Wie wir Cyborgs werden und das menschliche Potential ausweiten
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0:00 - 0:04Ich bin ein MIT-Professor,
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0:04 - 0:07aber ich entwerfe keine Gebäude
oder Computersysteme. -
0:07 - 0:09Ich baue Körperteile,
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0:10 - 0:13bionische Beine, die das Gehen
und Laufen unterstützen. -
0:14 - 0:171982 hatte ich einen Bergsteigerunfall
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0:17 - 0:20und beide Beine mussten aufgrund
von Erfrierungen amputiert werden. -
0:21 - 0:23Hier sieht man meine Beine:
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0:23 - 0:2924 Sensoren, sechs Mikroprozessoren
und muskelsehnenartige Aktuatoren. -
0:29 - 0:32Ich bin im Grunde vom Knie abwärts
ein Haufen Schrauben und Muttern. -
0:32 - 0:35Aber mit dieser fortschrittlichen
bionischen Technologie -
0:35 - 0:36kann ich springen, tanzen und rennen.
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0:38 - 0:39(Beifall)
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0:39 - 0:40Vielen Dank.
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0:40 - 0:43(Beifall)
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0:43 - 0:47Ich bin ein bionischer Mann,
aber noch kein Cyborg. -
0:50 - 0:53Wenn ich daran denke,
meine Beine zu bewegen, -
0:53 - 0:58laufen von meinem Zentralnervensystem
neurale Signale durch meine Nerven -
0:58 - 1:01und aktivieren Muskeln
in meinen Restgliedmaßen. -
1:03 - 1:06Künstliche Elektroden spüren diese Signale
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1:06 - 1:09und kleine Computer im bionischen Bein
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1:09 - 1:13übersetzen meine Nervenimpulse
in meine beabsichtigten Bewegungen. -
1:14 - 1:16Einfach gesagt,
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1:16 - 1:18wenn ich über das Bewegen nachdenke,
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1:18 - 1:22wird der Befehl dem synthetischen Teil
meines Körpers mitgeteilt. -
1:22 - 1:26Jedoch können diese Computer keine Signale
in mein Nervensystem einspeisen. -
1:27 - 1:30Berühre und bewege ich
meine künstlichen Gliedmaßen, -
1:30 - 1:33erlebe ich keine normalen Berührungs-
und Bewegungsempfindungen. -
1:34 - 1:40Wäre ich ein Cyborg und könnte
meine Beine über kleine Computer fühlen, -
1:40 - 1:43die Informationen
in mein Nervensystem einspeisen, -
1:43 - 1:46würde sich meine Beziehung
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1:46 - 1:48zu meinem synthetischen Körper
grundlegend verändern. -
1:49 - 1:51Heute kann ich meine Beine nicht fühlen,
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1:52 - 1:53und deshalb sind meine Beine
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1:53 - 1:56von meinem Verstand und meinem Körper
getrennte Werkzeuge. -
1:56 - 1:58Sie sind kein Teil von mir.
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1:59 - 2:03Wäre ich ein Cyborg
und könnte meine Beine fühlen, -
2:03 - 2:05würden sie ein Teil von mir,
Teil meines Selbst, werden. -
2:06 - 2:10Am MIT entwickeln wir
NeuroEmbodied Design. -
2:10 - 2:13In diesem Design-Prozess
entwirft der Designer -
2:13 - 2:16zusammen mit synthetischen Teilen
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2:16 - 2:20menschliches Fleisch und Knochen,
den biologischen Körper selbst, -
2:20 - 2:24um die bidirektionale Kommunikation
zwischen dem Nervensystem -
2:24 - 2:26und der gebauten Umwelt zu verbessern.
