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Stefan Pelzer, Philipp Ruch: Mit Kunst die Gesellschaft hacken

  • 0:00 - 0:09
    31C3 Vorspann ohne Ton
  • 0:09 - 0:14
    Applaus
  • 0:14 - 0:17
    Philipp Ruch: Vielen Dank für den netten
    Applaus und die nette Einführung.
  • 0:17 - 0:23
    Wir freuen uns sehr hier sprechen zu
    dürfen. Willkommen bei unserem Vortrag
  • 0:23 - 0:28
    „Mit Kunst die Gesellschaft hacken –
    Das Zentrum für politische Schönheit“.
  • 0:28 - 0:31
    Stefan Pelzer: Ja, mit Kunst die
    Gesellschaft hacken… habe ich Mikrofon?
  • 0:31 - 0:32
    Philipp: Ja.
    Stefan: Ja, sehr gut.
  • 0:32 - 0:35
    „Mit Kunst die Gesellschaft hacken“
    ist ein sehr, sehr schwieriges Thema
  • 0:35 - 0:39
    und wurde uns auch so halb vorgegeben, um
    das hier so CCC-Congress-kompatibel zu
  • 0:39 - 0:43
    machen, unsere Themen. Und vor allem ist
    es aber auch eine sehr, sehr schwierige
  • 0:43 - 0:49
    Aufgabe. Wir haben uns deshalb überlegt,
    wir müssen die Dramaturgie etwas ändern,
  • 0:49 - 0:52
    und ein Ereignis was eigentlich erst viel
    später im Vortrag kommen würde, direkt an
  • 0:52 - 0:57
    den Anfang setzen. Vorteil ist, wir haben
    direkt eine kleine Auflockerung zum Anfang.
  • 0:57 - 1:03
    Audio-Wiedergabe beginnt
    Jeopardy-Hintergrundmusik setzt ein
  • 1:03 - 1:08
    Willkommen zum SMS-Raten mit dem
    Zentrum für Politische Schönheit.
  • 1:08 - 1:12
    Das hat einen ganz besonderen Grund
    dass wir das ganz am Anfang machen,
  • 1:12 - 1:15
    weil wir stehen ein bisschen unter
    Zeitdruck damit. Ich will euch
  • 1:15 - 1:19
    kurz einführen worum es
    hier eigentlich geht.
  • 1:19 - 1:23
    Unsere Moderatorin hier hat es gerade
    angekündigt. Wir reden hier heute auch
  • 1:23 - 1:27
    über so ein paar Kreuze und
    den ‚Europäischen Mauerfall‘.
  • 1:27 - 1:29
    Im Laufe dieser Aktion, also als die Kreuze
    Musikwiedergabe endet
  • 1:29 - 1:35
    an die Außengrenzen und die Außenmauern
    geflüchtet sind, hat uns nach 2-3 Tagen
  • 1:35 - 1:39
    ein Bundestagsabgeordneter der
    CDU angefangen SMS zu schicken,
  • 1:39 - 1:44
    und daraus hat sich ein reger
    SMS-Verkehr entwickelt,
  • 1:44 - 1:49
    mit leicht verfänglichem Inhalt. Und den
    wollen wir euch jetzt gerne präsentieren.
  • 1:49 - 1:54
    Sache ist, wir haben dem entsprechenden
    Bundestagsabgeordneten vor 5 Minuten
  • 1:54 - 1:58
    noch eine Nachricht geschickt, dass er
    jetzt bis zum Ende dieses Vortrages
  • 1:58 - 2:01
    Zeit hat, sich selbst zu
    dem Verkehr zu bekennen.
  • 2:01 - 2:11
    Gelächter, Applaus
  • 2:11 - 2:15
    So, dann wollen wir mal: „Hallo Herr Ruch.
    Konnten Sie eventuell zwischenzeitlich
  • 2:15 - 2:20
    eine Lösung finden? Beste Grüße“
  • 2:20 - 2:24
    „Ja, wir sind im Kontakt mit Staatsschutz,
    Staatsanwaltschaft und Staat an sich.
  • 2:24 - 2:28
    Danke! Ich finde gut dass die Kreuze
    Sie jetzt endlich interessieren.
  • 2:28 - 2:31
    Da haben wir einmal dasselbe Interesse.“
  • 2:31 - 2:35
    „Die Kreuze interessieren mich seit
    ich sie das erste Mal gesehen habe.
  • 2:35 - 2:40
    Würde mich freuen, wenn sie bis 9.11.
    wieder da sind. Rufen Sie mich einfach an.
  • 2:40 - 2:45
    Grüße aus dem NSA-Untersuchungsausschuss“
  • 2:45 - 2:49
    „Die kommen definitiv zurück. Liegen mir
    sehr am Herzen. Wir unterbreiten gerade
  • 2:49 - 2:52
    Angebote, bessere Kreuze hinzumachen.“
    Heiterkeit
  • 2:52 - 2:56
    „Gut. Wenn sie bis 9.11.
    um 8:00 wieder da sind,
  • 2:56 - 3:01
    halte ich mein Wort und bitte die
    Staatsanwaltschaft vom Ablassen
  • 3:01 - 3:06
    der Klageerhebung. Geben Sie mir einfach
    Bescheid. Brauche aber 3h Vorlaufzeit,
  • 3:06 - 3:12
    da ich morgen und Samstag in
    XXXX bin und Fahrzeit beträt 2h.“
  • 3:12 - 3:17
    Was sehen wir hier? Da ist ein
    Bundestagsabgeordneter,
  • 3:17 - 3:22
    der erstens uns überhaupt nicht kennt
    – denn sowas, auf sowas würden wir
  • 3:22 - 3:26
    niemals eingehen. Und zweitens gibt es
    in Deutschland die Gewaltenteilung. Also
  • 3:26 - 3:31
    hier ist ein Bundestagsabgeordneter, der
    uns im Prinzip zwischen den Zeilen sagt:
  • 3:31 - 3:36
    „Gebt die Kreuze zurück bis um
    8:00 Uhr, ich komme extra angefahren
  • 3:36 - 3:40
    und fotografiere mich mit euch, und
    kann mich als der Mediator profilieren.
  • 3:40 - 3:46
    Und im Gegenzug dafür gehe ich zum
    Staatsanwalt hin und sage dem: ‚Jetzt
  • 3:46 - 3:49
    bitte hier keine Klageerhebung gegen
    das Zentrum für Politische Schönheit‘.“
  • 3:49 - 3:52
    Philipp: Und wir haben dann noch
    etwas rumgescherzt und gefragt:
  • 3:52 - 3:55
    „Ist 18:00 Uhr auch okay?“.
    Gelächter
  • 3:55 - 4:00
    Stefan: Dann hat er gesagt:
    „14:00 Uhr“ – kein Scherz! lacht
  • 4:00 - 4:04
    Alsoo… ich habe es euch ja gerade
    schon angefangen zu erzählen
  • 4:04 - 4:09
    – das Problem ist ein bisschen, der hat
    bisher uns keine Zustimmung gegeben,
  • 4:09 - 4:14
    dass wir ihn persönlich nennen. Ich
    muss aber ganz klar sagen: also wenn
  • 4:14 - 4:20
    ein Bundestagsabgeordneter einer
    Aktionskünstlergruppe ein Angebot macht,
  • 4:20 - 4:25
    sich an die Exekutive zu wenden und
    dort zu raten, dass die nicht weiter zu
  • 4:25 - 4:32
    verfolgen sind, ja, dann ist das an sich
    schon ein völlig inakzeptabler Zustand.
  • 4:32 - 4:35
    In einem Land mit Gewaltenteilung.
    Was aber wirklich schlimm ist,
  • 4:35 - 4:40
    Applaus
  • 4:40 - 4:44
    was aber der eigentliche Skandal hier
    ist, ist, dass wir von jemandem reden,
  • 4:44 - 4:47
    der damit beauftragt wurde, im
    NSA-Untersuchungsausschuss
  • 4:47 - 4:52
    den schlimmsten Geheimdienstskandal
    in der Geschichte, und die Verwicklung
  • 4:52 - 4:56
    der deutschen Geheimdienste aufzuklären.
    Wenn so jemand eine solche Nähe
  • 4:56 - 4:59
    zu den Innenbehörden zeigt, dann
    kann man dem nicht vertrauen
  • 4:59 - 5:02
    und er muss einfach zurücktreten.
    Philipp: Er muss weg!
  • 5:02 - 5:05
    Stefan: Nicht sofort als Bundestags-
    abgeordneter, sondern erstmal auf jeden
  • 5:05 - 5:11
    Fall aus dem NSA-Untersuchungsausschuss.
    Wir bieten dem jetzt im Gegenzug an,
  • 5:11 - 5:15
    wenn er sich bis zum Ende dieses Vortrags
    zu diesen Worten bekennt und entschuldigt,
  • 5:15 - 5:19
    dann legen wir ein positives Wort
    für ihn bei der Zivilgesellschaft ein!
  • 5:19 - 5:25
    Jubel und Applaus
  • 5:25 - 5:30
    So! Ihr habt ja sicherlich
    in großer Anzahl
  • 5:30 - 5:35
    eure Smartphones und Devices
    dabei. Und habt die auch an,
  • 5:35 - 5:40
    obwohl sie wohl jetzt mittlerweile von
    überall aus der Welt gehackt werden können.
  • 5:40 - 5:44
    Wir haben euch mal hier was vorbereitet.
    Das sind nämlich hier die fraglichen,
  • 5:44 - 5:50
    also unsere Kandidaten. So.
    Ihr könnt die ja jetzt mal antwittern.
  • 5:50 - 5:52
    Also, findet ihr heraus, habt ja
    alle Internet. Ihr könnt ja mal
  • 5:52 - 5:56
    ein paar von denen antwittern und sie
    fragen, ob sie SMS-Verkehr mit dem Zentrum
  • 5:56 - 6:02
    während der Aktion „Erster
    Europäischer Mauerfall“ hatten.
  • 6:02 - 6:06
    Wir geben euch jetzt schon mal einen
    Tipp. In einer halben Stunde, so zur Mitte
  • 6:06 - 6:10
    des Vortrags geben wir euch ein
    paar mehr Tipps. Aber der Tipp 1 ist:
  • 6:10 - 6:12
    Schlagzeug-Tusch erklingt
    „Es ist jemand, der für euch
  • 6:12 - 6:16
    nicht gerade einen Mehrwert im
    NSA-Untersuchungsausschuss darstellt“.
  • 6:16 - 6:22
    Lachen und Applaus
  • 6:22 - 6:26
    So. Das war mal vorweg. Die nächste
    Runde kommt wie gesagt gleich.
  • 6:26 - 6:29
    Aber erstmal: Wer sind wir eigentlich
    überhaupt, wer sitzt denn hier?
  • 6:29 - 6:33
    Hier neben mir sitzt Philipp. Philipp
    Ruch ist der Künstlerische Leiter
  • 6:33 - 6:36
    beim Zentrum für Politische Schönheit.
    Und ich selbst bin Stefan Pelzer,
  • 6:36 - 6:44
    ich bin Eskalationsbeauftragter.
    kräftiger Applaus
  • 6:44 - 6:50
    Vielen Dank! Ja.
    leise: Noch einen?
  • 6:50 - 6:53
    Philipp: Wir… was macht das Zentrum
    für Politische Schönheit? Wir betreiben
  • 6:53 - 6:56
    seit Jahren eine parallele deutsche
    Außenpolitik. Und wir setzen auf
  • 6:56 - 7:02
    Menschlichkeit als Waffe.
    Wir sind keine Künstler!
  • 7:02 - 7:06
    Stefan: Künstler sehen so aus!
    Heiterkeit
  • 7:06 - 7:10
    Philipp: Wir sind keine Satiriker.
    Stefan: Die machen eher sowas, oder so…
  • 7:10 - 7:12
    Gelächter und Applaus
  • 7:12 - 7:15
    Philipp: Und nicht zuletzt:
    wir sind keine Aktivisten.
  • 7:15 - 7:18
    Stefan: Naa, die sind nämlich… so!
    belustigtes Gemurmel
  • 7:18 - 7:22
    Philipp: Nein. Unsere Mitglieder sehen
    so aus! Sie haben Ruß-Spuren im Gesicht,
  • 7:22 - 7:26
    sie wühlen in den verbrannten
    politischen Hoffnungen Deutschlands.
  • 7:26 - 7:29
    Und wir sind eine Sturmtruppe zur
    Errichtung moralischer Schönheit,
  • 7:29 - 7:33
    politischer Poesie und
    menschlicher Großgesinntheit.
  • 7:33 - 7:37
    Applaus
  • 7:37 - 7:42
    Stefan: Und wir sind im weitesten Sinne
    des Wortes eine ‚Organisation’.
  • 7:42 - 7:46
    Was ist eigentlich eine Organisation?
    Organisation steht auch für den
  • 7:46 - 7:50
    „Prozess des Organisierens, durch den
    fortlaufende, unabhängige Handlungen zu
  • 7:50 - 7:53
    vernünftigen Folgen zusammengefügt
    werden, so dass vernünftige Ergebnisse
  • 7:53 - 7:59
    erzielt werden bzw. so zusammengefügt
    werden, dass sie zu gewünschten Zielen
  • 7:59 - 8:03
    bzw. Ergebnissen führen“. Das
    kann dann z.B. so aussehen!
  • 8:03 - 8:09
    Aber wir sind auch kein Schützenverein;
    Turnverein sind wir auch nicht.
  • 8:09 - 8:14
    Wir verfolgen nämlich als Organisation…
    naja, wir sorgen für Stress.
  • 8:14 - 8:19
    Ist so der weiteste Begriff den wir da
    zur Anwendung bringen können.
  • 8:19 - 8:22
    Ich mache jetzt einen kurzen
    Diskurs mit euch, bevor wir
  • 8:22 - 8:25
    zu den eigentlichen Aktionen kommen.
    Und zwar will ich mich mit euch unterhalten,
  • 8:25 - 8:30
    wie funktionieren denn Organisationen
    die so politische Ziele verfolgen,
  • 8:30 - 8:35
    sich politisch betätigen. Und da
    ist uns aufgefallen, also es gibt
  • 8:35 - 8:39
    verschiedene Typen von Organisationen.
