Shekhar Kapur: Wir sind die Geschichten, die wir uns erzählen
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0:00 - 0:03Vor kurzem wurde ich gefragt, ob ich bei diesen Film mit dem Titel "Elizabeth" Regie führen wolle.
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0:03 - 0:06Und wir alle sprechen über diese großartige englische Ikone und sagen:
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0:06 - 0:08"Sie ist eine großartige Frau. Sie tut einfach alles."
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0:08 - 0:10"Wie werden wir sie vorstellen?"
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0:10 - 0:12Also haben wir uns mit dem Studio, den Produzenten und dem Drehbuchautoren an einen Tisch gesetzt
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0:12 - 0:14und sie fragten mich: "Shekhar, was denkst du?"
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0:14 - 0:17Und ich sagte: " Ich denke, sie tanzt."
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0:17 - 0:20Alle sahen mich an
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0:20 - 0:22und jemand sagte: "Bollywood."
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0:22 - 0:24Ein anderer sagte: "Wie viel werden wir ihm bezahlen?"
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0:24 - 0:27Und ein Dritter sagte: "Suchen wir uns einen anderen Regisseur."
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0:27 - 0:29Ich dachte, ich hätte bessere Chancen.
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0:29 - 0:31Also hatten wir eine große Diskussion darüber, wie wir Elisabeth vorstellen würden,
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0:31 - 0:34und ich sagte, okay, vielleicht steckt zu viel Bollywood in mir.
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0:34 - 0:36Vielleicht tanzt Elisabeth? Diese große Ikone?
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0:36 - 0:38Was erzählst du da?
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0:38 - 0:40Also überdachte ich das Ganze noch einmal
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0:40 - 0:42und wir kamen alle überein.
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0:42 - 0:44Und hier nun die Vorstellung dieser
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0:44 - 0:46großen britischen Ikone Elisabeth I.
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0:51 - 0:54Leicester: Darf ich Euch Gesellschaft leisten, Mylady?
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1:03 - 1:06Elisabeth: Wenn's Euch beliebt, mein Herr.
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1:06 - 1:09(Musik)
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1:50 - 1:52Shekhar Kapur: Sie tanzte also.
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1:52 - 1:55Und wieviele Menschen, die den Film sahen, haben nicht verstanden,
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1:55 - 1:57dass hier eine Frau verliebt
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1:57 - 1:59und vollkommen unschuldig war
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1:59 - 2:02und dass sie das Leben genoss und sehr jugendlich war?
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2:02 - 2:05Und wie viele von Ihnen haben das nicht verstanden?
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2:06 - 2:08Das ist die Kraft des visuellen Geschichtenerzählens.
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2:08 - 2:11Das ist die Kraft des Tanzes. Das ist die Kraft der Musik.
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2:11 - 2:14Die Kraft des Nicht-Wissens.
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2:14 - 2:16Wenn ich bei einem Film Regie führe,
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2:16 - 2:18bereiten wir uns jeden Tag viel zu sehr vor. Wir denken zu viel.
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2:18 - 2:21Das Wissen hat zu viel Einfluss auf die Lebenserfahrung.
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2:21 - 2:23Einfache Worte verlieren sich
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2:23 - 2:27im Treibsand der Erfahrung.
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2:27 - 2:29Also komme ich ans Set und sage:
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2:29 - 2:32"Was werde ich heute tun?" Ich werde nicht das tun, was ich geplant hatte,
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2:32 - 2:35und ich versetze mich selbst in absolute Panik.
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2:35 - 2:38Das ist meine Methode, meinen Verstand auszuschalten,
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2:38 - 2:40mein Verstand, der mir sagt:
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2:40 - 2:42"Hey, du weißt, was du machst. Du weißt genau, was du da machst.
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2:42 - 2:44Du bist Regisseur und hast das schon jahrelang gemacht."
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2:44 - 2:46Ich muss mich also soweit bringen,
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2:46 - 2:48dass ich mich selbst in völlige Panik versetze.
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2:48 - 2:50Es ist vielmehr eine symbolische Geste. Ich zerreiße das Drehbuch.
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2:50 - 2:53Ich versetze mich immer mehr selbst in Panik. Ich bekomme Angst.
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2:53 - 2:56Ich mache es jetzt gerade. Sie können es sehen. Ich werde nervös.
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2:56 - 2:59Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich weiß nicht, was ich tue. Soweit will ich gar nicht denken.
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2:59 - 3:01Und wenn ich es doch tue, fragt mein Assistent natürlich:
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3:01 - 3:04"Sie wissen, was sie tun werden, Sir?" Ich sage: "Natürlich weiß ich es."
