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El nacimiento del Estado Moderno en 15 minutos

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    Der moderne Staat entstand
    im 15. und 16. Jahrhundert
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    als die europäischen Könige die Krise
    des Feudalismus nutzten,
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    um ihre Macht und Herrschaft über
    ihre Ländereien zu zentralisieren.
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    Dies geschah durch Absprachen mit den
    Feudalherren,
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    um deren Ländereien im Tausch gegen
    Privilegien oder Eroberung ihrer Gebiete
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    durch blutige Kriege zu gewinnen.
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    Die Könige erhielten die Unterstützung der
    gerade entstandenen Bürgerlichen, die sich
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    von den Feudalherren loslösen wollten, um
    ihren Stand als Vasallen aufzuheben.
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    Die politische Karte Europas, die bisher
    einem bunten Mosaik glich,
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    dessen Umrisse instabil waren,
    sollte sich verändern.
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    Die Anzahl der unabhängigen Königreiche
    nahm allmählich ab
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    und die Grenzen begannen,
    sich zu festigen.
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    Dies war die Folge des Aufstiegs einer
    Reihe von Herrschern,
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    die ihr Mandat mit einem gewissen
    Nationalbewusstsein anders
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    unterhielten als ihre Vorgänger.
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    Ludwig XI. und Franz I. in Frankreich,
    die katholischen Könige in Spanien.
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    Und später Kaiser Karl V.
    und sein Sohn Philipp II.
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    Heinrich VII. und Heinrich VIII. in
    England, Christian I. von Dänemark
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    Kasimir IV. von Polen, Matthias Corvinus
    in Ungarn, Iwan III. in Russland.
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    Sie waren die Urheber des Auftretens der
    ersten Staaten mit modernem Zuschnitt.
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    Diese Könige regierten auf bestmögliche
    Art, um die Krone zu bewahren,
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    es gab eine gewisse natürliche Auslese,
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    die das Ergebnis beeinflusste.
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    Die schwächeren Monarchien verschwanden.
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    Die, die fortbestehen konnten, gründeten
    ein neues Regierungssystem, welches das
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    politische Leben in Europa in den drei
    folgenden Jahrhunderten prägen sollte.
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    Ein autoritätes System, welches die
    Historiker als
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    die Alte Ordnung bezeichneten.
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    Das Volk gehörte entweder zur
    privilegierten Klasse, Klerus und Adel,
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    oder zu den nicht Privilegierten, der
    Bourgeoisie oder dem einfachen Volk.
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    Was ging der Entstehung der modernen
    Staaten voraus?
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    Gegen Ende des Mittelalters befand sich
    Europa in einer immensen Krise
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    mit großen Hungersnöten.
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    Die schwarze Pest hat die Bevölkerung
    drastisch reduziert.
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    Das wirtschaftliche Ungleichgewicht
    beeinflusste alle Bereiche,
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    die Ketten zwischen Vasallen und Herren
    wurden instabil.
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    Ab dem 15. Jahrhundert nahm die Auswirkung
    der Krise jedoch allmählich ab.
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    Europa spürte langsam eine
    gewisse Erholung.
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    Die Eroberung Konstantinopels durch die
    Türken im Jahr 1453 bedeutete das Ende des
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    Oströmischen Reiches, eines der Daten, das
    von Historikern verwendet wird,
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    um den Beginn der Moderne anzusiedeln.
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    In Konstantinopel waren die Klassiker
    wohlbekannt: Platon, Seneca,
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    Herodot, Horaz usw.
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    Während des Mittelalters war in
    Europa vor allem Aristoteles bekannt,
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    und zudem war er bekannt durch
    arabische Übersetzungen.
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    Als die Gelehrten in Konstantinopel,
    die griechisch sprachen,
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    nach Europa flüchteten, viele von ihnen
    nach Florenz, brachten viele
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    nach dem Fall der Stadt das Wissen der
    Griechen und Römer mit.
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    Europa entdeckte die klassischen
    Philosophen neu.
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    Dies veränderte die europäische
    Mentalität radikal.
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    Im Mittelalter war den Europäer das Leben
    nach dem Tod übermäßig wichtig, sie
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    waren überzeugt, dass das irdische Leben
    die Vorbereitung auf das Ewige Leben sei.
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    Sie lebten in Gottesfurcht.
