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#rC3 - CO2 Messen - in Raumen und in der Atmosphäre

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    rC3 Vorspannmusik
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    Herald: Die vor der Industrialisierung
    waren die CO2 Werte in der Atmosphäre
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    relativ stabil. Seitdem sind sie nur noch
    gestiegen. Unser nächster Redner,
  • 0:20 - 0:25
    Sebastian Pischel, erklärt uns unter
    anderem verschiedene Möglichkeiten dieses
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    farblose unsichtbare Gas zu messen. Bitte
    heißen Euch Sebastian herzlich willkommen.
  • 0:33 - 0:43
    Sebastian: Ja, hallo RC3. Mir hat leider
    mein Betriebssystem meine Präsentation ein
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    wenig beschädigt. Deswegen wird das ein
    bisschen holpriger als geplant. Aber wir
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    haben ja eine Remote Chaos Experience und
    damit wird das auch dem Motto gerecht.
  • 0:55 - 1:05
    Also dann fangen wir mal an. CO2 messen.
    Etliche Vorträge haben ja sowohl das Thema
  • 1:05 - 1:14
    CO2 im Kontext von Klimaerhitzung als auch
    im Kontext der Coronakrise behandelt. Und
  • 1:14 - 1:19
    ich möchte hier ein bisschen die
    Hintergründe beleuchten und eine Brücke
  • 1:19 - 1:23
    schlagen zwischen dem, was einen als Maker
    interessiert, was wenn man mit der
  • 1:23 - 1:31
    Hardware spielt und was tatsächlich als
    Prinzip im Hintergrund abläuft. Dann sehen
  • 1:31 - 1:36
    wir da ein ziemlich großes Gerät und ein
    Piktogramm für ein in der Regel sehr
  • 1:36 - 1:43
    kleines Gerät. Wir schauen jetzt in Kürze
    an, was die miteinander gemeinsam haben.
  • 1:43 - 1:53
    So, warum will man überhaupt CO2 messen?
    Man möchte sich anschauen, wie sich unser
  • 1:53 - 1:57
    Klima weiterentwickelt, man möchte z.B. in
    Gewächshäusern für kontrollierte
  • 1:57 - 2:02
    Wachstumsbedingungen sorgen. Wir haben das
    Thema mit künstlicher Beatmung in
  • 2:02 - 2:07
    medizinischen Notfällen. Da möchte man die
    Vitalparameter messen, aber auch was
  • 2:07 - 2:13
    tatsächlich in den Atemgasen vorgeht. Das
    Messen von oder die Überwachung von
  • 2:13 - 2:18
    Abgasen von industriellen Anlagen, von
    Kraftwerken, ist relevant. Man möchte
  • 2:18 - 2:24
    wissen, ob man eventuell in einem Bergbau
    gefährliche CO2-Konzentrationen hat und
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    z.B. auch bei der Bierbrauerei wird auch
    CO2 frei. Und das, wenn sich das im Keller
  • 2:29 - 2:40
    anreichert, kann das gefährlich werden. Wo
    begegnet uns CO2 im Alltag? Wir kennen
  • 2:40 - 2:45
    Sprudelwasser. Wir kennen das als
    Verbrennungsprodukt von sämtlichen
  • 2:45 - 2:49
    Verbrennungen. Wir kennen es als
    Autoabgase, wir kennen es als
  • 2:49 - 2:55
    Kraftwerkabgase. Das mit dem Kaffee ist
    vielleicht ist für uns Nerds natürlich
  • 2:55 - 2:59
    wichtig, die wenigsten trinken
    wahrscheinlich koffeinfreien Kaffee. In
  • 2:59 - 3:05
    der Tat wird CO2 in dem einen sogenannten
    überkritischen Zustand, also unter sehr
  • 3:05 - 3:11
    hohem Druck dazu verwendet, Koffein zu
    extrahieren aus Kaffeebohnen. Darunter
  • 3:11 - 3:14
    sehen, ist unten links äh unten rechts in
    der Ecke ist Trockeneis. Das haben wir
  • 3:14 - 3:20
    gerade mehrfach in den Medien gehabt, weil
    das benötigt wird, um den aktuellen oder
  • 3:20 - 3:25
    die aktuell entwickelten RNA-Impfstoffe zu
    kühlen und zum Betreiben von
  • 3:25 - 3:39
    Getränkezapfanlagen. Und tatsächlich in
    Backpulver wird auch CO2 freigesetzt. Wo
  • 3:39 - 3:44
    CO2 auch noch eine Rolle spielt, ist
    tatsächlich massiv in unseren Ozeanen, der
  • 3:44 - 3:50
    Großteil vom CO2 ist nämlich tatsächlich
    nicht in der Atmosphäre, sondern im Ozean
  • 3:50 - 3:57
    gebunden, in einem Gleichgewicht aus dem
    gasförmigen CO2 und den verschiedenen
  • 3:57 - 4:00
    Stufen der Kohlensäure bis hin zum Kalk,
    aus denen zum Beispiel Muscheln ihre
  • 4:00 - 4:07
    Schalen bauen. Und dass wir keine so hohen
    CO2-Level in der Atmosphäre sehen, wie wir
  • 4:07 - 4:11
    eigentlich sehen müssten, das liegt
    maßgeblich daran, dass der Ozean eine
  • 4:11 - 4:19
    Menge davon bindet und das wegpuffert. So,
    jetzt muss ich in meinen Folien springen,
  • 4:19 - 4:29
    fürchte ich. Gut. Als Mensch hat man
    natürlich auch ein Interesse daran, nicht
  • 4:29 - 4:35
    zu viel CO2 einzuatmen, weil man eben
    tatsächlich auch medizinische Beschwerden
  • 4:35 - 4:51
    bis Vergiftungserscheinungen erleiden
    kann. Mikroaussetzer ...präge oder hat
  • 4:51 - 4:59
    man im Endeffekt das gleiche Ergebnis, als
    wenn man sich so ein CO2 Sprudelgerät, was
  • 4:59 - 5:04
    man in der Küche zum Mineralwasser
    produzieren nimmt und damit CO2
  • 5:04 - 5:08
    absichtlich ins Wasser rein drückt. Das
    was ähnliches passiert dann im Ozean auch
  • 5:08 - 5:15
    und man hat im Prinzip Kohlensäure im
    Ozean und damit wird dieses Gleichgewicht
  • 5:15 - 5:20
    wieder umgekehrt und die Muschelschalen
    aufgelöst. Das ist eins der größeren
  • 5:20 - 5:29
    Probleme, die wir noch in Zukunft haben
    werden. Jetzt der Brückenschlag zum Thema
  • 5:29 - 5:38
    CO2-Ampel. Als Mensch atmet man Luft ein
    und aus. Stickstoff, Sauerstoff, wissen
  • 5:38 - 5:45
    wir. 78% Stickstoff, 21% Sauerstoff, ein
    paar, ein bißchen Spuren CO2, so 0,5%
  • 5:45 - 5:55
    aktuell. Und ausgeatmet wird eben ungefähr
    17% Sauerstoff, 4% CO2 und je nachdem
  • 5:55 - 6:02
    Wasserdampf. Und eben auch beim Husten,
    Singen, wie wir gelernt haben dieses Jahr,
  • 6:02 - 6:07
    auch sogenannte Aerosole. Das heißt
    einfach feine Partikel, die in der Luft
  • 6:07 - 6:14
    schweben können, meistens Tröpfchen. Und
    die Idee ist das tatsächlich, sollte ein
  • 6:14 - 6:21
    Mensch mit dem SARS-CoV-2 Virus infiziert
    sein, während er oder sie tatsächlich CO2
  • 6:21 - 6:28
    ausatmet, auch gleichzeitig das Virus
    ausscheidet und man sozusagen das CO2 oder
  • 6:28 - 6:34
    auch die hier noch genannten
    flüchtigen organischen Verbindungen als
  • 6:34 - 6:42
    Platzhalter nimmt dafür, weil man das
    Virus nicht direkt nachweisen kann. So,
  • 6:42 - 6:51
    dann kommen wir zurück zu dem
    Eingangsbild. Dieses große Instrument ist
  • 6:51 - 6:57
    das Mauna Loa Oberservatorium. Steht auf
    einem Berg in Hawaii auf 4000 Meter Höhe
  • 6:57 - 7:03
    und damit relativ weit vom Meeresspiegel
    entfernt und von auch sämtlichen Wolken,
  • 7:03 - 7:11
    die eben mit Wasserdampf die Messung
    beeinträchtigen können. Der Mensch oben
  • 7:11 - 7:16
    rechts in der Ecke ist Herr Charles
    Keeling. Der hat dieses Observatorium 1953
  • 7:16 - 7:24
    mitbegründet und über 50 Jahre lang
    geleitet. Und diese Kurve ist auch bekannt
  • 7:24 - 7:31
    als Keeling-Kurve, ihm zu Ehren und zeigt
    die Entwicklung der CO2-Konzentration über
  • 7:31 - 7:38
    die Jahre. Wir fangen hier an bei ungefähr
    1960 und bis in die aktuelle Zeit. Und wir
  • 7:38 - 7:43
    haben einen Anstieg um 100 ppm ungefähr.
