< Return to Video

Bruce Schneier: Die Illusion von Sicherheit.

  • 0:00 - 0:02
    Es gibt zwei Sicherheiten:
  • 0:02 - 0:04
    Sicherheit als Gefühl und als Realität.
  • 0:04 - 0:06
    und sie unterscheiden sich.
  • 0:06 - 0:08
    Sie können sich sicher fühlen
  • 0:08 - 0:10
    sogar, wenn sie es nicht sind.
  • 0:10 - 0:12
    Und sie können sicher sein
  • 0:12 - 0:14
    auch wenn sie sich nicht so fühlen.
  • 0:14 - 0:16
    Wir haben zwei separate Konzepte
  • 0:16 - 0:18
    verbunden mit demselben Begriff.
  • 0:18 - 0:20
    Was ich mit diesem Vortrag erreichen möchte
  • 0:20 - 0:22
    ist sie sauber zu trennen --
  • 0:22 - 0:24
    aufzuzeigen wo sie voneinander abweichen
  • 0:24 - 0:26
    und wo sie sich überschneiden.
  • 0:26 - 0:28
    Tatsächlich ist der Begriff Sicherheit ein Problem.
  • 0:28 - 0:30
    Es gibt nicht viele gute Bezeichnungen
  • 0:30 - 0:33
    für die Modelle über die wir reden werden.
  • 0:33 - 0:35
    Wenn wir Sicherheit
  • 0:35 - 0:37
    aus wirtschaftlicher Sicht betrachten
  • 0:37 - 0:39
    ist es ein Kompromiss.
  • 0:39 - 0:41
    Immer wenn sie Sicherheit erhalten
  • 0:41 - 0:43
    tauschen sie sie gegen etwas.
  • 0:43 - 0:45
    Ob dies aus persönlichen Gründen –
  • 0:45 - 0:47
    ob sie eine Alarmanlage zu Hause installieren –
  • 0:47 - 0:50
    oder eine nationale Entscheidungen -- ob sie in einem anderen Land intervenieren --
  • 0:50 - 0:52
    sie tauschen etwas ein
  • 0:52 - 0:55
    sei es Geld oder Zeit, Komfort, Ressourcen
  • 0:55 - 0:58
    vielleicht grundlegende Rechte.
  • 0:58 - 1:01
    Die Frage bei Betrachtung von Sicherheit ist
  • 1:01 - 1:04
    nicht ob es uns Sicherheit gibt,
  • 1:04 - 1:07
    sonder ob es den Tausch wert ist.
  • 1:07 - 1:09
    Sie haben in den letzten Jahren gehört,
  • 1:09 - 1:11
    dass die Welt sicherer ist, weil Saddam Hussein nicht mehr an der Macht ist.
  • 1:11 - 1:14
    Das mag stimmen ist aber nicht unbedingt relevant.
  • 1:14 - 1:17
    Die Frage ist, ob es den Aufwand wert war?
  • 1:17 - 1:20
    Und sie treffen die Entscheidung,
  • 1:20 - 1:22
    ob es die Invasion wert war.
  • 1:22 - 1:24
    So denken Sie über Sicherheit --
  • 1:24 - 1:26
    aus wirtschaftlicher Sicht.
  • 1:26 - 1:29
    Oft gibt es hier kein Richtig oder Falsch
  • 1:29 - 1:31
    Einige von uns haben eine Alarmanlage zu Hause
  • 1:31 - 1:33
    andere nicht.
  • 1:33 - 1:35
    Und es hängt davon ab, wo wir leben
  • 1:35 - 1:37
    ob wir alleine leben oder eine Familie haben
  • 1:37 - 1:39
    wieviel Kram wir haben
  • 1:39 - 1:41
    wie stark wir bereit sind das Risiko
  • 1:41 - 1:43
    von Diebstahl in Kauf zu nehmen.
  • 1:43 - 1:45
    Auch in der Politik
  • 1:45 - 1:47
    gibt es verschiedene Meinungen.
  • 1:47 - 1:49
    Oft geht es bei diesem Tausch
  • 1:49 - 1:51
    um mehr als um Sicherheit
  • 1:51 - 1:53
    und ich denke, das ist wirklich wichtig.
  • 1:53 - 1:55
    Menschen haben einen natürliche Intuition
  • 1:55 - 1:57
    in Bezug auf diese Tauschhandel.
  • 1:57 - 1:59
    Wir treffen sie jeden Tag --
  • 1:59 - 2:01
    gestern Nacht in meinem Hotelzimmer,
  • 2:01 - 2:03
    als ich entschied die Tür doppelt abzuschließen,
  • 2:03 - 2:05
    oder Sie, auf dem Weg hierher in ihrem Auto,
  • 2:05 - 2:07
    wenn wir mittags essen gehen
  • 2:07 - 2:10
    und wir entscheiden das Essen ist kein Gift und wir essen es.
  • 2:10 - 2:12
    Wir machen diesen Tausch immer wieder
  • 2:12 - 2:14
    viele Male, jeden Tag.
  • 2:14 - 2:16
    Oft nehmen wir ihn nicht einmal war.
  • 2:16 - 2:18
    Er ist Teil des Lebens; wir alle tun es.
  • 2:18 - 2:21
    Jede Lebensform tut es.
  • 2:21 - 2:23
    Stellen sie sich ein Kaninchen auf einem Feld vor das Gras isst,
  • 2:23 - 2:26
    das Kaninchen sieht einen Fuchs.