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    Während der Moderne befreite sich der
    Mensch von diesen Fesseln
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    er begann, die irdischen Freuden
    zu schätzen.
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    Das Dekameron von Bocaccio
    wurde zu einem Paradigma
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    der sexuellen Freiheit
    dieser Epoche.
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    Der Gotteszentrierung des Mittelalters
    wurde durch die Zentrierung
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    auf den Menschen abgelöst: Der Mensch als
    Zentrum des Universums.
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    Der Humanismus entstand als Reaktion
    auf die aristotelische Scholastik
  • 3:21 - 3:22
    des Mittelalters.
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    Einige Humanisten begannen, ihre eigene
    Zeit als Epoche des Lichts zu bezeichnen,
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    die die lange Nacht der Vergangenheit
    durchbrach.
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    Bocaccio und Petrach waren zwei Propheten
    der Zukunft.
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    Unter der Herrschaft der Medici wurde
    Florenz zur Wiege der Renaissance.
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    Zu einem neuen Athen.
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    Nach Florenz kamen der
    Architekt Brunelleschi,
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    der Architekt und Autor Alberti,
    der Bildhauer Donatello,
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    der Maler Raphael und zwei absolute Genies
    wie Michelangelo Buonarroti,
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    der die Bildhauerei, Malerei und
    Architektur beherrschte, und
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    Leonardo da Vinci, Maler, Architekt,
    Wissenschaftler, Erfinder, Musiker usw.
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    Die Renaissance entstand in Italien, sie
    brach mit der mittelalterlichen
  • 4:02 - 4:05
    Mentalität und bedeutete eine Umwälzung
    der Werte der klassischen Kultur.
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    Ein Gefallen am Leben, an der Schönheit
    des menschlichen Körpers.
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    Der Mensch der Renaissance befreite sich
    und wandte sich wieder dem klassischen
  • 4:12 - 4:14
    Griechenland und Rom zu.
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    Von Italien aus erreichten die Ideen der
    Renaissance schnell das übrige Europa.
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    Es entstand eine ästhetische Renaissance,
    diese neue Sichtweise zeigte sich
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    in der Kunst, aber auch in allen
    Bereichen des Wissens:
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    Wissenschaft, Philosophie, Politik.
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    Die Erfindung der Druckkunst im 15.
    Jahrhundert durch Johannes Gutenberg
  • 4:32 - 4:35
    führte zu einer Verbreitung aller
    Wissenszweige.
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    Diese Erfindung war entscheidend
    für die Anreicherung des Wissens.
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    Zweifelsohne stehen wir vor einem
    zweiten Schlüsseleinfluss des Wandels
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    in der Geschichte der Menschheit.
  • 4:43 - 4:47
    Die Fortschritte in Physik, Astronomie,
    Biologie, menschlicher Anatomie,
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    Chemie und Medizin verwandelten die
    mittelalterlichen Ansichten über
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    die Natur und legten die Grundsteine
    der modernen Wissenschaft.
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    Eine Revolution der Wissenschaft ereignete
    sich, angefangen mit Nicolas Kopernikus
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    und seiner heliozentrischen Theorie.
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    Später definierte ein Anhänger der Ideen
    Kopernikus', Johannes Kepler,
  • 5:03 - 5:06
    wie die elliptischen Laufbahnen aussahen,
    auf denen die Planeten
  • 5:06 - 5:08
    um die Sonne kreisen.
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    Fast fünf Jahrtausende lang wurde
    das geozentrische Modell der Erde
  • 5:11 - 5:14
    als Zentrum des Universums praktisch
    weltweit akzeptiert.
  • 5:14 - 5:18
    Das heliozentrische Modell, in dem sich
    die Erde und Planeten um die Sonne
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    bewegen, bedeutete eine echte Revolution,
    die das Fundament zum Erzittern brachte,
  • 5:23 - 5:25
    auf dem das gesamte Wissen
    aufbaute.
  • 5:25 - 5:28
    Die gewagte heliozentrische Hypothese
    prallte
  • 5:28 - 5:30
    auf die Heiligen Schriften.
  • 5:30 - 5:33
    Das Tribunal der Heiligen Inquisition
    untersuchte Galileo, weil er die
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    Annahmen von Kopernikus verteidigte,
    was ihm beinahe das Leben kostete.
  • 5:37 - 5:39
    Die wissenschaftliche Revolution gipfelte
    in Isaac Newton.