    Auch sehr schön in der Vergrößerung sieht
  • 7:43 - 7:50
    man, dass es über den Jahr, über ein Jahr
    schwankenden Zyklus gibt. Und das ist
  • 7:50 - 7:59
    sozusagen die Entwicklung. Und der ein
    oder andere hat vielleicht auf Social
  • 7:59 - 8:05
    Media dieses Meme mitgekriegt: "Ich bin
    geboren worden bei 384 ppm" oder sowas.
  • 8:05 - 8:13
    Das ist sozusagen die Kurve, die diesen
    ppm Wert in ein Jahr überführt. Jetzt
  • 8:13 - 8:18
    sieht das irgendwie erstmal nicht so super
    schlimm aus. Aber wenn wir jetzt auf der
  • 8:18 - 8:27
    Zeitachse ein bisschen raus gehen, dann
    landen wir, sehen wir, da ganz, ganz am
  • 8:27 - 8:32
    rechten Rand ist so eine Linie, die quasi
    senkrecht hochgeht. Das war gerade diese
  • 8:32 - 8:37
    Keeling-Kurve und davor diese schwankende
    Zick, diese hoch und runter schwankende
  • 8:37 - 8:44
    Linie sind Messungen aus Eisbohrkernen und
    der Verlauf der CO2-Konzentration in der
  • 8:44 - 8:50
    Atmosphäre über die letzten, also hier
    dargestellt, 800.000 Jahre. Das heißt, man
  • 8:50 - 8:56
    sieht, bevor wir Menschen auf der Erde
    gelebt haben, ging das immer in einem
  • 8:56 - 8:59
    Bereich hoch und runter. Und dann
    ausgerechnet auf der Spitze einer Warmzeit
  • 8:59 - 9:07
    setzt die Industrialisierung ein und der
    CO2 Wert schießt in die Höhe. Gemessen
  • 9:07 - 9:13
    wird das eben nicht nur durch eben z.B.
    das Observatorium am Boden, sondern auch
  • 9:13 - 9:17
    unterstützt durch Satelliten, die eben
    auch noch aus dem Weltraum durch die
  • 9:17 - 9:24
    Atmosphäre durchschauen. So, jetzt ist die
    Frage wie funktioniert das eigentlich? Man
  • 9:24 - 9:33
    sieht schon, die Sonne hatte einen
    zentralen Dreh- und Angelpunkt. Kommen wir
  • 9:33 - 9:39
    zum Thema kurz Spektroskopie. Die
    klassische Variante ist die obere Hälfte.
  • 9:39 - 9:45
    Man hat eine Lichtquelle, schickt die
    durch ein Prisma durch und beobachtet mit
  • 9:45 - 9:52
    einem Objektiv. Was dann, was diese
    Lichtquelle tatsächlich für
  • 9:52 - 9:57
    Spektralkkomponenten hat. Und indem man
    dieses Pris... dieses Objektiv über den
  • 9:57 - 10:01
    Regenbogen, der da aus dem Prisma
    rauskommt, verschiebt, kann man dann eben
  • 10:01 - 10:06
    die verschiedenen Spektralfarben sich
    ansehen. Unten ist dann die ganze Variante
  • 10:06 - 10:14
    doch eher computerisiert. Und dann hat man
    eben auf der linken Seite eine, ja
  • 10:14 - 10:20
    meistens eine tatsächlich Halogen Wolfram
    Glühbirne, die durchstrahlt 'ne Probe,
  • 10:20 - 10:24
    dann wird das durch einen schmalen Schlitz
    geleitet, dass man eine scharfe Auflösung
  • 10:24 - 10:31
    hat und über ein Beugungsgitter wird
    das ganze in die spektrale Anteile Fall
  • 10:31 - 10:34
    zerlegt und hier eben durch ein Dioden
    Array also durch ein Photondioden-Array
  • 10:34 - 10:39
    dann ausgelesen. Und dann bekommt man z.B.
    so ein Spektrum wie dort dargestellt ist.
  • 10:39 - 10:49
    Wenn man jetzt das mit der Sonne macht,
    bekommt man ungefähr diesen Verlauf. Man
  • 10:49 - 10:54
    kennt noch aus dem Physikunterricht in der
    Schule, dass die Theorie, dass der
  • 10:54 - 11:00
    Schwarzkörperstrahlung und das passt auch
    ziemlich gut zu dem, was aus dem Sonnen
  • 11:00 - 11:07
    Spektrum raus kommt, das ist tatsächlich
    dieses orangefarbene Muster ist das
  • 11:07 - 11:15
    Lichtspektrum außerhalb der Erdatmosphäre
    gemessen. Wenn man das jetzt aber auf der
  • 11:15 - 11:22
    Erde macht, stellt man fest. Hoppla, da
    sind ja solche, da sind solche doch
  • 11:22 - 11:27
    erheblichen Kerben in diesem Spektrum
    drinne. Das sind tatsächlich Beiträge,
  • 11:27 - 11:32
    Absorption-Beiträge von Teilen der
    Atmosphäre. Also vieles davon ist
  • 11:32 - 11:38
    Wasserdampf und das CO2 tatsächlich das,
    was uns am Schluss wirklich interessiert.
  • 11:38 - 11:44
    Das kommt noch ein Stückchen weiter nach
    rechts im Infrarot. Also wir sehen halt
  • 11:44 - 11:50
    den Regenbogen des sichtbaren Lichts
    und daran anschließend dann eben das Nah-
  • 11:50 - 12:03
    IR, Ferne-IR und mit immer geringeren
    Amplituden. Jetzt unten ist diese
  • 12:03 - 12:09
    Wellenlängen-Skala noch weiter verlängert.
    Also wir sind jetzt bei 2 Mikrometer bis
  • 12:09 - 12:13
    16 Mikrometer, das ist schon thermisches
    IR, wie man sagt. Relativ fernes Ethan
  • 12:13 - 12:21
    Infrarotstrahlung. So ganz am linken Rand
    sind noch Wellenlängenbereiche, die man so
  • 12:21 - 12:27
    kennt aus CD-Playern oder Glasfaser-
    Netzwerkeitung irgendwie so um ein
  • 12:27 - 12:32
    Mikrometer herum und dann immer
    längerwellig werden dann eben die
  • 12:32 - 12:37
    Absorption von den Gasen, die uns
    interessieren. Oben ist eine Darstellung
  • 12:37 - 12:43
    des CO2 Moleküls. Das ist ein lineares
    gestrecktes Molekül. Also quasi wieso drei
  • 12:43 - 12:53
    Perlen einer Perlenkette. Und die können,
    wenn man sich das genau anguckt, können
  • 12:53 - 12:59
    die auf verschiedene Art und Weisen zur
    Schwingung angeregt werden. Ganz oben
  • 12:59 - 13:04
    links so hellblau unterlegt ist eine
    symmetrische Streckschwingung. Die ist
  • 13:04 - 13:12
    tatsächlich nicht, man sagt IR-aktiv, also
    sie die nimmt keine IR-Strahlung auf oder
  • 13:12 - 13:16
    keine Licht-Anregung auf, sondern
    ist im sogenannten Raman-Spektrum zu
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    sehen. Das ist dann was für Molekül-
    Schwingungs-Spektroskopie. Das ist uns
  • 13:22 - 13:26
    jetzt gerade nicht so wichtig. Das
    interessante ist, die oben rechts, die
  • 13:26 - 13:33
    asymmetrische Schwingung und das ist der
    scharfe Peak bei 4,5 Mikrometern ungefähr.