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2:27 - 2:32NeuroEmbodied Design ist eine Methodik
zum Erzeugen von Cyborg-Funktionalität. -
2:34 - 2:38Im Entwurfsprozess denken Designer
über eine Zukunft nach, -
2:38 - 2:40in der die Technologie nicht länger
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2:40 - 2:44aus unabhängigen, leblosen Werkzeugen
unseres Geistes und Körpers besteht, -
2:44 - 2:46über eine Zukunft,
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2:46 - 2:50in der Technologie sorgfältig
in unsere Natur integriert wurde. -
2:50 - 2:51Eine Welt,
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2:51 - 2:55in der Biologisches und Abiologisches,
Menschliches und Nicht-Menschliches, -
2:55 - 2:59Natur und Künstliches
für immer verwischt sein werden. -
2:59 - 3:03Diese Zukunft wird der Menschheit
neue Körper bieten. -
3:04 - 3:07NeuroEmbodied Design
wird unser Nervensystem -
3:07 - 3:11und die synthetische Welt
miteinander verzahnen -
3:11 - 3:14und so im Grunde ändern, wer wir sind.
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3:15 - 3:17Durch Gestalten des biologischen Körpers
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3:17 - 3:20zur besseren Kommunikation
mit der errichteten Entwurfswelt -
3:21 - 3:24wird die Menschheit die Behinderung
im 21. Jahrhundert beenden, -
3:24 - 3:27die wissenschaftlichen
und technologischen Grundlagen -
3:27 - 3:29für die menschliche Augmentation schaffen
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3:30 - 3:34und die menschlichen Fähigkeiten
über die angeborene Physiologie hinaus -
3:34 - 3:38kognitiv, emotional
und physisch erweitern. -
3:38 - 3:42Es gibt viele Möglichkeiten,
neue Körper aufzubauen, -
3:42 - 3:46von molekularer bis hin
zur Gewebs- und Organebene. -
3:46 - 3:50Heute möchte ich über einen Bereich
von NeuroEmbodied Design sprechen, -
3:50 - 3:54bei dem mittels chirurgischer
und regenerativer Prozessen -
3:54 - 3:57das Gewebe des Körpers
beeinflusst und geformt wird. -
3:58 - 4:00Seit dem US-amerikanischen Bürgerkrieg
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4:00 - 4:04hat sich das jetzige Amputationsparadigma
nicht grundlegend geändert -
4:04 - 4:08und angesichts dramatischer Fortschritte
bei Aktuatoren, Steuerungssystemen -
4:08 - 4:12und neuralen Verbindungstechnologien
ist es obsolet geworden. -
4:13 - 4:17Ein Hauptmangel ist das Fehlen
dynamischer Muskelinteraktionen -
4:17 - 4:20zur Steuerung und Propriozeption.
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4:21 - 4:23Was ist Propriozeption?
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4:23 - 4:26Wenn Sie Ihren Knöchel beugen,
kontrahieren die Muskeln am Schienbein -
4:26 - 4:29und dehnen gleichzeitig
die Muskeln Ihrer Wade. -
4:29 - 4:32Das Gegenteil passiert,
wenn Sie Ihren Knöchel strecken. -
4:32 - 4:35Dann kontrahieren die Muskeln in der Wade
und strecken sich Muskeln vorne. -
4:35 - 4:37Wenn Muskeln sich beugen und strecken,
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4:37 - 4:40senden biologische Sensoren im Muskel
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4:40 - 4:42Informationen durch die Nerven zum Gehirn.
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4:42 - 4:45So können wir fühlen, wo unsere Füße sind,
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4:45 - 4:47ohne sie mit unseren Augen zu sehen.
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4:48 - 4:52Das aktuelle Amputationsparadigma ruiniert
diese dynamischen Muskelbeziehungen -
4:52 - 4:57und eliminiert dabei normale
propriozeptive Empfindungen. -
4:57 - 4:59Folglich kann eine Standardprothese
-
4:59 - 5:02keine Informationen darüber
in das Nervensystem rückkoppeln, -
5:02 - 5:05wo sich die Prothese im Raum befindet.
