Kulturelle Demut (vollständig)
-
0:06 - 0:10(Musik)
-
0:10 - 0:12Ein Wort, um kulturelle Demut
zu beschreiben, -
0:12 - 0:14ist für mich tatsächlich Liebe.
-
0:14 - 0:16Wenn ich kulturelle Demut
zusammenfassen müsste, -
0:16 - 0:20das gesamte Konzept
von kultureller Demut, -
0:20 - 0:23wird es ihm nicht gerecht, aber das Wort,
an das ich denke, ist Wesen. -
0:23 - 0:24Zuhören.
-
0:24 - 0:25Sein.
-
0:25 - 0:26Du.
-
0:26 - 0:27Öffnen.
-
0:27 - 0:28Empfangen.
-
0:28 - 0:29Anteilnahme.
-
0:29 - 0:30Liebe.
-
0:30 - 0:33Die Prinzipien der kulturellen Demut
bieten ein weiteres -
0:33 - 0:36Gerüst, um dem beizusteuern,
-
0:36 - 0:39was unser Hauptziel geworden ist, ja.
-
0:39 - 0:42Unser ultimatives Ziel ist, dass es ein
Gefühl der Gleichheit, -
0:42 - 0:47ein Gefühl der Gleichberechtigung
und eine Art Gefühl des Respekts gibt, -
0:47 - 0:49das wir vorantreiben.
-
0:49 - 0:52[Kulturelle Demut]
-
0:52 - 0:56[Kulturelle Demut
Menschen, Prinzipien & Vorgehensweisen] -
0:56 - 0:56(Musik)
-
0:56 - 0:59[Ein Film von Vivian Chávez]
-
0:59 - 1:00(Musik)
-
1:00 - 1:02[Dem gemeinsamen Vermächtnis von Menschen
gewidmet,] -
1:02 - 1:06[die von Generation zu Generation
einen Weg aus dem Nichts geschafft haben.] -
1:06 - 1:07(Musik)
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1:07 - 1:10[Oakland, Kalifornien]
-
1:10 - 1:28(Musik)
-
1:28 - 1:36Kulturelle Demut ist ein
multidimensionales Konzept. -
1:36 - 1:43Und zwar haben
Melanie Tervalon und ich -
1:43 - 1:47drei Dimensionen konzipiert.
-
1:47 - 1:50Die erste ist lebenslanges Lernen
-
1:50 - 1:52und kritische Selbstreflexion.
-
1:52 - 1:55Und in dieser kritischen Selbstreflexion
ist es das Verständnis darüber, -
1:55 - 1:59wie jeder von uns,
jeder einzelne von uns, -
1:59 - 2:03ein kompliziertes, multidimensionales
menschliches Wesen ist. -
2:03 - 2:06Jeder von uns hat seine eigne
Vergangenheit und Geschichte, -
2:06 - 2:08seine Herkunft, seine Sichtweise.
-
2:08 - 2:09Sie schauen mich jetzt an.
-
2:09 - 2:11Ich bin sehr hellhäutig.
-
2:11 - 2:13Als kleines Mädchen
waren meine Haare blond. -
2:13 - 2:14Meine Augen sind blau.
-
2:15 - 2:20Leute versuchten oft, mich alles andere
als Afroamerikanerin zu nennen. -
2:20 - 2:21Ich habe eine Geschichte.
-
2:21 - 2:24Meine Identität ist
in dieser Geschichte verwurzelt. -
2:24 - 2:28Meine Eltern gaben mir das Wissen
meiner eigenen sozialen Identität -
2:28 - 2:30und meine eigenen Erfahrungen im Leben
haben das erschaffen. -
2:30 - 2:32Ich kann sagen wer ich bin.
-
2:32 - 2:36Die zweite Lehre,
nach Selbstreflexion, -
2:36 - 2:42andauerndem lebenslangen Lernen
und Entwicklung, ist das Konzept, -
2:42 - 2:45dass wir das Machtungleichgewicht
reduzieren müssen - -
2:45 - 2:48das Machtungleichgewicht
zu erkennen und zu reduzieren, -
2:48 - 2:53das oft in der Dynamik unserer
Kliniker-Patienten- oder -
2:53 - 3:00Kliniker-Klienten-Dienstleister-
Gemeinschaft liegt. -
3:00 - 3:03Und zum Schluss das Stück,
dass ich bereitstellen werde, -
3:03 - 3:06von dem Jann und ich denken,
dass Leute es oft entweder -
3:06 - 3:08nicht lesen oder nicht mögen.
-
3:08 - 3:11Und auch die Institution muss
diese Prinzipien darstellen. -
3:11 - 3:18(Musik)
-
3:18 - 3:22[Lebenslanges Lernen]
-
3:22 - 3:24[Kritische Selbstreflexion]
-
3:24 - 3:29[Machtungleichgewicht zu erkennen
und zu reduzieren] -
3:29 - 3:31[Respektvolle Partnerschaften]
-
3:31 - 3:38[Institutionelle Rechenschaft]
-
3:38 - 3:40(Musik)
-
3:40 - 3:42Eine afroamerikanische Krankenschwester,
-
3:42 - 3:46die eine lateinamerikanische Frau
mittleren Alters mehrere Stunden, -
3:46 - 3:49nachdem die Patientin
operiert wurde, pflegt. -
3:49 - 3:52Ein lateinamerikanischer Arzt,
der während des Konsiliardienstes -
3:52 - 3:54an das Patientenbett kommt,
-
3:54 - 3:57bemerkt den stöhnenden Patienten
und merkt bei der Pflegerin an, -
3:57 - 4:01dass dieser anscheinend große,
post-operative Schmerzen hat. -
4:01 - 4:03Die Pflegerin tat
seine Wahrnehmung schnell ab -
4:03 - 4:07und informierte ihn darüber, dass sie
auf der Krankenpflegeschule einen Kurs -
4:07 - 4:09in interkultureller Medizin
besucht habe und wisse, -
4:09 - 4:13dass hispanische Patienten
ihre Schmerzen übertreiben würden. -
4:13 - 4:16Der lateinamerikanische Arzt
hatte es schwer damit, die Perspektive -
4:16 - 4:19dieser Krankenschwester zu beeinflussen,
die auf ihre selbsternannte -
4:19 - 4:21kulturelle Kompetenz fokussiert war.
