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#rC3 - Wie man zu[mr] System Ingenieur(in)? wird

  • 0:00 - 0:16
    Wikipaka Intro Musik
  • 0:16 - 0:23
    F: Hallo und willkommen zu meinem Talk, wie
    man zum System Ingenieur wird. Der Talk
  • 0:23 - 0:28
    basiert auf der Erkenntnis, dass große
    Teile der Infrastruktur, die wir heute
  • 0:28 - 0:34
    haben, das World Wide Web, die Cloud und
    Internet of Things und alles auf Open-
  • 0:34 - 0:39
    Source-Software basieren. Insofern ist es
    absolut möglich, sich die Kenntnisse,
  • 0:39 - 0:44
    mit der man solche Infrastruktur betreibt,
    zu Hause durch Basteln am Computer
  • 0:44 - 0:50
    beizubringen. Der Talk ist zwei Teilen:
    Zuerst will ich euch erzählen, warum ich
  • 0:50 - 0:57
    denke, dass man System Ingenieur werden
    will. Und der zweite Teil ist, wie ich
  • 0:57 - 1:00
    denke oder wie ich vorschlage, dass man
    das angeht, wie man zum System Ingenieur
  • 1:00 - 1:09
    wird, generell der Pfad dahin. Zur
    Begriffsklärung. Erstens, wenn ich sage
  • 1:09 - 1:14
    System Ingenieur, dann meine ich auch
    immer System Ingenieurin. Wie im regulären
  • 1:14 - 1:17
    Ausdruck oben im Titel angedeutet. Aber
    ich werde wahrscheinlich trotzdem den Talk
  • 1:17 - 1:22
    über weiter System Ingenieur sagen. Aber
    bitte fühlt euch doch alle angesprochen
  • 1:22 - 1:29
    dabei. Wikipedia sagt: Der System
    Ingenieur ist für die Analyse der
  • 1:29 - 1:33
    Kundenanforderungen, der Architektur und
    des Designs von komplexen integrierten
  • 1:33 - 1:39
    Systemen verantwortlich. Das klingt jetzt
    erstmal relativ langweilig, aber was ich mit
  • 1:39 - 1:46
    dem Wort meine, der Bezeichnung, ist ein System
    Ingenieur baut und betreibt Infrastruktur.
  • 1:46 - 1:53
    D.h. Netzwerke, also Internet, WiFi, VPN-
    Tunnel und sowas. Und er betreibt Dienste,
  • 1:53 - 1:59
    also z.B. Mail-Server oder Webserver,
    Datenbankserver oder Chat-Server, all
  • 1:59 - 2:04
    dieses. Und das erfordert natürlich auch
    immer, die darunterliegende Hardware zu
  • 2:04 - 2:09
    betreiben. Es gibt auch andere Worte:
    Systemadministrator, Systemoperator,
  • 2:09 - 2:13
    Systemarchitect. Das ist aber zumindest,
    was diesen Talk angeht, eigentlich alles
  • 2:13 - 2:21
    erstmal genau dasselbe. Mein Name ist
    Folkert und ich bin Systemingenieur, hab
  • 2:21 - 2:27
    lange Zeit in Hongkong gewohnt, jetzt in
    Berlin und hab in meinem Leben schon ne
  • 2:27 - 2:34
    ganze Menge Infrastruktur mit aufgebaut:
    Webportale, Payment Processing, Dienste
  • 2:34 - 2:40
    wie Kreditkartenabrechnung und sowas,
    Musikfestival, für Musikfestivals hab ich
  • 2:40 - 2:44
    Netzwerke gebaut. Hier rechts im Bild
    sieht man mich mit 800 Meter
  • 2:44 - 2:50
    Glasfaserkabel auf den Schultern. Das hat
    sehr viel Spaß gemacht. Und im Augenblick
  • 2:50 - 2:54
    arbeite ich in der Bio-IT-Branche,
    Genforschung, Gentechnik. Die brauchen
  • 2:54 - 3:03
    auch erstaunlich viel Infrastruktur dort.
    Zum Teil 1: Warum man System Ingenieur
  • 3:03 - 3:09
    werden will? Meiner Meinung nach alles
    gibt's vier gute Gründe dafür. Es
  • 3:09 - 3:16
    erschafft eine bestimmte Jobsicherheit, es
    gibt extrem viel Autonomie. Es hilft
  • 3:16 - 3:23
    einem, die Daten zu schützen und es hat
    eine bestimmte ethische Komponente. Zur
  • 3:23 - 3:31
    Jobsicherheit. Es gibt sehr viele Computer
    mittlerweile, überall auf der Welt. Und es
  • 3:31 - 3:37
    gibt sehr viele Menschen, die wollen, dass
    diese Computer bestimmte Dinge tun. Aber
  • 3:37 - 3:41
    die Menschen können meistens den Computern
    nicht selber genau sagen, was genau sie
  • 3:41 - 3:48
    denn von ihnen wollen. Das heißt, es
    werden immer Menschen gebraucht, die das
  • 3:48 - 3:53
    übersetzen. Es wird immer, solange es
    Computer gibt und überall wo es Computer
  • 3:53 - 3:59
    gibt, wird es jemanden geben, der gerne
    hätte, das diese Computer bestimmte Sachen
  • 3:59 - 4:05
    machen, aber nicht genau weiß, wie er das
    den Computern sagen kann. Und da kommt
  • 4:05 - 4:10
    halt der System Ingenieur ins Spiel. Das
    ist genau die Rolle, die Position, in der
  • 4:10 - 4:16
    man sich da findet. Das heißt, solange es
    Computer gibt und überall, wo es Computer
  • 4:16 - 4:22
    gibt, ist man in einer ganz guten
    Position, wenn man der Lage ist, diese
  • 4:22 - 4:26
    menschlichen Anforderungen zu übersetzen,
    den Computern zu sagen, was sie zu machen
  • 4:26 - 4:33
    haben. Der zweite Teil, warum man System
    Ingenieur werden will, ist die Autonomie
  • 4:33 - 4:38
    ein ganz wichtiger Punkt. Egal was man
    jetzt von Bitcoin oder Wikileaks oder Silk
  • 4:38 - 4:46
    Road hält, aber: Diese Services haben oder
    sind noch dabei, die Welt zu verändern.
