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Unser Hauptthema ist das Internet,
auch bekannt als die elektronische
Datenbank für Katzenfotos.
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Aber lasst uns zuerst einen Moment lang
anerkennen, wie großartig das Internet ist.
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Man kann damit seine Steuererklärung einreichen,
sich auf einen Job bewerben... oder genau
jetzt eine Packung Kojoten-Urin kaufen.
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Wisst ihr eigentlich, wie schwer es früher
war, an Kojoten-Urin zu kommen?
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Man musste einem Kojoten buchstäblich
Gatorade geben und dann warten. Es war
eine Sauerei. Das ganze System war eine Sauerei.
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Aber in der letzten Zeit habt ihr in den
Nachrichten vielleicht besorgniserregende
Dinge über die Zukunft des Internet gehört.
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Die Bundeskommission für Kommunikation hat
einem Vorschlag zugestimmt, der verändern
könnte, wie wir das Internet nutzen.
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Gefährdet ist das Grundprinzip der
Netzneutralität. - Netzneutralität. - Netzneutralität.
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Ja, Netzneutralität. Die einzigen zwei Wörter
in der englischen Sprache, die mehr Langeweile
versprechen, sind die Worte "mit Sting".
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Und Leute darüber reden zu hören ist
irgendwie sogar noch schlimmer.
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Wie erwartet wird vorgeschlagen, die Regeln
zur Netzneutralität in Abschnitt 706 des
Telekommunikationsgesetzes von 1996 zu begründen.
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Oh mein Gott, das ist das langweiligste,
was ich jemals gesehen habe. Das ist sogar
für Übertragungen aus dem Kongress langweilig.
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Ich würde lieber ein Buch von Thomas
Friedman lesen als an dieser Anhörung
teilzunehmen.
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Ich würde lieber einem Paar Hosen zuhören,
das mir von seinem seltsamen Traum erzählt.
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Ich würde lieber mit meiner Nichte Caillou
schauen, eine Kindersendung über ein kanadisches
Kind mit Glatze und einem komplett ereignislosen Leben.
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Fick dich, Caillou! Lass dir Haare wachsen
und geh mal aus dem Haus. Schau dir die
Welt doch mal richtig an, na los!
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Aber das Ding ist: Netzneutralität ist extrem
wichtig. Sie bedeutet im Grunde, dass alle
Daten gleich behandelt werden müssen, egal,
wer sie erschaffen hat.
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Sie ist der Grund, warum das Internet so
ein ausgeglichenes Spielfeld ist, auf dem
Start-Ups etablierte Marken überholen können.
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So konnte Facebook Myspace ablösen,
das Friendster abgelöst hat, das wiederum
echte Freunde zu haben abgelöst hat.
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Erinnert ihr euch noch daran, wie es war,
im echten Leben Freunde zu haben? Es war
furchtbar! Man konnte nicht die Gesichter von
Menschen antippen, damit sie verschwinden.
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Der Punkt ist, das Internet in seiner
aktuellen Form ist nicht kaputt.
Und die FCC will das jetzt ändern.
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Die FCC unterstützt neue Regeln, die zu
einem Zwei-Klassen-System führen könnten.
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Die Regeln werden es Internetprovidern wie
Comcast und Verizon erstmals ermöglichen...
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... Geld von Unternehmen zu verlangen, um
Inhalte schneller an die Nutzer zu senden.
So könnte Netflix z.B. eine Prämie zahlen,
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damit ihre Kunden Filme noch zuverlässiger
streamen können - zu Preisen, die sich
Start-Ups möglicherweise nicht leisten können.
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Nein. Das darf nicht passieren! Wie sonst
soll mein Start-Up Video-Streaming-Dienst
"Nutflix" eine Chance haben?
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Es wird Amerikas beste Quelle für Videos
sein, in denen Männer einen Schlag in die
Nüsse bekommen.
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Ihr wisst noch nicht einmal, dass ihr so
etwas wollt, und genau deshalb ist es genial.
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Ein Ende der Netzneutralität würde bedeuten,
dass große Unternehmen sich in die Überholspur
des Internets einkaufen können, während
alle anderen auf der langsamen Spur feststecken.
