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Warum Ihre schlimmsten Taten nicht bestimmen, wer Sie sind

  • 0:01 - 0:06
    Vor 23 Jahren, im Alter von 19 Jahren,
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    habe ich einen Mann erschossen.
  • 0:09 - 0:12
    Ich war ein junger Drogendealer
  • 0:12 - 0:14
    mit aufbrausendem Temperament
  • 0:14 - 0:18
    und einer halbautomatischen Pistole.
  • 0:18 - 0:21
    Aber das war nicht
    das Ende der Geschichte,
  • 0:21 - 0:25
    sondern erst der Anfang.
  • 0:25 - 0:27
    Die 23 Jahre,
    die seitdem verstrichen sind,
  • 0:27 - 0:31
    stellen eine Zeit des Eingeständnisses,
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    der Entschuldigung
    und Wiedergutmachung dar.
  • 0:34 - 0:36
    Doch es geschah nicht so,
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    wie Sie jetzt vielleicht denken.
  • 0:39 - 0:40
    Diese Dinge ereigneten sich
  • 0:40 - 0:43
    auf eine überraschende Weise --
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    besonders für mich selbst.
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    Wie viele von Ihnen
  • 0:47 - 0:50
    gehörte ich als Schüler
    zu den Klassenbesten,
  • 0:50 - 0:51
    bekam ein Stipendium
  • 0:51 - 0:54
    und träumte davon, Arzt zu werden.
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    Doch es kam zu einer
    dramatischen Wendung,
  • 0:57 - 0:59
    als meine Eltern sich trennten
  • 0:59 - 1:03
    und sich schließlich scheiden ließen.
  • 1:03 - 1:05
    Die eigentlichen Ereignisse
    sind ziemlich überschaubar.
  • 1:05 - 1:08
    Im Alter von 17 Jahren
  • 1:08 - 1:10
    wurde ich dreifach angeschossen,
  • 1:10 - 1:14
    als ich an der Ecke
    meines Häuserblocks in Detroit stand.
  • 1:14 - 1:17
    Mein Freund raste mit mir
    zum Krankenhaus,
  • 1:17 - 1:20
    die Ärzte entfernten die Kugeln.
  • 1:20 - 1:22
    Ich wurde zusammengeflickt
  • 1:22 - 1:26
    und in die Wohngegend zurückgeschickt,
    in der ich angeschossen wurde.
  • 1:26 - 1:29
    In dieser qualvollen Zeit
  • 1:29 - 1:32
    war niemand da,
    der mich in den Arm nahm,
  • 1:32 - 1:33
    mir beistand,
  • 1:33 - 1:37
    mir sagte, dass alles sich
    zum Guten wenden würde.
  • 1:37 - 1:39
    Niemand sagte mir,
    dass ich in Angst leben,
  • 1:39 - 1:42
    dass ich paranoid werden
  • 1:42 - 1:45
    oder übertrieben aggressiv
  • 1:45 - 1:47
    auf die Schüsse reagieren würde.
  • 1:47 - 1:49
    Niemand sagte mir,
  • 1:49 - 1:54
    dass ich eines Tages
    derjenige am Abzug sein würde.
  • 1:54 - 1:57
    14 Monate später
  • 1:57 - 2:01
    feuerte ich um zwei Uhr nachts
    die Schüsse ab,
  • 2:01 - 2:05
    die den Tod eines Mannes verursachten.
  • 2:05 - 2:07
    Als ich ins Gefängnis kam,
  • 2:07 - 2:12
    war ich verbittert, wütend und verletzt.
  • 2:12 - 2:15
    Ich wollte die Verantwortung
    nicht übernehmen.
  • 2:15 - 2:17
    Ich gab allen anderen die Schuld,
  • 2:17 - 2:20
    von meinen Eltern bis hin zum System.
  • 2:20 - 2:23
    Ich erklärte meine Entscheidung
    zu schießen so,
  • 2:23 - 2:25
    dass es in meiner Gegend besser ist,
  • 2:25 - 2:27
    der Schütze zu sein,
  • 2:27 - 2:30
    als derjenige, auf den geschossen wird.