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5:05 - 5:08Der Patient kann daher die Positionen
und Bewegungen der Prothese -
5:08 - 5:13nicht wahrnehmen und fühlen,
ohne sie zu sehen. -
5:14 - 5:18Meine Beine wurden mit dieser Methode
aus der Bürgerkriegsära amputiert. -
5:19 - 5:20Ich kann meine Füße fühlen,
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5:20 - 5:23ich kann sie genau jetzt
als Phantomempfindung spüren. -
5:24 - 5:26Aber will ich sie bewegen, geht das nicht.
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5:26 - 5:29Es fühlt sich an, als steckten sie
in starren Skistiefeln. -
5:29 - 5:32Um diese Probleme zu lösen,
erfanden wir am MIT -
5:32 - 5:37das "agonist-antagonist
myoneural Interface" (AMI). -
5:37 - 5:40Die AMI-Methode verbindet
im verbliebenen Gliedmaß -
5:40 - 5:43Nerven mit einer externen,
bionischen Prothese. -
5:43 - 5:46Wie ist das AMI gestaltet
und wie funktioniert es? -
5:48 - 5:50Das AMI besteht aus zwei Muskeln,
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5:50 - 5:54einem Agonisten und einem Antagonisten,
die operativ verbunden sind. -
5:54 - 5:57Kontrahiert sich der Agonist
nach elektrischer Aktivierung, -
5:57 - 5:59dehnt sich der Antagonist.
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5:59 - 6:02Die muskeldynamische Interaktion bewirkt,
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6:02 - 6:05dass biologische Sensoren im Muskel
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6:05 - 6:09Informationen zur Länge der Muskelsehne,
zur Geschwindigkeit und Kraft des Muskels -
6:09 - 6:13an das zentrale Nervensystem senden,
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6:13 - 6:15So funktioniert die Propriozeption
der Muskelsehnen. -
6:15 - 6:18Es ist die primäre Art,
wie wir als Menschen -
6:18 - 6:22Positionen, Bewegungen und Kräfte
auf unseren Gliedmaßen fühlen können. -
6:22 - 6:24Wenn ein Bein amputiert wird,
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6:24 - 6:28verbindet der Chirurg
diese gegenüberliegenden Muskeln, -
6:28 - 6:29um ein AMI zu erzeugen.
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6:29 - 6:33Für die Steuerung und das Empfinden
von mehrteiligen Gelenkprothesen -
6:33 - 6:36können mannigfache AMI-Gebilde
geschaffen werden. -
6:36 - 6:40Künstliche Elektroden werden dann
auf jedem AMI-Muskel platziert -
6:40 - 6:43und kleine Computer im bionischen Teil
entschlüsseln diese Signale, -
6:43 - 6:46um an der bionischen Extremität
starke Motoren zu steuern. -
6:47 - 6:49Wenn sich das bionische Bein bewegt,
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6:49 - 6:51bewegen sich die AMI-Muskeln hin und her
-
6:51 - 6:53und senden Signale an das Gehirn,
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6:53 - 6:56wodurch die Person mit der Prothese
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6:56 - 7:00natürliche Empfindungen von Positionen
und Bewegungen der Prothese erfährt. -
7:00 - 7:05Können diese Prinzipien des Gewebedesigns
bei einem Menschen eingesetzt werden? -
7:06 - 7:10Vor ein paar Jahren hat mich
mein guter, 34-jähriger Freund Jim Ewing -
7:10 - 7:11um Hilfe gebeten.
-
7:12 - 7:14Jim hatte einen furchtbaren Kletterunfall.
-
7:14 - 7:17Er ist auf den Cayman Islands
15 Meter tief gefallen, -
7:17 - 7:21als sein Seil ihn nicht halten konnte
und er auf dem Boden aufschlug. -
7:21 - 7:24Er erlitt sehr viele Verletzungen:
-
7:24 - 7:27Punktierte Lunge und viele Knochenbrüche.
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7:28 - 7:33Nach seinem Unfall träumte er davon,
wieder Bergsteigen zu können. -
7:33 - 7:35Aber wie könnte das möglich sein?
