3 Gründe, warum wir den Kampf gegen Armut gewinnen können
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0:01 - 0:04Ich lebe seit rund 10 Jahren in Ostafrika
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0:04 - 0:06und will Ihnen hier meine Sicht
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0:06 - 0:08der weltweiten Armut vermitteln.
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0:08 - 0:10Das schlimmste Versagen
der Menschheit ist wohl, -
0:10 - 0:13dass wir uns um mehr als
eine Milliarde unserer Mitmenschen -
0:13 - 0:15überhaupt nicht kümmern.
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0:15 - 0:19Hunger und extreme Armut sehen wir
als unüberwindbare Probleme an, -
0:19 - 0:21die nicht zu meistern sind.
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0:22 - 0:24Als Praktiker vor Ort glaube ich,
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0:24 - 0:27dass sie sehr wohl lösbar sind,
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0:27 - 0:29wenn wir nur die richtigen
Strategien anwenden. -
0:30 - 0:32Der Grieche Archimedes lehrte uns,
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0:32 - 0:35dass ein am richtigen
Punkt angesetzter Hebel, -
0:35 - 0:37die Welt aus den Angeln heben kann.
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0:37 - 0:40Im Kampf gegen extreme Armut
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0:40 - 0:42gibt es drei wirksame Hebel:
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0:42 - 0:45Ich möchte Ihnen
diese Hebel vorstellen und zeigen, -
0:45 - 0:48dass damit die Armut zu unseren
Lebzeiten beseitigt werden kann. -
0:48 - 0:50Was ist extreme Armut?
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0:50 - 0:52Als ich erstmals
ins ländliche Ostafrika zog, -
0:52 - 0:54übernachtete ich bei einer Bauernfamilie.
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0:54 - 0:57Das waren wunderbare Menschen.
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0:57 - 0:59Sie luden mich in ihr Zuhause ein.
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0:59 - 1:01Wir sangen Lieder zusammen
und aßen zu Abend. -
1:01 - 1:03Ich schlief wie sie auf dem Boden.
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1:03 - 1:06Am Morgen hatten wir alle nichts zu essen.
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1:06 - 1:09Mittags sah ich dann mit wachsendem Ekel
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1:09 - 1:14wie die älteste Tochter Haferschleim
als Ersatz für das Mittagessen kochte. -
1:15 - 1:19Jedes Kind bekam eine Tasse davon,
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1:19 - 1:22damit es diesen Tag überleben konnte.
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1:22 - 1:24Beschämt nahm ich auch eine Tasse an,
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1:24 - 1:26da ich ihre Gastfreundschaft
nicht zurückweisen wollte. -
1:26 - 1:31Kinder brauchen Nahrung für
ihre körperliche und geistige Entwicklung. -
1:31 - 1:35Durch jeden Tag ohne Nahrung
verlieren sie einen Teil ihrer Zukunft. -
1:35 - 1:38Unter den Bitterärmsten
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1:38 - 1:42verkümmert eins von drei Kindern
durch Unterernährung. -
1:42 - 1:45Ohne den nötigen Zugang
zu Gesundheitsvorsorge -
1:45 - 1:49stirbt eines von 10 bevor es 5 Jahre wird.
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1:50 - 1:52Nur ein Viertel der Kinder
schafft einen Schulabschluss, -
1:52 - 1:54weil das Schulgeld nicht bezahlbar ist.
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1:54 - 2:00Hunger und Armut begrenzen
alle Entwicklungsmöglichkeiten. -
2:01 - 2:05Wir sehen uns gerne als rational,
mitfühlend und moralisch an, -
2:05 - 2:08aber wenn wir die Probleme nicht
für alle Mitmenschen gelöst haben, -
2:08 - 2:10ist das nur Hochstapelei,
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2:10 - 2:13denn jeder Einzelne zählt:
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2:13 - 2:14Dieses Kind zählt.
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2:15 - 2:17Dieser Kinder zählen.
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2:18 - 2:19Ebenso wie dieses Mädchen.