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3:05 - 3:07Die Leiter des Studios würde sagen:
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3:07 - 3:09"Hey, schaut euch mal Shekhar an. Er ist wirklich vorbereitet."
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3:09 - 3:11Und innerlich lausche ich Nusrat Fateh Ali Khan,
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3:11 - 3:13weil er chaotisch ist.
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3:13 - 3:16Ich erlaube, dass über mir Chaos hereinbricht,
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3:16 - 3:19weil ich mir von diesem Chaos erhoffe, dass einige Momente der Wahrheit entstehen werden.
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3:20 - 3:22Vorbereitung ist zwar gut und schön,
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3:22 - 3:24aber ich weiß ja gar nicht, ob sie ehrlich
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3:24 - 3:26oder gar wahrhaftig ist.
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3:26 - 3:29Die ganze Wahrheit kommt in dem einen Moment zum Vorschein, wird lebendig,
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3:29 - 3:31und wenn man fünf großartige Momente
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3:31 - 3:33von dieser Lebendigkeit
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3:33 - 3:35in die Geschichte einbauen kann,
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3:35 - 3:37werden die Filmzuschauer es verstehen.
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3:37 - 3:39Ich suche nach solchen Momenten, und dann stehe ich da
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3:39 - 3:41und sage: "Ich weiß noch nicht, wie wir es machen werden."
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3:41 - 3:43Letztendlich schauen mich alle an,
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3:43 - 3:45und ich spreche von 200 Leuten um 07:00 Uhr morgens,
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3:45 - 3:47die um 06:45 Uhr kommen, und ich komme dann um 07:00 Uhr,
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3:47 - 3:49und jeder sagt:
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3:49 - 3:51"Was machen wir als erstes? Was wird als nächstes passieren?"
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3:51 - 3:53Sie versetzen sich selbst in einen Panikzustand,
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3:53 - 3:56in dem Sie nicht wisse – Sie wissen es also nicht
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3:56 - 3:58und weil Sie es nicht wissen,
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3:58 - 4:01beten Sie zum Universum. Sie beten also zum Universum,
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4:01 - 4:04dass etwa – Ich versuche es auf die Weise
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4:04 - 4:06wie Einstein – sage ein Gebet –
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4:06 - 4:08auf seine Gleichungen kam –
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4:08 - 4:11die gleiche Quelle. Ich suche nach der gleichen Quelle,
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4:11 - 4:13weil Kreativität immer von der gleichen Quelle kommt,
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4:13 - 4:15nämlich wenn Sie außerhalb sich selbst meditieren,
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4:15 - 4:17außerhalb des Universums.
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4:17 - 4:19Sie suchen nach etwas, das kommt und Sie wie ein Blitz trifft.
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4:19 - 4:21Aber bis dahin rühren Sie keinen Finger.
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4:21 - 4:23Also was machen Sie dann?
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4:23 - 4:25Kate sagt: "Shekhar, was soll ich tun?"
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4:25 - 4:28Und ich sage: "Kate, was willst du tun?" (Gelächter)
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4:28 - 4:31"Du bist eine großartige Schauspielerin und ich möchte meinen Darstellern die Möglichkeit geben, es selbst herauszufinden.
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4:31 - 4:33Warum zeigst du mir nicht, was du tun möchtest?"
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4:33 - 4:35(Schallendes Gelächter)
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4:35 - 4:37Was mach‘ ich also? Ich versuche, Zeit zu schinden.
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4:37 - 4:39Ich versuche, Zeit zu schinden.
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4:39 - 4:41Das Erste, dass ich über das Geschichtenerzählen gelernt habe
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4:41 - 4:43und das ich seitdem verfolge, ist Panik.
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4:43 - 4:46Mit Panik hat man einen großartigen Zugang zu Kreativität,
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4:46 - 4:48weil dies der einzige Weg ist, den Verstand auszuschalten.
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4:48 - 4:50Schalten Sie den Verstand einfach aus.
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4:50 - 4:52Schalten Sie ihn aus, einfach aus.
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4:52 - 4:54Lassen Sie uns hinaus in das Universum gehen,
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4:54 - 4:56weil es da draußen etwas gibt, dass wahrhaftiger ist
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4:56 - 4:58als unser Verstand
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4:58 - 5:00und wahrhaftiger als unser Universum.
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5:00 - 5:02[unklar], das haben Sie gestern gesagt. Ich wiederhole es nur,
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5:02 - 5:04denn das ist es, was ich unentwegt verfolge,
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5:04 - 5:07irgendwo Shunyata zu finden, die Leere.
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5:07 - 5:10Aus der Leere heraus kommt ein Moment kreativer Inspiration.
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5:10 - 5:12Das ist es, was ich mache.
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5:12 - 5:14Als ich ein Kind war – so ungefähr acht Jahre alt.
