Komitee gegen Steinigungen und Hinrichtungen | Mina Ahadi | TEDxESPM
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0:21 - 0:27Ich bin Mina Ahadi
und ich komme aus dem Iran. -
0:27 - 0:33Ich versuche mithilfe von Kommunikation
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0:33 - 0:36und Zusammenarbeit von Menschen
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0:36 - 0:40Menschenrechte zu verteidigen.
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0:43 - 0:49Vor ungefähr 5 Jahren hat mich
ein Junge aus dem Iran mich angerufen. -
0:50 - 0:54Er war damals 17-18 Jahre alt
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0:55 - 0:59und hat gefragt: "Hallo?",
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0:59 - 1:01und ich antwortete: "Hallo?",
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1:01 - 1:05und er fragte: "Ist das Menschenrechte?",
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1:05 - 1:09und ich antwortete: "Ja, so ungefähr,
hier ist Menschenrechte." -
1:09 - 1:13Und er sagte: "Bist du Mina Ahadi?“
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1:13 - 1:16und ich sagte: "Ja. Was möchtest du?"
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1:16 - 1:22Er sagte: "Meine Mutter wird gesteinigt.
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1:22 - 1:25Mina, du musst mir helfen."
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1:27 - 1:30Ich habe tief durchgeatmet und gesagt:
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1:30 - 1:32"Wer ist deine Mutter?"
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1:33 - 1:38Und er antwortete:
"Sakineh Mohammadi Ashtiani." -
1:39 - 1:44Und ich fragte: "Wo ist deine Mutter?"
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1:46 - 1:50Er antwortete: "Im Gefängnis Tabriz."
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1:51 - 1:56Und ich musste zweimal tief durchatmen,
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1:56 - 2:03denn Sakineh sitzt in dem Gefängnis,
in dem mein Mann hingerichtet wurde. -
2:04 - 2:09Deswegen habe ich gesagt:
"Okay warte, ich schreibe den Namen auf. -
2:09 - 2:15Es ist ein etwas schwieriger Name,
Sakineh Mohammadi Ashtiani, -
2:16 - 2:21und ich versprach Sajjad: "Ich helfe dir.
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2:21 - 2:24Ich lasse nicht zu, dass
deine Mutter gesteinigt wird." -
2:27 - 2:34Vor ungefähr einem Jahr
hat er noch einmal angerufen. -
2:34 - 2:39Das war am 2. Juni 2010.
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2:40 - 2:43Er sagte: "Mina, jetzt ist es soweit.
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2:43 - 2:47In 2 Wochen wird meine Mutter gesteinigt."
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2:49 - 2:54Ich habe gesagt: "Du musst mit
deiner Schwester Saideh, 17 Jahre alt, -
2:54 - 3:00einen Brief schreiben und wir werden
diesen Brief übersetzen lassen, -
3:00 - 3:04und ich werde die Menschheit,
alle Menschen, fragen: -
3:04 - 3:08"Lassen wir es zu, dass
diese Frau im Iran gesteinigt wird? -
3:08 - 3:11Was machen wir dagegen?"
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3:12 - 3:15Sie haben den Brief geschrieben.
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3:15 - 3:19Wir haben ihn auf Deutsch
und Englisch übersetzen lassen, -
3:19 - 3:23und haben ihn auf Facebook veröffentlicht,
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3:23 - 3:26[also das] Internationale Komitee
gegen Steinigung. -
3:26 - 3:31Innerhalb von 2 Tagen hatten Menschen,
normale Menschen aus aller Welt, -
3:31 - 3:35ihn in 30 Sprachen übersetzt,
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3:35 - 3:41und wir haben Millionen von Menschen
mit dieser Kampagne erreicht. -
3:41 - 3:47Wir schafften es, in 110 Städten
Demonstrationen zu organisieren, -
3:48 - 3:53und wir schafften es, dass
alle Menschen aufgestanden sind -
3:53 - 3:56und gegen diese Barbarei
etwas getan haben. -
3:58 - 4:04Ich möchte hier erklären, warum
mein Mann im Iran hingerichtet wurde. -
4:04 - 4:08Ich war Medizinstudentin im Iran.
