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Wild Strawberries (1957) [MultiSub] [Film] - (Ingmar Bergman)

  • 0:44 - 0:48
    Unsere Beziehungen zu anderen
    Menschen bestehen vor allem darin,,,
  • 0:48 - 0:54
    dass wir über Charakter und Verhalten
    anderer reden und urteilen,
  • 0:54 - 0:58
    Das führte bei mir
    zu einem freiwilligen Rückzug...
  • 0:58 - 1:03
    aus praktisch jeglichem
    sogenannten sozialen Umgang,
  • 1:03 - 1:09
    Aufgrund dessen bin ich nun
    im Alter etwas einsam geworden,
  • 1:09 - 1:13
    Zeit meines Lebens waren meine Tage
    von harter Arbeit geprägt,
  • 1:13 - 1:15
    Dafür bin ich sehr dankbar,
  • 1:15 - 1:18
    Was als Bemühungen
    um den Broterwerb begann,,,
  • 1:18 - 1:23
    endete in einer Leidenschaft
    für die Wissenschaft,
  • 1:23 - 1:29
    Ich habe einen Sohn,
    der Arzt ist und in Lund lebt,
  • 1:29 - 1:34
    Er ist seit vielen Jahren verheiratet,
    aber die Ehe blieb kinderlos,
  • 1:34 - 1:38
    Meine Mutter lebt noch
    und ist voller Energie...
  • 1:38 - 1:45
    ungeachtet ihres hohen Alters,
  • 1:45 - 1:52
    Meine Frau, Karin,
    ist vor vielen Jahren gestorben,
  • 1:52 - 1:57
    Das Essen ist fertig, Herr Professor.
  • 1:57 - 2:00
    Vielen Dank.
  • 2:00 - 2:04
    Ich bin so privilegiert, eine ausge-
    zeichnete Haushälterin zu haben,
  • 2:04 - 2:10
    Ich sollte noch erwähnen, dass ich
    ein leidenschaftlicher Pedant bin,
  • 2:10 - 2:13
    Das ist zuweilen eine rechte Last...
  • 2:13 - 2:20
    sowohl für mich, als auch für jene,
    die mit mir zusammen leben müssen,
  • 2:20 - 2:24
    Ich heiße Eberhard Isak Borg,
  • 2:24 - 2:28
    Ich bin 78 Jahre alt,
  • 2:28 - 2:48
    Morgen feiere ich den 5O, Jahrestag
    meiner Promotion in Lund,
  • 2:48 - 3:52
    WlLDE ERDBEEREN
  • 3:52 - 3:56
    In der zweiten Hälfte der Nacht
    auf Samstag, den 1, Juni...
  • 3:56 - 4:01
    hatte ich einen besonderen
    und äußerst unangenehmen Traum,
  • 4:01 - 4:05
    Ich träumte, dass ich
    bei meinem Morgenspaziergang...
  • 4:05 - 4:09
    in einen unbekannten Teil der Stadt
    geriet...
  • 4:09 - 9:23
    wo die Straßen verlassen
    und die Häuser baufällig waren,
  • 9:23 - 9:27
    - Sind Sie krank, Herr Professor?
    - Richten Sie mir etwas zu essen.
  • 9:27 - 9:31
    - Ich nehme den Wagen.
    - Gehen Sie wieder ins Bett.
  • 9:31 - 9:36
    Ich bringe den Kaffee um neun Uhr. Wir
    fahren dann, wie vereinbart, um zehn.
  • 9:36 - 9:40
    Ich kann auch
    ohne Essen wegfahren.
  • 9:40 - 9:45
    - Und wer packt Ihnen den Frack ein?
    - Das kann ich selbst tun.
  • 9:45 - 9:48
    - Und was ist mit mir?
    - Sie, Miss Agda...?
  • 9:48 - 9:54
    Sie können im Auto mitfahren oder
    das Flugzeug nehmen, wie Sie wollen.
  • 9:54 - 9:59
    Ich freue mich schon
    das ganze Jahr auf diese Feier.
  • 9:59 - 10:02
    Alles ist so perfekt wie nur möglich
    vorbereitet worden.
  • 10:02 - 10:06
    Und jetzt nehmen Sie den Wagen!
  • 10:06 - 10:09
    Die Feier findet erst
    um 17:OO Uhr statt.
  • 10:09 - 10:12
    Wenn ich jetzt fahre, habe ich
    für die Reise 14 Stunden Zeit.
  • 10:12 - 10:15
    Alles wird verdorben sein!
  • 10:15 - 10:19
    Und was wird Ihr Sohn sagen,
    der am Flughafen wartet?
  • 10:19 - 10:26
    Sie müssen sich
    eine Erklärung ausdenken, Miss Agda.
  • 10:26 - 10:30
    Wenn Sie den Wagen nehmen,
    komme ich nicht.
  • 10:30 - 10:33
    Bitte, Miss Agda...
  • 10:33 - 10:38
    Nur zu. Ruinieren Sie ruhig
    den schönsten Tag meines Lebens.
  • 10:38 - 10:40
    Wir sind nicht verheiratet, Miss Agda.
  • 10:40 - 10:45
    Ich danke dem Herrn täglich, dass ich
    mit Ihnen nicht verheiratet bin.
  • 10:45 - 10:49
    Ich verließ mich mein ganzes Leben
    auf meine Urteilsgabe, und heute auch.
  • 10:49 - 10:56
    - Das ist also Ihr letztes Wort?
    - Mein allerletztes.
  • 10:56 - 11:01
    Ich kann so manches
    über böse alte Männer erzählen...
  • 11:01 - 11:04
    die nur an sich denken
    und nicht an all die anderen...
  • 11:04 - 11:08
    die ihnen treu ergeben
    seit 4O Jahren dienen !
  • 11:08 - 11:10
    Ich kann es nicht fassen ...
  • 11:10 - 11:16
    warum ich Ihren Despotismus
    die ganzen Jahre ertrug, Miss Agda.
  • 11:16 - 11:19
    Sie müssen es nur sagen,
    dann hat es schon morgen ein Ende.
  • 11:19 - 11:32
    Ich nehme den Wagen, und Sie können
    tun, was Ihnen in den Sinn kommt!
  • 11:32 - 11:34
    Ich bin zufällig erwachsen...
  • 11:34 - 11:42
    und muss daher Ihre Befehle
    nicht befolgen, Miss Agda.
  • 11:42 - 11:48
    - Keiner packt wie Sie, Miss Agda.
    - Wirklich ...?
  • 11:48 - 11:50
    Alte miesepetrige Ziege...
  • 11:50 - 11:54
    - Soll ich Ihnen ein paar Eier kochen?
    - Das wäre sehr nett.
  • 11:54 - 11:59
    Ich danke Ihnen sehr, Miss Agda.
  • 11:59 - 12:01
    Eine Promotionsfeier.. .
  • 12:01 - 12:03
    Saublöd!
  • 12:03 - 12:11
    Die Fakultät sollte mir
    den Doktor für Schwachsinn verleihen ...
  • 12:11 - 12:14
    Ich kaufe der Alten etwas,
    damit sie wieder umgänglicher wird .
  • 12:14 - 12:17
    Ich hasse Leute, die nachtragend sind.
  • 12:17 - 12:20
    Ich könnte keiner Fliege
    etwas zuleide tun...
  • 12:20 - 12:23
    geschweige denn Agda.
  • 12:23 - 12:27
    - Möchten Sie Toast?
    - Machen Sie sich keine Mühe.
  • 12:27 - 12:35
    Warum ist er nur so verschnupft...?
  • 12:35 - 12:43
    - Möchten Sie eine Tasse?
    - Nein, danke.
  • 12:43 - 12:46
    Guten Morgen, Onkel Isak.
  • 12:46 - 12:50
    Bist du schon auf,
    meine liebe Schwiegertochter?
  • 12:50 - 12:53
    Man kann kaum schlafen bei dem
    Lärm,den du und Miss Agda machen.
  • 12:53 - 12:59
    - Hier macht niemand Lärm.
    - Bestimmt nicht.
  • 12:59 - 13:03
    - Fährst du mit dem Auto nach Lund?
    - Ja.
  • 13:03 - 13:06
    -Darf ich mitfahren?
    -Fährst du wieder nach Hause?
  • 13:06 - 13:11
    - Ja... Ich möchte nach Hause.
    - Zu Evald?
  • 13:11 - 13:15
    Frag nicht, warum. Könnte ich es mir
    leisten, würde ich den Zug nehmen.
  • 13:15 - 13:18
    Natürlich kannst du mitfahren.
  • 13:18 - 13:23
    Ich bin in zehn Minuten so weit.
  • 13:23 - 13:53
    Meine Güte...
  • 13:53 - 13:54
    Bitte rauch nicht.
  • 13:54 - 13:59
    - Ich kann Zigarettenrauch nicht leiden.
    - Das habe ich vergessen.
  • 13:59 - 14:03
    Es sollte gesetzlich verboten werden,
    dass Frauen rauchen.
  • 14:03 - 14:07
    Ein wunderbarer Tag.
  • 14:07 - 14:11
    Es ist schwül... Ich glaube,
    ein Gewitter liegt in der Luft.
  • 14:11 - 14:17
    Gib mir die Zigarren! Sie sind anregend
    und entspannend. Ein Männerlaster.
  • 14:17 - 14:20
    Und welche Laster
    werden Frauen zugestanden?
  • 14:20 - 14:24
    Weinen, Kinder gebären
    und über die Nachbarn lästern.
  • 14:24 - 14:26
    Wie alt bist du, Onkel Isak?
  • 14:26 - 14:30
    - Warum fragst du das?
    - Nur so, ohne Grund.
  • 14:30 - 14:37
    - Ich weiß, warum du das fragst.
    - Wenn du meinst...
  • 14:37 - 14:41
    Schmeichle dich nicht ein. Du magst
    mich nicht, hast mich nie gemocht.
  • 14:41 - 14:44
    Ich kenne dich nur
    als meinen Schwiegervater.
  • 14:44 - 14:48
    - Warum fährst du heim?
    - Eine spontane Idee.
  • 14:48 - 14:51
    - Evald ist mein Sohn.
    - Ja, in der Tat.
  • 14:51 - 14:55
    Evald und ich ähneln uns sehr.
    Wir haben unsere Prinzipien.
  • 14:55 - 14:58
    - Das weiß ich nur zu gut.
    - Das Darlehen, zum Beispiel...
  • 14:58 - 15:03
    Ich weiß... Er sollte es dir
    nach seiner Promotion zurückzahlen.
  • 15:03 - 15:07
    "Es ist eine Ehrensache,
    es zurückzuzahlen", und so weiter...
  • 15:07 - 15:09
    Er gab mir sein Wort.
  • 15:09 - 15:14
    Wir haben keine Zeit für uns,
    dein Sohn arbeitet sich fast zu Tode.
  • 15:14 - 15:17
    Du hast ein eigenes Einkommen.
  • 15:17 - 15:20
    Und du bist stinkreich.
