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Sind die Sprachen der Elben, Klingonen, Dothraki and Na'vi wirklich richtige Sprachen? -- John McWhorter

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    Für viele ist mit das Coolste
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    an "Game of Thrones",
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    dass die Leute vom Dothrakischen Meer
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    ihre eigene richtige Sprache haben.
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    Dothrakisch folgte der Sprache,
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    die die Na'vi in "Avatar" sprechen.
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    Die Klingonen aus "Star Trek"
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    haben schon seit 1979
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    ihre eigene Sprache,
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    also brauchten die Na'vi auch eine.
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    Dann sind da die Sprachen der Elben
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    aus J. R. R. Tolkiens Trilogie
    "Der Herr der Ringe",
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    der offizielle Vorfahr
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    der Fantasy-Sprachen,
    [engl. "conlangs"],
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    fiktionaler, konstruierter Sprachen
    [CONstructed LANGuages].
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    Sie sind mehr als
    Geheimcodes wie Vulgärlatein
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    oder Ansammlungen
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    erfundener Slangausdrücke wie Nadsat,
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    das die Jugendlichen
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    in "Uhrwerk Orange" sprechen.
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    Da bedeutet "droog"
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    aus dem Russischen "Freund".
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    Aber eine große Anzahl von Wörtern
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    macht eine fiktionale Sprache
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    noch lange nicht zu
    einer richtigen Sprache.
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    Dothrakisch hat Tausende von Wörtern.
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    Na'vi begann mit 1500 Vokabeln.
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    Fans denken sich online
    immer mehr Wörter aus.
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    Den Unterschied
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    zwischen bloßem Vokabular
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    und einer richtigen Sprache
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    sieht man daran,
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    wie Tolkien die Sprache der Elben schuf,
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    die Tausende von Wörtern umfasst.
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    Man könnte 5 000 russische Wörter
    auswendig lernen
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    und trotzdem kaum in der Lage sein,
    einen Satz zu bilden.
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    Ein 4-Jähriger kann
    besser sprechen als du,
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    denn man muss wissen,
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    wie man Wörter zusammensetzt.
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    Eine richtige Sprache hat Grammatik,
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    die Elben-Sprachen auch.
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    Im Englischen bildet man mit -ed
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    Verben in der Vergangenheitsform:
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    wash, washed.
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    Bei den Elben ist waschen "allu"
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    und wusch ist "allune".
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    Wirkliche Sprachen verändern sich
    auch mit der Zeit.
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    Keine Sprache
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    ist heute genau so,
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    wie sie vor tausend Jahren war.
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    Menschen entwickeln beim Sprechen
    neue Angewohnheiten,
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    legen Angewohnheiten ab,
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    machen Fehler
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    und sind kreativ.
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    "Give us today our daily bread."
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    aus dem englischen Vaterunser von heute
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    war auf Altenglisch:
    "Urne gedaeghwamlican hlaf
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    syle us todaeg."
    [Unser tägliches Brot gib uns heute]
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    Konstruierte Sprachen verändern sich auch.
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    Tolkien verfasste alte
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    und neuere Versionen
    der Elben-Sprachen.
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    Die ersten Elben
    erwachten bei Cuivienen.
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    "Kwendi"
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    war damals ihr Wort für Volk.
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    Doch in der Sprache der Teleri,
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    einer Gruppe, die abwanderte,
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    wurde mit der Zeit "kwendi" zu "pendi".
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    Aus "k" wurde "p".
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    Wie in unseren wirklichen Sprachen
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    teilen sich auch fiktionale Sprachen
    wie die der Elben auf.
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    Französisch, Spanisch und Italienisch
    begannen mit Latein,
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    das die Römer in Europa verbreiteten.
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    Wenn unterschiedliche Gruppen abwandern,
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    entwickelt sich,
    wie alles andere bei ihnen,
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    ihre Sprache mit der Zeit auseinander.