-
7:37 - 7:40Die Antwort war Team Cyborg,
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7:40 - 7:44ein Team von Chirurgen,
Wissenschaftlern und Ingenieuren, -
7:44 - 7:48die am MIT versammelt wurden,
um Jim wieder das Klettern zu ermöglichen. -
7:48 - 7:53Teammitglied Dr. Matthew Carty
amputierte Jims schwer beschädigtes Bein -
7:53 - 7:57mit dem AMI-Chirurgie-Verfahren
am Brigham and Women's Hospital in Boston. -
7:57 - 8:01Ringbänder wurden erstellt
und an Jims Schienbein befestigt, -
8:01 - 8:03um die gegenüberliegenden Muskeln
wieder zu verbinden. -
8:03 - 8:06Das AMI-Verfahren
stellte die neurale Verbindung -
8:06 - 8:09zwischen Jims Knöchel-Fuß-Muskeln
und seinem Gehirn wieder her. -
8:10 - 8:12Wenn Jim sein Phantombein bewegt,
-
8:12 - 8:16bewegen sich die so verbundenen Muskeln
in dynamischen Paaren -
8:16 - 8:20und erzeugen Signale der Propriozeption,
die über die Nerven zum Gehirn gelangen. -
8:20 - 8:24Und so erlebt Jim normale Empfindungen
von Knöchel-Fuß-Positionen und Bewegungen, -
8:24 - 8:26selbst mit verbundenen Augen.
-
8:26 - 8:29Nach seinen Operationen
ist Jim hier im MIT-Labor. -
8:29 - 8:32Über die Elektroden verknüpften wir
Jims AMI-Muskeln elektrisch -
8:32 - 8:34mit einem bionischen Bein,
-
8:34 - 8:36und Jim lernte schnell,
wie man das bionische Bein -
8:36 - 8:40in vier verschiedenen Knöchel-Fuß-
Bewegungsrichtungen bewegt. -
8:40 - 8:43Wir waren schon davon begeistert,
aber dann stand Jim auf, -
8:43 - 8:46und was geschah,
war wirklich bemerkenswert. -
8:46 - 8:50Alle natürlichen Biomechaniken,
die vom zentralen Nervensystem kommen, -
8:50 - 8:56ergaben sich über die Prothese
als unwillkürliche, reflexive Handlung. -
8:57 - 9:01Alle Feinheiten der Fußplatzierung
während des Treppenaufgangs -- -
9:01 - 9:04(Beifall)
-
9:04 - 9:06erschienen vor unseren Augen.
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9:08 - 9:09Hier geht Jim Stufen hinunter,
-
9:09 - 9:13greift mit seinem bionischen Zeh
zur nächsten Stufe -
9:13 - 9:15und zeigt ganz automatisch
natürliche Bewegungen, -
9:15 - 9:18ohne dass er versucht,
seine Gliedmaßen zu bewegen. -
9:18 - 9:23Weil Jims Zentralnervensystem
die propriozeptiven Signale empfängt, -
9:23 - 9:27kann es das synthetische Bein
auf natürliche Weise genau kontrollieren. -
9:28 - 9:33Jetzt bewegt sich Jim und benimmt sich,
als wäre die Prothese ein Teil von ihm. -
9:34 - 9:36Zum Beispiel trat er eines Tages
-
9:36 - 9:39im Labor versehentlich
auf eine Rolle Isolierband. -
9:39 - 9:42Was tun Sie, wenn etwas
an Ihrem Schuh klebt? -
9:42 - 9:44Man bückt sich nicht runter;
das ist viel zu unbequem. -
9:44 - 9:46Stattdessen schüttelt man es ab,
-
9:46 - 9:47und genau das tat Jim,
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9:47 - 9:51nachdem er erst seit ein paar Stunden
neural mit dem Bein verbunden war. -
9:51 - 9:54Am interessantesten war für mich,
-
9:54 - 9:56als Jim uns erzählte, was er empfand.