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4:08 - 4:14Ich bin in einem kleinen Dorf
namens Abhar geboren -
4:14 - 4:18und ich sollte, als ich 9 Jahre alt war,
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4:18 - 4:21wegen der Religion mit dem Tschador
auf die Straße gehen. -
4:22 - 4:25Ich sagte: "Ich möchte spielen."
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4:25 - 4:29Ich fragte meine Mutter: "Wieso darf
mein Bruder und ich nicht?" -
4:29 - 4:33Die Antwort war immer:
"Weil wir Muslime sind, -
4:33 - 4:36weil wir eine muslimische Familie sind."
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4:36 - 4:39Dann dachte ich,
ich gehe in eine große Stadt, -
4:39 - 4:41da habe ich meine Freiheit.
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4:41 - 4:48Ich lernte sehr viel und durfte Medizin
an der Universität Tabriz studieren. -
4:48 - 4:52Am ersten Tag, als ich dort war,
schmiss ich meinen Tschador weg -
4:52 - 4:56und bin mit Minirock auf
die Straße gegangen -- sehr hübsch -- -
4:56 - 5:01und ich dachte: Okay,
jetzt habe ich meine Freiheit. -
5:01 - 5:05In der Universität Tabriz,
damals, zur Zeit des Shahs, -
5:05 - 5:11habe ich langsam verstanden:
Das ist auch kein freies Leben. -
5:11 - 5:15Wir durften zum Beispiel
nicht diskutieren, nicht nachdenken. -
5:15 - 5:21Wir durften Maxim Gorky nicht lesen
und natürlich war Marx auch verboten. -
5:22 - 5:27Ich nahm an einer Revolution
gegen das Shah-Regime teil. -
5:28 - 5:32Damals waren wir
auf der Straße, wir Jugendlichen -- -
5:32 - 5:39wir hatten keine Möglichkeit,
über unsere Revolution zu berichten. -
5:39 - 5:42Es gab kein Facebook
und ich habe von der BBC gehört, -
5:42 - 5:45dass unsere Revolution
eine islamische Revolution sei -
5:45 - 5:47und ich habe gelacht.
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5:47 - 5:51Unser Anführer sei angeblich
ein Mann namens Chomenei. -
5:51 - 5:55Ich habe diesen Namen von der BBC gehört
und wir haben alle gelacht. -
5:55 - 5:57Aber das war nicht zum Lachen,
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5:57 - 6:01denn die Islamisten haben
im Iran an Macht gewonnen. -
6:01 - 6:04Und von Anfang an
war ich gegen dieses Regime. -
6:04 - 6:07Mein Mann war Physikstudent
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6:07 - 6:15und wir haben Anfang Juli 1979
geheiratet -- 4. Juli. -
6:15 - 6:19Und ich weiß nicht, ob es Zufall war,
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6:19 - 6:25dass er am 4. Juli 1980
im Gefängnis Tabriz hingerichtet wurde. -
6:26 - 6:32Ich war ein Jahr in Teheran,
ohne Papiere, ohne alles. -
6:32 - 6:36Man kann sich schon vorstellen,
wie die Lage dort war. -
6:36 - 6:41Mein Bruder zum Beispiel hat mir erlaubt,
dass ich nur eine Nacht dort bleibe. -
6:41 - 6:45Ich war ein Jahr einfach nur in Gefahr,
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6:45 - 6:49weil das islamische Regime die Todesstrafe
gegen mich verhängt hatte. -
6:50 - 6:541981 bin ich nach Kurdistan geflüchtet.
