen wir ein Meer, durch
    einen See oder ein Meeresteil, durch
  • 32:45 - 32:49
    Küste, dann habe ich eine bessere
    Korrelation. Wenn ich jetzt meine Methode
  • 32:49 - 32:53
    benutze mit den Pegeldaten, weil
    Meerwasser ist auch mehr Schwere oder
  • 32:53 - 32:57
    weniger Wasser weniger Schwere, als wenn
    ich jetzt diesen Daumenwert benutze.
  • 32:57 - 33:03
    Herald: Kannst du diese Geschwindigkeits
    Angabe nochmal irgendwie für uns fassbares
  • 33:03 - 33:07
    Mass schicken? So eine Viertelsekunde pro
    Jahr oder sowas?
  • 33:07 - 33:12
    Manuel: Welche Geschwindigkeit?
    Herald: Wie sehr die Erde verlangsamt
  • 33:12 - 33:14
    wird?
    Manuel: Also das hat jetzt nichts direkt
  • 33:14 - 33:21
    mit Erdrotation zu tun. Das geht jetzt bei
    mir wirklich nur darum, das kleine g, die
  • 33:21 - 33:26
    9,81m/s2, wie ändert sich das durch die
    Masse der Atmosphäre, durch den
  • 33:26 - 33:31
    Wassergehalt und Ähnliches. Tatsächlich
    hat natürlich die je nachdem, wie die
  • 33:31 - 33:35
    Atmosphäre auf die Erde verteilt hat das
    auch einen Effekt auf die Erdrotation, so
  • 33:35 - 33:40
    Sommer, Winter. Also wo ist wieviel
    Atmosphärenmasse gerade, Nord-,
  • 33:40 - 33:44
    Südhalbkugel, da reden wir aber um
    Millisekunden also die tägliche
  • 33:44 - 33:49
    Erdrotation variiert im Millisekunden-
    Bereich je nach Massenverteilung der Erde.
  • 33:49 - 33:54
    Herald: Mikro Nummer 2, bitte.
    M2: Von mir auch herzlichen Dank für
  • 33:54 - 33:59
    den Zugang. Du hast gesagt, dass das
    Downloaden der Daten zum Teil sehr lange
  • 33:59 - 34:05
    dauert. Liegt es jetzt an der Menge, oder
    dass die auf Ihren Servern lokal die Daten
  • 34:05 - 34:09
    erst zusammenstellen müssen?
    Manuel: Ja, letzteres also, je nachdem,
  • 34:09 - 34:13
    wie groß die Datenmenge ist, die man haben
    möchte. Die Daten werden dann für einen
  • 34:13 - 34:18
    von den Datenservern zusammengesucht, und
    dann lädt man das runter. Also man
  • 34:18 - 34:23
    verbringt erst eine gewisse Zeit, quasi in
    der Warteschlange. Das können dann so 4-5
  • 34:23 - 34:25
    Stunden sein, und dann dauert das ne
    knappe Stunde, bis die Daten gesammelt
  • 34:25 - 34:29
    sind und dann je nach Internetverbindung
    halt. Wenn man jetzt so ein 10 Gigabyte
  • 34:29 - 34:34
    Datensatz angefordert hat, das ist so ein
    Monat Europa, drei verschiedene
  • 34:34 - 34:38
    Klimavariablen, die gesamte Höhe der
    Atmosphäre. Das ist das, was ich so
  • 34:38 - 34:43
    brauche. Das sind so 10 Gigabyte. Aber man
    muss den Rechner nicht zwischendurch
  • 34:43 - 34:46
    laufen lassen. Wenn man das Skript einfach
    am nächsten Morgen nochmal startet, dann
  • 34:46 - 34:49
    sieht das der Server. Aha, der hat da
    schon nach gefragt. Die Daten stehen
  • 34:49 - 34:53
    bereit, und sie werden runtergeladen. Aber
    wie gesagt, der Dienst setzt pro Tag 30,
  • 34:53 - 34:56
    40 Terrabyte um. Man stellt sich halt
    hinten an.