-
9:56 - 10:00Er sagte: "Der Roboter
wurde ein Teil von mir." -
10:00 - 10:04Jim Ewing: Am Morgen nach dem ersten Mal,
als ich am Roboter angeschlossen war, -
10:04 - 10:09kam meine Tochter runter und fragte mich,
wie es sich anfühlte, ein Cyborg zu sein, -
10:09 - 10:13und meine Antwort war,
dass ich mich nicht wie ein Cyborg fühlte. -
10:13 - 10:17Es war, als hätte ich mein Bein,
-
10:17 - 10:22und ich war nicht so sehr
an den Roboter angeschlossen, -
10:22 - 10:25wie der Roboter an mich,
-
10:25 - 10:27und der Roboter wurde ein Teil von mir.
-
10:27 - 10:29Er wurde ziemlich schnell mein Bein.
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10:30 - 10:31Hugh Herr: Danke.
-
10:31 - 10:34(Beifall)
-
10:34 - 10:39Indem wir Jims Nervensystem bidirektional
mit seinem künstlichen Bein verbanden, -
10:39 - 10:42bewirkte es eine
neurologische Verkörperlichung. -
10:42 - 10:48Vermutlich weil Jim sein künstliches Bein
mitdenken und bewegen kann -
10:48 - 10:52und weil er diese Bewegungen
in seinem Nervensystem fühlen kann, -
10:52 - 10:55ist die Prothese nicht mehr
ein gesondertes Hilfsmittel, -
10:55 - 10:59sondern ein integraler Bestandteil
von Jim und seinem Körper. -
11:00 - 11:04Wegen der neurologischen Verkörperlichung
fühlt sich Jim nicht wie ein Cyborg. -
11:05 - 11:07Er fühlt sich, als hätte er
sein Bein zurück, -
11:07 - 11:09als hätte er seinen Körper zurück.
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11:10 - 11:11Jetzt werde ich oft gefragt,
-
11:11 - 11:14wann ich mich mit meinen Prothesen
neural bidirektional verbinden lasse, -
11:14 - 11:16wann ich ein Cyborg werden will.
-
11:16 - 11:19Die Wahrheit ist, ich zögere,
ein Cyborg zu werden. -
11:20 - 11:23Bevor meine Beine amputiert wurden,
war ich ein schrecklicher Schüler. -
11:23 - 11:26Ich bekam in der Schule
Fünfen und oft Sechsen. -
11:26 - 11:29Nachdem meine Glieder amputiert wurden,
-
11:29 - 11:31wurde ich plötzlich ein MIT-Professor.
-
11:31 - 11:34(Lachen)
-
11:34 - 11:36(Beifall)
-
11:37 - 11:42Ich befürchte, sobald ich wieder
neural mit meinen Beinen verbunden bin, -
11:42 - 11:46wird mein Gehirn wieder zu seinem
nicht so hellen Selbst zurückkehren. -
11:46 - 11:47(Lachen)
-
11:47 - 11:51Aber wissen Sie, das ist okay,
denn ich bin am MIT schon fest angestellt. -
11:51 - 11:53(Lachen)
-
11:53 - 11:55(Beifall)
-
11:55 - 11:58Ich glaube, die Reichweite
von NeuroEmbodied Design -
11:58 - 12:01wird weit über den Ersatz
von Gliedmaßen hinausreichen -
12:01 - 12:03und die Menschheit
in Bereiche führen, -
12:03 - 12:06die das menschliche Potenzial
grundlegend neu definieren. -
12:07 - 12:09In diesem 21. Jahrhundert
-
12:09 - 12:13werden Designer das Nervensystem
mit kraftvollen Exoskeletten verbinden, -
12:13 - 12:17die der Mensch mit seinen Gedanken
steuern und fühlen kann. -
12:18 - 12:21Die Muskeln im Körper
können umgestaltet werden, -
12:21 - 12:24um starke Motoren zu steuern,
-
12:24 - 12:28exoskeletale Bewegungen zu fühlen,
-
12:28 - 12:32und die menschliche Stärke, Sprunghöhe
und Laufgeschwindigkeit zu erhöhen. -
12:33 - 12:37In diesem 21. Jahrhundert
werden Menschen zu Superhelden. -
12:38 - 12:42Menschen können ihre Körper auch
um nicht-anthropomorphe Strukturen -
12:42 - 12:45wie z. B. Flügel erweitern
-
12:46 - 12:50und jede Flügelbewegung
im Nervensystem fühlen. -
12:51 - 12:54Leonardo da Vinci sagte:
"Wenn du das Fliegen einmal erlebt hast, -
12:54 - 12:58wirst du für immer auf Erden wandeln,
mit deinen Augen himmelwärts gerichtet, -
12:58 - 13:02denn dort bist du gewesen und dort
wird es dich immer wieder hinziehen." -
13:03 - 13:06Gegen Ende dieses Jahrhunderts,
-
13:06 - 13:10sind Menschen in Morphologie und Dynamik,
verglichen mit dem, wie wir heute sind, -
13:10 - 13:12nicht wiederzuerkennen.
