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Wie sehen die Jobs der Zukunft aus?

  • 0:00 - 0:03
    Die Schriftstellerin George Eliot
    mahnte uns, dass
  • 0:03 - 0:05
    von allen Arten
    von Fehlern
  • 0:05 - 0:08
    Wahrsagerei der
    überflüssigste ist.
  • 0:08 - 0:10
    Die Person,
    die wir alle als ihr
  • 0:10 - 0:14
    Gegenstück aus dem 20. Jahrhundert kennen,
    Yogi Berra, stimmte zu.
  • 0:14 - 0:16
    Er sagte, "Es ist schwer,
    Vorhersagen zu treffen,
  • 0:16 - 0:18
    besonders über die Zukunft."
  • 0:18 - 0:20
    Ich werde ihre Warnungen ignorieren
  • 0:20 - 0:22
    und eine sehr spezifische
    Vorhersage machen.
  • 0:22 - 0:25
    In der Welt, die wir
    sehr schnell erschaffen,
  • 0:25 - 0:27
    werden wir immer mehr Dinge sehen,
  • 0:27 - 0:28
    die nach Science Fiction aussehen,
  • 0:28 - 0:31
    und immer weniger Dinge,
    die wie Arbeit aussehen.
  • 0:31 - 0:34
    Unsere Autos werden sich
    sehr bald selbst steuern,
  • 0:34 - 0:37
    also werden wir weniger
    LKW-Fahrer brauchen.
  • 0:37 - 0:39
    Wir werden Siri mit Watson verbinden
  • 0:39 - 0:42
    und verwenden, um viele Aufgaben
    zu automatisieren,
  • 0:42 - 0:44
    die momentan vom
    Kundendienst erledigt werden,
  • 0:44 - 0:47
    oder von Problemlösern
    und Diagnose-Stellern,
  • 0:47 - 0:49
    wir verwenden ja jetzt schon R2D2,
  • 0:49 - 0:52
    malen ihn orange an,
    und lassen ihn arbeiten.
  • 0:52 - 0:55
    Er trägt Regale durchs Kaufhaus,
  • 0:55 - 0:57
    deswegen brauchen wir
    viel weniger Menschen,
  • 0:57 - 0:59
    die die Gänge auf und ab gehen.
  • 0:59 - 1:03
    Über 200 Jahre lang
  • 1:03 - 1:05
    haben die Menschen genau das gesagt,
    was ich Ihnen jetzt sage –
  • 1:05 - 1:08
    das Zeitalter der technologischen
    Arbeitslosigkeit steht bevor –
  • 1:08 - 1:10
    es begann mit den Technikfeinden,
    die vor ca. 200 Jahren
  • 1:10 - 1:12
    in Großbritannien
    Webstühle zerschlugen.
  • 1:12 - 1:14
    Und sie lagen falsch.
  • 1:14 - 1:17
    Die Volkswirtschaften der
    Industrieländer kamen
  • 1:17 - 1:19
    der Vollbeschäftigung ganz nah.
  • 1:19 - 1:21
    Das bringt mich zur Schlüsselfrage:
  • 1:21 - 1:24
    Warum ist es dieses Mal anders,
    falls es das ist?
  • 1:24 - 1:27
    Es ist anders, weil
    allein in den letzten paar Jahren
  • 1:27 - 1:29
    unsere Maschinen begannen,
    Fähigkeiten zu zeigen,
  • 1:29 - 1:31
    die sie vorher nie hatten:
  • 1:31 - 1:35
    verstehen, sprechen, hören, sehen,
  • 1:35 - 1:39
    antworten, schreiben,
    und sie erlernen immer neue Fähigkeiten.
  • 1:39 - 1:41
    Mobile menschenähnliche Roboter
  • 1:41 - 1:43
    sind unglaublich primitiv,
  • 1:43 - 1:45
    aber die Forschungsabteilung
    des Verteidigungsministeriums
  • 1:45 - 1:47
    rief gerade einen Wettbewerb aus,
  • 1:47 - 1:49
    um sie derartige Dinge tun zu lassen.
