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Wie Hunde für uns Malaria ausschnüffeln

  • 0:01 - 0:06
    Malaria ist immer noch eine der
    häufigsten Todesursachen weltweit.
  • 0:07 - 0:12
    Obwohl wir in den letzten 20 Jahren
    bedeutende Fortschritte gemacht haben,
  • 0:12 - 0:14
    besteht für die Hälfte
    der Weltbevölkerung
  • 0:14 - 0:16
    noch immer ein Erkrankungsrisiko.
  • 0:16 - 0:18
    Tatsächlich stirbt alle zwei Minuten
  • 0:18 - 0:23
    ein Kind von unter zwei Jahren an Malaria.
  • 0:23 - 0:26
    Unser Fortschritt ist zweifelsfrei
    zum Stillstand gekommen.
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    Wir stehen vor vielen Herausforderungen
  • 0:29 - 0:32
    im Kampf gegen Malaria,
  • 0:32 - 0:34
    doch eines dieser Probleme
  • 0:34 - 0:38
    ist das Auffinden von Malaria-Infizierten.
  • 0:38 - 0:43
    Wenn Betroffene eine gewisse
    Immunität entwickelt haben,
  • 0:43 - 0:47
    dann können sie sich infizieren
    und die Krankheit weitergeben,
  • 0:47 - 0:49
    aber selbst keine Symptome entwickeln.
  • 0:49 - 0:52
    Und wie soll man solche Leute finden?
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    Es ist wie mit der Nadel im Heuhaufen.
  • 0:56 - 1:00
    Wissenschaftler arbeiten seit
    einigen Jahren an diesem Problem,
  • 1:00 - 1:02
    aber ich möchte Ihnen zeigen,
  • 1:02 - 1:05
    dass wir die Lösung für dieses Problem
  • 1:05 - 1:08
    vielleicht die ganze Zeit
    direkt vor der Nase hatten.
  • 1:09 - 1:13
    Das war ein heftiger Anfang
    mit vielen wichtigen Statistiken,
  • 1:13 - 1:15
    entspannen Sie sich also nun ein bisschen,
  • 1:15 - 1:17
    das wird auch mich etwas beruhigen.
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    Atmen wir einmal tief ein ...
  • 1:20 - 1:22
    Wow. (Lacht)
  • 1:22 - 1:23
    Und ausatmen --
  • 1:23 - 1:26
    mich bläst es fast um.
  • 1:26 - 1:28
    Machen Sie das jetzt noch einmal,
  • 1:28 - 1:31
    aber diesmal nur durch die Nase
  • 1:31 - 1:35
    und spüren Sie Ihre Umgebung ganz bewusst!
  • 1:35 - 1:37
    Tatsächlich möchte ich,
  • 1:37 - 1:40
    dass Sie genau an der Person
    neben Ihnen riechen.
  • 1:40 - 1:42
    Lehnen Sie sich rüber,
    direkt unter die Achsel,
  • 1:43 - 1:44
    na los, stellen Sie sich nicht so an!
  • 1:45 - 1:48
    Stecken Sie Ihre Nase in die Achsel
    und riechen Sie ganz intensiv.
  • 1:48 - 1:50
    Was können Sie riechen?
  • 1:51 - 1:53
    (Lachen)
  • 1:53 - 1:55
    Jeder von uns hatte nun wohl
  • 1:55 - 1:59
    eine sehr unterschiedliche
    sensorische Erfahrung.
  • 1:59 - 2:02
    Manche haben etwas
    sehr angenehmes gerochen,
  • 2:02 - 2:03
    vielleicht ein Parfüm.
  • 2:03 - 2:06
    Doch manche haben etwas
    eher weniger angenehmes gerochen,
  • 2:06 - 2:11
    vielleicht den schlechten Atem,
    oder Körpergerüche.
  • 2:11 - 2:13
    Vielleicht sogar den eigenen Körpergeruch.
  • 2:13 - 2:15
    (Lachen)
  • 2:15 - 2:17
    Es gibt vermutlich einen guten Grund,
  • 2:17 - 2:21
    warum manche von uns
    bestimmte Körpergerüche nicht mögen.
  • 2:22 - 2:23
    Im Laufe der Geschichte,
  • 2:25 - 2:29
    gab es viele Beispiele für
    mit Geruch assoziierte Krankheiten.