    Aber ganz oft, eigentlich immer, gibt es
  • 8:39 - 8:43
    einen Mandanten. Oder eine
    Mandantin. Der Mandant ist quasi
  • 8:43 - 8:48
    die Legitimationsgrundlage. Der
    gibt das Mandat. Als Mandat
  • 8:48 - 8:52
    bezeichnet man dann wiederum einen
    Auftrag oder eine Ermächtigung
  • 8:52 - 8:57
    ohne genaue Handlungsanweisungen.
    Und dann gibt‘s oft noch die Unterstützer.
  • 8:57 - 9:02
    Und das ist eine Person die etwas
    befürwortet und tatkräftig unterstützt.
  • 9:02 - 9:07
    Unterstützer geben einer Organisation
    sowas wie gesellschaftliche Legitimation.
  • 9:07 - 9:10
    Also die sagen „Jawoll, ich find
    das gut!“. Aber vor allem geben sie
  • 9:10 - 9:15
    der Organisation oft Geld. Und dann
    kann man jetzt ganz gut unterscheiden,
  • 9:15 - 9:20
    also eine Aufspaltung treffen in
    zwei Gruppen von Organisationen.
  • 9:20 - 9:24
    Da gibt es nämlich einmal die
    Organisationen, da ist der Mandant
  • 9:24 - 9:27
    oder die Mandantin auch gleichzeitig
    der Unterstützer. Also die sind dann
  • 9:27 - 9:33
    in Personalunion sozusagen unterwegs ist.
    Das einfachste Beispiel hier ist der Lobbyist.
  • 9:33 - 9:39
    Ja? Da ist das Wirtschaftsunternehmen
    oder der Verband, der ist
  • 9:39 - 9:43
    sowohl der Mandant der Organisation,
    also gibt ihr quasi den Auftrag,
  • 9:43 - 9:46
    als auch der Unterstützer. Der sagt
    dann „Geht mal zur Regierung, und
  • 9:46 - 9:49
    setzt das-und-das durch. Macht mal
    bisschen Netzsperre, Vorratsdatenspeicherung,
  • 9:49 - 9:53
    Deep Packet Inspection,…“ und dann sagt
    die Merkel: „Prost!“ und dann geht das so
  • 9:53 - 9:59
    seinen Gang. Andere Beispiele, wo
    die Unterstützer und Mandanten
  • 9:59 - 10:03
    genau dieselben Gruppen sind, wären
    jetzt so die klassische Bürgerinitiative.
  • 10:03 - 10:07
    Die kann sich für alles Mögliche
    interessieren, wirklich gemüsebeetartig.
  • 10:07 - 10:11
    Z.B. für die eigene Nachbarschaft,
    oder auch für die Heimat,
  • 10:11 - 10:17
    jetzt im weitesten Sinne des
    Wortes. Oder für den Verkehr.
  • 10:17 - 10:22
    Oder auch für ganz, ganz andere Sachen.
    Punkt ist hier, den ich machen will:
  • 10:22 - 10:26
    Mandanten und Unterstützer
    sind genau dieselben Leute.
  • 10:26 - 10:31
    Pegida, ist ein gutes Beispiel. So, dann
    gibt es politisch wirkende Organisationen
  • 10:31 - 10:35
    bei denen die Mandanten nicht dieselben
    Individuen sind wie die Unterstützer.
  • 10:35 - 10:39
    Einfachstes Beispiel sind jetzt die
    Tierschützer. Da haben wir hier
  • 10:39 - 10:45
    den kleinen Hundewelpen. Der ist der
    Mandant. Kann aber auch der Eisbär sein.
  • 10:45 - 10:50
    Oder die Legehenne. Und wo sind die
    Unterstützer? Also die könnten, nur,
  • 10:50 - 10:55
    wirklich nur ein Beispiel, könnten
    so aussehen. Oder auch so.
  • 10:55 - 11:01
    Oder völlig anders. Jedenfalls sind die
    Unterstützer nicht dieselben Personen
  • 11:01 - 11:03
    wie die Mandanten. Es gibt auf der einen
    Seite den Mandant[en], und auf der
  • 11:03 - 11:11
    anderen Seite den Unterstützer.
    Tierrechtler haben so bisschen
  • 11:11 - 11:14
    ein Problem mit ihren Mandanten, weil, da
    gibt es manchmal so die … also Tiere können
  • 11:14 - 11:20
    nicht immer sprechen. Und deswegen müssen
    sie ihr Mandat relativ frei interpretieren;
  • 11:20 - 11:26
    und diese Interpretation hat sich auch
    über die Jahrzehnte stark verändert.
  • 11:26 - 11:31
    So, wie sieht es bei den Umweltschützern
    aus? Da ist hier der Mandant.
  • 11:31 - 11:35
    Soo. Und die Unterstützer oder
    Unterstützerinnen, die könnten z.B.
  • 11:35 - 11:40
    so aussehen. Manche spielen gern Gitarre.
  • 11:40 - 11:46
    Aber sie kommen aus der
    sogenannten „Mitte der Gesellschaft“.
  • 11:46 - 11:50
    Punkt ist auch hier: ‚Unterstützer’ ist
    nicht das Gleiche wie ‚Mandant’.
  • 11:50 - 11:53
    Es gibt einmal den Mandant[en],
    das ist der Planet Erde. Und es gibt
  • 11:53 - 11:58
    den Unterstützer, und man muss
    es interpretieren, das Mandat.
  • 11:58 - 12:01
    Philipp: In Deutschland gibt es genug Tier-
    schützer, Umweltschützer, Hundeschützer,
  • 12:01 - 12:06
    Käferschützer – wer schützt die
    Menschheit? Wie verhält es sich da?
  • 12:06 - 12:09
    Bei der Menschheit? Unsere
    Mandanten leben oft noch.
  • 12:09 - 12:14
    In ziemlich gedrängten Verhältnissen.
    Nicht immer, aber meistens.
  • 12:14 - 12:18
    Und die Menschheit lebt in jedem
    von uns. Sie befindet sich oft
  • 12:18 - 12:24
    in humanitärer Notlage. Verursacht
    durch Flucht, Krieg, Vergewaltigung
  • 12:24 - 12:29
    und tiefstes Unrecht. Aber in ein paar
    Flugstunden ist man sofort bei ihr.
  • 12:29 - 12:35
    Z.B. in den Waldbergen von Gurugu,
    vor der spanischen Enklave Melilla.
  • 12:35 - 12:42
    Man kann diese Menschheit fragen
    woran sie leidet und was sie braucht.
  • 12:42 - 12:44
    Und dann gibt sie uns ein Mandat.
  • 12:44 - 12:48
    Stefan: Aber: kommen wir noch mal zurück
    zur Organisation, und vor allem dem
  • 12:48 - 12:53
    Zusammenspiel von Mandant oder
    Mandatgeber, Unterstützer und Organisation.
  • 12:53 - 12:58
    Zurück zum Tierschutz. Omi hier ist
    die Unterstützerin. Die gibt Geld
  • 12:58 - 13:03
    und steht gesellschaftlich für
    das Handeln der Organisation ein.
  • 13:03 - 13:07
    Hier ist Welpi, der Mandant. Er gibt
    der Organisation das Mandat.
  • 13:07 - 13:13
    Und – zack! – die Organisation befreit ein
    anderes Welpi in China aus der Hundezucht.
  • 13:13 - 13:15
    Das Beispiel lässt sich mit anderem
    Mandant[en] und evtl. auch
  • 13:15 - 13:20
    anderen Unterstützern übertragen. Und
    – zack! – wird das regierungseigene
  • 13:20 - 13:28
    japanische Walfangschiff weggerammt.
    Oder auch gleich zwei.
  • 13:28 - 13:33
    Oder man fackelt die Hähnchenmastanlage
    am Tag vor der Inbetriebnahme ab.
  • 13:33 - 13:38
    Applaus
  • 13:38 - 13:42
    Selbes Prinzip bei den Umweltschützern.
    Hier die Unterstützerin. Sie gibt Geld
  • 13:42 - 13:46
    und gesellschaftlichen Rückhalt.
    Mandant Erde erteilt den Auftrag,
  • 13:46 - 13:50
    der von der Organisation nach Belieben
    interpretiert wird, und – schwupps! –
  • 13:50 - 13:54
    die Organisation besetzt die
    Ölbohrplattform, oder blockiert
  • 13:54 - 14:00
    den Castor, oder randaliert
    auf dem Gen-Feld.
  • 14:00 - 14:04
    Philipp: Zurück zur Menschheit. Unsere
    Mandanten geben uns ein absolut
  • 14:04 - 14:09
    robustes Mandat. Und wir werden
    für sie tätig. Diese Mandanten z.B.
  • 14:09 - 14:14
    wollen - also die hier im Bild - den
    Todesstreifen der Europäischen Union
  • 14:14 - 14:17
    überwinden. Im Hintergrund
    ist Melilla gewesen.
  • 14:17 - 14:21
    Stefan: Also los, spielen wir es durch!
    Irgendwo da wohnen vielleicht unsere
  • 14:21 - 14:25
    Unterstützer. Die Mandanten hier
    sind gerade in einer echten Notlage.
  • 14:25 - 14:28
    Aber zum Glück sind die Menschenrechtler
    schon unterwegs, und rammen
  • 14:28 - 14:32
    die bösen Grenzer weg. Verhindern
    die illegale Push-Back-Operation,
  • 14:32 - 14:36
    retten unsere Mandanten um sie
    sicher in einen EU-Hafen zu bringen.
  • 14:36 - 14:41
    Philipp: Hm! Nicht ganz. Ich hab‘
    das gestern mal nachgeschlagen.
  • 14:41 - 14:45
    Die falten gerade Schiffchen. Um mal so
    richtig Druck auf die Bundesregierung
  • 14:45 - 14:50
    zu machen. Diese Kampagne
    – kein Witz – lief vor 4 Monaten.
  • 14:50 - 14:53
    Sie heißt „Sei dabei: Dein Boot für
    Flüchtlinge!“, und ich zitiere mal
  • 14:53 - 14:58
    ganz kurz aus der Pressemitteilung: „Mit
    Tausenden von gefalteten Papierbooten
  • 14:58 - 15:02
    wollen wir der Opfer der europäischen
    Abschottungspolitik gedenken
  • 15:02 - 15:07
    und einen besseren Flüchtlingsschutz
    einfordern. Quer durch Deutschland
  • 15:07 - 15:13
    haben über den Sommer Menschenrechts-
    aktivisten schon unzählige Boote gefaltet.
  • 15:13 - 15:18
    Aber wir brauchen noch
    mehr. Die Rückseite kann
  • 15:18 - 15:25
    frei gestaltet werden, mit Deinem Namen
    oder Deiner Botschaft an die Flüchtlinge.
  • 15:25 - 15:28
    Falte so viele Papierboote wie
    möglich und schick sie uns
  • 15:28 - 15:32
    im Umschlag bis 19. September
    2014 an folgende Adresse: […]
  • 15:32 - 15:36
    Ihr könnt Bastelnachmittage
    veranstalten, oder die Faltbögen
  • 15:36 - 15:42
    an Kollegen austeilen im Büro, oder an
    der Uni gemeinsam falten und gestalten.“
  • 15:42 - 15:47
    Stefan: gelangweilt Wie bitte? Oh Mann,
    was ist das denn? Naja okay, wir machen
  • 15:47 - 15:51
    noch einen Versuch! – Zack! – Wieder unsere
    Unterstützer aus der Mitte der Gesellschaft.
  • 15:51 - 15:55
    Die geben uns Geld und Rückhalt. Hinter…
    da, hier, sind unsere Mandanten. Die haben
  • 15:55 - 15:59
    ein echtes Problem, weil hinter dem Zaun
    den ihr da seht warten schon die Frontex-
  • 15:59 - 16:03
    Kräfte. Und wenn die über den ersten Zaun
    drüber sind, prügeln sie die runter und
  • 16:03 - 16:07
    schubsen sie durch die Tür die ihr da seht
    direkt wieder raus. Naja, zum Glück sind
  • 16:07 - 16:11
    die Menschenrechtler schon unterwegs.
    Da kommen sie.
  • 16:11 - 16:14
    Philipp: Mmm nee, Stefan, die sind
    noch nicht unterwegs. Die, ehm…
  • 16:14 - 16:17
    Stefan: Was?
    Philipp: Ja, die stehen mit verbundenen
  • 16:17 - 16:20
    Augen in der Fußgängerzone am
    Bochumer Hauptbahnhof rum.
  • 16:20 - 16:23
    Applaus
  • 16:23 - 16:28
    Stefan: Und das sind Menschenrechtler?
    Philipp: So, genau so wie der folgende Slide
  • 16:28 - 16:33
    sieht das Ergebnis von 25 Jahren sogenannten
    Aktivismus für die Menschenrechte aus.
  • 16:33 - 16:37
    Das ist die Stacheldrahtmauer die den
    letzten Landweg, also die letzte Landgrenze
  • 16:37 - 16:41
    in die Europäische Union
    militärisch abriegelt.
  • 16:41 - 16:45
    Flüchtlinge kommen hier nicht mehr rein.
    Das ist Griechenland. Und 25 Jahre
  • 16:45 - 16:50
    nach dem Fall der Mauer bringen unsere
    Regierungen heute die Flüchtlinge zu Fall.
  • 16:50 - 16:56
    Diese Bild ist 3 Monate alt. Am
    Todesstreifen von Melilla entstanden,
  • 16:56 - 17:02
    an den EU-Außengrenzen wurden
    überall illegale Mauern errichtet.
  • 17:02 - 17:07
    Und diese Mauern zwingen die Menschen
    wieder zurück aufs offene Meer, muss man
  • 17:07 - 17:10
    sagen, wieder. Während die Mitglieder
    der Menschenrechtsorganisationen
  • 17:10 - 17:16
    brav Beiträge bezahlen, Schiffchen
    falten und Geschenkeartikel bestellen
  • 17:16 - 17:21
    wird das Zeugnis ihrer Untätigkeit vom
    Meer angeschwemmt. So sieht es aus,
  • 17:21 - 17:27
    was Organisationen mit 3 Millionen
    Mitgliedern nicht verhindern.
  • 17:27 - 17:31
    Stefan: Ja, so sehen Menschenrechtler im
    Jahr 2014 aus. Sie freuen sich und feiern
  • 17:31 - 17:35
    es als Erfolg wenn 50 Menschen
    zu ihren Kundgebungen kommen.