  • 1:49 - 1:51
    Wenn die bisherige Erfolgsgeschichte
    etwas verspricht,
  • 1:51 - 1:53
    dann, dass der Wettbewerb
    ein Erfolg sein wird.
  • 1:53 - 1:57
    Wenn ich mich so umschaue, glaube ich,
    dass es nicht mehr lange dauert,
  • 1:57 - 1:59
    bis wir Androiden haben,
  • 1:59 - 2:02
    die uns einige Arbeit
    abnehmen.
  • 2:02 - 2:05
    Und wir erschaffen eine Welt,
    in der es immer mehr Technologie
  • 2:05 - 2:09
    und immer weniger Jobs
    geben wird.
  • 2:09 - 2:11
    Es ist eine Welt,
    die Erik Brynjolfsson und ich
  • 2:11 - 2:13
    "das neue Maschinenzeitalter"
    nennen.
  • 2:13 - 2:15
    Man darf nicht vergessen,
  • 2:15 - 2:18
    dass dies absolut
    großartige Neuigkeiten sind.
  • 2:18 - 2:21
    Die besten Nachrichten
    der momentanen Wirtschaft.
  • 2:21 - 2:24
    Es gibt schließlich nicht
    viel Konkurrenz, oder?
  • 2:24 - 2:26
    Es gibt zwei Gründe,
    warum es momentan die beste
  • 2:26 - 2:28
    Nachricht für die Wirtschaft ist.
  • 2:28 - 2:31
    Erstens ermöglicht uns
    technologischer Fortschritt,
  • 2:31 - 2:35
    unser wunderbares Rennen
    weiterzuführen,
  • 2:35 - 2:37
    bei dem die Leistung mit der Zeit steigt,
  • 2:37 - 2:41
    gleichzeitig die Preise sinken,
  • 2:41 - 2:45
    und Umsatz und Qualität
    einfach weiter hochschnellen.
  • 2:45 - 2:47
    Einige Menschen sprechen dabei von
  • 2:47 - 2:48
    oberflächlichem Materialismus,
  • 2:48 - 2:51
    das ist aber die falsche Sichtweise.
  • 2:51 - 2:53
    Es ist Überfluss, genau das,
  • 2:53 - 2:56
    was wir von unserem
    Wirtschaftssystem erwarten.
  • 2:56 - 3:00
    Zweitens ist das
    neue Maschinenzeitalter
  • 3:00 - 3:02
    eine so gute Nachricht,
    weil, sobald die Androiden
  • 3:02 - 3:05
    Arbeit übernehmen, wir diese
    nicht mehr erledigen müssen
  • 3:05 - 3:09
    und das erspart uns
    Plackerei und Schufterei.
  • 3:09 - 3:11
    Wenn ich mit meinen Freunden
    in Cambridge
  • 3:11 - 3:14
    und im Sillicon Valley darüber spreche,
    sagen sie:
  • 3:14 - 3:16
    "Fantastisch, keine Plackerei mehr,
    keine Schufterei.
  • 3:16 - 3:18
    Das ermöglicht uns die Vorstellung
  • 3:18 - 3:20
    einer völlig anderen
    Art der Gesellschaft,
  • 3:20 - 3:23
    in der die Erschaffer und Entdecker,
  • 3:23 - 3:25
    die Macher und Innovatoren
  • 3:25 - 3:28
    mit ihren Förderern und
    Geldgebern gemeinsam
  • 3:28 - 3:31
    über Themen sprechen,
    unterhalten, aufklären,
  • 3:31 - 3:33
    und sich gegenseitig provozieren."
  • 3:33 - 3:38
    EIgentlich eine Gesellschaft,
    die der TED-Konferenz ähnelt.
  • 3:38 - 3:40
    Und darin liegt tatsächlich viel Wahrheit.
  • 3:40 - 3:43
    Wir beobachten gerade
    ein erstaunliches Aufblühen.
