Tag 3 - Vortrag über das Herz-Sutra (Erkenntnis der Leerheit der Skandhas vom Selbst)

Heute werde ich einen kleinen Vortrag über
das Herz-Sutra halten. Dies ist etwas, was

ein wirklich schöner Teil auf meinem Weg war,
als ich in ein Zen-Zentrum ging, das Zen

Mountain Monastery in New York. Sie
rezitierten es jeden Tag, das ist Teil ihrer

Tradition, und als ich es zum ersten Mal hörte,
hatte ich keine Idee, was es bedeutete. Ich hatte

einfach nur ein Gefühl dafür, da war
etwas, ein Mysterium. Und ich hörte

jeden Tag zu. Wir hatten ein Sesshin
wie dieses, und sie haben eine schöne

Redewendung für diese Art Arbeit, die wir
hier machen. Sie nennen es den Geist

des Herzens sammeln....Sammlung des Geists
des Herzens. Und das ist das Herz-Sutra.

Im Buddhismus bezieht sich das Herz auf
das Mysterium, den Teil von uns, der erwacht.

Nicht ein Teil von uns, sondern das, was
schon hier ist, wach. Erwacht ist es unsere

wahre Natur. Das 'Herz' kann synonym verwendet
werden, du könntest auch das 'Selbst' sagen.

Lehrer wie Ramana Maharshi sprechen über
das Selbst, mit einem großen S.

Das ist also dasselbe. Oder
wahre Natur, das, was ununterbrochen

bleibt im Wachen, Träumen und Tiefschlaf.
Das, was immer präsent ist,

das nicht geboren, nicht vernichtet wird.

Ich werde ein wenig über das Herz-Sutra
sprechen, nun, zuerst werde ich es lesen.

Es gibt etwas Wichtiges darin,
das relevant ist für Meditation.

Eigentlich ist alles relevant für Meditation,
aber hier wird über die fünf Skandhas gesprochen.

Das Wort 'Skandha' bedeutet so etwas wie
Ansammlung oder ein Haufen.

Die fünf Skandhas sind also Ansammlungen des Geistes
oder man kann sagen, die Geistesprozesse.

Es ist eine Art Funktionsmodell für den Geist.
Und noch in keiner anderen Tradition habe ich

etwas Vergleichbares gefunden. Es ist sehr
nützlich für Meditation, weil das

Herz-Sutra sagt, dass durch Realisierung all
dieser Mechanismen des Geistes oder

dieser Ansammlungen, durch Realisierung, dass
sie leer vom selbst sind, wir erleuchtet werden..

Wir lösen unser Selbstgefühl von ihnen.
Die meisten dieser Geistprozesse sind

unbewusst, indem wir sie also erkennen,

sehen, was vor sich geht, und uns dieser
Ansammlungen bewusst werden, können wir

uns ablösen von ihnen. Ich lese nun das
Herz-Sutra, und dann werde ich ein wenig

über die Prozesse des Geists sprechen.
Wir sind bereits in Kontakt mit ihnen gekommen

oder haben über einige von ihnen gesprochen.
Eines der Skandhas ist der Teil des Geists,

der urteilt und Vorlieben hat oder
die Samskaras oder Sankaras in Pali,

dies sind die egoischen Vorlieben.
Dieser Teil ist eines der

Skandhas. Ein anderes Skandha ist, wenn wir
einen Körper-Scan durchführen, die

Basisebene von Empfindung ist eines
der Skandhas. Das Bewusstsein für dieses

sensorische Feld oder wie auch immer wir es
nennen, subtile Empfindung oder innere Energie,

und das ist Vedana, auch das ist eines der Skandhas.
Wir werden also viele der Dinge verbinden,

über die wir in diesem Teaching gesprochen haben.
Es tauchen hier einige Sanskritworte auf.

Ich werde im weiteren Verlauf erklären,
was sie bedeuten, und ich werde

einige Punkte einwerfen, die der
Klarstellung dienen.

Dies wird das Maha Prajna Paramita Herz Sutra
genannt und ist die höchste,

vollkommene Weisheit... Herz-Sutra. Prajna
Paramita bedeutet vollkommene Weisheit oder

die Weisheit unseres wahren Selbst. Dies also
ist das Herz-Sutra, worin es umdie Weisheit

unserer wahren Natur geht. Es beginnt mit
Avaloketishvara Bodhisattva, dem Bodhisattva

des Mitgefühls oder ein erwachtes Wesen, einem
erleuchteten Wesen, als dieser sich in

tiefem Prajnaparamita versenkte, sah er klar
die Leere aller fünf Bedingungen, der

fünf Skandhas, und damit die vollständige Befreiung
von allem Unglück und Schmerz. Also, das erwachte

Wesen praktizierte Prajnaparamita ....
sie sind schon erwacht, sie sind sich ihrer

wahren Natur bewusst, bewusst des Selbst.
Prajnaparamita praktizieren - man könnte

sagen, bedeutet einfach 'bewusst sein' praktizieren,
nur sein, nur 'bewusst sein' praktizieren.

Also, er spricht zu einem der Mönche,
Sharaputra. Er sagt: 'Oh Sharaputra,

Form ist nichts anderes als Leere,
Leere nichts anderes als Form.'

Form ist exakt Leere,
Leere exakt Form.

Empfindung, Wahrnehmung, Unterscheidung,
Bewusstsein sind ebenfalls so.

Dies sind die Prozesse des Geists:
Empfindung, Wahrnehmung, Unterscheidung und

Bewusstsein. Oh Sharaputra, alle Dharmas sind
Formen von Leere, kein Entstehen, kein Aufhören,

kein Beflecktsein, keine Reinheit, kein Verlust,
kein Gewinn. In der Leerheit gibt es keine Form,

keine Empfindung, Wahrnehmung,
Unterscheidung oder Bewusstsein;

kein Auge, kein Ohr, Nase, Zunge, Körper oder Geist,
keine Farbe, keinen Klang, Geruch, Geschmack, Ertasten,

keine Phänomene. Keinen Bereich des Sehens, kein Bereich
des Bewusstseins, keine Unwissenheit und kein

Ende von Unwissenheit. Kein Alter und kein Tod,
und kein Ende von Alter und Tod.

Kein Leiden, keine Ursache von Leiden, kein
Auslöschen, kein Weg, keine Weisheit und keine

Errungenschaft. Keine Errungenschaft und deshalb lebt
der Bodhisattva in Prajnaparamita ohne geistige

Schleier. Keine Schleier, deshalb keine Furcht.
Weit jenseits von verwässerten Gedanken.

Dies ist Nirvana. Alle vergangenen, gegenwärtigen und
künftigen Buddhas leben in Prajnaparamita und