  • 5:39 - 5:43
    1687 veröffentlichte er sein
    wichtigstes Werk:
  • 5:43 - 5:45
    Mathematische Grundlagen
    der Naturphilosophie.
  • 5:45 - 5:48
    In diesem Werk legt er die Theorie
    der Schwerkraft dar,
  • 5:48 - 5:51
    inspiriert von einem Ereignis, das sich
    Jahre zuvor zugetragug als er
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    im Schatten eines Apfelbaums meditierte
    und eine Frucht vom Baum fiel.
  • 5:55 - 5:58
    Der Humanismus und die Erfindung des
    Buchdrucks waren die ersten Einflüsse
  • 5:58 - 6:01
    des Wandels, die das moderne Zeitalter
    begründeten und eine
  • 6:01 - 6:04
    wissenschaftliche Revolution mit sich
    brachten, die Renaissance.
  • 6:04 - 6:09
    Der dritte Einfluss war die Entdeckung
    Amerikas 1492.
  • 6:09 - 6:13
    Christopher Kolumbus fand in der Absicht,
    einen neuen Weg nach Indien zu finden,
  • 6:13 - 6:15
    einen neuen, unbekannten Kontinent
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    aus europäischer Sicht, Amerika.
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    So kam es zu der Begegnung zweier Welten,
    die sich isoliert voneinander
  • 6:20 - 6:22
    entwickelt hatten.
  • 6:22 - 6:25
    Eine Epoche der Eroberungen im Namen
    des katholischen Glaubens beginnt.
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    Eine kleine Gruppe von Spaniern hielt das
    Reich der Azteken in Schach,
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    mit Hernan Cortes ander Spitze.
    Die Spanier verbündeten sich
  • 6:32 - 6:36
    mit den lokalen Stämmen, die unter dem
    Joch des großen Montezuma standen.
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    Cortes brachte Pferde und überlegene
    Waffen mit, aber die mächtigste Waffe,
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    die seine Männer mitbrachten, war
    für das menschliche Auge unsichtbar,
  • 6:43 - 6:45
    die Pocken und andere Krankheiten.
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    Die Europäer waren bereits immun gegen
    diese Krankheitserreiger,
  • 6:48 - 6:50
    die Eingeborenen jedoch nicht.
  • 6:50 - 6:54
    Als Pizarro Peru erreichte, waren die
    Krankheiten schon in der Gegend
  • 6:54 - 6:56
    angekommen und hatten die Bevölkerung
    dezimiert.
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    Die Pocken waren tatsächlich die
    biologische Waffe, die Amerika eroberte.
  • 7:00 - 7:03
    Zunächst teilten die Spanier und
    Portugiesen die neue Welt
  • 7:03 - 7:05
    im Pakt von Tordesillas
    unter sich auf.
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    Die übrigen Nationen Europas
    wollten jedoch auch ein Stück vom Kuchen
  • 7:09 - 7:12
    und beteiligten sich später an der
    Eroberung.
  • 7:12 - 7:14
    Es kam zum Gold- und Silberfieber.
  • 7:14 - 7:18
    Dank der Reichtümer Amerikas wuchs
    ganz Europa immens,
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    neben Gold und Silber gab die Eroberung
    Anlass zur Importation neuer, in Europa
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    unbekannter landwirtschaftlicher Produkte
    wie Tomate, Mais, Kartoffel,
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    Kakao und Tabak, die eine große
    Auswirkung auf die europäische
  • 7:30 - 7:32
    Wirtschaft und Gebräuche hatten.
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    Die Handels- und Finanzbourgeoisie
    bereicherte sich am Merkantilismus
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    und der Expansion Europas nach
    der Ära der Entdeckungen.
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    Während der Moderne ereignet sich
  • 7:42 - 7:44
    ein Übergang
    vom Feudalismus zum Kapitalismus.
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    Die Eröffnung der Welt für die Europäer
    durch die Ära der Entdeckungen
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    hat die erste Weltwirtschaft zur Folge.
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    Die ersten Aktienbörsen entstehen in
    Amsterdam und London.
  • 7:55 - 7:59
    Die Börse in Amsterdam wurde 1602
    durch die Niederländische
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    Ostindien-Kompanie gegründet
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    und arbeitete mit Aktien und Wechseln,
    veröffnete wöchentlich einen Kurszettel,
  • 8:05 - 8:07
    auf den bei der Durchführung der
    Handelsaufträge
  • 8:07 - 8:09
    Bezug genommen wurde.