  • 2:29 - 2:34
    Beispielsweise riecht Typhus angeblich
    wie gebackenes braunes Brot.
  • 2:34 - 2:35
    Ein ziemlich guter Geruch, oder?
  • 2:35 - 2:38
    Aber es wird etwas unangenehmer.
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    Tuberkulose riecht wie abgestandenes Bier
  • 2:40 - 2:45
    und Gelbfieber nach Metzgerei,
    also nach rohem Fleisch.
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    Der Wortschatz für Krankheiten
  • 2:49 - 2:51
    beinhaltet die folgenden Wörter:
  • 2:51 - 2:56
    modrig, faulig, ekelhaft oder beißend.
  • 2:56 - 2:57
    Wenig überraschend also,
  • 2:57 - 3:00
    dass Gestank und Körpergerüche
    einen eher schlechten Ruf haben.
  • 3:01 - 3:03
    Wenn ich sagen würde: „Sie riechen“,
  • 3:03 - 3:07
    dann empfinden Sie das nicht als Lob.
  • 3:07 - 3:09
    Aber Sie riechen wirklich.
  • 3:09 - 3:11
    Das haben Sie erkannt.
    Sie riechen tatsächlich.
  • 3:11 - 3:13
    Es ist wissenschaftlich bewiesen.
  • 3:13 - 3:15
    Das möchte ich umdrehen.
  • 3:15 - 3:18
    Können wir Gerüche positiv empfinden
  • 3:18 - 3:19
    und sie sinnvoll verwenden?
  • 3:19 - 3:21
    Können wir die Chemikalien ermitteln,
  • 3:21 - 3:24
    die unser Körper bei Krankheit aussendet
  • 3:24 - 3:27
    und anhand ihnen eine Diagnose geben?
  • 3:27 - 3:31
    Dafür müssten wir
    gute Sensoren entwickeln,
  • 3:31 - 3:36
    aber es stellt sich heraus,
    dass so gute Sensoren bereits existieren:
  • 3:36 - 3:39
    sie werden Tiere genannt.
  • 3:39 - 3:41
    Tiere sind zum Riechen gemacht,
  • 3:41 - 3:44
    sie leben ihren Alltag ihrer Nase nach.
  • 3:44 - 3:45
    Sie wittern ihre Umwelt,
  • 3:46 - 3:48
    was sehr wichtige Informationen
  • 3:48 - 3:50
    für das Überleben liefert.
  • 3:50 - 3:52
    Stellen Sie sich vor, Sie seien eine Mücke
  • 3:52 - 3:55
    und kämen gerade von draußen
    in diesen Raum hereingeflogen.
  • 3:55 - 3:58
    Sie betreten eine sehr komplexe Welt.
  • 3:58 - 4:00
    Sie werden von allen Seiten
    mit Gerüchen bombardiert.
  • 4:01 - 4:03
    Wie eben erwiesen riechen Menschen stark.
  • 4:03 - 4:06
    Jeder produziert unterschiedliche,
    flüchtige Chemikalien,
  • 4:06 - 4:09
    Im Schweiß sind sehr, sehr viele Stoffe.
  • 4:09 - 4:12
    Aber nicht nur Sie riechen,
    sondern auch ihre Stühle,
  • 4:12 - 4:14
    der Teppich, der Teppichkleber,
  • 4:14 - 4:17
    die Farbe an der Wand, die Bäume draußen.
  • 4:17 - 4:19
    Alles um Sie herum produziert Gerüche,
  • 4:19 - 4:23
    es ist eine wirklich komplexe Welt,
    durch die die Mücke fliegen muss.
  • 4:23 - 4:27
    Und die Mücke muss Sie
    als ihre Beute darin finden.
  • 4:27 - 4:30
    Jeder einzelne von Ihnen weiß es --
  • 4:30 - 4:32
    wer wird immer von Mücken gestochen?
  • 4:33 - 4:34
    Und wer wird nie gestochen?
  • 4:34 - 4:36
    Es gibt immer ein paar,
  • 4:36 - 4:38
    die nie gestochen werden.
  • 4:38 - 4:41
    Aber die Mücke hat es
    wirklich schwer Sie zu finden,
  • 4:41 - 4:43
    und das hat damit zu tun, wie Sie riechen.
  • 4:43 - 4:48
    Wer keine Mücken anlockt riecht abstoßend.