  • 4:46 - 4:51
    Die haben ganz klar messbare Effekte auf
    die Gesellschaft und auf die Welt um uns
  • 4:51 - 4:58
    herum. Und diese Netze und Dienste
    erfordern Infrastruktur. Auf irgendwelchen
  • 4:58 - 5:01
    Computern müssen die Dienste ja laufen.
    Diese Infrastruktur erzeugt ein
  • 5:01 - 5:06
    Abhängigkeit. Wenn ein Dienst auf Amazon
    läuft oder auf Google, dann ist der
  • 5:06 - 5:11
    Betreiber dieses Dienstes von Amazon oder
    Google abhängig. Das heißt, man kann halt
  • 5:11 - 5:16
    bestimmte Sachen nicht machen, wenn
    Amazon/Google das so nicht wollen, weil
  • 5:16 - 5:20
    man in Konkurrenz zu denen steht oder
    vielleicht politisch gegen die
  • 5:20 - 5:26
    argumentieren will oder so.. Wenn man
    seine eigene Infrastruktur hat, schafft
  • 5:26 - 5:30
    das Unabhängigkeit, dann kannst du erstmal
    machen, was du willst. Du bist nicht
  • 5:30 - 5:36
    direkt von nem Infrastruktur Betreiber
    abhängig. Und je nachdem, zu welchem Level
  • 5:36 - 5:40
    man das führt, wie viel der eigenen
    Infrastruktur man selber betreibt, kann
  • 5:40 - 5:45
    man immer noch ein erstaunliches Maß an
    Unabhängigkeit erreichen. Und das ist
  • 5:45 - 5:50
    schon ein erstaunlicher und erstaunlich
    wichtiger Aspekt. Genauso wichtig ist der
  • 5:50 - 5:57
    Datenschutz. Alle Netzwerkdienste erzeugen
    Nutzerdaten, per Definition. Der Schutz
  • 5:57 - 6:01
    dieser Daten, die Vertraulichkeit, dass
    niemand die Daten sieht, der nicht soll,
  • 6:01 - 6:07
    erfordert, dass du der Infrastruktur
    vertraust, auf der die Dienste laufen. Und
  • 6:07 - 6:11
    damit du deiner Infrastruktur vertrauen
    kannst, musst du den Menschen vertrauen,
  • 6:11 - 6:17
    die den Zugang zu den Maschinen haben.
    Damit fängt das alles an. Wer physischen
  • 6:17 - 6:22
    Zugang zu einer Maschine hat, hat
    wahrscheinlich auch Zugang zu den Daten,
  • 6:22 - 6:25
    man kann dann noch mit Krypto ein bisschen
    was dagegen machen und so. Aber
  • 6:25 - 6:30
    schlussendlich kannst du einem System nur
    vertrauen, wenn du das selber aufgesetzt
  • 6:30 - 6:34
    hast. Das heißt, es muss ein System sein,
    das du schon mal angefasst hast, wo nur
  • 6:34 - 6:38
    du physisch oder nur deine Vertrauten
    physischen Zugang zu haben und nicht
  • 6:38 - 6:47
    irgendein Cloudserver. Ansonsten ist das
    mit dem Datenschutz schwer. Und der
  • 6:47 - 6:52
    vielleicht wichtigste Punkt: Es gibt eine
    ethische Dimension, weswegen bestimmte
  • 6:52 - 6:57
    Leute System Ingenieur werden sollten.
    Jedes System betrifft direkt oder indirekt
  • 6:57 - 7:02
    Menschen. Das kann sein, dass die Menschen
    direkt den Service nutzen, weil es halt
  • 7:02 - 7:06
    Gmail ist oder Facebook und der Menschen
    direkt damit interagieren. Aber auch
  • 7:06 - 7:11
    Systeme, die jetzt für die
    Supermarktbelieferung oder den Bus-
  • 7:11 - 7:16
    Fahrplan zuständig sind, haben direkte
    oder indirekte Auswirkungen auf die
  • 7:16 - 7:21
    Gesellschaft und auf Menschen um uns
    herum. Insofern ist da eine große
  • 7:21 - 7:29
    Verantwortung, diese Systeme zu betreiben,
    je nach System. Und kein System ist
  • 7:29 - 7:33
    ethisch komplett neutral. Systeme sind
    immer Ausdruck von bestimmten Willen, von
  • 7:33 - 7:40
    Menschen, die irgendwas erreichen wollen,
    bestimmte Ziele haben. Diese Ziele sind
  • 7:40 - 7:46
    entweder gut oder schlecht oder halt
    eigennützig oder altruistisch, haben aber
  • 7:46 - 7:51
    auf jeden Fall bestimmte ethische
    Qualität. Und die Systeme machen nur, was
  • 7:51 - 7:56
    System Ingenieure ihnen sagen, das ist
    wichtig zu erkennen. Die Leute, die das
  • 7:56 - 8:01
    System besitzen, die dafür das Geld
    ausgegeben haben, die können dem System
  • 8:01 - 8:06
    schlussendlich nicht sagen, was es zu tun
    hat. Das kann nur der Mensch, der sich
  • 8:06 - 8:11
    wirklich mit der Technologie auskennt. Das ist der
    System Ingenieur. System Ingenieure machen
  • 8:11 - 8:16
    hoffentlich nicht alles, was man ihnen
    sagt. Weil Systeme so mächtig sind, so
  • 8:16 - 8:23
    viel Einfluss auf Menschen haben, ist es
    wichtig, dass die Leute, die
  • 8:23 - 8:28
    schlussendlich sagen, was das System zu
    machen hat und was nicht, schlaue und
  • 8:28 - 8:32
    nette Menschen sind, die sich über
    Gesellschaft Gedanken machen usw.. Man
  • 8:32 - 8:36
    darf das halt nicht irgendwelchen
    Langweilern und Spießern überlassen, das
  • 8:36 - 8:44
    ganze Thema. Die DAP Bewegung in Jamaika
    hat schon vor langer Zeit rausgefunden:
  • 8:44 - 8:52
    "The only good system is a sound system",
    und das, denke ich, sollte als Warnung für
  • 8:52 - 9:02
    alle System Ingenieure gelten. So viel zum
    ersten Teil. Wie gesagt, es gibt da vier,
  • 9:02 - 9:06
    meiner Meinung nach wichtige Gründe,
    weswegen ein System Ingenieur so wichtig
  • 9:06 - 9:12
    ist: Zur eigenen Jobsicherheit ist das
    sehr hilfreich. Es gibt dir ein
  • 9:12 - 9:18
    erstaunliches Maß an Autonomie. Es ist
    notwendig, um deine Daten zu schützen,
  • 9:18 - 9:24
    deine Nutzerdaten zu schützen. Und es hat
    eine ethische Komponente, weil man nicht
  • 9:24 - 9:32
    irgendwelche Leute an den Maschinen sitzen
    lassen will, schlussendlich. Dann kommen
  • 9:32 - 9:38
    wir zu Teil 2. Wie wird man System
    Ingenieur? Es ist eine komplexe Welt und
  • 9:38 - 9:42
    es gibt sehr viel Technologie, sehr viele
    Stacks, verschiedene Hardware und
  • 9:42 - 9:48
    Softwaresysteme und Dienste und Anbieter.