  • 13:33 - 13:38
    Also der rote Peak links in der Mitte, so
    halblinks in der Mitte relativ deutlich zu
  • 13:38 - 13:44
    sehen CO2 und die unteren beiden
    Schwingungen. Das ist quasi wenn man diese
  • 13:44 - 13:48
    Perlenkette., dieses lineare Molekül, zu
    so einem kleinen Boomerang verbiegt. Zu so
  • 13:48 - 13:54
    einem kleinen Winkel. Diese Schwingungen
    sind dann auf der rechten Seite als so ein
  • 13:54 - 14:00
    breites Linien-Muster zu sehen. Das ist
    tatsächlich so weit weg, dass es eher
  • 14:00 - 14:09
    schwierig zu vermessen ist, während diese
    4,5 Mikrometer noch halbwegs erreichbar
  • 14:09 - 14:19
    sind. So, und jetzt geht's tatsächlich zu
    den Sensoren. Und zwar möchte ich mich
  • 14:19 - 14:25
    hier fokussieren auf die wohl am
    weitesten verbreitetste Type die NDIR
  • 14:25 - 14:29
    Familie Sensoren, das sind Nondispersive
    infrared, Nichtdispersive
  • 14:29 - 14:37
    Infrarotsensoren. Nichtdispersiv heißt an
    der Stelle es ist kein lichtbeugendes
  • 14:37 - 14:43
    Element involviert, das heißt, es wird
    einfach komplett breitbandig, quasi weißes
  • 14:43 - 14:50
    Licht, könnte man sagen, eingestrahlt auf
    die Probe und eben nicht durch ein Prisma
  • 14:50 - 14:57
    oder Gitter oder sowas nach Wellenlängen
    sortiert. Die zweite Klasse sind
  • 14:57 - 15:05
    Metalloxid... Upsa, ja super, auch mal
    weiterschreiten sind Metalloxid basierte
  • 15:05 - 15:12
    Sensoren. Das Schlüsselwort MEMS ist die
    meisten, also M-E-M-S ist den meisten
  • 15:12 - 15:17
    wahrscheinlich auch schon mal unter die
    Augen gekommen. Mikro mechanisch... Wie
  • 15:17 - 15:25
    war das? Micro Mechanical Engineered
    Microsystems. Das heißt, sie sind mit
  • 15:25 - 15:32
    Silizium-Herstellungstechnologie feine
    Mikrostrukturen, mit denen dann ebenso
  • 15:32 - 15:35
    was, zuerst wurden Beschleunigungssensoren
    damit gebaut und die werden eben auch,
  • 15:35 - 15:42
    diese Methoden werden jetzt auch verwendet
    um z.B. solche CO2-Sensoren zu bauen. Und
  • 15:42 - 15:48
    das 3. ist eine Photoakustische Methode.
    Das ist im Prinzip, dass man diese
  • 15:48 - 15:55
    Schwingungen, die ich gerade gezeigt habe,
    durch einen kurzen Lichtblitz im
  • 15:55 - 16:02
    CO2-Molekül aktiviert und das zu einer
    leichten Erwärmung des Gases oder der Luft
  • 16:02 - 16:07
    führt. Und das tatsächlich hörbar ist . Es
    ist natürlich sehr, sehr leise, aber mit
  • 16:07 - 16:11
    einem guten Verstärker und einem guten
    Mikrofon ist das tatsächlich eine reale
  • 16:11 - 16:18
    Möglichkeit, um die Konzentration von CO2
    zu messen. Und da gilt quasi, je lauter,
  • 16:18 - 16:29
    umso mehr CO2 ist in der Probe vorhanden.
    So, dann könnte man denken. Infrarot ja,
  • 16:29 - 16:38
    kennt man. Fernbedienung? Alles klar? Ja,
    leider nicht. Hier jetzt rechts nochmal
  • 16:38 - 16:44
    das Spektrum von vorhin. Diese Infrarot-
    Leuchtdioden, die wir von
  • 16:44 - 16:49
    üblichen Fernbedienungen kennen, sind
    leider wirklich gerade nur so am Rand des
  • 16:49 - 16:54
    roten Spektrums. Gerade so nicht mehr
    sichtbar, aber leider bei weitem noch
  • 16:54 - 17:01
    nicht langwellig genug, als dass die für
    unsere Messungen nützlich wären. So, dann
  • 17:01 - 17:07
    ist hier so z.B. ein Teil der kaputten
    Präsentation, da sollten eigentlich noch
  • 17:07 - 17:14
    ein paar mehr Sensoren da sein.
    Dieses Goldene ist quasi eine
  • 17:14 - 17:20
    metallisierte Probenkammer und darunter
    versteckt sind dann eben die Lichtquelle
  • 17:20 - 17:29
    und der Lichtsensor. Die meisten Sensoren
    sind so ähnlich aufgebaut. Und hier habe
  • 17:29 - 17:35
    ich tatsächlich mal von jemandem
    gefunden, der hat so einen Sensor
  • 17:35 - 17:46
    auseinandergebaut. Und da sieht man
    tatsächlich ganz rechts
  • 17:46 - 17:49
    dieser kleine weiße Kreis,
    das ist tatsächlich eine winzig kleine
  • 17:49 - 17:58
    Glühbirne und ein bisschen links daneben
    ist dann der Infrarot Sensor und das Licht
  • 17:58 - 18:04
    wird eben durch dieses, in diesem goldenen
    Gehäuse einmal im Zickzack
  • 18:04 - 18:10
    geschickt. Und das weiße Fenster, was man
    links oben sieht, oder in dem Bild
  • 18:10 - 18:15
    links oben sieht, das ist ein
    gasdurchlässiges Vlies, sodass die
  • 18:15 - 18:21
    Umgebungsluft im Austausch steht, mit der
    Luft in diesem Sensor innen drin und
  • 18:21 - 18:32
    dementsprechend mit der Zeit sich anpasst.
    So. Die zweite Sache ist, dass hier ist
  • 18:32 - 18:39
    das Card10-Badge bzw. das noch ein Foto
    vom Prototypen. Da möchte ich bloß zeigen,
  • 18:39 - 18:51
    der Sensor ist da links unten in diesem
    grünen Quadrat. Und. Ich fürchte - ja. Die
  • 18:51 - 18:57
    ganze Sektion mit den Metall Oxid Sensoren
    hat sich verabschiedet, das ist schade.
  • 18:57 - 19:09
    Gut, dann kurz frei. Im Prinzip ist so
    ein Metalloxid-Sensor eine dünne, also
  • 19:09 - 19:13
    wie der Name schon sagt, Metalloxid, ein
    Metall-Oxidischer Halbleiter, der in
  • 19:13 - 19:18
    einer dünnen Schicht auf ein
    Siliziumwafer aufgebracht ist. Und auf der
  • 19:18 - 19:22
    Oberfläche kann sich dann eben
    verschiedene Bestandteile der Luft
  • 19:22 - 19:28
    ablagern und damit reagieren, wenn man
    etwas hat, wie Kohlenmonoxid zum Beispiel.
  • 19:28 - 19:33
    Das ist tatsächlich ein leicht
    reduzierendes Gas, dann wird von dieser
  • 19:33 - 19:39
    aus dieser, aus dem Sauerstoffanteil, aus
    dieser Metalloxidschicht wird ein
  • 19:39 - 19:45
    bisschen was abgezogen, um das
    Kohlenmonoxid zu oxidieren. Und verändert
  • 19:45 - 19:52
    die Leitfähigkeit von diesem Halbleiter.
    Wenn man sowas hat wie Stickoxid z.B. -
  • 19:52 - 20:00
    kennt man aus Autoabgasen. Das wiederum
    könnte zum Beispiel diese
  • 20:00 - 20:04
    Halbleiterschicht ein wenig oxidieren und
    damit ebenfalls die Leitfähigkeit
  • 20:04 - 20:11
    verändern. Und was hier eben in diesem, in
    diesem grünen Quadrat links unten, das ist
  • 20:11 - 20:17
    dieses kleine silbrige, dieses kleine
    silbrige Kästchen, also ungefähr zwei Mal
  • 20:17 - 20:22
    drei Millimeter groß, da ist sowohl dieser
    Sensor drin als eben auch ein kleiner
  • 20:22 - 20:28
    Mikrocontroller, der die Auswertung und
    Ansteuerung macht und eine, ein kleines
  • 20:28 - 20:34
    Heizelement, was dazu notwendig ist, wenn
    diese Oberfläche mit Reaktionsprodukten
  • 20:34 - 20:41
    beschichtet ist. Also wenn sich aus der
    Luft Bestandteile darauf abgelagert haben,
  • 20:41 - 20:45
    kleben geblieben sind quasi, dann müssen
    die da ja wieder runter. Ansonsten hat
  • 20:45 - 20:54
    sich die Leitfähigkeit dieses Sensors
    sozusagen an die Situation angepasst. Und
  • 20:54 - 21:00
    man möchte ja auch kurzfristig wieder
    neues Ergebnis messen können. Das heißt,
  • 21:00 - 21:06
    dann schaltet man kurz diese Heizung an,
    um diese Reaktionsprodukte runterzukriegen
  • 21:06 - 21:10
    und lässt das Ganze wieder abkühlen und
    kann dann ein bisschen später wieder eine
  • 21:10 - 21:26
    neue Messung machen. So. Und die Foto-
    akustik ist komplett verloren gegangen.