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6:54 - 6:58Zehn Jahre lang war ich Partisanin dort
und habe auch dort versucht, -
6:58 - 7:05durch die Medien, über Radiosendungen,
mit Menschen über alles zu reden. -
7:06 - 7:13Ich erinnere mich, als wir einmal
vom islamischen Regime bombadiert wurden -
7:13 - 7:15und ich im Radio gearbeitet habe.
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7:15 - 7:19Damals sollte ich alles ablesen.
Ich habe die erste Seite gelesen. -
7:19 - 7:22Wir waren in einem Berg
zwischen zwei Felsen, -
7:22 - 7:27und ich habe auf Persisch
und Türkisch im Radio gesprochen. -
7:27 - 7:31Auf einmal kam eine Maus
und hat den zweiten Zettel weggenommen. -
7:31 - 7:36Ich stand dort und habe nicht gewusst,
was ich machen soll. -
7:36 - 7:39Dort habe ich dann angefangen,
frei zu reden. -
7:39 - 7:43Und irgendwie finde ich es besser,
wenn man frei reden kann. -
7:43 - 7:46Dort habe ich dann die Situation erklärt.
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7:46 - 7:51Also ich versuche mit Kommunikation
und Zusammenarbeit von Menschen -
7:51 - 7:55für Menschenrechte zu arbeiten.
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7:55 - 7:58Sakinehs Kampagne war
eine sehr erfolgreiche Kampagne. -
7:58 - 8:01Aus meiner Sicht, wenn Sie mich
kennenlernen möchten, -
8:01 - 8:03ich bin so, ich erkläre mich so.
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8:03 - 8:08Ich habe versucht, Menschen weltweit
eine Möglichkeit zu geben, -
8:08 - 8:12gegen eine Barbarei aufzustehen
und etwas zu tun. -
8:12 - 8:14Das war meine Arbeit.
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8:14 - 8:18Ich habe versucht, den Menschen,
die das weltweit sahen und sagten: -
8:18 - 8:22"Nein, diese Frau sollte nicht
gesteinigt werden", -
8:22 - 8:25eine Plattform zu geben,
also allen zusammen, -
8:25 - 8:29die aufgestanden sind
und etwas gemacht haben. -
8:29 - 8:31Sakineh Mohammadi Ashtiani
ist jetzt im Gefängnis, -
8:31 - 8:35aber ich bin sicher,
dass kein islamisches Regime -
8:35 - 8:38jetzt einfach so eine Frau steinigen kann.
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8:38 - 8:41Das war ein Ergebnis
unserer Arbeit weltweit. -
8:41 - 8:46Sakinehs Foto ist jetzt
ein [Symbol] für Frauenrechte, -
8:46 - 8:52Kampf gegen die Steinigung
und Kampf für Frauenrechte. -
8:58 - 9:04Ich möchte hier über
noch ein Schicksal reden. -
9:04 - 9:09Die Frauen werden im Iran oder
in sogenannten islamischen Ländern -
9:09 - 9:13nicht nur gesteinigt,
sondern auch hingerichtet. -
9:15 - 9:18Sie heißt Shahla Jahed.
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9:19 - 9:24Sie war 32 Jahre alt,
als sie festgenommen wurde. -
9:24 - 9:28Sie war in einen
iranischen Fußballspieler verliebt. -
9:29 - 9:33Sie war die Geliebte von diesem Mann
und der Mann war verheiratet, -
9:33 - 9:38hatte aber auch mit Shahla
ein Appartement in Teheran gehabt. -
9:38 - 9:43Eines Tages wurde die Frau
von diesem Fußballspieler ermordet -
9:43 - 9:47und das Regime hat
Shahla Jahed festgenommen. -
9:47 - 9:50Frauen werden im Iran schnell verurteilt.