    Und es ist schon sehr, sehr schwer, das zu
  • 9:48 - 9:55
    navigieren. Und die Idee ist: Mach so viel
    wie möglich selbst, mach es dir dabei
  • 9:55 - 10:02
    nicht zu einfach und lerne die Kultur der
    entsprechenden Software. Was ich damit
  • 10:02 - 10:11
    meine: Du solltest alle Dienste... also in
    deinem Leben benutzt du eine ganze Menge
  • 10:11 - 10:16
    Dienste schon, sowieso. Du hast eine
    Mailadresse wahrscheinlich, du benutzt ein
  • 10:16 - 10:20
    oder mehrere Chat-Services du
    hast vielleicht eine eigene Website und
  • 10:20 - 10:25
    nutzt vielleicht sowas wie GitHub oder
    GitLab, um dein SourceCode mit anderen
  • 10:25 - 10:31
    Menschen zu teilen. Und als System
    Ingenieur will man das eigentlich alles
  • 10:31 - 10:37
    selber machen. Wenn man selber die Dienste
    betreibt, die man auch benutzt, soviel das
  • 10:37 - 10:45
    möglich ist, hat man automatisch in seinem
    Leben die Infrastruktur und die
  • 10:45 - 10:53
    Kenntnisse, die einem zum System Ingenieur
    machen. D. h. das Ziel sollte sein, wenn
  • 10:53 - 10:58
    du System Ingenieur werden willst, das
    Ziel sollte sein, alle Dienste, die du
  • 10:58 - 11:04
    nutzt, so viel wie möglich, selber zu
    betreiben. Und das kann man heutzutage
  • 11:04 - 11:08
    sehr gut machen, es gibt sehr viele schöne
    kleine Single Board Computers - Raspberry
  • 11:08 - 11:14
    PI kennt ihr alle. Es gibt von PC Engines
    die APU Serie, ist auch nicht viel größer.
  • 11:14 - 11:22
    Das kostet auch alles nicht so viel Geld.
    Das sind Systeme, Computer, mit denen man
  • 11:22 - 11:27
    schon sehr viel machen kann. Was dann auch
    gar nicht so anders ist, als wie das im
  • 11:27 - 11:35
    Datenzentren für für globale Infrastruktur
    auch aussieht. Also was ich meine ist:
  • 11:35 - 11:40
    Wenn du deine eigene Website haben willst,
    hast du ja verschiedene Optionen. Du
  • 11:40 - 11:44
    kannst entweder dir eine Website bei
    WordPress klicken und dann lernst du halt
  • 11:44 - 11:50
    WordPress, sonst nicht viel. Du kannst
    aber auch dir ein Cloudserver klicken, bei
  • 11:50 - 11:54
    Amazon oder DigitalOcean, vorkonfiguriert.
    Da ist dann der Webserver schon dabei und
  • 11:54 - 11:59
    die Datenbank und die Zertifikate
    funktionieren schon und alles. Das ist
  • 11:59 - 12:02
    schon ein bisschen besser als WordPress,
    weil dann lernst du immer noch, wie du
  • 12:02 - 12:07
    dich auf diesen Server connecten kannst,
    mit SSH, und du lernst ein bisschen was
  • 12:07 - 12:11
    über die Konfiguration, weil du ja z.B.
    den Namen, den Inhalt einer Website
  • 12:11 - 12:17
    durchaus noch anpassen musst. Aber das
    meiste wurde halt schon fertig gemacht. Du
  • 12:17 - 12:24
    kannst deswegen auch einfach den Raspberry
    PI kaufen, darauf Linux installieren und
  • 12:24 - 12:29
    dann dieses Linux so konfigurieren, dass
    dein Website drauf läuft. Das heißt, du
  • 12:29 - 12:35
    installierst dann... musst erst einmal
    verstehen, wie du Linux oft dem
  • 12:35 - 12:39
    Raspberry Pi installierst. Dann musst du
    verstehen, wie du dich überhaupt da drauf
  • 12:39 - 12:43
    verbindest. Und dann musst du den
    Webserver und die Zertifikate und die
  • 12:43 - 12:47
    Datenbank alles installieren und
    konfigurieren. Das ist natürlich deutlich
  • 12:47 - 12:51
    mehr Arbeit. Aber wenn du das gemacht
    hast, dann läuft dein Webserver auf deinem
  • 12:51 - 12:56
    Raspberry PI. Das heißt deine eigene
    Infrastruktur. Und du hast auch
  • 12:56 - 13:02
    verstanden, wie du das nochmal machen
    kannst. Oder anderes Beispiel. Jeder hat
  • 13:02 - 13:09
    ja ein Home Router zu Hause, der über DSL
    im Internet hängt und über den sich dann
  • 13:09 - 13:13
    alle deine Telefone und Fernseher und
    Laptops ins Internet verbinden. Und da
  • 13:13 - 13:18
    gibt es auch wieder verschiedene Optionen.