  • 3:43 - 3:45
    Eine Welt, in der es gleich einfach ist,
  • 3:45 - 3:49
    ein Objekt herzustellen
    und ein Dokument zu drucken,
  • 3:49 - 3:51
    bietet uns erstaunliche neue Möglichkeiten.
  • 3:51 - 3:54
    Die Handwerker und
    Bastler der Vergangenheit
  • 3:54 - 3:56
    sind heute Macher,
    die verantwortlich sind
  • 3:56 - 3:59
    für eine enorme
    Menge an Innovation.
  • 3:59 - 4:01
    Künstler, die in der Form
    eingeschränkt sind,
  • 4:01 - 4:04
    können heute Dinge tun,
    die ihnen zuvor
  • 4:04 - 4:06
    nie möglich waren.
  • 4:06 - 4:08
    Eine große Blütezeit also,
    und ich glaube immer mehr
  • 4:08 - 4:11
    dass dieses Zitat des Physikers
    Freeman Dyson
  • 4:11 - 4:14
    keineswegs übertrieben ist.
    Es nennt lediglich Fakten.
  • 4:14 - 4:16
    ["Technologie ist ein Geschenk Gottes.
    Nach dem Geschenk des Lebens
  • 4:16 - 4:19
    vielleicht die größte seiner Gaben.
    Sie ist die Mutter der Zivilisationen,
  • 4:19 - 4:21
    der Künste und der Wissenschaften."— Dyson]
  • 4:21 - 4:22
    Eine erstaunliche Phase.
  • 4:22 - 4:25
    Das bringt mich zu einer
    weiteren großen Frage:
  • 4:25 - 4:28
    Was könnte in diesem neuen
    Maschinenzeitalter schief gehen?
  • 4:28 - 4:31
    Stimmt's? Großartig,
    aufhören, florieren, heimgehen.
  • 4:31 - 4:34
    Auf uns kommen zwei wirklich
    heikle Herausforderungen zu,
  • 4:34 - 4:36
    während wir tiefer in die von
    uns erschaffene Zukunft steuern.
  • 4:36 - 4:40
    Die ersten sind wirtschaftliche,
    wirklich schön zusammengefasst
  • 4:40 - 4:43
    in einer zweifelhaften Geschichte
    über ein Hin und Her
  • 4:43 - 4:46
    zwischen Henry Ford II
    und Walter Reuther,
  • 4:46 - 4:48
    dem damaligen Vorsitzenden
    der Auto-Gewerkschaft.
  • 4:48 - 4:51
    Sie gehen durch eine
    neue, moderne Fabrik
  • 4:51 - 4:53
    und Ford sagt scherzhaft
    zu Reuther:
  • 4:53 - 4:56
    "Hey Walter, wie bringst du
    diese Roboter dazu,
  • 4:56 - 4:57
    Gewerkschaftsbeiträge zu zahlen?"
  • 4:57 - 4:59
    Und Reuther schießt zurück: "Hey Henry,
  • 4:59 - 5:04
    wie bringst du sie dazu, Autos zu kaufen?"
  • 5:04 - 5:07
    Reuthers Problem in dieser Anekdote ist,
  • 5:07 - 5:11
    dass es schwer ist, seine Arbeitskraft
    einer Wirtschaft
  • 5:11 - 5:13
    voller Maschinen anzubieten,
  • 5:13 - 5:15
    das beweisen uns die Statistiken.
  • 5:15 - 5:17
    Schaut man sich die Kapitalerträge
    der letzten Jahrzehnte an –
  • 5:17 - 5:21
    mit anderen Worten,
    Unternehmensgewinne –
  • 5:21 - 5:23
    sieht man sie steigen
  • 5:23 - 5:25
    und wir sehen sie momentan
    auf einem Allzeithoch.
  • 5:25 - 5:27
    Betrachten wir die Arbeitserträge,
    mit anderen Worten
  • 5:27 - 5:29
    Gesamtlöhne, die in der Wirtschaft
    ausgezahlt werden,
  • 5:29 - 5:32
    sehen wir sie am
    absoluten Tiefstand
  • 5:32 - 5:35
    und sehr schnell in die
    andere Richtung steuernd.