  • 2:26 - 2:28
    Dieses Kaninchen wird seine Sicherheit abwägen:
  • 2:28 - 2:30
    "Sollte ich bleiben oder fliehen?"
  • 2:30 - 2:32
    Und wenn sie darüber nachdenken,
  • 2:32 - 2:35
    Kaninchen, die gut bei solchen Entscheidungen sind,
  • 2:35 - 2:37
    neigen dazu, zu Leben und sich fortzupflanzen,
  • 2:37 - 2:39
    Kaninchen, die schlecht darin sind
  • 2:39 - 2:41
    werden gegessen werden oder verhungern.
  • 2:41 - 2:43
    Denken Sie, dass wir,
  • 2:43 - 2:46
    als erfolgreichste Spezies auf diesen Planeten --
  • 2:46 - 2:48
    Sie, ich, alle –
  • 2:48 - 2:51
    richtig gut sein sollten im Abwägen dieser Entscheidungen.
  • 2:51 - 2:53
    Es scheint so, dass wir immer wieder
  • 2:53 - 2:56
    hoffnungslos schlecht darin sind.
  • 2:56 - 2:59
    Ich denke, dass ist eine grundlegend interessante Frage.
  • 2:59 - 3:01
    Ich geben Ihnen die kurze Antwort.
  • 3:01 - 3:03
    Die Antwort ist, dass wir auf das Gefühl von Sicherheit reagieren
  • 3:03 - 3:06
    und nicht auf die Realität.
  • 3:06 - 3:09
    In den meisten Fällen funktioniert dieses Modell.
  • 3:10 - 3:12
    Meistens
  • 3:12 - 3:15
    sind Gefühl und Realität das Gleiche.
  • 3:15 - 3:17
    Sicherlich stimmt das
  • 3:17 - 3:20
    für den größten Teil der menschlichen Vorgeschichte.
  • 3:20 - 3:23
    Wir haben diese Fähigkeit entwickelt,
  • 3:23 - 3:25
    weil es im Sinne der Evolution war.
  • 3:25 - 3:27
    Eine Sicht ist,
  • 3:27 - 3:29
    dass wir hochoptimiert sind
  • 3:29 - 3:31
    für Gefahrensentscheidungen,
  • 3:31 - 3:34
    die örtlich begrenzt auf das Leben in einem Familienverband
  • 3:34 - 3:37
    im ostafrikanischen Hochland im Jahr 100 000 v. Chr. abgestimmt sind.
  • 3:37 - 3:40
    2010 in New York nicht so sehr.
  • 3:41 - 3:44
    Es gibt hier mehrere Verzerrungen beim Abschätzen von Gefahren.
  • 3:44 - 3:46
    Es gibt dabei eine Menge gute Experimente.
  • 3:46 - 3:49
    Und sie können sehen, dass bestimmte Verzerrungen immer und immer wieder vorkommen.
  • 3:49 - 3:51
    Ich werde Ihnen vier nennen.
  • 3:51 - 3:54
    Wir neigen dazu spektakuläre und seltene Gefahren zu übertreiben
  • 3:54 - 3:56
    und allgemeine Gefahren herunterzuspielen --
  • 3:56 - 3:59
    Fliegen gegenüber Autofahren.
  • 3:59 - 4:01
    Das Unbekannte wird als
  • 4:01 - 4:04
    gefährlicher wahrgenommen als das Gewohnte.
  • 4:05 - 4:07
    Ein Beispiel ist,
  • 4:07 - 4:10
    dass Menschen sich vor der Entführung durch Fremde fürchten
  • 4:10 - 4:13
    während Daten zeigen, dass eine Entführung durch Verwandte üblicher ist.
  • 4:13 - 4:15
    Das gilt für Kinder.
  • 4:15 - 4:18
    Drittens, personifizierte Gefahren
  • 4:18 - 4:21
    werden stärker wahrgenommen als anonyme Gefahren --
  • 4:21 - 4:24
    deshalb erschreckt uns Bin Laden mehr, weil er einen Namen hat.
  • 4:24 - 4:26
    Und viertens
  • 4:26 - 4:28
    unterschätzen Menschen Gefahren
  • 4:28 - 4:30
    in Situationen, die Sie kontrollieren
  • 4:30 - 4:34
    und überschätzen Sie in Situationen, die sie nicht kontrollieren.
  • 4:34 - 4:37
    Sobald sie anfangen zu rauchen oder skydiven,
  • 4:37 - 4:39
    spielen sie die Gefahren herunter.
  • 4:39 - 4:42
    Wenn eine Gefahr Druck auf Sie ausübt -- Terrorismus war ein gutes Beispiel --
  • 4:42 - 4:45
    werden Sie übertreiben, weil sie nicht das Gefühl haben, dass es in ihrer Macht liegt.
  • 4:47 - 4:50
    Es gibt einige andere dieser Verzerrungen, sogenannte kognitive Verzerrungen,
  • 4:50 - 4:53
    die unsere Gefahrensabwägung beeinträchtigen.
  • 4:53 - 4:55
    Da ist die Verfügbarkeitsheuristik,
  • 4:55 - 4:57
    was im Grunde bedeutet,
  • 4:57 - 5:00
    dass wir die Wahrscheinlichkeit von etwas danach abschätzen,
  • 5:00 - 5:04
    wie leicht man sich an ähnliche Beispiele erinnert.
  • 5:04 - 5:06
    Sie können sich also vorstellen, wie das funktioniert.
  • 5:06 - 5:09
    Wenn sie oft von einer Tigerattacke hören, dann müssen viele Tiger in der Gegend sein.