    Du kannst dir entweder eine Fritzbox
  • 13:18 - 13:24
    kaufen und dann die Fritzbox-Software
    benutzen und dann kannst du halt Fritzbox.
  • 13:24 - 13:27
    Das ist auch nicht schlecht, das ist alles
    recht stabil gemacht und bisschen was
  • 13:27 - 13:32
    lernt man ja schon noch übers Netzwerk,
    wenn man sich damit beschäftigt. Man kann
  • 13:32 - 13:37
    allerdings auch sagen, man installiert
    OpenWRT auf der Fritzbox. OpenWRT ist ein
  • 13:37 - 13:44
    Open Source Netzwerk Stack, der für solche
    Home Router entwickelt ist. Wenn man das
  • 13:44 - 13:50
    macht, lernt man OpenWRT und nicht die
    Fritzbox. Und ebenfalls eine Menge über
  • 13:50 - 13:55
    TCP/IP Netzwerke. Und das hat dann den
    Vorteil, dass OpenWRT auch auf anderer
  • 13:55 - 13:59
    Hardware läuft, nicht nur auf Fritzbox,
    sondern auch auf LinkSys oder Netgear oder
  • 13:59 - 14:04
    anderen Routern. Ist halt Open-Source-
    Software. Das heißt, du kannst es auch in
  • 14:04 - 14:16
    zukünftigen Projekten kommerziell oder für
    gemeinnützige Sachen verwenden. Oder du
  • 14:16 - 14:21
    kaufst dir einen dieser PC Engine APU2 und
    installierst da BSD drauf und
  • 14:21 - 14:26
    konfigurierst dein Netzwerk einfach
    selber. Dann lernst du halt, wie du dich
  • 14:26 - 14:31
    überhaupt mit der seriellen Konsole auf
    die APU connectest. Weil die haben keinen
  • 14:31 - 14:36
    Monitor und keine Tastatur. Du lernst, wie
    du BSD installierst. Du lernst, wie du
  • 14:36 - 14:41
    Interfaces konfiguriert ist und ein Wifi
    Access Point. Du lernst, wie die Firewall
  • 14:41 - 14:46
    funktioniert und dein DHCP-Server und dein
    DNS Server und auch noch den ganzen Kram
  • 14:46 - 14:52
    über Netzwerk, d.h. auch wieder nicht so
    einfach wie die Fritzbox. Dauert deutlich
  • 14:52 - 14:57
    länger. Aber wenn du das machst und danach
    betreibst und auch am Laufen hältst, dann
  • 14:57 - 15:01
    haste halt eine ganze Menge Sachen
    gelernt, die wohl über die Fritzbox nie
  • 15:01 - 15:05
    hättest lernen müssen, weil das alles
    schon automatisch von Hause aus
  • 15:05 - 15:14
    funktioniert. Der zweite wichtige Punkt
    ist: Mach es dir nicht zu einfach. Wenn du
  • 15:14 - 15:18
    irgendwas konfigurierst, nicht immer den
    einfachsten Weg wählen, sondern den Weg,
  • 15:18 - 15:24
    wo du am meisten lernst und verstehst. Das
    heißt spezifisch: Text ist immer besser.
  • 15:24 - 15:28
    Benutz die Kommandozeile statt dem
    grafischen Benutzerinterface, weil das
  • 15:28 - 15:33
    später die Automatisierung erleichtert.
    Und die Kommandozeile hat auch viel mehr
  • 15:33 - 15:38
    Optionen als die GUI meistens. Das ist
    auch einfacher, in der Kommandozeile
  • 15:38 - 15:44
    Fehlermeldungen zu sehen und die dann zu
    googeln. Und Web-GUIs sind generell...
  • 15:44 - 15:48
    gehen auch sehr häufig kaputt, irgendwann
    ist dann die Java Version out of date und
  • 15:48 - 15:55
    dann funktioniert die Web GUI gar nicht
    mehr. Eine weitere Challenge wäre: Wenn du
  • 15:55 - 15:59
    einen Raspberry PI auf dem Tisch stehen
    hast, versuch den einfach ohne Tastatur
  • 15:59 - 16:04
    und Monitor zu betreiben, sondern einfach
    nur über Text. Über die serielle Konsole
  • 16:04 - 16:11
    oder über SSH. Aber halt einfach mal so
    tun, als hättest du gar kein Tastatur und
  • 16:11 - 16:16
    Bildschirm für den Raspberry PI. Das ist
    dann so ähnlich, wie wenn der schon im
  • 16:16 - 16:22
    Datencenter steht. Andere Sache sind
    Config files. Viel Software kannst du
  • 16:22 - 16:27
    einfach ohne viel zu machen installieren,
    weil es Konfigurationsassistenten gibt.
