-
Warum setzt du dich nicht an den Tisch, Liebes,
-
die Kutsche wird länger nicht kommen,
-
also haben wir noch genug Zeit für einen Drink.
-
Champagner?
-
Hier.
-
Also,
-
was denkst du über die Einladung, die wir bekommen haben?
-
Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll
-
oder eher genervt bin.
-
Natürlich werden da ein paar
-
neue interessante Leute sein, aber
-
es ist immer noch Lady Harringtons Tee-Party,
-
also erwarten uns
-
wieder einige ,,Schaufenster-Dekorationen'' fürchte ich.
-
Und ich rede nicht über die Dekoration.
-
Du lieber Himmel, ist das deine Tasche?
-
Damit gehst du aber nicht, oder?
-
Es sieht aus, als ob du es
-
von Madame de Bruges Kleiderschrank hättest,
-
und das sagt schon einiges.
-
Was hast du da drin?
-
Oh Liebes, das wird nicht funktionieren.
-
Wo um alles in der Welt hast du gehört,
-
dass man ein Weinglas mit sich rumtragen muss?
-
Natürlich.
-
Wenn er könnte, würde Monsieur Honore ein
-
ganzes Fass mitnehmen.
-
Das ist es, wohin dich die Gewohnheit führt, dein Gesicht zu schmücken.
-
(Alter, französischer Spruch, der ,,sich betrinken'' bedeutet)
-
Jetzt zeig ich dir mal meine Tasche
-
und was sich darin verbirgt.
-
Und schneid dir eine Scheibe davon ab,
-
das wird dir guttun.
-
Ist das nicht ausgezeichnet?
-
Madame Catherine hat es gemacht,
-
ganz nach meinem Geschmack
-
Schau dir diese Details an...
-
Zuerst dieser schöne Silberrahmen,
-
mit Blumen auf jeder Seite,
-
und zwei Engelchen an der Spitze.
-
Hier ist ein kleiner Kranz.
-
Und schau dir diese Brosche an.
-
Wundervoll, oder?
-
Funkelnd wie die Sterne.
-
Natürlich, grüner Samt.
-
Grün ist auf jeden Fall meine Farbe.
-
Und unten:
-
echte Perlenschnüre.
-
Die würden sogar im Dunklen glitzern.
-
Und auf jeder Seite:
-
kleine Seidenknoten und ein Seidenknopf.
-
Hinreißendes Detail...
-
Etwas, an das nicht einmal
-
die Queen denken würde.
-
Natürlich muss deine Tasche nicht zu groß sein,
-
oder zu klein.
-
Das ist die perfekte Größe.
-
Und innen...
-
ist es ausgekleidet mit dieser wundervollen,
-
marineblauen Seide.
-
Und wir haben immer noch diese entzückenden kleinen Knoten.
-
Du siehst, es ist wunderschön, sogar von innen.
-
So sollte es sein.
-
Und zuerst finden wir
-
einen Fächer.
-
Mein Lieblingsteil, aus feinem Holz,
-
Spitze,
-
und Perlmutt.
-
Ein echtes Meisterwerk.
-
Und natürlich glänzt er.
-
Du willst ja nicht übersehen werden, oder?
-
Sieh dir diese Details an.
-
Silberne und goldene Faden haben wir.
-
Und auf der Rückseite
-
ist das Holz einfach schwarz bemalt.
-
Ich habe immer einen schwarzen Fächer dabei,
-
weil er zu jedem Anlass passt.
-
Fächersprache?
-
Oh Liebes, wir wissen genau, dass das ein Witz ist.
-
Wir haben sowieso schon unsere Probleme
-
uns zu verstehen,
-
also warum sollten wir eine neue Geheimsprache machen,
-
die alles andere als verständlich wäre?
-
Kannst du dir das mal kurz vorstellen?
-
Ein Saal voller Frauen, die Nachrichten schicken
-
durch das Wedeln des Fächers in alle Richtungen.
-
Und auf der anderen Seite
-
ein Schwarm voller Männer, die nicht wissen,
-
welche Nachricht für sie gemeint war?
-
Das ist eine ziemlich verstörende Vorstellung.
-
Aber natürlich kannst du ein paar Gesten interpretieren,
-
indem du beobachtest, wie bestimmte Frauen
-
mit ihrem Fächer spielen.
-
Zum Beispiel,
-
wenn du die Herzogin du Marais siehst,
-
ihn schnell vor ihrem Gesicht wedelnd,
-
errötend,
-
kannst du wetten, dass sie gerade ihren Herzenswunsch gesehen hat.
-
Oder dass sie zu nah ans Feuer gegangen ist
-
und die Hitze nicht mehr erträgt.
-
Was noch?
-
Ein wenig Geld.
-
Du weißt nie, wann du es brauchst.
-
Also was haben wir hier...
-
Ein paar Münzen.
-
Die waren schon in einigen Taschen drin.
-
Ein Sou, und zwei halbe Sous.