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2:20 - 2:22Ohne Frage sehen wir das alles
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2:22 - 2:24und sind darüber ziemlich sauer,
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2:24 - 2:26aber es scheint uns unüberwindbar.
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2:26 - 2:29Wir haben keine Ahnung,
wie wir das anpacken sollen. -
2:29 - 2:31Aber erinnern wir uns an Archimedes.
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2:31 - 2:34Globale Armut braucht starke Hebel.
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2:34 - 2:36Dann ist es ein Problem wie viele andere.
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2:36 - 2:38Ich gehe an die Sache als Praktiker heran
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2:38 - 2:41und halte sie für ohne weiteres lösbar.
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2:41 - 2:43In den nächsten 10 Minuten
wollen wir nicht -
2:43 - 2:45den Zustand dieser Welt betrauern.
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2:45 - 2:47Denken wir lieber nach.
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2:47 - 2:50Mühen wir uns doch eher
gemeinsam um eine Lösung, -
2:50 - 2:52z. B. welche Hebel wir einsetzen können.
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2:52 - 2:56Hebel Nr.1: Die Ärmsten der Welt
sind meistens Bauern. -
2:56 - 2:58Das ist doch ziemlich ungewöhnlich.
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2:58 - 3:01Wenn dieses Foto die Menge
aller Armen auf der Welt zeigt, -
3:01 - 3:04dann lebt die Hälfte davon
im Wesentlichen von der Landwirtschaft. -
3:04 - 3:06Das ist wirklich spannend.
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3:06 - 3:09So viele Leute, aber nur ein Beruf.
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3:09 - 3:11Das muss man doch ausnutzen.
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3:11 - 3:14Würden die Bauern produktiver, könnte
die Hälfte aller Armen mehr verdienen -
3:14 - 3:17und deshalb der Armut entkommen.
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3:17 - 3:18Es kommt noch besser:
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3:18 - 3:20Landwirtschaft produziert
natürlich Nahrung. -
3:20 - 3:24Mit produktiveren Bauern
gibt es mehr zu essen. -
3:24 - 3:26Und zwar nicht nur für sie selbst,
-
3:26 - 3:29sie ernähren auch Dörfer
und sorgen für Wirtschaftswachstum. -
3:29 - 3:33Produktivere Bauern verringern
auch die Umweltbelastung. -
3:33 - 3:36Nur zwei Wege sind denkbar,
um die Welt zu ernähren: -
3:36 - 3:39Entweder unser Ackerland
wird viel fruchtbarer -
3:39 - 3:42oder wir holzen Wälder und Buschland
für mehr Anbauland ab, -
3:42 - 3:45mit katastrophaler
Auswirkung für die Umwelt. -
3:45 - 3:49Die Bauern sind in der Tat
der Hauptangelpunkt. -
3:49 - 3:51Produktivere Bauern verdienen mehr,
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3:51 - 3:54überwinden damit die Armut,
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3:54 - 3:58ernähren ihre Dörfer und
begrenzen die Umweltbelastung. -
3:58 - 4:01Die Bauern sind der Nabel der Welt.
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4:02 - 4:04Aber nicht Bauern wie diese,
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4:04 - 4:06sondern eher diese Frau.
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4:06 - 4:08Fast alle Bauern,
die ich kenne, sind Frauen. -
4:09 - 4:12Sehen Sie sich diese Stärke
und Willenskraft an, die sie ausstrahlt! -
4:12 - 4:14Sie ist körperlich kräftig, willensstark
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4:14 - 4:18und sie wird alles tun, um ihren
Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. -
4:18 - 4:21Würde man die Zukunft der Menschheit
in die Hände einer Person legen, -
4:21 - 4:23wäre ich froh, wenn es ihre wären.
