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James C. Dobson: Für die Aufnahme: sind Sie schuldig an der Ermordung vieler Frauen und junger Mädchen?
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Ted Bundy: Ja, es ist richtig
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JCD: Nehmen Sie mich doch zurück. Was ist vor all dem Schrecklichen passiert, das in der Öffentlichkeit bekannt ist, was ist hinter den Kulissen passiert?
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Sie sind in einem, wie Sie es bezeichnen, gesunden Zuhause aufgewachsen. Sie wurden niemals physisch, sexuell oder emotionell missbraucht.
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Ted Bundy: Nein. Und das ist auch ein Teil dieser Tragödie.
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Ich wuchs in einem wundervollen Heim auf, mit hingegebenen und liebenden Eltern.
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Ich habe 4 Geschwister. Wir Kinder waren für unsere Eltern sehr wichtig.
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Wir gingen auch regelmäßig zur Kirche. Meine Eltern waren keine Spieler, Raucher oder Alkoholiker.
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Niemand wurde körperlich misshandelt oder geschlagen.
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Es war natürlich nicht perfekt, aber ich würde sagen, dass es ein gutes christliches Zuhause war.
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Ich hoffe, dass das niemand falsch versteht und missbraucht, um meiner Familie die Schuld zuzuschieben.
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Ich will Ihnen gerne alles so ehrlich, wie es mir möglich ist, zu erzählen.
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Als Zwölfjähriger habe ich im örtlichen Laden zum ersten Mal Soft-Pornographie gesehen.
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Als junger Bursche haben wir uns in der Nachbarschaft herumgetrieben
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und auch mal im Müllcontainer gewühlt, um zu schauen, was die Nachbarn so wegwerfen.
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Und von von Zeit zu Zeit stolperten wir über härtere Pornohefte - mehr Bilder und auch Gewaltszenen.
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Die schlimmste Art von Pornographie -
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und ich spreche aus harter, realer, persönlicher Erfahrung - ist die, die Gewalt und sexuelle Gewalt beinhaltet.
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Die Vereinigung dieser beiden Kräfte - und ich weiß es zu gut -
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bringt Verhalten hervor, das zu schrecklich ist, um es in Worten zu beschreiben.
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JCD: Erklären Sie mir das genauer. Was ging in Ihnen vor zu dieser Zeit?
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Ted: Bevor wir fortfahren, möchte ich betonen, dass es mir wichtig ist, dass die Menschen glauben, was ich sage.
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Ich schiebe die Schuld nicht auf die Pornographie.
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Ich sage nicht, dass sie mich veranlasst hat, rauszugehen und gewisse Dinge zu tun.
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Ich nehme die volle Verantwortung auf mich für alle Sachen, die ich gemacht habe.
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Das steht hier nicht zur Diskussion.
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Es geht darum, wie diese Art von Literatur dazu beigetragen hat, diese Arten gewaltsamen Verhaltens zu prägen und formen.
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JCD: Es schürte Ihre Fantasien.
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Ted: Am Anfang schürt es den Denkprozess.
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Dann, zu einer bestimmten Zeit, hilft es mit, alles herauszukristallisieren,
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diesen Denkprozess beinahe zu einem selbständigen inneren Wesen zu machen.
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JCD: Sei gingen in deinem eigenen Fantasieleben so weit wie sie nur konnten
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mit Drucksachen, Photos, Videos etc. und dann drängte es Sie, den Schritt zu einem körperlichen Erlebnis zu tun.
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Ted: Wenn du einmal süchtig danach geworden bist - und ich sehe es als eine Suchtform an -
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dann suchst du nach wirksamere, detailliertere, anschaulichere Material.
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Wie in einer Sucht hörst du nicht auf, dich nach noch etwas Härterem zu sehnen,
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das dich noch mehr in Erregung versetzt, bis du zu dem Punkt kommst, wo nur noch die Pornographie so weit geht
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und das ist der springende Punkt, wo du denkst, dass vielleicht es wirklich zu tun darüber hinaus geht, nur davon zu lesen und zu sehen.
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JCD: Wie lange waren Sie an diesem Punkt, bevor Sie tatsächlich jemanden vergewaltigt hatten?
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Ted: Einige Jahre. Ich hatte starke Hemmungen, kriminelles und gewalttätiges Verhalten auszuüben.
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Das war von meiner Nachbarschaft, meinem Umfeld, der Kirche und Schulen so in mich hineingelegt worden.
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Ich wusste, dass es falsch war, darüber nachzudenken und es zu tun
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war natürlich auch falsch.
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Ich war an einer Grenze angekommen und die letzten Reste von Beherrschung
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wurden ständig getestet und angegriffen durch mein Fantasieleben
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das grösstenteils von der Pornographie angeheizt wurde.
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JCD: Erinnern Sie sich, was Sie dazu gebracht hat, diese Grenze zu überschreiten? Erinnern Sie sich an die Entscheidung, es jetzt zu tun?
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Erinnern Sie sich, wo Sie sich entschieden haben, alle Vorsicht in den Wind zu schlagen?
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Ted: Das ist sehr schwer zu beschreiben - diesen Punkt, wo ich fühlte, dass ich es nicht mehr kontrollieren konnte.
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Die Grenzen, die ich als Kind gelernt hatte, waren nicht stark genug,
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um mich davor zurückzuhalten, rauszugehen und jemanden anzugreifen.
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JCD: Könnte es richtig sein, dies als sexuellen Rausch zu bezeichnen?
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Ted: Das ist eine Möglichkeit, es zu beschreiben
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ein Zwang, eine Anballung dieser zerstörerischen Energie.
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Eine andere Tatsache, die ich nicht erwähnt habe, ist der Gebrauch von Alkohol.
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In Verbindung mit der Aussetzung an Pornographie, reduzierte Alkohol meine Hemmungen und die Pornographie untergrub sie noch weiter.
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JCD: Eine der letzten Morde, den Sie begangen haben,
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war die 12jährige Kimberley Leach
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Ich denke, die öffentliche Entrüstung ist hier grösser
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weil ein unschuldiges Kind vom Spielplatz genommen wurde.
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Wie fühlten Sie sich danach? Waren das normale Gefühle danach?
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Ted: Ich kann darüber im Moment nicht sprechen.
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Es ist zu schmerzhaft
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Ich wollte, ich könnte ausdrücken, wie sich diese Erfahrung anfühlt,
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aber es wäre mir nicht möglich, darüber zu sprechen
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Ich kann nicht einmal ansatzweise verstehen, wie dieser Schmerz sein muss,
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den die Eltern dieser Kinder und jungen Frauen
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denen ich etwas angetan habe, fühlen müssen.
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Ich kann nicht viel wieder gut machen, wenn überhaupt etwas.
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Ich würde nicht so tun als ob und ich erwarte schon gar nicht,
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dass sie mir vergeben.
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Ich bitte auch nicht darum.