  • 2:30 - 2:33
    Als ich in meiner kalten Zelle saß,
  • 2:33 - 2:35
    fühlte ich mich hilflos,
  • 2:35 - 2:38
    ungeliebt und im Stich gelassen.
  • 2:38 - 2:42
    Ich hatte das Gefühl,
    als wäre ich allen egal,
  • 2:42 - 2:47
    reagierte feindselig
    auf meine Gefangenschaft
  • 2:47 - 2:48
    und geriet dabei
  • 2:48 - 2:51
    immer tiefer in Schwierigkeiten.
  • 2:51 - 2:53
    Ich war im Schwarzmarktgeschäft aktiv,
  • 2:53 - 2:56
    ich war ein Kredithai
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    und verkaufte Drogen,
  • 2:58 - 3:00
    die illegal ins Gefängnis
    geschmuggelt wurden.
  • 3:00 - 3:02
    Ich war zu dem geworden,
  • 3:02 - 3:04
    was der Aufseher
    der Strafanstalt in Michigan
  • 3:04 - 3:07
    "den Schlimmsten der Schlimmsten" nannte.
  • 3:07 - 3:09
    Wegen meiner Aktivitäten
  • 3:09 - 3:12
    landete ich schließlich
    für siebeneinhalb Jahre
  • 3:12 - 3:17
    meiner Zeit als Häftling in Einzelhaft.
  • 3:18 - 3:19
    Für mich ist die Einzelhaft
  • 3:19 - 3:22
    einer der inhumansten,
    barbarischsten Orte,
  • 3:22 - 3:24
    an dem man sich wiederfinden kann --
  • 3:24 - 3:27
    doch wiedergefunden habe ich mich.
  • 3:27 - 3:31
    Eines Tages ging ich
    in meiner Zelle auf und ab,
  • 3:31 - 3:35
    als eine Wache kam und Post auslieferte.
  • 3:35 - 3:37
    Ich sah einige Briefe durch,
  • 3:37 - 3:39
    und hielt schließlich einen Brief
  • 3:39 - 3:42
    mit der schnörkeligen Handschrift
    meines Sohnes in der Hand.
  • 3:42 - 3:43
    Ein Brief von meinem Sohn
  • 3:43 - 3:45
    war jedes Mal wie ein Lichtstrahl
  • 3:45 - 3:48
    an dem dunkelsten Ort,
    den man sich vorstellen kann.
  • 3:48 - 3:52
    An jenem Tag öffnete ich den Brief
  • 3:52 - 3:55
    und las in Großbuchstaben:
  • 3:55 - 3:58
    "Meine Mama hat mir erzählt,
    warum du im Gefängnis bist:
  • 3:58 - 4:01
    wegen Mord."
  • 4:01 - 4:04
    Er schrieb: "Papa, du darfst nicht töten.
  • 4:04 - 4:08
    Jesus sieht, was du tust. Bete zu Ihm."
  • 4:08 - 4:10
    Ich war zu der Zeit nicht religiös
  • 4:10 - 4:12
    und bin es auch heute nicht,
  • 4:12 - 4:14
    doch es lag etwas so Tiefgreifendes
  • 4:14 - 4:17
    in den Worten meines Sohnes,
  • 4:17 - 4:19
    dass ich über Dinge ins Grübeln kam,
  • 4:19 - 4:21
    die ich zuvor nicht beachtet hatte.
  • 4:21 - 4:23
    Zum ersten Mal in meinem Leben
  • 4:23 - 4:25
    dachte ich an die Tatsache,
  • 4:25 - 4:28
    dass mein Sohn in mir
    einen Mörder sehen würde.
  • 4:28 - 4:30
    Ich saß auf meiner Schlafkoje
  • 4:30 - 4:32
    und reflektierte über etwas,
  • 4:32 - 4:35
    das ich in Platons Werk
    "Der Staat" gelesen hatte,
  • 4:35 - 4:37
    worin Sokrates in seiner Apologie sagt,
  • 4:37 - 4:41
    dass ein unreflektiertes Leben
    nicht lebenswert sei.