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5:14 - 5:17Sie erinnern sich bestimmt, wie es damals in Indien war. Es gab keine Luftverschmutzung.
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5:17 - 5:21Wir wohnten in Dehli – wir nannten es eine chata oder die khota,
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5:21 - 5:24was jetzt zu einem Schimpfwort geworden ist. Es bedeutet Terrasse –
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5:24 - 5:26und in der Nacht schliefen wir draußen.
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5:26 - 5:28Als ich in der Schule das Fach Physik gerade dazu bekam,
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5:28 - 5:31wurde mir beigebracht,
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5:31 - 5:33wenn es etwas gibt, das existiert,
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5:33 - 5:36dann ist es messbar.
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5:36 - 5:38Wenn es nicht messbar ist,
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5:38 - 5:40dann existiert es nicht.
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5:40 - 5:43Nachts lag ich unter unverschmutztem Himmel,
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5:43 - 5:46so wie es in Delhi damals war, als ich ein Kind war,
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5:46 - 5:49und ich starrte in das Universum und fragte mich:
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5:49 - 5:51"Wie weit reicht das Universum?"
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5:51 - 5:53Mein Vater war Arzt
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5:53 - 5:56und ich fragte ihn: "Papa, wie weit reicht das Universum?"
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5:56 - 5:59Und er sagte: "Sohn, es ist unendlich."
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5:59 - 6:02Also sagte ich: "Bitte miss unendlich,
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6:02 - 6:04weil in der Schule haben sie mir gesagt,
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6:04 - 6:07dass etwas nicht existiert, wenn ich es nicht messen kann.
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6:07 - 6:10Ich kann mir die Größe des Universums einfach nicht vorstellen."
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6:10 - 6:12Also, wie groß ist die Unendlichkeit?
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6:12 - 6:14Was bedeutet eigentlich unendlich?
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6:14 - 6:17Und so weinte ich in der Nacht,
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6:17 - 6:20weil meine Vorstellungskraft die Kreativität nicht erreichen konnte.
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6:20 - 6:22Was habe ich also gemacht?
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6:22 - 6:24Damals, im zarten Alter von sieben Jahren,
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6:24 - 6:26erfand ich eine Geschichte.
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6:26 - 6:28Was war das für eine Geschichte?
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6:28 - 6:31Ich weiß nicht warum, aber ich erinnere mich immer noch an diese Geschichte.
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6:31 - 6:33Da ist ein Holzfäller,
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6:33 - 6:36der seine Axt in die Hand nimmt und ein Holzstück auseinander hackt,
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6:36 - 6:40und die gesamte Galaxie ist ein Atom in dieser Axt.
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6:41 - 6:44Wenn die Axt das Holzstück trifft,
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6:44 - 6:46dann wird alles zerstört
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6:46 - 6:48und es kommt wieder zum Urknall.
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6:48 - 6:50Aber davor hat es auch einen Holzfäller gegeben.
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6:50 - 6:52Und wenn die Geschichte zu Ende war,
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6:52 - 6:55dann stellte ich mir vor, dass des Holzfällers Universum
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6:55 - 6:58ein Atom in der Axt eines anderen Holzfällers ist.
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6:58 - 7:01Also konnte ich die Geschichte immer wieder von Neuem erzählen
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7:01 - 7:03und überwand dieses Problem,
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7:03 - 7:06und so überwand ich das eigentliche Problem.
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7:06 - 7:09Wie habe ich es also gemacht? Eine Geschichte erzählt.
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7:09 - 7:11Was ist eine Geschichte?
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7:11 - 7:14Eine Geschichte ist unser – das sind wir alle.
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7:14 - 7:17Wir sind die Geschichten, die wir uns erzählen.
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7:17 - 7:21In diesem Universum, und dieser Existenz,
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7:21 - 7:23in dem bzw. in der wir leben mit dieser Dualität,
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7:23 - 7:25ob wir existieren oder nicht
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7:25 - 7:27und wer wir sind,
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7:27 - 7:30definieren die Geschichten, die wir uns erzählen,
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7:30 - 7:32die Möglichkeiten
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7:32 - 7:34unserer Existenz.
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7:34 - 7:37Wir sind die Geschichten, die wir uns erzählen.
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7:39 - 7:41Und auf diese Art und Weise sehen wir die Geschichten.
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7:41 - 7:43Eine Geschichte ist die Beziehung,
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7:43 - 7:47die man entwickelt zwischen dem, der man ist
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7:47 - 7:49oder dem, der man sein könnte,
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7:49 - 7:52und der weiten Welt, und das ist unsere Mythologie.