  • 4:48 - 4:49
    (Lachen)
  • 4:49 - 4:52
    Ich sollte das klar stellen:
    abstoßend für Stechmücken,
  • 4:52 - 4:54
    nicht für Menschen.
  • 4:54 - 4:56
    Wir wissen nun,
  • 4:56 - 5:00
    dass das tatsächlich
    durch unsere Gene bestimmt ist.
  • 5:00 - 5:01
    Mücken können das unterscheiden,
  • 5:01 - 5:04
    weil sie einen hochentwickelten
    Geruchssinn haben
  • 5:04 - 5:07
    und sie können durch
    diese Mischung aus Gerüchen sehen,
  • 5:07 - 5:12
    um genau Sie zu finden
    und sich an Ihnen vollzusaugen.
  • 5:12 - 5:17
    Was würde passieren,
    wenn jemand Malaria hätte?
  • 5:17 - 5:20
    Hier sehen wir den Malaria-Lebenszyklus.
  • 5:20 - 5:21
    Er ist recht komplex,
  • 5:21 - 5:25
    aber grundsätzlich muss eine Mücke
    sich beim Stechen infizieren.
  • 5:25 - 5:27
    Sobald sie eine infizierte Person sticht,
  • 5:27 - 5:30
    wandert der Parasit
    durch den Mundbereich in den Darm
  • 5:30 - 5:33
    und strömt durch den Darm, bildet Zysten.
  • 5:33 - 5:35
    Dort vermehren sich die Parasiten,
  • 5:35 - 5:39
    und wandern dann vom Darm
    bis zu den Speicheldrüsen,
  • 5:39 - 5:42
    von wo aus sie dann
    in andere Opfer injiziert werden,
  • 5:42 - 5:45
    weil die Mücke beim Stechen
    ihren Speichel injiziert.
  • 5:45 - 5:48
    Im Inneren des Menschen
    beginnt ein komplett neuer Abschnitt
  • 5:48 - 5:49
    des Lebenszyklus.
  • 5:49 - 5:52
    Das Virus durchläuft ein
    Leber-Stadium mit Gestaltwandlung,
  • 5:52 - 5:55
    gerät dann wieder in den Blutstrom
  • 5:55 - 5:57
    und schlussendlich wird
    diese Person ansteckend.
  • 5:57 - 6:00
    Wir wissen von Parasiten,
  • 6:00 - 6:03
    dass sie unglaublich geschickt
    ihre Wirte manipulieren,
  • 6:03 - 6:05
    um ihre Verbreitung zu fördern
  • 6:05 - 6:07
    und die Übertragung zu sichern.
  • 6:07 - 6:11
    Im Malaria-System wäre es sinnvoll,
  • 6:11 - 6:13
    dass der Geruch verändert wird.
  • 6:13 - 6:15
    Geruch ist der Schlüssel.
  • 6:15 - 6:18
    Der Geruch verbindet uns mit Mücken.
  • 6:18 - 6:19
    Dadurch finden sie uns.
  • 6:19 - 6:23
    Das nennen wir Manipulationshypothese
  • 6:23 - 6:26
    und mit ihr haben wir uns
    in den letzten Jahren beschäftigt.
  • 6:27 - 6:30
    Für unsere Studie wollten wir wissen,
  • 6:30 - 6:34
    ob eine Infektion mit Malaria
  • 6:34 - 6:37
    jemanden tatsächlich
    attraktiver für Stechmücken macht.
  • 6:37 - 6:40
    In Kenia führten wir mit Kollegen
    ein Experiment durch,
  • 6:40 - 6:44
    bei dem teilnehmende Kinder
    in Zelten schliefen.
  • 6:44 - 6:46
    Der Geruch aus den Zelten wurde
  • 6:46 - 6:48
    in eine Mückenkammer geblasen
  • 6:48 - 6:51
    und die Stechmücken reagierten.
  • 6:51 - 6:54
    Sie flogen den Gerüchen
    entweder entgegen oder weg,
  • 6:54 - 6:56
    je nachdem, ob sie sie mochten.
  • 6:56 - 6:59
    Manche der Teilnehmer
    waren mit Malaria infiziert,
  • 6:59 - 7:01
    andere nicht,
  • 7:01 - 7:05
    aber vor allem zeigte kein Kind
    irgendwelche Symptome.
  • 7:07 - 7:11
    Als wir die Ergebnisse sahen,
    war das wirklich überwältigend.