  • 16:27 - 16:32
    Man wird dann immer gefragt oder
    aufgefordert, einfach eine Datei aus dem
  • 16:32 - 16:37
    Internet zu laden, die dann direkt mit
    Bash auszuführen und danach ist dein Jitsi
  • 16:37 - 16:43
    Server fertig konfiguriert oder so. Da
    lernst du aber auch nichts bei. Guck dir
  • 16:43 - 16:48
    lieber die Config-Files an, selber, und
    setzt da die Optionen, die du willst. Das
  • 16:48 - 16:54
    erleichtert dir die Wiederverwendung. Wenn
    du einmal ein Config File verstanden hast,
  • 16:54 - 16:59
    kannst du dasselbe als Vorlage nehmen für
    alle zukünftigen Projekte, wo du dieselbe
  • 16:59 - 17:03
    Komponente wieder brauchst. Config files
    haben auch wieder deutlich mehr Optionen
  • 17:03 - 17:08
    als solche Konfigurationsassistenten. Das
    heißt, du kannst viel mehr tweaken, viel
  • 17:08 - 17:11
    mehr customizen und ebenfalls wieder
    einfacher da auf Google oder Stack
  • 17:11 - 17:17
    Overflow Beispiele für zu finden, weil du
    halt nach den Texten im Config file suchen
  • 17:17 - 17:26
    kannst. Und wenn du das alles so machst,
    wenn du die Kommandozeile benutzt und
  • 17:26 - 17:32
    Config files, wirst du feststellen, dass
    manche Sachen dauern und manche Sachen
  • 17:32 - 17:36
    gehen relativ schnell. Und das Ziel sollte
    immerzu immer sein, dass du alles
  • 17:36 - 17:41
    automatisiert, was zu viel Zeit kostet
    oder zu viel Aufmerksamkeit. Das heißt, du
  • 17:41 - 17:45
    solltest die Kommandos, die du machst,
    solltest du versuchen, zu skripten. Und es
  • 17:45 - 17:51
    gibt auch Toolings, so z.B. Ansible und
    Saltstack, das dir dabei hilft. Du willst
  • 17:51 - 17:55
    prinzipiell vermeiden, dass du dieselbe
    Sache immer wieder selber händisch machen
  • 17:55 - 18:00
    musst. Du willst prinzipiell alles nur
    einmal machen und danach ist es
  • 18:00 - 18:04
    automatisiert und du kannst es, ohne dich
    darum zu kümmern, jederzeit nochmal
  • 18:04 - 18:10
    ausführen. Genauso sollte es dir wichtig
    sein, dass du skalieren kannst, dass es
  • 18:10 - 18:14
    egal ist, ob du einen Computer hast oder
    ganz viele, auf der deine Website laufen
  • 18:14 - 18:19
    soll oder egal ist, ob du einen Benutzer
    hast oder ganz viele, die da Zugriff haben
  • 18:19 - 18:24
    sollen. Das ist jetzt erst einmal, wenn du
    deine eigenen Dienste für dich selber
  • 18:24 - 18:29
    betreibst, nicht notwendig, da ist die
    Automatisierung eher hinderlich, weil es
  • 18:29 - 18:32
    geht schneller, das einfach einmal selbst
    zu machen und deinen eigenen Nutzer für
  • 18:32 - 18:36
    dich selbst anzulegen , auf deinem eigenen
    Raspberry PI, das geht schneller, wenn du
  • 18:36 - 18:40
    es nicht automatisch machst und nicht
    skalierbar. Aber wenn du das alles von
  • 18:40 - 18:46
    Anfang an schon auf Automatisierung und
    Skalierung auslegst, dann kannst du halt
  • 18:46 - 18:55
    auch ohne weiteres was für andere Menschen
    machen mit anderen Systemen später. Der
  • 18:55 - 19:01
    dritte wichtige Punkt ist eine Erkenntnis,
    die mir leider viel zu spät gekommen ist.
  • 19:01 - 19:05
    Das ist etwas, was ich viel lieber früher
    verstanden hätte, weil es doch sehr viel
  • 19:05 - 19:11
    hilft. Es gibt sehr viel Software,
    erstaunlich viele Textstacks, Zertifikat
  • 19:11 - 19:17
    Authorities und Monitoring Systeme und
    Datenbanken und Betriebssysteme,
  • 19:17 - 19:24
    Hypervisors und Webservers, verschiedene
    Arten von Tooling und Containerisation. Das ist
  • 19:24 - 19:28
    alles sehr verwirrend, aber es ist so
    wichtig zu erkennen: All diese Software
  • 19:28 - 19:33
    ist von Menschen, Gruppen von Menschen
    geschaffen, und diese Gruppen von Menschen
  • 19:33 - 19:38
    haben ihre eigene Kultur und ihre eigene
    Sprache, d.h. sie haben spezifische Art
  • 19:38 - 19:43
    und Weise, wie sie abstrakte Konzepte
    wählen, und sie haben eine spezifische
  • 19:43 - 19:48
    Wahl von Namen in ihrem Projekt und
    natürlich eine unterschiedliche Art von
  • 19:48 - 19:55
    Syntax, weil die Raute bei Python etwas
    anderes ist als die Raute bei C++. Und
  • 19:55 - 19:59
    wenn man jetzt die Sprache und die Kultur
    versteht, dann versteht man die Software
  • 19:59 - 20:10
    dahinter deutlich einfacher. Also z.B.
    jede Komponente, jedes Betriebssystem,
  • 20:10 - 20:15
    OpenBSD oder Ubuntu oder Tooling wie
    Docker oder Git oder Ansible oder halt
  • 20:15 - 20:21
    auch sowas der TCP/IP Standard, haben alle
    ihr eigenes Vokabular, ihre eigene
  • 20:21 - 20:29
    Terminologie, mit der sie daherkommen. Und
    die Wörter sind begrenzt. Es gibt nicht so
  • 20:29 - 20:36
    viel verschiedene Wörter im Englischen,
    dass jedes Tool seinen eigenen Wörter hat,
  • 20:36 - 20:43
    die sonst nirgends verwendet wurden. Das
    Problem ist: Manchmal benutzen die Tools
  • 20:43 - 20:47
    dieselben Wörter und meinen auch
    prinzipiell oder bedeuten auch prinzipiell
  • 20:47 - 20:51
    dasselbe. Manchmal benutzen sie
    unterschiedliche Wörter. Prinzipiell aber
  • 20:51 - 20:55
    für dieselbe Sache. Und manchmal benutzen
    sie auch dasselbe Wort, meinen aber
  • 20:55 - 21:01
    komplett unterschiedliche Sachen damit.