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    Die privilegierten Unternehmen übernahmen
    die monopolistische Kontrolle über Routen
  • 8:13 - 8:16
    und Produkte, die Klasse des Handels und
    der Finanzen erstarkte
  • 8:16 - 8:19
    mit der Geburt des modernen Staates.
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    Vor allem in solchen mit protestantischer
    Mentalität, wie wir noch sehen werden.
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    Der vierte Einfluss für den Wandel, der
    die Zukunft und die Fortschritte
  • 8:27 - 8:30
    der Epoche immens beeinflussen sollte,
    war die protestantische Reformation,
  • 8:30 - 8:33
    eingeleitet durch Luther.
    Gegen Ende des Mittelalters
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    kam es zu einer großen Krise der
    katholischen Kirche,
  • 8:37 - 8:39
    aufgrund vieler Anschuldigungen wegen
    Korruption der Geistlichen
  • 8:39 - 8:41
    und mangelnder religiöser Pietät.
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    Zur Finanzierung des Baus der
    St. Peterskirche in Rom,
  • 8:44 - 8:48
    wurde der Ablassverkauf ausgelöst.
    Der Ablass verzieh die Sünde nicht,
  • 8:48 - 8:52
    aber verringerte die Anzahl der Jahre, die
    der Sünder im Fegefeuer verbringen musste,
  • 8:52 - 8:55
    bevor er ins Himmelreich eintrat.
  • 8:55 - 8:58
    Die katholische Kirche begann, mit den
    Gefühlen der Gläubigen zu handeln.
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    1517 hängte ein deutscher Mönch, Martin
    Luther, ein Schreiben an die Kirchentür
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    des Palastes von Wittemberg, in dem er 95
    Thesen gegen die katholische Doktrin
  • 9:08 - 9:12
    des Ablasses darlegte. Diese heroische
    Tat war jedoch nicht ganz klar.
  • 9:12 - 9:17
    Es entstand eine Debatte, die die
    Christenheit aufwühlte.
  • 9:17 - 9:20
    Die Reaktion Roms ließ nicht auf sich
    warten, der Papst verurteilte die Thesen
  • 9:20 - 9:24
    Luthers aufs Schärfste, was kontra-
    produktiv war, da es die Bekanntheit
  • 9:24 - 9:27
    des Deutschen steigerte. Er
    stellte sich nicht nur gegen den Papst,
  • 9:27 - 9:31
    sondern gegen den gerade gekrönten Kaiser
    Karl V, der die Angelegenheit Luther
  • 9:31 - 9:34
    regeln wollte. Der Kaiser forderte
    Luther auf,
  • 9:34 - 9:37
    von seinen Lehren Abstand zu nehmen, aber
    Luther erkannte nur das Wort
  • 9:37 - 9:40
    der Heiligen Schrift an. Er machte
    die Bibel zum einzigen
  • 9:40 - 9:44
    Kriterium, um jegliche Glaubensfragen
    zu beantworten.
  • 9:44 - 9:47
    Der Klerus verlor so seine
    Vermittlerfunktion zwischen
  • 9:47 - 9:50
    Gott und dem Menschen.
    Luther war ein Ketzer und wurde
  • 9:50 - 9:53
    geächtet.
    Der Buchdruck war das Erfolgsgeheimnis
  • 9:53 - 9:55
    des Protestantismus.
    Jedes Jahr wurden in Europa
  • 9:55 - 9:58
    Millionen von Kopien der reformistischen
    Gedanken produziert.
  • 9:58 - 10:03
    Luther war der meistgelesene, es gab
    jedoch weitere protestantische Autoren.
  • 10:03 - 10:07
    Europa erlitt einen radikalen religiösen
    Wandel und die Macht der Kirche
  • 10:07 - 10:10
    wurde in verschiedene protestantische
    Konfessionen aufgeteilt.