    Du brauchst das Geld gar nicht.
  • 15:20 - 15:23
    Er gab mir sein Wort, liebe Marianne.
  • 15:23 - 15:27
    Evald versteht und respektiert mich.
  • 15:27 - 15:40
    Vielleicht. Aber er hasst dich auch.
  • 15:40 - 15:43
    Was genau hast du
    eigentlich gegen mich?
  • 15:43 - 15:47
    - Willst du eine ehrliche Antwort?
    - Darum frage ich ja.
  • 15:47 - 15:50
    Du bist ein unverbesserlicher Egoist.
  • 15:50 - 15:56
    Du bist rücksichtslos, du hörst nie
    auf jemanden, außer auf dich selbst.
  • 15:56 - 15:59
    Das ist gut verborgen
    unter der Gewandtheit des Alters...
  • 15:59 - 16:02
    und deiner Liebenswürdigkeit.
  • 16:02 - 16:04
    Aber du bist ein sturer Egoist.
  • 16:04 - 16:08
    Die Welt sieht in dir vielleicht
    den großen Menschenfreund.
  • 16:08 - 16:14
    Wir erleben das aus der Nähe ganz
    anders. Du kannst uns nicht täuschen.
  • 16:14 - 16:19
    Als ich zum Beispiel
    vor einem Monat zu dir kam...
  • 16:19 - 16:23
    hatte ich die naive Vorstellung,
    du würdest mir und Evald helfen.
  • 16:23 - 16:27
    Ich fragte, ob ich eine Weile bleiben
    könnte. Weißt du, was du sagtest?
  • 16:27 - 16:31
    Ich sagte,
    du seiest herzlich willkommen.
  • 16:31 - 16:36
    Du hast wohl vergessen,
    dass du Folgendes gesagt hast:
  • 16:36 - 16:40
    "Versucht nicht, mich in
    eure Eheprobleme reinzuziehen."
  • 16:40 - 16:44
    "Mir ist das gleichgültig.
    Jeder muss alleine klarkommen."
  • 16:44 - 16:47
    - Sagte ich das?
    - Du sagtest noch mehr.
  • 16:47 - 16:49
    Meine Güte!
  • 16:49 - 16:52
    Du sagtest nämlich:
  • 16:52 - 16:57
    "Ich respektiere keine seelischen
    Leiden. Erwarte nicht mein Mitgefühl."
  • 16:57 - 17:02
    "Ich kann dir einen Psychiater suchen,
    wenn du seelisch masturbieren willst."
  • 17:02 - 17:05
    "Oder einen Priester.
    Das ist angeblich der letzte Schrei."
  • 17:05 - 17:08
    Habe ich das gesagt?
  • 17:08 - 17:11
    Du vertrittst deine Meinung
    auf rechthaberische Weise.
  • 17:11 - 17:18
    Ich wollte nicht von dir abhängig sein.
  • 17:18 - 17:23
    Offen gestanden hat es mir gefallen,
    dass du bei mir im Haus lebtest.
  • 17:23 - 17:27
    - Du meinst, wie eine Katze.
    - Eine Katze oder eine Person.
  • 17:27 - 17:32
    Du bist eine zuverlässige junge Frau.
    Es tut mir Leid, dass du mich ablehnst.
  • 17:32 - 17:35
    - Ich lehne dich nicht ab.
    - Nicht?
  • 17:35 - 17:42
    - Ich bemitleide dich.
    - Du bemitleidest mich...?
  • 17:42 - 17:46
    Ich möchte dir gerne von einem Traum
    erzählen, den ich gestern träumte.
  • 17:46 - 17:50
    Ich interessiere mich
    nicht so für Träume.
  • 17:50 - 18:06
    Nein... Natürlich nicht.
  • 18:06 - 18:43
    - Wo fahren wir hin?
    - Ich will dir etwas zeigen.
  • 18:43 - 18:49
    Meine ersten zwanzig Lebensjahre
    verbrachten wir jeden Sommer hier.
  • 18:49 - 18:54
    Wir waren zehn Geschwister.
    Aber das weißt du ja.
  • 18:54 - 19:01
    - Wohnt jetzt jemand hier?
    - Nein, diesen Sommer nicht.
  • 19:01 - 19:19
    Ich gehe eine Runde schwimmen.
    Wir haben ja viel Zeit.
  • 19:19 - 19:34
    Wilde Erdebeeren...
  • 19:34 - 19:39
    Möglicherweise wurde ich
    ein wenig sentimental,
  • 19:39 - 19:41
    Vielleicht war ich ein wenig müde...
  • 19:41 - 19:46
    und verfiel in eine
    melancholische Stimmung,
  • 19:46 - 19:51
    Es ist durchaus vorstellbar, dass mir
    ein oder zwei Dinge einfielen...
  • 19:51 - 19:57
    die mit den Orten, wo wir als Kinder
    spielten, eng verbunden waren,
  • 19:57 - 20:00
    Ich weiß nicht, wie es geschah...
  • 20:00 - 20:03
    doch die Klarheit der Gegenwart...
  • 20:03 - 20:08
    verdüsterte sich durch die deutlicher
    werden den Erinnerungsbilder...
  • 20:08 - 20:31
    die mit der Kraft wirklicher Vorgänge
    vor meinem inneren Auge erschienen,
  • 20:31 - 20:35
    Sara?
  • 20:35 - 20:37
    Sara!
  • 20:37 - 20:41
    Hier ist dein Vetter, Isak.
  • 20:41 - 20:44
    Ich bin natürlich
    ein wenig alt geworden...
  • 20:44 - 20:47
    und nehme daher an,
    dass ich nicht wie früher aussehe.
  • 20:47 - 20:59
    Aber du... du hast dich
    nicht im Geringsten verändert.
  • 20:59 - 21:05
    - Was tust du da, liebe Cousine?
    - Ich pflücke wilde Erdbeeren.
  • 21:05 - 21:08
    Wer wird der glückliche Empfänger
    dieser Beeren sein...
  • 21:08 - 21:11
    die früh am Morgen von einer
    lieblichen Maid gepflückt wurden?
  • 21:11 - 21:15
    Du weißt genau, dass heute
    Onkel Arons Namenstag ist.
  • 21:15 - 21:20
    Ich vergaß ein Geschenk, daher
    bekommt er diese wilden Erdbeeren.
  • 21:20 - 21:23
    - Ich helfe dir.
    - Sigbritt und Lottie stickten was.
  • 21:23 - 21:27
    Angelica hat einen Kuchen gebacken
    und Anna hat etwas gemalt.
  • 21:27 - 21:30
    Die Zwillinge haben
    ein Lied komponiert.
  • 21:30 - 21:33
    Fantastisch, wenn man bedenkt,
    dass der Onkel taub ist.
  • 21:33 - 21:36
    Er wird außer sich vor Freude sein.
    Du bist doof.
  • 21:36 - 21:41
    Und du hast einen sehr hübschen Hals.
  • 21:41 - 21:44
    - Du darfst das nicht tun.
    - Wer sagt das?
  • 21:44 - 21:46
    Ich.
  • 21:46 - 21:50
    Du bist ein unerträglicher Kerl,
    denkst nur immer an dich.
  • 21:50 - 21:53
    Ich bin dein Vetter, und du
    hast an mir Geschmack gefunden.
  • 21:53 - 21:56
    An dir...!
  • 21:56 - 21:59
    Komm her, dann küsse ich dich
    auf den Mund.
  • 21:59 - 22:03
    Wenn du dich nicht benimmst, sag ich
    Isak, dass du mich küssen willst.
  • 22:03 - 22:07
    Der kleine Isak. Den besieg ich sogar
    mit einer Hand auf dem Rücken.
  • 22:07 - 22:10
    Du weißt, dass wir
    insgeheim verlobt sind.
  • 22:10 - 22:13
    So geheim,
    dass das ganze Haus davon weiß.
  • 22:13 - 22:16
    Ich kann nichts dafür,
    wenn die Zwillinge alles ausplaudern.
  • 22:16 - 22:22
    Wann werdet ihr heiraten?
  • 22:22 - 22:27
    Ich weiß nicht, wer von euch vier
    Brüdern am wenigsten hochnäsig ist.
  • 22:27 - 22:31
    Ich glaube, es ist Isak.
    Zumindest ist er der netteste.
  • 22:31 - 22:34
    Du bist der schäbigste,
    der unerträglichste...
  • 22:34 - 22:38
    der dümmste, albernste,
    aufgeblasenste... Und was noch alles!
  • 22:38 - 22:42
    Gestehe, dass du
    eine Schwäche für mich hast.
  • 22:42 - 22:48
    - Du riechst nach Zigarren.
    - Ein männlicher Duft, nicht wahr?
  • 22:48 - 22:52
    Und die Zwillinge,
    die alles wissen, behaupten...
  • 22:52 - 22:57
    dass du dem Berglund-Mädchen
    übel mitgespielt hast.
  • 22:57 - 23:03
    Die Zwillinge sagen, sie sei nicht nett.
    Ich glaube ihnen. Ich finde das auch.
  • 23:03 - 23:06
    Du bist so süß,
    wenn du rot im Gesicht wirst.
  • 23:06 - 23:09
    Küss mich jetzt.
    Ich halte es nicht länger aus.
  • 23:09 - 23:14
    Wenn ich es mir genau überlege,
    bin ich schrecklich verliebt in dich.
  • 23:14 - 23:19
    - Das sagst du nur so.
    - Oh nein!
  • 23:19 - 23:22
    Und dann sagen die Zwillinge auch...
  • 23:22 - 23:25
    dass du verrückt nach Mädchen bist.
  • 23:25 - 23:36
    Stimmt das?
  • 23:36 - 23:40
    Meine ganzen Erdbeeren!
  • 23:40 - 23:46
    Was wird Isak sagen,
    der mich wirklich liebt?
  • 23:46 - 23:48
    Ich bin so unglücklich!
  • 23:48 - 23:52
    Du hast mir sehr wehgetan ...
  • 23:52 - 23:54
    Du hast aus mir
    eine gefallene Frau gemacht!
  • 23:54 - 23:57
    Beinahe zumindest.
  • 23:57 - 24:02
    Ich will dich nie mehr wieder sehen,
    wenigstens nicht vor dem Frühstück.
  • 24:02 - 24:05
    Hilf mir, die Erdbeeren einzusammeln!
  • 24:05 - 24:37
    Und meine Schürze
    hat Flecken bekommen!
  • 24:37 - 24:41
    Birgitta und Kristina, wo ist Isak?
  • 24:41 - 24:46
    Isak ist mit Vater beim Angeln.
    Er kann den Gong nicht hören.
  • 24:46 - 24:49
    Vater sagte, wir sollen
    mit dem Frühstück nicht warten.
  • 24:49 - 25:27
    Das hat Vater gesagt.
  • 25:27 - 25:42
    Die Pflaumen!
  • 25:42 - 25:57
    Wir bitten dich, Herr,
    segne unser täglich Brot. Amen.