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Obwohl Telekommunikations-Unternehmen es
lieber etwas anders formulieren.
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Wenn man von schneller und langsamer Spur
spricht, ist das ein gutes Bild.
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Aber man sollte es eigentlich sehen als
eine schnelle Spur für alle und eine
besonders schnelle für die anderen.
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Bullshit! Wenn wir es zulassen, dass Kabel-
Anbieter zwei Dienstgeschwindigkeiten anbieten,
dann werden die nicht Usain Bolt und Usain Bolt
auf einem Motorrad sein.
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Sondern Usain Bolt und Usain Bolt, der an
einem Anker festgemacht ist.
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Und Telekommunikations-Unternehmen werden
sagen, dass sie nie die Geschwindigkeit
einer Website drosseln würden, um mehr
Geld zu verlangen...
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aber ich erzähle euch folgendes: Kürzlich hat Comcast
mit Netflix verhandelt. Die Grafik zeigt die Download-Geschwindigkeiten bei verschiedenen Anbietern.
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Diese schwarze
Linie, die nach unten schießt, ist ihre
Comcast-Geschwindigkeit im Laufe der Verhandlung.
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Mal sehen, ob ihr erraten könnt, an welchem
Punkt Netflix den Forderungen nachgegeben hat.
Kleiner Tipp: Er ist genau hier.
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Die Sache hat alle Zutaten einer Erpressung
im großen Stil: Netflix, diese Serie über das
Leben in einem Frauengefängnis, die ihr habt...
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Es wäre ja so schade, wenn dabei etwas mit
eurer Verbindung schiefgehen würde. Wäre
das nicht frustrierend?
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Und es sind nicht nur Hippies, die gegen
Unternehmen sind, die das Ende von Netz-
Neutralität für eine schlechte Idee halten.
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Die Netzneutralitäts-Bewegung ist zwar
misstrauisch gegenüber großen Unternehmen,
aber in dieser Debatte sind sie mit einigen
von ihnen auf der gleichen Seite.
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Google, Facebook, Netflix, Amazon haben
allesamt diesen Brief zur Unterstützung der
Netzneutralität unterschrieben.
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Das, was hier geplant wird, ist so ungeheuerlich,
dass Aktivisten und Unternehmen auf dieselbe
Seite gezwungen worden sind.
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Das ist so, als ob Lex Luthor an Supermans
Tür klopft und sagt: "Ich weiß, wir hatten
unsere Differenzen...
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... aber wir müssen jetzt dieses Arschloch
in Apartment 3-B loswerden. Er ist zu laut,
Sup, er ist einfach zu laut!"
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Und ihr werdet euch jetzt vielleicht fragen:
Wenn jeder dagegen ist, warum besteht dann
überhaupt die Möglichkeit, dass es passiert?
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Nun, bedenkt, wer von dieser Änderung profitiert:
Kabel-Unternehmen. Verizon möchte das Zwei-
Klassen-System so sehr...
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... dass sie die Regierung verklagt haben,
damit die die Regeländerung durchsetzen,
die gerade diskutiert wird.
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Diese Unternehmen haben Washington in der
Tasche, und das zu einem fast unglaublichen Grad.
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Comcast hat im letzten Jahr 18.810.000$ für
Lobbying ausgegeben. Das ist mehr als bei
jedem anderen Unternehmen, abgesehen vom
Verteidigungs-Unternehmen Northrop Grumman.
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Also nur um das klarzustellen: Die Reihenfolge
derer, die sich Einfluss auf die Regierung
erkaufen, ist #1 der Militär-Industrie-Bereich und #2
der Anbieter von "Lizard Lick Towing".
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Und ich kann euch die erschreckend vertraute
Beziehung zwischen Kabel-Unternehmen und
Washington auf alle denkbaren Arten zeigen.
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Ich kann euch zeigen, wie der Präsident mit
dem CEO von Comcast Golf spielt. Oder wie
er bei einer Benefizveranstaltung im Haus
eines Kabel-Unternehmers
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sagt, er sei dort schon so oft gewesen, dass
"das einzige, was ich in diesem Haus noch
nicht gemacht habe, ein Seder Dinner ist."
