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Dunkle Materie: Die Materie, die wir nicht sehen können - James Gillies

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    Die alten Griechen hatten eine tolle Idee:
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    Das Universum ist simpel.
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    Ihrer Meinung nach bestand es
    aus vier Elementen:
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    Erde, Luft, Feuer und Wasser.
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    In der Theorie klingt das wunderschön;
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    sie hat Schlichtheit und Eleganz.
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    Durch Kombination der vier Elemente
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    könne man die Vielfalt
    des Weltalls erschaffen.
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    Erde und Feuer etwa
    liefern trockene Dinge,
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    Luft und Wasser nasse Dinge.
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    Doch die Theorie war problematisch.
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    Sie konnte nichts Messbares vorhersagen
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    und Messungen sind die Basis
    für experimentelle Wissenschaft.
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    Schlimmer noch: Die Theorie war falsch.
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    Doch die Griechen waren
    Verstandeswissenschaftler
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    und im 5. Jahrhundert n. Chr.
    entwickelte Leukipp von Milet
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    eine der beständigsten
    wissenschaftlichen Ideen überhaupt.
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    Alles was wir sehen, besteht aus
    kleinen, unteilbaren Teilen: Atomen.
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    Diese Theorie ist schlicht und elegant
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    und hat gegenüber der Elemente-Theorie
    den Vorteil korrekt zu sein.
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    Jahrhunderte wissenschaftlichen
    Denkens und Ausprobierens
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    wiesen nach, dass die echten Elemente
    wie Wasserstoff, Kohlenstoff und Eisen
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    in Atome zerlegt werden können.
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    Nach Leukipps Theorie ist das Atom
    der kleinste unteilbare Teil,
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    der noch als Wasserstoff,
    Kohlenstoff oder Eisen erkennbar ist.
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    Das einzige Problem der Idee Leukipps ist,
    dass Atome in der Tat teilbar sind.
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    Tatsächlich erklärt seine Theorie
    nur einen kleinen Teil von dem,
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    was das Universum ausmacht.
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    Was als normal im Weltall erscheint,
    ist in Wirklichkeit eher selten.
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    Leukipps Atome und ihre Bestandteile
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    machen nur etwa 5 % von dem aus,
    was wir dort draußen kennen.
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    Physiker kennen den Rest des Universums,
    95 % davon, als Dunkles Universum,
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    das aus Dunkler Materie
    und Dunkler Energie besteht.
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    Woher wir das wissen?
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    Weil wir Dinge betrachten
    und sie erkennen.
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    Das mag simpel klingen,
    ist aber eher tiefsinnig.
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    Alle Dinge aus Atomen sind sichtbar.
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    Licht prallt davon ab und wir sehen sie.
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    Wenn wir ins Weltall blicken,
    sehen wir Sterne und Galaxien.
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    Einige, wie die, in der wir leben,
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    sind wunderschöne Spiralen,
    die anmutig durchs All wirbeln.
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    In den 1930ern maßen Wissenschaftler
    erstmals die Bewegung von Galaxien
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    und wogen die Masse der Materie in ihnen.
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    Sie waren überrascht.
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    Es gab nicht genügend sichtbare Dinge,
    die diese Gruppe zusammenhielt.
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    Spätere Messungen einzelner Galaxien
    bestätigten dieses verwirrende Resultat.
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    Es ist nicht genug Sichtbares in Galaxien,
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    damit die Schwerkraft sie zusammenhält.
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    Sie sollten auseinander fliegen,
    doch das tun sie nicht.
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    Es muss also etwas geben,
    was wir nicht sehen können.
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    Das nennen wir Dunkle Materie.
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    Heutzutage stammt der beste Beweis
    für Dunkle Materie von Messungen
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    der kosmischen Mikrowellenstrahlung,