  • 21:26 - 21:34
    Das ist sehr, sehr schade. Das ist
    tatsächlich noch nicht so richtig
  • 21:34 - 21:40
    marktreifes relativ oder zumindestens
    relativ kurz vor Markteinführung
  • 21:40 - 21:45
    befindliches Mess-Prinzip. Diese Sensoren
    sind ungefähr so groß wie ein
  • 21:45 - 21:50
    Zuckerwürfel. Das sind auch kleine
    integrierte, kleine integrierte Platinen.
  • 21:50 - 21:55
    Kann man sich so ein bisschen so ähnlich
    denken wie so ein ESP-Modul. Also so eine
  • 21:55 - 22:00
    kleine Metallkappe, die eben den Sensor
    und die Elektronik verbirgt und montiert
  • 22:00 - 22:08
    auf einer kleinen Platine. Und davon hab
    ich tatsächlich an zwei Firmen mal
  • 22:08 - 22:14
    gefragt, ob, wie deren Stand ist. Die sind
    wohl schon im Prototyping-Stadium, aber
  • 22:14 - 22:22
    die Sensoren sind noch nicht auf dem
    Markt. Ja, wie gesagt, vom Prinzip her
  • 22:22 - 22:29
    ist das eben auch, dass man eine
    Infrarotlicht-Quelle oder eben einen, man
  • 22:29 - 22:37
    ist, man kann im Prinzip im Labor auch so
    einen Foto-Blitz benutzen. Und schießt dann
  • 22:37 - 22:47
    ein Lichtblitz eben auf ein Gasvolumen,
    das man testen will. Und hat
  • 22:47 - 22:53
    tatsächlich wirklich einfach ein sehr
    empfindliches Mikrofon und Messverstärker,
  • 22:53 - 23:03
    der dann eben das daraus resultierende
    Signal auffängt. So, das heißt, damit ist
  • 23:03 - 23:11
    das Ganze schon etwas kurzfristig und
    etwas holprig geworden. Was ich
  • 23:11 - 23:19
    tatsächlich auch in Planung hatte,
    aber auch nicht kurzfristig umsetzen
  • 23:19 - 23:24
    konnte, wäre tatsächlich diese
    verschiedenen Sensoren in einer
  • 23:24 - 23:36
    gemeinsamen Proben-Kammer aufzubauen.
    Und z.B. aus einer CO2-Patrone
  • 23:36 - 23:41
    einfach mal ein bisschen CO2 draufströmen
    lassen und vergleichen, welcher Sensor
  • 23:41 - 23:50
    misst was. Mal mit dem Feuerzeug ein
    bisschen Verbrennungsgase produzieren. Mal
  • 23:50 - 23:54
    gucken, welcher Sensor misst was. Aber es
    stellt sich raus. Ja, in einer globalen
  • 23:54 - 24:00
    Pandemie, wo sowieso Lieferschwierigkeiten
    in allen Richtungen sind und alle Welt
  • 24:00 - 24:04
    daran interessiert ist, CO2-Ampeln zu
    bauen, ist es nicht so einfach kurzfristig
  • 24:04 - 24:09
    CO2 Sensoren zu kriegen und erst recht
    nicht viele verschiedene. Von daher wird
  • 24:09 - 24:14
    das wahrscheinlich dann ein nochmal
    weiteres Projekt und vielleicht auch noch
  • 24:14 - 24:19
    einen weiteren Talk geben. Und dann würde
    ich sagen gehen wir noch zu Fragen und
  • 24:19 - 24:26
    Antworten über. Ich denke, wir sollten.
    Ja, auch noch gut die 10 Minuten haben
  • 24:26 - 24:29
    jetzt in diesem Slot.
  • 24:29 - 24:36
    Herald: Ja, haben wir. Erstmal, trotz der
    technischen Schwierigkeiten. Danke
  • 24:36 - 24:43
    Sebastian, für's großartige Vortrag. Wir
    haben ja Fragen von dem Internetz. Ich
  • 24:43 - 24:48
    fange mal an mit einer der einfachste.
    Wird es die Folien zum Download geben?
  • 24:51 - 24:57
    Sebastian: kein Ton ...habe Ja. Ich hab
    tatsächlich einiges an Bildmaterial
  • 24:57 - 25:04
    zusammengetragen und Links und auch
    relevante Datenblätter und sowas. Und das
  • 25:04 - 25:07
    ist jetzt doch ziemlich ärgerlich, dass
    das alles flöten gegangen ist, jedenfalls
  • 25:07 - 25:13
    zumindestens in der Zusammenstellung. Aber
    ich schätze mal, im Januar wird auch nicht
  • 25:13 - 25:17
    viel zu tun sein.
    Herald: Kannst du uns vielleicht ein
  • 25:17 - 25:23
    bisschen erklären über die Sensoren
    kalibrieren z.B. Wie oft müssen die
  • 25:23 - 25:27
    kalibriert werden und wie kalibriert man
    die Sensoren?
  • 25:27 - 25:34
    Sebastian: Das ist eine sehr gute Frage.
    Diese NDIR Sensoren, also diese Infrarot
  • 25:34 - 25:41
    Licht-Absorptions-Sensoren sind im Prinzip
    ein absolutes Messverfahren. Das heißt man
  • 25:41 - 25:46
    kennt sämtliche physikalischen und
    chemischen Größen der beteiligten Gase.
  • 25:46 - 25:51
    Und dann kommts eigentlich nur noch auf
    die Geometrie der Messkammer an und
  • 25:51 - 25:55
    blöderweise halt auch auf Alterung von der
    Lichtquelle und von dem Sensor. Also man
  • 25:55 - 25:59
    weiß ja, Halbleiter degradieren mit der
    Zeit und auch eine Glühbirne geht
  • 25:59 - 26:03
    irgendwann kaputt. Das heißt, wenn man
    das, dann muß man hauptsächlich diese
  • 26:03 - 26:09
    Teile weg kalibrieren. Aber die Physik
    dahinter sozusagen ändert sich nicht. Bei
  • 26:09 - 26:18
    diesen Metalloxid-Sensoren ist die Sache,
    das ist quasi ständig im Wandel und
  • 26:18 - 26:25
    dahinter hängt also bei dem auf dem was
    ich gezeigt habe auf dem Card10-Badge z.B.
  • 26:25 - 26:31
    da dieser Mikrocontroller der hat auch
    noch einen Kalibrierungsalgorithmus mit
  • 26:31 - 26:37
    eingebaut und der funktioniert tatsächlich
    so, dass es in dem
  • 26:37 - 26:42
    Datenblatt heißt, man soll dieses, diesen
    Sensor erst mal 24 Stunden laufen
  • 26:42 - 26:48
    lassen und der nimmt automatisch an, dass
    er eben an Frischluft mit ungefähr 400 ppm
  • 26:48 - 26:54
    CO2 ausgesetzt ist und pendelt sich darauf
    ein und macht im Hintergrund so ein
  • 26:54 - 27:04
    bisschen automagisch diese Kalibrierung.
    Aber natürlich eben auch nicht mich rein
  • 27:04 - 27:13
    auf das CO2, weil wie angesprochen bzw.
    das hab ich tatsächlich so explizit gar
  • 27:13 - 27:18
    nicht gesagt. Diese Metalloxid-Sensoren
    sind für CO2 quasi blind. Die können eben
  • 27:18 - 27:25
    Kohlenmonoxid messen. Oder die können
    organische Substanzen, die man eben wenn,
  • 27:25 - 27:32
    was man als Mensch ausatmet, können die
    messen. Und sie nehmen sozusagen da
  • 27:32 - 27:40
    nochmal ein anderes, einen anderen Umweg
    um eben die, um CO2 zu messen und darauf
  • 27:40 - 27:44
    dann eben dann nochmal diese
    Zusatzannahme mit der Virus-
  • 27:44 - 27:50
    Ausscheidung zu machen. Also da sind halt
    auch ne Menge. Eine Menge pi mal Daumen
  • 27:50 - 27:56
    Annahmen im Hintergrund. Von daher muss
    man da schon auch immer gucken, was misst
  • 27:56 - 27:59
    man da eigentlich und welche
    Messgenauigkeiten sind eigentlich
  • 27:59 - 28:03
    angegeben? Aber ja, Kalibrierung macht es
    nicht einfacher.