-
4:22 - 4:25Es war merkwürdig für diesen
lateinamerikanischen Arzt, der -
4:25 - 4:28in erster Linie Latino war,
nicht wie alle - -
4:28 - 4:31in seinem Fall nicht wie alle
Mexikanisch-Amerikaner, -
4:31 - 4:35alles über mexikanisch-
amerikanische Patienten zu wissen. -
4:35 - 4:36Das war es nicht.
-
4:36 - 4:40Aber er hätte in diesem Moment
vielleicht eine Ressource für diese -
4:40 - 4:42afroamerikanische
Krankenschwester sein können, -
4:43 - 4:48die sie nicht zu brauchen glaubte,
wieder, weil sie sich eingekauft hatte, -
4:48 - 4:51in diese Auffassung von Kompetenz,
von kultureller Kompetenz -
4:51 - 4:53Der Unterschied zwischen
kultureller Demut -
4:53 - 4:58und kultureller Kompetenz
bestand darin, dass wir in einem Prozess -
4:58 - 5:01und einer Beziehung waren, die viele
andere Schichten beinhaltete, -
5:01 - 5:07und dass wir uns mit dem Begriff der
Kompetenz nicht so wohl fühlten, -
5:07 - 5:10auf eine Weise, die Leute
meiner Meinung nach gut verstehen. -
5:10 - 5:12Und dass bedeutet vor allem
für Leute, die Anbieter und -
5:12 - 5:15im akademischen Bereich
geschult sind, dass -
5:15 - 5:17man dann allwissend und allmächtig ist.
-
5:18 - 5:21Und wir hatten das Gefühl, dass das
für uns nicht der Fall war, -
5:21 - 5:27als wir von der Gemeinde auf eine sehr
praktische Weise lernten und verstanden, -
5:27 - 5:30wie Familien ins Krankenhaus kamen
und sich fühlten, -
5:30 - 5:35als ob sie von ihrem eigenen Erbe
in der Geschichte nicht gehört wurden. -
5:35 - 5:39Und wie das das beeinflusste,
womit sie ins Krankenhaus kamen -
5:39 - 5:42worüber wir nichts wussten,
-
5:42 - 5:44nicht die geringste Ahnung hatten.
-
5:44 - 5:47Für uns gehört es zum Teil
der Bescheidenheit, -
5:47 - 5:49das zu verstehen.
-
5:50 - 5:54Ich versuche nicht, Sie zu demütigen, oder
dass Sie sich schlecht fühlen, -
5:54 - 5:59ich versuche, uns allen zu helfen,
zu verstehen, dass das Leben so ist. -
5:59 - 6:02Und dass man in gewisser Weise
wirklich glücklich sein kann, -
6:02 - 6:03es nicht zu wissen.
-
6:04 - 6:07Im April 1992,
als Folge -
6:07 - 6:10der Unruhen in Los Angeles
nach dem anfänglichen Freispruch -
6:10 - 6:14der Polizisten, die beschuldigt wurden,
Mr. King geschlagen zu haben, -
6:15 - 6:18wurde die offene Gemeinschaft
des Children´s Hospital dazu gezwungen, -
6:18 - 6:21sich in stark aufgeladenen Sitzungen
zu treffen, um unser eigenes Verhalten -
6:21 - 6:24von institutionellem Rassismus,
Ungerechtigkeit und Ungleichheit -
6:24 - 6:26aufzudecken und zu kritisieren.
-
6:26 - 6:29Mein Name ist Dr. Melanie Tervalon
und ich bin Leiterin -
6:29 - 6:33für multikulturelle Angelegenheiten,
hier im Children´s Hospital Oakland. -
6:33 - 6:35Ich möchte jedem danken,
zu dem gekommen zu sein, -
6:35 - 6:38was für mich eine Feier
für dieses Jahr ist. -
6:38 - 6:41Jann und ich hatten
das große Glück tatsächlich zusammen -
6:41 - 6:44an dem selben Ort zu sein,
als diese Arbeit sich entwickelt hat. -
6:44 - 6:48Jann und ich, während wir viele Jahre
Altersunterschied haben, -
6:48 - 6:51sind beide afroamerikanische Frauen.
-
6:51 - 6:55Und wir wurden beide von Frauen
aufgezogen, die Lehrerinnen waren. -
6:56 - 7:00Und wir kommen daraus - und Väter
die Arbeiter waren, -
7:01 - 7:03die aus dieser
Südstaatentradition kommen -
7:04 - 7:08und die uneingeschränkt am
Bürgerrechtsbewegung teilnahmen, -
7:08 - 7:12auf eine Art und Weise, die bedeutete,
dass sie Opfer brachten -
7:12 - 7:14und dass ihre Kinder Opfer
brachten, und sie lehrten uns -
7:14 - 7:18über diese Opfer
und erzogen uns alle so, -
7:18 - 7:20dass wir verstanden, dass wir
hier sind, um zu dienen. -
7:20 - 7:21(Musik)
-
7:21 - 7:26[Treffen der Mitglieder des
Multicultural Leadership Program, 2012] -
7:26 - 7:35(Musik)
-
7:35 - 7:36Patty.
Hey. -
7:36 - 7:38Alles klar?
Wie geht es dir? -
7:38 - 7:41Schön, dich zu sehen.
Es ist so schön dich zu sehen. -
7:41 - 7:43Es ist lange her.
Ja, ich weiß. -
7:43 - 7:45Wie ist es dir ergangen?