  • 5:09 - 5:12
    Wenn sie nicht viel über Löwenangriffe hören, dann sind nicht viele Löwen in der Gegend
  • 5:12 - 5:15
    Das funktioniert solange bis wir Zeitungen erfinden.
  • 5:15 - 5:17
    Weil Zeitungen
  • 5:17 - 5:19
    immer und immer wieder seltene Gefahren
  • 5:19 - 5:21
    besprechen.
  • 5:21 - 5:23
    Ich erzähle Leuten, wenn es in den Nachrichten ist, dann sorge dich nicht darüber.
  • 5:23 - 5:25
    Weil laut Definition
  • 5:25 - 5:28
    Nachrichten etwas sind, das fast nie passiert.
  • 5:28 - 5:30
    (Gelächter)
  • 5:30 - 5:33
    Wenn etwas so gewöhnlich ist, dass es keine Nachricht mehr ist --
  • 5:33 - 5:35
    Autounfälle, häusliche Gewalt --
  • 5:35 - 5:38
    das sind Gefahren über die sie sich Sorgen sollten.
  • 5:38 - 5:40
    Wir sind außerdem eine Spezies der Geschichtenerzähler.
  • 5:40 - 5:43
    Wir sprechen auf Geschichten besser an als auf Daten.
  • 5:43 - 5:45
    Und dazu kommt noch etwas von unserer Rechenschwäche.
  • 5:45 - 5:48
    Ich meine der Scherz "Eins, Zwei, Drei, ganz viele" ist irgendwo richtig.
  • 5:48 - 5:51
    Wir sind richtig gut mit kleinen Zahlen.
  • 5:51 - 5:53
    Eine Mango, zwei Mangos, drei Mangos,
  • 5:53 - 5:55
    10.000 Mangos, 100.000 Mangos --
  • 5:55 - 5:58
    Es sind immer noch mehr Mangos als Sie essen können bevor sie verfaulen.
  • 5:58 - 6:01
    Die Hälfte, ein Viertel, ein Fünftel -- wir sind gut darin.
  • 6:01 - 6:03
    Ein Millionstel, ein Milliardstel --
  • 6:03 - 6:06
    sie passieren beide so gut wie nie.
  • 6:06 - 6:08
    Wir haben also Schwierigkeiten mit Risiken
  • 6:08 - 6:10
    die nicht alltäglich sind.
  • 6:10 - 6:12
    Und was diese kognitiven Verzerrungen tun,
  • 6:12 - 6:15
    ist dass sie als Filter zwischen uns und der Realität agieren.
  • 6:15 - 6:17
    Und das Ergebnis
  • 6:17 - 6:19
    ist das Gefühl und Realität aus dem Gleichgewicht geraten,
  • 6:19 - 6:22
    sie unterscheiden sich.
  • 6:22 - 6:25
    Jetzt haben sie entweder ein Gefühl -- Sie fühlen sich sicherer als sie sind.
  • 6:25 - 6:27
    Da ist ein falsches Empfinden von Sicherheit.
  • 6:27 - 6:29
    Oder andersherum,
  • 6:29 - 6:31
    und das ist ein falsches Empfinden von Unsicherheit.
  • 6:31 - 6:34
    Ich schreibe viel über das "Sicherheitstheater"
  • 6:34 - 6:37
    was Produkte sind, die den Menschen ein sicheres Gefühl geben,
  • 6:37 - 6:39
    aber genau genommen gar nichts bewirken.
  • 6:39 - 6:41
    Es gibt kein richtiges Wort für die Dinge, die uns Sicherheit geben,
  • 6:41 - 6:43
    aber uns nicht Sicherheit fühlen lassen.
  • 6:43 - 6:46
    Vielleicht ist das was die CIA für uns tun sollte.
  • 6:48 - 6:50
    Zurück zu Wirtschaftswissenschaften.
  • 6:50 - 6:54
    Wenn die Wirtschaft, wenn der Markt Sicherheit antreibt,
  • 6:54 - 6:56
    und wenn Leute Kompromisse machen
  • 6:56 - 6:59
    basierend auf dem Gefühl von Sicherheit,
  • 6:59 - 7:01
    dann ist es geschickt für Firmen
  • 7:01 - 7:03
    für einen wirtschaftlichen Bonus
  • 7:03 - 7:06
    Menschen ein sicheres Gefühl zu geben.
  • 7:06 - 7:09
    Und es gibt zwei Wege das zu tun.
  • 7:09 - 7:11
    Erstens können sie Leute tatsächlich Sicherheit geben
  • 7:11 - 7:13
    und hoffen, dass sie es bemerken.
  • 7:13 - 7:16
    Oder zweitens, sie geben den Leuten nur ein Gefühl von Sicherheit
  • 7:16 - 7:19
    und hoffen dass sie es nicht bemerken.
  • 7:20 - 7:23
    Was nehmen die Leute wahr ?
  • 7:23 - 7:25
    Nun einige Dinge:
  • 7:25 - 7:27
    Verständnis von Sicherheit,
  • 7:27 - 7:29
    der Risiken, der Gefahren,
  • 7:29 - 7:32
    der Gegenmaßnahmen, wie sie funktionieren.
  • 7:32 - 7:34
    Je mehr Sie über diese Dinge Bescheid wissen
  • 7:34 - 7:37
    desto wahrscheinlicher ist es, dass Ihre Gefühle mit der Realität übereinstimmen.
  • 7:37 - 7:40
    Genügend Beispiele aus der realen Welt helfen.