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4:23 - 4:28(Applaus)
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4:28 - 4:29Es gibt da nur ein Problem:
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4:29 - 4:35Den meisten Kleinbauern fehlen die
einfachsten Hilfsmittel und Kenntnisse. -
4:35 - 4:38In der Regel nehmen sie
ein paar Getreidekörner vom letzten Jahr, -
4:38 - 4:42drücken sie in den Boden und
vergraben sie mit einer Handhacke. -
4:42 - 4:45Das sind Werkzeuge und Methoden
aus der Bronzezeit, -
4:45 - 4:48daher sind viele Bauern noch so arm.
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4:48 - 4:50Hier kommt die gute Nachricht:
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4:50 - 4:51Hebel Nr. 2:
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4:51 - 4:56Wir haben das Armutsproblem im Ackerbau
schon vor einem Jahrhundert gelöst. -
4:56 - 4:59Schauen wir uns die drei grundlegenden
Faktoren des Ackerbaus an. -
5:00 - 5:04Zuerst muss Hybridsaatgut durch Kreuzung
zweier Sorten gewonnen werden. -
5:04 - 5:07Bei der Kreuzung einer Hochertragspflanze
-
5:07 - 5:10mit einer dürreresistenten Sorte,
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5:10 - 5:13erhält man ein Hybrid mit
beiden positiven Merkmalen der Eltern. -
5:13 - 5:17Als Nächstes braucht man Kunstdünger,
der bei richtiger Anwendung -
5:17 - 5:19unschädlich für die Umwelt ist.
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5:19 - 5:22Ein Fingerhut voll Dünger
an einer Pflanze, -
5:22 - 5:25die größer wird als ich,
-
5:25 - 5:27bringt einen enormen
Zuwachs bei der Ernte. -
5:27 - 5:29Als ackerbauliche
Produktionsmittel bekannt, -
5:29 - 5:33müssen diese Mittel mit
richtigem Gebrauch Hand in Hand gehen. -
5:33 - 5:36Wenn die Saat im korrekten Abstand
und mit viel Kompost eingesät wird, -
5:36 - 5:39wird sich die Ernte vervielfachen.
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5:39 - 5:42Diese erprobten Werkzeuge und Techniken
haben die Agrarproduktion -
5:42 - 5:45überall auf der Welt verdreifacht
-
5:45 - 5:47und damit Millionen Menschen
aus der Armut befreit. -
5:48 - 5:52Leider haben wir mit unseren Methoden
noch nicht jeden Anwender erreicht. -
5:52 - 5:54Vor allem in Afrika südlich der Sahara.
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5:54 - 5:56Wir sind stolz auf diese Ergebnisse.
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5:56 - 6:00Die Menschheit hat die ländliche Armut
im Prinzip vor hundert Jahren beseitigt -
6:00 - 6:01-- theoretisch!
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6:01 - 6:04Wir haben es aber nicht geschafft,
jeden zu erreichen. -
6:04 - 6:07Heute bleiben die Armen vielfach arm,
-
6:07 - 6:09weil sie in entlegenen Regionen leben.
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6:09 - 6:12Ihnen fehlt einfach der Zugang
zu diesen Mitteln. -
6:12 - 6:15Deshalb hängt die Beseitigung
der Armut schlicht davon ab, -
6:15 - 6:18ob die Leute an die erprobten Güter
und Dienstleistungen herankommen. -
6:18 - 6:20Wir brauchen jetzt
keine neuen genialen Köpfe. -
6:21 - 6:25Ein einfacher Lieferant kann die globale
Armut zu unseren Lebzeiten ausmerzen. -
6:26 - 6:28Das sind also die 3 Hebel
-
6:28 - 6:31und der mächtigste Hebel ist
zuerst einmal die Anlieferung. -
6:31 - 6:34Wo Firmen, Regierungen oder
Gemeinnützige Organisationen dieser Welt -
6:34 - 6:37Liefernetze für Güter zur Verbesserung
unseres Lebens aufbauen, -
6:37 - 6:40wird die Armut verschwinden.
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6:40 - 6:42Okay, das klingt theoretisch gut,
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6:42 - 6:43aber wie ist das in der Praxis?
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6:43 - 6:45Wie sehen diese Liefernetze aus?