  • 10:10 - 10:14
    Es zeigte sich, dass Luther die Kirche
    nicht vernichtete, sondern eine weitere
  • 10:14 - 10:18
    schuf, er hörte nicht auf, Mönch zu sein,
    noch verringerte er ihre Anzahl,
  • 10:18 - 10:21
    es entstand einfach eine neue
    Geistlichkeit, nur das diese
  • 10:21 - 10:24
    Pfarrer allein dem Gebietsherrscher
    unterstanden,
  • 10:24 - 10:28
    der ihnen Nahrung gab, keinem
    ausländischen Papst und einem Kaiser
  • 10:28 - 10:31
    mit ähnlichen Interessen.
    Die neuen modernen Staaten forderten
  • 10:31 - 10:34
    mehr Unabhängigkeit von der römisch-
    katholischen Kirche.
  • 10:34 - 10:38
    Der englische König Heinrich VIII löste
    auch seine Verbindungen zu Rom
  • 10:38 - 10:41
    und gründete die anglikanische Kirche.
    Der Grund war, dass der König seine
  • 10:41 - 10:46
    Ehe mit Katharina von Aragon, Tochter
    der katholischen Könige und Tante
  • 10:46 - 10:50
    von Karl V. auflösen wollte.
    Papst Clemens VII. in Rom verweigerte
  • 10:50 - 10:53
    die Auflösung der Ehe.
    Als Reaktion darauf brach der
  • 10:53 - 10:57
    Monarch mit dem Katholizismus und ernannte
    sich zum Oberhaupt einer neuen Kirche.
  • 10:57 - 10:58
    Die Kirche Englands.
  • 10:58 - 11:01
    Die anglikanische Kirche bewahrt viele
    Ähnlichkeiten mit der katholischen,
  • 11:01 - 11:03
    untersteht jedoch nicht Rom.
  • 11:03 - 11:07
    Nach Luthers Tod gewann das Denken
    von Johannes Calvin an Einfluss
  • 11:07 - 11:10
    unter den Reformisten. Calvin war ein
    Anhänger der Ideen Luthers
  • 11:10 - 11:13
    und verwandelte die Stadt Genf
  • 11:13 - 11:16
    in einen theokratischen Staat mit
    totalitärem Charakter.
  • 11:16 - 11:19
    Die Pfarrer wurden zu Polizisten
    der Moral und Reisende
  • 11:19 - 11:23
    stellten erstaunt fest, dass es in dieser
    Stadt weder Raub noch Prostitution gab,
  • 11:23 - 11:28
    keinen Mord, Luxus, Alkohol, keinen
    Tanz oder Laster jeglicher Art.
  • 11:28 - 11:32
    Man sollte in diesem Moment daran denken,
    dass die katholische Kirche Zinszahlungen
  • 11:32 - 11:35
    scharf verurteilte und diese Handlung
    unter dem Namen Wucher verurteilte.
  • 11:35 - 11:39
    Im katholischen Spanien war Arbeit
    mit eigenen Händen faktisch unehrenhaft
  • 11:39 - 11:42
    und etwas für Menschen zweiter Klasse,
    Ehrenmänner
  • 11:42 - 11:46
    machten sich die Hände nur im Krieg
    schmutzig. Daher bevorzugten viele Ritter
  • 11:46 - 11:48
    die Armut, statt zu arbeiten.
  • 11:48 - 11:51
    In den nördlichen Ländern Europas
    hingegen, in denen sich die
  • 11:51 - 11:54
    calvinistische Moral verbreitete, ehrte
    die Arbeit den Menschen.
  • 11:54 - 11:57
    Händler oder Pfandleiher zu sein, wurde
    zu einer ehrenvollen Beschäftigung,
  • 11:57 - 12:02
    eine dem Kapital geweihte Moral.
    Dadurch gediehen diese Länder
  • 12:02 - 12:05
    und wurden reich.
    Und es ist nicht falsch, zu sagen, dass
  • 12:05 - 12:08
    daher die protestantischen Länder
    fleißiger, enthaltsamer
  • 12:08 - 12:11
    und sparsamer sind als die katholischen.
  • 12:11 - 12:14
    Der Calvinismus verbreitete sich nicht nur
    in Europa, sondern gelangte
  • 12:14 - 12:17
    durch Auswanderung nach Nordamerika.
  • 12:17 - 12:20
    Die englischen Puritaner, die in der
    Mayflower reisten,
  • 12:20 - 12:23
    die französischen Hugenotten, die
    holländischen Siedler in Neu-Amsterdam,
  • 12:23 - 12:28
    das später New York genannt wurde,
    die irischen, schottischen Presbiterianer
  • 12:28 - 12:31
    der Berge der Apalachen.
