Kommen Sie mit diesem Spiel auf originelle Ideen

Shimpei Takahashi träumte immer davon, Spielzeuge zu entwerfen. Aber als er als Spielzeugentwickler anfing, erstickte der Druck, zuerst Daten sammeln zu müssen, seine Kreativität. In diesem kurzen, lustigen Vortrag beschreibt Takahashi, wie er die Ideen wieder zum Fließen brachte. Und er stellt ein einfaches Spiel vor, das jeder spielen kann, um neue Ideen zu entwickeln. (Japanisch mit deutschen Untertiteln.)

Hallo.

Ich bin ein Spielzeug-Entwickler,

mit dem Wunsch neue, noch nie da
gewesene Spielzeuge zu entwickeln.

Vor 9 Jahren fing ich
bei einer Spielzeugfirma an.

Am Anfang schlug ich meinen Chef
täglich viele neue Ideen vor.

Doch mein Chef fragte mich immer,

ob ich Daten hätte, die belegten,
dass es sich verkaufen würde.

Er bat mich, die Produktentwicklung
erst nach der Marktanalyse zu machen.

Daten, Daten, Daten.

Also analysierte ich die Marktdaten,
bevor ich mir ein Produkt ausdachte.

Doch ich kam damals auf nichts Neues.

(Gelächter)

Meine Ideen waren wenig originell.

Ich hatte keine neue Ideen
und das Denken satt.

Es war so schwierig,
dass ich so dünn wurde.

(Gelächter)

Das ist wahr. (Applaus)

Sie hatten wahrscheinlich alle ähnliche
Erfahrungen und fühlten sich so.

Ihr Chef und die Daten waren kompliziert.

Sie hatten das Nachdenken satt.

Ich warf also die Daten raus.

Mein Traum ist es,
neue Spielzeuge zu entwickeln.

Jetzt verwende ich statt Daten

ein Spiel namens "Shiritori",
um auf neue Ideen zu kommen.

Ich möchte Ihnen heute
diese Methode vorstellen.

Was ist Shiritori?

Man nimmt z. B. Apfel [Apple],
Elefant, Trompete.

Beim Spiel sagt man abwechselnd Wörter,

beginnend mit dem letzten
Buchstaben des vorigen Worts.

Das ist im Japanischen
und Englischen gleich.

Man kann Shiritori spielen,
wie man möchte:

"neko, kora, raibu, burashi ..."
[Katze, Cola, Show, Bürste]

Es werden viele
zufällige Wörter aufkommen.

Nutzen Sie die Wörter zum
Nachdenken und für neue Ideen.

Ich will zum Beispiel
an Spielzeuge denken:

Wie könnte eine Spielzeugkatze aussehen?

Eine Katze, die aus großer Höhe
einen Salto macht?

Wie wär's mit einem Spielzeug mit Cola?

Eine Cola schießende Spielzeugpistole,
die Leute nass macht?

(Gelächter)

Absurde Ideen sind okay.
Entscheidend ist, dass sie fließen.

Und je mehr man produziert,
desto eher kommt man auf gute Ideen.

Ein Bürste, zum Beispiel.

Können wir aus einer Zahnbürste
ein Spielzeug machen?

Kombiniert man Zahnbürste und Gitarre, --

(Musikgeräusche) --

hat man ein Spielzeug, mit dem man
beim Zähneputzen spielen kann.

(Gelächter) (Applaus)

Kinder, die ungern Zähne putzen,
könnten beginnen es zu mögen.

Kann man aus einem Hut
ein Spielzeug machen?

Wie wär's mit einem Roulettespiel,
wo man den Hut nacheinander anprobiert.

Wenn ihn einer aufsetzt, kommt
ein gruseliger Außerirdischer

aus dem Hut und schreit: "Aahh!"

Ich frage mich, ob das
bei Partys gefragt wäre.

Ideen, die nicht beim Daten-Anstarren
hochkommen, zeigen sich so.

Luftpolsterfolie zum Verpacken
zerbrechlicher Objekte,

kombiniert mit einem Spielzeug,
ergab den "Mugen Pop Pop",

ein Spielzeug, bei dem man soviele Blasen
zerdrücken kann, wie man will.

In den Läden war es ein großer Erfolg.

Daten hatten mit dem Erfolg nichts zu tun.

Obwohl es nur Blasen-Platzen ist,

kann man sich damit
wunderbar die Zeit vertreiben.

Also reichen Sie das bitte heute

untereinander rum und spielen Sie damit.

(Applaus)

Jedenfalls kommt man auf unnütze Ideen.

Denken Sie sich alle
viele banale Ideen aus.

Wenn Sie Ihre Ideen auf Datenanalysen
stützen und Ihr Ziel kennen,

werden Sie sich zu sehr anstrengen

und keine neuen Ideen
hervorbringen können.

Auch wenn Sie Ihr Ziel kennen,

denken Sie so frei über Ideen nach,

als würfen Sie Dartpfeile
mit geschlossenen Augen.

So werden Sie sicher
in die Nähe der Mitte treffen.

Zumindest einen Pfeil.

Diesen sollten Sie sich aussuchen.

Dann wird diese Idee gefragt sein

und ist vor allem brandneu.

So entwickle ich neue Ideen.

Es muss nicht Shiritori sein;
es gibt verschiedene Methoden.

Man wählt nur zufällig Wörter aus.

Sie können ein Wörterbuch durchblättern
und zufällig Wörter wählen.

Sie können z. B. zwei zufällige Buchstaben
nachschlagen und Ergebnisse sammeln,

oder einkaufen gehen und
Produktnamen verknüpfen mit dem,

worüber Sie nachdenken wollen.

Es geht darum, willkürliche
Wörter zu sammeln

anstatt Informationen über
die betreffende Kategorie.

So sammeln Sie die Bestandteile
für Zusammenhänge

und bilden Verbindungen,
die viele Ideen entstehen lassen.

Der größte Vorteil dieser Methode ist
der kontinuierliche Fluss von Bildern.

Da Sie ein Wort nach dem anderen denken,

haben Sie das Bild des vorherigen
Wortes noch im Kopf.

Das Bild wird direkt mit
künftigen Wörtern verknüpft.

Unbewusst wird eine Show
mit einer Bürste verbunden,

und ein Roulettespiel mit einem Hut.

Sie werden es nicht mal bemerken.

Man kommt auf Ideen, an die
man sonst nicht gedacht hätte.

Diese Methode ist
nicht nur für Spielzeuge.

Man kann Ideen für Bücher,

Apps, Veranstaltungen und viele
andere Projekte sammeln.

Ich hoffe, Sie probieren alle
diese Methode aus.

Es gibt eine aus Daten geborene Zukunft.

Dennoch hoffe ich, dass Sie durch
dieses alberne Shiritori-Spiel

eine spannende Zukunft gestalten,

eine Zukunft, die man sich
jetzt noch nicht vorstellen kann.

Vielen Dank.

(Applaus)