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Shilo Shiv Suleman: Technologie zum Träumen nutzen

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    Meine Geschichte beginnt genau hier in Rajasthan,
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    vor etwa zwei Jahren.
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    Ich war unter dem Sternenhimmel in der Wüste
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    zusammen mit Sufi-Sänger Mukhtiar Ali.
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    Wir sprachen darüber, dass
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    sich nichts verändert hat seit der Zeit
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    des uralten indischen Epos "Mahabharata."
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    Wenn wir Inder damals reisen wollten,
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    sprangen wir in einen Wagen und schwirrten über den Himmel.
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    Jetzt machen wir das mit Flugzeugen.
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    Damals, als der große indische
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    Kriegerprinz Arjuna Durst hatte,
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    nahm er einen Bogen, schoss
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    in den Boden und Wasser trat hervor.
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    Jetzt machen wir das
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    mit Bohrern und Maschinen.
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    Wir kamen zu der Schlussfolgerung,
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    dass Zauber und Magie
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    durch Maschinen ersetzt wurden.
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    Das machte mich wirklich traurig.
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    Ich bekam etwas Angst vor Technologie.
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    Es machte mir Angst, dass ich
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    die Fähigkeit verlieren könnte,
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    den Sonnenuntergang genießen können
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    ohne Kamera und ohne Tweet an meine Freunde.
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    Ich fand, dass Technologie
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    Magie möglich machen sollte und nicht töten.
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    Als ich ein kleines Mädchen war,
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    gab mein Großvater mir seine kleine silberne Taschenuhr.
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    Dieses Stück 50 Jahre alte Technologie
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    wurde das magischste Ding für mich.
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    Sie wurde ein goldener Zugang zu einer
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    Welt voller Piraten und verunglückter Schiffe
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    und zu Bildern in meiner Vorstellung.
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    Mir kam es so vor, als hielten uns
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    unsere schicken Uhren und Kameras
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    davon ab zu träumen.
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    Sie hielten uns davon ab inspiriert zu werden.
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    Und so begab ich mich in die Welt der Technologie,
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    um zu sehen, wie ich sie dazu benutzen könnte
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    Magie zu ermöglichen anstatt zu töten.
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    Mit 16 begann ich Bücher zu illustrieren.
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    Als ich das iPad sah,
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    sah ich es als Gerät zum Geschichtenerzählen,
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    das Leser auf der ganzen Welt verbinden kann.
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    Es kann wissen, wie wir es halten.
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    Es kann wissen, wo wir sind.
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    Es bring Bilder und Text zusammen,
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    und Animation, Geräusche und Berührung.
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    Das Geschichtenerzählen
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    gebraucht immer mehr Sinne.
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    Aber was machen wir damit?
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    Ich gehe jetzt einfach zu Khoya,
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    eine interaktive iPad App.
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    Hier steht: "Leg deine Finger
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    auf jedes Licht."
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    Und so --
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    (Musik)
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    Hier steht: "Diese Box gehört..."
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    Da schreibe ich meinen Namen.
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    Und aus mir wird eine Figur in dem Buch.
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    Hin und wieder fällt ein Brief für mich runter --
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    und das iPad weiß durch GPS wo ich wohne --
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    der ist richtig an mich addressiert.
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    Das Kind in mir ist von solchen
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    Möglichkeiten wirklich begeistert.
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    Ich habe viel über Magie gesprochen.
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    Ich meine damit nicht Zauberer und Drachen,
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    sondern den Zauber der Kindheit,
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    jene Ideen, die wir alle als Kinder hatten.
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    Glühwürmchen in einem Glas
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    fand ich immer ganz aufregend.
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    So muss man hier das iPad kippen
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    und die Glühwürmchen rauslassen.
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    Und die beleuchten den Weg durch das restliche Buch.
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    Eine andere Idee, die mich als Kind faszinierte ist,
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    dass eine ganze Galaxie in
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    einer einzigen Murmel stecken kann.
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    Und daher wird hier
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    jedes Buch und jede Welt
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    eine kleine Murmel,