    Die calvinistischen Siedler waren auch die
  • 12:31 - 12:35
    ersten Europäer, die Südafrika
    kolonisierten und wurden später als
  • 12:35 - 12:38
    Buren oder Afrikaaner bezeichnet.
  • 12:38 - 12:42
    Die protestantische Reform unter der
    Führung der Lutheraner, Calvinisten und
  • 12:42 - 12:47
    Anglikaner löste in Europa Zwietracht und
    damit grausame Glaubenskriege aus.
  • 12:47 - 12:50
    In Frankreich wurden die calvinistischen
    Hugenotten verfolgt.
  • 12:50 - 12:54
    In der Bartholomäusnacht in Paris befahl
    der französische König die Hinrichtung
  • 12:54 - 12:58
    von mehr als 3000 Hugenotten. Die Morde
    verbreiten sich über das ganze Land.
  • 12:58 - 13:02
    In wenigen Tagen fielen mehr Menschen den
    Katholiken zum Opfer als
  • 13:02 - 13:05
    dem Heiligen Inquisitionsgericht in seiner
    gesamten Geschichte.
  • 13:05 - 13:08
    Die Spannungen zwischen Katholiken und
    Lutheranern entfesselten auch den
  • 13:08 - 13:12
    Dreißigjährigen Krieg, der ursprünglich
    einen religiösen Auslöser hatte
  • 13:12 - 13:15
    und dann zu einem europäischen Krieg
    wurde, in dem die Großmächte
  • 13:15 - 13:19
    versuchten, die Weltherrschaft
    zu erlangen.
  • 13:19 - 13:22
    Die katholischen Priester in Europa
    hatten sich drastisch reduziert.
  • 13:22 - 13:27
    Der durch die Reformation erlittene
    Schaden war immens, die Katholiken
  • 13:27 - 13:30
    brauchten eine Gegenreform, um die
    Ausschreitungen einzudämmen, die
  • 13:30 - 13:34
    seit langem stattfanden, und die der
    protestantischen Reformation begegnete.
  • 13:34 - 13:38
    Es wurde ein Konzil in der Stadt Trent
    abgehalten, das für die Kirche
  • 13:38 - 13:41
    eine Art Katharsis bedeutete.
    Der Klerus wurde zur Ordnung gerufen,
  • 13:41 - 13:45
    Missbräuche wurden beseitigt und die
    Verwaltung wurde reformiert.
  • 13:45 - 13:49
    Zudem erdachte man Arten der Propaganda,
    um die Gläubigen anzuziehen und den
  • 13:49 - 13:53
    Glauben zu verbreiten. Die Kunst wurde zu
    einem Ausdrucksmittel für die Herrlichkeit
  • 13:53 - 13:56
    Gottes und der Kirche. Die Barockkunst
    entstand.
  • 13:56 - 13:59
    Eine dramatische, übertriebene,
    ornamentale, gewundene Kunst.
  • 13:59 - 14:03
    Die Barockkunst
    triumphierte in ganz Europa, auch in
  • 14:03 - 14:07
    protestantischen Gebieten, und wurde zu
    einem attraktiven Mechanismus für
  • 14:07 - 14:09
    Propaganda und Ideologie.
  • 14:09 - 14:12
    Wir haben also gesehen, dass der moderne
    Staat eine Identität besaß, organisiert,
  • 14:12 - 14:17
    strukturiert und autoritär war. Die Macht
    war zentralisiert und war politisch
  • 14:17 - 14:21
    anerkannt. Der Autoritarismus beendete
    die Bürgerkriege und garantierte
  • 14:21 - 14:24
    inneren Frieden, der den wirtschaftlichen
    Fortschritt mit der Expansion auf
  • 14:24 - 14:28
    neue Märkte und Handelsstrecken
    förderte, die sich mit der Entdeckung
  • 14:28 - 14:32
    eines neuen Kontinents eröffneten.
    Auch eine neue Geisteshaltung blühte auf,
  • 14:32 - 14:36
    eine offenere Anschauung, tatsächlich
    moderner,
  • 14:36 - 14:39
    die im 18. Jahrhundert in der
    Aufklärung gipfelte.
Title:
El nacimiento del Estado Moderno en 15 minutos
Description:

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Video Language:
Spanish
Duration:
15:06

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