  • 4:41 - 4:45
    An diesem Punkt
    begann meine Transformation.
  • 4:47 - 4:50
    Aber es war nicht leicht.
  • 4:52 - 4:54
    Mir wurde unter anderem klar --
  • 4:54 - 4:56
    und das gehörte zur Transformation --
  • 4:56 - 5:00
    dass es vier Schlüsselfaktoren gab.
  • 5:00 - 5:02
    Der erste war,
  • 5:02 - 5:04
    dass ich gute Mentoren hatte.
  • 5:04 - 5:06
    Einige von Ihnen denken bestimmt,
  • 5:06 - 5:09
    wie findet man im Gefängnis
    einen guten Mentor?
  • 5:09 - 5:12
    Doch für mich
  • 5:12 - 5:13
    gehören einige meiner Mentoren,
  • 5:13 - 5:15
    die lebenslange Haftstrafen verbüßen,
  • 5:15 - 5:18
    zu den wichtigsten Begegnungen
    meines Lebens.
  • 5:18 - 5:21
    Durch sie war ich gezwungen,
    mein Leben ehrlich zu betrachten
  • 5:21 - 5:23
    und meine getroffenen Entscheidungen
  • 5:23 - 5:26
    in Frage zu stellen.
  • 5:26 - 5:29
    Der zweite war die Literatur.
  • 5:30 - 5:32
    Bevor ich ins Gefängnis kam,
  • 5:32 - 5:34
    wusste ich nicht, dass es so viele
  • 5:34 - 5:37
    brillante schwarze Dichter, Autoren
    und Philosophen gibt
  • 5:37 - 5:40
    und ich hatte das große Glück,
  • 5:40 - 5:44
    dass mir die Autobiographie
    von Malcolm X in die Hände fiel,
  • 5:44 - 5:49
    die alle Vorurteile zerschmetterte,
    die ich über mich selbst gehabt hatte.
  • 5:49 - 5:51
    Der dritte war die Familie.
  • 5:51 - 5:56
    Über 19 Jahre stand mein Vater
    an meiner Seite,
  • 5:56 - 5:58
    mit dem unerschütterlichen Glauben,
  • 5:58 - 6:00
    dass ich das Zeug dazu hatte,
  • 6:00 - 6:02
    meinem Leben eine Wendung zu geben.
  • 6:02 - 6:05
    Ich traf auch eine unglaubliche Frau,
  • 6:05 - 6:08
    die nun die Mutter meines
    zweijährigen Sohnes Sekou ist
  • 6:08 - 6:10
    und sie lehrte mich,
  • 6:10 - 6:13
    mich selbst auf eine
    gesunde Art zu lieben.
  • 6:15 - 6:18
    Der letzte war das Schreiben.
  • 6:18 - 6:19
    Nach dem Brief meines Sohnes
  • 6:19 - 6:21
    begann ich Dinge aufzuschreiben,
  • 6:21 - 6:26
    die ich in meiner Kindheit
    und im Gefängnis erlebt hatte.
  • 6:27 - 6:30
    Und das machte mich für die Vorstellung
  • 6:30 - 6:33
    einer Wiedergutmachung empfänglich.
  • 6:33 - 6:35
    Schon früher in meiner Haftzeit
  • 6:35 - 6:39
    hatte ich den Brief einer Verwandten
    meines Opfers erhalten.
  • 6:39 - 6:42
    In diesem Brief
  • 6:42 - 6:43
    erklärte sie, dass sie mir vergebe,
  • 6:43 - 6:46
    da ihr klar geworden sei,
    dass ich ein Kind war,
  • 6:46 - 6:47
    das missbraucht worden war,
  • 6:47 - 6:49
    eine schwere Zeit durchgemacht
  • 6:49 - 6:52
    und dabei eine Reihe
    törichter Entscheidungen getroffen hatte.