    Also z.B. Docker pull ist schon dasselbe
  • 21:01 - 21:07
    wie git pull. Du ziehst dir halt ein
    Docker Image oder ein Git Repository
  • 21:07 - 21:12
    update von dem Server, wo du das
    ursprünglich her hast - oder git tags und
  • 21:12 - 21:18
    docker tags sind prinzipiell dasselbe. Du
    machst halt einen Namen, du gibt's einen
  • 21:18 - 21:24
    Namen für einen Docker Image Layer oder
    ein Git Commit, einen menschen-lesbaren
  • 21:24 - 21:29
    Namen. Das ist schon vergleichbar. Ansible
    tags wiederum sind etwas komplett anderes,
  • 21:29 - 21:33
    das hat überhaupt nichts damit zu tun, das
    sind eher sowas wie Gruppen oder Rollen,
  • 21:33 - 21:40
    die du in Ansible als Tag beschreibst. Hat
    aber denselben Namen wie docker tag und
  • 21:40 - 21:47
    git tag, deswegen recht verwirrend.
    Anderes Beispiel ist die TCP/IP. Gibt's
  • 21:47 - 21:52
    das Konzept von einem Port als Teil der
    Netzwerk Adresse einer TCP Verbindung. Das
  • 21:52 - 21:58
    hat aber nichts mit einem OpenBSD Port zu
    tun. Ein OpenBSD Port ist eher sowas wie
  • 21:58 - 22:04
    ein Ubuntu Package. Heißt aber nicht
    Package, sondern Port. Aber Port ist nicht
  • 22:04 - 22:08
    dasselbe wie bei TCP/IP. Insofern alles
    sehr verwirrend und die beste Art und
  • 22:08 - 22:13
    Weise, das zu navigieren, meiner Meinung
    nach, ist zu verstehen, dass das alles
  • 22:13 - 22:18
    Gruppen von Menschen sind und innerhalb
    dieser Kultur Port dann was anderes
  • 22:18 - 22:21
    bedeutet, als in der anderen Kultur und
    uns sehr viel hilft zu verstehen, aus
  • 22:21 - 22:26
    welcher Kultur Menschen kommen, um zu
    verstehen, was Sie jetzt gerade meinen,
  • 22:26 - 22:35
    wenn Sie Port sagen. Das waren meine drei
    Vorschläge, wie man generell es angehen
  • 22:35 - 22:40
    sollte, wenn man System Ingenieur werden
    will. Man sollte seine eigenen Dienste
  • 22:40 - 22:44
    hosten und möglichst viel davon selber
    machen. Man sollte es sich nicht so
  • 22:44 - 22:49
    einfach machen, sondern halt alles
    automatisieren und skalieren. Und man
  • 22:49 - 22:54
    sollte sich mit der Kultur beschäftigen,
    damit man einfacher versteht und zuordnen
  • 22:54 - 23:02
    kann, was einzelne Projekte meinen. Aber
    wenn man das alles macht, dann kommt man
  • 23:02 - 23:05
    auch, dann ist man eigentlich schon fast
    da. Wenn dein Website auf Raspberry Pi
  • 23:05 - 23:10
    läuft und du deine Website automatisch auf
    viele verschiedene, mehrere Raspberry Pis
  • 23:10 - 23:15
    ausrollen kannst, dann ist das nicht so
    viel anders, als das im Datencenter auch
  • 23:15 - 23:20
    läuft, da läuft auch nur Unix. Und wenn
    das Tooling stimmt, wenn deine Scripte
  • 23:20 - 23:26
    stimmen und deine Prozesse, dann ist der
    Vorgang, das auf RaspberryPi zu machen,
  • 23:26 - 23:30
    sehr ähnlich zu dem, wie du das halt in
    einem Datencenter machst. Egal ob es dann
  • 23:30 - 23:35
    ein Server ist oder viele oder ein Rack
    oder viele. Das ist dasselbe Problem wie
  • 23:35 - 23:41
    von einem auf mehrere Raspberry Pis zu
    gehen. Das ist alles nur Unix und was man
  • 23:41 - 23:48
    zu Hause mit Raspberry PI macht oder mit
    APU, kann man sehr gut verwenden -
  • 23:48 - 23:59
    dieselben Skills, dieselben Techniken - um
    Datencenter-Server zu betreuen. Soviel zu
  • 23:59 - 24:04
    meinen Talk. Wir machen jetzt glaub ich
    noch eine kurze Fragerunde. Dankesehr.
  • 24:07 - 24:12
    Herald: Hi Folkert, schön, dich hier quasi
    live im Studio begrüßen zu können. Vielen
  • 24:12 - 24:16
    Dank für deinen Vortrag. Da hab ich ja
    gleich fast selbst Lust gekriegt, auch
  • 24:16 - 24:20
    noch Systemingenieurin zu werden. Was
    denkst du denn? Was braucht man da so für
  • 24:20 - 24:27
    Fähigkeiten, Kenntnisse, Interessen?