  • 5:35 - 5:37
    Das sind eindeutig
    schlechte Nachrichten für Reuther.
  • 5:37 - 5:40
    Es sieht nach tollen Neuigkeiten
    für Ford aus,
  • 5:40 - 5:42
    aber eigentlich sind es keine.
    Um den Menschen
  • 5:42 - 5:46
    riesige Mengen an etwas
    teuren Gütern zu verkaufen,
  • 5:46 - 5:49
    braucht man eine große, stabile
    und wohlhabende Mittelschicht.
  • 5:49 - 5:52
    Wir hatten so eine in Amerika
  • 5:52 - 5:54
    für fast die ganze Nachkriegszeit.
  • 5:54 - 5:59
    Aber die Mittelschicht ist jetzt
    eindeutig stark bedroht.
  • 5:59 - 6:00
    Wir alle kennen viele Statistiken,
  • 6:00 - 6:02
    ich möchte nur eine nennen,
  • 6:02 - 6:05
    und zwar, dass das amerikanische
    Durchschnittseinkommen
  • 6:05 - 6:07
    in den letzten 15 Jahren
    gesunken ist
  • 6:07 - 6:09
    und wir Gefahr laufen,
  • 6:09 - 6:13
    in einen Teufelskreis zu geraten,
    mit steigender
  • 6:13 - 6:16
    Ungleichheit und Polarisierung.
  • 6:16 - 6:18
    Die gesellschaftlichen Herausforderungen
    aufgrund dieser Ungleichheit
  • 6:18 - 6:21
    sollten beachtet werden.
  • 6:21 - 6:22
    Es gibt eine Reihe gesellschaftlicher Herausforderungen,
  • 6:22 - 6:24
    die mir eigentlich keine Sorgen machen
  • 6:24 - 6:27
    und die durch derartige
    Bilder erfasst werden.
  • 6:27 - 6:28
    Dies ist nicht die Art
    gesellschaftlicher Probleme,
  • 6:28 - 6:31
    die mir Sorgen machen.
  • 6:31 - 6:33
    Es mangelt nicht an
    Schreckensvisionen darüber,
  • 6:33 - 6:37
    was passiert, wenn unsere
    Maschinen Bewusstsein erlangen
  • 6:37 - 6:40
    sich erheben und
    Angriffe gegen uns koordinieren.
  • 6:40 - 6:41
    Darüber werde ich mich erst sorgen,
  • 6:41 - 6:45
    wenn mein Computer
    meinen Drucker erkennt.
  • 6:45 - 6:48
    (Gelächter) (Beifall)
  • 6:48 - 6:51
    Dies sind also keine wirklich
    Besorgnis erregenden Herausforderungen.
  • 6:51 - 6:54
    Zur Erklärung der gesellschaftlichen
    Herausforderungen,
  • 6:54 - 6:56
    die im neuen Maschinenzeitalter
    aufkommen werden,
  • 6:56 - 7:00
    erzähle ich die Geschichte von zwei
    typischen amerikanischen Arbeitern.
  • 7:00 - 7:02
    Um sie wirklich zum Stereotyp zu machen,
  • 7:02 - 7:04
    sagen wir, sie sind beide
    weiße Männer.
  • 7:04 - 7:08
    Und der erste hat einen
    College-Abschluss,
  • 7:08 - 7:11
    eine professionelle und kreative Art,
    ist Manager,
  • 7:11 - 7:14
    Ingenieur, Arzt, Anwalt,
    diese Art Arbeitnehmer.
  • 7:14 - 7:16
    Nennen wir ihn "Ted".
  • 7:16 - 7:18
    Er ist am oberen Ende der
    amerikanischen Mittelschicht.