  • 6:52 - 6:54
    Es war das erste Mal in meinem Leben,
  • 6:54 - 6:58
    dass ich die Bereitschaft empfand,
    mir selbst zu vergeben.
  • 7:02 - 7:05
    Dieses Erlebnis führte dazu,
  • 7:05 - 7:07
    dass ich an die anderen Männer dachte,
  • 7:07 - 7:09
    meine Mithäftlinge,
  • 7:09 - 7:12
    und wie sehr ich dieses Erlebnis
    mit ihnen teilen wollte.
  • 7:12 - 7:15
    Also sprach ich mit ihnen
    über einige ihrer Erfahrungen.
  • 7:15 - 7:17
    Es war erschütternd festzustellen,
  • 7:17 - 7:20
    dass die meisten aus den gleichen
    destruktiven Verhältnissen stammten.
  • 7:20 - 7:24
    Die meisten wollten Hilfe
    und ihr Leben verändern,
  • 7:24 - 7:26
    doch leider ist das System,
  • 7:26 - 7:29
    das derzeit 2,5 Mio. Häftlinge umfasst,
  • 7:29 - 7:31
    auf Aufbewahrung ausgelegt,
  • 7:31 - 7:35
    statt auf Rehabilitation
    und Transformation.
  • 7:35 - 7:37
    Also reifte in mir die Idee,
  • 7:37 - 7:39
    dass ich im Falle meiner Entlassung
  • 7:39 - 7:42
    alles in meiner Macht Stehende tun würde,
  • 7:42 - 7:45
    um zu einer Veränderung
    dieser Umstände beizutragen.
  • 7:45 - 7:48
    Im Jahr 2010 verließ ich das Gefängnis
  • 7:48 - 7:51
    nach zwanzig Jahren zum ersten Mal.
  • 7:51 - 7:55
    Stellen Sie sich vor, wie Fred Feuerstein
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    in eine Folge von "Die Jetsons" gerät.
  • 7:58 - 8:01
    Mir ist es ganz ähnlich ergangen.
  • 8:01 - 8:04
    Zum ersten Mal war ich
    mit dem Internet konfrontiert,
  • 8:04 - 8:06
    mit sozialen Medien,
  • 8:06 - 8:10
    und Autos, die sprechen
    wie KITT aus "Knight Rider".
  • 8:10 - 8:12
    Doch was mich am meisten faszinierte,
  • 8:12 - 8:13
    war die Telefontechnologie.
  • 8:13 - 8:15
    Als ich ins Gefängnis ging,
  • 8:15 - 8:16
    waren unsere Autotelefone etwa so groß
  • 8:16 - 8:19
    und man brauchte zwei Leute,
    um sie zu tragen.
  • 8:19 - 8:21
    Stellen Sie sich vor,
    wie ich zum ersten Mal
  • 8:21 - 8:23
    mein kleines Blackberry in der Hand hielt
  • 8:23 - 8:25
    und lernte, wie man eine SMS schreibt.
  • 8:25 - 8:28
    Doch den Leuten in meinem Umfeld
    war nicht klar,
  • 8:28 - 8:31
    dass ich mit all diesen Abkürzungen
  • 8:31 - 8:36
    wie LOL, OMG, LMAO nichts anfangen konnte.
  • 8:36 - 8:38
    Eines Tages hatte ich ein Gespräch
  • 8:38 - 8:40
    mit einem Freund, per SMS,
  • 8:40 - 8:44
    ich bat ihn um etwas
    und er antwortete: "K".
  • 8:44 - 8:47
    Und ich fragte zurück: "Was heißt K?"
  • 8:47 - 8:49
    Und er meinte: "K ist okay."
  • 8:49 - 8:50
    Und ich fragte mich:
  • 8:50 - 8:53
    "Was zum Teufel stimmt mit K nicht?"
  • 8:53 - 8:56
    Also schickte ich ihm ein Fragezeichen.
  • 8:56 - 8:59
    Und er schrieb dann: "K = okay."