  • 7:11 - 7:13
    Die Malaria-Infizierten
  • 7:13 - 7:17
    waren wesentlich attraktiver
    als die Nichtinfizierten.
  • 7:17 - 7:20
    In diesem Diagramm ist
    die „Anzahl an angezogenen Mücken“
  • 7:20 - 7:22
    in zwei Datenkategorien gelistet:
  • 7:22 - 7:24
    vor und nach Behandlung.
  • 7:24 - 7:26
    Der Balken ganz links
  • 7:26 - 7:28
    repräsentiert eine Gruppe Nichtinfizierter
  • 7:28 - 7:32
    und weiter rechts sind Infizierte
  • 7:32 - 7:35
    bis hin zur Weiterverbreitungsgefahr.
  • 7:35 - 7:37
    Direkt bevor Leute ansteckend werden,
  • 7:37 - 7:40
    sind sie wesentlich attraktiver.
  • 7:41 - 7:44
    In dieser Studie haben wir
    die Kinder natürlich behandelt
  • 7:44 - 7:46
    um die Parasiten zu töten.
  • 7:46 - 7:47
    Im abschließenden Test
  • 7:48 - 7:52
    war der stark anziehende Geruch
  • 7:52 - 7:54
    nach Abklingen der Infektion verschwunden.
  • 7:54 - 7:57
    Es waren also nicht nur
    die Menschen attraktiver,
  • 7:57 - 8:00
    der Parasit hat den Wirt
    irgendwie manipuliert,
  • 8:00 - 8:02
    um ihn attraktiver für Mücken zu machen
  • 8:02 - 8:06
    und wie ein Leuchtfeuer
    noch mehr Mücken anzulocken,
  • 8:06 - 8:08
    damit der Lebenszyklus fortsetzt wird.
  • 8:08 - 8:11
    Dann wollten wir herausfinden,
  • 8:11 - 8:13
    was die Mücke wirklich riechen kann.
  • 8:13 - 8:14
    Was nimmt sie wahr?
  • 8:14 - 8:17
    Dazu mussten wir die Körpergerüche
    der Teilnehmer sammeln.
  • 8:17 - 8:20
    Wir haben Tüten um ihre Füße gebunden
  • 8:20 - 8:23
    und den flüchtigen Fußschweiß aufgefangen,
  • 8:23 - 8:25
    da Füße sehr wichtig für Mücken sind.
  • 8:25 - 8:28
    Sie lieben Fußgeruch.
  • 8:28 - 8:31
    Ganz besonders Käsefüße.
    Hat jemand von Ihnen welche?
  • 8:31 - 8:33
    Mücken lieben diesen Geruch.
  • 8:33 - 8:35
    Wir haben also an den Füßen
    die Körpergerüche gesammelt.
  • 8:35 - 8:39
    Der Geruchssinn einer Stechmücke
  • 8:39 - 8:40
    ist sehr komplex.
  • 8:40 - 8:43
    Idealerweise nähmen sie nur
    eine einzige Chemikalie wahr,
  • 8:43 - 8:45
    aber so einfach ist es nicht.
  • 8:45 - 8:48
    Sie müssen eine Vielzahl von Chemikalien
  • 8:48 - 8:50
    im richtigen Konzentrationsverhältnis
  • 8:50 - 8:53
    mit den richtigen Substanzen erkennen.
  • 8:54 - 8:57
    Man kann es mit einer
    musikalischen Komposition vergleichen.
  • 8:57 - 9:01
    Wenn die Noten falsch, zu laut
    oder zu leise gespielt werden,
  • 9:01 - 9:02
    klingt es falsch.
  • 9:02 - 9:04
    Oder ein Rezept: bei einer falschen Zutat
  • 9:04 - 9:08
    oder der falschen Kochdauer
    schmeckt es nicht gut.
  • 9:08 - 9:10
    Geruch ist genauso.
  • 9:10 - 9:12
    Er besteht aus vielen Chemikalien
  • 9:12 - 9:13
    in der richtigen Kombination.
  • 9:13 - 9:16
    Unsere Laborgeräte
    sind nicht wirklich gut darin,
  • 9:16 - 9:19
    diese Art von Signal zu erkennen --
    es ist sehr komplex.
  • 9:19 - 9:23
    Aber Tiere können das,
    und in meinem Labor
  • 9:23 - 9:28
    verbinden wir Mikroelektroden
    mit den Fühlern einer Mücke.