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    die ich hierher ziehe
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    zu dem magischen Gerät im Gerät.
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    Und dies öffnet eine Karte.
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    Fantasybücher hatten schon immer Karten,
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    aber diese Karten waren statisch.
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    Diese Karte wächst und leuchtet
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    und dient zur Orientierung im Rest des Buches.
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    Sie zeigt sich auch an anderen Stellen des Buches.
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    Ich gehe hier rein.
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    Auch ist es für mich wichtig,
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    etwas zu schaffen, dass indisch ist
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    aber auch sehr zeitgemäß.
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    Dies hier sind die Apsaras.
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    Wir haben alle von Feen und Nymphen gehört,
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    aber wieviele Leute außerhalb Indiens
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    kennen ihre indischen Kollegen, die Apsaras?
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    Die armen Apsaras waren tausende Jahre in Indras Kammern
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    gefangen, in einem alten muffigen Buch.
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    Und wir bringen sie zurück,
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    in einer zeitgenössischen Geschichte für Kinder.
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    Eine Geschichte, die sich mit neuen Angelegenheiten
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    auseinandersetzt, wie der Umweltkrise.
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    (Musik)
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    Zum Thema Umweltkrise,
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    ein großes Problem der letzten 10 Jahre ist,
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    dass Kinder in ihren Zimmern sitzen,
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    an ihren Computern, ohne rauszugehen.
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    Aber jetzt, mit mobiler Technologie,
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    können wir unsere Kinder in die natürliche Welt
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    mit ihrer Technologie mitnehmen.
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    In einer Interaktion des Buches
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    wird man auf eine Suche geschickt.
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    Man muss rausgehen und
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    mit der Kamera des iPads
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    Bilder natürlicher Objekte sammeln.
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    Als Kind hatte ich Sammlungen von
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    Stöckern, Steinen, Kieseln und Muscheln.
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    Irgendwie machen das Kinder nicht mehr.
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    Dies Kindheitsritual wird zurückgebracht.
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    Man muss rausgehen, um
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    in einem Kapitel ein Foto von einer Blume
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    zu machen und zu markieren.
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    In einem anderen Kapitel muss man ein Stück
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    Baumrinde fotographieren und markieren.
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    So erschafft man tatsächlich
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    eine digitale Sammlung von Fotos,
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    die man dann online stellen kann.
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    Ein Kind in London zeigt das Bild eines Fuchses
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    und sagt: "Oh, heute habe ich einen Fuchs gesehen."
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    Ein Kind in Indien sagt: "Heute habe ich einen Affen gesehen."
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    Das schafft eine Art soziales Netzwerk
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    rund um eine digitale Sammlung von Fotos,
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    die man tatsächlich aufgenommen hat.
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    Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten
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    dabei Magie, die Welt und Technologie
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    miteinander zu verbinden.
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    Im nächsten Buch planen wir eine Interaktion
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    bei der man das Video des iPads benutzt
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    und durch Augmented Reality
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    eine Animation von Elfen sieht,
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    die auf einer Pflanze vor dem Haus erscheinen.
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    An einer Stelle füllt sich der Bildschirm mit Blättern.
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    Man muss das Geräusch des Winds machen, sie wegblasen
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    und den Rest des Buchs lesen.
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    Wir alle bewegen uns auf eine Welt zu,
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    in der die Naturgewalten der
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    Technologie näher kommen und
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    in der Magie und Technologie sich annähern können.
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    Wir nutzen die Energie der Sonne.
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    Wir bringen unsere Kinder und uns
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    näher an die natürliche Welt heran
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    und an den Zauber, Spaß
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    und die Liebe unserer Kindheit
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    durch das einfache Medium einer Geschichte.
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    Vielen Dank.
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    (Applaus)
Title:
Shilo Shiv Suleman: Technologie zum Träumen nutzen
Speaker:
Shilo Shiv Suleman
Description:

Hat unsere Technologie -- Handys, iPods und Kameras -- uns vom Träumen abgebracht? Die junge Künstlerin Shilo Shiv Suleman sagt Nein und zeigt ihr neues Lesebuch "Khoya" für iPad, das uns in 7 Minuten purer Kreativität durch eine magische Welt schweben lässt.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
07:16
Tonia David added a translation

German subtitles

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