  • 8:59 - 9:04
    Also antwortete ich: "FU". (Lachen)
  • 9:04 - 9:06
    Er schrieb dann zurück und fragte,
  • 9:06 - 9:08
    warum ich auf ihn schimpfe
  • 9:08 - 9:10
    und ich schrieb: "LOL FU",
  • 9:10 - 9:13
    wie in "I finally understand"
    [Jetzt versteh ich es endlich].
  • 9:13 - 9:14
    (Lachen)
  • 9:14 - 9:17
    Und nun, drei Jahre später,
  • 9:17 - 9:19
    geht es mir ziemlich gut.
  • 9:19 - 9:22
    Ich bin Mitglied am MIT Media Lab,
  • 9:22 - 9:25
    arbeite für einen tollen Betrieb
    namens BMe,
  • 9:25 - 9:27
    lehre an der Universität von Michigan,
  • 9:27 - 9:29
    aber es war ein Kampf,
  • 9:29 - 9:31
    denn mir ist klar, dass vielen
  • 9:31 - 9:32
    heimkehrenden Frauen und Männern
  • 9:32 - 9:35
    solche Möglichkeiten nicht geboten werden.
  • 9:35 - 9:37
    Ich hatte das Glück
  • 9:37 - 9:40
    mit großartigen Männern und
    Frauen zu arbeiten,
  • 9:40 - 9:42
    die einem beim Einstieg
    in die Gesellschaft helfen.
  • 9:42 - 9:46
    Einer von ihnen
    ist mein Freund Calvin Evans,
  • 9:46 - 9:49
    der 24 Jahre unschuldig
    im Gefängnis gesessen hat.
  • 9:49 - 9:53
    Er ist 45 Jahre alt
    und besucht zur Zeit das College.
  • 9:53 - 9:54
    Wir sprachen über die drei Dinge,
  • 9:54 - 9:56
    die für meine persönliche Transformation
  • 9:56 - 9:58
    wichtig gewesen waren.
  • 9:58 - 10:00
    Das erste ist das Eingeständnis.
  • 10:00 - 10:02
    Ich musste eingestehen,
    dass ich andere verletzt hatte
  • 10:02 - 10:05
    und auch, dass ich selbst
    verletzt worden war.
  • 10:05 - 10:07
    Das Zweite war, mich zu entschuldigen;
  • 10:07 - 10:10
    bei den Menschen, die ich verletzt hatte.
  • 10:10 - 10:12
    Ich erwartete nicht,
    dass sie das annahmen,
  • 10:12 - 10:14
    aber es war wichtig,
    weil es das Richtige war.
  • 10:14 - 10:17
    Aber ich musste mich auch
    bei mir selbst entschuldigen.
  • 10:17 - 10:20
    Und das Dritte war Wiedergutmachung.
  • 10:20 - 10:22
    Für mich bedeutete das,
  • 10:22 - 10:23
    mein altes Umfeld aufzusuchen,
  • 10:23 - 10:25
    um mit gefährdeten Jugendlichen
  • 10:25 - 10:27
    auf ähnlichen Abwegen zu arbeiten;
  • 10:27 - 10:31
    und auch, mit mir selbst eins zu werden.
  • 10:31 - 10:32
    Meine Erfahrung des Eingesperrtseins
  • 10:32 - 10:34
    ließ mich unter anderem entdecken,
  • 10:34 - 10:36
    dass die Mehrheit
  • 10:36 - 10:39
    der inhaftierten Männer und Frauen
    rehabilitierbar ist,
  • 10:39 - 10:40
    und Fakt ist:
  • 10:40 - 10:43
    90 Prozent der inhaftierten
    Männer und Frauen
  • 10:43 - 10:45
    kehren irgendwann
    in die Gemeinschaft zurück.
  • 10:45 - 10:47
    Und es liegt auch an uns zu bestimmen,
  • 10:47 - 10:51
    welche Art von Männern und Frauen
    in unsere Gemeinschaft zurückkehren.