  • 9:28 - 9:30
    Das ist enorm knifflig.
  • 9:31 - 9:33
    Aber darüber hinaus
  • 9:33 - 9:35
    verbinden wir sie
    mit einzelnen Fühlerzellen.
  • 9:35 - 9:37
    Das ist unglaublich.
  • 9:37 - 9:39
    Man sollte dabei definitiv nicht niesen.
  • 9:40 - 9:42
    Aber damit können wir
  • 9:42 - 9:46
    die elektrische Anregung
    der Geruchsrezeptoren im Fühler messen
  • 9:46 - 9:49
    und das Riechen der Mücke sichtbar machen.
  • 9:49 - 9:52
    Ich zeige Ihnen mal diese Insektenzelle:
  • 9:52 - 9:55
    sie reagiert innerhalb einer Sekunde
  • 9:55 - 9:58
    und gibt das Signal weiter.
  • 9:58 - 10:01
    Die Zelle nimmt einen Geruch wahr,
  • 10:01 - 10:02
    sie spielt etwas verrückt
  • 10:02 - 10:06
    und entspannt zum Ruhepotential,
    wenn der Geruch verblasst.
  • 10:06 - 10:13
    (Sporadisches Knistern)
  • 10:13 - 10:19
    (Schnelles Knistern)
  • 10:19 - 10:25
    (Sporadisches Knistern)
  • 10:25 - 10:27
    So sieht das aus.
  • 10:27 - 10:31
    Nun haben Sie ein Insekt riechen gesehen,
  • 10:31 - 10:34
    es sogar riechen gehört. Verrückt, oder?
  • 10:34 - 10:35
    Aber es funktioniert sehr gut
  • 10:35 - 10:38
    und erlaubt uns, die Wahrnehmung
    des Insekts zu erkennen.
  • 10:38 - 10:41
    Bei unserer Malaria-Studie
  • 10:41 - 10:44
    konnten wir so herausfinden,
    was die Mücke riecht
  • 10:44 - 10:48
    und wir haben die Malaria-Geruchsstoffe
    gefunden, meist Aldehyde.
  • 10:48 - 10:50
    Aldehyde sind geruchsintensiv
  • 10:50 - 10:52
    und rufen das Malaria-Signal hervor.
  • 10:52 - 10:54
    Jetzt kennen wir also
    den Geruch von Malaria
  • 10:54 - 10:57
    und wir haben die Mücke
    als Bio-Sensor benutzt,
  • 10:57 - 11:01
    um das herauszufinden.
  • 11:01 - 11:03
    Ich würde jetzt gerne
  • 11:03 - 11:07
    eine Mücke ins Zaumzeug legen,
  • 11:07 - 11:13
    sie an die Leine nehmen
    und Infizierte herausriechen.
  • 11:13 - 11:15
    Das stelle ich mir gerne vor.
  • 11:15 - 11:18
    Auf diese Weise Malaria zu finden,
  • 11:18 - 11:20
    ist natürlich nicht wirklich möglich.
  • 11:21 - 11:24
    Aber es gibt ein Tier, mit dem wir das
    tatsächlich machen können:
  • 11:24 - 11:27
    Hunde haben schon
    einen tollen Geruchssinn,
  • 11:27 - 11:29
    und außerdem auch noch
  • 11:29 - 11:31
    die Fähigkeit zu lernen.
  • 11:31 - 11:34
    Die meisten von Ihnen kennen
    diese Idee bestimmt vom Flughafen,
  • 11:34 - 11:38
    wo Hunde nacheinander
    Gepäck und Reisende beschnüffeln,
  • 11:38 - 11:41
    um Drogen und Sprengstoff
    oder gar Lebensmittel zu finden.
  • 11:42 - 11:47
    Können wir Hunde also auch
    auf den Geruch von Malaria trainieren?
  • 11:48 - 11:51
    Wir forschen gemeinsam mit der Stiftung
    „Medical Detection Dogs“ daran,
  • 11:52 - 11:56
    Hunde auf den Malariageruch zu prägen.
  • 11:56 - 11:59
    Wir haben in Gambia noch mehr Duftproben
  • 11:59 - 12:01
    von infizierten und gesunden
    Kindern gesammelt.