  • 7:18 - 7:21
    Sein Gegenstück war nicht
    auf dem College
  • 7:21 - 7:24
    und arbeitet als ein Arbeiter, Angestellter,
  • 7:24 - 7:28
    verrichtet niedere Büro- oder Fabrikarbeiten
    in der Wirtschaft.
  • 7:28 - 7:30
    Nennen wir ihn "Bill".
  • 7:30 - 7:32
    Vor ungefähr 50 Jahren
  • 7:32 - 7:36
    führten Bill und Ted ein
    bemerkenswert ähnliches Leben.
  • 7:36 - 7:38
    Beispielsweise hatten 1960
    sehr wahrscheinlich beide
  • 7:38 - 7:42
    eine Vollzeitstelle mit mindestens
    40 Wochenstunden
  • 7:42 - 7:45
    Aber der Sozialforscher Charles Murray
    dokumentierte, dass,
  • 7:45 - 7:48
    als wir anfingen,
    die Wirtschaft zu automatisieren,
  • 7:48 - 7:52
    und 1960 war genau die Zeit der ersten
    Computer in den Unternehmen,
  • 7:52 - 7:55
    als wir anfingen, schrittweise
    Technologie, Automatisierung
  • 7:55 - 7:58
    und digitales Zeug
    in die Wirtschaft zu injizieren,
  • 7:58 - 8:01
    bewegten sich die Schicksale von
    Bill und Ted stark auseinander.
  • 8:01 - 8:03
    In diesem Zeitrahmen behielt Ted
  • 8:03 - 8:06
    seinen Vollzeit-Job. Bill nicht.
  • 8:06 - 8:10
    In vielen Fällen ist Bill überhaupt nicht mehr
    in der Wirtschaft.
  • 8:10 - 8:12
    Ted hingegen meistens.
  • 8:12 - 8:15
    Über die Jahre führte Ted eine
    ziemlich glückliche Ehe.
  • 8:15 - 8:17
    Bill nicht.
  • 8:17 - 8:20
    Und Teds Kinder sind mit zwei
    Elternteilen aufgewachsen,
  • 8:20 - 8:24
    Bills Kinder hingegen mit der Zeit nicht.
  • 8:24 - 8:26
    Andere Möglichkeiten,
    warum Bill aus der Gesellschaft fällt?
  • 8:26 - 8:30
    Er nahm immer seltener an den
    Präsidentschaftswahlen teil
  • 8:30 - 8:34
    und musste wesentlich öfter ins Gefängnis.
  • 8:34 - 8:38
    Also kann ich keine fröhliche Geschichte
    über diese Gesellschaftstrends erzählen,
  • 8:38 - 8:40
    und es gibt keine Anzeichen dafür,
    dass sie sich selbst rückgängig machen.
  • 8:40 - 8:43
    Sie treffen auch auf alle ethnischen
  • 8:43 - 8:45
    oder demografischen Gruppen zu,
  • 8:45 - 8:47
    und die Trends werden so ernst,
  • 8:47 - 8:49
    dass sie Gefahr laufen,
  • 8:49 - 8:53
    selbst unseren erstaunlichen Fortschritt
    aus der Bürgerrechtsbewegung zu bezwingen.
  • 8:53 - 8:55
    Und was meine Freunde im Silicon Valley
  • 8:55 - 9:00
    und in Cambridge übersehen, ist,
    dass sie Ted sind.
  • 9:00 - 9:04
    Sie leben diese unglaublich geschäftigen,
    produktiven Leben,
  • 9:04 - 9:06
    und sie haben alle daraus
    entstehenden Vorteile,
  • 9:06 - 9:09
    während Bill ein ganz anderes Leben führt.
  • 9:09 - 9:11
    Beide geben Voltaire recht,
    als er über die Vorteile
  • 9:11 - 9:13
    von Arbeit sprach, und dass sie
    uns gleich vor drei Übeln rettet.
  • 9:13 - 9:17
    ["Die Arbeit hält drei große Übel fern:
    die Langeweile, das Laster und die Not."