    Folkert: Gute Frage, war ich nicht darauf
  • 24:27 - 24:32
    vorbereitet. Ich würde prinzipiell sagen,
    Spaß und Faszination an Computern hilft
  • 24:32 - 24:39
    natürlich. Das ist aber für viele andere
    Sachen auch der Fall. Bei mir war es eher
  • 24:39 - 24:44
    so, ich bin da auch automatisch
    reingekommen, weil ich halt immer ein
  • 24:44 - 24:49
    Computer vor mir hatte, mit dem es dann
    irgendwas zu machen gab. Also auch wenn
  • 24:49 - 24:52
    ich mich über irgendetwas anderes
    informieren wollte oder irgendetwas
  • 24:52 - 24:55
    anderes machen wollte, war immer der
    Computer noch dazwischen, zwischen mir und
  • 24:55 - 24:58
    dem Ding. Und dann hab ich erstmal mich
    immer um den Computer gekümmert und den er
  • 24:58 - 25:01
    erst mal richtig konfiguriert, dass er
    genau das macht, was man will. Insofern
  • 25:01 - 25:06
    ist es weniger eine Fähigkeit als vielmehr
    die Unfähigkeit, den Computer zu
  • 25:06 - 25:10
    vergessen, sondern halt immer das
    Bedürfnis, da immer weiter weiter zu
  • 25:10 - 25:13
    drehen und alles noch ein bisschen
    besser, noch ein bisschen idealer zu
  • 25:13 - 25:19
    machen, die am meisten hilft, denke ich.
    H: Verstehe. Da gibt's direkt auch
  • 25:19 - 25:23
    eine Anschlussfrage, von unseren
    ZuschauerInnen. Wie geht man denn wohl am
  • 25:23 - 25:26
    besten tiefer in die Materie, wenn man
    sich schon so ein bisschen mit Sachen
  • 25:26 - 25:31
    beschäftigt hat? Was ist dann wohl ein
    guter Ansatz, um da ein bisschen tiefer
  • 25:31 - 25:37
    einzusteigen dann? F: Gute Frage, also
    prinzipiell immer Leute, andere Leute.
  • 25:37 - 25:41
    Hoffentlich. Also idealerweise Leute im
    selben Alter mit demselben
  • 25:41 - 25:44
    Erfahrungsstand, die also quasi auf
    demselben Level sind, mit denen man dann
  • 25:44 - 25:50
    gegenseitig lernt und fordert und so. Also
    generell eine Gruppe zu finden, die
  • 25:50 - 25:53
    dieselben Interessen hat, ist denke ich
    das Wichtigste. Das macht dann meistens
  • 25:53 - 25:58
    Spaß und bringt auch am meisten und dafür
    ist natürlich der Remote Chaos Congress
  • 25:58 - 26:03
    eine sehr gute Sache oder der Chaos
    Treff, der CCC bei euch in der Nähe
  • 26:03 - 26:07
    oder, was auch immer, der Hackerspace,
    aber generell halt ähnlich gesinnte
  • 26:07 - 26:12
    Menschen, die da auch die genau dieselben
    Interessen haben und auf dem selben Level
  • 26:12 - 26:15
    sind, dass man zusammen lernt. Und
    natürlich dann auch noch genug Leute, die
  • 26:15 - 26:20
    das auch schon alles ein bisschen länger
    machen, die ebenfalls z.B. auf dem
  • 26:20 - 26:24
    Kongress ansprechbar und aufzufinden sind
    und die sich auch, denke ich, immer
  • 26:24 - 26:28
    freuen, Fragen zu beantworten, gerade von
    jüngeren Leuten, die vielleicht gern auch
  • 26:28 - 26:34
    dieselben Sachen lernen würden.
    H: Dann haben wir noch eine Wording-
  • 26:34 - 26:39
    Frage: Ist Software-IngenieurIn das
    gleiche wie DevOps oder gibt es da noch
  • 26:39 - 26:43
    Unterschiede?
    F: Gute Frage. Das DevOps hab ich
  • 26:43 - 26:48
    und Full Stack Engineer - oder Full Stack
    Developer, gibts ja beides - sind beide in
  • 26:48 - 26:53
    letzter Zeit... sieht man die häufiger in
    irgendwelchen Job anzeigen? Prinzipiell
  • 26:53 - 27:00
    dasselbe, aber DevOps ist ein bisschen...
    also DevOps, das sind meiner subjektiven
  • 27:00 - 27:03
    Auffassung nach auch immer Leute, die dann
    gleichzeitig noch die Website
  • 27:03 - 27:06
    programmieren, aber trotzdem irgendwie für
    die Server-Konfiguration zuständig sind.
  • 27:06 - 27:10
    Das heißt, du muss halt programmieren und
    administrieren gleichzeitig. Das sind aber
  • 27:10 - 27:14
    eigentlich ganz unterschiedliche Sachen.
    Insofern würde ich mich selber nicht als
  • 27:14 - 27:18
    DevOps bezeichnen. Auf der anderen Seite
    könnte ich jetzt auch jederzeit
  • 27:18 - 27:22
    irgendeinem Jobangebot, wo DevOps drauf
    steht, mich einfach melden, weil die
  • 27:22 - 27:26
    Hälfte von dem Job auf jeden Fall
    irgendwie mit System Engineering zu tun
  • 27:26 - 27:30
    hat. Insofern: Kommt immer drauf an, wer
    das Wort wie verwendet. Meistens ist es
  • 27:30 - 27:34
    nur eine Ausrede vom zukünftigen
    Arbeitgeber, dass sie halt nur eine Person
  • 27:34 - 27:38
    bezahlen wollen für zwei oder drei Jobs.
    Deswegen nennen sie das dann DevOps oder
  • 27:38 - 27:41
    FullStack.
    H: Das klingt nicht so richtig
  • 27:41 - 27:45
    attraktiv. Zum Job-Einstieg gibt's auch
    noch eine Frage: Hast du Tipps, wie man
  • 27:45 - 27:50
    das mit Praktika am besten angeht? Wen man
    da wo am besten anquatscht? Irgendwelche
  • 27:50 - 27:54
    Erfolgstipps?