Sehr gut. -
7:45 - 7:46Schön. Danke für die Einladung.
-
7:46 - 7:49Ich engagiere mich für Kinder
und diese Bevölkerungsgruppe, -
7:49 - 7:51weil ich schon
so lange dabei bin. -
7:51 - 7:53Seid wir Anwohner waren.
-
7:53 - 7:56Und ich sehe jetzt die zweite
Generation meiner Familie. -
7:57 - 7:59Das multikulturelle Lehrplanprogramm
begann -
7:59 - 8:03etwa 1991-92 als
Pilotprojekt. -
8:05 - 8:08Wann war Rodney King?
Ich dachte es war 1990 - -
8:08 - 8:11Es wurde 1992 provoziert.
-
8:11 - 8:1192, ja.
-
8:11 - 8:16Der Rodney-King-Vorfall,
den Leute auf der ganzen Welt -
8:16 - 8:20gesehen haben, bedeutete
fürs Children´s, dass wir wieder -
8:20 - 8:23anfingen, über das zu reden,
was wir unseren eigenen -
8:23 - 8:24Rodney Kings nannten.
-
8:25 - 8:28Die Umstände, in denen
sich Familien fühlten, -
8:28 - 8:32als würde man sich nicht respektvoll
um sie kümmern. -
8:32 - 8:35Das war ein Großteil unserer Arbeit,
sicher zu sein, -
8:35 - 8:38dass wir den Grundsätzen
gerecht werden, -
8:38 - 8:40die durch die Gespräche
bereits im Krankenhaus -
8:40 - 8:42eindeutig
festgelegt worden sind. -
8:42 - 8:45Dass angesichts der Zusammensetzung
des Lehrkörpers am Children´s -
8:46 - 8:49und der Zusammensetzung
der Patienten, um die wir uns kümmerten, -
8:49 - 8:51der Lehrkörper wirklich nicht
über die Themen -
8:51 - 8:54Kultur, Rasse, Zeitunterschiede
und dergleichen unterrichten konnte. -
8:54 - 8:58Also verbrachten wir viel Zeit damit,
mit Gemeindegruppen und Familien -
8:58 - 9:00zu arbeiten, um wirklich
zu kommen und zu unterrichten. -
9:00 - 9:04Wenn ich an die beiden Begriffe denke,
kulturelle Kompetenz versus -
9:04 - 9:07kulturelle Demut, beinhaltet
kulturelle Kompetenz für mich -
9:07 - 9:10so etwas wie einen Gegenstand,
ein Thema, wissen Sie. -
9:10 - 9:12Und Leute fühlen, als
müssten sie das wissen oder nicht -
9:12 - 9:15und wenn man das nicht weiß
ist man nicht schlau oder so. -
9:15 - 9:17Für mich hingegen ist
kulturelle Demut -
9:17 - 9:21eine Philosophie, es ist ein Zugang,
es ist ein Mittel, wissen Sie. -
9:21 - 9:25Es ist also nichts was man
beherrscht oder nicht. -
9:25 - 9:29Es ist meine Vorgehensweise,
so werde ich mit der Situation umgehen. -
9:29 - 9:30Letztes Jahr war ich
-
9:30 - 9:34die Koordinatorin
des Schülerbetreuungsteams. -
9:34 - 9:37Das sind die Treffen,
die Familien mit den Lehrern haben, -
9:37 - 9:38wenn ihre Kinder Probleme haben.
-
9:40 - 9:47Und es war ziemlich interessant
zu versuchen diese Treffen -
9:47 - 9:50so zu gestalten, dass sie
mit den Prinzipien -
9:50 - 9:53der kulturellen Demut
übereinstimmten. -
9:54 - 9:56Einfach nur wirklich zu versuchen
-
9:56 - 9:59meinen Kollegen zu sagen:
„Lasst uns zuhören, was dieses Elternteil -
9:59 - 10:04erlebt und was dieses Elternteil
darüber von deren Kind hört.“. -
10:05 - 10:08Und zu versuchen, das als einen
Ausgangspunkt zu nutzen, -
10:08 - 10:11anstatt zu sagen, naja,
Ihr Kind ist XYZ. -
10:12 - 10:14Eines der Dinge, das mir
sehr dabei half, -
10:14 - 10:18mich irgendwie mit dem Nichtwissen
zufrieden zu geben, ist, -
10:18 - 10:22dass ich lange Zeit Nichtwissen mit
mangelnder Intelligenz -
10:22 - 10:24verwechselt habe.
-
10:24 - 10:27Und eine guter Freund von mir
hat mich mal darauf hingewiesen, -
10:27 - 10:30als ich ein Gespräch darüber
führte, er sagte: „Es nicht so ist, -
10:30 - 10:33dass du nicht intelligent bist,
es ist nur so, dass du den -
10:33 - 10:37Wissensschatz in diesem
bestimmten Gebiet nicht hast. -
10:37 - 10:40Es reduziert also keineswegs
deine Intelligenz. -
10:41 - 10:43Du weißt es nicht,
weil es dir niemand erzählt hat, -
10:43 - 10:45oder weil du diese Frage
nicht gestellt hast.“ -
10:46 - 10:48Und das ermöglichte mir,
Millionen von Fragen zu stellen, -
10:48 - 10:52weil ich mich jetzt nicht mehr fühlte,
als würde ich der Welt, -
10:52 - 10:53oder der Person,
oder dem Patienten, -
10:53 - 10:56oder der Allgemeinheit sagen,
dass ich dumm bin. -
10:56 - 10:58Ich war glücklich,
dass ich es nicht weiß. -
10:58 - 10:59Genau wie mit dem
Wissensschatz gibt es -
10:59 - 11:03in der Medizin keine Möglichkeit,
etwas zu wissen, ohne es zu lernen. -
11:03 - 11:05Doch in keinem Fall
nimmt es einem die Intelligenz. -
11:05 - 11:09Als ich dann also
den Unterschied ausmachen konnte, -
11:09 - 11:11fühlte ich mich wohl dabei,
nicht mehr zu wissen. -
11:11 - 11:13Der Artikel über das, was wir
bei all der Arbeit -
11:13 - 11:16mit Gemeinden gelernt haben,
wird geschrieben, -
11:16 - 11:18aber nicht sofort veröffentlicht.