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7:52 - 7:55Wir erzählen unsere Geschichten,
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7:55 - 7:58und einen Menschen ohne eine Geschichte gibt es nicht.
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7:58 - 8:01Einstein erzählte eine Geschichte,
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8:01 - 8:04verfolgte seine Geschichten und kam auf Theorien.
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8:04 - 8:07Er kam auf Theorien und dann auf seine Gleichungen.
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8:07 - 8:10Alexander kannte eine Geschichte, die ihm seine Mutter erzählte,
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8:10 - 8:12und er ging hinaus, um die Welt zu erobern.
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8:12 - 8:15Wir alle, jeder von uns hat eine Geschichte, der er folgt.
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8:15 - 8:17Wir erzählen uns selbst Geschichten.
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8:17 - 8:20Und ich gehe sogar noch weiter und sage:
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8:20 - 8:22"Ich erzähle eine Geschichte, also bin ich."
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8:22 - 8:24Ich existiere, weil es Geschichten gibt.
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8:24 - 8:26Gäbe es keine Geschichten, würde es uns nicht geben.
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8:26 - 8:29Wir erfinden Geschichten, um uns unsere Existenz zu erklären.
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8:29 - 8:31Wenn wir das nicht machen würden,
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8:31 - 8:34würden wir wahrscheinlich verrückt.
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8:34 - 8:37Ich weiß nicht. Ich bin nicht sicher, aber das habe ich schon die ganze Zeit getan.
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8:37 - 8:41Und im Film?
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8:41 - 8:43Ein Film erzählt eine Geschichte.
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8:43 - 8:46Ich frage mich oft, wenn ich ein Film mache – ich denke darüber nach, ein Film über Buddha zu machen –
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8:46 - 8:50und dann frage ich mich: Was wäre, wenn Budhha all die Dinge gehabt hätte,
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8:50 - 8:52die einem Regisseur gegeben sind,
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8:52 - 8:55nämlich Musik, visuelle Umsetzungsmöglichkeiten und eine Videokamera.
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8:55 - 8:57Wäre der Buddhismus dann besser geworden?
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8:57 - 8:59Das legt mir jedoch eine Art Bürde auf.
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8:59 - 9:01Ich muss eine Geschichte
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9:01 - 9:03auf eine komplexere Art und Weise erzählen,
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9:03 - 9:05aber ich habe auch die Möglichkeit dazu:
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9:05 - 9:07den Subtext.
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9:07 - 9:09Als ich das erste Mal nach Hollywood kam, sagten sie –
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9:09 - 9:11Ich sprach immer über den Subtext und mein Agent kam zu mir und sagte:
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9:11 - 9:14"Würdest du bitte nicht über den Subtext reden?"
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9:14 - 9:16Ich fragte: "Warum?" Und er sagte: "Weil dir niemand einen Job gibt,
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9:16 - 9:18wenn du über Subtext redest.
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9:19 - 9:21Erzähl einfach nur etwas über den Plot
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9:21 - 9:23und sage, wie großartig der Film werden wird
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9:23 - 9:25und wie die Bilder aussehen werden."
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9:25 - 9:27Wenn ich die Geschichte eines Films betrachte
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9:27 - 9:29suchen wir nach folgenden Dingen:
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9:29 - 9:32Wir suchen in der Geschichte die Handlungsebene,
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9:32 - 9:34wir suchen in der Geschichte
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9:34 - 9:36die psychologische Ebene,
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9:36 - 9:39dann suchen wir in der Geschichte die politische Ebene
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9:39 - 9:41und wir suchen in der Geschichte
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9:41 - 9:43die mythologische Ebene.
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9:43 - 9:45Und ich versuche Geschichten auf allen Ebenen zu sehen.
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9:45 - 9:47Es ist nicht notwendig,
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9:47 - 9:50dass diese Geschichten miteinander übereinstimmen.
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9:50 - 9:52Das ist ja das Wundervolle,
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9:52 - 9:56denn oft stehen die Geschichten im Widerspruch zueinander.
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9:56 - 9:58Wenn ich mit dem großartigen Musiker A. R. Rahman zusammenarbeite,
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9:58 - 10:02sage ich ihm oft: "Folge nicht dem, was schon im Drehbuch steht.
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10:02 - 10:04Finde das, was nicht darin steht.
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10:04 - 10:06Finde die Wahrheit für dich selbst
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10:06 - 10:08und wenn du sie für dich gefunden hast,
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10:08 - 10:10dann wird es die Wahrheit sein, auch wenn sie der Handlung widerspricht,
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10:10 - 10:12aber mach dir keine Sorgen."
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10:14 - 10:17Das Sequel zu "Elizabeth" ist "Elizabeth – Das goldene Königreich".