  • 17:35 - 17:38
    Trotz des Handlungsspielraums der
    ihnen ihr robustes Mandat ermöglicht
  • 17:38 - 17:44
    erschöpft sich ihr Handeln im Schreiben
    von Protestbriefen, E-Mails, Faxen
  • 17:44 - 17:47
    und Petitionsunterschriften an die
    Regierungen. Ich hab vor weniger
  • 17:47 - 17:52
    als 1 Stunde die Webseite von Amnesty
    International besucht. Dort laufen gerade
  • 17:52 - 17:56
    8 Aktionen, die die Organisation macht,
    also 8 Aktionen, von denen sind 6
  • 17:56 - 18:01
    Online-Petitionen, wo man mit einem
    Klick unterschreiben kann. Und 2 sind
  • 18:01 - 18:05
    Online-Briefverschick-Aktionen „Deine (?)
    Liebesgrüße nach Moskau“, also
  • 18:05 - 18:12
    da kann man dann dem Putin mit einem
    Klick eine Protest-E-Mail schicken, so.
  • 18:12 - 18:16
    Kernproblem, glaube ich,
    vieler dieser Organisationen
  • 18:16 - 18:20
    zur Verteidigung der Menschenrechte
    ist, dass sie sich nicht trauen
  • 18:20 - 18:23
    ihr robustes Mandat auszuüben.
    Die sind gelähmt. Und die handeln
  • 18:23 - 18:28
    vor allem für ihre Unterstützer.
    Also im Zentrum derer Interessen
  • 18:28 - 18:31
    sind vor allem die Unterstützer. Die
    haben Angst, dass die Unterstützer
  • 18:31 - 18:36
    ihnen abspringen oder sagen „Das geht so
    nicht“. Sie glauben dass ihre Unterstützer
  • 18:36 - 18:39
    nicht bereit sind das Mandat das ihnen
    ihre Mandanten übertragen haben,
  • 18:39 - 18:44
    auch umzusetzen. Die Welt schreit
    nach aggressivem Humanismus.
  • 18:44 - 18:47
    Philipp: Aggressiver Humanismus. Was ist
    damit gemeint? In den meisten Staaten
  • 18:47 - 18:52
    kämpfen Menschenrechtler als Dissidenten
    und werden von Polizei und Geheimdienst
  • 18:52 - 18:56
    verfolgt. Und sie agieren aus dem
    Untergrund. In Deutschland, hier
  • 18:56 - 19:00
    bei uns, haben wir einen Rechtsstaat
    der uns alle schützt. Trotzdem tun
  • 19:00 - 19:05
    die Menschen im Untergrund wesentlich
    mehr als Menschenrechtler in Deutschland.
  • 19:05 - 19:09
    Die Menschen im Untergrund falten
    keine Schiffchen sondern kämpfen
  • 19:09 - 19:12
    unter Einsatz ihres Lebens.
  • 19:12 - 19:15
    Stefan: So. Wir sind das Zentrum
    für Politische Schönheit, oder, nein,
  • 19:15 - 19:19
    wir sind vom Zentrum für Politische
    Schönheit. Und wir agieren
  • 19:19 - 19:22
    seit über 6 Jahren unter dem Namen
    ‚Zentrum für Politische Schönheit‘.
  • 19:22 - 19:26
    Wir wollen aber jetzt, weil es hier
    doch den Rahmen sprengen würde,
  • 19:26 - 19:31
    nicht die gesamten 6 Jahre beleuchten,
    sondern uns nur 3 Aktionen angucken,
  • 19:31 - 19:36
    die wir gemacht haben. Und da fangen
    wir dann auch direkt im Jahr 2012 an.
  • 19:36 - 19:41
    Damals haben wir eine Fehde gegen die
    deutsche Rüstungsindustrie begonnen.
  • 19:41 - 19:44
    Haben vielleicht viele Leute die jetzt
    auch hier sitzen damals mitbekommen.
  • 19:44 - 19:48
    Das war die sogenannte 25.000-Euro-Aktion.
  • 19:48 - 19:51
    Auf die wollen wir jetzt ein bisschen
    näher eingehen, weil, die hat
  • 19:51 - 19:56
    in den darauf folgenden Jahren als sowas
    wie ein Kompass für die Stoßrichtung,
  • 19:56 - 20:00
    in die wir eigentlich gehen wollen,
    gedient. Was war passiert? Damals,
  • 20:00 - 20:04
    2012, war der Panzer-Deal mit
    Saudi-Arabien in aller Munde.
  • 20:04 - 20:11
    Damals sollten 270 Leopard A7+
    nach Saudi-Arabien geliefert werden.
  • 20:11 - 20:16
    Saudi-Arabien wird von Human Rights Watch
    als eine der schlimmsten Diktaturen
  • 20:16 - 20:24
    der Welt bezeichnet. Und beim A7+
    steht das Plus für Aufstandsbekämpfung.
  • 20:24 - 20:27
    Also es ist quasi eine Abwandlung
    vom Leopard-A7-Panzer, der
  • 20:27 - 20:31
    speziell für den urbanen
    Einsatz entwickelt wurde.
  • 20:31 - 20:34
    Damals war das Thema im
    Bundessicherheitsrat…
  • 20:34 - 20:38
    Die Firma die den herstellt, die heißt
    Krauss-Maffei Wegmann, die hatten eine
  • 20:38 - 20:43
    Anfrage gestellt, ob sie Saudi-Arabien
    diese 270 Panzer liefern dürfen.
  • 20:43 - 20:47
    Und die Bundesregierung stand kurz davor
    dieser Entscheidung stattzugeben.
  • 20:47 - 20:49
    Also die wollten damals
    sagen „Ja, okay, das geht.“
  • 20:49 - 20:54
    Wir haben dann angefangen zu recherchieren
    und sind auf die Information gestoßen,
  • 20:54 - 20:59
    dass diese Firma Krauss-Maffei Wegmann
    keine Aktiengesellschaft ist,
  • 20:59 - 21:04
    auch keine Staats-Holding oder irgendeine
    Form einer anonymisierten Firma,
  • 21:04 - 21:07
    sondern das ist ein Familienunternehmen.
    Also das ist ein Familienunternehmen
  • 21:07 - 21:13
    was die Welt quasi mit schweren
    Kriegswaffen beliefert.
  • 21:13 - 21:16
    Philipp: Und im Prinzip gehört dieser
    Konzern 2 Familien. Man sieht das hier,
  • 21:16 - 21:20
    rechts sind das die von Braunbehrens,
    und links die Bodes.
  • 21:20 - 21:24
    Stefan: Ja, die Bodes, das könnt ihr euch
    so vorstellen, die sind einfach so
  • 21:24 - 21:28
    der Prototyp einer abgebrühten
    Waffenhändlerfamilie. Die sind
  • 21:28 - 21:32
    öffentlichkeitsscheu, die haben überhaupt
    gar keine Skrupel, die unterhalten
  • 21:32 - 21:37
    Lobby-Büros, bestechen gerne,
    also, das ist so die dunkle Seite
  • 21:37 - 21:39
    von Krauss-Maffei Wegmann.
  • 21:39 - 21:41
    Philipp: Und die helle sind die
    von Braunbehrens, das sind
  • 21:41 - 21:44
    die Schöngeister; da sind also ein
    Blumen malender Künstler dabei,
  • 21:44 - 21:50
    Waldorfschüler, Alt-68er, und auch
    ein ganz bekannter Mozart-Biograf.
  • 21:50 - 21:56
    Das sind also alle 38 Anteilseigner
    im Jahr 2012, Stand 2012.
  • 21:56 - 21:58
    Wir haben nachher nicht mehr geguckt.
    Der eine oder andere hat seither
  • 21:58 - 22:02
    seine Anteile dann doch verkauft.
    Und man sieht es hier gut,
  • 22:02 - 22:05
    die haben teilweise anders eingeheiratet,
    und heißen nicht mehr Bode
  • 22:05 - 22:08
    oder von Braunbehrens; aber sie
    stammen aus diesen 2 Familien.
  • 22:08 - 22:12
    Stefan: Genau. Wir mussten die also erst
    zuordnen. Die stammen fast zu 100%…
  • 22:12 - 22:16
    Es gibt 2..3 die extern, weil sie da
    gute Arbeit geleistet haben oder so
  • 22:16 - 22:20
    mit reingekommen sind, z.B. hier der
    Zimni, ganz unten, der war lange Zeit
  • 22:20 - 22:25
    Geschäftsführer… Aber eigentlich
    sehen wir hier 2 Familien.
  • 22:25 - 22:29
    Wenn ihr mal die Nummer 27,
    28 und 29 angucken wollt,
  • 22:29 - 22:33
    seht ihr die Familie Beutler. Die stammt
    auch über die Braunbehrens ab. Und jetzt
  • 22:33 - 22:39
    fordere ich mal das Geburtsdatum dieser
    Leute an. Wir reden hier 1987, ‘85, ‘87.
  • 22:39 - 22:43
    Das sind Leute, die könnten heute
    hier sitzen. Die haben ihr Abi… Arbeit…
  • 22:43 - 22:46
    Philipp: …Bachelor über
    Ökologische Nachhaltigkeit…
  • 22:46 - 22:52
    Stefan: …geschrieben. Und die sind
    Miteigentümer dieses Rüstungsunternehmens.
  • 22:52 - 22:57
    Wir haben dann entschieden, die Leute
    sind direkt dafür verantwortlich,
  • 22:57 - 23:00
    dass schwerstes Kriegsgerät in
    Krisengebiete geliefert wird.
  • 23:00 - 23:04
    Das ist leider in der Form in Deutschland
    aktuell nicht illegal! Deswegen
  • 23:04 - 23:07
    haben wir entschieden, wir bringen
    sie einfach trotzdem in den Knast.
  • 23:07 - 23:11
    Applaus
  • 23:11 - 23:16
    Das war dann… da hatten wir dann
    eine relativ aufwändige Vorproduktion,
  • 23:16 - 23:20
    also es hat lange gedauert
    bis alles stand. Kernpunkte…
  • 23:20 - 23:23
    das sehen wir jetzt hier, habt ihr vor
    euch, ist hier eine Webseite, da haben wir
  • 23:23 - 23:31
    Bilder von allen, gezeichnet quasi. Und
    es gibt so eine Art, so ein Teaser für jeden.
  • 23:31 - 23:34
    Wo dann quasi so ein bisschen was…
    die Person angeteasert wird.
  • 23:34 - 23:37
    Und dann kann man unten sagen, ja,
    die möchte ich jetzt kennenlernen.
  • 23:37 - 23:39
    Lachen
  • 23:39 - 23:42
    Ja, so sah das Ganze dann im Detail aus.
    Also wenn ihr dann auf ‚Kennenlernen‘
  • 23:42 - 23:44
    gedrückt habt, dann sind wir jetzt
    bei Beatrice von Braunbehrens,
  • 23:44 - 23:47
    die bringen wir gemeinsam ins
    Gefängnis. Und dann sehr ihr ja,
  • 23:47 - 23:51
    „Wir bitten um Ihre Mithilfe. Beatrice
    von Braunbehrens lebt vom Geschäft
  • 23:51 - 23:55
    mit schweren Waffen und gehört ins
    Gefängnis. Als Eigentümerin handelt sie
  • 23:55 - 23:58
    verantwortungslos. Für sachdienliche
    Hinweise die zur rechtskräftigen Verurteilung
  • 23:58 - 24:04
    ohne Bewährung führen, loben wir eine
    Belohnung von 25.000 Euro in bar aus.“
  • 24:04 - 24:07
    Das war ganz am Anfang. Da seht
    ihr, unten ist so eine Progress Bar,
  • 24:07 - 24:10
    da ist links „Frei“ und rechts „Knast“.
    Lachen
  • 24:10 - 24:14
    Ja? Und da haben wir…
    Applaus
  • 24:14 - 24:19
    Da haben wir „Eingegangene Hinweise: 0“,
    „Status: 0%“. Ganz früher Screenshot,
  • 24:19 - 24:24
    hat sich dann später geändert.
    So, dann haben wir die Detailansicht.
  • 24:24 - 24:26
    Links ist das komplette Dossier.
  • 24:26 - 24:30
    Philipp: Genau. Da gibt es einen
    Steckbrief. Ist auch heute noch online.
  • 24:30 - 24:34
    Teilweise mussten wir es zensieren
    und schwärzen. Aber die Lebensläufe
  • 24:34 - 24:38
    und Steckbriefe sind doch noch da.
    Genauso wie die Information in der Mitte,
  • 24:38 - 24:42
    wieviel Prozent halten die. Also
    diese Fotografin aus Wasserburg
  • 24:42 - 24:46
    hält an die 100 Mio. Euro
    an Krauss-Maffei Wegmann.
  • 24:46 - 24:49
    Und sie hatte eine Homepage, die ist
    dann sofort vom Netz gegangen,
  • 24:49 - 24:54
    wundersamerweise. Und rechts konnte
    man also so, mitmachen halt. Ja, also,
  • 24:54 - 24:58
    den Regierungssprecher fragen, der
    auch mit am Tisch saß, als das Geschäft
  • 24:58 - 25:02
    beschlossen worden ist. Plakate
    ausdrucken und aufhängen.
  • 25:02 - 25:06
    Nachrichten an die Eigentümer schreiben.
    Patenschaften übernehmen. Ja.
  • 25:06 - 25:10
    Stefan: Dann seht ihr unten, weiter unten,
    nochmal unseren Plot, quasi. Also, der
  • 25:10 - 25:14
    Handel ist verboten. Und dann suchen wir
    nach anderen Vergehen, die relevant sind,
  • 25:14 - 25:18
    z.B. Steuerhinterziehung, Geldwäsche,
    Betrugsdelikte, Insiderhandel,
  • 25:18 - 25:21
    illegale Beschäftigung etwa von Haushalts-
    hilfen. Sowie alle anderen Vergehen.