  • 9:17 - 9:18
    — Voltaire]
  • 9:18 - 9:21
    Wie gehen wir jetzt also
    mit diesen Herausforderungen um?
  • 9:21 - 9:24
    Die wirtschaftlichen Spielregeln
    sind überraschend klar,
  • 9:24 - 9:27
    und überraschend unkompliziert,
    besonders auf kurze Sicht.
  • 9:27 - 9:30
    Die Roboter werden nicht alle unsere Jobs
    in den nächsten ein, zwei Jahren übernehmen,
  • 9:30 - 9:34
    und so wird die klassische Spielregel aus
    "Einführung in die Ökonomie" gut funktionieren:
  • 9:34 - 9:36
    Förderung unternehmerischer Tätigkeiten,
  • 9:36 - 9:38
    Verdoppelung der Infrastruktur
  • 9:38 - 9:40
    und sicherstellen, dass wir Menschen
  • 9:40 - 9:44
    die entsprechenden Fähigkeiten aus
    unserem Bildungssystem mitnehmen.
  • 9:44 - 9:47
    Aber längerfristig, wenn wir
    zu einer Wirtschaft werden,
  • 9:47 - 9:50
    die über viel Technologie und
    wenig Arbeitskraft verfügt,
  • 9:50 - 9:52
    was wir gerade tun,
    dann müssen wir uns
  • 9:52 - 9:54
    ein paar radikalere Eingriffe überlegen,
  • 9:54 - 9:57
    zum Beispiel so etwas wie ein
    garantierter Mindestlohn.
  • 9:57 - 10:01
    Das ist wahrscheinlich unangenehm
    für einige Leute hier
  • 10:01 - 10:05
    weil diese Idee mit der extremen Linken
    und eher radikalen Ansichten
  • 10:05 - 10:08
    zur Umverteilung von Vermögen
    in Verbindung gebracht wird.
  • 10:08 - 10:10
    Ich habe ein wenig Forschung dazu betrieben
  • 10:10 - 10:12
    und es könnte einige Leute beruhigen, dass
  • 10:12 - 10:15
    die Idee eines garantierten
    Netto-Mindestlohns
  • 10:15 - 10:18
    von diesen vor Wut schäumenden
    Sozialisten Friedrich August von Hayek,
  • 10:18 - 10:24
    Richard Nixon und
    Milton Friedman verfochten wird.
  • 10:24 - 10:25
    Und wenn Sie befürchten,
  • 10:25 - 10:29
    dass so etwas wie ein
    garantiertes Einkommen
  • 10:29 - 10:31
    unseren Erfolgskurs
    im Keim ersticken wird
  • 10:31 - 10:33
    und uns irgendwie selbstgefällig
    werden lässt,
  • 10:33 - 10:36
    könnte es Sie interessieren,
    dass die soziale Mobilität,
  • 10:36 - 10:38
    eines der Dinge, auf die wir
    in den USA wirklich stolz sind,
  • 10:38 - 10:42
    jetzt niedriger ist als in den
    nordeuropäischen Ländern,
  • 10:42 - 10:45
    die diese sehr großzügigen
    sozialen Sicherheitsnetze haben.
  • 10:45 - 10:48
    Die wirtschaftlichen Spielregeln
    sind also eigentlich ganz simpel.
  • 10:48 - 10:51
    Die gesellschaftlichen
    sind viel schwieriger.
  • 10:51 - 10:53
    Ich kenne nicht die Anleitung dafür,
  • 10:53 - 10:57
    dass Bill Arbeit findet
    und sein Leben lang behält.
  • 10:57 - 10:59
    Ich weiß aber, dass Bildung
    eine große Rolle darin spielt.
  • 10:59 - 11:01
    Ich erlebte das am eigenen Leib.
  • 11:01 - 11:05
    Ich war in den ersten Bildungsjahren
    ein Montessori-Kind,
  • 11:05 - 11:06
    und diese Erziehung lehrte mich,
  • 11:06 - 11:08
    dass die Welt ein interessanter Ort ist
  • 11:08 - 11:11
    und es meine Aufgabe ist,
    sie zu erkunden.