    dem Nachbrennen des Urknalls.
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    Aber das ist eine andere Geschichte.
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    All unsere Beweise
    deuten auf Dunkle Materie hin,
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    die für so viele Dinge
    in Spiralgalaxien verantwortlich ist.
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    Was bedeutet das für uns?
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    Wir wissen schon lange,
    dass der Himmel sich nicht um uns dreht.
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    Wir sind Bewohner
    eines gewöhnlichen Planeten,
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    der einen gewöhnlichen Stern umkreist,
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    im Spiralarm einer gewöhnlichen Galaxie.
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    Die Entdeckung Dunkler Materie
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    führte uns einen Schritt
    vom Zentrum der Dinge weg.
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    Die Dinge, aus denen wir sind,
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    sind nur ein kleiner Teil von dem,
    was das Universum ausmacht.
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    Doch das ist nicht alles.
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    Wissenschaftler erforschten
    die Außenbereiche des Universums
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    und bestätigten, dass sich alles
    voneinander weg bewegt,
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    wie du es von einem Universum erwartest,
    das in einem dichten Urknall entstand.
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    Die Ausdehnung des Universums
    scheint außerdem schneller zu werden.
  • 3:38 - 3:39
    Was bedeutet das?
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    Es gibt entweder eine Energie,
    die diese Beschleunigung vorantreibt,
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    ähnlich wie Energie für ein Auto,
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    oder die Schwerkraft
    verhält sich anders, als wir denken.
  • 3:47 - 3:50
    Viele Wissenschaftler vermuten Ersteres:
  • 3:50 - 3:53
    Es muss eine Energie geben,
    die die Beschleunigung leitet.
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    Sie nannten sie Dunkle Energie.
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    Die besten Messungen ermöglichen uns,
    den Anteil des dunklen Alls zu ermitteln.
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    Dunkle Energie scheint etwa
    68 % des Universums auszumachen;
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    Dunkle Materie etwa 27 %
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    und 5 % bleiben für uns
    und alles, was wir sehen können.
  • 4:10 - 4:11
    Woraus bestehen diese Dunklen Dinge?
  • 4:11 - 4:12
    Wir wissen es nicht,
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    aber es gibt die Supersymmetrie,
    die etwas davon erklären könnte.
  • 4:16 - 4:18
    Supersymmetrie, kurz SUSY,
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    sagt eine Reihe neuer Partikel voraus,
    aus der Dunkle Materie bestehen könnte.
  • 4:22 - 4:24
    Fänden wir Beweise für SUSY,
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    würden wir statt 5 % des sichtbaren Alls,
    ein Drittel verstehen können.
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    Nicht schlecht für ein Tagewerk.
  • 4:31 - 4:33
    Dunkle Energie wäre wohl
    schwieriger zu verstehen,
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    aber es gibt schon abstrakte Theorien,
    die richtig sein könnten.
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    Manche beziehen sich
    auf die Idee der alten Griechen;
  • 4:40 - 4:45
    die Idee, dass das Universum simpel ist.
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    Laut diesen Theorien
    gibt es nur ein Element,
  • 4:48 - 4:52
    aus dem alles im Universum abstammt:
    ein zitternder Faden.
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    Demnach sind alle bekannten Partikel
    verschiedene Schwingungen des Fadens.
  • 4:56 - 5:00
    Stringtheorien sind bisher nicht testbar.
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    Aber mit so viel, das es im Universum
    noch zu entdecken gilt,
  • 5:03 - 5:04
    steht viel auf dem Spiel.
  • 5:04 - 5:05
    Fühlst du dich jetzt klein?
  • 5:05 - 5:07
    Das solltest du nicht.
  • 5:07 - 5:09
    Du solltest erstaunt sein,
  • 5:09 - 5:12
    dass du ein Mitglied
    der einzigen Spezies im Weltall bist,
  • 5:12 - 5:15
    die beginnt, seine Wunder zu verstehen.
  • 5:15 - 5:19
    Du lebst zur rechten Zeit, um zu sehen,
    wie unser Wissen explodiert.
Title:
Dunkle Materie: Die Materie, die wir nicht sehen können - James Gillies
Speaker:
James Gillies
Description:

Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/dark-matter-the-matter-we-can-t-see-james-gillies

Die Griechen besaßen eine einfache und elegante Formel für das Universium: Erde, Feuer, Wind und Wasser. Doch es ist nicht bloß das -- es ist noch viel mehr. Sichtbare Materie (die über die vier griechischen Elemente hinaus geht) umfasst nur etwa 4 % des Universums. Der CERN-Wissenschaftler James Gillies erzählt uns, woraus die restlichen 96 % bestehen (Dunkle Materie und Dunkle Energie) und wie wir sie entdecken können.

Lektion von James Gillies, Animation von TED-Ed.

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English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
05:35
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