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10:17 - 10:19Als ich das Sequel gemacht habe, war dies
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10:19 - 10:21die Geschichte des Drehbuchautors:
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10:21 - 10:24Eine Frau, die
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10:24 - 10:26von Philip II. bedroht wurde
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10:26 - 10:28und in den Krieg zog,
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10:28 - 10:30verliebte sich in Walter Raleigh.
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10:30 - 10:33Weil sie sich in Walter Raleigh verliebte,
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10:33 - 10:35vergaß sie, dass sie Königin war.
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10:35 - 10:37Dann verliebte sich Walter Raleigh
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10:37 - 10:39in ihre Zofe
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10:39 - 10:41und sie musste sich entscheiden, ob sie Königin war, die in den Krieg zog,
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10:41 - 10:44oder ob sie …
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10:45 - 10:48Nun die Geschichte, die ich erzählte.
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10:48 - 10:50Da waren die Götter
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10:50 - 10:52und da waren zwei Menschen:
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10:52 - 10:55Philip II., der göttlich war,
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10:55 - 10:58weil er immer betete,
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10:58 - 11:00und Elisabeth, die göttlich war,
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11:00 - 11:02es aber auch nicht war, weil sie dachte, sie wäre göttlich,
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11:02 - 11:05jedoch floss menschliches Blut in ihr.
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11:05 - 11:08Aber einer der beiden göttlichen war ungerecht
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11:08 - 11:10und so sagten sich die Götter:
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11:10 - 11:12"Wir müssen
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11:12 - 11:15dem Gerechten helfen."
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11:15 - 11:17Also halfen Sie dem Gerechten.
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11:17 - 11:20Also was taten sie? Sie schickten ihr Walter Raleigh,
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11:20 - 11:23um ihren menschlichen Teil
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11:23 - 11:25von ihrem göttlichen Teil zu trennen.
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11:25 - 11:27Der menschliche Teil war die Frau,
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11:27 - 11:29die Walter Raleigh geschickt wurde,
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11:29 - 11:32und allmählich trennte er sie.
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11:32 - 11:34Nun war sie frei, um göttlich zu sein.
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11:34 - 11:36Also bekämpften sich die Göttlichen
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11:36 - 11:38und die Götter waren selbstverständlich auf der Seite des Göttlichen.
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11:38 - 11:41Natürlich war die ganze englische Presse bestürzt.
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11:42 - 11:45Sie sagten: "Wir haben die Armada gewonnen."
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11:45 - 11:47Aber ich entgegnete: "Der Sturm hat die Armada gewonnen.
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11:47 - 11:49Die Götter haben ihn geschickt."
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11:49 - 11:51Was habe ich also gemacht?
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11:51 - 11:53Ich habe versucht, den mythischen Grund zu finden,
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11:53 - 11:55um den Film zu machen.
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11:55 - 11:58Als ich Kate Blanchett fragte: "Worüber handelt der Film?",
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11:58 - 12:00sagte sie wie selbstverständlich: "Der Film handelt über eine Frau,
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12:00 - 12:03die sich mit dem Älterwerden auseinandersetzt."
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12:03 - 12:05Die psychologische Ebene.
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12:05 - 12:08Der Drehbuchautor sagte, dass es um die Geschichte gehe, die Handlungsebene.
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12:08 - 12:10Und ich sage, es handelt von den Göttern,
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12:10 - 12:12die mythologische Ebene.
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12:12 - 12:14Lassen sie mich Ihnen nun einen Film zeigen –
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12:14 - 12:16einen Filmausschnitt –
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12:16 - 12:18und auch wie die Kamera –
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12:18 - 12:20das ist die Szene, in der sie meiner Meinung nach
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12:20 - 12:23am Abgrund des menschlichen Daseins ist.
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12:23 - 12:26Ihr wurde nun bewusst, was Menschsein wirklich bedeutet,
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12:26 - 12:29und wenn sie am Abgrund des menschlichen Daseins ist,
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12:29 - 12:31was eigentlich passiert.
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12:31 - 12:33Ihr wurden auch die Gefahren des menschlichen Daseins bewusst
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12:33 - 12:36und dass sie sich deshalb vom menschlichen Dasein lossagen muss.
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12:36 - 12:38Denken Sie daran, im Film
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12:38 - 12:40sind Elisabeth und ihre Zofe
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12:40 - 12:42für mich Teil ein und desselben Körpers,
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12:42 - 12:44die eine ist der menschliche Teil
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12:44 - 12:47und die andere der göttliche.
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12:47 - 12:49Können wir den zweiten Ausschnitt sehen?
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12:49 - 12:51(Musik)
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12:51 - 12:53Elisabeth: Bess?
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12:55 - 12:57Bess?
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12:58 - 13:00Bess Throckmorton?