-
9:50 - 9:54Eine Frau hat gar nichts; eine Frau,
besonders im Gefängnis, ist gar nichts. -
9:55 - 10:02Sie hat oft mit mir telefoniert;
vom Gefängnis hat sie angerufen. -
10:02 - 10:05Sie hat Türkisch gesprochen,
meine Muttersprache. -
10:05 - 10:10Sie hat für mich türkische Lieder gesungen
-
10:10 - 10:14und sie hat gesagt:
"Mina, du musst mir helfen." -
10:15 - 10:18Meine Methode zu arbeiten, ist so:
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10:18 - 10:21Ich kann nicht einfach nur
mit Menschen reden und erklären, -
10:21 - 10:27diese Frau wird gesteinigt oder ermordet,
sondern ich brauche ein Foto. -
10:27 - 10:29Ich habe gesagt:
"Du musst ein Foto schicken. -
10:29 - 10:32Irgendwie muss ein Foto kommen."
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10:32 - 10:37Man kann auf dieses Foto schauen
und sehen: Das ist ein Mensch. -
10:37 - 10:40Ich versuche den Menschen,
die im Gefängnis sind; -
10:40 - 10:44den Menschen, die in der Todeszelle
sitzen, ein Gesicht zu geben. -
10:44 - 10:50Sie ist ein Mensch. Sie war.
Sie ist hingerichtet worden. -
10:50 - 10:58Ich versuche zu erklären, welche Musik
sie mag; wie sie über Politik denkt. -
10:58 - 11:01Ich mache ein Interview mit
diesen Menschen, die im Gefängnis sitzen, -
11:01 - 11:05und wir veröffentlichen das.
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11:05 - 11:07Wir sind eine Gruppe und wir arbeiten so.
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11:07 - 11:16Aber leider am 4. Dezember 2010 um 6 Uhr
haben sie mich aus dem Iran angerufen -
11:16 - 11:19und haben gesagt: "Sie wird hingerichtet",
-
11:19 - 11:23obwohl über ihre Geschichte
im Iran ein Film gemacht wurde, -
11:23 - 11:28eine Frau hat ihn gemacht
und sehr viel über Shahla berichtet wurde. -
11:28 - 11:30Aber es war soweit.
-
11:31 - 11:34Ich habe mit dem deutschen
Außenministerium gesprochen, -
11:34 - 11:37mit dem EU-Parlament
hin und her telefoniert. -
11:37 - 11:41Auf einmal klingelt mein Telefon
um 11 Uhr, 4. Dezember, -
11:41 - 11:46und ich höre eine Stimme,
Shahlas Stimme: "Hallo." -
11:46 - 11:51Und ich sage: "Hallo Shahla.
Was ist jetzt los?" -
11:51 - 11:54Und sie sagte: "Mina, ich möchte
mich verabschieden. -
11:54 - 11:58Du hast sehr gut gearbeitet.
Du hast sehr viel gearbeitet. -
11:58 - 12:02Aber das hat nichts gebracht.
Heute ist es soweit." -
12:02 - 12:08Ich weinte und sie sagte:
"Bleib ruhig. Das ist mein Schicksal." -
12:08 - 12:15Um 3 Uhr nachts deutscher Zeit,
war ich telefonisch dabei, -
12:15 - 12:20als Shahlas Eltern zum
Gefängnis Evin gefahren sind -
12:20 - 12:23und ich habe alles mitgehört bis 4 Uhr.
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12:23 - 12:27Dann sagten sie: "Es ist vorbei,
und sie wurde hingerichtet." -
12:30 - 12:34Wie wird eine Steinigung gemacht?
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12:34 - 12:36Natürlich, die Menschen haben keine Lust,
-
12:36 - 12:39keine Kraft über so etwas nachzudenken.
-
12:39 - 12:42Aber ich möchte erklären,
dies ist ein Film -
12:42 - 12:45und die andere Seite ist Realität.
-
12:45 - 12:50In der modernen Welt,
in den Medien, wird gesagt: -
12:50 - 12:54"Frau Sowieso wird morgen
um 8 Uhr oder 6 Uhr nachmittags -
12:54 - 12:56in dieser Straße gesteinigt.