  • 25:57 - 26:02
    Benjamin, wasch dir die Hände. Wann
    wirst du endlich ein reinlicher Mensch?
  • 26:02 - 26:07
    - Ich habe die Hände gewaschen.
    - Sigbritt, gib Angelica die Grütze.
  • 26:07 - 26:10
    Angelica, tu den Zwillingen was auf.
  • 26:10 - 26:13
    Du hast pechschwarze Nagelränder!
  • 26:13 - 26:17
    Hagbart, reich mir mal das Brot.
  • 26:17 - 26:20
    Wer zeigte dir, wie man die Butter
    auf die richtige Seite schmiert?
  • 26:20 - 26:22
    Charlotta, das Salz ist klumpig.
  • 26:22 - 26:26
    Du weißt, dass man Salz nicht
    draußen lassen darf. Es wird feucht.
  • 26:26 - 26:30
    Das hier ist Farbe unter meinen Nägeln!
  • 26:30 - 26:34
    - Wer pflückte wilde Erdbeeren?
    - Ich war das.
  • 26:34 - 26:40
    - Ich war es.
    - Sprich lauter. Onkel Aron ist taub.
  • 26:40 - 26:42
    Ich war es!
  • 26:42 - 26:46
    Hast du wirklich
    an meinen Namenstag gedacht?
  • 26:46 - 26:49
    Das ist sehr nett von dir!
  • 26:49 - 26:53
    Darf der Onkel zur Feier des Tages
    einen Schnaps trinken?
  • 26:53 - 26:57
    Wenn Vater nicht da ist?
    Natürlich nicht!
  • 26:57 - 27:00
    Onkel Aron hat bereits drei getrunken!
  • 27:00 - 27:04
    Wir sahen ihn heute früh,
    als wir zum Schwimmen gingen.
  • 27:04 - 27:11
    - Ihr habt auch Beeren gepflückt?
    - Esst jetzt und haltet den Mund !
  • 27:11 - 27:16
    Weil ihr die Betten nicht gemacht habt,
    müsst ihr zur Strafe abtrocknen.
  • 27:16 - 27:19
    Ihr werdet Tante Olga
    noch folgen lernen!
  • 27:19 - 27:22
    Benjamin, kau nicht an deinen Nägeln!
  • 27:22 - 27:26
    Anna, was tust du da unter dem Tisch?
  • 27:26 - 27:30
    Ich will dem Onkel mein Bild geben. Wir
    sollen ihm jetzt die Geschenke geben!
  • 27:30 - 27:35
    Wo ist es?
    Warte bis nach dem Frühstück.
  • 27:35 - 27:40
    Ein künstlerisch sehr wertvolles
    Kunstwerk. "Fritiof undlngeborg".
  • 27:40 - 27:44
    Aber man kann kaum sehen,
    welcher von ihnen nun Fritiof ist...
  • 27:44 - 27:49
    Was haben Sigfrid und Sara heute
    Morgen bei den Beerenbüschen getan?
  • 27:49 - 27:52
    Wir sahen euch aus der Badehütte!
  • 27:52 - 27:57
    - Man sollte sie knebeln.
    - Ihr beide seid still oder geht raus.
  • 27:57 - 28:01
    - Gibt es hier keine Redefreiheit?
    - Klappe halten, ihr Gören!
  • 28:01 - 28:06
    Sara wird rot!
    Sara wird rot, Sara wird rot...
  • 28:06 - 28:09
    Sigfrid wird auch rot!
    Sigfrid und Sara! Sara und Sigfrid!
  • 28:09 - 28:14
    Ruhe jetzt!
  • 28:14 - 28:44
    - Wirkl ich , Sara...
    - Sie lügen!
  • 28:44 - 28:48
    Isak ist so nett.
  • 28:48 - 28:50
    Er ist schrecklich nett.
  • 28:50 - 28:55
    Und moralisch und gefühlvoll.
  • 28:55 - 28:59
    Er möchte, dass wir uns
    gegenseitig Gedichte vorlesen...
  • 28:59 - 29:02
    und über das Leben
    nach dem Tode sprechen...
  • 29:02 - 29:07
    und vierhändig Klavier spielen.
  • 29:07 - 29:11
    Er will mich nur im Dunkeln küssen.
  • 29:11 - 29:14
    Und er redet von Sünden.
  • 29:14 - 29:17
    Ich glaube, dass er
    ein schrecklich guter Mensch ist.
  • 29:17 - 29:22
    Ich fühle mich so niederträchtig.
  • 29:22 - 29:29
    Und ich bin niederträchtig,
    daran gibt es keinen Zweifel.
  • 29:29 - 29:35
    Manchmal kommt es mir vor,
    als wäre ich viel älter als Isak.
  • 29:35 - 29:41
    Dann wirkt er wie ein Kind auf mich,
    obwohl wir ja gleich alt sind.
  • 29:41 - 29:47
    Und dann ist Sigfrid
    so dreist und aufregend!
  • 29:47 - 29:51
    Ich bleibe nicht den ganzen Sommer
    hier, wenn mich alle auslachen!
  • 29:51 - 29:56
    - Das werde ich nicht tun.
    - Ich rede mal mit Sigfrid.
  • 29:56 - 30:02
    Wenn er sich nicht benimmt, bitte ich
    Vater, ihm Extraaufgaben zu geben.
  • 30:02 - 30:05
    Er findet auch, dass Sigfrid
    frech ist und arbeiten muss.
  • 30:05 - 30:10
    Armer Isak. Er ist so nett zu mir.
  • 30:10 - 30:13
    Es ist alles so unfair!
  • 30:13 - 30:16
    Es wird schon alles gut.
  • 30:16 - 30:21
    Hör mal. Sie singen
    Onkel Aron etwas vor.
  • 30:21 - 30:23
    Das ist ja albern!
  • 30:23 - 30:32
    Ein Lied für einen Tauben zu schreiben.
    Das ist typisch für die Zwillinge!
  • 30:32 - 30:38
    Alle bezeugen große Achtung
  • 30:38 - 30:44
    Vor unserem lieben Onkel Aaron
  • 30:44 - 30:51
    Und wir krönen diesen Tag
    mit einem Lied,
  • 30:51 - 31:06
    Lasst uns Onkel Aaron
    fünf Mal hochleben!
  • 31:06 - 31:11
    Ich geh jetzt schnell
    zu Isak und dem Onkel.
  • 31:11 - 31:17
    Ich wurde von einem Gefühl der Leere
    und der Trauer überkommen,
  • 31:17 - 31:22
    Doch dann riss mich eine Mädchen-
    stimme aus meinen Träumen,
  • 31:22 - 31:26
    Sie stellte mir immer wieder
    eine Frage...
  • 31:26 - 31:30
    -Ist das Ihre Hütte?
    - Nein.
  • 31:30 - 31:35
    Gut, dass Sie ehrlich sind. Das Land
    und die Hütte gehören meinem Vater.
  • 31:35 - 31:38
    Aber ich lebte hier früher mal,
    vor 2OO Jahren.
  • 31:38 - 31:41
    Wirklich?
  • 31:41 - 31:45
    -Ist das dort Ihre Karre?
    - Ja, meine Karre.
  • 31:45 - 31:50
    - Sie sieht uralt aus.
    - Sie ist uralt, wie ihr Besitzer.
  • 31:50 - 31:52
    Auch noch selbstironisch...
  • 31:52 - 31:54
    Das ist erstaunlich!
  • 31:54 - 31:58
    -In welche Richtung fahren Sie?
    - Ich fahre nach Lund.
  • 31:58 - 32:04
    - Prima. Ich bin unterwegs nach Italien.
    - Tja, es wäre mir eine Ehre.
  • 32:04 - 32:10
    - Ich bin Sara. Kitschiger Name, was?
    - Ich heiße Isak. Das ist auch kitschig.
  • 32:10 - 32:13
    - Haben die nicht geheiratet?
    - Leider nicht.
  • 32:13 - 32:15
    Das waren Abraham und Sara.
  • 32:15 - 32:21
    - Machen wir uns auf den Weg?
    - Da ist noch eine Dame... Hier ist sie.
  • 32:21 - 32:26
    Marianne, das ist Sara.
    Sie fährt mit uns bis nach Lund.
  • 32:26 - 32:30
    Sara fährt nach Italien, aber sie
    bot an, uns eine Weile zu begleiten.
  • 32:30 - 32:34
    Schon wieder so selbstironisch,
    aber es passt zu Ihnen!
  • 32:34 - 32:41
    Fahren wir also?
  • 32:41 - 32:44
    Wir haben eine Mitfahrgelegenheit
    fast bis nach Italien!
  • 32:44 - 32:48
    Das ist Anders.
    Und das ist Viktor, genannt Vik.
  • 32:48 - 32:52
    Und das ist Vater Isak.
  • 32:52 - 32:59
    Die Hübsche da, der ihr
    schöne Augen macht, ist Marianne.
  • 32:59 - 33:03
    - Ein ungewöhnlich großes Auto!
    - Darin ist Platz für alle.
  • 33:03 - 33:22
    Ihr könnt, wenn ihr wollt,
    euer Gepäck in den Kofferraum legen.
  • 33:22 - 33:27
    Ich sollte Isak wirklich sagen, dass
    Anders und ich miteinander gehen.
  • 33:27 - 33:29
    Wir sind total verschossen ineinander!
  • 33:29 - 33:33
    Viktor ist unser Anstandswauwau.
    Auf Papas Befehl.
  • 33:33 - 33:38
    Viktor ist auch in mich verliebt
    und passt umso mehr auf Anders auf.
  • 33:38 - 33:41
    Eine geniale Idee von Papa.
  • 33:41 - 33:46
    Ich muss Viktor vielleicht verführen,
    um ihn aus dem Rennen zu schlagen.
  • 33:46 - 33:50
    Ich sollte Isak sagen, dass ich
    noch Jungfrau und daher so keck bin.
  • 33:50 - 33:54
    Und ich rauche Pfeife.
    Viktor sagt, das sei gesund.
  • 33:54 - 33:59
    Viktor denkt ständig an die Gesundheit.
  • 33:59 - 34:02
    Ich hatte mal eine Liebste,
    die Sara hieß.
  • 34:02 - 34:08
    - Ja? Sie sah bestimmt wie ich aus.
    - Sie sah dir wirklich sehr ähnlich.
  • 34:08 - 34:11
    - Was wurde aus ihr?
    - Sie heiratete meinen Bruder Sigfrid.
  • 34:11 - 34:18
    Sie hatten sechs Kinder. Jetzt ist sie
    75 und eine nette alte Dame.
  • 34:18 - 34:22
    Ich kann mir nichts Schlimmeres
    vorstellen, als alt zu werden!
  • 34:22 - 35:01
    Entschuldigung! Jetzt bin ich wirklich
    ins Fettnäpfchen getreten, oder?
  • 35:01 - 35:10
    Ich brauche meine Brille!
  • 35:10 - 35:13
    Ist alles bei Ihnen in Ordnung?
    Es ist unverzeihlich.