-
6:46 - 6:49Ich stelle Ihnen das mir
bekannteste Beispiel vor: -
6:49 - 6:51meine Organisation, den One Acre Fund.
-
6:51 - 6:53Wir beliefern ausschließlich Bauern,
-
6:53 - 6:56und versorgen sie mit allen Hilfsmitteln,
die sie für ihren Erfolg brauchen. -
6:56 - 6:59Am Anfang liefern wir alles Nötige
auch in extreme ländliche Gebiete. -
6:59 - 7:02Das klingt ziemlich ehrgeizig,
ist aber machbar. -
7:02 - 7:03Und zwar so:
-
7:03 - 7:07Wir kaufen die Produktionsmittel mit den
bäuerlichen Genossenschaften gemeinsam -
7:07 - 7:10und lagern sie in 20 Speichern wie diesem.
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7:10 - 7:14Zur Anlieferung mieten wir
hunderte von 10-Tonnen-LKW -
7:14 - 7:16und schicken sie zu den Bauern aufs Land.
-
7:16 - 7:20Die erhalten so die einzelnen Bestellungen
und bringen sie auf ihren eigenen Hof. -
7:20 - 7:23Das funktioniert für
ländliche Bauern wie bei Amazon. -
7:24 - 7:29Ganz wichtig für die Lieferkette ist auch
die Finanzierung und die Zahlungsweise. -
7:29 - 7:33Die Bauern stottern die Schuld stetig ab
und begleichen so unsere Auslagen. -
7:34 - 7:36Außerdem betten wir
die Aktion in Schulungen ein. -
7:36 - 7:40Unsere Agrarexperten bieten den Bauern
-
7:40 - 7:43alle zwei Wochen
praktische Unterweisungen an. -
7:43 - 7:47Überall, wo Bauern unsere Hilfe nutzen,
-
7:47 - 7:49geht es ihnen viel besser.
-
7:49 - 7:52Das ist Consolata,
eine Bäuerin in einem unserer Projekte. -
7:52 - 7:54Schauen Sie, wie sie vor Stolz sprüht.
-
7:54 - 7:58Sie hat es zu bescheidenem
Wohlstand gebracht, -
7:58 - 8:01der jedem auf der Welt zustehen sollte,
wenn er hart dafür arbeitet. -
8:01 - 8:06Ich sage mit Stolz, wir konnten bisher
Consolata und 400 000 Bauern helfen. -
8:06 - 8:12(Applaus)
-
8:12 - 8:14Der Schlüssel zu diesem Erfolg
ist die angepasste Lieferung. -
8:14 - 8:17In jeder Region stellen wir
einen Agrarexperten an, -
8:17 - 8:21der durchschnittlich 200 Bauern betreut,
-
8:21 - 8:23und damit etwa 1000 Leute
in den Familien versorgt. -
8:24 - 8:27Gegenwärtig haben wir
rund 2000 dieser Experten, -
8:27 - 8:29und ihre Zahl nimmt schnell zu.
-
8:29 - 8:31Das ist unsere Lieferarmee,
-
8:31 - 8:33dabei sind wir nur eine Organisation.
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8:33 - 8:36Es gibt viele Unternehmen, Regierungen
und Gemeinnützige Vereine, -
8:36 - 8:38die ganz ähnliche Lieferarmeen haben.
-
8:38 - 8:40Alle zusammen sind schon jetzt
sicherlich so stark, -
8:40 - 8:45dass ihre Dienste jeden Bauern
erreichen könnten. -
8:45 - 8:48Ich möchte Ihnen zeigen,
dass das möglich ist. -
8:48 - 8:50Hier sehen Sie die Karte
von Afrika südlich der Sahara -
8:50 - 8:52im Vergleich zu den USA im selben Maßstab.
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8:52 - 8:56Sie erkennen sicher von der Karte her,
dass das ein riesiges Liefergebiet ist. -
8:56 - 8:58Das ist eine knackige Aufgabe.