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Doch am prägnantesten ist vielleicht
folgendes: Der Präsident hat
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Tom Wheeler, einen ehemaligen Top-Lobbyisten
für Kabel-Unternehmen, ausgewählt, der
nächste Vorsitzende der FCC zu werden.
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Ja, der Typ, der für die Lobby-Arbeit der
Kabel-Industrie zuständig war, leitet jetzt
die Behörde, die sie regulieren soll.
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Das ist ziemlich genau so, als ob man einen
Babysitter braucht und einen Dingo einstellt.
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"Danke fürs Vorbeikommen. Achte darauf, dass
sie um 8 im Bett sind. Auf dem Tisch liegen
20$. Und bitte iss mein Baby nicht auf."
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Wenn man bedenkt, dass sie sich praktisch
selbst überwachen, ist es kaum
überraschend, dass Kabel-Unternehmen
im Grunde Monopole geworden sind.
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Eine bundesweite Studie hat ergeben, dass
96% der Bevölkerung Zugang zu zwei oder
weniger Kabel-Breitband-Anbietern haben.
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Es ist fast, als ob sie übereinstimmen würden,
einander aus dem Weg zu gehen, wie bei Drogen-
Kartellen. Aber nein, das ist nicht fair.
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Wenn, rein hypothetisch, ein Kabel-Unternehmen
wie Comcast sich mit einem Unternehmen wie
z.B. Time Warner vereinigen wollte,
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dann würde sich deren CEO nicht hinsetzen
und festlegen, welches Gebiet wem gehört, richtig?
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Weder beim Fernsehen noch beim Breitband
stehen wir mit Time Warner in Konkurrenz.
Mit diesem fundamentalen Punkt geht es los.
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Sie sind in New York, wir in Philadelphia.
Sie sind in Los Angeles, wir in San Francisco.
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Man kann in New York kein Comcast kaufen
und in Philadelphia kein Time Warner. Die
Konkurrenz wird also nicht eingeschränkt.
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Ganz genau. Man kann die Konkurrenz nicht
einschränken, wenn gar keine existiert.
Deutlicher könnte er ein Monopol nicht mal
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beschreiben, wenn er einen metallenen Zylinder
aufhätte und ein metallenes Auto führe, nachdem
er "den zweiten Preis in einem Schönheitswettbewerb
gewonnen hat".
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Vielleicht liegt es am Konkurrenzmangel,
dass sie damit durchkommen, so beschissene
Leistungen zu bieten.
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Wir bezahlen mehr für unser Internet als fast
jedes andere Land auf der Welt und trotzdem
stehen wir mit unseren Download-Geschwindigkeiten
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hinter Estland, einem Land, wo die Menschen
allem Anschein nach immer noch Angst vor
Shrek-Attacken haben.
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Da ist es doch kein Wunder, dass Comcast
und Time Warner in einer kürzlichen
umfangreichen Kundenzufriedenheits-Umfrage
auf dem allerletzten Platz gelandet sind.
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Und wenn man sich ansieht, welche Unternehmen
dort besser abgeschnitten haben, ist es im Grunde,
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als ob die Menschen sagen wollten: Ja, die
Bank of America hat mir mein Zuhause weggenommen.
Ja, Taco Bell hat mir Durchfall beschert. Und klar,
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GM hat versucht, mich umzubringen. Aber
Time Warner und Comcast sind die Schlimmsten.
Die allerschlimmsten!
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Und ich weiß, dass Kabel-Unternehmen sagen
werden, dass sie Maßnahmen zum Schutz der
Netzneutralität unterstützen.
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Oder dass sie weiterhin für ein offenes
Internet stehen oder etwas in der Art,
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aber erinnert euch daran, dass sie genauso
auch sagen, sie würden zwischen 2
und 6 Uhr nachmittags bei euch sein
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und erwartet irgendein Teil von euch tatsächlich,
dass sie verdammt nochmal auftauchen?
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Und trotz alldem sieht es aus, als ob
unsere Regierung entschlossen ist,
Netzneutralität zu beenden und diese
Unternehmen wüten zu lassen wie die Axt im Walde.