  • 35:13 - 35:16
    Wir sind ganz alleine schuld!
    Meine Frau ist gefahren.
  • 35:16 - 35:21
    Ist alles in Ordnung? Wirklich?
    Gott sei Dank!
  • 35:21 - 35:27
    Ich heiße Alman,
    vom Stockholmer Elektrizitätswerk.
  • 35:27 - 35:31
    Das ist meine Frau, Berit.
    Sie war früher mal Schauspielerin.
  • 35:31 - 35:35
    Wir diskutierten darüber, dass wenn...
    Komm her und entschuldige dich!
  • 35:35 - 35:39
    Es tut mir so Leid.
    Es ist wirklich meine Schuld.
  • 35:39 - 35:44
    Ich wollte gerade meinen Mann
    schlagen, als die Kurve auftauchte.
  • 35:44 - 35:49
    Man wird für seine Sünden bestraft.
    Stimmt's? Du bist doch katholisch...
  • 35:49 - 35:53
    - Wir müssen Ihr Auto umdrehen.
    - Machen Sie sich keine Mühe...
  • 35:53 - 35:58
    Halt den Mund, Sten.
    Manche Leute sind wirklich selbstlos.
  • 35:58 - 36:02
    Auch wenn man
    es kaum glauben kann.
  • 36:02 - 36:08
    Meine Frau ist ziemlich nervös.
    Das muss an dem Schock liegen.
  • 36:08 - 36:13
    Sieh mal an, wie der Herrlngenieur
    den Jungen an Kraft gleichkommen will.
  • 36:13 - 36:25
    Er strafft seine schlaffen Glieder,
    um vor der Hübschen anzugeben.
  • 36:25 - 36:31
    Pass nur auf, dass du
    keinen Anfall bekommst, mein Lieber!
  • 36:31 - 37:39
    Meine Frau blamiert mich gern in
    der Öffentlichkeit. Ich lass sie aber.
  • 37:39 - 37:45
    Ich kann nie sagen, ob meine Frau
    echt weint oder nur Theater spielt.
  • 37:45 - 37:50
    Verdammt will ich sein,
    wenn es nicht echt ist...
  • 37:50 - 37:55
    - So ist es, wenn man beinahe stirbt.
    - Bitte halt den Mund.
  • 37:55 - 37:59
    Meine Frau ist sehr begabt darin,
    ganz in einer Rolle aufzugehen.
  • 37:59 - 38:02
    Vor zwei Jahren ließ sie mich glauben,
    sie habe Krebs.
  • 38:02 - 38:06
    Sie belästigte alle
    mit allen Arten von Symptomen.
  • 38:06 - 38:09
    Aber die Ärzte fanden nichts.
  • 38:09 - 38:15
    Sie war so überzeugend, dass wir
    ihr mehr glaubten als den Ärzten!
  • 38:15 - 38:20
    Ihre Nerven sind vielleicht überreizt,
    aber lassen Sie Ihre Frau in Ruhe.
  • 38:20 - 38:27
    Man soll nicht mit den Gefühlen einer
    Frau spielen. Sie sind nämlich heilig.
  • 38:27 - 38:30
    Sie sind eine sehr attraktive Frau.
  • 38:30 - 38:33
    Die alte Berit ist etwas runter-
    gekommen. Verteidigen Sie sie nur.
  • 38:33 - 38:37
    Ich habe aus vielen Gründen
    Mitgefühl mit Ihrer Frau.
  • 38:37 - 38:42
    Eine sehr sarkastische Bemerkung. Sie
    scheinen aber nicht hysterisch zu sein.
  • 38:42 - 38:46
    Die kleine Berit
    ist eine klassische Hysterikerin.
  • 38:46 - 38:50
    - Wissen Sie, was das bedeutet?
    - Ihr Frau sagt, Sie seien katholisch.
  • 38:50 - 38:55
    Genau. Und so ertrage ich alles:
    Ich verspotte meine Frau und sie mich.
  • 38:55 - 39:01
    Sie hat ihre Hysterie, ich meine Reli-
    gion. Wir sind voneinander abhängig.
  • 39:01 - 39:14
    Nur der Egoismus hält uns davon ab,
    uns gegenseitig umzubringen.
  • 39:14 - 39:17
    Na also!
  • 39:17 - 39:22
    Ich glaube, das heißt Synkopierung!
  • 39:22 - 39:28
    Unerträglich komisch !
  • 39:28 - 39:33
    Mit einer Stoppuhr hätte ich den Anfall
    auf die Sekunde vorhersagen können.
  • 39:33 - 39:41
    Halt die Klappe! Halt die Klappe!
  • 39:41 - 39:45
    Diese ganzen dramatischen
    Geständnisse sind bewundernswert...
  • 39:45 - 39:58
    doch um der jungen Leute willen
    möchte ich Sie bitten, auszusteigen.
  • 39:58 - 40:32
    Verzeihen Sie uns... wenn Sie können.
  • 40:32 - 40:36
    An jenen Ort zurückzukehren,
    erfüllte mich mit gemischten Gefühlen,
  • 40:36 - 40:39
    Dort hatte ich meine erste Praxis...
  • 40:39 - 40:54
    und meine alte Mutter
    lebt in einem großen Haus in der Nähe,
  • 40:54 - 40:57
    Guten Tag, Herr Doktor!
  • 40:57 - 41:01
    Der Herr Doktor ist also unterwegs...
    Soll ich voll tanken?
  • 41:01 - 41:06
    Geben Sie mir bitte den Schlüssel.
  • 41:06 - 41:10
    Eva, komm doch mal kurz!
  • 41:10 - 41:15
    Hier ist Doktor Borg.
  • 41:15 - 41:19
    Mama, Papa und alle anderen
    reden immer noch von ihm.
  • 41:19 - 41:23
    Der beste Doktor der Welt.
  • 41:23 - 41:27
    Warum nennen wir unser
    nächstes Kind nicht nach dem Doktor?
  • 41:27 - 41:30
    Isak Akerman, kein schlechter Name
    für einen Premierminister.
  • 41:30 - 41:33
    - Und wenn es ein Mädchen ist?
    - Wir bekommen nur Jungs.
  • 41:33 - 41:41
    - Öl und Wasser auch kontrollieren?
    - Ja, bitte.
  • 41:41 - 41:44
    Wie geht es Ihrem Vater
    und seinem schlimmen Rücken?
  • 41:44 - 41:48
    Der alte Mann baut immer mehr ab,
    das ist nicht zu übersehen.
  • 41:48 - 41:52
    Aber Mama ist munter wie ein Fisch ,
    das kann ich Ihnen sagen!
  • 41:52 - 41:56
    - Besuchen Sie Ihre Mutter?
    - Ja.
  • 41:56 - 42:00
    Eine bemerkenswerte Frau.
    Sie muss mindestens 95 sein.
  • 42:00 - 42:05
    - 96.
    - Mich laust der Affe!
  • 42:05 - 42:08
    - Was schulde ich Ihnen?
    -Eva und ich übernehmen das.
  • 42:08 - 42:11
    - Bestimmt nicht!
    - Beleidigen Sie uns nicht, Doktor.
  • 42:11 - 42:17
    - Wir Bauern sind auch großzügig.
    - Warum zahlen Sie mein Benzin?
  • 42:17 - 42:20
    - Ich freue mich...
    - Manche Dinge vergisst man nicht.
  • 42:20 - 42:24
    Dinge, die man nie bezahlen kann,
    nicht mal mit Benzin.
  • 42:24 - 42:27
    Wir vergessen nichts so schnell.
  • 42:27 - 42:30
    Sie können jeden in der Stadt
    und der Umgebung hier fragen .
  • 42:30 - 42:35
    Sie erinnern sich an Sie und was Sie
    für sie getan haben, Herr Doktor.
  • 42:35 - 42:40
    - Ich hätte wohl hier bleiben sollen.
    - Ich verstehe Sie nicht.
  • 42:40 - 42:44
    Was haben Sie gesagt, Henrik?
  • 42:44 - 42:46
    Sie sagten, Sie hätten
    hier bleiben sollen.
  • 42:46 - 42:50
    Tatsächlich? Ja, vielleicht...
  • 42:50 - 42:53
    Ich danke Ihnen sehr.
  • 42:53 - 42:58
    Halten Sie mich auf dem Laufenden,
    dann werde ich der Patenonkel.
  • 42:58 - 43:15
    Sie wissen, wo ich zu finden bin.
  • 43:15 - 43:21
    "Natürlich bin ich der Arzt hier",
    sagte ich zu der alten Hexe!
  • 43:21 - 43:26
    Während des Essens, das ein großer
    Erfolg war, wurde ich ganz erregt...
  • 43:26 - 43:31
    und erzählte den jungen Leuten
    von meinen Jahren als Bezirksarzt,
  • 43:31 - 43:34
    Meine Geschichten kamen gut an,
  • 43:34 - 43:37
    Ich glaube nicht, dass sie
    aus purer Höflichkeit lachten,
  • 43:37 - 43:46
    Ich trank zum Essen Wein
    und zum Kaffee dann Portwein,
  • 43:46 - 43:49
    Wenn so viel Schönheit in jeder Ader
  • 43:49 - 43:52
    Des Lebens und der Natur fließt
  • 43:52 - 43:56
    Wie schön mag dann die Quelle
    erst sein, die ewig klare!
  • 43:56 - 44:02
    - Anders wird Pfarrer, Vik wird Arzt.
    - Wir diskutieren doch nicht darüber.
  • 44:02 - 44:06
    Anders' lyrische Ergüsse
    verletzen diese Vereinbarung.
  • 44:06 - 44:10
    Wie kann man heutzutage Geistlicher
    werden. Anders ist nicht so dick...
  • 44:10 - 44:15
    Dein Rationalismus
    ist unglaublich wichtigtuerisch.
  • 44:15 - 44:19
    - Meiner Ansicht nach muss man ...
    - Und meiner Ansicht nach...
  • 44:19 - 44:24
    Der moderne Mann stellt sich mutig
    der Sinnlosigkeit und dem Tod.
  • 44:24 - 44:29
    - Alles andere ist Blödsinn !
    - Der moderne Mann ist eine Erfindung.
  • 44:29 - 44:33
    Er schreckt vor dem Tod zurück
    und erträgt die Sinnlosigkeit nicht.
  • 44:33 - 44:37
    Religion ist für die Leute wie
    ein Opiat für ein schmerzendes Glied .
  • 44:37 - 44:41
    Sind sie nicht süß? Ich stimme
    immer dem letzten Redner zu.
  • 44:41 - 44:44
    Das Kind liebt den Nikolaus,
    der Erwachsene Gott.
  • 44:44 - 44:47
    Dein Mangel an Vorstellungskraft
    ist verblüffend!
  • 44:47 - 44:50
    Was ist Ihre Meinung, Herr Professor?
  • 44:50 - 44:56
    Meine lieben Jungs, was immer ich
    euch sage, stößt bei euch auf Ironie.
  • 44:56 - 44:59
    - Also sage ich nichts.