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8:58 - 9:01Wir haben den ganzen Kontinent
in ein Raster von 80 x 80 km eingeteilt, -
9:01 - 9:06und dabei erkannt, dass schon die Hälfte
der Bauern in den dunklen Regionen leben. -
9:07 - 9:10Das ist eine recht kleine Fläche.
-
9:10 - 9:12Wenn man diese Quadrate lückenlos
-
9:12 - 9:14auf der Landkarte der USA anordnet,
-
9:14 - 9:17würden sie nur den Osten der USA bedecken.
-
9:17 - 9:21Überall In dieser Region
könnten Sie Pizza bestellen -
9:21 - 9:24und sie würde warm,
frisch und lecker ins Haus geliefert. -
9:24 - 9:27Wenn es in Amerika in einem Gebiet
dieser Größe klappt, -
9:27 - 9:31dann sollten auch Afrikas Firmen,
Regierungen und Non-Profit-Vereine -
9:31 - 9:34ihre Agrardienste an alle
Bauern verteilen können. -
9:34 - 9:36Das ist möglich.
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9:37 - 9:40Ich fasse das verallgemeinernd zusammen,
über den Landbau hinaus. -
9:40 - 9:43In allen Facetten unserer Entwicklung
hat es die Menschheit verstanden, -
9:43 - 9:46effektive Maßnahmen zur
Beseitigung von Armut bereitzustellen. -
9:46 - 9:48Wir müssen sie nur anwenden.
-
9:48 - 9:51In jedem Bereich menschlicher Entwicklung
-
9:51 - 9:54haben sehr kluge Leute vor langer Zeit
-
9:54 - 9:56preiswerte und leistungsfähige
Werkzeugen erfunden. -
9:56 - 9:58Die Menschheit ist
bis an die Zähne bewaffnet -
9:58 - 10:01mit einfachen, effektiven
Lösungen gegen Armut. -
10:01 - 10:04Wir müssen sie nur auf einer
ziemlich kleinen Fläche umsetzen. -
10:05 - 10:08Nehmen wir wieder als Beispiel
die Karte von Afrika südlich der Sahara -
10:08 - 10:12und bedenken, dass die Armut auf dem Land
auf die blauen Flecke konzentriert ist. -
10:12 - 10:16Die Armut ist in den grünen Punkten
noch konzentrierter. -
10:17 - 10:20Wenn man das wieder
auf die Karte der USA projiziert, -
10:20 - 10:24dann schrumpft das auf eine Zone,
die wie ich meine leicht zu bedienen ist. -
10:24 - 10:27Erstmals in der Menschheitsgeschichte
-
10:27 - 10:30haben wir eine ausreichende
Lieferinfrastruktur zur Verfügung. -
10:30 - 10:33Die Firmen, Regierungen
und sonstigen Organisationen -
10:33 - 10:35gebieten über Lieferarmeen,
die ohne Weiteres -
10:35 - 10:38die relativ kleinen Gebiete
abdecken können. -
10:38 - 10:40Uns fehlt nur der Wille dazu!
-
10:41 - 10:43Wenn wir wirklich wollen,
-
10:43 - 10:45fällt jedem Einzelnen
von uns eine Rolle zu. -
10:45 - 10:49Wir brauchen mehr Mitstreiter, die
ihre Karriere der Humanentwicklung widmen, -
10:49 - 10:51insbesondere aus den Entwicklungsländern.
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10:51 - 10:55Wir brauchen auch mehr
Pfleger, Lehrer, Agrarratgeber, -
10:55 - 10:57aber auch Verkäufer für
lebensverbessernde Waren. -
10:57 - 11:00Diese Lieferanten widmen ihre Karrieren
-
11:00 - 11:02der Verbesserung des Lebens von anderen.
-
11:02 - 11:05Aber wir brauchen auch viele
unterstützende Funktionen. -
11:05 - 11:09Diese Berufe werden allein
in unserer Organisation benötigt, -
11:09 - 11:10und wir sind nur eine von vielen.