  • 7:40 - 7:43
    Wir alle wissen die Kriminalitätsrate in unserer Nachbarschaft,
  • 7:43 - 7:46
    weil wir dort leben, und wir bekommen ein Gefühl dafür
  • 7:46 - 7:49
    das im Grunde der Realität entspricht.
  • 7:49 - 7:52
    Das Sicherheitstheater wird aufgedeckt,
  • 7:52 - 7:55
    wenn es offensichtlich ist, dass es nicht richtig funktioniert.
  • 7:55 - 7:59
    Okay, was löst die Wahrnehmung bei den Leuten aus?
  • 7:59 - 8:01
    Nun, ein unzureichendes Verständnis.
  • 8:01 - 8:04
    Wenn sie die Risiken nicht verstehen, verstehen sie nicht die Kosten,
  • 8:04 - 8:06
    werden sie wahrscheinlich falsch abwägen
  • 8:06 - 8:09
    und ihr Gefühl wird nicht mit der Realität übereinstimmen.
  • 8:09 - 8:11
    Nicht genug der Beispiele.
  • 8:11 - 8:13
    Ereignissen geringer Wahrscheinlichkeit
  • 8:13 - 8:15
    haftet ein Problem an:
  • 8:15 - 8:17
    wenn zum Beispiel,
  • 8:17 - 8:19
    Terrorismus fast nie passiert,
  • 8:19 - 8:21
    ist es wirklich schwierig die Effektivität
  • 8:21 - 8:24
    von Antiterrormaßnahmen zu beurteilen.
  • 8:25 - 8:28
    Das ist der Grund warum wir Jungfrauen opfern,
  • 8:28 - 8:31
    und warum mystische Erklärungen einfach gut funktionieren.
  • 8:31 - 8:34
    Es gibt nicht genug Beispiele für Misserfolge.
  • 8:35 - 8:38
    Dazu Gefühle, die Tatsachen verschleiern --
  • 8:38 - 8:40
    die kognitiven Verzerrungen über die ich vorher gesprochen habe,
  • 8:40 - 8:43
    Ängste, verbreiteter Glaube
  • 8:43 - 8:46
    sind im Kern ein unpassendes Modell der Realität.
  • 8:47 - 8:50
    Lassen Sie mich die Dinge verkomplizieren.
  • 8:50 - 8:52
    Ich habe Gefühl und Realität
  • 8:52 - 8:55
    Ich möchte ein drittes Element hinzufügen: Modelle
  • 8:55 - 8:57
    Gefühle und Modelle sind in unserem Kopf
  • 8:57 - 8:59
    Realität ist die Welt da draußen.
  • 8:59 - 9:02
    Es ändert sich nicht; es ist real.
  • 9:02 - 9:04
    Gefühle basieren auf unserer Intuition.
  • 9:04 - 9:06
    Modelle basieren auf Ursachen.
  • 9:06 - 9:09
    Das ist grundlegende Unterschied.
  • 9:09 - 9:11
    In einer primitiven und einfachen Welt,
  • 9:11 - 9:14
    gibt es wirklich kein Grund für ein Modell.
  • 9:14 - 9:17
    Weil das Gefühl der Realität so nah ist,
  • 9:17 - 9:19
    brauchen sie kein Modell.
  • 9:19 - 9:21
    Aber in einer modernen und komplexen Welt
  • 9:21 - 9:23
    brauchen sie Modelle
  • 9:23 - 9:26
    um die vielen Risiken mit denen wir konfrontiert sind zu verstehen.
  • 9:27 - 9:29
    Es gibt kein Gefühl für Bakterien.
  • 9:29 - 9:32
    Sie brauchen ein Modell um sie zu verstehen.
  • 9:32 - 9:34
    Dieses Modell
  • 9:34 - 9:37
    ist eine intelligente Darstellung der Realität.
  • 9:37 - 9:40
    Es ist natürlich begrenzt durch Wissenschaft
  • 9:40 - 9:42
    durch Technik.
  • 9:42 - 9:45
    Wir konnten keine Theorie der Keime entwickeln
  • 9:45 - 9:48
    bevor wir die Mikroskope erfunden hatten, um sie zu sehen.
  • 9:49 - 9:52
    Es ist begrenzt durch unsere kognitiven Verzerrungen,
  • 9:52 - 9:54
    hat aber die Fähigkeit,
  • 9:54 - 9:56
    unsere Gefühle außer Kraft zu setzen.
  • 9:56 - 9:59
    Woher bekommen wir diese Modelle? Wir bekommen sie von anderen.
  • 9:59 - 10:02
    Wir bekommen sie von Religion, Kultur,
  • 10:02 - 10:04
    Lehrern, Älteren.
  • 10:04 - 10:06
    Vor einigen Jahren
  • 10:06 - 10:08
    war ich auf Safari in Südafrika.
  • 10:08 - 10:11
    Der Fährtenleser mit dem ich dort war, wuchs im Krüger Nationalpark auf.
  • 10:11 - 10:14
    Er hatte einige sehr komplizierte Modelle wie man überlebt.
  • 10:14 - 10:16
    Und es hing davon ab ob wir von einem Löwen, Leoparden,
  • 10:16 - 10:18
    Rhinozeros oder einem Elefanten angegriffen werden --
  • 10:18 - 10:21
    und wann man weglaufen muss, und wann man auf einen Baum klettern muss --
  • 10:21 - 10:23
    wann mann niemals auf einen Baum klettern kann.