    - Das ist aber sehr schade.
  • 44:59 - 45:05
    Nein, Sara, das ist ein Segen.
  • 45:05 - 45:09
    Wo ist der Freund
    Den überall ich suche?
  • 45:09 - 45:15
    Beim ersten Tageslicht
    Ist schon mein Sehnen groß
  • 45:15 - 45:19
    Wird es dann dunkel allerorts...
  • 45:19 - 45:22
    Wird es dann dunkel allerorts
    Noch keine Spur von ihm so spät
  • 45:22 - 45:26
    Obwohl mein Herz in Flammen steht!
    Der Zeichen gibt es wohl...
  • 45:26 - 45:30
    Sie sind gläubig, Herr Professor?
  • 45:30 - 45:35
    Der Zeichen gibt es wohl
    Wo immer eine Kraft sich zeigt
  • 45:35 - 45:44
    Ein Blumenduft sich leis verströmt
    Der Windhauch durch die Felder wogt
  • 45:44 - 45:48
    In meinem Seufzen auch
    Und auch in jedem Atemzug
  • 45:48 - 45:50
    Ist seine Güte gegenwärtig
  • 45:50 - 45:53
    Ich höre seine Stimme im leisen
    Flüstern eines Sommerhauchs...
  • 45:53 - 45:58
    Nicht schlecht für ein Liebesgedicht.
  • 45:58 - 46:02
    Mir ist wieder so feierlich zumute.
    Dazu kommt es immer wieder!
  • 46:02 - 46:08
    Ich muss jetzt zu meiner Mutter fahren.
    Ich bin bald wieder da.
  • 46:08 - 46:12
    - Darf ich mitkommen?
    - Natürlich darfst du das.
  • 46:12 - 46:23
    Auf Wiedersehen ,
    meine jungen Freunde.
  • 46:23 - 46:31
    Jetzt kommt das Gewitter.
  • 46:31 - 46:36
    Ich schicMe gerade ein Telegramm und
    schrieb, dass ich heute an dich denke.
  • 46:36 - 46:41
    Heute, an deinem großen Tag.
    Und jetzt bist du plötzlich da!
  • 46:41 - 46:47
    Für uns alle gibt es auch
    schöne Augenblicke, liebste Mutter.
  • 46:47 - 46:50
    Ist das deine Frau dort drüben, Isak?
  • 46:50 - 46:53
    Sag ihr, sie soll gehen.
    Ich will nicht mit ihr sprechen.
  • 46:53 - 46:58
    - Sie hat uns zu viel angetan.
    - Das ist nicht Karin, Mutter.
  • 46:58 - 47:04
    Es ist Evalds Frau,
    meine Schwiegertochter Marianne.
  • 47:04 - 47:09
    Warum sagt sie dann nicht guten Tag?
  • 47:09 - 47:11
    Guten Tag, Frau Borg.
  • 47:11 - 47:16
    - Wieso reist du hier herum.
    - Ich war zu Besuch in Stockholm.
  • 47:16 - 47:21
    Warum bist du nicht
    bei Evald und eurem Kleinen?
  • 47:21 - 47:24
    Wir haben keine Kinder.
  • 47:24 - 47:31
    Die jungen Leute heutzutage
    sind seltsam. Ich hatte zehn Kinder.
  • 47:31 - 47:39
    Bring doch mal
    die große Schachtel her, Marianne.
  • 47:39 - 47:42
    Meine Mutter lebte schon vor mir hier.
  • 47:42 - 47:46
    Ihr Kinder kamt oft auf Besuch.
    Erinnerst du dich daran?
  • 47:46 - 47:47
    Natürlich.
  • 47:47 - 47:51
    In dieser Schachtel
    sind ein paar eurer Spielsachen.
  • 47:51 - 47:57
    Ich habe versucht herauszufinden,
    wem sie jeweils gehörten.
  • 47:57 - 48:00
    Zehn Kinder. Außer Isak sind alle tot.
  • 48:00 - 48:06
    2O Enkel. Aber keiner besucht mich.
    Nur Evald einmal im Jahr.
  • 48:06 - 48:09
    Versteht mich nicht falsch.
    Ich beklage mich nicht.
  • 48:09 - 48:13
    15 Großenkel,
    die ich nie gesehen habe.
  • 48:13 - 48:18
    Jedes Jahr verschicke ich 53 Karten
    und Geschenke an Feiertagen.
  • 48:18 - 48:21
    Ich erhalte nette Dankesbriefe.
  • 48:21 - 48:24
    Aber niemand kommt zu Besuch,
    abgesehen von Ausnahmen.
  • 48:24 - 48:28
    Und wenn es darum geht,
    von mir Geld zu leihen.
  • 48:28 - 48:34
    - Ich bin natürlich eine lästige Alte.
    - Du darfst das nicht denken, Mutter.
  • 48:34 - 48:37
    Ich habe noch einen Fehler...
  • 48:37 - 48:40
    Ich sterbe nicht. Das Erbe
    steht nicht so zur Verfügung ...
  • 48:40 - 48:47
    wie es sich die vernünftigen jungen
    Leute bereits ausgerechnet haben.
  • 48:47 - 48:50
    Die Puppe gehörte Sigbritt.
  • 48:50 - 48:53
    Sie bekam sie
    zu ihrem achten Geburtstag.
  • 48:53 - 48:56
    Ich nähte das Kleid selbst.
  • 48:56 - 49:01
    Aber sie kümmerte sich nicht um sie,
    daher übernahm sie Charlotta.
  • 49:01 - 49:06
    Ich erinnere mich noch genau.
  • 49:06 - 49:12
    Hier sieht man Sigfrid, als er drei war,
    und dich, als du fünf warst.
  • 49:12 - 49:14
    Und mich.
  • 49:14 - 49:18
    Mein Gott, wie sie damals aussahen...!
  • 49:18 - 49:24
    - Darf ich das behalten?
    - Natürlich, ist ja nur altes Zeug.
  • 49:24 - 49:28
    Und hier ist ein Malbuch.
    Gehörte es den Zwillingen...?
  • 49:28 - 49:30
    Oder Anna, oder Angelica...
  • 49:30 - 49:35
    Ich kann es nicht sagen,
    da sie alle ihren Namen reinkritzelten.
  • 49:35 - 49:37
    Kristina hat geschrieben:
  • 49:37 - 49:43
    "Ich liebe Papa am meisten
    auf der ganzen weiten Welt!"
  • 49:43 - 49:45
    Und Birgitta fügte hinzu:
  • 49:45 - 49:49
    "Ich werde Papa mal heiraten."
  • 49:49 - 49:55
    Das ist lustig, nicht wahr?
    Ich musste lachen, als ich das las.
  • 49:55 - 49:59
    Ist es hier drin nicht kalt?
    Das Feuer verbreitet nicht viel Wärme.
  • 49:59 - 50:02
    Nein, es ist nicht besonders kalt hier.
  • 50:02 - 50:07
    Ich habe immer gefroren.
    Warum ist das so? Du bist doch Arzt.
  • 50:07 - 50:12
    - Meistens hier in der Magengegend.
    - Du hast einen niedrigen Blutdruck.
  • 50:12 - 50:17
    Schwester Elisabet soll Tee kochen.
    Dann plaudern wir noch ein wenig.
  • 50:17 - 50:21
    Nein, danke, wir belästigen dich
    nicht weiter.
  • 50:21 - 50:24
    Aber sieh doch mal...
  • 50:24 - 50:28
    Sigbritts Ältester wird 5O.
  • 50:28 - 50:31
    Ich möchte ihm
    Vaters alte goldene Uhr schenken.
  • 50:31 - 50:45
    Kann ich ihm die schenken,
    obwohl die Zeiger abgefallen sind?
  • 50:45 - 50:49
    Ich weiß noch, wie Sibritts Junge
    gerade geboren war...
  • 50:49 - 50:55
    und in seinem Körbchen unterm
    Fliederbusch am Sommerhaus lag.
  • 50:55 - 50:59
    Er wird jetzt 5O Jahre alt...
  • 50:59 - 51:04
    Und die kleine Cousine Sara
    trug ihn ständig herum.
  • 51:04 - 51:08
    Sie heiratete Sigfrid, diesen Faulenzer.
  • 51:08 - 51:14
    Jetzt musst du gehen, damit du
    Zeit hast, alles noch zu erledigen.
  • 51:14 - 51:19
    Ich danke dir für deinen Besuch
    und hoffe, wir sehen uns mal wieder.
  • 51:19 - 51:49
    Viele Grüße an Evald.
    Auf Wiedersehen.
  • 51:49 - 51:52
    Wo sind Anders und Viktor?
  • 51:52 - 51:55
    Sie stritten
    über die Existenz Gottes...
  • 51:55 - 51:57
    wurden wütend und schrieen sich an.
  • 51:57 - 52:01
    Anders drehte Viktors Arm rum.
  • 52:01 - 52:05
    Viktor sagte, das sei ein mieses
    Argument für die Existenz Gottes.
  • 52:05 - 52:09
    Ich sagte, vergesst mal Gott
    und interessiert euch lieber für mich.
  • 52:09 - 52:14
    Sie sagten, das würde ich nicht
    verstehen, es ginge ums Prinzip.
  • 52:14 - 52:17
    Ich ging weg
    und sie wollten die Sache regeln.
  • 52:17 - 52:22
    Sie behaupteten beide, tief verletzt zu
    sein. Sie müssten das jetzt austragen.
  • 52:22 - 52:29
    - Wo sind sie?
    - Dort drüben.
  • 52:29 - 52:33
    - Ich geh und hol sie.
    - Welchen mögen Sie am liebsten?
  • 52:33 - 52:37
    - Wen magst du denn am liebsten?
    - Ich weiß nicht.
  • 52:37 - 52:42
    Anders wird Geistlicher,
    aber er ist sehr warmherzig und nett.
  • 52:42 - 52:44
    Aber die Frau eines Pfarrers...
  • 52:44 - 52:49
    Viktor ist lustig, auf eine andere
    Weise. Viktor wird's zu was bringen.
  • 52:49 - 52:53
    - Was meinst du damit?
    - Ärzte verdienen viel Geld.
  • 52:53 - 52:57
    Geistliche sind so altmodisch.
  • 52:57 - 53:01
    Aber seine Beine sind hübsch,
    und sein Genick ist wundervoll.
  • 53:01 - 53:17
    Aber wie kann man nur
    an Gott glauben?
  • 53:17 - 53:43
    Also... Gibt es Gott?
  • 53:43 - 53:47
    Ich schlief ein,
    aber im Schlaf verfolgten mich...
  • 53:47 - 53:50
    Träume und Bilder...
  • 53:50 - 53:55
    die sehr konkret
    und beschämend waren,
  • 53:55 - 53:57
    Ich kann aber auch nicht leugnen...
  • 53:57 - 54:02
    dass die Träume
    etwas Ubeneugendes hatten...
  • 54:02 - 54:04
    und meinen Kopf durchdrangen...