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    Lateinisch für "Hand" war "manus".
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    Auf Französisch wurde es zu "main",
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    auf Spanisch wurde es zu "mano".
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    Tolkien machte das
    bei den Elben-Sprachen ebenso.
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    Während das ursprüngliche "kwendi"
    bei den Teleri
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    zu "pendi" wurde,
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    wurde es bei den
    in Mittelerde verbreiteten Avari
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    zu "kindi".
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    Das "w" fiel weg.
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    Tolkien arbeitete besonders
    die Elben-Sprachen
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    Quenya und Sindarin aus,
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    bei denen sich Wörter
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    wie bei Französisch und Spanisch
    unterscheiden.
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    Trinken ist auf Quenya "suc"
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    und auf Sindarin "sog"
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    In wirklichen Sprachen herrscht Unordnung,
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    weil sie sich verändern.
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    Wie im Wohnzimmer oder auf dem Bücherregal
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    wirkt Veränderung
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    einer Ordnung entgegen.
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    Wirkliche Sprachen sind nicht
    vollkommen logisch.
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    Daher machte Tolkien
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    in den Elben-Sprachen
    eine Menge Ausnahmen.
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    Bei vielen Verben muss man die Konjugation
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    einfach wissen.
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    Auf Englisch ist wissen "know".
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    Die Vergangenheitsform "knew"
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    entspricht keiner Regel des Englischen.
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    Na ja.
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    Bei den Elben ist
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    wissen "ista", wusste "sinte".
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    Na ja.
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    Eigentlich sind
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    die Elben-Sprachen eher ein Entwurf
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    als komplette Sprachen.
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    Die Elben-Sprachen waren Tolkiens Hobby.
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    Er versuchte nicht etwas zu erschaffen,
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    dass man wirklich sprechen kann.
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    Den Großteil der Elben-Sprachen,
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    der in den Filmen gesprochen wird,
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    haben engagierte Fans entwickelt,
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    die auf Tolkiens Werk aufbauend
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    sich etwas ausgedacht haben,
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    wie er es gemacht haben könnte.
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    Besser geht es nicht,
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    denn es gibt keine Elben,
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    die uns vorsprechen.
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    Moderne konstruierte Sprachen
    sind mehr als das.
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    Dotrakisch, Na'vi und Klingonisch
    sind so ausgereift,
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    dass man sie wirklich sprechen kann.
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    Dies ist "Hamlet" auf Klingonisch.
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    Um das aufzuführen, muss man
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    daran gewöhnt sein, das "k" hinten im Hals
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    mit dem Zäpfchen auszusprechen,
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    diesem komischen Ding wie im Cartoon.
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    In vielen Sprachen
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    auf der Welt
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    macht man das wirklich,
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    z. B. bei den Eskimo-Sprachen.
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    Da sprechen sich
    die Elben-Sprachen leichter.
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    Und damit belassen wir's fürs Erste
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    und nehmen Abschied von den Elben-Sprachen
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    und den anderen vorgestellten "conlangs"
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    mit Abschiedsgrüßen
    in vier Fantasy-Sprachen:
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    "A na marie!"
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    "Hajas!"
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    Na'vi's "Kiyevame!"
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    "Qapla!"
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    und "Auf Wiedersehen!"
Title:
Sind die Sprachen der Elben, Klingonen, Dothraki and Na'vi wirklich richtige Sprachen? -- John McWhorter
Speaker:
John McWhorter
Description:

Ganze Lektion hier: http://ed.ted.com/lessons/are-elvish-klingon-dothraki-and-na-vi-real-languages-john-mcwhorter

Was hat Dothrakisch aus "Game of Thrones" mit Na'vi aus "Avatar", Klingonisch aus "Star Trek" und den Elben-Sprachen aus "Der Herr der Ringe" gemeinsam? Das sind alles fiktionale Fantasy-Sprachen, konstruierte Sprachen [engl. "conlang" von CONstructed LANGuage]. Sie alle sind so herrlich komplex wie wirkliche Sprachen mit großem Wortschatz und Grammatikregeln, aber es gibt auch Raum für Unordnung und Entwicklung. John McWhorter erklärt, warum diese erfundenen Sprachen Fans auch noch lange nach den Filmen so faszinieren.

Lektion von John McWhorter, Animation von Enjoyanimation.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
05:21

German subtitles

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