  • 10:23 - 10:26
    Ich wäre innerhalb eines Tages gestorben,
  • 10:26 - 10:28
    aber er war dort geboren
  • 10:28 - 10:30
    und verstand sich darauf zu überleben.
  • 10:30 - 10:32
    Ich bin in New York City geboren.
  • 10:32 - 10:35
    Ich hätte ihn mit nach New York nehmen können und er wäre innerhalb eines Tages gestorben.
  • 10:35 - 10:37
    (Gelächter)
  • 10:37 - 10:39
    Weil wir verschiedene Modelle haben
  • 10:39 - 10:42
    basierend auf unseren unterschiedlichen Erfahrungen.
  • 10:43 - 10:45
    Modelle können aus den Medien kommen,
  • 10:45 - 10:48
    von unseren gewählten Vertretern.
  • 10:48 - 10:51
    Denken sie an Modelle über Terrorismus,
  • 10:51 - 10:54
    Kindesentführung
  • 10:54 - 10:56
    Sicherheit im Flugzeug, Sicherheit im Auto.
  • 10:56 - 10:59
    Modelle können aus der Industrie kommen.
  • 10:59 - 11:01
    Die beiden, die ich verfolge sind Überwachungskameras
  • 11:01 - 11:03
    und Ausweise,
  • 11:03 - 11:06
    etliche unserer Computersicherheitsmodelle kommen daher.
  • 11:06 - 11:09
    Viele Modelle kommen aus der Wissenschaft.
  • 11:09 - 11:11
    Gesundheitsmodelle sind ein tolles Beispiel.
  • 11:11 - 11:14
    Denken sie an Krebs, Vogelgrippe, Schweinegrippe, SARS.
  • 11:14 - 11:17
    Alle unserer Gefühle von Sicherheit
  • 11:17 - 11:19
    über diese Krankheiten
  • 11:19 - 11:21
    kommen von Modellen
  • 11:21 - 11:24
    die uns, wirklich, von der Wissenschaft gefiltert durch die Medien gegeben werden.
  • 11:25 - 11:28
    Modelle können sich ändern.
  • 11:28 - 11:30
    Modelle sind nicht statisch.
  • 11:30 - 11:33
    Je wohler wir uns in einer Umgebung fühlen,
  • 11:33 - 11:37
    desto eher stimmt unser Modell mit unserem Gefühl überein.
  • 11:38 - 11:40
    Ein Beispiel mag sein,
  • 11:40 - 11:42
    wenn Sie 100 Jahre zurück gehen
  • 11:42 - 11:45
    als Elektrizität allmählich eingeführt wurde,
  • 11:45 - 11:47
    gab es eine Menge Ängste.
  • 11:47 - 11:49
    Ich meine, es gab Leute, die Angst hatten Türklingeln zu drücken,
  • 11:49 - 11:52
    weil sie mit Elektrizität betrieben wurden, und die war gefährlich.
  • 11:52 - 11:55
    Für uns ist Elektrizität einfach banal.
  • 11:55 - 11:57
    Wir wechseln Glühbirnen
  • 11:57 - 11:59
    ohne darüber nachzudenken.
  • 11:59 - 12:03
    Unser Modell der Sicherheit um Elektrizität
  • 12:03 - 12:06
    ist etwas in das wir hineingeboren wurden.
  • 12:06 - 12:09
    Es hat sich nicht geändert als wir aufwuchsen
  • 12:09 - 12:12
    und wir sind gut darin.
  • 12:12 - 12:14
    Oder denken sie an die Risiken
  • 12:14 - 12:16
    des Internet über Generationen hinweg --
  • 12:16 - 12:18
    wie unsere Eltern Sicherheit im Internet herangehen,
  • 12:18 - 12:20
    und wie wir das tun,
  • 12:20 - 12:23
    oder unsere Kinder es tun werden.
  • 12:23 - 12:26
    Modelle verschwinden letztendlich in den Hintergrund.
  • 12:27 - 12:30
    Intuitiv ist nur ein anderes Wort für vertraut.
  • 12:30 - 12:32
    Wenn Ihr Modell nah an der Realität ist
  • 12:32 - 12:34
    und es mit den Gefühlen verschmilzt,
  • 12:34 - 12:37
    wissen sie oft gar nicht dass es da ist.
  • 12:37 - 12:39
    Ein schönes Beispiel dafür
  • 12:39 - 12:42
    gab es letztes Jahr mit der Schweinegrippe.
  • 12:42 - 12:44
    Als die Schweinegrippe zuerst auftrat
  • 12:44 - 12:48
    verursachten die ersten Nachrichten eine Menge Überreaktionen.
  • 12:48 - 12:50
    Jetzt hatte sie einen Namen
  • 12:50 - 12:52
    was sie erschreckender machte als die gewöhnliche Grippe,
  • 12:52 - 12:54
    obwohl die mehr Tode auslöste.
  • 12:54 - 12:58
    Die Leute dachten, dass Ärzte in der Lage sein sollten damit umzugehen.
  • 12:58 - 13:00
    Es gab also ein Gefühl mangelnder Kontrolle.
  • 13:00 - 13:02
    Diese beiden Dinge
  • 13:02 - 13:04
    ließen das Risiko größer erscheinen als es war.
  • 13:04 - 13:07
    Als die Neuartigkeit nachließ, die Monate vorbeigingen
  • 13:07 - 13:09
    gab es ein Maß an Toleranz
  • 13:09 - 13:11
    die Leute hatten sich daran gewöhnt.
  • 13:11 - 13:14
    Es gab keine neuen Erkenntnisse, aber weniger Angst.