  • 54:04 - 54:18
    mit einer beinahe unerträglichen
    Zielgerichtetheit,
  • 54:18 - 54:21
    Hast du in den Spiegel geschaut, Isak?
  • 54:21 - 54:23
    Nicht?
  • 54:23 - 54:27
    Dann werde ich dir zeigen,
    wie du aussiehst.
  • 54:27 - 54:31
    Du bist ein ängstlicher alter Mann,
    der bald sterben wird.
  • 54:31 - 54:35
    Ich habe noch
    mein ganzes Leben vor mir.
  • 54:35 - 54:38
    Jetzt habe ich dich verletzt.
  • 54:38 - 54:42
    Nein, ich bin nicht verletzt.
  • 54:42 - 54:45
    Doch, du bist verletzt.
  • 54:45 - 54:48
    Weil du die Wahrheit nicht erträgst.
  • 54:48 - 54:52
    Die Wahrheit ist, dass ich
    dich viel zu sehr beachtet habe.
  • 54:52 - 54:56
    Das macht einen grausam,
    ohne dass man es will.
  • 54:56 - 54:59
    Verstehe.
  • 54:59 - 55:01
    Nein, du versteht das nicht.
  • 55:01 - 55:04
    Wir sprechen nicht dieselbe Sprache.
  • 55:04 - 55:09
    Schau noch mal in den Spiegel.
    Nein, schau nicht weg.
  • 55:09 - 55:11
    Ich schaue ja hin.
  • 55:11 - 55:14
    Hör mir mal zu.
  • 55:14 - 55:18
    Ich werde
    deinen Bruder Sigfrid heiraten.
  • 55:18 - 55:24
    Wir lieben uns, als wäre es ein Spiel.
  • 55:24 - 55:30
    Sieh mal, was mit deinem Gesicht
    passiert. Du versuchst, zu lächeln!
  • 55:30 - 55:35
    Genau, du lächelst.
  • 55:35 - 55:37
    Das tut weh !
  • 55:37 - 55:42
    Du als emeritierter Professor
    solltest wissen, warum es wehtut.
  • 55:42 - 55:44
    Aber du weißt es nicht.
  • 55:44 - 55:51
    Obwohl du so viel weißt,
    weißt du eigentlich gar nichts.
  • 55:51 - 56:25
    Ich muss gehen. Ich versprach, auf
    Sigbritts kleinen Jungen aufzupassen.
  • 56:25 - 56:28
    Mein armes kleines Baby.
  • 56:28 - 56:32
    Sei still und schlaf schön.
  • 56:32 - 56:35
    Fürchte dich nicht vor dem Wind.
  • 56:35 - 56:40
    Fürchte dich nicht vor den Vögeln,
    den Dohlen und den Möwen.
  • 56:40 - 56:44
    Fürchte dich nicht
    vor den Wellen des Meeres.
  • 56:44 - 56:48
    Ich bin bei dir, ich halte dich fest.
  • 56:48 - 56:51
    Hab keine Angst, mein Kleiner.
  • 56:51 - 56:55
    Bald wird es wieder Tag werden.
  • 56:55 - 56:57
    Niemand wird dir was zu leide tun.
  • 56:57 - 60:08
    Ich bin da und halte dich fest.
  • 60:08 - 61:18
    Kommen Sie herein, Professor Borg.
  • 61:18 - 61:29
    Nehmen Sie Platz!
  • 61:29 - 61:33
    Haben Sie Ihr Prüfungsbuch dabei?
  • 61:33 - 61:38
    - Bitte sehr.
    - Danke.
  • 61:38 - 61:53
    Bitte identifizieren Sie die
    Bakterienarten unter dem Mikroskop.
  • 61:53 - 61:59
    Mit dem Mikroskop stimmt was nicht.
  • 61:59 - 62:06
    - Alles ist in Ordnung.
    - Ich kann gar nichts sehen.
  • 62:06 - 62:23
    Bitte lesen Sie diesen Text vor.
  • 62:23 - 62:26
    Was bedeutet das?
  • 62:26 - 62:31
    Ich weiß es nicht.
  • 62:31 - 62:36
    Ich bin Arzt und kein Linguist!
  • 62:36 - 62:43
    Was da an der Tafel steht,
    ist die Hauptaufgabe eines Arztes.
  • 62:43 - 62:47
    Wissen Sie, was die Hauptaufgabe
    eines Arztes ist?
  • 62:47 - 62:50
    Ich müsste mal kurz nachdenken.
  • 62:50 - 62:54
    Lassen Sie sich Zeit.
  • 62:54 - 62:57
    Die Hauptaufgabe...
  • 62:57 - 63:01
    die Haupt...
  • 63:01 - 63:04
    Ich habe es vergessen.
  • 63:04 - 63:10
    Die Hauptaufgabe eines Arztes ist es,
    um Verzeihung zu bitten.
  • 63:10 - 63:25
    Ja, natürlich, ich erinnere mich!
  • 63:25 - 63:27
    Außerdem werden Sie angeklagt.
  • 63:27 - 63:30
    Wessen werde ich bezichtigt?
  • 63:30 - 63:37
    Ich notiere, dass Sie
    die Anklage nicht verstanden haben.
  • 63:37 - 63:40
    Meinen Sie das ernst?
  • 63:40 - 63:53
    Leider ja, Herr Professor.
  • 63:53 - 63:57
    Ich habe ein schwaches Herz.
    Ich bin ein alter Mann, Mr. Alman.
  • 63:57 - 64:01
    Man muss Nachsicht mit mir üben.
    Das ist nur fair.
  • 64:01 - 64:04
    In meinen Unterlagen
    steht nichts über Ihr Herz.
  • 64:04 - 64:15
    - Wollen Sie das Examen abbrechen?
    - Meine Güte, nein!
  • 64:15 - 64:32
    Machen Sie eine Anamnese bei dieser
    Patientin und stellen Sie die Diagnose.
  • 64:32 - 64:57
    Die Patientin ist tot.
  • 64:57 - 65:01
    - Was schreiben Sie in mein Buch?
    - Meine Schlussfolgerung.
  • 65:01 - 65:06
    - Und die wäre...?
    - Dass Sie inkompetent sind.
  • 65:06 - 65:08
    Inkompetent?
  • 65:08 - 65:14
    Sie werden auch noch mehrerer
    geringfügiger Vergehen beschuldigt.
  • 65:14 - 65:17
    Der Gefühlskälte. Der Selbstsucht.
  • 65:17 - 65:19
    - Der Rücksichtslosigkeit.
    - Nein...
  • 65:19 - 65:25
    Die Anklage erfolgte durch Ihre Frau,
    der Sie gegenübergestellt werden.
  • 65:25 - 65:32
    - Meine Frau ist seit vielen Jahren tot.
    - Meinen Sie, ich scherze?
  • 65:32 - 65:35
    Bitte kommen Sie freiwillig mit mir mit.
  • 65:35 - 67:57
    Sie haben sowieso
    keine andere Wahl. Kommen Sie.
  • 67:57 - 68:01
    Die meisten vergessen eine Frau,
    die schon lange Zeit tot ist.
  • 68:01 - 68:05
    Einige wenige pflegen ein zartes Bild,
    das immer mehr verblasst.
  • 68:05 - 68:09
    Aber Sie können
    diese Szene jederzeit abrufen.
  • 68:09 - 68:11
    Seltsam , nicht wahr?
  • 68:11 - 68:15
    Dienstag, 1. Mai 1917.
  • 68:15 - 68:18
    Sie standen hier
    und hörten und sahen genau...
  • 68:18 - 68:36
    was die Frau und der Mann
    sagten und taten.
  • 68:36 - 68:41
    Ich gehe heim und erzähle Isak davon.
    Ich weiß, was er sagen wird:
  • 68:41 - 68:46
    Armes kleines Mädchen,
    das tut mir sehr Leid für dich.
  • 68:46 - 68:50
    Als wäre er Gott Vater persönlich.
  • 68:50 - 68:56
    Ich werde weinen und sagen: Hast du
    wirklich ein wenig Mitleid mit mir?
  • 68:56 - 69:02
    Und er wird sagen:
    Es tut mir unendlich Leid für dich.
  • 69:02 - 69:06
    Ich weine immer mehr und frage ihn,
    ob er mir verzeihen könne.
  • 69:06 - 69:10
    Und er wird sagen: Du solltest mich
    nicht um Verzeihung bitten.
  • 69:10 - 69:15
    Ich muss dir nichts verzeihen.
  • 69:15 - 69:19
    Aber er meint es gar nicht so,
    wie er es sagt.
  • 69:19 - 69:24
    Er ist völlig kalt.
  • 69:24 - 69:28
    Dann wird er plötzlich zärtlich.
  • 69:28 - 69:32
    Ich schreie ihn an,
    dass er verrückt sei.
  • 69:32 - 69:37
    Dass mir durch seine falsche
    Großherzigkeit schlecht würde.
  • 69:37 - 69:40
    Er wird sagen ,
    er hole mir etwas Beruhigendes...
  • 69:40 - 69:44
    und er verstehe
    meine Situation durchaus.
  • 69:44 - 69:49
    Ich werde sagen, dass es
    seine Schuld sei, dass ich so sei.
  • 69:49 - 69:54
    Er wird traurig schauen
    und sagen, es sei seine Schuld.
  • 69:54 - 70:24
    Aber es ist ihm alles gleichgültig,
    denn er ist völlig kalt.
  • 70:24 - 70:28
    - Wo ist sie?
    - Sie wissen, dass sie fort ist.
  • 70:28 - 70:32
    Alle sind fort.
    Können Sie die Stille hören?
  • 70:32 - 70:37
    Alles ist entfernt worden:
    ein chirurgisches Meisterwerk.
  • 70:37 - 70:41
    Es gibt nichts, was wehtut,
    nichts, was blutet oder bebt.
  • 70:41 - 70:44
    Es ist wirklich sehr still.
  • 70:44 - 70:48
    Eine perfekte Leistung, Herr Professor.
  • 70:48 - 70:52
    - Was wird meine Strafe sein?
    - Ich weiß nicht.
  • 70:52 - 70:55
    - Vermutlich das Übliche.
    - Das Übliche?
  • 70:55 - 71:00
    - Ja, genau: Einsamkeit.
    - Einsamkeit...
  • 71:00 - 71:03
    Richtig , Einsamkeit,
  • 71:03 - 71:05
    Gibt es keine Gnade?
  • 71:05 - 71:29
    Fragen Sie mich nicht.
    Solche Dinge weiß ich nicht.
  • 71:29 - 71:31
    Was ist los?
  • 71:31 - 71:35
    Die jungen Leute
    wollten sich die Füße vertreten.
  • 71:35 - 71:37
    Aber es regnet immer noch.
  • 71:37 - 71:43
    Als ich ihnen sagte, was heute für ein
    Tag sei, wollten sie dir was schenken.
  • 71:43 - 71:47
    - Hast du gut geschlafen?
    - Ja, aber ich habe geträumt.