-
12:59 - 13:04Das Regime bringt die Frau, in
ein Totenhemd gewickelt, auf die Straße. -
13:04 - 13:09Rundherum stehen Männer und werfen
so viele Steine, bis diese Frau tot ist. -
13:09 - 13:13Wer hat den letzten Stein geworfen?
Keiner weiß es. -
13:13 - 13:17Das ist eine Zusammenarbeit
von einigen Menschen. -
13:17 - 13:22Die töten eine Frau und keiner
hat ein schlechtes Gewissen. -
13:22 - 13:25Das finde ich barbarisch,
das finde ich unmenschlich. -
13:25 - 13:30Und als ich zum ersten Mal,
als ich 22 Jahre alt war, -
13:30 - 13:32meine erste Steinigung gesehen habe,
habe ich mir gesagt: -
13:32 - 13:37"Warte Mina, wenn die Weltöffentlichkeit
von so etwas hört, -
13:37 - 13:41bleiben die Uhren stehen,
die Fabriken bleiben stehen. -
13:41 - 13:46Und die Menschheit sagt etwas
oder macht etwas dagegen." -
13:46 - 13:50Ich bin 1990 nach Europa gekommen.
-
13:50 - 13:551993 habe ich am Menschenrechtskongress
in Wien teilgenommen, -
13:55 - 14:021995 Weltfrauentag, an
der Pekingkonferenz, 35 000 Frauen, -
14:02 - 14:0410 Jahre später in New York.
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14:04 - 14:06Ich habe immer versucht,
-
14:06 - 14:09dass eine Resolution
gegen Steinigung verabschiedet wird. -
14:09 - 14:12Das hat nicht funktioniert. Wieso?
-
14:12 - 14:16Weil es eine Theorie gab,
es gab eine These. -
14:16 - 14:20Iran, zum Beispiel, Afghanistan,
das ist ein islamisches Land. -
14:20 - 14:24Die Menschen dort haben eine
andere Kultur, eine andere Mentalität. -
14:24 - 14:27Vielleicht tut es nicht weh,
wenn dort eine Frau geschlagen wird. -
14:27 - 14:31Vielleicht tut es auch nicht weh,
wenn dort eine Frau gesteinigt wird. -
14:31 - 14:37Wenn eine Menschenrechtlerin so wie ich
etwas gegen Steinigung machen möchte, -
14:37 - 14:40dann musste ich diese Theorie beantworten.
-
14:40 - 14:44Ich habe versucht zu erklären,
dass wir Menschen sind. -
14:44 - 14:46Schauen sie mich an.
-
14:46 - 14:49Frauen so wie ich werden auf der Straße
eingegraben und gesteinigt. -
14:49 - 14:51Wir sind alle Menschen,
-
14:51 - 14:56egal welche Religion ich habe,
egal welche Haarfarbe oder Hautfarbe. -
14:56 - 15:00Wir sind Menschen.
Frauenerniedrigung, das tut weh. -
15:00 - 15:04Alle Menschen sollten etwas machen,
besonders gegen diese Brutaliät. -
15:04 - 15:09Ich denke, es hat etwas funktioniert.
-
15:09 - 15:11Wir haben Demonstrationen organisiert.
-
15:11 - 15:14Wir haben sehr viel getan
-
15:14 - 15:18und im Endeffekt
habe ich einen Preis bekommen. -
15:18 - 15:23In London, als Säkularist des Jahres,
-
15:23 - 15:29und auch für diese Arbeit
für Menschenrechte und für Frauenrechte. -
15:31 - 15:36Wie ich gesagt habe, ich denke, wir haben
es mit einer politischen Bewegung zu tun, -
15:36 - 15:40die im Iran oder in den sogenannten
islamischen Ländern versucht, -
15:40 - 15:44gegen Frauen und
gegen Menschen etwas zu tun. -
15:44 - 15:46Das bringt sehr viel Angst
in die Gesellschaft. -
15:46 - 15:50Eine sehr wichtige Charakteristik
des politischen Islams -
15:50 - 15:53ist Frauenfeindlichkeit.