  • 13:14 - 13:16
    Im Herbst
  • 13:16 - 13:18
    dachten die Leute
  • 13:18 - 13:20
    die Ärzte sollten mittlerweile das Problem gelöst haben.
  • 13:20 - 13:22
    Und es gab eine Art Zweiteilung --
  • 13:22 - 13:24
    die Leute hatten zu wählen
  • 13:24 - 13:28
    zwischen Angst und Akzeptanz --
  • 13:28 - 13:30
    wirklicher Angst und Desinteresse --
  • 13:30 - 13:33
    sie wählten eine Art von Misstrauen.
  • 13:33 - 13:36
    Als die Impfung letzten Winter verfügbar war,
  • 13:36 - 13:39
    gab es eine Menge Leute -- eine überraschende Anzahl --
  • 13:39 - 13:42
    die sich weigerten sie zu nehmen. --
  • 13:43 - 13:45
    ein schönes Beispiel
  • 13:45 - 13:48
    wie das Gefühl der Sicherheit der Leute sich ändert, wie sich ihr Modell ändert,
  • 13:48 - 13:50
    irgendwie chaotisch
  • 13:50 - 13:52
    ohne neue Information,
  • 13:52 - 13:54
    ohne neuen Input.
  • 13:54 - 13:57
    So etwas ähnliches passiert häufig.
  • 13:57 - 14:00
    Ich werde ihnen eine weitere Komplikation zeigen.
  • 14:00 - 14:03
    Wir haben Gefühl, Modell, Realität.
  • 14:03 - 14:05
    Ich habe eine sehr relativistische Sicht auf Sicherheit.
  • 14:05 - 14:08
    Ich denke es hängt vom Beobachter ab.
  • 14:08 - 14:10
    Und die meisten Sicherheitsentscheidungen
  • 14:10 - 14:14
    sind eine Vielzahl von Menschen involviert.
  • 14:14 - 14:16
    Lobbyisten
  • 14:16 - 14:19
    mit bestimmten Zielkonflikten
  • 14:19 - 14:21
    werden versuchen die Entscheidung zu beeinflussen.
  • 14:21 - 14:23
    Ich nenne das ihre Agenda.
  • 14:23 - 14:25
    Agenda, Sie wissen ja --
  • 14:25 - 14:28
    das ist Marketing, das ist Politik --
  • 14:28 - 14:31
    der Versuch, Sie zu überzeugen, ein Modell gegen ein anderes zu stellen,
  • 14:31 - 14:33
    der Versuch, sie zu überzeugen, ein Modell zu ignorieren
  • 14:33 - 14:36
    und ihren Gefühlen zu vertrauen.
  • 14:36 - 14:39
    Leute mit Modellen, die sie nicht mögen, an den Rand zu drängen.
  • 14:39 - 14:42
    Das ist nicht ungewöhnlich.
  • 14:42 - 14:45
    Ein Beispiel, ein tolles Beispiel, ist die Gefahr des Rauchens.
  • 14:46 - 14:49
    In der Geschichte der letzten 50 Jahre zeigt die Gefahr des Rauchens,
  • 14:49 - 14:51
    wie sich ein Modell ändert,
  • 14:51 - 14:54
    und es zeigt wie eine Industrie gegen
  • 14:54 - 14:56
    ein Modell ankämpft, welches sie nicht mögen.
  • 14:56 - 14:59
    Vergleichen Sie dazu die Mitraucherdebatte --
  • 14:59 - 15:02
    die etwa zwanzig Jahre hinterher hinkt.
  • 15:02 - 15:04
    Denken sie an Sicherheitsgurte.
  • 15:04 - 15:06
    Als ich ein Kind war, trug niemand einen Sicherheitsgurt.
  • 15:06 - 15:08
    Heutzutage wird kein Kind Sie fahren lassen
  • 15:08 - 15:10
    wenn sie nicht einen Sicherheitsgurt tragen.
  • 15:11 - 15:13
    Vergleichen Sie dazu die Airbag-Debatte --
  • 15:13 - 15:16
    die wahrscheinlich 30 Jahre hinten liegt.
  • 15:16 - 15:19
    Alles Beispiele der Veränderung von Modellen.
  • 15:21 - 15:24
    Was wir lernen ist, dass es schwer ist, Modelle zu ändern.
  • 15:24 - 15:26
    Modelle sind schwer abzuschütteln.
  • 15:26 - 15:28
    Wenn sie Ihren Gefühlen entsprechen,
  • 15:28 - 15:31
    wissen Sie noch nicht einmal, dass Sie ein Modell haben.
  • 15:31 - 15:33
    Und es gibt noch eine andere kognitive Verzerrung:
  • 15:33 - 15:35
    Ich nenne es Bestätigungsfehler,
  • 15:35 - 15:38
    indem wir dazu tendieren Daten zu akzeptieren
  • 15:38 - 15:40
    die unseren Glaubensatz bestätigen
  • 15:40 - 15:43
    und Daten abzulehnen die unserem Glaubensatz widersprechen.
  • 15:44 - 15:46
    Also werden wir Beweise gegen unser Modell
  • 15:46 - 15:49
    wahrscheinlich ignorieren sogar wenn sie zwingend sind.
  • 15:49 - 15:52
    Es muss schon sehr zwingend sein, ehe wir aufmerksam werden.
  • 15:53 - 15:55
    Neue Modelle, die über längere Zeiträume reichen sind schwierig.
  • 15:55 - 15:57
    Globale Erwärmung ist ein tolles Beispiel.