  • 11:11 - 11:13
    Die Schule ging nur bis zur dritten Klasse,
  • 11:13 - 11:15
    danach kam ich ins öffentliche Schulsystem,
  • 11:15 - 11:19
    und fühlte sich an, als wäre ich
    ins Gulag geschickt worden.
  • 11:19 - 11:22
    Rückblickend weiß ich,
    dass es darum ging,
  • 11:22 - 11:24
    mich auf das Leben als Angestellter
    oder Arbeiter vorzubereiten,
  • 11:24 - 11:27
    aber damals dachte ich,
    es ginge darum,
  • 11:27 - 11:31
    mich zu langweilen, bis ich mich dem unterordnete,
    was um mich herum geschah.
  • 11:31 - 11:32
    Wir müssen es besser machen.
  • 11:32 - 11:36
    Wir können nicht mehr Bills erschaffen.
  • 11:36 - 11:38
    Wir sehen erste Anzeichen dafür,
    dass die Dinge besser werden.
  • 11:38 - 11:41
    Wir sehen, dass Technologie
    die Bildung stark beeinflusst
  • 11:41 - 11:43
    und Menschen beschäftigt,
    von den jüngsten Lernern
  • 11:43 - 11:45
    bis zu unseren ältesten.
  • 11:45 - 11:48
    Sehr prominente Unternehmerstimmen
    fordern uns auf,
  • 11:48 - 11:51
    einige der Dinge zu überdenken,
    die wir lange wertgeschätzt haben.
  • 11:51 - 11:53
    Und wir sehen sehr ernste, dauerhafte
  • 11:53 - 11:56
    und datengesteuerte Bemühungen,
    um zu verstehen,
  • 11:56 - 11:59
    wie man in einigen unserer
    notleidendsten Gebiete intervenieren kann.
  • 11:59 - 12:02
    Die ersten Anzeichen sind also da.
  • 12:02 - 12:03
    Ich will keineswegs so tun,
  • 12:03 - 12:05
    als reiche aus, was wir haben.
  • 12:05 - 12:07
    Uns stehen sehr große
    Herausforderungen bevor.
  • 12:07 - 12:10
    Um nur ein Beispiel zu nennen:
    ca. 5 Millionen Amerikaner
  • 12:10 - 12:13
    sind seit mindestens
    sechs Monaten arbeitslos.
  • 12:13 - 12:14
    Wir werden ihre Probleme nicht lösen,
  • 12:14 - 12:17
    indem wir sie wieder auf
    Montessori-Schulen schicken.
  • 12:17 - 12:19
    Und meine größte Sorge ist,
    dass wir eine Welt erschaffen,
  • 12:19 - 12:22
    mit schillernden Technologien,
  • 12:22 - 12:24
    eingebettet in eine etwas
    schäbige Gesellschaft
  • 12:24 - 12:27
    und gestützt durch eine Wirtschaft,
    die Ungleichheit
  • 12:27 - 12:29
    statt Möglichkeiten fördert.
  • 12:29 - 12:31
    Aber ich glaube eigentlich nicht,
    dass wir das tun werden.
  • 12:31 - 12:33
    Ich denke, dass wir
    etwas viel besseres tun werden,
  • 12:33 - 12:35
    aus einem ganz einfachen Grund:
  • 12:35 - 12:37
    Die Fakten verbreiten sich.
  • 12:37 - 12:39
    Die Realität dieses
    neuen Maschinenzeitalters
  • 12:39 - 12:42
    und der wirtschaftliche Wandel
    werden immer bekannter.
  • 12:42 - 12:45
    Wollten wir diesen Prozess beschleunigen,
    könnten wir beispielsweise
  • 12:45 - 12:48
    unsere besten Ökonomen
    und Politiker
  • 12:48 - 12:50
    "Jeopardy!" gegen Watson
    spielen lassen.
  • 12:50 - 12:54
    Wir könnten die Regierung mit einem
    selbstfahrenden Auto auf Reisen schicken.