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11:10 - 11:14Vielleicht überrascht Sie das,
aber auch ausgefallene Spezialkenntnisse -
11:14 - 11:17können in diesem Kampf gebraucht werden.
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11:17 - 11:20Außer unserer logistischen Fähigkeit,
die Armut zu beenden, -
11:20 - 11:22brauchen wir auch noch
viel mehr Unterstützung. -
11:22 - 11:25Das ist unsere größte Einschränkung.
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11:25 - 11:28Private Geldgeber müssten,
wie in allen aufstrebenden Märkten, -
11:28 - 11:32viel mehr Wagniskapital, Eigenkapital
und Betriebskapital einsetzen. -
11:32 - 11:36Natürlich gibt es auch
Grenzen für private Firmen. -
11:36 - 11:40Privatunternehmen kämpfen oft damit,
den Armen gewinnbringend zu helfen, -
11:40 - 11:43sodass der Philanthropie
eine tragende Rolle zukommt. -
11:43 - 11:46Jeder einzelne kann beitragen,
aber wir brauchen mehr Führungskraft. -
11:46 - 11:48Es fehlen noch mehr
visionäre Philanthrophen -
11:48 - 11:52und globale Führer, die die Probleme
in der Entwicklung der Menschheit -
11:52 - 11:55verstehen und aktiv bekämpfen.
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11:56 - 12:00Wenn Sie diese Ideen interessieren,
schauen Sie doch auf diese Webseite. -
12:00 - 12:02Uns fehlen noch mehr
Führungspersönlichkeiten. -
12:02 - 12:04Die Menschheit hat Leute
auf den Mond gebracht. -
12:04 - 12:07Wir haben Computer entwickelt,
die in die Hosentasche passen -
12:07 - 12:09und uns mit aller Welt verbinden.
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12:09 - 12:13Wir laufen die Meile unter 5 Minuten
und das über die Marathondistanz. -
12:13 - 12:15Wir sind schon etwas Besonderes.
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12:15 - 12:19Aber wir haben mehr als eine Milliarde
unserer Mitmenschen zurückgelassen. -
12:19 - 12:22Solange nicht jedes Mädchen wie dieses
-
12:22 - 12:24sein volles menschliches Potential
entwickeln kann, -
12:24 - 12:28dürfen wir nicht behaupten, wahrhaft
moralisch und gerecht zu handeln. -
12:29 - 12:31Aus logistischer Sicht
ist es denkbar einfach, -
12:31 - 12:33die gröbste Armut zu beseitigen.
-
12:33 - 12:36Wir brauchen nur
erprobte Güter und Dienste -
12:36 - 12:38an alle zu liefern.
-
12:38 - 12:41Wenn wir das wollen,
hat jeder einzelne von uns eine Aufgabe. -
12:42 - 12:45Setzen wir unsere Zeit, unsere Karrieren,
-
12:45 - 12:47unseren kollektiven Wohlstand ein!
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12:47 - 12:50Machen wir noch zu unseren Lebzeiten
-
12:50 - 12:51Schluss mit extremer Armut.
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12:52 - 12:53Danke!
-
12:53 - 13:00(Applaus)
- Title:
- 3 Gründe, warum wir den Kampf gegen Armut gewinnen können
- Speaker:
- Andrew Youn
- Description:
-
Die Hälfte der ärmsten Menschen der Welt haben eine Sache gemeinsam: Sie sind Kleinbauern. In diesem Vortrag beschreibt der Aktivist Andrew Youn, wie seine Organisation "One Acre Fund" diesen Kleinbauern aus ihrer Armut heraushilft, indem sie ihnen lebenserhaltende, landwirtschaftliche Mittel zukommen lässt, die bereits weltweit im Einsatz sind. Wenn Sie diesen Vortrag eingangs mit der Meinung anhören, dass gegen Hunger und Elend nichts zu machen sei, werden Sie danach eine andere Sicht vom Ausmaß des schier größten Problems auf der Welt gewonnen haben.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 13:14
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