  • 28:03 - 28:10
    Herald: Danke. Haltest du es für eine
    wertvolle Strategie CO2-Sensoren bis 2021
  • 28:10 - 28:17
    in möglichst viel Hände zu bekommen, d. h.
    Arztpraxen, Klassenzimmer, Geschäfte usw.,
  • 28:17 - 28:22
    um die Übertragung von SARS Covid19 in der
    Luft zu verringern?
  • 28:22 - 28:28
    Sebastian: Naja, die Sensoren können
    die Konzentration nicht verringern.
  • 28:28 - 28:32
    Und ich fürchte, dass es eher eine
    politische und gesellschaftliche Frage als
  • 28:32 - 28:36
    tatsächlich eine technologische. Ich hab
    mir darüber jetzt im Verlauf des Herbst
  • 28:36 - 28:42
    auch viel Gedanken gemacht und auch hier
    im Chaos-Umfeld mit einigen Leuten drüber
  • 28:42 - 28:46
    philosophiert, was man machen kann. Aber
    am Schluss kommt es tatsächlich darauf an,
  • 28:46 - 28:53
    ob es angewendet wird und Kostenfrage und
    gewartet werden wird. Ich habe teilweise
  • 28:53 - 28:58
    sogar gehört, dass ambitionierte Lehrer
    solche CO2 Ampeln in ihrer Schule
  • 28:58 - 29:03
    aufgehängt haben und der Rektor war nicht
    so begeistert davon und wollte, dass das
  • 29:03 - 29:09
    besser nicht passiert. Und dann muss
    eben die Infrastruktur dahinter muss auch
  • 29:09 - 29:14
    noch instand gehalten werden und Defekte
    ausgebessert werden und die Daten müssen
  • 29:14 - 29:17
    ausgewertet werden und sowas. Und das ist
    eine Menge Arbeit und ich weiß nicht, ob
  • 29:17 - 29:27
    das tatsächlich gesellschaftlich gewünscht
    genug ist. Also ich bin nicht sicher,
  • 29:27 - 29:30
    aber ich fürchte, es wird keinen großen
    Ausschlag machen, jedenfalls nicht für die
  • 29:30 - 29:36
    breite Gesellschaft.
    Herald: Welche von den verschiedenen
  • 29:36 - 29:41
    Sensoren lassen sich am einfachsten an
    z.B. an einen Arduino anschließen?
  • 29:41 - 29:47
    Sebastian: Das ist tatsächlich bei allen
    ziemlich einfach. Also das Internet ist
  • 29:47 - 29:52
    voll mit Howtos, wie man diese, wie man
    diese Sensoren ansteuert. Die meisten
  • 29:52 - 29:57
    haben entweder eine typische serielle
    Schnittstelle oder einen I2C-Bus und
  • 29:57 - 30:02
    lassen sich eben über diese eigentlich
    sehr gängigen digitalen Schnittstellen
  • 30:02 - 30:10
    auslesen. Es gibt auch wenn man
    tatsächlich so einen Sensorsystem
  • 30:10 - 30:14
    selber bauen will, kann man
    tatsächlich auch mit den noch so weit
  • 30:14 - 30:18
    runter gehen, dass man sich die analogen
    Sensoren, also quasi wirklich den nackten
  • 30:18 - 30:24
    Fotosensor oder den nackten Metalloxid-
    Sensor nimmt und die Analogwerte
  • 30:24 - 30:30
    ausmisst. Aber ich glaube nicht, dass sich
    dieser Aufwand wirklich lohnt. Also von
  • 30:30 - 30:36
    daher, wenn man tatsächlich so ein
    System bauen will. Das umzusetzen ist
  • 30:36 - 30:42
    relativ einfach, wenn man sich ein
    bisschen mit Arduino auskennt.
  • 30:42 - 30:48
    Herald: Danke! Wir haben noch einiges
    Zeit. Wenn euch Fragen und Antworten
  • 30:48 - 30:54
    wollen, könnt ihr uns Fragen stellen.
    Entweder über IRC. Das ist unten verlinkt
  • 30:54 - 31:02
    oder über Twitter und die Fediverse unter
    der Verwendung des Hashtag rc3one also
  • 31:02 - 31:09
    Richard Ceasar 3 Otto Nordpol Email. Wie
    hoch kann der CO2-Gehalt in Innenräumen
  • 31:09 - 31:16
    sein und bis wann ist es gefährlich oder
    ab wann ist es gefährlich?
  • 31:16 - 31:36
    Sebastian: Da könnte ich mal nochmal zu
    dieser Folie zurückspringen. Moment. Wo
  • 31:36 - 31:52
    ist der Mensch? Genau der. Also hier
    sind so die Angaben, die ich gefunden
  • 31:52 - 32:00
    habe, sind so wenige Prozent, also 1% sind
    1000 ppm. Ppm heißt ja einfach nur parts
  • 32:00 - 32:08
    per million, d.h. 1 000 parts per million.
    Kürzt sich dann weg auf 1%. Quatsch!
  • 32:08 - 32:16
    10.000 ppm, Unsinn. Also 1.000 ppm sind
    ein Promille und Prozent sind nochmal eine
  • 32:16 - 32:22
    Zehnerpotenz mehr so. Und also d. h. ein
    Prozent, dieses grüne Quadrat sind dann
  • 32:22 - 32:28
    eben 10 000 ppm. Das ist dann schon, weiß
    ich nicht, das 25 fache der normalen
  • 32:28 - 32:35
    Konzentration. Und da wird es dann langsam
    gefährlich. Aber ich glaube so
  • 32:35 - 32:40
    Konzentrationsstörungen und so
    und so ein bisschen, dass man nicht mehr
  • 32:40 - 32:47
    so komplett so schnell und konzentriert
    arbeiten kann, fängt schon bei 1.000 ppm
  • 32:47 - 32:52
    an. Und was ich so gehört habe in den
    letzten Monaten erreicht man das in so
  • 32:52 - 32:55
    einer typischen Schulklasse, wohl
    innerhalb von ner Viertelstunde oder
  • 32:55 - 33:00
    sowas. Und sicherlich auch in so dem
    typischen Meeting oder Besprechungsraum
  • 33:00 - 33:04
    irgendwie mit ein paar Leuten je nach
    Luftvolumen. Das geht erstaunlich schnell.
  • 33:04 - 33:10
    Ich hab's tatsächlich selber noch nicht
    nachgemessen, das sind jetzt bloß Aussagen
  • 33:10 - 33:15
    aus dritter Hand. Aber das geht wohl
    relativ schnell. Das ist tatsächlich
  • 33:15 - 33:19
    gefährlich wird, weiß ich nicht, das ist
    eher eine Frage für nen Mediziner und
  • 33:19 - 33:24
    hängt sicherlich noch so ein bisschen
    vom individuellen Menschen an, aber ich
  • 33:24 - 33:28
    glaube so im normalen Alltag wird das
    nicht passieren, dass man ausversehen
  • 33:28 - 33:35
    sozusagen in eine gefährliche
    Konzentationsbereich kommt.
  • 33:35 - 33:39
    Herald: Welches ist brauchbare Sensor für
    CO2 Messungen?
  • 33:39 - 33:46
    Sebastian: Ja, das wäre tatsächlich die
    Frage, die ich eben mit diesem
  • 33:46 - 33:53
    angesprochenen Vergleichsexperiment klären
    würde. Ich bin tatsächlich nicht so
  • 33:53 - 34:00
    überzeugt, ob alle von diesen Sensoren
    auch halten, was sie versprechen. Aber da
  • 34:00 - 34:04
    ich bisher tatsächlich es nicht geschafft
    habe, welche halt auch in die Finger zu
  • 34:04 - 34:13
    kriegen, kann ich das auch nicht
    nachprüfen. Ich würde sagen, da sowieso
  • 34:13 - 34:20
    die Annahme ist, dass also das war ja ganz
    am Anfang diese Grundannahme, dass wenn
  • 34:20 - 34:26
    ein Mensch infektiös ist und SarsCoV2
    Viren ausscheidet, dass das irgendwie in
  • 34:26 - 34:33
    Relation steht mit der Menge an CO2 oder
    flüchtigen organischen Verbindungen,
  • 34:33 - 34:37
    die der Mensch ausatmet,
    dass wäre schon mal die erste Annahme.