-
13:12 - 13:15Die Menschheit wird fliegen
und sich in die Höhe schwingen. -
13:16 - 13:19Jim Ewing fiel auf die Erde
und war schwer verletzt, -
13:19 - 13:22aber seine Augen wanderten zum Himmel,
wo er sich immer hinsehnte. -
13:23 - 13:26Nach seinem Unfall träumte er nicht nur,
wieder gehen zu können, -
13:26 - 13:30sondern auch davon, zu seinem
geliebten Bergsteigen zurückzukehren. -
13:30 - 13:34Am MIT baute Team Cyborg
Jim ein Bein für die vertikale Welt, -
13:34 - 13:39ein hirngesteuertes mit vollen Positions-
und Bewegungsempfindungen. -
13:40 - 13:42Mit dieser Technologie
-
13:42 - 13:45kehrte Jim zu den Cayman Islands,
dem Ort seines Unfalls, zurück, -
13:45 - 13:49um als ein wiedererbauter Cyborg
erneut in den Himmel zu klettern. -
13:49 - 13:51(Brechende Wellen)
-
14:16 - 14:19(Beifall)
-
14:32 - 14:33Vielen Dank.
-
14:33 - 14:36(Beifall)
-
14:36 - 14:40Meine Damen und Herren, Jim Ewing,
der erste Cyborg-Bergsteiger. -
14:40 - 14:43(Beifall)
- Title:
- Wie wir Cyborgs werden und das menschliche Potential ausweiten
- Speaker:
- Hugh Herr
- Description:
-
Schon bald werden Menschen neuartige Körper haben, die die Grenze zwischen der natürlichen und der synthetischen Welt verwischen, sagt der Bionik-Designer Hugh Herr. In einem unvergesslichen Vortrag erläutert er "NeuroEmbodied Design", eine von ihm am MIT entwickelte Methode zur Schaffung von Cyborg-Funktionalität. Und er zeigt uns eine Zukunft, in der wir unsere Körper so ergänzt haben werden, dass das menschliche Potenzial neu bestimmt wird -- und wir vielleicht sogar zu Superhelden werden. "Gegen Ende dieses Jahrhunderts werden Menschen hinsichtlich Morphologie und Dynamik nicht mehr vergleichbar sein mit heutigen Menschen", glaubt Herr. "Die Menschheit wird fliegen und sich in die Höhe schwingen".
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 15:13
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for How we'll become cyborgs and extend human potential | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for How we'll become cyborgs and extend human potential | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for How we'll become cyborgs and extend human potential | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for How we'll become cyborgs and extend human potential | ||
Johannes Duschner accepted German subtitles for How we'll become cyborgs and extend human potential | ||
Johannes Duschner edited German subtitles for How we'll become cyborgs and extend human potential | ||
Andreas Herzog edited German subtitles for How we'll become cyborgs and extend human potential | ||
Johannes Duschner declined German subtitles for How we'll become cyborgs and extend human potential |