-
11:18 - 11:20Und das ist der Teil der
kulturellen Demut, -
11:20 - 11:23den Leute jetzt in vielen
Gelegenheiten nutzen, -
11:23 - 11:25nicht nur in der Medizin,
sondern auch in der Bildung. -
11:26 - 11:29Viele gemeinnützige Organisationen
nutzen die Prinzipien -
11:29 - 11:31der kulturellen Demut
in ihrer Arbeit. -
11:31 - 11:33Die Prinzipien behandeln nicht nur
-
11:33 - 11:35individuelle Aktivitäten und Verhalten.
-
11:35 - 11:38Institutionen sollten
selbstreflektierend sein. -
11:38 - 11:42Lebenslang Lernende müssen wirklich
daran glauben, dass die Gemeinschaften, -
11:42 - 11:45denen geholfen wird, wirklich wissen,
was sie wollen -
11:45 - 11:48und was sie brauchen
und sie sind in der besten Position, -
11:48 - 11:49um uns zu sagen, was das ist.
-
11:49 - 11:53[Kulturelle Demut, Macht und Privilegien]
-
11:53 - 11:56(Musik)
-
11:56 - 12:01Menschen, die in Armut leben,
haben den geringsten Einfluss, -
12:01 - 12:04um die Struktur der Armutspolitik
zu verändern -
12:04 - 12:06und ihnen werden oft
wirksame Lösungen -
12:06 - 12:09zur Bekämpfung der Verletzung ihrer
Menschenrechte verwehrt. -
12:09 - 12:11Und mich beschäftigt
dieses Problem, -
12:11 - 12:15weil mein Bruder ein unschuldiger Mann
mit besonderen Bedürfnissen ist, -
12:16 - 12:20der seit zwei Jahren für ein Verbrechen,
das er nicht begangen hat, -
12:20 - 12:23in etwas gehalten wird,
dass ich moderne Sklaverei nenne. -
12:23 - 12:25Und ich wende mich an Sie,
weil das so genannte -
12:25 - 12:29Rechtssystem nicht darauf ausgelegt ist,
meiner Gemeinschaft zu helfen. -
12:29 - 12:31Und ich kann die Stimmen
der Unterdrückten hören, -
12:31 - 12:34die widerhallen: „Nein,
du verdienst es nicht, Rechte zu haben. -
12:34 - 12:38Nur wir. Du hast keine Geschichte,
nur wir. -
12:38 - 12:41Du hast nicht die Kraft,
deine Gedanken zu kontrollieren, nur wir. -
12:41 - 12:44Du erinnerst dich nicht, um was es
in diesem Kampf geht. -
12:44 - 12:44Nur wir.“
-
12:45 - 12:49Es gibt diese Momente, die jedermanns
Aufmerksamkeit auf sich ziehen, -
12:49 - 12:50die wir nutzen können.
-
12:50 - 12:54Und ich denke Rodney Kind,
eher die Reaktion auf -
12:54 - 12:57Rodney Kind, hat viele
Gespräche und viel -
12:57 - 13:00Gewissensprüfung hervorgerufen
und viele Leute dazu gebrachte, -
13:00 - 13:05Wege zu suchen, diese Gespräche mit einem
besseren Ergebnis führen zu können. -
13:05 - 13:07Und dann verblasst es.
-
13:07 - 13:08(Musik)
-
13:08 - 13:11[Rodney King (1965-2021) wurde 1991
zum Symbol der Polizeigewalt,] -
13:11 - 13:14[als der Angriff von Polizisten gefilmt
und in der ganze Welt gezeigt wurden.] -
13:14 - 13:16[Die Polizisten wurden von einer Jury
ohne Afroamerikaner freigesprochen,] -
13:16 - 13:17[was zu den gewalttätigsten Aufständen
in der Geschichte der USA führte.] -
13:17 - 13:20Die drei Polizisten, die für ein
Schwerverbrechen angeklagt sind, -
13:20 - 13:24gehörten zu einer Gruppe von 15 Leuten,
die letzten Samstagabend einen 25-jährigen -
13:24 - 13:28dunkelhäutigen Mann anhielten, schlugen,
traten und auf ihn einknüppelten. -
13:28 - 13:31Bei WHAT Radio erhielt die Moderatorin
Mary Mason zahlreiche Anrufe -
13:31 - 13:35von Mitgliedern der Black Community,
die über das Urteil verärgert -
13:35 - 13:37(Musik)
-
13:37 - 13:39und von der darauf folgenden Gewalt
schockiert waren. -
13:39 - 13:42Wir müssen einander
lieben und respektieren. -
13:42 - 13:43Wir müssen (nicht hörbar).
-
13:43 - 13:44(Musik)
-
13:44 - 13:492010 verabschiedete Arizona ein Gesetz,
das die örtliche Polizei ermächtigte, -
13:49 - 13:52den Einwanderungsstatus von jedem,
den sie verdächtigten -
13:52 - 13:55ein illegaler Einwanderer in die
US zu sein, zu überprüfen. -
13:55 - 13:58Wer hat das Recht, einen
anderen Menschen illegal zu nennen? -
13:59 - 14:02Die meisten dieser Illegalen sind die,
die auf den Feldern arbeiten, -
14:02 - 14:05Häuser putzen, bei Jobs gärtnern,
die das Recht haben -
14:05 - 14:07ihnen weniger als den Mindestlohn
zu zahlen. -
14:07 - 14:10Es gibt Sachen, die schwierig
anzuhören sind -
14:10 - 14:13und es gibt Sachen,
die einfach hart mitanzusehen sind. -
14:14 - 14:17Wie es also ist, wenn ein Fisch
kein Wasser sieht. -
14:17 - 14:22Wenn man von großen Privilegien
profitiert ist es sehr schwer, -
14:22 - 14:24das so zu sehen.