  • 34:37 - 34:41
    Weil es darauf kommen natürlich auch
    viele, viele Menschen, die nicht infektiös
  • 34:41 - 34:47
    sind, aber trotzdem CO2 und organische
    Verbindungen ausatmen, d. h. das ist schon
  • 34:47 - 34:51
    mal, wenn man auf dieser
    Infektionsvorraussage möchte, ist das
  • 34:51 - 34:56
    schon mal eine Sache, die man annehmen
    muss und die nicht unbedingt zutreffen
  • 34:56 - 35:00
    muss. Und wie gesagt, auch sind die
    Genauigkeiten in den Datenblättern der
  • 35:00 - 35:03
    verschiedenen Sensoren sind teilweise
    angegeben mit irgendwie in der
  • 35:03 - 35:09
    Größenordnung fast von 100 ppm oder sowas.
    Also es sind manchmal schon eher grobe
  • 35:09 - 35:18
    Richtlinien als tatsächlich präzise
    Messwerte. Von daher das mit der CO2 Ampel
  • 35:18 - 35:22
    triffts eigentlich ganz gut. Es ist
    sozusagen so ein grobes Signal. So ist es
  • 35:22 - 35:26
    rot gelb grün. Aber man kann jetzt nicht
    z.B. die Farbe eines Regenbogens auflösen
  • 35:26 - 35:31
    oder sowas. Dafür sind die nicht genau
    genug. Und ich vermute mal für so Sensoren
  • 35:31 - 35:36
    für 10, 20 Euro kann man das auch nicht
    erwarten. Von daher weiß ich was soll ich
  • 35:36 - 35:44
    sagen am Schluß. Der beste Sensor ist
    wahrscheinlich den, den man bekommen kann.
  • 35:44 - 35:54
    Herald: Also wo sollen dann CO2 Sensoren
    am besten in Räumen befestigt werden?
  • 35:54 - 35:59
    Sebastian: Das ist auch eine gute Frage,
    weil auch da ist ja die Annahme, man
  • 35:59 - 36:06
    misst... Oder das die
    CO2-Konzentration im gesamten Raum
  • 36:06 - 36:13
    gleichmäßig ist. CO2 ist schwerer als der
    Rest der Raumluft, das heißt, es sammelt
  • 36:13 - 36:17
    sich tendenziell eher Richtung Boden. Also
    es wird ein Konzentrationsgefälle von
  • 36:17 - 36:22
    geringstem an unter der Decke bis am
    höchsten am Boden sein. Andererseits ist
  • 36:22 - 36:26
    die Atemluft, die man ausatmet warm, dies
    auch leichter als der Rest der Luft und
  • 36:26 - 36:29
    steigt nach oben wie bei einem
    Heißluftballon. Das Gegenteil mit der mit
  • 36:29 - 36:33
    dem CO2 am Boden ist, vielleicht hat mal
    jemand was von der Hundsgrotte gehört,
  • 36:33 - 36:37
    dass es eine einer Höhle, wo sich
    tatsächlich aus dem Gestein CO2 rauskommt
  • 36:37 - 36:41
    und sich ein Teppich an CO2 auf dem Boden
    ausbreitet, was schon dem einen oder
  • 36:41 - 36:46
    anderen Hund zum Verhängnis gefallen
    sein soll. Das heißt, diese beiden
  • 36:46 - 36:51
    Effekte, dass das CO2 von sich aus auf den
    Boden sinkt und die warme Luft aber nach
  • 36:51 - 36:57
    oben steigt, arbeiten gegeneinander. Dann
    hat man Raumluftverwirbelungen, dann hat
  • 36:57 - 37:01
    man vielleicht noch, dann heißt es ja,
    Fenster öffnen und lüften. Das sorgt auch
  • 37:01 - 37:08
    für Verwirbelungen. Unterm Strich muss ich
    sagen: Ich weiß es nicht. Es wäre sehr
  • 37:08 - 37:12
    spannend, auch wieder. Dafür müsste man
    erst wieder so viele Sensoren kriegen.
  • 37:12 - 37:17
    Aber wenn man tatsächlich so ein müsste
    man mal tatsächlich im Klassenzimmer sowas
  • 37:17 - 37:21
    mit wahrscheinlich etlichen Dutzend
    solcher Sensoren strategisch über
  • 37:21 - 37:28
    den Raum verteilt vermessen und dann diese
    Messwerte über die Zeit darstellen, dann
  • 37:28 - 37:34
    hat man so ein hübsches Voxel-Diagramm
    oder sowas. Das wäre sehr spannend, um
  • 37:34 - 37:43
    diese Frage zu beantworten. Unterm Strich,
    muss ich auch da sagen, kann ich nicht
  • 37:43 - 37:48
    sicher sagen.
    Herald: Und falls es einen Raum gibt, in
  • 37:48 - 37:54
    dem kein mechanische Lüftung oder
    eine Klimaanlage mit frischer Außenluft
  • 37:54 - 38:02
    möglichs ist oder gibt. Wie kann er am
    effektivsten belüftet werden?
  • 38:02 - 38:13
    Sebastian: Tja. Durch die Tür? Also naja,
    die Lüftung ohne Zugang zu Außenluft ist
  • 38:13 - 38:18
    Sch... Es ist halt schwierig.
    Herald: Gibt's z.B. U-Boot Anlagen oder
  • 38:18 - 38:22
    sowas ähnliches?
    Sebastian: Mit U-Booten kenne ich mich
  • 38:22 - 38:28
    tatsächlich überhaupt nicht aus. Also ich
    kann mir nur vorstellen, dass man
  • 38:28 - 38:35
    irgendwie so ne faltbaren
    Lüftungsschläuche oder sowas.
  • 38:35 - 38:41
    Ich kenne das mit so einer
    Drahtspirale, die mit mit Aluminium oder
  • 38:41 - 38:46
    Aluminium-Folie oder Kunststoff-Folie
    ummantelt ist, die man dann so ausziehen
  • 38:46 - 38:52
    kann. Oder sowas wie die Seidenstraße-
    Rohre oder sowas. Dass man die eben in den
  • 38:52 - 38:57
    Raum reinlegt und dann irgendwo ans andere
    Ende nimmt, quasi wirklich ein Staubsauger
  • 38:57 - 39:02
    anschließt und dann einfach die Luft
    durch dieses Rohr aus dem schlecht zu
  • 39:02 - 39:07
    erreichenden Raum absaugt, raus pustet
    oder rein pustet. Also da ist dann halt
  • 39:07 - 39:13
    auch glaub ich wieder kreativer Hacker-
    Herangehensweise gefragt, weil ja es
  • 39:13 - 39:20
    baulich nicht vorgesehen ist, schwierig.
    Aber durchaus sicherlich auch dann einen
  • 39:20 - 39:24
    Anwendungsfall da, wo es Sinn
    machen würde sich so eine CO2 Ampel hin zu
  • 39:24 - 39:29
    hängen, damit man dann weiß okay, jetzt
    ist die Luft wirklich so schlecht, dass
  • 39:29 - 39:36
    man was machen muss.
    Herald: Gibt's einen Effekt von Pflanzen
  • 39:36 - 39:45
    im Innenraum?
    Sebastian: Bestimmt. Ich habe mal
  • 39:45 - 39:50
    irgendwie Projekte gesehen in der
    Richtung, die das testen wollten, aber ich
  • 39:50 - 39:56
    weiß nicht, ob das tatsächlich zahlenmäßig
    ausgewertet wurde oder auszuwerten ist.
  • 39:56 - 40:02
    Also im Sinne von, dass die Pflanzen
    tatsächlich das CO2 in dem Raum sofort
  • 40:02 - 40:11
    binden und wieder zu Sauerstoff umwandeln.