-
15:53 - 15:58Und eine sehr breite Bewegung existiert
im Iran, in Afghanistan, in Saudi Arabien, -
15:58 - 16:05im Sudan gegen diese frauenfeindlichen
Gesetze und Traditionen. -
16:05 - 16:10Ich wollte dieses Foto hier zeigen
und ich wollte erklären, -
16:10 - 16:12dass ich glücklich darüber bin,
-
16:12 - 16:18dass Richard Dawkins an
dieser Veranstaltung teilnahm und sagte: -
16:24 - 16:28"Ich habe immer über
die islamische Bewegung -
16:28 - 16:31und die Islamisten nachgedacht.
-
16:31 - 16:35Ich habe immer gesehen,
dass es sehr gegen Frauenrechte ist. -
16:35 - 16:37Und ich habe immer gedacht:
-
16:37 - 16:41Frauen werden eines Tages aufstehen
und eine Antwort geben. -
16:41 - 16:46Mina Ahadi ist ein charismatischer Leader
von dieser Frauenbewegung -
16:46 - 16:47in islamischen Ländern."
-
16:47 - 16:51Das war sehr gut
und ich habe mich sehr gefreut, -
16:51 - 16:54weil ich denke, dass es die Wahrheit ist,
-
16:54 - 16:58dass Frauen aufstehen werden
und Frauen sind aufgestanden. -
16:58 - 17:03Als 1980 die Islamisten Macht übernahmen,
waren wir auf der Straße. -
17:03 - 17:07Als Chomenei sagte: "Entweder Kopftuch
oder wir schlagen euch", -
17:07 - 17:12sagten wir: "Wir möchten kein Kopftuch
und keine islamischen Gesetze." -
17:12 - 17:14Das ist ein Foto von damals.
-
17:14 - 17:21Meine Generation hat gegen
diese frauenfeindlichen Gesetze gekämpft. -
17:21 - 17:25Wir haben auch in Europa gekämpft.
-
17:25 - 17:29Ich wurde Säkularist des Jahres genannt,
weil ich auch in europäischen Ländern -
17:29 - 17:34gegen den Einfluss der islamischen
Organisationen versuchte, etwas zu machen. -
17:34 - 17:40Das ist ein Foto, als wir in Berlin
eine Pressekonferenz organisierten -
17:40 - 17:44und dort gesagt haben:
"Wir sind keine Muslime mehr." -
17:44 - 17:49Das war eine Kampagne gegen den Einfluss
von islamischen Organisationen. -
17:54 - 17:59Das ist ein Plakat, das wir
in Deutschland gemacht haben. -
17:59 - 18:05Wie ich immer wieder sage: Früher waren
wir Ausländer, als wir nach Europa kamen. -
18:05 - 18:10Auf einmal haben wir alle
ein Etikett bekommen: Muslime. -
18:10 - 18:18Ich habe zum Beispiel im Fernsehen
ein Interview gesehen mit einem Mann, -
18:18 - 18:21der eine islamische Organisation vertritt.
-
18:21 - 18:26Er hat nach dieser Karikaturgeschichte
in Dänemark gesagt: -
18:26 - 18:29"Millionen von Muslimen sind beleidigt."
-
18:29 - 18:31Ich rief meine Mutter an
und ich fragte sie: -
18:31 - 18:34"Bist du beleidigt?",
und sie hat gesagt: "Nein." -
18:34 - 18:37Dann habe ich das Fernsehen angerufen
und habe gesagt: Wir sind nicht beleidigt. -
18:37 - 18:41Also wir haben diese Kampagne angefangen
und ich möchte hier betonen, -
18:41 - 18:44dass diese Bewegung, die es im Iran gibt,
-
18:44 - 18:47jetzt im Nahen Osten
und in anderen Ländern ist. -
18:47 - 18:49Das ist eine Bewegung von Menschen.