-
14:25 - 14:29Und ich würde sagen,
dass es dauerhafter Erinnerung bedarf. -
14:29 - 14:33Und ich sehe es definitif
nicht die ganze Zeit. -
14:33 - 14:36Und jedes Mal, wenn ich daran
erinnert werde, erinnere ich mich daran, -
14:36 - 14:37dass ich daran erinnert werde.
-
14:37 - 14:41Warum muss ich daran erinnert werden?
Oh doch, ich muss. -
14:42 - 14:44Ich hörte die hellhäutige Frau
hinter uns sagen, -
14:44 - 14:46dass wir Ausländer
keine Manieren haben. -
14:47 - 14:50Meine anfängliche Reaktion,
war Wut und Verwirrung. -
14:50 - 14:53Wut, weil ich mich
diskriminiert -
14:53 - 14:54und verurteilt fühlte.
-
14:54 - 14:56Verwirrung, weil sie eine ältere Frau war.
-
14:56 - 14:59Musste sie also nicht lang genug
dabei gewesen sein, um zu wissen, -
14:59 - 15:01dass auch sie nicht
aus diesem Land stammt? -
15:02 - 15:05Wir werde dauerhaft mit
unterschwelligen Botschaften bombardiert, -
15:05 - 15:07dass Hellhäutige überlegen sind.
-
15:07 - 15:10Die Einwanderungspolitik wird
im Weißen Haus ständig diskutiert, -
15:10 - 15:12während dunkelhäutige
Männer hoffen, -
15:12 - 15:15einen Nebenjob außerhalb von
Home Depot zu ergattern. -
15:15 - 15:18Wie äußert sich
kulturelle Demut -
15:18 - 15:19bei der Berkeley Media
Studies Group? -
15:20 - 15:22Ich muss
Tony Borbone loben. -
15:22 - 15:25Tony Borbone, möge er
in Frieden ruhen, -
15:25 - 15:29war ein wunderbarer
Verfechter der Gewaltprävention, -
15:29 - 15:34den ich früh bei unserer
Arbeit zur Gewaltprävention kennenlernte, -
15:34 - 15:38als wir gerade die Berkeley Media
Studies Group gründeten. -
15:39 - 15:47Und Tony hat mich einfach konfrontiert
und meinte: „Du wohnst in Kalifornien, -
15:47 - 15:49wie viele deiner Angestellten
sprechen Spanisch?“ -
15:50 - 15:53Und ich musste sagen, keiner.
-
15:54 - 15:58Und Tony, ich wollte
liebevoll sagen, -
15:58 - 16:02aber es war nicht auf eine liebevolle
Art, es war konfrontierend. -
16:02 - 16:06Ich meine wir lernten uns und
die Arbeit des Anderen zu lieben -
16:06 - 16:08und hatten großen Respekt
für einander, denke ich, -
16:09 - 16:11als unsere Beziehung aufblühte.
-
16:11 - 16:19Aber er hatte keine Angst
das zu sagen, was wichtig war. -
16:19 - 16:20[Kulturelle Demut]
-
16:20 - 16:23[in der gemeinschaftsbasierten
partizipativen Forschung] -
16:23 - 16:24(Musik)
-
16:24 - 16:28[Gemeinschaftsbasierte partizipative
Forschung entstand aus der Forderung] -
16:28 - 16:30[nach authentischen und lokalen
Forschungspartnerschaften.] -
16:30 - 16:34[Es ist eine kollaborative Untersuchung,
die die von einem Problem Betroffenen] -
16:34 - 16:39[gleichberechtigt einbezieht um Aufklärung
und sozialen Wandel zu bewirken.] -
16:39 - 16:40(Musik)
-
16:40 - 16:43[Die Chinese Progressive Association,
lokale Universitäten und das] -
16:43 - 16:46[San Francisco Health Department
kollaborierten, um die Gesundheit] -
16:46 - 16:49[und Arbeitsbedingungen der Arbeiter
in Chinatown-Restaurants zu untersuchen.] -
16:49 - 16:50(Musik)
-
16:50 - 16:54[Ihre Untersuchungen führten zu einer
stadtweiten Arbeiterallianz] -
16:54 - 16:57[und dem Verabschieden einer
Anti-Lohndiebstahl-Verordnung] -
16:57 - 16:59[durch das San Francisco
Board of Supervisors.] -
16:59 - 17:00(Musik)
-
17:00 - 17:03Es ist sehr wichtig sich zu zeigen.
-
17:03 - 17:06Sich die Zeit zu nehmen
und zu zeigen, dass man sich -
17:06 - 17:09für die Gemeinde interessiert
und da ist. -
17:09 - 17:13Also nahmen die Arbeiter
an Aktionen teil, -
17:13 - 17:16um Druck auf einen Inhaber
eines Geflügelmarktes auszuüben, -
17:16 - 17:18der seinen Arbeitern Lohn schuldete.
-
17:19 - 17:21Die Arbeiter gingen
mit Streikschildern raus -
17:21 - 17:22und auch ich ging mit ihnen.
-
17:22 - 17:24Ich fühlte mich nervös.
-
17:25 - 17:27Man fühlt sich irgendwie bloßgestellt.
-
17:27 - 17:30Man ist in einer Umgebung,
die sehr anders ist, -
17:30 - 17:32als viele der anderen Ding,
die ich getan habe. -
17:32 - 17:38(Musik)
-
17:38 - 17:41Als wir also diese Treffen hatten,
war jeder in diesem Projekt -
17:41 - 17:44sehr erfahren in der
Gemeinschaftsforschung. -
17:44 - 17:46Aber da ist eine Dynamik.
