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Vampire: Folklore, Fantasie und Fakten -- Michael Molina

  • 0:14 - 0:16
    Guten Abend!
  • 0:16 - 0:17
    Was ist denn los?
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    Hast du Angst vor Vampiren?
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    Hehe, keine Angst,
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    ich bleibe nicht zum Abendessen.
  • 0:23 - 0:25
    Ahahaha.
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    Ich bin hier, um dich durch
    die Geschichte der Vampire zu führen,
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    die zeigt, wie sich
    unser Aussehen verändert hat,
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    von einer schlurfenden Leiche
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    bis zu dem eleganten Gentleman,
    der jetzt vor dir steht.
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    Vampire sind fast genauso alt
    wie die Menschheit.
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    Geschichten über uns Wiedergänger
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    gab es bereits in der Urzeit.
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    Damals wurden wir nicht Vampire genannt
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    und viele von uns sahen auch nicht so aus,
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    wie wir uns Vampire heute vorstellen,
  • 0:55 - 0:57
    ganz und gar nicht!
  • 0:57 - 0:59
    Zum Beispiel, der mesopotamische Lamashtu
  • 0:59 - 1:02
    war eine Kreatur mit einem Löwenkopf
  • 1:02 - 1:04
    und einem Körper eines Esels,
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    und die antiken griechischen Strigae
  • 1:05 - 1:10
    wurden schlicht als
    blutsaugende Vögel beschrieben.
  • 1:10 - 1:12
    Andere waren sogar noch verrückter.
  • 1:12 - 1:16
    Die phillipinische Manananggal
    trennte ihren Oberkörper ab
  • 1:16 - 1:20
    und breitete riesige,
    fledermausartige Flügel aus.
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    Der malaysische Penanggalan
    war ein fliegender Frauenkopf
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    mit heraushängenden Eingeweiden.
  • 1:26 - 1:27
    Heh heh heh heh.
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    Und der australische Yara-ma-yha-who
  • 1:29 - 1:32
    war ein kleiner roter Mann
    mit einem großen Kopf,
  • 1:32 - 1:33
    einem großen Mund
  • 1:33 - 1:37
    und Blutsaugern
    an seinen Händen und Füßen.
  • 1:37 - 1:40
    Oh, nicht zu vergessen
    der karibische Sukuyan,
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    der westafrikanische Obayifo,
  • 1:42 - 1:45
    und der mexikanische Tlahuelpuchi.
  • 1:45 - 1:47
    Hehe, bezaubernd, nicht wahr?
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    Obwohl sie sehr unterschiedlich aussehen,
  • 1:51 - 1:55
    haben sie alle eine Gemeinsamkeit:
  • 1:55 - 1:57
    Sie überleben, indem sie den Lebenssaft
  • 1:57 - 2:02
    anderer lebenden Kreaturen absaugen.
  • 2:02 - 2:06
    Diese Gemeinsamkeit
    macht einen Vampir aus --
  • 2:06 - 2:09
    alle anderen Merkmale verändern sich.
  • 2:09 - 2:13
    Wie sind wir zu diesem
    neu belebten Typen gekommen,
  • 2:13 - 2:14
    den wir hier sehen?
  • 2:14 - 2:16
    Unser modernes Ideal taucht
  • 2:16 - 2:19
    im 18. Jahrhundert in Osteuropa auf.
  • 2:19 - 2:23
    Mit dem dramatischen Anstieg
    des Aberglaubens an Vampire
  • 2:23 - 2:27
    werden Geschichten von
    blutsaugenden Schattenkreaturen
  • 2:27 - 2:30
    zu unheimlichen Gutenachtgeschichten.
  • 2:30 - 2:31
    Und populäre Folklore
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    wie die "Moroi" bei den Romas [Rumänien]
  • 2:34 - 2:36
    und die "Lugat" in Albanien
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    beinhaltet die bekanntesten
    Vampir-Eigenschaften
  • 2:40 - 2:44
    nämlich, dass Vampire Untote
    und nachtaktiv sind,
  • 2:44 - 2:46
    und dass sie ihre Gestalt ändern.
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    Wie du siehst war
    Osteuropa im 18. Jahrhundert
  • 2:48 - 2:54
    ein sehr düsterer Ort
    mit sehr vielen Todesfällen,
  • 2:54 - 2:57
    aufgrund von Krankheiten und Plagen.
  • 2:57 - 2:59
    Ohne medizinische Erklärungen
  • 2:59 - 3:02
    haben die Menschen nach
    übernatürlichen Gründen gesucht
  • 3:02 - 3:05
    und vermeintliche Beweise
  • 3:05 - 3:08
    in den Leichen der Opfer gefunden.
  • 3:08 - 3:10
    Als Dorfbewohner die Leichen ausgruben,
  • 3:10 - 3:13
    um den Grund für die mysteriösen
    Todesfälle herauszubekommen,
  • 3:13 - 3:15
    sahen die Kadaver häufig
  • 3:15 - 3:18
    sehr lebendig aus --
  • 3:18 - 3:20
    längere Haare und Fingernägel,
  • 3:20 - 3:22
    aufgeblasene Bäuche,
  • 3:22 - 3:26
    und Blut an den Mundrändern.
  • 3:26 - 3:30
    He he, ganz klar, diese Leute
    waren eigentlich gar nicht tot.
  • 3:30 - 3:32
    Heh, sie waren Vampire!
  • 3:32 - 3:34
    Sie haben ihre Gräber verlassen,
  • 3:34 - 3:38
    um die Lebendigen zu verschmausen.
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    Die entsetzten Dorfbewohner haben schnell
  • 3:41 - 3:44
    Rituale initiiert,
    um die Untoten zu töten.
  • 3:44 - 3:46
    Die Praktiken sind sehr unterschiedlich,
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    aber das Köpfen kam häufig vor,
  • 3:49 - 3:50