  • 71:47 - 71:51
    Im letzten Monat hatte ich
    wirklich sehr seltsame Träume.
  • 71:51 - 71:55
    - Das ist sehr komisch.
    - Was ist komisch?
  • 71:55 - 72:00
    Es ist, als würde ich mir etwas
    erzählen, das ich wach nicht hören will.
  • 72:00 - 72:04
    - Und was wäre das?
    - Dass ich tot bin...
  • 72:04 - 72:06
    obwohl ich noch am Leben bin.
  • 72:06 - 72:11
    - Du und Evald, ihr seid euch ähnlich.
    - Ja, du sagtest das.
  • 72:11 - 72:16
    - Evald hat genau dasselbe gesagt.
    - Über mich? Er würde...
  • 72:16 - 72:22
    - Nein, über sich.
    - Er ist doch erst 38.
  • 72:22 - 72:26
    - Langweilt es dich?
    - Nein.
  • 72:26 - 72:30
    Ich wäre dankbar,
    wenn du es mir sagen würdest.
  • 72:30 - 72:35
    Vor ein paar Monaten
    wollte ich mit Evald sprechen.
  • 72:35 - 72:37
    Wir fuhren zum Meer.
  • 72:37 - 72:43
    Es regnete wie heute.
    Evald saß da, wo du gerade sitzt.
  • 72:43 - 72:47
    Jetzt hast du mich in der Falle.
  • 72:47 - 72:51
    Was wolltest du mir sagen?
    Ich nehme an, etwas Unangenehmes.
  • 72:51 - 72:56
    - Ich sage es dir nicht gerne.
    - Aha, du hast einen anderen.
  • 72:56 - 73:01
    - Sei nicht so kindisch!
    - Kindisch! Was erwartest du denn?
  • 73:01 - 73:05
    Du sagst mit Trauerstimme,
    dass du mit mir reden möchtest...
  • 73:05 - 73:07
    und dann bringst du es
    nicht über die Lippen.
  • 73:07 - 73:11
    Sag schon! Jetzt ist ein perfekter
    Moment für vertrauliche Mitteilungen.
  • 73:11 - 73:15
    - Spann mich nicht auf die Folter!
    - Du bist lustig.
  • 73:15 - 73:21
    Was, meinst du, will ich dir sagen?
    Dass ich jemanden umgebracht habe?
  • 73:21 - 73:26
    Ich bin schwanger.
  • 73:26 - 73:32
    - Bist du dir sicher?
    - Ich erfuhr das Testergebnis gestern.
  • 73:32 - 73:35
    Das ist also das Geheimnis.
  • 73:35 - 73:41
    Ich will dir nur schon Eines sagen:
    Ich werde dieses Kind behalten.
  • 73:41 - 74:00
    - Das sind deutliche Worte.
    - Genau.
  • 74:00 - 74:05
    Du weißt, dass du dich zwischen mir
    und dem Kind entscheiden musst.
  • 74:05 - 74:09
    - Armer Evald.
    - Bemitleide mich nicht!
  • 74:09 - 74:12
    Das Leben ist so absurd, auch ohne
    dass man arme Wesen produziert...
  • 74:12 - 74:15
    und glaubt, dass sie
    glücklich sein werden.
  • 74:15 - 74:19
    - Du suchst nach Entschuldigungen.
    - Nenn es, wie du willst.
  • 74:19 - 74:24
    Ich war das ungewollte Kind in einer
    in der Hölle geschlossenen Ehe.
  • 74:24 - 74:28
    - Bin ich nicht der Sohn des Alten?
    - Sehr ergreifend.
  • 74:28 - 74:30
    Aber das entschuldigt nicht
    dein kindisches Verhalten.
  • 74:30 - 74:37
    Ich habe weder Zeit noch Lust,
    weiter darüber zu diskutieren.
  • 74:37 - 74:39
    Du bist ein Feigling!
  • 74:39 - 74:44
    Ja, das bin ich. Ich bin dieses Lebens
    bis zum Erbrechen überdrüssig.
  • 74:44 - 74:49
    Ich will keine Bindung, die mich einen
    Tag mehr zu leben zwingt, als ich will.
  • 74:49 - 75:05
    Du weißt, dass ich das ernst meine.
    Es ist keine Hysterie, wie du dachtest.
  • 75:05 - 75:10
    - Ich weiß, das ist falsch.
    - Es gibt kein Richtig oder Falsch.
  • 75:10 - 75:13
    Wir erfüllen uns unsere Bedürfnisse.
    Das ist allgemein bekannt.
  • 75:13 - 75:18
    - Was sind unsere Bedürfnisse?
    - Deines ist es, am Leben zu sein.
  • 75:18 - 75:23
    - Du willst leben, Leben hervorbringen.
    - Was ist mit dir?
  • 75:23 - 75:40
    Ich habe das Bedürfnis,
    zu sterben, endgültig tot zu sein.
  • 75:40 - 75:47
    Wenn du eine Zigarette rauchen
    möchtest, darfst du das gerne tun.
  • 75:47 - 75:53
    Warum hast du mir das alles erzählt?
  • 75:53 - 75:56
    Ich sah dich heute
    mit deiner Mutter zusammen...
  • 75:56 - 76:01
    und eine irrationale Furcht
    ergriff mich.
  • 76:01 - 76:05
    Ich verstehe das nicht.
  • 76:05 - 76:08
    Und ich dachte dabei:
  • 76:08 - 76:13
    Das ist seine Mutter, eine uralte Frau.
  • 76:13 - 76:15
    Durch und durch erfroren.
  • 76:15 - 76:19
    Irgendwie noch furchteinflößender
    als der Tod selbst.
  • 76:19 - 76:22
    Das ist ihr Sohn.
  • 76:22 - 76:26
    Diese beiden Menschen
    sind Lichtjahre voneinander entfernt.
  • 76:26 - 76:31
    Er sagt, er sei
    einer der lebenden Toten.
  • 76:31 - 76:38
    Und Evald... wird genauso einsam,
    kalt und tot werden.
  • 76:38 - 76:42
    Ich dachte an das Baby in mir drinnen.
  • 76:42 - 76:44
    Ich dachte:
  • 76:44 - 76:50
    Überall herrschen nur
    Kälte, Tod und Einsamkeit.
  • 76:50 - 76:54
    Irgendwo muss es mal aufhören.
  • 76:54 - 76:58
    Aber du gehst zu Evald zurück.
  • 76:58 - 77:02
    Um ihm zu sagen, dass ich
    seine Bedingungen nicht akzeptiere.
  • 77:02 - 77:04
    Ich möchte mein Kind behalten!
  • 77:04 - 77:11
    Niemand kann es mir fortnehmen;
    nicht mal der Mann, den ich liebe.
  • 77:11 - 77:17
    - Kann ich dir helfen?
    - Niemand kann mir helfen.
  • 77:17 - 77:21
    Wir sind zu alt, Isak.
    Es hat sich schon zu weit entwickelt.
  • 77:21 - 77:23
    Was geschah nach eurem Gespräch?
  • 77:23 - 77:27
    Nichts. Ich bin
    am nächsten Tag fortgefahren.
  • 77:27 - 77:31
    Er hat sich nicht
    mit dir in Verbindung gesetzt?
  • 77:31 - 77:35
    Ich möchte nicht, dass es
    zwischen mir und Evald so wird.
  • 77:35 - 77:37
    Wie?
  • 77:37 - 77:41
    Wie bei den beiden, die wir rauswarfen.
    Wie hießen sie noch mal?
  • 77:41 - 77:45
    Ich dachte gerade
    an Alman und seine Frau.
  • 77:45 - 77:49
    Es erinnerte mich
    an meine eigene Ehe.
  • 77:49 - 77:59
    Aber wir lieben einander.
  • 77:59 - 78:04
    Heute ist Ihr großer Tag. Wir wollten
    Ihnen daher ein paar Blumen schenken.
  • 78:04 - 78:11
    Sehr beeindruckend, dass Sie
    schon seit 5O Jahren Arzt sind.
  • 78:11 - 78:15
    Wir haben bemerkt, dass Sie
    ein sehr weiser alter Mann sind ...
  • 78:15 - 78:18
    der eine Menge über das Leben weiß...
  • 78:18 - 78:25
    und die ganze Gebrauchsanleitung
    auswendig gelernt hat.
  • 78:25 - 78:28
    Vielen Dank.
  • 78:28 - 79:01
    Wir müssen weiterfahren.
    Es wird spät.
  • 79:01 - 79:05
    Da sind Sie ja endlich. Evald und ich
    hatten schon die Hoffnung aufgegeben.
  • 79:05 - 79:09
    Es ist so praktisch und gemütlich,
    mit dem Auto zu fahren, nicht wahr?
  • 79:09 - 79:13
    Jetzt müssen Sie
    sofort Ihren Frack anziehen.
  • 79:13 - 79:17
    Hallo, Marianne. Ich sagte Evald,
    dass Sie kommen würden.
  • 79:17 - 79:20
    Vielen Dank, sehr nett von Ihnen.
  • 79:20 - 79:25
    - Sie kamen also doch, Miss Agda.
    - Das ist meine Pflicht.
  • 79:25 - 79:29
    Aber ein Vergnügen ist es nicht mehr.
  • 79:29 - 79:31
    - Willkommen, Vater.
    - Hallo, Evald.
  • 79:31 - 79:36
    - Ich habe Marianne mitgebracht.
    - Ich bringe meine Sachen nach oben.
  • 79:36 - 79:39
    - Willst du das Gästezimmer, Vater?
    - Das ist gut.
  • 79:39 - 79:44
    Lass mich deinen Koffer tragen.
  • 79:44 - 79:46
    Stellen Sie Ihre Sachen hierher.
  • 79:46 - 79:49
    -War die Reise schön?
    -Ja, sehr angenehm.
  • 79:49 - 79:52
    - Wer sind die jungen Leute?
    - Sie reisen nach Italien.
  • 79:52 - 79:55
    - Sie scheinen reich zu sein.
    - Sie sind sehr nett.
  • 79:55 - 80:03
    Es ist 15:35 Uhr.
  • 80:03 - 80:14
    Ich habe neue Schnürsenkel gekauft.
  • 80:14 - 80:17
    - Ich fahre morgen wieder.
    - Übernachtest du im Hotel?
  • 80:17 - 80:23
    Wir können eine Nacht zusammen
    schlafen, falls du nichts dagegen hast.
  • 80:23 - 80:28
    - Hilf mir lieber mal auspacken.
    - Schön, dich zu sehen. So unterwartet.
  • 80:28 - 80:33
    Geht mir auch so... Gehen wir
    danach noch auf das Bankett?
  • 80:33 - 80:45
    Ja. Ich rufe Stenberg an und sage ihm,
    dass ich eine Dame mitbringe.
  • 80:45 - 81:04
    Wir müssen uns beeilen,
    Herr Professor!
  • 81:04 - 81:40
    Vater Isak!
  • 81:40 - 81:44
    Primo pileum meum sumo...