    Naja, also es gibt auf jeden Fall
  • 40:11 - 40:17
    Pflanzen, die machen das schneller und
    effektiver, je nach Lichteinstrahlung, das
  • 40:17 - 40:22
    ist halt auch nochmal eine Komponente. Und
    dann müsste man sich wahrscheinlich so
  • 40:22 - 40:31
    richtig ordentlichen Dschungel in einen
    Raum packen. Ja, also auch gute Frage. Ich
  • 40:31 - 40:36
    würde sagen, find's raus. Das ist leider
    ziemlich häufig die Frage, oder die Antwort
  • 40:36 - 40:40
    wenn man nichts genaues sagen kann.
    Irgendjemand muss den ersten Schritt
  • 40:40 - 40:49
    machen.
    Herald: Vielleicht eine feste Frage.
  • 40:49 - 40:53
    Kannst du uns ein bisschen mehr erklären?
    Wie stellt man sicher, dass die
  • 40:53 - 41:02
    Card10-Badge sich richtig kalibriert ist?
    Sebastian: Dazu kann ich noch nicht
  • 41:02 - 41:07
    wirklich was sagen. Ich hab halt ein
    bisschen mitbekommen, dass jetzt in den
  • 41:07 - 41:12
    letzten Monaten tatsächlich so langsam die
    Firmware auf einem Stand ist, dass dieser
  • 41:12 - 41:21
    BME 680, dieser Umweltsensor vollständig
    ausgelesen werden kann. Da lohnt sichs auf
  • 41:21 - 41:29
    die Seite vom Card10-Badge
    card10.events.ccc.de mal zu gehen und
  • 41:29 - 41:33
    gegebenenfalls auch mal mit dem Team in
    Kontakt zu treten oder wenn man Lust hat
  • 41:33 - 41:41
    auch gerne mitzuentwickeln. Das sind halt
    als auch Programmieraufgaben die noch
  • 41:41 - 41:43
    umgesetzt werden müssen. Da gibt's
    irgendwo ein riesig dickes Datenblatt
  • 41:43 - 41:51
    wo drinne steht, wie man dem Chip sagen
    muss was er tun soll. Und dann macht er
  • 41:51 - 42:00
    das. Und ich glaube, der Stand der
    Firmware ist, dass man sozusagen schon die
  • 42:00 - 42:08
    ersten Messwerte auslesen kann. Und da
    würde ich empfehlen, sich an Schneider zu
  • 42:08 - 42:13
    wenden. Der einer, der der Team Leads ist,
    der die Card10 Badge tatsächlich umgesetzt
  • 42:13 - 42:20
    hat. Der ist unter anderem gerade jetzt in
    den letzten Wochen noch damit beschäftigt
  • 42:20 - 42:27
    gewesen, genau sich damit zu beschäftigen.
    Herald: Da das jetzt verschiedene Typen
  • 42:27 - 42:32
    von Sensoren und die reagieren ja auch auf
    verschiedene andere Gase mit anderen
  • 42:32 - 42:39
    Kurven, gibt es ein bestehendes Konzept
    für Sensor Fusion, um das Genauigkeit zu
  • 42:39 - 42:49
    steigern durch mehr verschiedene Sensoren?
    Sebastian: Ich bin nicht sicher, ob ich
  • 42:49 - 42:54
    die Frage verstanden habe.
    Herald: So, weil die verschiedene Sensoren
  • 42:54 - 43:00
    haben andere Kurven für den verschiedenen
    Gase, gibt es schon eine Konzept, mehrere
  • 43:00 - 43:06
    verschiedene Sensoren gleichzeitig zu
    nutzen um die Genauigkeit der Messung
  • 43:06 - 43:11
    hoch zu steigern?
    Sebastian: Das man quasi so einen
  • 43:11 - 43:15
    Metalloxid mit so einem NDIR Sensor
    verpaart und dann die beieinander
  • 43:15 - 43:18
    vergleicht das.
    Herald: Ja, ja.
  • 43:18 - 43:27
    Sebastian: Durchaus möglich. Ich hab
    bei der Recherche bei einem Hersteller
  • 43:27 - 43:32
    gesehen, dass die genau das gemacht haben,
    dass sie ihren Metalloxid-Sensor eben
  • 43:32 - 43:39
    gegengeprüft haben, gegen einen auch
    hochwertigen NDIR Sensor und
  • 43:39 - 43:45
    festgestellt haben, dass ihr Messwert...
    Das wird meistens angegeben als eCO2,
  • 43:45 - 43:52
    also equivalent CO2 oder estimated CO2
    eins von beiden. Dass sich dieser Wert
  • 43:52 - 43:58
    schon ziemlich gut mit dem von dem echten
    CO2 Sensor gemessenen Wert, das die beiden
  • 43:58 - 44:03
    sehr gut übereinstimmen. Die Voraussetzung
    ist natürlich immer oder die Annahme ist
  • 44:03 - 44:08
    immer, dass tatsächlich auch Menschen für
    den CO2-Anstieg verantwortlich sind im
  • 44:08 - 44:11
    Raum, weil die dann eben auch diese
    flüchtigen organischen Verbindungen
  • 44:11 - 44:19
    ausatmen. Das wäre z.B. eine Sache, die
    ich gerne im Experiment selber ausprobiert
  • 44:19 - 44:23
    hätte von wegen was passiert, wenn man
    eben diese beiden Sensor Typen nur CO2
  • 44:23 - 44:28
    aussetzt. Dann müsste eigentlich eben
    dieser Metalloxid-Sensor quasi keine
  • 44:28 - 44:32
    Veränderungen zeigen und nur der echte CO2
    Sensor sollte eine Veränderung anzeigen.
  • 44:32 - 44:41
    Während man z.B. wenn man jetzt nen Zug
    Atemluft einfach in so eine Messkammer
  • 44:41 - 44:46
    reinpustet, dann müssten eben beide
    gleichmäßig den Ausschlag zeigen.
  • 44:46 - 44:57
    Inwieweit man dafür so einen Sensor-Fusion-
    Konzept hat, ausarbeiten kann? Es gibt
  • 44:57 - 45:01
    sicherlich Ansätze, aber dass es da
    irgendwie was offizielles oder sowas gäbe,
  • 45:01 - 45:06
    davon weiß ich jetzt auch nichts.
    Herald: Ok. Ihr könnt uns Fragen stellen.
  • 45:06 - 45:12
    Wir haben ein paar Minuten mehr. Entweder
    über IRC, das unten verlinkt ist, oder
  • 45:12 - 45:19
    über Twitter, Fediverse unter Verwendung
    des Hashtags rc3one. Also Richard Ceasar 3
  • 45:19 - 45:28
    Otto Nordpol Email. Ja, ist es, möglichst
    großflächige CO2 durch Satelliten zu
  • 45:28 - 45:31
    messen?
    Sebastian: Jaja, das wird, das wird
  • 45:31 - 45:36
    gemacht. Also es gibt. Ich hab nicht
    nachgezählt, aber ich glaube schon zwei
  • 45:36 - 45:41
    Dutzend mindestens Satelliten, die genau
    das tun und halt auch unterschiedlichen
  • 45:41 - 45:48
    Alters und mit unterschiedlichen
    Messgeräten an Bord. Aber das wird
  • 45:48 - 45:53
    gemacht, natürlich. Also es gibt. Es gibt
    ja auch so richtig so Karten, die so
  • 45:53 - 45:57
    Falschfarben die CO2-Konzentration je
    nach Ort auf der Erde anzeigen und sowas.
  • 45:57 - 46:07
    Das wird genau so gemacht.
    Herald: Da das CO2 eine sehr wichtige Gas
  • 46:07 - 46:18
    ist in Richtung Klimawandel. Weißt du
    zufällig welche Prozesse verursacht die
  • 46:18 - 46:29
    meisten CO2? Im Sinne von Abgas?
    Sebastian: Nein, kann ich
  • 46:29 - 46:34
    leider nicht sagen. Es ist auch ein riesen
    Bereich. Ich war selber irgendwann mal
  • 46:34 - 46:43
    ziemlich überrascht, dass da tatsächlich
    die Fleischindustrie zum Beispiel einen
  • 46:43 - 46:48
    signifikanten Anteil hat und auch deutlich
    mehr als ich selber erwartet hätte. Ich
  • 46:48 - 46:56
    weiß die Zahl tatsächlich nicht mehr
    auswendig. Aber das ist so. So vegane oder
  • 46:56 - 47:01
    vegetarische Ernährungsweise wäre
    tatsächlich wie's aussieht einen doch
  • 47:01 - 47:06
    nicht zu vernachlässigender Teil, um so
    die Gesamt-CO2-Entwicklung zu reduzieren.