  • 34:56 - 35:05
    Herald: Mikrofon Nummer 1 bitte. M1:Noch eine
    Frage zum Schwerenetz. Wofür braucht man
  • 35:05 - 35:08
    denn die Daten, die jetzt in der 8. oder
    9. Nachkommastelle gemessen werden?
  • 35:08 - 35:15
    Manuel: Meine Arbeit beschäftigt sich mit
    der Entwicklung neuartiger Sensoren, also
  • 35:15 - 35:20
    präziser Gravimeter. Wenn mir jetzt einer
    sagen möchte, ich habe das präzisere
  • 35:20 - 35:22
    Gerät, und dann schaue ich in die
    Datenbank. Und da ist jetzt noch irgendwie
  • 35:22 - 35:28
    ein komischer Bogen. Dann sage ich dem "Da
    ist ein Bogen in deinen Daten. Du bist
  • 35:28 - 35:33
    doch genauer." Also muss ich ein möglichst
    genaues Modell der tatsächlichen, zeitlich
  • 35:33 - 35:38
    variabel Schwereänderung haben. Insgesamt
    ist das interessant für alles, was man
  • 35:38 - 35:43
    sonst direkt nicht messen kann, aber Masse
    ist. Grundwasser ist ein weit verbreitetes
  • 35:43 - 35:46
    Anwendungsgebiet. Man kann nicht
    überall..., gut in Deutschland ist ein
  • 35:46 - 35:47
    weit verbreitetes Netz an
    Grundwasserbohrungen und
  • 35:47 - 35:55
    Grundwasserpegeln, wo die zuständigen
    Landesämter diese Daten erfassen. Wenn man
  • 35:55 - 35:59
    das Glück nicht hat, dann ist Gravimetrie
    eine Möglichkeit zu überprüfen, wie
  • 35:59 - 36:04
    verhält sich das Grundwasser? Wir hatten
    ein großes Regenereignis. Bleibt das
  • 36:04 - 36:09
    Grundwasser vor Ort oder fließt das ab?
    Das wäre eine Möglichkeit, mit Gravimetrie
  • 36:09 - 36:16
    festzustellen. Und auch hier müssen wir
    alles korrigieren bis auf diesen
  • 36:16 - 36:19
    Grundwassereffekt. Auch da braucht man
    dann genaue Atmosphärenmodelle.
  • 36:19 - 36:23
    M1: Hätte ich noch eine Anschlussfrage?
    Gibt es für diese Grundwasserwerte auch
  • 36:23 - 36:28
    öffentliche Daten?
    Manuel: In der Regel ja, die muss man
  • 36:28 - 36:31
    allerdings... Da gibt es jetzt keinen so
    Verteiler, keine Seite, auf den man
  • 36:31 - 36:36
    klicken kann. Das ist relativ
    unterschiedlich von Bundesland zu
  • 36:36 - 36:42
    Bundesland. In der Regel hat die jetzt...
    ich komme aus Hannover. Da gibt es in der
  • 36:42 - 36:46
    Stadtverwaltung eine Abteilung, wo dann
    das Untermenü ist Grundwasser, und da kann
  • 36:46 - 36:51
    man persönlich anfragen. Da bekommt man
    das frei, wenn man so
  • 36:51 - 36:53
    Wissenschaftsforschung macht, oder ich
    weiß nicht, ob man das alles bezahlen
  • 36:53 - 36:59
    muss, kann ich jetzt leider nicht genau
    sagen. Aber es ist Aufgabe der Stadt, der
  • 36:59 - 37:02
    Kommune, in der Regel.
    Herald: Mikrofon Nummer zwei, bitte!
  • 37:02 - 37:07
    M2: Das sind ja alles Klimamodelldaten
    also nicht aktuell gemessen, da fliegt ja
  • 37:07 - 37:12
    keiner in zwei Kilometer und misst das.
    Wann werden die gerechnet? Werden die
  • 37:12 - 37:15
    aktuell gerechnet? Werden die hinterher
    gerechnet? Werden die vorher gerechnet?
  • 37:15 - 37:22
    Manuel: Also das ERA5, das ist jetzt quasi
    immer fünf Tage zurück. Es wird das Modell
  • 37:22 - 37:25
    gerechnet, mit den Daten, die jetzt gerade
    anfallen. Bis vor kurzem gab es eine
  • 37:25 - 37:29
    Verzögerung von drei Monaten, und man muss
    auch jetzt noch damit rechnen, dass quasi
  • 37:29 - 37:34
    wenn ich jetzt heute Daten nehme, die für
    vor zwei Wochen sind, dass sich diese
  • 37:34 - 37:37
    Daten noch leicht ändern können, weil halt
    die jetzt gerade gemessenen Daten noch
  • 37:37 - 37:41
    einfließen können in das Modell. Aber man
    hat so eine Verzögerung im Moment von
  • 37:41 - 37:47
    fünf Tagen, die, wie das erstellt
    wird, so ein Modell ist, wie gesagt, am
  • 37:47 - 37:51
    Tag eins im Talk Climate Modeling ist das
    enthalten gewesen.
  • 37:51 - 37:58
    Herald: Mikrofon Nummer eins, bitte.