  • 12:54 - 12:56
    Und wenn wir genug
    solche Dinge tun,
  • 12:56 - 12:59
    wird allen bewusst,
    dass die Dinge sich ändern werden.
  • 12:59 - 13:01
    Und dann gibt es
    ein Wettrennen,
  • 13:01 - 13:03
    weil ich nicht im Geringsten glaube,
  • 13:03 - 13:06
    dass wir verlernt haben, schwierige
    Herausforderungen zu überwinden,
  • 13:06 - 13:11
    oder dass wir zu apathisch oder
    hartherzig sind, um es zu versuchen.
  • 13:11 - 13:13
    Ich begann meinen Vortrag mit
    Zitaten von Wortschöpfern,
  • 13:13 - 13:16
    zwischen denen ein Ozean
    und ein Jahrhundert lagen.
  • 13:16 - 13:18
    Abschließen möchte ich
    mit Worten von Politikern,
  • 13:18 - 13:20
    die ebenso weit
    auseinander lagen.
  • 13:20 - 13:23
    1949 kam Winston Churchill zu meiner Heimat,
    dem MIT, und sagte:
  • 13:23 - 13:25
    "Wenn wir die breiten Massen
    der Menschen
  • 13:25 - 13:29
    jeden Landes
    an den Gabentisch bringen möchten,
  • 13:29 - 13:32
    müssen wir unermüdlich
    all unsere
  • 13:32 - 13:35
    technischen Produktionsmethoden
    verbessern."
  • 13:35 - 13:37
    Abraham Lincoln erkannte
    eine weitere Zutat.
  • 13:37 - 13:40
    Er sagte: "Ich glaube fest
    an die Menschen.
  • 13:40 - 13:43
    Gibt man ihnen die Wahrheit,
    kann man sich darauf verlassen,
  • 13:43 - 13:45
    dass sie jede
    nationale Krise überwinden.
  • 13:45 - 13:48
    Wichtig ist, ihnen
    die reinen Fakten zu geben."
  • 13:48 - 13:51
    Das Optimistische, Tolle,
    was ich Ihnen mitgeben möchte, ist,
  • 13:51 - 13:54
    dass die klaren Fakten
    des Maschinenzeitalters sichtbar werden
  • 13:54 - 13:57
    und ich bin vollkommen überzeugt,
    dass wir sie einsetzen werden,
  • 13:57 - 13:59
    um einen guten Weg zu weisen
    für die anspruchsvolle,
  • 13:59 - 14:02
    üppige Wirtschaft,
    die wir gerade erschaffen.
  • 14:02 - 14:04
    Vielen Dank.
  • 14:04 - 14:08
    (Beifall)
Title:
Wie sehen die Jobs der Zukunft aus?
Speaker:
Andrew McAfee
Description:

Ökonom Andrew McAfee geht davon aus, dass Droiden unsere Jobs übernehmen werden – zumindest die Jobs, die wir heute kennen. In dieser vorausschauenden Rede überlegt er, wie die Jobs der Zukunft aussehen könnten und wie die kommenden Generationen darauf vorbereitet werden können, sie zu halten.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
14:15
  • 03:58 -- "formally" sagt der doch, oder?
    04:20 -- Zitat von Freeman Dyson hat kaum 1 Sek auf dem Schirm, ich hab bei 04:06 angefangen stark zu kürzen, damit das Zitat Platz hat.
    09:13 -- genau so beim Voltaire-Zitat

    Ansonsten war das super übersetzt.
    Gab noch Tippfehler und ein paar seltsam klingende Sachen und ich habe mehr Zeilenumbrüche eingefügt.

    Danke, Vanessa, ans Weiterleiten in den Review-Modus. Da Inga den Vortrag ursprünglich übersetzt hat, bist du hoffentlich einverstanden, dass sie als Uebersetzerin erwähnt wird. Das würde ich dann nach VÖ in Form eines Support-Tickets an TED regeln.

German subtitles

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