  • 25:21 - 25:24
    Philipp: Wir reden ja von Millionären
    im 2..3-stelligen Bereich…
  • 25:24 - 25:27
    Stefan: Genau. Und dann, ganz unten,
    ne, haben wir ihr dann auch gleich
  • 25:27 - 25:32
    ihr neues Zuhause rausgesucht, die
    JVA Traunstein. Das ist immer jeweils
  • 25:32 - 25:37
    die nächste Justiz-Vollzugsanstalt von
    der Person. So sah das Ganze dann
  • 25:37 - 25:40
    während der Aktion aus. Nur, um es
    nochmal zu veranschaulichen. Also hier
  • 25:40 - 25:45
    die Glinicke war dann 17% im Knast.
    11 Hinweise, reicht noch nicht
  • 25:45 - 25:51
    für eine Verurteilung. So. Für
    die Aktion, also das ist z.B.
  • 25:51 - 25:55
    Teil der Vorproduktion. Sachen die einfach
    da sein mussten als es dann losging.
  • 25:55 - 26:01
    Dazu gehörten auch so ca.
    50 Youtube-Clips, die wir dann quasi
  • 26:01 - 26:04
    nach und nach abgefeuert haben. Also ihr
    müsst euch das so vorstellen, wir haben
  • 26:04 - 26:08
    sehr viel Feuerwerk gehortet; und
    haben dann so über einen Zeitraum
  • 26:08 - 26:12
    von 2..3 Wochen einfach abgebrannt
    gegen die. Und die damit völlig überrannt.
  • 26:12 - 26:18
    Es gab da ca. 50 Videos, und die waren…
    manche sehr, sehr gut produziert,
  • 26:18 - 26:22
    und hatten tolle Qualität; und
    manche waren auch extrem trashig.
  • 26:22 - 26:26
    So. Wir zeigen euch jetzt mal
    eine Auswahl der besseren.
  • 26:26 - 26:30
    Audio/Video beginnt
  • 26:30 - 26:35
    Mann im Video: Liebe Mitbürgerinnen
    und Mitbürger aus der Vergangenheit.
  • 26:35 - 26:39
    teilweise verzerrt
    Aus einer nicht allzu fernen Zukunft
  • 26:39 - 26:44
    richte ich mich heute über diese Frequenz
    mit einem wichtigen Anliegen an Sie.
  • 26:44 - 26:47
    Frau im Video: Für Wachstum
    brauchen Sie: Krieg!
  • 26:47 - 26:52
    Manfred Bode, als er das
    Bundesverdienstkreuz erhält, …
  • 26:52 - 27:05
    dramatische Musik
  • 27:05 - 27:07
    Originalton-Aufzeichnungen:
    „Mit ihren Geschäften…“
  • 27:07 - 27:31
    dramatische Musik
  • 27:31 - 27:34
    Mann: Stellen Sie Ihre
    Regierung, und die Vertreter
  • 27:34 - 27:36
    von Krauss-Maffei Wegmann zur Rede!
  • 27:36 - 27:40
    Frau: Manfred Bode. Auf dass
    du den Scherbenhaufen den du
  • 27:40 - 27:44
    über die Welt bringst nicht überstehst!
    Frau 2: Wir wollen dein Bild an 1000 Türen
  • 27:44 - 27:50
    malen. An Hauswände, an Mauern, an
    Brückenpfeiler. Tausendfach vergrößert.
  • 27:50 - 27:56
    Mann: Auch eine Lehrerin, ich
    wiederhole: Lehrerin, ist mit im Club.
  • 27:56 - 28:01
    Ihr Name ist Isabel Glinicke.
    Reden Sie mit ihren Schülern,
  • 28:01 - 28:05
    und sagen Sie ihnen, sie sollen ihre
    Lehrerin fragen, ob sie auch ihnen
  • 28:05 - 28:08
    moralische Schizophrenie
    beibringen könnte.
  • 28:08 - 28:12
    Lachen und Applaus im Saal
  • 28:12 - 28:14
    Frau 2: Deine Söhne werden sterben!
  • 28:14 - 28:18
    Mann 2: Even if I might not like some
    elements of it, but it seems to me
  • 28:18 - 28:24
    a very creative campaign. I think
    that it is entirely legitimate
  • 28:24 - 28:28
    to campaign against the
    people who are profiting
  • 28:28 - 28:32
    from the trade in weapons.
    This is not a normal trade.
  • 28:32 - 28:37
    This is not about buying and selling
    fruit and vegetables. This is about
  • 28:37 - 28:44
    selling Weapons of Death. This is
    about selling Weapons of Oppression.
  • 28:44 - 28:45
    Audio/Video endet
  • 28:45 - 28:48
    Stefan: So, was habt ihr hier gesehen?
    Ihr habt so einen Zusammenschnitt
  • 28:48 - 28:53
    von 4 Videos von über 50 gesehen. Wir
    hatten als erstes den Bundeskanzler
  • 28:53 - 28:57
    aus der Zukunft, der sich quasi
    zurückwendet und die deutsche Bevölkerung
  • 28:57 - 29:01
    dazu auffordert, 1.) die Bundesregierung
    zur Rede zu stellen, und
  • 29:01 - 29:06
    2.) die Eigentümer zur Rede zu stellen.
    Dann hattet ihr die Erinnyen,
  • 29:06 - 29:09
    mit einer Bildnistränkung
    an den Eigentümern.
  • 29:09 - 29:11
    Philipp: Fließbandhinrichtung, sozusagen.
  • 29:11 - 29:14
    Stefan: Genau. Und dann hattet ihr
    die ‚Briefe‘, da sagt Philipp was zu.
  • 29:14 - 29:17
    Philipp: „100 Letters“ hieß die Aktion.
    Wir haben also 100 Menschen
  • 29:17 - 29:21
    die Möglichkeit gegeben den Eigentümern
    direkt, wir hatten ja die Adressen,
  • 29:21 - 29:26
    Briefe zu schicken, und Botschaften
    zukommen zu lassen. Und da ist jetzt hier
  • 29:26 - 29:30
    im Film vor allem diese eine Frau zu sehen
    die dann Burkhard von Braunbehrens
  • 29:30 - 29:33
    zur Rede stellt, den Blumen malenden
    Künstler. Und ihm, glaube ich, sagt,
  • 29:33 - 29:39
    der sieht ja so nett aus, warum verkauft
    der denn Panzer, nach Saudi-Arabien?
  • 29:39 - 29:42
    Und wir haben ihr dann die Möglichkeit
    gegeben, halt auch noch eine Patronenhülse
  • 29:42 - 29:47
    mit in den Umschlag zu legen. Das haben
    wundersamerweise alle gemacht
  • 29:47 - 29:52
    die über 40 waren. Während die
    Unter-30-jährigen, da war das schwierig.
  • 29:52 - 29:55
    Stefan: So, und dann haben wir am Ende
    Andrew Feinstein gesehen, das ist
  • 29:55 - 30:00
    nicht Teil der Vorproduktion, sondern
    das ist ein ZDF-Interview, was dann,
  • 30:00 - 30:03
    während die Aktion quasi lief,
    entstanden ist. Andrew Feinstein ist
  • 30:03 - 30:07
    einer der renommiertesten Experten
    für Waffenhandel, international,
  • 30:07 - 30:10
    und der sagt da, also der legitimiert
    da so ein bisschen die Aktion
  • 30:10 - 30:14
    und findet das ganz gut. So. Dann…
  • 30:14 - 30:18
    Philipp: „Ganz gut“ ist gut! Er hat gesagt
    die sollen nachts nicht mehr ruhig schlafen!
  • 30:18 - 30:22
    Stefan: Ja.
    Philipp: Dann kam ‚der Angriff‘!
  • 30:22 - 30:26
    Wir haben also kleinere Fahndungsplakate
    geklebt. Hier sieht man eins davon.
  • 30:26 - 30:35
    Gelächter und Applaus
  • 30:35 - 30:36
    Stefan: War nicht ganz billig.
  • 30:36 - 30:40
    Philipp: Wir geben zu, war nicht
    ganz billig,10m lang, 2 1/2m hoch.
  • 30:40 - 30:42
    Stefan: So, und dann ging
    die Webseite online,
  • 30:42 - 30:45
    wie ich sie euch gerade
    schon vorgestellt habe.
  • 30:45 - 30:47
    Philipp: Aber wie gesagt, ganz
    Deutschland hat sich beteiligt,
  • 30:47 - 30:50
    auch hier in Hamburg. Die Menschen
    haben wirklich diese Fahndungsplakate
  • 30:50 - 30:53
    ausgedruckt und unter Anderem
    natürlich in den Orten wo
  • 30:53 - 30:57
    die Waffenhändler gewohnt
    haben, wirklich zuplakatiert.
  • 30:57 - 31:00
    Stefan: Oder auch mal angesprüht!
  • 31:00 - 31:04
    So, was ist da passiert? Also
    ihr könnt euch das vorstellen,
  • 31:04 - 31:08
    dass so ein Panzerhersteller und
    -exporteur, die sind eigentlich
  • 31:08 - 31:13
    darauf vorbereitet, die kriegen dauernd
    schlechte Presse, die kriegen dauernd
  • 31:13 - 31:18
    Korruptionsvorwürfe. Als die haben
    in ihrem Hause PR-Experten sitzen
  • 31:18 - 31:22
    die eigentlich mit allen Wassern
    gewaschen sind. Und die eigentlich
  • 31:22 - 31:26
    ganz gut sich verteidigen können. Die
    haben aber nicht damit gerechnet,
  • 31:26 - 31:32
    dass wir die Familie, oder „die
    Panzerfamilie“, die Eigentümer selbst
  • 31:32 - 31:36
    in ihrem ganz persönlichen Umfeld
    angreifen werden. Die haben immer gedacht,
  • 31:36 - 31:41
    „wir haben hier die GmbH & Co. KG,
    das ist unser ‚Tor Browser‘ quasi,
  • 31:41 - 31:45
    unser Anonymisierungstool, und wir
    können einfach da sitzen“, haben aber
  • 31:45 - 31:48
    wahrscheinlich nicht gewusst dass es so
    Seiten wie handelsregister.de gibt.
  • 31:48 - 31:52
    Lachen und Applaus
    Ja und dann…
  • 31:52 - 31:54
    …und dass einfach jemand auf die Idee
    kommt, „warum soll ich eigentlich
  • 31:54 - 31:58
    gegen die Firma…?“ Es gibt niemanden der
    mehr Macht über eine Firma ausüben kann
  • 31:58 - 32:03
    als der Eigentümer. Da gab es dann eine
    PR-Krise bei Krauss-Maffei Wegmann.
  • 32:03 - 32:06
    Philipp: Genau. Also der Pressesprecher
    von Krauss-Maffei Wegmann…
  • 32:06 - 32:16
    Gelächter und Applaus
  • 32:16 - 32:18
    Stefan: Kann man verstehen…
    Philipp: Das war am ersten Tag, und
  • 32:18 - 32:20
    ich glaube am dritten Tag
    ist er völlig verstummt.
  • 32:20 - 32:23
    Stefan: Ja.
    Lachen
  • 32:23 - 32:26
    So. Da hat es natürlich dann extrem viele
    Reaktionen. Hier seht ihr noch mal so ein
  • 32:26 - 32:32
    anderes Plakat, wo auch die Gesichter mit
    drauf sind. Jedenfalls hat es extrem viele
  • 32:32 - 32:36
    Reaktionen gegeben. Also weil diese Leute
    ja, ihr müsst euch das so vorstellen,
  • 32:36 - 32:39
    die haben ein ganz normales Leben gelebt,
    das war ein Mozart-Biograf, da war
  • 32:39 - 32:44
    ein Künstler, Alt-68er, Führer der
    Studentenbewegung in Heidelberg,
  • 32:44 - 32:49
    Mitglied im Kommunistischen Bund West. Das
    sind die Leute über die wir hier reden.
  • 32:49 - 32:55
    Ja? Humanisten, Vorstand der
    Waldorfschule in Freiburg, usw.
  • 32:55 - 32:58
    Die haben ihr ganz normales Leben
    gelebt. Und quasi in ihrer Villa gewohnt
  • 32:58 - 33:03
    und einfach… viele auch Privatiers, und
    einfach, sind ihren Hobbys nachgegangen,
  • 33:03 - 33:08
    und haben auch Freundeskreise gehabt
    usw. Und dann haben wir jetzt quasi…
  • 33:08 - 33:12
    Gelächter und Applaus
    …haben wir jetzt quasi, dadurch dass wir
  • 33:12 - 33:16
    von einem Tag auf den anderen
    deutschlandweites Thema waren,
  • 33:16 - 33:19
    kamen diese Nachrichten die wir
    überbringen wollten natürlich auch
  • 33:19 - 33:23
    in denen ihren Freundeskreisen an. Und
    wir haben dann offene Briefe bekommen,
  • 33:23 - 33:27
    von engsten Freunden dieser
    Leute teilweise, wo die sagen,
  • 33:27 - 33:30
    „…das kann doch nicht sein, wir sind
    zusammen in den Ski-Urlaub gefahren,
  • 33:30 - 33:34
    wie konntest Du mir das verschweigen,
    dass Du Panzer verkaufst?“ Ne?
  • 33:34 - 33:38
    Könnt ihr euch vorstellen, wenn ihr euren
    besten Freunden auf einmal sagen müsst,
  • 33:38 - 33:42
    „Ich verkauf‘ Panzer“ - nicht ganz einfach.
    Lachen
  • 33:42 - 33:46
    Philipp: Ja, und dann eine kleine Sensation:
    Burkhard von Braunbehrens, wie gesagt,
  • 33:46 - 33:51
    der Blumen-malende Künstler, kommt aus
    der Reserve, gibt im ZDF ein Interview,
  • 33:51 - 33:54
    die Sensation, dass ein deutscher
    Waffenhändler sich mal in den Medien
  • 33:54 - 33:58
    äußert, zu einem Waffengeschäft.
    Vordergründig will er eigentlich nur
  • 33:58 - 34:01
    über unsere Aktion reden, und
    sagt er findet uns kriminell.
  • 34:01 - 34:04
    Der Unterschied zu Christoph Schlingensief
    – der also gesagt hat… der hätte gesagt
  • 34:04 - 34:08
    „Tötet Helmut Kohl“, das hat er aber
    nicht ernst gemeint – das Unangenehme
  • 34:08 - 34:12
    beim Zentrum für Politische Schönheit
    sei, dass wir das so ernst meinen.