  • 15:57 - 15:59
    Wir sind schrecklich
  • 15:59 - 16:01
    mit Modellen, die sich über 80 Jahre erstrecken.
  • 16:01 - 16:03
    Wir können die nächste Ernte machen.
  • 16:03 - 16:06
    Wir können funktionieren solange bis unsere Kinder aufwachsen.
  • 16:06 - 16:09
    Aber 80 Jahre, darin sind wir einfach nicht gut.
  • 16:09 - 16:12
    Es ist also ein sehr schwierig zu akzeptierendes Modell.
  • 16:12 - 16:16
    Wir können beide Modell gleichzeitig in unserem Kopf haben
  • 16:16 - 16:19
    oder diese Art von Problem,
  • 16:19 - 16:22
    wo wir beide Glaubenssätze zusammenhalten
  • 16:22 - 16:24
    oder die kognitive Dissonanz.
  • 16:24 - 16:26
    Letztendlich
  • 16:26 - 16:29
    wird das neue Modell das alte ersetzen
  • 16:29 - 16:32
    Starke Gefühle können ein Modell schaffen.
  • 16:32 - 16:35
    Der 11. September schaffte ein solches Sicherheitsmodell
  • 16:35 - 16:37
    in den Köpfen vieler Leute.
  • 16:37 - 16:40
    Auch eine persönliche Erfahrung mit einer Straftat kann dies tun,
  • 16:40 - 16:42
    persönliches Gesundheitsrisiko.
  • 16:42 - 16:44
    ein Gesundheitsrisiko in den Nachrichten.
  • 16:44 - 16:46
    Diese Momente werden von Psychiatern
  • 16:46 - 16:48
    Blitzlichtmomente genannt.
  • 16:48 - 16:51
    Sie können unmittelbar ein Modell schaffen,
  • 16:51 - 16:54
    weil sie sehr gefühlsgeladen sind.
  • 16:54 - 16:56
    In der technisierten Welt
  • 16:56 - 16:58
    haben wir nicht die Erfahrung
  • 16:58 - 17:00
    Modelle zu beurteilen.
  • 17:00 - 17:02
    Und wir sind auf andere angewiesen. Wir sind auf Stellvertreter angewiesen.
  • 17:02 - 17:06
    Ich meine dies funktioniert so lange es darum geht, andere zu korrigieren.
  • 17:06 - 17:08
    Wir vertrauen auf staatliche Vertretungen,
  • 17:08 - 17:13
    uns mitzuteilen welche Arzneimittel sicher sind.
  • 17:13 - 17:15
    Ich bin gestern her geflogen.
  • 17:15 - 17:17
    Ich habe das Flugzeug nicht überprüft.
  • 17:17 - 17:19
    Ich vertraute einer anderen Gruppe,
  • 17:19 - 17:22
    festzustellen ob mein Flugzeug sicher war um damit zu fliegen.
  • 17:22 - 17:25
    Wir sind hier, niemand von uns fürchtet, dass uns das Dach auf den Kopf fällt,
  • 17:25 - 17:28
    nicht weil wir es überprüft haben,
  • 17:28 - 17:30
    sondern weil wir ziemlich sicher sind,
  • 17:30 - 17:33
    dass die Gebäudevorschriften hier sehr gut sind.
  • 17:33 - 17:35
    Es ist ein Modell, dass wir einfach akzeptieren
  • 17:35 - 17:37
    größtenteils durch Glauben.
  • 17:37 - 17:40
    Und das ist in Ordnung.
  • 17:42 - 17:44
    Was wir wollen
  • 17:44 - 17:46
    ist das Leute sich mit besseren
  • 17:46 - 17:48
    Modellen anfreuden --
  • 17:48 - 17:50
    sie mit ihren Gefühlen reflektiert haben --
  • 17:50 - 17:54
    um ihnen zu erlauben Sicherheitsabwägungen zu machen.
  • 17:54 - 17:56
    Wenn diese aus dem Gleichgewicht geraten,
  • 17:56 - 17:58
    dann haben sie zwei Optionen.
  • 17:58 - 18:00
    Erstens, sie können die Gefühle der Leute richten,
  • 18:00 - 18:02
    direkt an Gefühle appelieren.
  • 18:02 - 18:05
    Es ist Manipulation, aber es kann funktionieren.
  • 18:05 - 18:07
    Zweitens, der ehrlichere Weg ist,
  • 18:07 - 18:10
    das Modell direkt in Ordnung zu bringen.
  • 18:11 - 18:13
    Veränderungen passieren langsam.
  • 18:13 - 18:16
    Die Raucherdebatte brauchte 40 Jahre,
  • 18:16 - 18:19
    und das war eine einfache.
  • 18:19 - 18:21
    Einige dieser Dinge sind schwer.
  • 18:21 - 18:23
    Ich meine richtig schwer,
  • 18:23 - 18:25
    Information scheint unsere beste Hoffnung zu sein.
  • 18:25 - 18:27
    Und ich habe gelogen.
  • 18:27 - 18:29
    Erinnern sie sich, als ich Gefühl, Modell, Realität sagte.
  • 18:29 - 18:32
    Ich sagte Realität verändert sich nicht. Tatsächlich ändert sie sich.
  • 18:32 - 18:34
    Wir leben in einer technisierten Welt;
  • 18:34 - 18:37
    Realität verändert sich die ganze Zeit.