-
Der hier ist sogar echt hübsch,
-
ich behalte ihn wohl.
-
Und...
-
Ja, ein paar Banknoten.
-
1, 2, 3.
-
5 Pfund, 5 Pfund.
-
Und diese ist ein wenig mehr...
-
,,Papiergeld, 3 Sous, müssen gewechselt werden
-
für 5 Pfund Bankoten''.
-
Okay.
-
Behalt diesen hier,
-
und geh zu Madame Catherine für mich,
-
du wirst es brauchen.
-
Was hab ich hier als nächstes...
-
Rouge natürlich.
-
Meine Dienerin macht es für mich
-
und sie weiß genau, welchen Ton ich brauche.
-
Sie nimmt immer die entzückendsten
-
Boxen, um es reinzulegen.
-
Wieder Perlmutt.
-
Wunderschön, oder?
-
Schau dir diese Farbe an...
-
Und, natürlich,
-
habe ich immer ein Tuch dabei.
-
Es kann sehr hilfreich sein, falls du es mal
-
auf den Boden fallen lassen musst,
-
damit es dir jemand aufheben kann.
-
Je schöner, desto besser.
-
Das hier ist zierlich verschönert
-
mit der feinsten Spitze.
-
Französische Spitze natürlich.
-
Und
-
schau dir diese Stickereien an...
-
Blumen.
-
Es ist sehr weich.
-
Und natürlich
-
sprühe ich ein wenig Parfüm darauf.
-
Es ist maßgebend,
-
vor allem, wenn du deine Nase schützen willst
-
vor einem unangenehmen Geruch.
-
Und vielleicht musst du das tun,
-
Madame de Bruges wird heute hier sein.
-
Es ist sogar noch besser,
-
wenn ein wenig Rouge drauf ist.
-
Ist es...?
-
Nein.
-
Ich falte es wieder zusammen.
-
Perfekt.
-
So willst du es haben.
-
Und...
-
Oh, es wird interessant.
-
Der heutige Schriftverkehr.
-
Und nur meiner dieses Mal.
-
Ich hatte noch nicht die Gelegenheit,
-
es zu lesen.
-
Da ist ein Brief von Lady Ashwood.
-
Gib mir bitte eine Minute.
-
(unverständliches, französisches Geflüstere)
-
Wie frech.
-
Also es sieht so auf, als ob Madame Saint Agne
-
endlich ihre Katze zum Käse hat gehen lassen (?)
-
(alter französischer Ausdruck für ,,jemandem näher kommen'')
-
Ich hebe mir den Rest für später auf.
-
Ein Brief vom Baron.
-
Zu spät.
-
,,Verlasse dein Haus, und du wirst es verlieren''.
-
Was als Nächstes...
-
Oh, meine Brille.
-
Meine Augen sind nicht mehr so gut, wie sie einmal waren.
-
Also habe ich immer meine Brille dabei.
-
Schau sie dir an:
-
aus Silber gemacht,
-
mit einem wunderschönen Glasstein in der Mitte.
-
Grün selbstversändlich.
-
Manchmal trage ich sie auch in der Oper.
-
Aber die besten Szenen sind nicht immer auf der Bühne,
-
richtig?
-
Und schau wie es zu meinem
-
Lieblingsring passt.
-
Denk darüber nach.
-
Und letztendlich...
-
Ein kleines Stück Handarbeit.
-
Natürlich habe ich es nicht selbst gemacht.
-
Kannst du dir das vorstellen, ich,
-
stickend vor dem Kamin?
-
Aber in der weiblichen Gesellschaft
-
kann es sehr hilfreich sein, so zu tun,
-
als würdest du dich auf das Handwerk konzentrieren,
-
und deine Ohren hierhin und dahin wandern zu lassen.
-
Du kannst viele Dinge lernen.
-
Meine Dienerin hat es für mich gemacht,
-
offensichtlich ist die besser im Herstellen von Rouge
-
als im Sticken, hab ich Recht?
-
Sie hat diese kleinen weißen Blumen gemacht.
-
Und grüne Blätter...
-
Eins, zwei, und drei.
-
Also gerade tu ich so,
-
als würde ich das hier fertig machen.
-
Was sollte es am Ende sein,
-
ich hab keine Ahnung.
-
Ist noch etwas übrig...?
-
Oh, du erinnerst dich vielleicht.
-
Das sollst sogar du sein.
-
Ich hab es immer dabei,
-
damit ich an die guten Zeiten denke,
-
die wir zusammen hatten.
-
Ein Turm,
-
stolz und loyal,
-
genau wie du.
-
Oh, endlich ist die Kutsche hier.
-
Nimm deine Tasche, Liebes,
-
oder wie auch immer du das Ding nennst.
-
Wir werden erwartet.
-
Wer weiß...
-
Wir könnten sehr hilfreiche Menschen heute Abend treffen.
-
Wenn wir uns anständig verhalten.
-
Und sei vorsichtig,
-
der erste Eindruck könnte der richtige sein.