-
17:46 - 17:48Wenn man in einer Berufskultur ist,
ist man es gewohnt, -
17:48 - 17:52an Meetings teilzunehmen
und zu versuchen das Wort zu ergreifen. -
17:54 - 17:57Und dann kommt noch dazu, dass wir
das alles auf Englisch führen. -
17:57 - 17:59Deshalb übersetzten
die beiden anderen Mitarbeiter -
17:59 - 18:01der Chinese Progressive Association
-
18:01 - 18:05für die nicht
englischsprachige Mitarbeiterin. -
18:05 - 18:08Und deshalb konnten sie sich nicht
vollständig beteiligen. -
18:08 - 18:12Und dann passiert alles so schnell,
Leute sprechen durcheinander, -
18:12 - 18:16dass es für die nicht englischsprachige
Mitarbeiterin schwer war, irgendwie -
18:16 - 18:19zu Wort zu kommen.
-
18:20 - 18:22Wir haben darüber nachgedacht
und Leute haben es bemerkt. -
18:23 - 18:26Dann begannen wir, die Meetings
in Chinesisch auszuführen. -
18:26 - 18:29Und dann trugen alle
Englischsprechenden Headsets -
18:29 - 18:31mit Simultanübersetzungen.
-
18:31 - 18:33Die Englisch-Muttersprachler
waren ruhiger -
18:33 - 18:35und das änderte die
Dynamik grundlegend. -
18:35 - 18:37Doch die Arbeiter waren
immer noch leise. -
18:38 - 18:41In Bezug auf kulturelle Demut
wurden wir wirklich herausgefordert, -
18:41 - 18:43um, ich denke, etwas
tiefer darüber nachzudenken, -
18:43 - 18:46was Kultur ist und
dass es nicht bedeutet, -
18:46 - 18:51über eine Liste von Eigenschaften, die man
Leuten zuschreiben kann nachzudenken. -
18:51 - 18:57Sondern dass es tatsächlich einen selbst
und seine eigenen Annahmen betrifft -
18:57 - 19:02und wie man seine Annahmen
auf jemand anderen projiziert, -
19:02 - 19:05im Gegensatz zu dem, was diejenigen
wirkliche erlebt haben, -
19:05 - 19:06wer sie wirklich sind.
-
19:06 - 19:09(Musik)
-
19:09 - 19:13[Kulturelle Demut in der Bildung]
-
19:13 - 19:29(Musik)
-
19:29 - 19:32Ich hörte zuerst von kultureller
Demut als ich Studentin des -
19:32 - 19:35Masterstudiengangs hier
an der San Francisco State war. -
19:35 - 19:38Aber ich habe das Gefühl, dass ich
kulturelle Demut als Konzept -
19:38 - 19:39schon viel früher
verstanden habe. -
19:39 - 19:42Es kam von einem Ort der
Unsichtbarkeit, einem Ort -
19:42 - 19:45der Unterdrückung dessen, wer ich
als farbige Frau war -
19:45 - 19:49und hat sich nun als Pädagogin
komplett verändert, indem ich erkannte, -
19:49 - 19:51wer ich bin, wo ich,
in dem Klassenraum, stehe, -
19:51 - 19:53was mein Privileg ist.
-
19:53 - 19:56Aber auch was meine Stimme
in der Welt bedeutet -
19:56 - 19:58und was sie für einen
Pädagogen bedeutet. -
19:58 - 20:01Es kam von dem Versuch, mich anzupassen,
alles mir mögliche zu machen, -
20:01 - 20:04um zu Hause Inderin
zu sein und nicht draußen in der Welt. -
20:04 - 20:05Und das nicht zu zeigen.
-
20:05 - 20:10Und es ist das Identitätsmerkmal geworden,
von dem ich wusste, dass es immer da war, -
20:10 - 20:13dass ich aber nie
ausdrücken konnte, als ich aufwuchs. -
20:13 - 20:17Und jetzt geht es darum, zu sagen,
wer diese Person ist und -
20:17 - 20:21meine Macht und mein Privileg in einer
„Ich muss mich selbst kontrollieren“-Art -
20:21 - 20:22zu würdigen.
-
20:22 - 20:25In gleicher Hinsicht sage ich auch,
dass ich eine farbige Frau bin, -
20:25 - 20:28ich habe etwas wichtiges zu sagen
und hier bin ich. -
20:28 - 20:30Ich denke, so lange
Macht und Privilegien -
20:30 - 20:34in der Gesellschaft existieren, werden wir
immer damit zu kämpfen haben, zu demütig -
20:34 - 20:36zu sein,
als farbige Frauen, -
20:36 - 20:38als Frauen, die aus der
Arbeiterklasse kommen, -
20:38 - 20:40als Frauen, die aus
einkommensschwachen oder -
20:40 - 20:42unterversorgten Verhältnissen
kommen, richtig? -
20:42 - 20:45So lange es Macht und Privilegien
in der Gesellschaft gibt, -
20:45 - 20:48weiß ich, dass ich immer damit
zu kämpfen haben werde -
20:48 - 20:49und ich kämpfe täglich damit .
-
20:49 - 21:06(Musik)
-
21:06 - 21:09Ich habe die S. F. State
University hier untersucht, -
21:09 - 21:14um zu sehen, wie allumfassend unsere
derzeitige Politik und Programmgestaltung -
21:14 - 21:17gegenüber Transgender-Studenten sind.
-
21:17 - 21:20Und ich habe gerade darüber nachgedacht,
-
21:20 - 21:22dass er für dieses Thema
wirklich sehr relevant ist, -
21:22 - 21:25dieser Abend der
kulturellen Demut, -
21:25 - 21:27weil wir an der S. F. State
über Transgender- -
21:27 - 21:31oder Peer-Kultur sprechen und inwiefern
es respektiert wird oder nicht. -
21:31 - 21:32Richtig.