  • 34:12 - 34:15
    Gelächter
  • 34:15 - 34:19
    Stefan: Ja immerhin hat hier der
    Künstler, den wir hier sehen, dann
  • 34:19 - 34:25
    offen Widerspruch ausgesprochen
    gegen diesen Panzerdeal
  • 34:25 - 34:30
    und hat gesagt, auch öffentlich, er
    könne sich aber im… – der ist Mitglied
  • 34:30 - 34:35
    des Aufsichtsrats gewesen – könne sich
    aber gegenüber den anderen Eigentümern
  • 34:35 - 34:38
    – also seinen Verwandten –
    nicht durchsetzen,
  • 34:38 - 34:43
    und hat dann gesagt, er schreibt einen
    Brief an den Weihnachtsmann…
  • 34:43 - 34:44
    Philipp: …Bundespräsidenten!
  • 34:44 - 34:46
    Stefan: …ääh, an den Bundespräsidenten…
    Gelächter
  • 34:46 - 34:49
    Philipp: Er war wahrscheinlich
    auch im Vorstand von Amnesty…
  • 34:49 - 34:52
    Stefan: …Bundespräsidenten! Er… also
    schreibt einen Brief an den Bundespräsidenten
  • 34:52 - 34:56
    und schreibt ihm: „Bitte, lieber
    Bundespräsident, ich kann mich
  • 34:56 - 35:00
    in meiner eigenen Firma nicht durchsetzen,
    aber bitte verbiete meiner Familie,
  • 35:00 - 35:04
    diese Panzer zu verkaufen“.
    Da ist er natürlich auch gleich
  • 35:04 - 35:07
    aus dem Aufsichtsrat geflogen…
    Lachen
  • 35:07 - 35:11
    Philipp: …direkt am nächsten Tag nachdem
    das ZDF das Interview ausgestrahlt hatte.
  • 35:11 - 35:14
    Stefan: Aber ich habe gute
    Nachrichten für alle von euch:
  • 35:14 - 35:17
    Philipp: Die Lieferung ist
    bis heute nicht genehmigt.
  • 35:17 - 35:22
    Applaus und Pfiffe
  • 35:22 - 35:27
    Stefan: Ja, jetzt wird‘s witzig!
    Ich habe jetzt… wir sind jetzt…
  • 35:27 - 35:31
    wir sind jetzt bei der Hälfte des Vortrags
    angekommen, sogar schon leicht drüber.
  • 35:31 - 35:32
    D.h. es wird ja eigentlich…
    Jeopardy-Musik setzt ein
  • 35:32 - 35:37
    …echt wieder Zeit, jetzt hier,
    für eine Runde SMS-Raten…
  • 35:37 - 35:38
    Philipp: Müssen wir ein bisschen nachhelfen!
  • 35:38 - 35:41
    Stefan: …mit dem Zentrum, ne? Wir
    haben nämlich die nächste Runde Tipps!
  • 35:41 - 35:43
    Also ich glaube bei dir hat sich
    noch niemand gemeldet?
  • 35:43 - 35:45
    Philipp: Nein, nichts.
    Stefan: Na, das würde jetzt. Nee, nicht?
  • 35:45 - 35:48
    Hat sich jemand bekannt? Weiß…
    Hat sich jemand bekannt?
  • 35:48 - 35:51
    Zu dem SMS-Verkehr? Okay, dann
    haben wir jetzt noch ‘ne Runde Tipps.
  • 35:51 - 35:53
    Philipp: Wir heizen ein.
    Stefan: Genau, wir heizen ein. Also!
  • 35:53 - 35:56
    Musik stoppt, kurzer Schlagzeugsound
  • 35:56 - 36:00
    Den den wir suchen, der tritt
    gegen die Gleichberechtigung
  • 36:00 - 36:05
    homosexueller Lebenspartnerschaften ein,
    Namens-Rufe aus dem Publikum
  • 36:05 - 36:10
    der ist Befürworter der
    Vorratsdatenspeicherung,
  • 36:10 - 36:13
    und jetzt kommt der
    wichtigste Tipp: Er sitzt
  • 36:13 - 36:18
    nicht immer im Untersuchungsausschuss,
    findet aber dass es erwiesen ist,
  • 36:18 - 36:23
    dass die Bevölkerung in Deutschland
    nicht flächendeckend überwacht wird.
  • 36:23 - 36:26
    Philipp: D.h. er ist in der rechten Spalte
    von denen die du gezeigt hast, richtig?
  • 36:26 - 36:28
    Stefan: Naja… ja.
  • 36:28 - 36:30
    Philipp: Unklar?
    Stefan: Also, mit den Tipps könnt ihr
  • 36:30 - 36:32
    jetzt weiterarbeiten. Fragt doch nochmal
    ein bisschen rum; vielleicht findet es ja
  • 36:32 - 36:37
    jemand raus, wen wir hier meinen.
  • 36:37 - 36:40
    Philipp: Ja, ihr wisst alle, wir haben
    eine der größten Flüchtlingskatastrophen
  • 36:40 - 36:46
    nach dem 2. Weltkrieg, die der
    Bürgerkrieg in Syrien ausgelöst hat,
  • 36:46 - 36:51
    der Krieg in Syrien. Das hier ist eine
    Luftaufnahme aus dem Camp Zaatari
  • 36:51 - 36:54
    an der jordanisch-syrischen
    Grenze. Und da wohnen…
  • 36:54 - 36:58
    ‚hausen‘ muss man eher sagen, auch zu
    Weihnachten bei diesen Temperaturen,
  • 36:58 - 37:02
    nur an die Hunderttausend Flüchtlinge.
    Wir haben 18 Mio. Flüchtlinge
  • 37:02 - 37:06
    in und um Syrien herum. Mit 200.000 Toten.
  • 37:06 - 37:09
    Und da fragt sich natürlich die Mitte
    der Gesellschaft, der gemeine Bürger
  • 37:09 - 37:14
    in Deutschland: was kann ich dagegen tun?
    Audio/Video-Wiedergabe beginnt
  • 37:14 - 37:17
    Nachrichtensprecher: Eigentlich müsste
    sich die Familienministerin freuen.
  • 37:17 - 37:21
    Auf Fotos halten syrische Kinder Schilder
    hoch, „Danke Manuela Schwesig!“.
  • 37:21 - 37:26
    Im Internet, in ihrem Namen eine
    perfekt organisierte Hilfsaktion, um
  • 37:26 - 37:31
    55.000 syrische Flüchtlingskinder nach
    Deutschland zu holen. Toll! Endlich tut eine
  • 37:31 - 37:36
    Ministerin was. Das Dumme nur, das alles
    ist gar nicht von ihr. Der Hilfsappell -
  • 37:36 - 37:43
    ein Fake von Aktivisten. Ihr Ziel: aus
    der Fälschung solle Wirklichkeit werden.
  • 37:43 - 37:47
    Sprecherin aus dem Off: Bilder
    aus Syrien, Kinder im Bürgerkrieg.
  • 37:47 - 37:54
    Nur spielt nicht mehr, Farah schreit
    nachts nach seiner Mutter. 55.000 Kinder
  • 37:54 - 37:59
    sollen zu Pflegefamilien nach Deutschland
    kommen. Ein Appell des Familienministeriums,
  • 37:59 - 38:03
    so scheint es, veröffentlicht auf
    einer Internetseite, samt Hotline.
  • 38:03 - 38:05
    Mitarbeiterin: telefoniert Geschäftsstelle
    Kindertransporthilfe des Bundes,
  • 38:05 - 38:08
    Sie sprechen mit…
    Sprecherin: Nur, das ist nicht das Ministerium,
  • 38:08 - 38:13
    sondern der Fake einer Künstlergruppe.
    Nur die Anrufer sind echt.
  • 38:13 - 38:17
    Mitarbeiterin: telefoniert Es ist so, dass
    es grade eine gewisse Stagnation mit
  • 38:17 - 38:20
    der Bundesregierung gibt, dass das Projekt
    noch nicht verwirklicht werden kann.
  • 38:20 - 38:23
    Sprecherin: Die Rettung syrischer
    Kinder – eine hyperreale
  • 38:23 - 38:27
    und drastische Kunstaktion
    die endlich aufrütteln soll.
  • 38:27 - 38:29
    Audio/Video-Wiedergabe endet
  • 38:29 - 38:33
    Philipp: Genau. Wir haben also ein
    bisschen in der Geschichte gewühlt.
  • 38:33 - 38:42
    Raunen, Lachen und Applaus
  • 38:42 - 38:47
    Im Mai 1938 führen die alliierten Staaten
    die Visumspflicht [für Deutschland] wieder ein.
  • 38:47 - 38:51
    Und das trifft natürlich in erster
    Linie die jüdischen Flüchtlinge, die
  • 38:51 - 38:56
    aus dem Deutschen Reich fliehen wollen.
    Und die werden de facto ihrem Schicksal
  • 38:56 - 38:59
    überlassen. Wir haben nur die britische
    Regierung, die im November
  • 38:59 - 39:04
    nach den Reichspogromen nochmal
    verkündet, Kinder ins Land zu lassen.
  • 39:04 - 39:08
    Also die stellen Einreisegenehmigungen,
    Sammelvisa, aus für Kinder.
  • 39:08 - 39:12
    Und so können ungefähr 10.000, also fast
    10.000 jüdische Kinder gerettet werden,
  • 39:12 - 39:18
    in den sogenannten „Kindertransporten“.
    Die Eltern natürlich nicht, aber man sagt,
  • 39:18 - 39:21
    „die Kinder nehmen wir gerne“. Und dann
    haben wir überlegt, wenn man das adaptiert
  • 39:21 - 39:25
    auf heute, also: die sogenannte
    ‚Kindertransporthilfe des Bundes‘,
  • 39:25 - 39:29
    wie sie heißt, spielen wir das mal
    durch. Wir haben laut UNICEF
  • 39:29 - 39:36
    5,5 Mio. betroffene Kinder, in und um
    Syrien. 1% davon zu retten, also dem
  • 39:36 - 39:41
    humanistischen Ideal wenigstens mit 1%
    gerecht zu werden, und 1 Kind aus 100
  • 39:41 - 39:46
    zu retten, würde sofort 55.000
    Einreisegenehmigungen für die Kinder
  • 39:46 - 39:50
    machen. Und das hat in unseren Augen die
    Bundesregierung natürlich sofort genehmigt.
  • 39:50 - 39:55
    Und das Familienministerium ist dann auf
    die Suche gegangen, nach deutschen
  • 39:55 - 40:01
    Pflegefamilien, die bereit sind, ein Kind
    aufzunehmen. Mit einer kompletten
  • 40:01 - 40:03
    Werbekampagne. Das hat man jetzt hier
    nicht so gut gesehen. Könnt ihr alles
  • 40:03 - 40:08
    im Internet nachkucken,
    kindertransporthilfe-des-bundes.de.
  • 40:08 - 40:13
    Wir kriegen bis heute 7-seitige Anträge
    mit polizeilichem Führungszeugnis,
  • 40:13 - 40:16
    Motivationsschreiben, Lebenslauf,
    SCHUFA-Auskunft, und
  • 40:16 - 40:21
    was wir nicht alles anfordern… Das
    kriegen wir… haben wir Hunderte davon.
  • 40:21 - 40:27
    Und natürlich auch die Gesetzeslage,
    die da beschlossen werden müsste,
  • 40:27 - 40:30
    damit so ein Programm
    möglich gemacht wird.
  • 40:30 - 40:33
    Und damit haben wir eigentlich den
    Beweis geliefert, dass also diese Mitte
  • 40:33 - 40:38
    der Gesellschaft etwas tun will. Dass also
    die Hilfsbereitschaft in Deutschland
  • 40:38 - 40:43
    wirklich enorm ist. Wir hatten nach
    48 Stunden bereits über 1000 Anrufer,
  • 40:43 - 40:46
    und 600 Verpflichtungserklärungen
    von Menschen die bereit waren
  • 40:46 - 40:49
    ein syrisches Pflegekind aufzunehmen. Und…
  • 40:49 - 40:57
    Applaus
  • 40:57 - 41:01
    Und wir konnten uns eigentlich überhaupt
    nicht vorstellen was dagegen sprechen
  • 41:01 - 41:05
    könnte, dass die Bundesregierung jetzt
    dieses schlüsselfertige Hilfsprogramm,
  • 41:05 - 41:10
    da ist also alles drin, übernimmt.
  • 41:10 - 41:14
    Ja, also man sieht hier, dass das deutsche
    Volk wirklich nicht so abgebrüht ist
  • 41:14 - 41:18
    wie seine Politiker. Das ist sozusagen
    die Dankeswand, die ist
  • 41:18 - 41:23
    vor dem Familienministerium eingerichtet.
    Das ist Isabella von Ohoven, die Initiatorin
  • 41:23 - 41:27
    des Hilfsprogramms, die dann in Abwesenheit
    von Frau Schwesig, die halt nicht so gern
  • 41:27 - 41:32
    über ihre Taten redet sondern lieber
    Gutes tut, Geschenke der deutschen
  • 41:32 - 41:35
    Bevölkerung entgegennimmt. Also es
    ist wie Buckingham Palace, muss man
  • 41:35 - 41:38
    sich das vorstellen, ein Blumenmeer vor
    dem Familienministerium. Und da hinten
  • 41:38 - 41:42
    im Hintergrund ist auch die berühmte
    Schwesig-Standarte, 3 1/2 Meter hoch.
  • 41:42 - 41:47
    2 Meter lang. Und dann
    haben wir, wie gesagt,
  • 41:47 - 41:51
    im Prinzip die Bundesregierung
    gezwungen, mal mit uns zu reden.
  • 41:51 - 41:55
    An dieser Aktion waren auch beteiligt
    zwei Überlebende des Holocaust,
  • 41:55 - 41:59
    die nur überlebt haben, weil sie selber
    in diesem Kindertransportprogramm
  • 41:59 - 42:03
    der britischen Regierung drin waren.
    Und wir haben uns also angekündigt,
  • 42:03 - 42:07
    mit den beiden Überlebenden.
    Das hier ist Inge Lammel,
  • 42:07 - 42:12
    sie war zu dem Zeitpunkt 90, jetzt ist
    sie 91. Und ihre komplette Familie
  • 42:12 - 42:16
    ist in Auschwitz vernichtet worden.