-
18:49 - 18:55Die Menschen sind auf die Straße gegangen
und jetzt versuchen sie es zu erkären: -
18:55 - 18:57Wir sind Menschen.
-
18:57 - 19:03Wir sind gegen Diktaturen im Namen der USA
oder islamischen Organisationen. -
19:03 - 19:09Wir können uns alle zusammenschließen,
zusammenarbeiten. -
19:09 - 19:11Ich wünsche mir eine bessere Welt.
-
19:11 - 19:13Ich bin heute hier und möchte erklären:
-
19:13 - 19:17Ich wünsche mir eine bessere Welt,
in der alle Menschen frei leben, -
19:17 - 19:20alle Menschen
freie Meinungsäußerung haben, -
19:20 - 19:22alle Menschen ohne Armut leben
-
19:22 - 19:27und ich wünsche mir, dass
das islamische Regime weggeht -
19:27 - 19:30und ich als Privatperson, nach 30 Jahren,
-
19:30 - 19:34meine Schwester, meinen Bruder
und meine Mutter sehen kann. -
19:34 - 19:39Ich wünsche mir eine Welt, in der
nicht mehr ein Kind anruft und sagt: -
19:39 - 19:42"Mina, hilf mir,
meine Mutter wird gesteinigt." -
19:42 - 19:44Das möchte ich nie wieder hören.
-
19:44 - 19:46Danke schön.
-
19:46 - 19:48(Applaus)
- Title:
- Komitee gegen Steinigungen und Hinrichtungen | Mina Ahadi | TEDxESPM
- Description:
-
Dieser Vortrag wurde bei einem TEDx-Event gehalten, der dem Format für TED-Konferenzen entspricht, aber eigenständig von einem lokalen Veranstalter organisiert wurde. Erfahren Sie mehr unter http://ted.com/tedx.
Seit 30 Jahren kämpft Mina Ahadi gegen die Todesstrafe und Steinigung. Es begann, als ihr Mann verhaftet und hingerichtet wurde und sie verhaftet und verurteilt wurde. Mina verließ den Iran und gründete das Internationale Komitee gegen Steinigung und Hinrichtung. Es nützt die Macht der Menschen aus aller Welt in ihrem Kampf für die Befreiung des Iran und die Durchsetzung universeller Menschenrechte. Richard Dawkins nannte sie die "charismatische Anführerin" im "Erwachen von Frauen, die gegen islamischen Terror und Unterdrückung kämpfen".
- Video Language:
- German
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDxTalks
- Duration:
- 20:10
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Nadine Hennig edited German subtitles for Komitee gegen Steinigungen und Hinrichtungen | Mina Ahadi | TEDxESPM | |
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Retired user edited German subtitles for Komitee gegen Steinigungen und Hinrichtungen | Mina Ahadi | TEDxESPM | |
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Retired user edited German subtitles for Komitee gegen Steinigungen und Hinrichtungen | Mina Ahadi | TEDxESPM | |
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Retired user edited German subtitles for Komitee gegen Steinigungen und Hinrichtungen | Mina Ahadi | TEDxESPM | |
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Nadine Hennig edited German subtitles for Komitee gegen Steinigungen und Hinrichtungen | Mina Ahadi | TEDxESPM | |
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Nadine Hennig edited German subtitles for Komitee gegen Steinigungen und Hinrichtungen | Mina Ahadi | TEDxESPM |
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Dieser Talk muss noch an die 21/42-Regel angepasst werden:
- Keine Zeile länger als 42 Zeichen, ansonsten an einer passenden Stelle einen Zeilenumbruch einfügen
- Kein Untertitel (UT) mit mehr als 21 Zeichen pro Sekunde, da er sonst in der eingeblendeten Zeit nicht mehr lesbar ist.
Lg, Johanna