    Verbrennungen,
  • 3:50 - 3:53
    und das Festnageln am Sarg,
  • 3:53 - 3:56
    um die Körper vorm Aufstehen zu hindern.
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    Gräuliche Sachen!
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    Aber was die Dorfbewohner als gottlose
    Wiederbelebung interpretiert haben,
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    waren tatsächlich
    normale Symptome für den Tod.
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    Wenn ein Körper verwest,
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    dehydriert die Haut,
  • 4:11 - 4:14
    was die Haare und Fingernägel
    wachsen lässt.
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    Bakterien im Bauch verursachen Gase,
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    die den Bauch aufblähen,
  • 4:19 - 4:22
    und Blut und Substanzen
    aus dem Mund pressen.
  • 4:22 - 4:26
    Leider war die Wissenschaft
    noch nicht soweit,
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    und die Dorfbewohner
    gruben weiter Leichen aus.
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    In der Tat wurden
    so viele Körper ausgegraben,
  • 4:32 - 4:35
    dass die Kaiserin von Österreich
    ihren Arzt sandte,
  • 4:35 - 4:39
    um die Vampirgeschichten zu wiederlegen,
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    und sie erließ auch ein Gesetz,
  • 4:41 - 4:44
    das die Grabentweihung verbot.
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    Dennoch, auch nachdem es
    mit Vampirjagd vorbei war,
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    überlebten die Legenden
  • 4:50 - 4:52
    im lokalen Aberglauben.
  • 4:52 - 4:54
    Dies führte zu Büchern,
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    wie z. B. Polidoris "Die Vampire"
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    der gothische Roman "Carmilla",
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    und, am bekanntesten,
    Bram Stokers "Dracula".
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    Obwohl Stroker historisches Material
    verarbeitet hat,
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    wie Elisabeth Bathorys
    jungfräuliches Blutbad
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    und die brutalen
    Hinrichtungen von Vlad Dracul,
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    waren es jedoch diese lokalen Mythen,
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    die die Hauptbestandteile
    seiner Geschichte ausmachen:
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    der Handlungsort in Transsilvanien,
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    der Gebrauch von Knoblauch
    zur Selbstverteidigung
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    und den Stich ins Herz.
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    Wir kennen nicht nur
    diese Vorgehensweisen,
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    auch andere Elemente, die er erfand,
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    sind uns bis heute bekannt:
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    die Angst vor Kreuzen,
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    Schwächung im Sonnenlicht,
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    und das Unvermögen der Vampire,
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    sich im Spiegel zu sehen.
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    Indem er neue Charakteristiken erfand,
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    führte Stoker die uralte Tradition ein,
  • 5:50 - 5:52
    die Mythen über Vampire
    weiter zu bearbeiten
  • 5:52 - 5:54
    und zu erweitern.
  • 5:54 - 5:56
    Wie wir gesehen haben,
  • 5:56 - 5:58
    hast du schon
    meine Verwandten getroffen,
  • 5:58 - 6:01
    eine große Vielfalt von Kreaturen,
    die durch die Nacht
  • 6:01 - 6:03
    vor Dracula schlichen,
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    und viele werden sich weiterhin
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    in unsere Träume schleichen.
  • 6:08 - 6:10
    Dennoch, solange sie vom Lebenssaft
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    anderer Wesen leben,
  • 6:13 - 6:15
    sind sie Teil meines Stammes.
  • 6:15 - 6:19
    Auch funkelnde Vampire passen hier rein.
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    Schließlich sind es die Geschichten
    und die Vampirlegenden,
  • 6:25 - 6:28
    die uns erlauben, wirklich zu leben,
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    und zwar ewig.
  • 6:29 - 6:32
    Ahahahahahahha!
Title:
Vampire: Folklore, Fantasie und Fakten -- Michael Molina
Description:

Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/vampires-folklore-fantasy-and-fact-michael-molina

Der Mythos des bluttrinkenden Vampirs hat die Menschen vom antiken Mesopotamien bis hin zum Osteuropa des 18. Jahrhunderts verfolgt, aber er hat sich in den schreckenerregenden Details verändert. Also, wie sind wir zu dem bekannten Bild gekommen, das wir heute kennen, lieben und fürchten? Und was macht einen Vampir wirklich zu... einem Vampir? Michael Molina gräbt die Wissenschaft und den Aberglauben aus.

Lektion von Michael Molina, Animation von „The Moving Company Animation Studio"

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
06:57

German subtitles

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