    Und innerhalb von 48 Stunden
  • 42:16 - 42:21
    hatten wir also die Bestätigung von
    Steffen Seibert, dem Regierungssprecher,
  • 42:21 - 42:25
    dass das Kanzleramt uns
    empfängt. Das ist jetzt hier,
  • 42:25 - 42:30
    wo wir bei der Rückkehr aus
    dem Kanzleramt rauskommen.
  • 42:30 - 42:33
    Und wir haben also alles schon im
    Namen der Bundesregierung vorbereitet,
  • 42:33 - 42:38
    muss man nochmal sagen, alles. Und bereits
    angefangen, in einer laufenden Kampagne
  • 42:38 - 42:43
    über 1000, das ist also am Freitag dem
    5.Tag, über 1000 Verpflichtungserklärungen
  • 42:43 - 42:47
    von Bürgerinnen und Bürgern in
    Deutschland die sofort bereit waren,
  • 42:47 - 42:52
    diese Kinder aufzunehmen. Wir haben
    also die Daumenschrauben angelegt und
  • 42:52 - 42:56
    das Kanzleramt damit konfrontiert:
    entweder ihr sagt jetzt der
  • 42:56 - 43:00
    versammelten Hauptstadtpresse, dass ihr
    dieses Hilfsprogramm sofort übernehmt,
  • 43:00 - 43:04
    denn es gibt wirklich gar keinen, aber auch
    wirklich gar keinen vorstellbaren Grund
  • 43:04 - 43:07
    das nicht zu tun, oder aber
    ihr erklärt, dass ihr das nicht tut.
  • 43:07 - 43:12
    Audio/Video-Wiedergabe startet
  • 43:12 - 43:15
    Sprecherin: Wir sind die Kampfgruppe
    gegen Unmenschlichkeit. Gestern mittag
  • 43:15 - 43:18
    ist die Installation ‚weiße Kreuze‘,
    die den Toten an der Mauer gedenkt,
  • 43:18 - 43:22
    aus dem Regierungsviertel
    in Berlin geflüchtet.
  • 43:22 - 43:26
    Lachen
    Die Mauertoten sind jetzt in Sicherheit
  • 43:26 - 43:32
    vor den offiziellen Gedenkfeiern
    am 9. November.
  • 43:32 - 43:36
    Die Mauertoten sind an den
    Außengrenzen der Europäischen Union.
  • 43:36 - 43:41
    In einem Akt der spontanen Solidarität sind
    die Kreuze zu den Menschen geflüchtet,
  • 43:41 - 43:46
    die auf dem Weg nach Europa dehydrieren,
    kentern und ertrinken. Sie sind jetzt
  • 43:46 - 43:50
    in den Armen ihrer zukünftigen
    Schwestern und Brüder. Flüchtlingen,
  • 43:50 - 43:55
    die als nächstes an den europäischen
    Außenmauern sterben werden.
  • 43:55 - 44:01
    Sprecher: Heute ist der 3. November 2014.
    In 6 Tagen wird dem Fall der Mauer gedacht.
  • 44:01 - 44:07
    Ein großer Tag. An dieser Mauer
    gingen 1200 Menschen zugrunde.
  • 44:07 - 44:13
    Das Unrecht hielt sich 28 Jahre fest.
    Doch ihr Tod hatte einen Sinn.
  • 44:13 - 44:17
    dramatische Musik
    An ‚dieser‘ Grenze gehen Zehntausende
  • 44:17 - 44:25
    Menschen zugrunde. Jedes Jahr! Das Unrecht
    befindet sich gerade erst im Aufbau.
  • 44:25 - 44:29
    Sprecherin: So sieht das aus,
    was die Ruhe der Mauertoten stört.
  • 44:29 - 44:33
    Ein Verrat an ihrer Geschichte.
    Das ist das erste, was Menschen
  • 44:33 - 44:39
    in ihrer größten Not von Europa zu sehen
    bekommen. Und das ist erst der Anfang.
  • 44:39 - 44:46
    Wir leben am Vorabend der
    militärischen Abriegelung Europas.
  • 44:46 - 44:52
    25 Jahre nach dem Mauerfall werden
    Europas Grenzen wieder dichtgemacht.
  • 44:52 - 45:01
    Sprecher: Diese Mauern zwingen
    Hunderttausende auf das offene Meer.
  • 45:01 - 45:05
    Sind das die Grenzen eines selbstbewussten
    und hilfsbereiten Kontinents?
  • 45:05 - 45:11
    Audio/Video-Wiedergabe endet
  • 45:11 - 45:13
    Stefan: Da habe ich das Video
    abgeschnitten!? Tut mir leid,
  • 45:13 - 45:16
    also habt ihr einen Teil nicht gesehen.
    Aber ihr merkt – die Zeit wird ja auch knapp –
  • 45:16 - 45:19
    ihr merkt wir sind bei unserer aktuellsten
    Aktion angekommen, und zwar
  • 45:19 - 45:25
    dem ‚Europäischen Mauerfall‘. Worum
    ging es da? Ganz kurz, wir haben quasi
  • 45:25 - 45:31
    eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um
    Busse zu organisieren, um dann wiederum
  • 45:31 - 45:35
    friedliche Revolutionäre, die sich bei uns
    melden konnten, an die EU-Außenmauern
  • 45:35 - 45:41
    zu fahren, und dort dann – das Ganze zum
    25. Jubiläum des Mauerfalls – um dort dann
  • 45:41 - 45:47
    das Gedenken wiederaufleben zu lassen, und
    die europäische Außenmauer abzubauen.
  • 45:47 - 45:52
    Die Aktion, ist jetzt unsere aktuellste,
    ist, da will ich einen Vergleich mal
  • 45:52 - 45:58
    zu diesen 25.000 Euro ziehen…
    Die 25.000-Euro-Aktion
  • 45:58 - 46:02
    hat viel Arbeit gekostet, aber sie war im
    Vergleich zum ‚Europäischen Mauerfall‘
  • 46:02 - 46:06
    doch wiederum eine Kleine. Also unsere
    Produktionsanforderungen sind
  • 46:06 - 46:11
    extrem gestiegen in der Zwischenzeit.
    Weil wir bei der Aktion hier mehrfach
  • 46:11 - 46:14
    hundert Leute und mehr zu einer
    ganz bestimmten Zeit an einem
  • 46:14 - 46:19
    ganz bestimmten Ort gebraucht haben,
    um was ganz Bestimmtes zu tun.
  • 46:19 - 46:22
    Philipp: Genau. Dem voraus gehen
    6 Monate Vorbereitungszeit.
  • 46:22 - 46:27
    Mit Recherche. Wir haben alle
    EU-Außengrenzen… sind wir abgefahren,
  • 46:27 - 46:31
    haben gekuckt, welche kommen da überhaupt
    in Frage, haben Informationen beschafft.
  • 46:31 - 46:35
    Hier links sieht man wie wir an der
    Stacheldrahtmauer in Bulgarien stehen,
  • 46:35 - 46:40
    mit dem Kamerasystem EUROSUR der
    Europäischen Union. Das günstigerweise
  • 46:40 - 46:45
    25 km ins Inland der Türkei
    Infrarotaufnahmen liefert,
  • 46:45 - 46:50
    und Wärmebild-CO2-Detektoren,
    da ist alles dabei. Erdkabel.
  • 46:50 - 46:54
    Wir haben da mit einer offiziellen
    FRONTEX-Genehmigung gearbeitet.
  • 46:54 - 47:00
    Also ohne die kann man vor Kulisse nicht
    wirklich arbeiten. Und ganz rechts
  • 47:00 - 47:04
    sieht man auch noch, das sind genau
    diese Erdkabel von EUROSUR die da
  • 47:04 - 47:08
    verbuddelt werden gerade. Die haben wir
    einfach 160 km von einem Ort entfernt
  • 47:08 - 47:13
    gefunden, wo die Europäische Union
    sagt, dass sie die Grenze überwacht.
  • 47:13 - 47:17
    Und da haben wir gedacht, naja, mit so
    einem Foto hat man ja auch die GPS-Daten
  • 47:17 - 47:21
    für zukünftige Aktionen, und kann
    die dann wieder ausbuddeln. Also
  • 47:21 - 47:28
    man macht bei so einer…
    Applaus
  • 47:28 - 47:32
    Stefan: Ja die Standorte von den
    EUROSUR-Kabeln sind Verschlusssache.
  • 47:32 - 47:35
    Philipp: Oder werden Verschlusssache
    sein, mit Sicherheit. Das ist unser
  • 47:35 - 47:40
    militärischer Verbindungsoffizier, der
    mit uns die Grenzen abgefahren ist, ja?
  • 47:40 - 47:45
    Der… wenn man da mal‘n bisschen rangeht
    sieht man das… Diese Geländewagen
  • 47:45 - 47:49
    die dort die Grenzen patrouillieren sind
    „provided by the European Union“.
  • 47:49 - 47:55
    Wir haben 141 Geländewagen
    den Bulgaren geschenkt.
  • 47:55 - 47:58
    Stefan: So. Also, wir haben die
    Vorproduktion gehabt, wir haben
  • 47:58 - 48:02
    eigentlich alles im Kasten was wir
    brauchten. Und mussten nur noch auf
  • 48:02 - 48:08
    PLAY drücken, und anfangen. Das Einzige
    was uns gefehlt hat sind hier die Kreuze.
  • 48:08 - 48:12
    Philipp: Genau. Also wir haben den
    Gedenktag, den 9. November 2014,
  • 48:12 - 48:17
    25 Jahre Mauerfall werden
    in der Republik groß gefeiert,
  • 48:17 - 48:22
    mit einer ‚Lichtgrenze‘, mit Heliumballons,
    im Prinzip dieses ‚Oktoberfestgedenken‘
  • 48:22 - 48:27
    was auch Amnesty gut gefällt.
    Und diese Kreuze…
  • 48:27 - 48:30
    Applaus
  • 48:30 - 48:34
    …diese Kreuze hier stehen ja direkt am
    Reichstag, am Ufer des Reichstags,
  • 48:34 - 48:37
    und erinnern an die – wie man hier am
    ersten Kreuz auch gut lesen kann –
  • 48:37 - 48:42
    an die unbekannten Opfer an der Mauer.
    Und diese sollten natürlich in so einem
  • 48:42 - 48:45
    offiziellen Gedenken jetzt eher
    verschwinden hinter diesen Heliumballons.
  • 48:45 - 48:48
    Und da haben wir gedacht,
    das kann so nicht bleiben.
  • 48:48 - 48:52
    Stefan: Ja. Für die Kreuze, haben wir dann
    recherchiert, für die fühlt sich auch
  • 48:52 - 48:56
    überhaupt niemand zuständig. Also alles
    was wir finden konnten waren Leute
  • 48:56 - 49:01
    die sagen… also Behörden die sagen
    „Wir sind nicht zuständig“. So. Also
  • 49:01 - 49:05
    keiner will sich um die Pflege kümmern,
    und dementsprechend sehen die dann aus.
  • 49:05 - 49:09
    Philipp: Also einfachste Sperrholz-
    Platten. Und wir haben wirklich
  • 49:09 - 49:12
    mit Allen geredet. Von der
    Bundestagsverwaltung angefangen,
  • 49:12 - 49:17
    über das Schiffbauamt, über das
    Grün- und Straßenflächenamt Mitte,
  • 49:17 - 49:22
    weil das sozusagen ein offizieller Weg
    durch Berlin ist, mit dem Architekten
  • 49:22 - 49:27
    der diese Uferpromenade geplant
    hat[te]. Keiner kann sich erinnern
  • 49:27 - 49:30
    wem die gehören, wo die herkommen.
    Und sie haben auch keine Genehmigung…
  • 49:30 - 49:32
    Lachen
  • 49:32 - 49:39
    Stefan: Und dann… Ja dann… ja, die haben
    keine… und im Lichte der Aufregung, die…
  • 49:39 - 49:43
    also da hat sich ja dann der Norbert
    Lammert echauffiert, und die gesamte…
  • 49:43 - 49:46
    Philipp: Wowi!
    Stefan: …Bundespolitik, inklusive Wowi.
  • 49:46 - 49:49
    Im Lichte dessen sollte man aber vor
    Allem auch sehen, dass die Stadt Berlin
  • 49:49 - 49:52
    seit 2005 versucht das Denkmal abzubauen.
  • 49:52 - 49:58
    Philipp: Ja, ein Brief den wir…
    Stefan: „…gehört dort nicht hin“!
  • 49:58 - 50:05
    Philipp: Genau.
    Stefan: Aber… wie entfernt man eigentlich…
  • 50:05 - 50:08
    wie transportiert man eine Gedenkstätte
    ab die direkt am Reichstag ist?
  • 50:08 - 50:13
    Das ist schwierig! Da gibt es auch laufende
    Ermittlungen zu. D.h. wir können da
  • 50:13 - 50:18
    nicht so viel zu sagen. Aber wir haben uns
    selbst ja auch Gedanken dazu gemacht, ne,
  • 50:18 - 50:22
    bevor die dann ‚geflüchtet‘ sind. Und da
    haben wir erstmal gedacht: am besten wär‘s
  • 50:22 - 50:25
    man müsste das überhaupt
    gar nicht selber machen.
  • 50:25 - 50:27
    Philipp: Nein. Man hat
    einen Restaurator, der das
  • 50:27 - 50:31
    für einen macht. Am besten mit
    Aktenkoffer und Visitenkarte.
  • 50:31 - 50:34
    Stefan: Und so einen Restaurator alleine, der
    macht sich ja nicht die Finger schmutzig.
  • 50:34 - 50:37
    Der kommt nur zum Beobachten.
    Der braucht… auf jeden Fall
  • 50:37 - 50:42
    braucht der dann auch noch 2 Helfer,
    in Warnwesten nach DIN471.
  • 50:42 - 50:45
    Philipp: Und Akkuschrauber
    nicht vergessen!
  • 50:45 - 50:48
    Stefan: Genau! Und der Restaurator, der
    braucht das Ganze… der macht das ja
  • 50:48 - 50:52
    nicht einfach nur weil ihm einfällt „heute
    restauriere ich mal die Kreuze!“, sondern
  • 50:52 - 50:56
    der braucht natürlich einen Auftraggeber,
    vielleicht so eine Art Heimatverein.