    M1: Wenn die Daten berechnet werden,
  • 37:58 - 38:02
    heißt das, das wird auch nachträglich
    wieder langfristig in die Vergangenheit
  • 38:02 - 38:06
    zurück korrigiert, wenn man bessere
    Modelle hat?
  • 38:06 - 38:13
    Manuel: Die machen regelmäßige, ja
    regelmäßig, alle zehn Jahre ungefähr kommt
  • 38:13 - 38:17
    eine neue Version dieses Modells heraus,
    das ERA-Interim der Vorgänger, das war vor
  • 38:17 - 38:22
    zehn Jahren. Und die halten beide Modelle
    vor. Ich kann jetzt hingehen und sagen,
  • 38:22 - 38:28
    ich nehme einen Zeitpunkt aus den 80er-
    Jahren und vergleiche beide Klimamodelle.
  • 38:28 - 38:35
    Was kommt da raus? Gibt's da Diskrepanzen?
    Wie das genau mit der Erstellung geht,
  • 38:35 - 38:38
    kann ich jetzt so nicht sagen. Aber ich
    habe die Möglichkeit, auch wenn ich meine
  • 38:38 - 38:41
    Arbeit mit der einer Kollegin von vor zehn
    Jahren vergleichen will. Ich kann mir
  • 38:41 - 38:46
    immer noch das Klimamodell von damals
    laden und mit meinen eigenen Methoden
  • 38:46 - 38:52
    vergleichen. Das ist bei diesem ECMWF
    eigentlich ein großer Vorteil, dass alle
  • 38:52 - 38:57
    Modelle relativ zeitlang noch weiter
    gepflegt werden und parallel verfügbar
  • 38:57 - 39:02
    sind für gleiche Zeiträume.
    Herald: Als letzte Frage Mikrofon Nummer
  • 39:02 - 39:07
    Mikrofon 5:
    Ja, hallo. Ich wollte fragen, ob
  • 39:07 - 39:13
    Europa der Vorreiter ist mit der
    Bereitstellung der Daten oder weltweit
  • 39:13 - 39:21
    wirklich die Daten gut, also wirklich
    öffentlich gemacht werden und dass jeder
  • 39:21 - 39:26
    die gleichberechtigt benutzen kann?
    Manuel: Das kann ich so nicht beantworten.
  • 39:26 - 39:29
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass das
    andere meteorologische Anstalten gibt, die
  • 39:29 - 39:34
    wie der Deutsche Wetterdienst auch die
    Daten so frei zur Verfügung stellen bzw.
  • 39:34 - 39:39
    dieses Klimamodell wie das ERA5 auch
    vergleichsweise woanders bereitgestellt
  • 39:39 - 39:47
    wird. Für die amerikanische Version würde
    ich auf diesem von mir zuletzt gezeigten
  • 39:47 - 39:52
    Data Dienst tippen, dass es da enthalten
    ist. Ganz genau wie gesagt, kann ich das
  • 39:52 - 39:55
    so nicht sagen. Das deutsche Wetter. Der
    Deutsche Wetterdienst hat eigene
  • 39:55 - 40:00
    Klimamodelle, wo ich mir auch nicht sicher
    bin, ob die frei zugänglich sind. Der
  • 40:00 - 40:04
    Grund, warum damals dieses ECMWF
    aufgenommen wurde, war genau, weil ich das
  • 40:04 - 40:10
    und auch meine Kollegin vor mir so direkt
    nutzen konnte. Also, wenn man sich da
  • 40:10 - 40:14
    klickt, da steht auch explizit nicht nur
    Forschung, Wissenschaft, Commercial da, da
  • 40:14 - 40:20
    steht explizit auch public interest, also
    jeder Bürger, Bürgerin, sich da bedienen
  • 40:20 - 40:24
    kann und soll. Die Frage ist natürlich,
    wenn ich jetzt ein kommerzielles Produkt
  • 40:24 - 40:28
    daraus mache. Da müsste man persönlich
    nochmal nachlesen, wie die Einschränkungen
  • 40:28 - 40:31
    sind.
    Herald: Vielen Dank für diesen sehr
  • 40:31 - 40:34
    interessanten Talk einen großen Applaus.
    Manuel: Ja, vielen Dank für die
  • 40:34 - 40:35
    Aufmerksamkeit.
  • 40:35 - 40:38
    Applaus
  • 40:38 - 41:00
    36c3 Abspannmusik
  • 41:00 - 41:04
    Untertitel erstellt von c3subtitles.de
    im Jahr 2020. Mach mit und hilf uns!
Title:
36C3 - Nutzung öffentlicher Klimadaten
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Video Language:
German
Duration:
41:04

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