-
21:32 - 21:38Und inwiefern die Institution
kulturell relevant oder demütig -
21:38 - 21:42oder respektvoll gegenüber den
Erfahrungen von Transgendern -
21:42 - 21:44sein kann, wenn sie an diesen
Ort kommen. -
21:44 - 21:47Die Gesundheitspädagogen,
mit denen ich arbeite, -
21:47 - 21:48sind alle Transgender-Frauen.
-
21:48 - 21:53Und schon an meinem zweiten
Arbeitstag ging ich in ein Meeting -
21:53 - 21:56und es war ein Ausschussbeirat aller
-
21:56 - 21:58Transgender-Frauen.
-
21:58 - 21:59Und ich fühlte mich so unwohl,
-
21:59 - 22:04aber gleichzeitig ließen sie mich
mich so wohl fühlen. -
22:04 - 22:08Sie fingen an, mir Fragen zu stellen, als
ob sie es bemerkt hätten, und sie fragten -
22:08 - 22:09woher ich komme,
wissen Sie? -
22:09 - 22:11Und ich sagte, ich bin Iranerin.
-
22:11 - 22:14Oh, wir kennen dieses nahöstliche
Transgender-Mädchen, kennst du sie? -
22:14 - 22:16Und ich sagte nein.
-
22:16 - 22:17(Gelächter)
-
22:17 - 22:22Also meine Definition von
kultureller Demut ist offen zu sein -
22:22 - 22:25ununterbrochen zu lernen.
-
22:25 - 22:30Was ich also von euch möchte,
ist rum zu laufen, sich vorzustellen -
22:30 - 22:33und uns zu sagen, was
kulturelle Demut für euch bedeutet. -
22:33 - 22:36Ich habe mich zuerst
für kulturelle Demut begeistert, -
22:36 - 22:38als ich als Bachelor-Studentin
ein Praktikum bei einer -
22:38 - 22:39Organisation gemacht habe.
-
22:39 - 22:44Und sie veranstalteten ein Training für
kulturelle Kompetenz für pazifische -
22:44 - 22:46Inselbewohner und arbeiteten
mit Gemeinden -
22:46 - 22:47pazifischer Inselbewohner
zusammen. -
22:47 - 22:51Und als halb pazifische Inselbewohnerin
war ich sehr begeistert -
22:51 - 22:54und nervös, an dem
Training teilnehmen zu können -
22:54 - 22:57und wirklich etwas über das Material
zu lernen, das diskutiert werden würde, -
22:57 - 23:01und wie andere, mich eingeschlossen,
etwas lernen würden, über die pazifische -
23:01 - 23:04Inselkultur und die Zusammenarbeit
mit pazifischen Inselbewohnern -
23:04 - 23:07wegen Gesundheitsprobleme, die der
Gemeinde wichtig waren. -
23:07 - 23:11Und ich glaube, nach dem Training
habe ich realisiert, dass es ein -
23:11 - 23:14Erfolgserlebnis und ein Gefühl
der Vollendung -
23:14 - 23:15für die Teilnehmer gab.
-
23:15 - 23:19Und dann lernte ich
kulturelle Demut kennen, -
23:19 - 23:21als Bachelor-Studentin
in einem Unterricht, -
23:21 - 23:23der ca. zu derselben
Zeit stattfand. -
23:23 - 23:26Und mir wurde klar, dass das
Erfolgserlebnis und das Gefühl der -
23:26 - 23:30Erfüllung, Kompetenz und Verständnis
das Lernen irgendwie einschränkt. -
23:30 - 23:34Ich kann nicht wirklich sagen,
was kulturelle Demut für mich bedeutet. -
23:34 - 23:37Ich habe das Gefühl, dass ich es
ausübe und daher weiß ich es. -
23:38 - 23:40Die eine Sache, über die ich nachdenke,
-
23:40 - 23:45oder die ich ausüben kann,
ist kulturelle Demut, ist - -
23:45 - 23:46Die Sprache sprechen zu können,
-
23:46 - 23:49in der ich mich am besten ausdrücken kann
-
23:49 - 23:53und die Sprache,
in der ich die Worte finde, -
23:53 - 23:55um jemandem genau sagen zu können,
-
23:55 - 23:57wie ich mich fühle.
-
23:57 - 23:59Dass ich aus der Wissenschaft komme
-
23:59 - 24:02und dem Gesundheitswesen beitrat
und in der Wissenschaft noch nie -
24:02 - 24:07von kulturelle Demut gehört habe,
war für mich sehr aufschlussreich. -
24:07 - 24:11Denn Kultur ist nichts,
was hervorgehoben wird, -
24:11 - 24:14es ist nichts, worüber
in einer relevanten Weise gesprochen wird. -
24:15 - 24:18In der Wissenschaft gab es immer sehr
offensichtliche Hindernisse -
24:18 - 24:21für bestimmte Minderheiten.
-
24:21 - 24:24Man kann sie im naturwissenschaftlichen
Unterricht sehen. -
24:24 - 24:26Man kann sie
in Lerngruppen sehen. -
24:26 - 24:29Man kann sie sehen,
wenn man seine Professoren anschaut. -
24:29 - 24:31Und ich rede nicht nur über
ethnische Minderheiten. -
24:31 - 24:34Ich rede über viele
unterrepräsentierte Minderheiten -
24:34 - 24:37in der Wissenschaft,
Herkunft ist zwar ein Faktor, -
24:37 - 24:39aber auch das Geschlecht
und sexuelle Orientierung. -
24:39 - 24:44Ich erfuhr kulturelle Demut
an zwei Orten, -
24:44 - 24:47durch meine eigene Kultur, die
kambodschanisch und südostasiatisch ist. -
24:48 - 24:51Ohne etwas darüber zu wissen,
machten meine Leute sich lustig, -
24:51 - 24:52weil ich nicht gut spreche.