  • 50:56 - 50:59
    Philipp: Und dann sollte der
    Restaurator auf jeden Fall zufällig
  • 50:59 - 51:03
    den sehr umfangreichen Schriftverkehr
    zwischen seiner Firma, dem Auftraggeber
  • 51:03 - 51:07
    und diversen Behörden dabei haben.
    Am besten gleich mit Kostenvoranschlag,
  • 51:07 - 51:10
    Auftragsbestätigung und Hastenichtgesehen.
  • 51:10 - 51:18
    Applaus
  • 51:18 - 51:22
    Stefan: Na, dann wäre jetzt ja der
    Restaurator schonmal ganz gut ausgestattet.
  • 51:22 - 51:25
    Philipp: Dann gibt‘s aber… Wer den Brief
    gerade von der Senatsverwaltung
  • 51:25 - 51:29
    genauer sich angekuckt hat, die da
    bemerkt, es kam zu ‚Handgreiflichkeiten‘
  • 51:29 - 51:32
    an den Kreuzen, als wir die abbauen
    wollten… Das hat uns natürlich
  • 51:32 - 51:36
    sehr interessiert, das ist also dieser
    polizeibekannte Gewalttäter. Der
  • 51:36 - 51:39
    schlägt vor den Kreuzen ab und zu
    Menschen, das ist der Herr Rust.
  • 51:39 - 51:43
    Und den sollte man auf jeden Fall…
    mit solchen Leuten sollte man sich
  • 51:43 - 51:47
    auf jeden Fall zur selben Zeit auf der
    anderen Seite der Stadt verabreden.
  • 51:47 - 51:48
    Lachen und Applaus
  • 51:48 - 51:51
    Stefan: Haben wir uns gedacht,
    wäre keine schlechte Idee.
  • 51:51 - 51:57
    So. Dann gibt‘s das Problem, dass an
    so einer Gedenkstätte ja auch einfach
  • 51:57 - 52:02
    normale Laufkundschaft vorbeikommt,
    und wenn die dann denken, „Häh,
  • 52:02 - 52:05
    was passiert denn da, da ist ja ein
    Restaurator, und Leute mit Warnwesten,
  • 52:05 - 52:08
    und die schrauben da an den Kreuzen
    rum…“, da haben wir gedacht,
  • 52:08 - 52:13
    „wär‘ ganz gut wenn wir den Herdeneffekt
    nutzen“, also dass die sich dann umkucken
  • 52:13 - 52:16
    und sehen, „naja, hier sind ja so viele
    Leute, die stört das alle überhaupt nicht,
  • 52:16 - 52:19
    dann wird das schon seine Ordnung
    haben“. Deswegen haben wir gedacht,
  • 52:19 - 52:21
    wir brauchen eine ruhige Menschenmasse…
  • 52:21 - 52:29
    Jubel und Applaus
  • 52:29 - 52:34
    Dazu gehört auf jeden Fall eine 40-köpfige
    Studentengruppe die Literatur interpretiert,
  • 52:34 - 52:38
    und direkt daneben eine 20-köpfige
    Touristengruppe aus Westdeutschland.
  • 52:38 - 52:40
    Philipp: So ‚könnte‘ man das machen!
    Stefan: ‚Könnte‘ man!
  • 52:40 - 52:44
    Also haben wir uns damals
    gedacht! Wäre ganz gut.
  • 52:44 - 52:46
    Philipp: Was ist aber wenn
    das alles nicht reicht, Stefan?
  • 52:46 - 52:50
    Stefan: Ja genau, das Problem ist ja, in
    dem Moment, wenn die Sicherheitsbehörden
  • 52:50 - 52:55
    aufmerksam werden auf den Restaurator,
    dorthin gehen und dem Restaurator sagen:
  • 52:55 - 52:58
    „Was machst du da?“, dann zeigt der
    Restaurator seine Unterlagen, und
  • 52:58 - 53:02
    die Sicherheitsbehörden - aus irgendeinem
    Grund - sagen sie, „das kommt mir hier
  • 53:02 - 53:07
    komisch vor, jetzt ist erstmal Stopp,
    Pause, Ende. Wir klären das jetzt“.
  • 53:07 - 53:11
    Und in dem Moment haben wir uns gedacht
    braucht man unseriösere Ablenkungsfaktoren.
  • 53:11 - 53:16
    Heiterkeit
    Wäre z.B. nicht ganz verkehrt wenn es dort
  • 53:16 - 53:20
    einen Verschwörungstheoretiker mit
    Alufolie auf dem Kopf, der laut über
  • 53:20 - 53:26
    ‚Strahlung und Konstantinopel‘ referiert,
    gäbe, ein paar Meter weiter. Außerdem…
  • 53:26 - 53:31
    Philipp: Oder ein paar Flitzer die über
    die Absperrung vom Reichstag springen…
  • 53:31 - 53:33
    Jubel und Applaus
  • 53:33 - 53:36
    Stefan: Und wenn das wirklich alles nicht
    klappt, ne, also die immer noch sagen:
  • 53:36 - 53:41
    „Okay das ist hier jetzt wichtiger als der
    Flitzer, das ist wichtiger als der Freak“,
  • 53:41 - 53:45
    dann brauchen wir ne HoGeSa-Demonstration
    die vor dem Haupteingang vom Reichstag losgeht.
  • 53:45 - 53:48
    Philipp: Das ist ganz wichtig. Weil,
    diese Aktion steht und fällt ja damit
  • 53:48 - 53:52
    dass die Kreuze da fliehen, an die
    EU-Außengrenzen, und drüber hinaus.
  • 53:52 - 53:55
    Stefan: So, jetzt habt ihr unser
    Gedankenspiel zu dem Thema gesehen.
  • 53:55 - 53:59
    Das war was wir uns überlegt haben,
    was man braucht. Vieles davon hatten wir.
  • 53:59 - 54:05
    Manches vielleicht nicht. Die eigentliche
    Frage ist ja: „Was braucht man wirklich,
  • 54:05 - 54:09
    um in der am besten gesicherten
    Zone von Deutschland,
  • 54:09 - 54:14
    also in der Sicherheitszone 1 so eine
    Gedenkstätte abzutransportieren?“
  • 54:14 - 54:16
    Philipp: Nichts!
    Lachen
  • 54:16 - 54:21
    Stefan: Nichts! Außer vielleicht Werkzeug
    und Warnwesten nach DIN 471.
  • 54:21 - 54:23
    Applaus
  • 54:23 - 54:25
    Stefan: [unverständlich]
    Philipp: Warte mal kurz!
  • 54:25 - 54:32
    Applaus
  • 54:32 - 54:35
    Philipp: Deswegen… nächstes Mal
    nehmen wir den Bundestag mit!
  • 54:35 - 54:38
    Stefan: Ja, nächstes Mal…
    Gelächter
  • 54:38 - 54:43
    Stefan: So, der Plan war ja, okay, also
    wir helfen den Kreuzen zur Flucht,
  • 54:43 - 54:47
    dann können wir unser Material abspielen,
    die Presse wird drauf aufmerksam,
  • 54:47 - 54:50
    die berichtet drüber, die Menschen hören
    von der Aktion, gehen auf Indiegogo
  • 54:50 - 54:55
    und spenden, und wir können zu der
    Außenmauer fahren und die quasi abbauen.
  • 54:55 - 54:59
    Philipp: Ja, also bei der seriösen Presse
    gibt‘s da kein Problem. Die versteht auch
  • 54:59 - 55:03
    den Zusammenhang, mehr oder weniger.
    Also das führt auch zu so einer Form von
  • 55:03 - 55:08
    medialer Poesie. Das ist ja wirklich die
    Frage, rechts oben z.B. Berliner Zeitung
  • 55:08 - 55:11
    – was denken Leser die lesen:
    „Mauerkreuze sind jetzt in Melilla“?
  • 55:11 - 55:17
    Und dann am nächsten Tag den Folgeartikel
    links, „die Kreuze bleiben in Melilla“.
  • 55:17 - 55:20
    Stefan: Frage ist, wie geht man mit
    dem Boulevard um, und ganz generell
  • 55:20 - 55:23
    mit Springer. Da ist unser Problem, das
    kennen wir schon von allen Aktionen,
  • 55:23 - 55:26
    die rufen an, aber in dem Moment steht
    der Artikel schon da. Also die rufen
  • 55:26 - 55:30
    nur noch an weil sie ein Zitat haben
    wollen. So, das ändert… man kann…
  • 55:30 - 55:33
    oder, unsere Theorie ist, man kann
    überhaupt nicht das beeinflussen
  • 55:33 - 55:37
    was die schreiben, egal was man tut. So.
    Applaus
  • 55:37 - 55:41
    Da haben wir uns dann überlegt: reden
    wir jetzt mit denen? Nee, haben wir
  • 55:41 - 55:45
    überhaupt gar keine Lust drauf. Legen wir
    gleich einfach auf? Naja, ist vielleicht
  • 55:45 - 55:50
    zu platt. Und dann haben wir jetzt was für
    die Fans der Kolumne „Post von Wagner“.
  • 55:50 - 55:54
    Wir haben den nämlich einfach ein
    Tonband abgespielt, und dann aufgelegt.
  • 55:54 - 55:57
    Gelächter
    Audio-Wiedergabe startet
  • 55:57 - 56:02
    Sprecher: Post vom Zentrum. Liebe
    Leser. Um uns herum Flucht und Tod.
  • 56:02 - 56:08
    Lampedusa. Südost-Europa. Wir
    sind wie auf einer Insel des Glücks.
  • 56:08 - 56:11
    Ich sitze, während ich dies schreibe,
    im ICE von Hamburg nach Berlin.
  • 56:11 - 56:17
    Unfassbar schön, die weiten Felder, die
    Dörfer wo Pferde auf den Koppeln stehen,
  • 56:17 - 56:22
    die Wälder. Kein Deutscher hockt zitternd
    in einem Wald. Kein Deutscher kracht
  • 56:22 - 56:26
    mit dem Boot gegen die neue Mauer. Ich
    komme gerade von der Geburtstagsfeier
  • 56:26 - 56:30
    eines Freundes. Es gab Bier und
    Wein unter einem weißen Zelt.
  • 56:30 - 56:35
    Es wurde viel gelacht, alle waren gesund,
    alle haben schöne Erst- oder Zweitfrauen,
  • 56:35 - 56:39
    nette Kinder, es gab sogar
    Kinderwürstchen. Darf man glücklich sein
  • 56:39 - 56:44
    bei Flucht und Tod, im Paradies
    Deutschland? Rekordhoch
  • 56:44 - 56:48
    bei den Beschäftigten, Steuerkassen
    gefüllt, keine neuen Schulden.
  • 56:48 - 56:51
    Darf man auf einer Gedenkfeier zum
    Mauerfall glücklich sein, wenn überall
  • 56:51 - 56:57
    um uns herum Menschen sterben, an der
    neuen Mauer? Darf man die weißen Kreuze
  • 56:57 - 57:01
    der Mauertoten bedenkenlos am Rande
    stehen lassen, und trotzdem feiern?
  • 57:01 - 57:06
    – Ja. Man darf glücklich sein. Unsere
    Werte sind, sich zu umarmen,
  • 57:06 - 57:10
    menschlich zu sein, sich miteinander
    zu betrinken. All dies ist besser
  • 57:10 - 57:16
    als ER-trinken, kentern, dehydrieren.
    Herzlichst, KG Unmenschlichkeit.
  • 57:16 - 57:18
    Audio-Wiedergabe endet
  • 57:18 - 57:27
    Stefan: So, was dann rauskommt,
    sieht so aus… lacht
  • 57:27 - 57:30
    …oder auch so. Und zu dem Bild will
    ich ganz kurz sagen, dass das ganz viel
  • 57:30 - 57:35
    über die Springer-Presse sagt. Weil
    das Bild was ihr da seht, das soll
  • 57:35 - 57:39
    den Anschein erwecken, es sei eine
    Videokamera, die da… schreiben sie hier,
  • 57:39 - 57:42
    „entführen die Flüchtlingshelfer die
    Mauerkreuze“, in Wirklichkeit ist das
  • 57:42 - 57:48
    ein Bild was von uns kommt und dann
    extra die Qualität vermindert wurde, um es
  • 57:48 - 57:54
    abzudrucken, um dann so zu tun als wäre
    das irgendein exklusives Kameramaterial.
  • 57:54 - 57:58
    Philipp: Ja, aber, DIE WELT meint,
    „der hirnrissigste Dreck
  • 57:58 - 58:07
    der in jüngster Zeit aus deutschen
    Theater gekommen ist“.
  • 58:07 - 58:10
    Nach 5 Tagen hatten wir das Geld
    zusammen für die 2 Busse,
  • 58:10 - 58:15
    um an die EU-Außengrenze zu fahren,
    um die dort abzubauen. Applaus
  • 58:15 - 58:20
    Stefan: Da haben sich dann fast
    800 Menschen bei uns gemeldet,
  • 58:20 - 58:23
    die gern die Mauer abreißen wollten.
    Wir mussten, weil wir so kurzfristig
  • 58:23 - 58:27
    nicht so viele Busse besorgen konnten,
    und auch die Mittel nicht hatten,
  • 58:27 - 58:30
    7 von 8 Leuten absagen. Oder
    bzw. sagen dass wir uns nicht
  • 58:30 - 58:33
    um ihren Transport kümmern können.
  • 58:33 - 58:36
    Philipp: Wir haben denen aber alle
    Informationen zur Hand gegeben,
  • 58:36 - 58:39
    wie die die Stacheldrahtmauer
    öffnen können. Was braucht man?
  • 58:39 - 58:44
    Stefan: Einen Bolzenschneider ab Klasse 40
    HRC, und eine Akkuflex ab 800W.
  • 58:44 - 58:48
    Philipp: Dann wird 6x geflext an den
    Verbindungsstücken dieser Metallteile.
  • 58:48 - 58:52
    Stefan: Dann muss man 148x knipsen –
  • 58:52 - 58:54
    Philipp: und die Mauer ist gefallen.
  • 58:54 - 58:56
    Stefan: Das sollte man mitnehmen.
  • 58:56 - 59:10
    kräftiger Applaus
  • 59:10 - 59:13
    Philipp: Also das sollte man zur Tarnung
    mitnehmen. Und dann kommt der große Tag
  • 59:13 - 59:19
    der Abreise. 100 friedliche
    Revolutionäre, 400 Schaulustige,
  • 59:19 - 59:21
    alle am Gorki-Theater zur
    festlichen Verabschiedung.