  • 81:44 - 81:51
    et capiti meo impolo,
  • 81:51 - 81:54
    Isak Borg...
  • 81:54 - 81:56
    medice peritissime...
  • 81:56 - 81:59
    atque experimentissime...
  • 81:59 - 82:06
    inventor medicorum instrumentorum
    sagacissime,
  • 82:06 - 82:14
    Salve medicine doctor preclarissime,
  • 82:14 - 82:22
    Accipe pileum libertatis
    spectate que virtutis,
  • 82:22 - 82:27
    Ich ertappte mich dabei, wie ich mir
    während der Zeremonie...
  • 82:27 - 82:32
    die Ereignisse des Tages
    durch den Kopf gehen ließ,
  • 82:32 - 82:35
    Und da beschloss ich...
  • 82:35 - 82:39
    alles, was sich herausgestellt hatte,
    aus der Erinnerung aufzuzeichnen,
  • 82:39 - 82:46
    Ich glaubte, bei den zufällig
    zusammengewürfelten Ereignissen...
  • 82:46 - 82:52
    eine bemerkenswerte Kausalität
    herausarbeiten zu können,
  • 82:52 - 83:15
    Vale preclarissime
    medicine doctor julbilaris Lundensis,
  • 83:15 - 83:18
    Nun, hat Ihnen die Zeremonie gefallen?
  • 83:18 - 83:22
    Ja, sehr. Vielen Dank.
  • 83:22 - 83:25
    - Sind Sie müde, Miss Agda?
    - Das kann ich nicht leugnen.
  • 83:25 - 83:30
    - Nehmen Sie meine Schlaftabletten.
    - Nein, danke.
  • 83:30 - 83:33
    Übrigens, Miss Agda...
  • 83:33 - 83:36
    Das mit heute Morgen tut mir Leid.
  • 83:36 - 83:40
    - Sind Sie krank, Herr Professor?
    - Nein. Warum fragen Sie?
  • 83:40 - 83:43
    Ich weiß nicht. Sie klingen so besorgt.
  • 83:43 - 83:49
    Ist meine Äußerung so ungewöhnlich?
  • 83:49 - 83:59
    - Wollen Sie eine Karaffe ans Bett?
    - Nein, danke.
  • 83:59 - 84:07
    Ich mache die Balkontüren auf.
  • 84:07 - 84:15
    Es regnet immer noch.
  • 84:15 - 84:20
    Vielen Dank, Herr Professor.
    Gute Nacht.
  • 84:20 - 84:23
    - Übrigens, Miss Agda...
    - Ja, Herr Professor?
  • 84:23 - 84:26
    Meinen Sie nicht, dass wir beide...
  • 84:26 - 84:30
    wo wir uns nun schon
    ein Leben lang kennen...
  • 84:30 - 84:34
    in der Lage wären, uns zu duzen?
  • 84:34 - 84:39
    - Nein. Das meine ich sicher nicht.
    -Warum nicht?
  • 84:39 - 84:42
    Haben Sie sich die Zähne geputzt,
    Herr Professor?
  • 84:42 - 84:46
    Ich sage Ihnen:Intimität ist
    nichts für mich. Ich bedanke mich!
  • 84:46 - 84:52
    - Zwischen uns beiden ist alles gut so.
    - Aber wir sind alt, Miss Agda.
  • 84:52 - 84:57
    Was Sie nicht sagen! Eine Frau
    muss an ihren guten Ruf denken.
  • 84:57 - 85:02
    Was würden die Leute sagen,
    wenn wir uns duzen würden?
  • 85:02 - 85:04
    Sie würden sich
    über uns lustig machen.
  • 85:04 - 85:09
    - Sie tun immer das Richtige?
    - Fast immer.
  • 85:09 - 85:15
    In unserem Alter sollte man sich
    zu benehmen wissen, Herr Professor.
  • 85:15 - 85:22
    Gute Nacht, Miss Agda.
  • 85:22 - 85:26
    Gute Nacht, Herr Professor.
    Ich lasse die Türe angelehnt.
  • 85:26 - 85:31
    Sie wissen, wo Sie mich finden können,
    Herr Professor.
  • 85:31 - 86:16
    Gute Nacht, Herr Professor.
  • 86:16 - 86:19
    Vater Isak! Sie sahen
    bei der Prozession großartig aus.
  • 86:19 - 86:24
    - Wir sind stolz darauf, Sie zu kennen.
    - Wir fahren jetzt nach Hamburg.
  • 86:24 - 86:29
    Mit einer 5O-jährigen Diakonissin.
    Anders ist ganz vernarrt in sie.
  • 86:29 - 86:33
    - Wir möchten uns verabschieden.
    - Adieu. Danke für die Begleitung.
  • 86:33 - 86:38
    Adieu, Vater Isak.
    Ich werde immer nur Sie lieben!
  • 86:38 - 86:42
    Heute, morgen und in aller Ewigkeit.
  • 86:42 - 86:44
    Ich werde es nicht vergessen.
  • 86:44 - 86:48
    Komm schon!
  • 86:48 - 86:50
    - Adieu, Herr Professor.
    - Adieu, Viktor.
  • 86:50 - 86:53
    - Adieu, Herr Professor.
    - Adieu, Anders.
  • 86:53 - 87:00
    Wir müssen jetzt los. Adieu!
  • 87:00 - 87:14
    Ich würde gerne
    mal wieder von euch hören.
  • 87:14 - 87:20
    - Ich glaube, er schläft.
    - Evald!
  • 87:20 - 87:22
    Schon zurück?
  • 87:22 - 87:26
    Marianne muss die Schuhe wechseln.
    Ein Absatz ist abgegangen.
  • 87:26 - 87:31
    Aha... Ihr geht also zum Tanzen?
  • 87:31 - 87:34
    Ich denke schon.
  • 87:34 - 87:37
    - Wir geht es dir, Vater?
    - Sehr gut, vielen Dank.
  • 87:37 - 87:41
    -Ist mit dem Herz alles in Ordnung?
    - Alles bestens.
  • 87:41 - 87:45
    Gute Nacht, Vater.
  • 87:45 - 87:50
    Evald! Komm,
    setz dich mal kurz hierher.
  • 87:50 - 87:54
    Gab es etwas...?
  • 87:54 - 88:00
    Ich wollte dich fragen, was zwischen dir
    und Marianne vorgefallen ist.
  • 88:00 - 88:05
    - Verzeih , dass ich dich frage.
    - Ich weiß es nicht.
  • 88:05 - 88:09
    - Es geht mich ja nichts an, aber...
    - Was meinst du?
  • 88:09 - 88:12
    Wäre es nicht...
  • 88:12 - 88:14
    Ich bat sie, hier zu bleiben.
  • 88:14 - 88:19
    - Solltest du nicht... Ich meine...
    - Ich kann ohne sie nicht leben.
  • 88:19 - 88:23
    - Du meinst, nicht alleine leben?
    - Ich kann nicht ohne sie leben.
  • 88:23 - 88:26
    Oh, verstehe.
  • 88:26 - 88:31
    - Jetzt muss sie sich entscheiden.
    - Und möchte sie das?
  • 88:31 - 88:35
    Sie sagte, sie würde darüber
    nachdenken. Ich weiß es nicht.
  • 88:35 - 88:40
    - Über deine Schuld...
    - Keine Sorge, du bekommst dein Geld.
  • 88:40 - 88:45
    - Das habe ich nicht gemeint.
    - Du bekommst dein Geld.
  • 88:45 - 88:48
    - Wie geht es dir, Onkel?
    - Sehr gut, danke.
  • 88:48 - 88:57
    -Kann ich diese Schuhe tragen?
    -Sie sehen hübsch aus!
  • 88:57 - 89:03
    - Ich genoss deine Begleitung. Danke.
    - Ich danke dir.
  • 89:03 - 89:06
    Ich mag dich sehr, Marianne.
  • 89:06 - 89:17
    Und ich mag dich, Onkel Isak.
  • 89:17 - 89:21
    Wenn ich den Tag über
    beunruhigt oder traurig gewesen bin...
  • 89:21 - 89:28
    erinnere ich mich für gewöhnlich
    zur Beruhigung an Kindheitsszenen,
  • 89:28 - 89:42
    So war es auch an jenem Abend,
  • 89:42 - 89:46
    Isak, mein Lieber.
    Es gibt keine wilden Erdbeeren mehr.
  • 89:46 - 89:52
    Tantchen möchte, dass du Vater
    suchst. Wir treffen uns dann drüben.
  • 89:52 - 89:56
    Ich suchte ihn schon, aber ich kann
    weder Vater noch Mutter finden.
  • 89:56 - 90:10
    Ich helfe dir.
  • 90:10 -
    Komm schon.
Title:
Wild Strawberries (1957) [MultiSub] [Film] - (Ingmar Bergman)
Description:

Smultronstället, Fresas salvajes, Les fraises sauvages, Morangos Silvestres, Wilde Erdbeeren, Mansikkapaikka, Lesne jahody, Fragii Salbatici, Divlje jagode (1957). - After living a life marked by coldness, an aging professor is forced to confront the emptiness of his existence.

With the exception of his elderly housekeeper Miss Agda who he treats almost like a surrogate platonic wife, widowed seventy-eight year old Dr. Isak Borg, a former medical doctor and professor, has retreated from any human contact, partly his own want but partly the decision of others who do not want to spend time with him because of his cold demeanor. He is traveling from his home in Stockholm to Lund to accept an honorary degree. Instead of flying as was the original plan, he decides to take the day long drive instead. Along for the ride is his daughter-in-law Marianne, who had been staying with him for the month but has now decided to go home. The many stops and encounters along the way make him reminisce about various parts of his life. Those stops which make him reminisce directly are at his childhood summer home, at the home of his equally emotionally cold mother, and at a gas station where the attendants praise him as a man for his work. But the lives of other people they ...
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El profesor Borg, un eminente físico, debe ir a Estocolmo para recibir un homenaje de su universidad. Sobrecogido, tras un sueño en el que contempla su propio cadáver, decide emprender el viaje en coche con su nuera, que acaba de abandonar su casa, tras una discusión con su marido, que se niega a tener hijos. Durante el viaje se detiene en la casa donde pasaba las vacaciones cuando era niño, un lugar donde crecen las fresas salvajes y donde vivió su primer amor. (FILMAFFINITY)

Premios
1959: Nominada al Oscar: Mejor guión original
1959: Globo de Oro: Mejor película extranjera
1959: National Board of Review: Mejor película extranjera, Mejor actor (Sjöström)
1958: 2 nominaciones al BAFTA: Film internacional, Actor extranjero (Sjöström)
1958: Festival de Berlín: Oso de Oro, Premio FIPRESCI
1959: Festival de Mar de Plata: Mejor película

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Video Language:
Swedish
Duration:
01:31:53
Amara Bot edited Dutch subtitles for Wild Strawberries (1957) [MultiSub] [Film] - (Ingmar Bergman)
Amara Bot added a translation

Dutch subtitles

Revisions