  • 47:06 - 47:10
    Davon abgesehen haben wir natürlich auch
    noch andere Klimagase, wie zum Beispiel
  • 47:10 - 47:15
    Methan, was eben auch Kühe noch in
    nennenswerter Weise ausscheiden und auch
  • 47:15 - 47:21
    Klimagas ist. Methan kann man tatsächlich
    mit ähnlichen Methoden wie eben diese
  • 47:21 - 47:26
    optischen CO2-Sensoren messen. Bloß eben
    mit anderen Lichtwellenlängen. Deshalb das
  • 47:26 - 47:32
    hab ich jetzt hier natürlich nicht im
    Detail angesprochen, aber im Prinzip geht
  • 47:32 - 47:38
    das auch und wird auch gemacht. Von daher
    ist halt auch nochmal die Frage geht es um
  • 47:38 - 47:44
    Klimaerwärmung insgesamt? Da muss man
    natürlich sämtliche Klimarel...oder
  • 47:44 - 47:48
    sämtliche klimarelevanten Gase in
    Betracht ziehen und die sind auch nicht
  • 47:48 - 47:56
    alle gleichmäßig schlimm sozusagen. Das
    Stichwort dazu sind ich glaube
  • 47:56 - 48:01
    CO2-Äquivalente werden die auch
    tatsächlich genannt. Sozusagen wie viel
  • 48:01 - 48:13
    Tonnen von Gas x haben eine Auswirkung wie
    y Tonnen CO2 in der Atmosphäre. Und das
  • 48:13 - 48:20
    ist eben für die Gase unterschiedlich.
    Herald: Was ist eigentlich dein
  • 48:20 - 48:25
    Hintergrund? Wie bist du an CO2-Messungen
    gekommen?
  • 48:25 - 48:34
    Sebastian: Tatsächlich war ich neugierig
    im Spätsommer, als eben diese CO2-Ampel-
  • 48:34 - 48:43
    Geschichte in den Medien Traktion gewonnen
    hat. Und hab' dann angefangen zu gucken,
  • 48:43 - 48:46
    was machen die eigentlich? Wie
    funktionieren die Dinger eigentlich? Kann
  • 48:46 - 48:52
    das funktionieren? Das ist ja eigentlich
    irgendwie alles sehr komisch. Und mein
  • 48:52 - 48:58
    Hintergrund ist ich bin Diplom-Chemiker,
    hab' dementsprechend eben auch so
  • 48:58 - 49:04
    analytische Chemie und den ganzen Kram
    dahinter dann gelernt und was sozusagen
  • 49:04 - 49:12
    auch die Hintergründe hinter diesen
    Anregungen und Schwingungs-Spektroskopie
  • 49:12 - 49:18
    hatte ich vorhin kurz eingeworfen, das
    Wort, das gehört halt alles ins Studium
  • 49:18 - 49:23
    mit rein. Aber es ist natürlich alles
    viel zu viel zu tief für so'n Oberflächen-
  • 49:23 - 49:28
    Vortrag. Aber das hat eben meine Neugierde
    geweckt. Und um da nach zu bohren. Okay,
  • 49:28 - 49:34
    was haben sich da tatsächlich die
    Hersteller einfallen lassen, um eben diese
  • 49:34 - 49:39
    Mess-Aufgaben zu lösen? Und die Sache ist
    ja auch: Das muss man natürlich auch
  • 49:39 - 49:44
    möglichst preisgünstig machen bei so
    vielen CO2-Ampeln. Ich glaube, da kosten
  • 49:44 - 49:48
    so die Sensoren, die also benutzt
    werden, so höchstens, weiß nicht, niedrig
  • 49:48 - 49:53
    zweistellig oder sowas? Mittel
    zweistellig? Und industrielle Sensoren, die
  • 49:53 - 49:58
    halt auch genauer sind, die sind dann doch
    eher im dreistelligen Bereich und die wird
  • 49:58 - 50:04
    wahrscheinlich ein Maker nicht mal ebenso
    kaufen. Von daher ist das eben dann mit
  • 50:04 - 50:09
    einer CO2-Ampel, die keiner bauen oder
    kaufen will, weil sie zu teuer ist, hat
  • 50:09 - 50:16
    dann am Schluss natürlich auch keinen Wert
    mehr. Ja, ich vermute da sind auch noch
  • 50:16 - 50:24
    ein paar Innovationen in Zukunft drin.
    Herald: Ja, in die Zukunft erlaubt die
  • 50:24 - 50:30
    Keeling-Kurve werden wir alle mit einer
    Höhe CO2 -Werte in der Atmosphäre, also
  • 50:30 - 50:37
    Umluft mitleben. Kannst du schon was dazu
    sagen? Wie wäre es zum Beispiel, wenn es
  • 50:37 - 50:46
    500 ppm in der Umluft ist?
    Sebastian: Ne, kann ich in dem Rahmen
  • 50:46 - 50:55
    nicht. Das ist also so Atmosphären-Umwelt-
    Wissenschaften, das ist nochmal so ein
  • 50:55 - 51:02
    ganzer Fachbereich für sich und wie
    tatsächlich dann diese Auswirkungen sind,
  • 51:02 - 51:08
    mit diesen Kipppunkten und was dann alles
    passieren wird. Ich glaube das ist auch
  • 51:08 - 51:12
    sehr sehr schwer vorauszusagen. Ich hab'
    gesehen, im Fahrplan für das
  • 51:12 - 51:17
    rc3-Konferenz-Programm gibt's auch ein
    paar Vorträge, die sich in die Richtung
  • 51:17 - 51:25
    beschäftigen. Da sind dann eher Leute aus
    der Richtung gefragt.
  • 51:25 - 51:33
    Herald: Okay. Und letztendlich möchtest
    du, dass unser Publikum etwas tut?
  • 51:33 - 51:44
    Sebastian: Ja, seid neugierig, hinterfragt
    Dinge, baut Dinge. Nervt eure Politiker.
  • 51:44 - 51:51
    Also das ist tatsächlich eine Sache. So
    persönliche Anekdote: Ich hab Politik
  • 51:51 - 51:54
    lange, lange Zeit vermieden, weil ich
    dachte, es ist irgendwie alles so
  • 51:54 - 51:59
    Wischiwaschi und alles so schwierig und
    unverbindlich und so … Wissenschaft und
  • 51:59 - 52:06
    Technologie, das, da hat man dann Methode,
    da hat man Mess-Ablauf, da hat man dann
  • 52:06 - 52:13
    seine Daten und dann kriegt man eindeutige
    Antworten und eine Lektion jetzt dieses
  • 52:13 - 52:25
    Jahres 2020 ist ja auch: Die Wissenschaft
    und auch Ingenieure und Daten-
  • 52:25 - 52:30
    Wissenschaftler haben alle möglichen
    Forschung angestellt, nach Antworten
  • 52:30 - 52:37
    gesucht, Antworten gefunden. Haben die der
    Politik weitergegeben. Und da hakt es. Das
  • 52:37 - 52:45
    heißt, diese politische Komponente ist
    leider einfach nicht zu umgehen. Und von
  • 52:45 - 52:54
    daher würde ich sagen: Wenn ihr euch
    dafür tatsächlich engagieren wollt und da
  • 52:54 - 53:00
    irgendwie aktiv werden wollt, guckt euch
    an, wie man in die Richtung auch
  • 53:00 - 53:04
    weitermachen kann.
    Herald: Alles klar.
  • 53:04 - 53:08
    Sebastian: Wie es in die eigenen
    Überzeugungen, auch in die eigenen
  • 53:08 - 53:13
    Kapazitäten passt. Aber ich würde sagen
    ja, also ein Teil der Motivation, warum
  • 53:13 - 53:17
    ich hier mich auch hingestellt habe, ist
    eben Wissen teilen, Impulse geben, andere
  • 53:17 - 53:23
    Leute inspirieren, nach Möglichkeit, und
    so eine Kaskade los stoßen. Also
  • 53:23 - 53:29
    einfach nicht nichts tun.
    Herald: Verstanden. Top! Ganz herzlichen
  • 53:29 - 53:32
    Dank, nochmals, Sebastian.
  • 53:32 - 53:34
    Abspannmusik
  • 53:34 - 54:08
    Untertitel erstellt von c3subtitles.de
    im Jahr 2021. Mach mit und hilf uns!
Title:
#rC3 - CO2 Messen - in Raumen und in der Atmosphäre
Description:

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Video Language:
German
Duration:
54:12

German subtitles

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