-
24:53 - 24:59Und dann, nachdem ich aufs College ging
und darüber etwas in Anthropologie lernte -
24:59 - 25:02und meine Eltern
über ihre Erfahrungen ausfragte, -
25:02 - 25:03hat es mir die Augen geöffnet.
-
25:04 - 25:08Eine der Sachen, die ich
in den letzten paar Jahren -
25:08 - 25:13gelernt habe, ist,
einfach zuzuhören, was ich sage. -
25:13 - 25:16Und ich meine, wirklich zuzuhören,
was ich sage. -
25:17 - 25:20Und eines der Dinge, von denen
ich gelernt habe ihnen zuzuhören, ist, -
25:20 - 25:23wenn ich sage:
„Ich glaube das, ich mache das.“ -
25:24 - 25:28Und ich höre zu, wie sich das
von dem wir unterscheidet. -
25:28 - 25:33„Wir“ höre ich in den Nachrichten oft,
wir Amerikaner, richtig? -
25:33 - 25:36Wir, von wem
spricht dieses wir? -
25:36 - 25:38Man muss darüber
nachdenken und zuhören, -
25:38 - 25:40wann wir das ich, das wir
und das du benutzen. -
25:40 - 25:43Als ich aufwuchs war ich immer
an der Kultur -
25:43 - 25:47und andere Religionen interessiert und
darin, einfach wirklich etwas über Sachen -
25:47 - 25:49mit einem anderen Hintergrund zu lernen.
-
25:49 - 25:54Und so dachte ich mir, dass mich das
kulturell demütig macht, -
25:54 - 25:56weil ich ein Interesse hatte.
-
25:56 - 26:00Und nachdem ich dann ein Jahr in
Westafrika studiert hatte und zurück kam -
26:00 - 26:03und dachte:
„Oh mein Gott, ich weiß nichts. -
26:03 - 26:06Ich weiß nichts über Dunkelhäutige,
ich weiß nichts über Afrikaner.“ -
26:06 - 26:09Ich meine, es hat einfach
meine Welt verändert. -
26:09 - 26:13(Musik)
-
26:13 - 26:13Frieden.
-
26:13 - 26:15(Musik)
-
26:15 - 26:19Ich denke, wenn ich
an einem Ort der Demut sitze, -
26:19 - 26:25dann gibt es dort eine Ruhe
und eine Weite und ein Einverständnis -
26:25 - 26:31und eine Leichtigkeit, die
dem Frieden mit einem anderen Menschen -
26:31 - 26:34so nahe kommt,
wie ich es mir nur vorstellen kann. -
26:34 - 26:35(Musik)
-
26:35 - 26:38Wenn ich mir das als eine Straße
vorstellen müsste, -
26:38 - 26:41dann würde ich mir das
-
26:41 - 26:44als eine Straße vorstellen,
die spiralförmig verläuft. -
26:48 - 26:52Und eine Spirale macht eigentlich nicht -
für mich in einem Tanzkontext, -
26:52 - 26:55muss eine Spirale, die hoch kommt
auch runter gehen. -
26:55 - 26:57Es ist eine Art Endlosschleife.
-
26:58 - 27:02Und entlang der
Endlosschleife passieren viele Dinge -
27:02 - 27:05und viele Kräfte ändern eventuell
ihre Form -
27:05 - 27:07oder ihre Tiefe und Reichweite.
-
27:07 - 27:10Kulturelle Demut ist für mich
definitiv eine Reise. -
27:10 - 27:13Und es ist definitiv eine Reise
von der ich weiß, dass es dort -
27:13 - 27:16Herausforderungen geben wird
und ich bin dafür bereit. -
27:17 - 27:20Und ich weiß, dass ich aus jeder
Herausforderung lernen werde. -
27:20 - 27:25Und ich denke, dass das ein Prozess ist,
den ich jeden Tag durchlaufen werde -
27:25 - 27:27und das ist für mich in Ordnung.
-
27:27 - 27:30Und es macht mich sogar
stärker und schlauer -
27:30 - 27:34und ich hoffe auch weiser
als ich gestern war. -
27:34 - 27:35(Musik)
-
27:35 - 27:36[Prinzipien kultureller Demut]
-
27:36 - 27:38[Lebenslanges Lernen
und kritische Selbstreflexion] -
27:38 - 27:40[Machtungleichgewicht für respektvolle
Partnerschaften erkennen & herausfordern] -
27:40 - 27:41[Institutionelle Rechenschaft]
-
27:41 - 27:50(Musik)
-
27:50 - 27:53[„Der Fakt, dass wir hier sind
und diese Worte sprechen,] -
27:53 - 27:56[ist ein Versuch,
das Schweigen zu brechen] -
27:57 - 28:00[und ein paar der Unterschiede
zwischen uns zu überbrücken,] -
28:01 - 28:04[weil es nicht die Unterschiede sind,
die uns lähmen, sondern das Schweigen.] -
28:04 - 28:10[Und es muss so viel Schweigen
gebrochen werden.“ - Audre Lorde] -
28:10 - 29:22(Musik)
- Title:
- Kulturelle Demut (vollständig)
- Description:
-
„Kulturelle Demut: Menschen, Prinzipien, Vorgehensweisen“ ist ein 30-minütiger Dokumentarfilm der San Francisco State Professorin Vivian Chávez, der Gedichte mit Musik, Interviews, Archivaufnahmen und Bilder von Gemeinschaften, Natur und Tanz verbindet, um zu erklären, was kulturelle Demut ist und wieso wir sie brauchen. Der Film beschreibt ein paar Prinzipien, die das Denken, das Verhalten und die Aktionen von Einzelpersonen und Institutionen leitet, um zwischenmenschliche Beziehungen genauso wie Systemänderungen positiv zu verändern. Diese Prinzipien sind:
- Lebenslanges Lernen und kritische Selbstreflexion
- Machtungleichgewicht zu erkennen und herauszufordern
- Entwicklung institutioneller Verantwortung - Video Language:
- English
- Duration:
- 29:29
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