  • 12:01 - 12:05
    Doch diesmal haben wir den Geruch
  • 12:05 - 12:08
    mit Nylon-Socken aufgefangen.
  • 12:08 - 12:10
    Zurück in Großbritannien
  • 12:10 - 12:14
    gaben wir sie an die Stiftung weiter.
  • 12:15 - 12:19
    Ich könnte Ihnen die Ergebnisse
    tabellarisch zeigen und erläutern,
  • 12:19 - 12:21
    aber das wäre langweilig, oder?
  • 12:23 - 12:28
    Man sollte zwar niemals live
    mit Kindern oder Tieren arbeiten,
  • 12:28 - 12:31
    aber wir brechen diese Regel heute.
  • 12:31 - 12:35
    Bitte begrüßen Sie Freya auf der Bühne ...
  • 12:35 - 12:37
    (Applaus)
  • 12:37 - 12:42
    und ihre Trainer Mark und Sarah.
  • 12:42 - 12:45
    (Applaus)
  • 12:45 - 12:48
    Natürlich ist sie der wahre Star der Show.
  • 12:49 - 12:54
    Bitte verhalten Sie sich nun ruhig.
  • 12:54 - 12:57
    Dies ist eine sehr
    ungewohnte Umgebung für Freya.
  • 12:57 - 12:59
    Sie schaut sich alles ganz genau an.
  • 12:59 - 13:02
    Bleiben Sie also so ruhig wie möglich,
    das wäre großartig.
  • 13:03 - 13:08
    Wir werden Freya nun entlang
    dieser Vorrichtungen führen
  • 13:08 - 13:11
    und in jedem von diesen Behältern
  • 13:11 - 13:15
    befinden sich Socken
    eines Kindes aus Gambia.
  • 13:15 - 13:19
    Drei der Socken wurden von
    nicht-infizierten Kindern getragen
  • 13:19 - 13:23
    und ein Paar von einem infizierten Kind.
  • 13:23 - 13:26
    Das läuft jetzt wie am Flughafen ab,
  • 13:26 - 13:29
    der Hund geht an Ihnen
    entlang und schnüffelt.
  • 13:29 - 13:34
    Wird sie das infizierte Paar erkennen?
  • 13:34 - 13:37
    Das ist in dieser Umgebung
    eine wirklich schwierige Aufgabe für sie.
  • 13:37 - 13:40
    Ich gebe das Kommando an Mark weiter.
  • 13:56 - 13:59
    (Lacht) Gut, Nummer 3.
  • 13:59 - 14:00
    (Applaus)
  • 14:01 - 14:04
    Ich wusste nicht, in welchem
    Topf das war. Mark auch nicht.
  • 14:04 - 14:07
    Das war ein Blindversuch, wirklich.
    Sarah, war das richtig?
  • 14:07 - 14:08
    Sarah: Ja.
  • 14:08 - 14:12
    Das war richtig. Sehr gut, Freya.
    Das ist fantastisch.
  • 14:12 - 14:14
    (Applaus)
  • 14:14 - 14:16
    Das ist wirklich wundervoll.
  • 14:16 - 14:20
    Sarah wird nun die Töpfe etwas verändern
  • 14:20 - 14:22
    und den Topf mit Malaria entfernen,
  • 14:22 - 14:28
    sodass wir nur noch vier Sockenpaare
    von gesunden Kindern haben.
  • 14:28 - 14:31
    Theoretisch sollte Freya also
    nicht anhalten.
  • 14:31 - 14:33
    Das ist wirklich wichtig,
  • 14:33 - 14:36
    denn wir müssen auch gesunde Leute
    korrekt identifizieren.
  • 14:37 - 14:38
    Das ist eine schwerer Test.
  • 14:38 - 14:42
    Diese Socken waren
    seit ein paar Jahren im Gefrierschrank,
  • 14:42 - 14:44
    und es sind auch nur kleine Stofffetzen.
  • 14:44 - 14:48
    Bei einem ganzen Menschen
    ist der Geruch noch viel stärker.
  • 14:48 - 14:49
    Das ist wirklich erstaunlich.
  • 14:49 - 14:50
    Wieder zu Mark.
  • 14:58 - 15:00
    (Applaus)
  • 15:00 - 15:02
    Super. Fantastisch.
  • 15:02 - 15:05
    (Applaus)
  • 15:05 - 15:07
    Wirklich gut. Vielen Dank!