  • 10:51 - 10:54
    Ich wünsche mir heute,
  • 10:54 - 10:59
    dass wir uns einer
    einfühlsameren Herangehensweise öffnen,
  • 10:59 - 11:03
    wie wir mit Masseninhaftierung umgehen,
  • 11:03 - 11:04
    dass wir damit aufhören,
  • 11:04 - 11:06
    Menschen einfach nur wegzusperren,
  • 11:06 - 11:10
    weil erwiesen ist,
    dass es so nicht funktioniert.
  • 11:10 - 11:12
    Meine Reise ist einzigartig,
  • 11:12 - 11:15
    aber so muss es nicht sein.
  • 11:15 - 11:17
    Jedem kann die Transformation gelingen,
  • 11:17 - 11:20
    wenn wir den Raum dazu bieten.
  • 11:20 - 11:22
    Ich möchte Sie heute bitten,
  • 11:22 - 11:24
    sich eine Welt vorzustellen,
  • 11:24 - 11:26
    in der Männer und Frauen
  • 11:26 - 11:30
    nicht Geiseln ihrer Vergangenheit sind,
  • 11:30 - 11:32
    in der nicht die Vergehen und Fehler
  • 11:32 - 11:34
    den Rest des eigenen Lebens diktieren.
  • 11:34 - 11:37
    Ich glaube, dass wir gemeinsam
    diese Realität erschaffen können
  • 11:37 - 11:39
    und ich hoffe, Sie tun das auch.
  • 11:39 - 11:41
    Vielen Dank.
  • 11:41 - 11:44
    (Applaus)
Title:
Warum Ihre schlimmsten Taten nicht bestimmen, wer Sie sind
Speaker:
Shaka Senghor
Description:

Im Jahr 1991 erschoss Shaka Senghor einen Mann. Er war, wie er sagt, "ein Drogendealer mit aufbrausendem Temperament und einer halbautomatischen Pistole". Mit seiner Inhaftierung hätte die Geschichte zu Ende sein können -- doch das war sie nicht. Stattdessen war es der Anfang einer jahrelangen Reise, die zu Transformation und Erlösung führte -- mit einer Demut weckenden und ernüchternden Botschaft für uns alle.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
12:00
  • Hallo,
    bei 07:02 hab ich eine Textzelle entfernt. Wie 'apology' in der dt. Fassung von Platons "Der Staat" übersetzt ist, recherchiere und liefere ich noch nach.

    Mit Grüßen, Rasmus

  • Es gibt ein Werk von Platon, das den Titel "Die Apologie des Sokrates" trägt; demnach ließe sich 'apoloy' wohl einfach mit 'Apologie' übersetzen.

  • Hallo Rasmus!
    Wie immer eine sehr gute Übersetzung.
    Achte bitte darauf, beim Umbrechen der UT wenn möglich Sätze zusammenzulassen (z.B. 02:58) und einen UT nicht mit ein oder zwei Wörtern des nächsten Satzes zu beenden, auch wenn es im Englischen so dasteht. Anschließend bitte auf der Zeitleiste nachjustieren.
    07:17 "the same abusive environments" ist nicht eindeutig, aber ich glaube, er meint das soziale Milieu und nicht die Stadtviertel
    Bitte das Publikum immer siezen; duzen nur bei den animierten TED-Ed-Videos.
    "Du" immer klein schreiben.
    Den Titel finde ich noch etwas umständlich, aber mir ist auch keine kürzere Variante eingefallen.
    Lg, Johanna

  • Hey Johanna,
    Ja, mit dem Titel hab ich auch hin und her überlegt. Die Änderungen finde ich gelungen, für 6:26 fiel mir noch "machte mich für die Vorstellung einer Wiedergutmachung empfänglich" als Vorschlag für eine kürzere Variante ein.

    Grüße, Rasmus

  • Ja, "Warum Ihre schlimmsten Taten nicht festlegen, wer Sie sind" finde ich gut, was Griffigeres will mir auch nicht einfallen.
    Gruß, Rasmus

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