  • 18:37 - 18:40
    Wir mögen -- zum ersten Mal für unsere Art -- folgende Situation haben
  • 18:40 - 18:43
    Gefühl jagt Modell, Modell jagt Realität, Realität ist in Bewegung --
  • 18:43 - 18:46
    sie mögen nie aufschließen.
  • 18:47 - 18:49
    Wir wissen es nicht.
  • 18:49 - 18:51
    Aber langfristig
  • 18:51 - 18:54
    sind sowohl Gefühl als auch Realität wichtig.
  • 18:54 - 18:57
    Und ich möchte mit zwei kurzen Geschichten schließen um dies hervorzuheben.
  • 18:57 - 18:59
    1982 -- ich weiß nicht ob die Leute sich daran erinnern --
  • 18:59 - 19:02
    gab es eine kurze Epidemie
  • 19:02 - 19:04
    von Tylenol Vergiftungen in den Vereinigten Staaten.
  • 19:04 - 19:07
    Es ist eine schreckliche Geschichte. Irgendjemand nahm eine Flasche Tylenol,
  • 19:07 - 19:10
    füllte Gift hinein, verschloss sie und stellte sie wieder ins Regal.
  • 19:10 - 19:12
    Irgendjemand anderes kaufte die Flasche und starb.
  • 19:12 - 19:14
    Dies ängstigte die Leute.
  • 19:14 - 19:16
    Es gab einige Nachahmungsfälle.
  • 19:16 - 19:19
    Es gab kein reales Risiko, aber die Leute fürchteten sich.
  • 19:19 - 19:21
    Und dies ist wie
  • 19:21 - 19:23
    die fälschungssichere Pharmaindustrie erfunden wurde.
  • 19:23 - 19:25
    Diese fälschungssichere Verschlüsse gingen daraus hervor.
  • 19:25 - 19:27
    Es ist ein komplettes Sicherheitstheater.
  • 19:27 - 19:29
    Als Hausaufgabe denken Sie sich 10 Wege aus, diese zu umgehen.
  • 19:29 - 19:32
    Ich nenne ihnen einen Weg, eine Spritze.
  • 19:32 - 19:35
    Aber die Leute fühlen sich besser.
  • 19:35 - 19:37
    Es glich ihr Gefühl der Sicherheit an
  • 19:37 - 19:39
    die Realität an.
  • 19:39 - 19:42
    Letzte Geschichte, einige Jahre her, gebar eine Freundin von mir ein Kind.
  • 19:42 - 19:44
    Ich besuchte sie im Krankenhaus.
  • 19:44 - 19:46
    Es stellte sich heraus, wenn heutzutage ein Kind geboren wird,
  • 19:46 - 19:48
    bringen sie am Kind ein RFID Armband
  • 19:48 - 19:50
    mit einem dazugehörigen für die Mutter an,
  • 19:50 - 19:52
    Wenn irgendjemand anderes als die Mutter das Baby aus der Entbindungsstation nimmt,
  • 19:52 - 19:54
    geht ein Alarm los.
  • 19:54 - 19:56
    Ich sagte: "Das ist irgendwie klasse.
  • 19:56 - 19:58
    Ich wundere mich wie grassierend Kinderklau
  • 19:58 - 20:00
    aus Krankenhäusern ist."
  • 20:00 - 20:02
    Ich ging nach Haus und guckte es nach.
  • 20:02 - 20:04
    Es passiert so gut wie nie.
  • 20:04 - 20:06
    Aber wenn Sie darüber nachdenken,
  • 20:06 - 20:08
    wenn Sie im Krankenhaus sind,
  • 20:08 - 20:10
    und Sie müssen ein Baby von seiner Mutter
  • 20:10 - 20:12
    für einige Tests aus dem Raum bringen,
  • 20:12 - 20:14
    haben Sie besser ein ziemlich gutes Sicherheitstheater,
  • 20:14 - 20:16
    oder sie wird ihnen einen Arm ausreißen.
  • 20:16 - 20:18
    (Gelächter)
  • 20:18 - 20:20
    Es ist also wichtig für uns,
  • 20:20 - 20:22
    für solche von uns, die Sicherheit gestalten,
  • 20:22 - 20:25
    auf die Sicherheitsregelung zu schauen
  • 20:25 - 20:27
    oder sogar auf die öffentliche Regelung,
  • 20:27 - 20:29
    die in Ihrer Art Einfluss auf die Sicherheit haben.
  • 20:29 - 20:32
    Es ist nicht nur Realität, es ist Gefühl und Realität.
  • 20:32 - 20:34
    Was wichtig ist,
  • 20:34 - 20:36
    ist dass sie ungefähr gleich sein müssen.
  • 20:36 - 20:38
    Es ist wichtig, dass wenn unsere Gefühle mit der Realität übereinstimmen,
  • 20:38 - 20:40
    wir bessere Sicherheitsabwägungen machen.
  • 20:40 - 20:42
    Vielen Dank.
  • 20:42 - 20:44
    (Applaus)
Title:
Bruce Schneier: Die Illusion von Sicherheit.
Speaker:
Bruce Schneier
Description:

Das Gefühl der Sicherheit und die Gegebenheit von Sicherheit stimmen nicht immer überein sagt Sicherheitsexperte Bruce Schneier. Während TEDxPSU erklärt er warum wir Milliarden ausgeben für Gefahren, die in Zeitungen beschworen werden, wie das "Sicherheitstheater" welches gerade am lokalen Flughafen stattfindet, während wir wahrscheinlichere Risiken vernachlässigen -- und wie wir dieses Verhaltensmuster brechen können.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
20:44
Jan Weidner added a translation

German subtitles

Revisions