  • 15:07 - 15:09
    Großen Applaus für Freya, Mark und Sarah.
  • 15:09 - 15:10
    Gut gemacht.
  • 15:11 - 15:13
    (Applaus)
  • 15:13 - 15:17
    Was für ein toller Hund.
    Sie kriegt später ein Leckerli.
  • 15:17 - 15:18
    Fantastisch.
  • 15:19 - 15:21
    Sie haben das gerade selbst gesehen.
  • 15:21 - 15:24
    Das war eine echter Durchlauf.
  • 15:24 - 15:26
    Zum Glück hat es funktioniert.
  • 15:28 - 15:30
    Das ist wirklich beeindruckend
  • 15:30 - 15:32
    und bei mehreren Versuchsreihen
  • 15:32 - 15:37
    können Hunde einen
    Malaria-Infizierten zu 81 % erkennen.
  • 15:37 - 15:38
    Unglaublich!
  • 15:38 - 15:43
    Zu 92 % erkennen sie einen Gesunden.
  • 15:43 - 15:45
    Diese Zahlen liegen über den Kriterien,
  • 15:45 - 15:49
    die von der Weltgesundheitsorganisation
    zu Diagnose festgelegt sind.
  • 15:49 - 15:53
    Wir wollen Hunde in vielen Ländern
  • 15:53 - 15:55
    bei der Einreise nutzen,
  • 15:55 - 15:58
    um Infizierte mit Malaria zu erkennen.
  • 15:58 - 16:00
    Das könnte Realität werden.
  • 16:01 - 16:03
    Hunde können aber nicht überall sein
  • 16:03 - 16:06
    und deshalb möchten wir gerne
  • 16:06 - 16:09
    Technologien entwickeln.
  • 16:09 - 16:12
    Tragbare Sensoren, mit denen Einzelne
  • 16:12 - 16:15
    sich selbst diagnostizieren können.
  • 16:15 - 16:17
    Stellen Sie sich ein Hautpflaster vor,
  • 16:17 - 16:21
    das am Schweiß eine Infektion ermittelt
  • 16:21 - 16:22
    und seine Farbe ändert.
  • 16:22 - 16:24
    Oder etwas technischer:
  • 16:24 - 16:28
    eine Smartwatch,
    die eine Malariainfektion anzeigt.
  • 16:28 - 16:32
    Wenn wir das digital durchführen
    und die Daten übermitteln,
  • 16:32 - 16:37
    würden sich uns Datenberge eröffnen.
  • 16:37 - 16:41
    Das könnte die Infektionskettenverfolgung
  • 16:41 - 16:45
    und die Eindämmung revolutionieren.
  • 16:45 - 16:49
    Dies dient letztlich
    der Ausrottung von Malaria
  • 16:49 - 16:51
    und darüber hinaus
  • 16:51 - 16:54
    auch anderer geruchsbedingter Krankheiten.
  • 16:54 - 16:57
    Wenn wir mithilfe der Natur
    diese Gerüche identifizieren,
  • 16:57 - 17:00
    könnten wir dieses Vorhaben realisieren.
  • 17:01 - 17:02
    Als Wissenschaftler
  • 17:02 - 17:06
    müssen wir neue Ideen entwickeln,
  • 17:06 - 17:08
    neue Konzepte und neue Technologien,
  • 17:08 - 17:12
    um einige der weltweit
    größten Probleme zu lösen.
  • 17:12 - 17:15
    Was mich aber immer wieder erstaunt,
  • 17:15 - 17:18
    ist die Vorarbeit der Natur,
  • 17:18 - 17:20
    und dass sich die Antwort ...
  • 17:20 - 17:23
    direkt vor unserer Nase befindet.
  • 17:23 - 17:24
    Danke.
  • 17:24 - 17:27
    (Applaus)
Title:
Wie Hunde für uns Malaria ausschnüffeln
Speaker:
James Logan
Description:

Können wir einige der tödlichsten Krankheiten durch Körpergeruch erkennen? In diesem faszinierenden Vortrag mit Vorführung stellt der Biologe James Logan uns den Malaria-Suchhund Freya vor um zu zeigen, wie wir das erstaunliche Potential von tierischen Gerüchen nutzen können, um chemische Signalstoffe bei einer Infektion zu erkennen. Er zeigt neue Wege auf, wie wir Krankheiten künftig diagnostiziert können.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
17:40

German subtitles

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