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13:05 - 13:07Bess: Hier, Mylady.
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13:07 - 13:09Elisabeth: Sag mir, ist es wahr?
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13:09 - 13:12Erwartest du ein Kind?
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13:13 - 13:15Erwartest du ein Kind?
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13:15 - 13:17Bess: Ja, Mylady.
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13:17 - 13:20Elisabeth: Du Verräterin.
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13:20 - 13:22Du wagst es, mir etwas zu verheimlichen?
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13:22 - 13:25Du hast mich um Erlaubnis zu bitten, bevor du läufig wirst!
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13:25 - 13:27Bevor du dich fortpflanzt!
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13:27 - 13:29Meine Hündinnen tragen meine Halsbänder.
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13:29 - 13:31Hast du verstanden? Hast du verstanden?
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13:31 - 13:34Walsingham: Majestät! Bitte! Haltung. Mitleid.
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13:34 - 13:37Elisabeth: Ein schlechter Zeitpunkt für Mitleid, Walsingham!
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13:37 - 13:40Geht Ihr zu Eurem verräterischen Bruder und überlasst das mir.
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13:40 - 13:42Ist es seins?
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13:42 - 13:45Sag es mir. Nun sag schon! Ist es sein Kind? Ist es seins?
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13:45 - 13:47Bess: Ja.
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13:47 - 13:49Mylady.
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13:49 - 13:52Es ist meines Gemahls Kind.
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13:54 - 13:57Elisabeth: Du Hure! (Weint)
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13:57 - 13:59Raleigh: Majestät!
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13:59 - 14:02Dies ist nicht die Königin, die ich liebe und der ich diene.
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14:07 - 14:10Elisabeth: Dieser Mann hat ein Mündel der Königin verführt.
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14:10 - 14:13Und sie hat sich ohne königliche Erlaubnis vermählt.
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14:14 - 14:17Diese Vergehen stehen unter Strafe! Ergreift ihn!
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14:18 - 14:20Los!
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14:24 - 14:27Du stehst nicht länger unter dem Schutz der Königin.
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14:28 - 14:31Bess: Wie Ihr wünscht, Majestät.
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14:31 - 14:34Elisabeth: Scher dich raus! Scher dich raus! Scher dich raus!
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14:38 - 14:40Scher dich raus.
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14:40 - 14:43(Musik)
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15:01 - 15:04Shekhar Kapur: Was versuche ich hier also zu tun?
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15:05 - 15:07Elisabeth wird langsam alles bewusst,
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15:07 - 15:09und sie wird konfrontiert
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15:09 - 15:11mit ihrer eigenen Eifersucht,
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15:11 - 15:13mit ihrem Dasein als Mensch.
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15:13 - 15:16Und was ist mit der Architektur?
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15:16 - 15:18Auch die Architektur erzählt eine Geschichte.
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15:18 - 15:20Sie erzählt, dass,
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15:20 - 15:22obwohl Elisabeth die mächtigste Frau der Welt
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15:22 - 15:24zu dieser Zeit ist,
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15:24 - 15:27es etwas Mächtigeres gibt: die Architektur.
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15:28 - 15:30Die Steine sind mächtiger als sie, weil sie zur unbelebten Natur zählen.
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15:30 - 15:32Sie werden sie überleben.
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15:32 - 15:35Das sagt Ihnen und auch mir, dass Steine ein Teil ihres Schicksals sind.
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15:36 - 15:39Nicht nur das – warum blickt die Kamera von oben auf sie herunter?
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15:39 - 15:42Sie blickt auf sie herunter, weil sie in der Tiefe ist.
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15:42 - 15:44Sie ist ganz in der Tiefe
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15:44 - 15:47ihres menschlichen Daseins.
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15:47 - 15:50An dieser Stelle muss sie sich selbst
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15:50 - 15:52aus der Tiefe des menschlichen Daseins hochziehen,
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15:52 - 15:54ankommen und ihren Geist freisetzen.
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15:54 - 15:56Meiner Meinung nach sind Elisabeth und Bess
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15:56 - 15:59in diesem Moment ein und dieselbe Person.
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15:59 - 16:01Aber in diesem Moment
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16:01 - 16:04beseitigt sie selbst wie bei einer Operation ihre andere Hälfte.
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16:04 - 16:06Der Film bedient sich in dieser Szene
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16:06 - 16:08vieler verschiedener Ebenen.
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16:08 - 16:10Es ist die Art und Weise, wie wir Geschichten
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16:10 - 16:13mit Bildern, Musik und Schauspielern erzählen,
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16:13 - 16:15und auf jeder Ebene ergibt sich ein anderer Sinn
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16:15 - 16:18und manchmal stehen sie im Widerspruch zueinander.