  • 59:21 - 59:24
    Stefan: Und da hatten wir im Prinzip
    das erreicht, was wir erreichen wollen.
  • 59:24 - 59:27
    Da ist ein Punkt den wir machen wollen,
    vom Zentrum. Weil, was wir machen wollen
  • 59:27 - 59:30
    ist, die Revolution auf die Straße
    bringen. Wir stellen euch die Busse hin,
  • 59:30 - 59:33
    wir sorgen für alles, ihr
    müsst nur noch einsteigen
  • 59:33 - 59:37
    und loslegen. Das ist so…
    das ist unsere Stoßrichtung.
  • 59:37 - 59:45
    Applaus
  • 59:45 - 59:48
    Philipp: Was wir nicht geahnt haben,
    war, dass die Bundespolizei
  • 59:48 - 59:51
    das Theater umstellt. Das Gorki ist
    gerade ‚Theater des Jahres‘ geworden.
  • 59:51 - 59:55
    Das heißt, im deutschsprachigen Raum das
    beste und wichtigste Theater überhaupt.
  • 59:55 - 60:00
    100 Bundespolizisten umstellen das Theater
    und suchen nach Bolzenschneidern.
  • 60:00 - 60:04
    Polizeihubschrauber fliegen
    über das Theater, usw.
  • 60:04 - 60:07
    Stefan: Genau, die EU-Außenmauern
    werden am ‚Gorki‘ verteidigt.
  • 60:07 - 60:09
    Gelächter
    Philipp: So ist es.
  • 60:09 - 60:13
    Stefan: Dann gab‘s die Diskussion,
    weil die Polizisten das Gepäck durchsuchen
  • 60:13 - 60:15
    wollten und die Personalien aufnehmen.
  • 60:15 - 60:19
    Philipp: Ja, da haben wir sie an die
    Kunstfreiheit erinnert. Und so ein bisschen…
  • 60:19 - 60:24
    das ist die Szene ‚Gib‘ dem Hund die
    Wurst‘, ja? Wir wollten sie ja nicht
  • 60:24 - 60:28
    völlig frustriert abtanzen lassen, also
    haben wir ihnen 1 Bolzenschneider gegeben.
  • 60:28 - 60:37
    Gelächter und starker Beifall
  • 60:37 - 60:39
    Und danach war die
    Personenkontrolle hinfällig.
  • 60:39 - 60:42
    Stefan: Also, haben sie gesagt, machen sie
    nicht, Personenkontrolle brauchen sie nicht.
  • 60:42 - 60:44
    Die friedlichen Revolutionäre haben
    sich dann auf den Weg gemacht.
  • 60:44 - 60:49
    Was sie aber nicht ahnen konnten,
    ist das hier. Das ist nämlich dann,
  • 60:49 - 60:52
    was danach passiert ist. Das haben wir so
    übernommen, da gab‘s zwei kleine Anfragen
  • 60:52 - 60:55
    im Bundestag. Und dann haben wir
    die Antworten uns angekuckt; und
  • 60:55 - 60:58
    im Prinzip stellt sich die Situation
    so dar: Berliner Polizei ruft
  • 60:58 - 61:01
    das Bundeskriminalamt an und sagt,
    „Oh, hier, wir sind hier am Gorki,
  • 61:01 - 61:05
    wir können die irgendwie nicht jetzt alle
    die Personalien aufnehmen. Weil, ist ja
  • 61:05 - 61:08
    voll der Skandal dann, und so, wollen
    wir nicht…“. Bundeskriminalamt sagt:
  • 61:08 - 61:12
    „Gar kein Problem, wir rufen jetzt einfach
    unsere Verbindungsbeamten in Serbien,
  • 61:12 - 61:17
    Bulgarien und Griechenland an“. Und dann
    wurde der Bus in Serbien das erste Mal…
  • 61:17 - 61:20
    oder die Busse in Serbien das erste Mal
    angehalten. Und das Bundeskriminalamt
  • 61:20 - 61:27
    hat von den serbischen Grenzern die
    Personenliste komplett bekommen.
  • 61:27 - 61:31
    An der bulgarischen Grenze, und an der
    griechischen, die kommt dann später,
  • 61:31 - 61:34
    wurden jeweils Abgleiche gemacht, wieviele
    Leute sind noch drin; sind alle noch da,
  • 61:34 - 61:38
    usw. Also das Bundeskriminalamt war
    dann federführend bei der Repression
  • 61:38 - 61:41
    gegen den ‚Europäischen
    Mauerfall‘. So sieht es…
  • 61:41 - 61:47
    Philipp: Die Polizei eskortiert schon ab
    Serbien. Also durch Serbien hindurch.
  • 61:47 - 61:52
    Und in Bulgarien steigt dann ‚Mephisto‘
    ein, ins Theaterstück. Und, das ist dieser
  • 61:52 - 61:57
    freundliche Herr vom Innenministerium.
    Und der klärt sozusagen auf, über die
  • 61:57 - 62:00
    rechtlichen Konsequenzen von
    dem, was die da vorhaben.
  • 62:00 - 62:03
    Stefan: Genau, und der hat dann so einen
    Zettel auch ausgeteilt, auf dem stand drauf:
  • 62:03 - 62:07
    Beschädigung der Grenzanlagen
    ist in Bulgarien 2 Jahre Haft
  • 62:07 - 62:13
    oder 150 Euro Geldstrafe.
    Lachen und starker Applaus
  • 62:13 - 62:21
    Haben wir natürlich… haben unsere
    Revolutionäre dann natürlich gefragt,
  • 62:21 - 62:23
    ob sie vielleicht einen
    Rabatt bekommen können.
  • 62:23 - 62:24
    Gelächter
  • 62:24 - 62:27
    So, was wir hier sehen sind schon die
    letzten Kilometer vor der Grenze.
  • 62:27 - 62:30
    Ihr seht, wir ziehen das Tempo ein
    bisschen an. Da seht ihr – das Foto
  • 62:30 - 62:34
    ist aus dem 2. Bus geschossen – da seht
    ihr den ersten Bus, und dazwischen
  • 62:34 - 62:38
    alle Fahrzeuge sind Presse in
    Bulgarien, also nationale Presse.
  • 62:38 - 62:41
    Dazu muss man sagen es hatte kurz vorher
    eine Regierungsumbildung gegeben,
  • 62:41 - 62:45
    und der neue Innenminister hat
    sein Amt davon abhängig gemacht,
  • 62:45 - 62:48
    dass die Grenze nicht beschädigt wird.
    leichtes Lachen
  • 62:48 - 62:52
    Hier, das sind die
    allerletzten Meter. Oder,
  • 62:52 - 62:55
    Kilometer waren es dann
    doch bis zur Grenze.
  • 62:55 - 62:58
    Philipp: Und hier wird die
    EU-Außengrenze abgebaut.
  • 62:58 - 63:02
    Stefan: Leider… leider nein.
  • 63:02 - 63:06
    Philipp: Das ist nicht die EU-Außengrenze,
    sondern das ist der Eiserne Vorhang.
  • 63:06 - 63:10
    Der ist sozusagen 4 km im Inland
    von Bulgarien. Der verläuft nicht direkt
  • 63:10 - 63:15
    an der Grenze zur Türkei. Und auf
    dieser, in dieser Pufferzone sind dann
  • 63:15 - 63:22
    Hunderte Ossis erschossen worden. Wir sind
    da aber noch drüber hinaus gekommen.
  • 63:22 - 63:26
    Stefan: Ja, so, zurück zur Außenmauer.
    Also, ein paar Meter weiter wartet dann
  • 63:26 - 63:29
    dieser Mensch auf uns.
    Das ist kein Autoschieber.
  • 63:29 - 63:35
    Sondern der Chef des
    bulgarischen Grenzschutzes.
  • 63:35 - 63:39
    Philipp: Und der ist extra mit seiner
    Spezialeinheit gekommen, aus Sofia.
  • 63:39 - 63:45
    Die Aufstandsbekämpfungstruppen.
    Um seinen Innenminister zu retten.
  • 63:45 - 63:48
    Stefan: Dann kamen zähe Verhandlungen.
    Und am Ende sah es aber so aus,
  • 63:48 - 63:51
    da war überhaupt gar kein Durchkommen.
    Unsere friedlichen Revolutionäre waren
  • 63:51 - 63:55
    aufgrund der Repressionen, über
    45 Stunden Busfahrt zu dem Zeitpunkt,
  • 63:55 - 63:58
    total erschöpft. Die Busfahrt hat sich
    so lang hingezogen, dass wir denen
  • 63:58 - 64:02
    noch nicht mal mehr die Übernachtung… also
    die sollten eigentlich im Hotel übernachten,
  • 64:02 - 64:04
    aber die komplette Übernachtung musste
    ausfallen, und die waren direkt auf dem Weg
  • 64:04 - 64:11
    zur Grenze. D.h. an dem Punkt wurde
    dann gesagt, okay, und dann hat
  • 64:11 - 64:16
    die bulgarische Polizei die Leute
    raus-eskortiert nach Griechenland.
  • 64:16 - 64:19
    Philipp: Dort haben wir ihnen dann
    die Hotels bezahlt am Mittelmeer.
  • 64:19 - 64:22
    Die Griechen wussten aber, das wussten
    wir wiederum nicht, die wussten
  • 64:22 - 64:25
    wie man friedliche Revolutionäre
    empfängt. Das war nämlich 4 Busse
  • 64:25 - 64:29
    mit Aufstandsbekämpfungstruppen
    an der Grenze. Die zwei Tage lang
  • 64:29 - 64:34
    entsprechend hungrig auf unsere
    Revolutionäre gewartet hatten.
  • 64:34 - 64:37
    Stefan: Das war der ‚Europäische Mauerfall‘.
    Ich will dazu eine Sache noch sagen,
  • 64:37 - 64:42
    bevor wir zu unserem
    Abschluss hier kommen.
  • 64:42 - 64:47
    Das war damals „nicht alle Tage,
    wir kommen wieder – keine Frage!“
  • 64:47 - 64:59
    Jubel und Applaus
  • 64:59 - 65:03
    Philipp: Ich glaube wir haben einen ganz
    guten Eindruck verschafft, was wir so machen.
  • 65:03 - 65:06
    Stefan: Genau, wir hoffen, wir konnten
    euch so die Stoßrichtung, also „was ist
  • 65:06 - 65:11
    unser Wirkprinzip“ beschreiben.
    Und jetzt stellt euch mal vor,
  • 65:11 - 65:15
    wir hätten 3 Millionen Mitglieder!
    Hätten wir 3 Millionen Mitglieder,
  • 65:15 - 65:18
    dann würden wir Verbrechen an der
    Menschheit nicht nur dokumentieren
  • 65:18 - 65:22
    und skandalisieren. Sondern wir würden
    sie beenden, Akteuren das Handwerk legen
  • 65:22 - 65:25
    und Profiteuren das
    Leben zur Hölle machen.
  • 65:25 - 65:34
    Jubel und Applaus
  • 65:34 - 65:38
    So. Der allerletzte… das
    allerletzte bisschen von uns ist,
  • 65:38 - 65:41
    was machen wir eigentlich? Okay, wir
    haben keine 3 Millionen Mitglieder.
  • 65:41 - 65:46
    Davon können wir auch im Moment nur
    träumen. Wir haben ca. 100 Fördermitglieder.
  • 65:46 - 65:50
    Um unsere Arbeit in Zukunft von
    Crowdfunding und Kulturförderung
  • 65:50 - 65:53
    unabhängig zu machen… Ihr könnt euch
    vorstellen, wenn wir Gelder beantragen
  • 65:53 - 65:56
    aus dem Kulturfonds, und die bestellen bei
    uns ein Kunstwerk und dann liefern wir
  • 65:56 - 66:00
    das Kunstwerk; wir können immer bei
    jedem Fonds nur einmal Geld beantragen.
  • 66:00 - 66:04
    Lachen
  • 66:04 - 66:09
    Könnt ihr euch vorstellen. Also muss man
    kein Genie sein, um das zu erkennen.
  • 66:09 - 66:12
    Führt also im Prinzip kein Weg an
    der Mitgliederfinanzierung vorbei.
  • 66:12 - 66:16
    Deshalb suchen wir für 2015 100 Förder…
    ääh, 1000 Fördermitglieder
  • 66:16 - 66:17
    denen jedes Mittel recht ist.
  • 66:17 - 66:26
    Applaus
  • 66:26 - 66:31
    Außerdem, unsere… – es ist
    noch eine Slide – außerdem,
  • 66:31 - 66:36
    wenn hier IT-Spezialisten… aah, mein…
    Ding ist kaputt, okay. Also, außerdem,
  • 66:36 - 66:40
    wenn hier IT-Spezialisten sitzen die zu
    spontanen Kommandoaktionen bereit sind,
  • 66:40 - 66:45
    die Kontaktmöglichkeiten findet ihr
    ebenfalls über unsere Webseite.
  • 66:45 - 66:47
    So, wie sieht es eigentlich mit unserem
    Bundestagsabgeordneten aus,
  • 66:47 - 66:54
    gibtes da schon Ergebnisse?
    Rufe aus dem Publikum
  • 66:54 - 66:58
    Also, wir sagen dazu nur: Es gibt
    wohl Fische die fliegen können.
  • 66:58 - 67:01
    lacht
  • 67:01 - 67:03
    Philipp: Vielen Dank, wir wünsche euch…
  • 67:03 - 67:06
    Stefan: wir wünschen euch viel Spaß noch,
    ein tolles Wochenende, einen Super-Kongress
  • 67:06 - 67:09
    und danken für eure Aufmerksamkeit.
    Wir hoffen ihr hattet Spaß mit uns!
  • 67:09 - 67:11
    Philipp: Dankeschön!
  • 67:11 - 67:15
    Jubel und kräftiger Beifall
  • 67:15 - 67:17
    lautloser Abspanntitel
  • 67:17 - 67:26
    Untertitel erstellt von c3subtitles.de
    im Jahr 2017. Mach mit und hilf uns!
Title:
Stefan Pelzer, Philipp Ruch: Mit Kunst die Gesellschaft hacken
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Video Language:
German
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01:07:27

German subtitles

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