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Und wir werden sie das einfach tun lassen
und wisst ihr, warum? Es geht alles zurück
auf folgendes:
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Es sucht ein Kommentar zu Wegen, mit denen
man zusätzliche Sprache in Abschnitt 706
auslegen kann und schlägt sogar vor, Abschnitt
230-B zu nutzen, um die Reichweite der
Kommission zu erweitern, die der Autorität dient.
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Oh mein Gott, wie kannst du bitte immer
noch so langweilig sein?
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Und das ist das Problem: Die Kabel-Unternehmen
haben die große Wahrheit über Amerika
herausgefunden.
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Wenn du etwas Böses planst, verstecke es
unter etwas Langweiligem.
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Apple könnte den gesamten Text von "Mein
Kampf" inmitten von iTunes' Nutzervereinbarung
verstecken und jeder würde einfach zustimmen.
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Und genau deshalb sollten Rechtsanwälte nicht
über den Schutz der Netzneutralität sprechen.
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Sie sollten nicht einmal dieses Wort verwenden.
Sie sollten es als "Verhindern, dass
Kabel-Unternehmen Scheiße bauen" bezeichnen.
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Denn genau darum geht es, und das könnte
die Menschen möglicherweise sogar
dazu bringen, etwas zu tun.
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Und das Interessante ist: Es könnte sogar
etwas geben, das ihr auch jetzt noch tun könnt.
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Die FCC wird 120 Tage lang öffentliche
Kommentare entgegen nehmen.
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Ganz genau, die FCC ruft tatsächlich dazu
auf, online unter dieser Adresse Kommentare
zu hinterlassen. Und jetzt - ich kann kaum glauben,
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was ich hier tue - möchte ich mich direkt
an die Internet-Kommentatoren da
draußen wenden.
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Guten Abend, ihr Monster. Dies könnte der
Moment sein, auf den ihr euch euer ganzes
Leben lang vorbereitet habt.
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Ihr seid da draußen gewesen und habt wie wild
Kommentare unter Videos von niedlichen tanzenden
Dreijährigen gepostet und Dinge gesagt wie:
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"Jedes Kind könnte nach einer Woche Übung
tanzen wie dieser kleine Loser!"
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Oder ihr habt Frozens "Let it go" mit
Kommentaren verschmutzt wie etwa: "Vom
Eis-Schloss würde sie Unterkühlung
bekommen, nach einer Stunde wär sie tot."
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Oder, und ich weiß, dass ihr das hier gemacht
habt, ihr habt Videos von dieser Sendung
kommentiert und geschrieben:
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"Scheiß auf dieses Arschloch von Moderator,
lutsch doch den Schwanz deines Präsidenten,
du bist ja nur ein Terroristenfreund."
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Nun, ich weiß nicht, was all das bedeutet,
aber ich glaube nicht, dass es ein Kompliment ist.
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Aber dies ist der Moment, für den ihr gemacht
wurdet, Kommentatoren. Wie Ralph Macchio
habt ihr an euren Fähigkeiten gearbeitet,
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habt Autos geputzt und Zäune gestrichen.
Und jetzt ist es an der Zeit, verdammt
noch mal Karate einzusetzen.
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Einmal in eurem Leben wollen wir, dass ihr
diese Wut kanalisiert, diese schlecht
geschriebenen Hassbotschaften,
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die ihr euch normalerweise für Angriffe gegen
Schauspielerinnen aufhebt, die eurer Meinung
nach zugenommen haben,
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oder gegen Politiker, denen ihr nicht zustimmt,
oder gegen Fotos eurer Ex-Freundin, wie sie
ihr Leben weiter lebt oder gegen nicht-weiße
Schauspieler, die als fiktionale Figuren besetzt werden.
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Und ich rede mit dir, RonPaulFan2016, und
mit dir, OneDirectionForever, und mit dir,
OneDirectionSucksBalls,
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ihr müsst da rausgehen und einmal in eurem
Leben euren ungeteilten Hass in eine nützliche
Richtung lenken.
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Ergreift den Moment, meine lieben Trolls,
schaltet Capslock ein und...
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FLIEGT, MEINE SCHÖNEN, FLIEGT, FLIEGT, FLIEGT!