    F: Nee, leider, leider nichts
  • 27:54 - 27:57
    Konkretes, aber ich sag mal, das ist eine
    gute Frage, die man vielleicht auch im
  • 27:57 - 28:01
    Rahmen des Kongresses nochmal irgendwie
    klären kann, weil es in der Tat auch in
  • 28:01 - 28:05
    meinem direkten Freundeskreis und bei
    Wikipaka genug Leute gibt, die sehr viel
  • 28:05 - 28:09
    Spaß an sowas haben und auch die
    Infrastruktur haben, wo man dann Praktikas
  • 28:09 - 28:12
    anbieten könnte, ohne jetzt etwas
    versprechen zu wollen. Aber das ist schon
  • 28:12 - 28:16
    da. Da arbeiten Leute schon dran. Insofern
    am besten mit Wikipaka in Verbindung
  • 28:16 - 28:21
    setzen, würde ich sagen. Oder halt mich
    ansprechen oder irgendwen auf dem
  • 28:21 - 28:24
    Kongress.
    H: Vielleicht ja bei uns in der 2D
  • 28:24 - 28:28
    Welt. Wir haben ja auch die WikipakaWG
    abgebildet. Vielleicht findet man dich da
  • 28:28 - 28:30
    ja nochmal.
    F: Ja, ich werd auf jeden Fall da
  • 28:30 - 28:34
    auch rumhängen.
    H: Ich hab noch eine Frage aus dem
  • 28:34 - 28:39
    Publikum und ich hoffe, dass ich das jetzt
    richtig ausspreche. Was hältst du von
  • 28:39 - 28:43
    Kubernetes und Konsorten? Ist das die
    Zukunft oder eher sowas mittelfristig
  • 28:43 - 28:47
    gehyptes?
    F: Das kann durchaus beides
  • 28:47 - 28:52
    gleichzeitig sein. Also generell, also
    Containerization ist auf jeden Fall eine
  • 28:52 - 28:57
    praktische Sache, das sind ja prinzipiell
    ein ähnliches Konzept wie Jails, also
  • 28:57 - 29:02
    Chroot-Jails unter Linux oder Jails unter
    BSD. Und Container machen das ganze
  • 29:02 - 29:07
    Konzept noch ein bisschen einfacher.
    Insofern das bleibt auf jeden Fall. Ob das
  • 29:07 - 29:12
    jetzt Docker ist oder Kubernetes, wird man
    sehen. Ich hoffe eher auf Kubernetes.
  • 29:12 - 29:17
    Generell ist diese Technologie halt das
    einzige, wie man wirklich so Scharen von
  • 29:17 - 29:22
    Microservices über verschiedene Computer
    einfach deployen kann. Also wenn ihr jetzt
  • 29:22 - 29:27
    nicht Erlang programmiert oder so, sondern
    halt so einen typischen Linux und nginx
  • 29:27 - 29:32
    und LAMP und PHP und Python Stack hat,
    dann braucht man schon irgendein
  • 29:32 - 29:38
    Containersystem, um mehrere Services, die
    zueinander abhängig sind, zu deployen.
  • 29:38 - 29:42
    Insofern sollte man sich Container auf
    jeden Fall anschauen. Aber halt vielleicht
  • 29:42 - 29:45
    nicht nur Docker, sondern Kubernetes auch
    auf jeden Fall.
  • 29:45 - 29:52
    H: Eine Frage habe ich noch. Was
    hältst du davon, sich alle RFCs
  • 29:52 - 29:55
    runterzuladen und einfach mal drauf
    loszulernen?
  • 29:55 - 30:00
    F: Das hätte ich eigentlich sagen
    wollen, das ist eine gute Frage, danke! Da
  • 30:00 - 30:03
    hätte ich fast im Vortrag eine extra Folie
    für gemacht. Das Schöne an der Technologie
  • 30:03 - 30:07
    ist: A, es ist alles OpenSource oder sehr
    sehr sehr sehr viel. Das heißt, man kann
  • 30:07 - 30:11
    den Source Code durchlesen und die
    Kommentare und so. Und die Protokolle sind
  • 30:11 - 30:15
    halt per Definition offen. Also das
    allermeiste. Und in der Tat gibt's das bei
  • 30:15 - 30:20
    IETF als RFC im schönen Text Format zum
    runterladen und durchlesen und das hab ich
  • 30:20 - 30:24
    auch gemacht irgendwann. Nicht als erstes.
    Dann ist es doch sehr verwirrend und
  • 30:24 - 30:28
    einschüchternd. Aber irgendwann ist man
    auf einem Level, wo man keine Bücher mehr
  • 30:28 - 30:31
    lesen will, sondern halt direkt die
    Spezifikationen, wo das alles herkommt.
  • 30:31 - 30:35
    Und da das... vielleicht nicht alle lesen,
    sind ein bisschen viele mittlerweile aber
  • 30:35 - 30:39
    so ein paar, also IPv4 und so. Auf jeden
    Fall zu empfehlen. Das muss man mal
  • 30:39 - 30:48
    gemacht haben. H: Okay. Ich habe jetzt aus
    dem Publikum keine weiteren Fragen und ich
  • 30:48 - 30:51
    hab auch keine mehr - meine Frage hast du
    schon beantwortet. Es gibt aber die
  • 30:51 - 30:57
    Möglichkeit, wenn es noch weitere Fragen
    gibt, das auch noch in einem weiteren
  • 30:57 - 31:01
    BigBlueButton mit dir zu besprechen, falls
    man dich nicht in der 2D Welt suchen
  • 31:01 - 31:06
    möchte. Da postet bestimmt mein Kollege
    Stefan gleich mal den Link für in den
  • 31:06 - 31:10
    Chat. Das heißt, alle, die jetzt noch
    Fragen haben, können die gerne da
  • 31:10 - 31:17
    loswerden. Und ich würde sagen, wir
    verabschieden uns hier. Danke Folkert.
  • 31:17 - 31:21
    F: Dankeschön! Danke auch, schönen
    Congress!
  • 31:21 - 31:24
    Abpspannmusik
  • 31:24 - 31:31
    Untertitel erstellt von c3subtitles.de
    im Jahr 2021. Mach mit und hilf uns!
Title:
#rC3 - Wie man zu[mr] System Ingenieur(in)? wird
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German
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