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16:19 - 16:24Aber wie fängt das alles an?
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16:24 - 16:27Was ist der Prozess des Geschichtenerzählens?
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16:27 - 16:29Vor ungefähr zehn Jahren
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16:29 - 16:32hörte ich etwas von einem Politiker,
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16:32 - 16:35der in Indien nicht so gut angesehen war.
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16:35 - 16:38Aber er sagte, dass die Menschen in den Städten
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16:38 - 16:42mit einem Mal so viel Wasser verbräuchten,
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16:42 - 16:44so viel wie die Menschen in den ländlichen Gegenden
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16:44 - 16:47in zwei Tagen nicht bekämen.
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16:47 - 16:50Da hatte er einen Nerv getroffen, aber ich sagte: "Er hat recht."
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16:50 - 16:52Ich ging einen Freund von mir besuchen
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16:52 - 16:54und er ließ mich warten
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16:54 - 16:56in seinem Appartment in Malabar Hill
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16:56 - 16:58in der 20. Etage,
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16:58 - 17:00eine wirklich sehr reiche Gegend in Mumbai.
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17:00 - 17:02Er nahm eine 20-minütige Dusche.
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17:02 - 17:04Mir wurde langweilig, also ging ich, und als ich den reichen Stadtteil verließ
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17:04 - 17:06und an den Slums von Mumbai vorbeifuhr,
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17:06 - 17:08was man immer muss,
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17:08 - 17:10sah ich Frauen und Kinder mit Wassereimern,
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17:10 - 17:13die in der heißen Mittagssonne in langen Schlangen warteten,
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17:13 - 17:15bis der Wassertank kam
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17:15 - 17:17und sie Wasser bekamen.
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17:17 - 17:19Eine Idee begann sich in meinem Kopf zu entwickeln.
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17:19 - 17:21Und wie wird daraus nun eine Geschichte?
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17:21 - 17:24Plötzlich wurde mir bewusst, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern.
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17:24 - 17:26Mein nächster Film heißt "Paani",
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17:26 - 17:28was Wasser bedeutet.
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17:28 - 17:30Und jetzt beginne ich, aus der Mythologie heraus
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17:30 - 17:32eine Welt zu schaffen.
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17:32 - 17:34Welche Art Welt schaffe ich
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17:34 - 17:37und woher kommt die Idee für den Entwurf?
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17:37 - 17:39Ich stelle mir vor, dass sie in der Zukunft
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17:39 - 17:42damit beginnen, Straßenüberführungen zu bauen.
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17:42 - 17:44Verstehen Sie, was ich damit meine? Ja?
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17:44 - 17:46Sie beginnen damit, Straßenüberführungen zu bauen,
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17:46 - 17:48um schneller von A nach B zu kommen,
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17:48 - 17:51aber eigentlich gehen sie von einer reichen Gegend
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17:51 - 17:53zur nächsten reichen Gegend.
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17:53 - 17:55Und dann schaffen sie eine Stadt,
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17:55 - 17:57die sich oberhalb der Straßenüberführungen befindet.
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17:57 - 18:00Die reichen Leute ziehen in die "obere" Stadt
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18:00 - 18:03und lassen die armen Leute in der "unteren" Stadt zurück.
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18:03 - 18:06Ungefähr zehn bis zwölf Prozent der Menschen
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18:06 - 18:08ziehen in die "obere" Stadt.
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18:08 - 18:10Aber woher kommt die Idee von der "oberen" und der "unteren" Stadt?
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18:10 - 18:12Es gibt eine mythische Überlieferung in Indien über –
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18:12 - 18:15die besagt – ich sage es in Hindi
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18:15 - 18:19[Hindi]
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18:19 - 18:21Aber was bedeudet das?
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18:21 - 18:24Es bedeutet, dass die Reichen immer auf den Schultern sitzen
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18:24 - 18:26und auf den Schultern der Armen überleben.
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18:26 - 18:28Und von dieser Überlieferung kam die Idee von der "oberen" und der "unteren" Stadt.
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18:28 - 18:31Nun ist der Entwurf eine Geschichte.
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18:31 - 18:34Aber bald reißen die Einwohner der "oberen" Stadt
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18:34 - 18:36das ganze Wasser an sich.
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18:36 - 18:38Erinnern Sie sich daran, dass ich das Wort "an sich reißen" benutzt habe.
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18:38 - 18:40Sie reißen das ganze Wasser an sich, behalten es für sich
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18:40 - 18:42und lassen nur wenige Tropfen hinab.
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18:42 - 18:44Und wenn es irgendeinen Aufstand gibt, dann drehen sie den Wasserhahn zu.
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18:44 - 18:47Und weil die Demokratie immer noch existiert,
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18:47 - 18:50gibt es eine demokratische Lösung, die wie folgt aussieht:
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18:50 - 18:53Wenn ihr uns gebt, was [wir wollen], dann geben wir euch Wasser.
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18:53 - 18:55Okay, meine Zeit ist um.
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18:55 - 18:57Ich kann noch viel mehr darüber erzählen,
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18:57 - 18:59wie wir Geschichten entstehen lassen,
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18:59 - 19:02und wie Geschichten im Grunde das sind, was und wer wir sind
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19:02 - 19:04und wie diese in verschiedene Disziplinen,
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19:04 - 19:06wie z. B. Film, mein Tätigkeitsbereich, übertragen werden.
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19:06 - 19:09Zuletzt noch: Was ist eigentlich eine Geschichte? Sie ist ein Widerspruch.
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19:09 - 19:11Alles ist ein Widerspruch.
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19:11 - 19:13Das Universum ist ein Widerspruch.
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19:13 - 19:15Jeder von uns sucht ständig nach Harmonie.
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19:15 - 19:17Wenn Sie aufstehen, ist Nacht und Tag ein Widerspruch.
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19:17 - 19:19Aber Sie stehen um vier Uhr morgens auf
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19:19 - 19:21und das erste Anzeichen von blau ist der Moment, in dem Nacht und Tag
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19:21 - 19:24versuchen, miteinander zu harmonieren.
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19:24 - 19:27Harmonie ist wie die Noten, die Mozart uns nicht gegeben hat, aber irgendwie
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19:27 - 19:29suggeriert der Widerspruch der Noten, die er uns gegeben hat, diese Harmonie.
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19:29 - 19:33Alle Widersprüche seiner Noten suggerieren Harmonie.
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19:33 - 19:35Es ist die Art und Weise, im Widerspruch nach Harmonie zu suchen,
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19:35 - 19:38die im Kopf des Dichters existiert.
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19:38 - 19:41Ein Widerspruch, den es im Kopf des Geschichtenerzählers gibt.
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19:41 - 19:44Im Kopf des Geschichtenerzählers existiert ein Widerspruch der Moralitäten;
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19:44 - 19:46in dem des Dichters ein Konflikt der Wörter;
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19:46 - 19:49im Universum ein Widerspruch zwischen Tag und Nacht.
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19:49 - 19:51In den Köpfen eines Mannes und einer Frau
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19:51 - 19:53sehen wir immer nur
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19:53 - 19:55den Unterschied zwischen männlich und weiblich.
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19:55 - 19:57Aber eigentlich suchen wir nach gegenseitiger Harmonie.
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19:57 - 20:00Die eigentliche Idee des Widerspruches ist,
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20:00 - 20:03wenn man ihn akzeptiert,
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20:03 - 20:05eine Geschichte zu erzählen und nicht den Widerspruch aufzulösen.
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20:05 - 20:07Das Problem mit den Geschichten in Hollywoodfilmen
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20:07 - 20:10und anderen Filmen ist,
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20:10 - 20:13das versucht wird, den Widerspruch aufzulösen.
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20:13 - 20:15Harmonie bedeutet nicht Auflösung.
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20:15 - 20:17Harmonie ist etwas,
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20:17 - 20:19das viel größer als Auflösung ist.
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20:19 - 20:21Harmonie ist etwas,
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20:21 - 20:24dass allumfassend und universell ist
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20:24 - 20:26und von Ewigkeit ist sowie vom Moment.
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20:26 - 20:30Auflösung ist etwas, das sehr beschränkt ist.
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20:30 - 20:33Sie ist endlich. Harmonie ist unendlich.
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20:33 - 20:36Geschichtenerzählen sucht wie alle anderen Widersprüche im Universum
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20:36 - 20:39nach Harmonie und Unendlichkeit in moralischen Auflösungen;
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20:39 - 20:42einen auflösen, um einen anderen zu beseitigen,
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20:42 - 20:46einen anderen zu beseitigen und eine Frage aufzubringen, die von eigentlicher Bedeutung ist.
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20:46 - 20:48Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
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20:48 - 20:51(Applaus)
- Title:
- Shekhar Kapur: Wir sind die Geschichten, die wir uns erzählen
- Speaker:
- Shekhar Kapur
- Description:
-
Woher kommt kreative Inspiration? Bei TEDIndia erzählt Hollywood und Bollywood Regisseur Shekhar Kapur („Elizabeth“, „Mr. India“) ausführlich von der Quelle seiner kreativen Inspiration: völlige, absolute Panik. Er zeigt, wie man auf beeindruckende Art und Weise den Geschichtenerzähler in sich hervorholt.
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- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 20:56