Die Lügen unserer Kultur über das, was zählt - und eine bessere Art zu leben.
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0:01 - 0:04Wir alle hatten schon
schlechte Phasen im Leben. -
0:04 - 0:06Ich hatte eine im Jahr 2013.
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0:06 - 0:08Meine Ehe war am Ende
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0:08 - 0:10und dieses Scheitern demütigte mich.
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0:10 - 0:14Meine Kinder studierten
oder zogen gerade von zu Hause weg. -
0:14 - 0:16Mein Leben war vom
Konservatismus geprägt, -
0:16 - 0:18aber der hatte sich verändert,
-
0:18 - 0:20so verlor ich auch hier viele Freunde.
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0:20 - 0:25Ich zog allein in eine Wohnung
und konzentrierte mich aufs Arbeiten. -
0:25 - 0:29In der Küchenschublade,
wo Besteck sein sollte, -
0:29 - 0:30waren Haftnotizen.
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0:31 - 0:35In anderen Schubladen
waren statt der Teller Briefumschläge. -
0:36 - 0:40Ich hatte Freunde für Arbeit und Alltag,
aber nicht fürs Wochenende. -
0:40 - 0:44Meine Wochenenden
waren lang und dröhnend still -- -
0:44 - 0:46und ich war einsam.
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0:46 - 0:50Die Einsamkeit zeigte sich unerwartet:
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0:50 - 0:53als Angst, als Brennen im Magen.
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0:53 - 0:56Das war in etwa wie Trunkenheit,
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0:56 - 1:01also schlecht getroffene Entscheidungen,
Unbestimmtheit, Mangel an Stabilität. -
1:02 - 1:05Das Schmerzhafte daran
war die Erkenntnis, -
1:06 - 1:10dass die Leere in der Wohnung
nur die Leere in mir selbst spiegelte -
1:10 - 1:14und ich auf einige Lügen
unserer Kultur hereingefallen war. -
1:15 - 1:18Lüge Nummer 1 lautet:
Erfolg im Beruf bringt Erfüllung. -
1:19 - 1:20Ich bin beruflich recht erfolgreich.
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1:20 - 1:25Dadurch vermeide ich zwar die Scham,
mich als Versager fühlen zu müssen, -
1:25 - 1:28aber der Erfolg hat mir
nichts Positives gebracht. -
1:28 - 1:32Lüge Nummer 2 lautet:
Ich kann mich selbst glücklich machen. -
1:32 - 1:37Wenn ich noch mehr Erfolg habe,
7 Kilo abnehme, mehr Yoga mache, -
1:38 - 1:39dann werde ich glücklich.
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1:40 - 1:42Das ist die Lüge der Autarkie.
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1:42 - 1:45Doch jeder Sterbende wird Ihnen sagen:
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1:45 - 1:48Was uns Menschen glücklich macht,
sind enge Beziehungen im Leben -
1:48 - 1:52und der Verzicht auf Autarkie.
-
1:52 - 1:55Die dritte Lüge ist
die der Leistungsgesellschaft. -
1:56 - 1:59"Du bist, was du erreichst",
lautet ihre Botschaft. -
1:59 - 2:04Ihr Mythos ist Würde
durch Nutzen renommierter Marken. -
2:04 - 2:07Ihre Emotion ist Liebe unter Vorbehalt;
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2:07 - 2:09man kann Liebe "verdienen".
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2:09 - 2:12Demnach ist der Mensch
nicht eine zu läuternde Seele, -
2:12 - 2:15sondern ein Satz Kompetenzen,
die maximiert werden müssen. -
2:15 - 2:17Das Üble daran ist:
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2:17 - 2:19Menschen, die etwas mehr
als andere erreicht haben, -
2:19 - 2:21sind auch etwas mehr wert.
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2:22 - 2:25Der Lohn der Sünde ist also Sünde.
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2:25 - 2:27Meine Sünden waren die der Unterlassung:
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2:27 - 2:31Ich half keinem, vermied Konflikte,
war nicht für meine Freunde da. -
2:32 - 2:35Das Seltsame war:
Das Tal, in das ich fiel, -
2:35 - 2:36war ein Tal der Abschottung;
-
2:36 - 2:38viele andere taten das Gleiche.
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2:39 - 2:41Das scheint das Geheimnis meiner Laufbahn:
-
2:41 - 2:44Vieles, was mir passiert,
passiert auch anderen. -
2:44 - 2:48Ich bin Durchschnitt, kann aber
überdurchschnittlich gut reden. -
2:48 - 2:49(Lachen)
-
2:49 - 2:51Ich war also abgekoppelt.
-
2:51 - 2:54Gleichzeitig waren auch
viele andere abgekoppelt, -
2:54 - 2:57isoliert und voneinander getrennt.
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2:57 - 3:0035 % der Amerikaner über 45
sind chronisch einsam. -
3:00 - 3:04Nur 8 % führen regelmäßig
gute Gespräche mit ihren Nachbarn. -
3:05 - 3:09Nur 32 % vertrauen ihren Nachbarn,
bei der Generation Y sind es nur 18 %. -
3:10 - 3:14Die am schnellsten wachsenden Gruppen
sind die Partei- und die Religionslosen. -
3:14 - 3:18Depressionen und psychische
Krankheiten nehmen zu. -
3:18 - 3:21Die Selbstmordrate
ist seit 1999 um 30 % gestiegen, -
3:21 - 3:26bei Jugendlichen stieg sie
in den letzten Jahren sogar um 70 %. -
3:27 - 3:30Jährlich begehen
45.000 Amerikaner Selbstmord; -
3:30 - 3:3272.000 sterben an Opioidabhängigkeit;
-
3:32 - 3:35die Lebenserwartung
steigt nicht, sondern sinkt. -
3:37 - 3:40Ich bin heute hier, um Ihnen zu sagen:
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3:40 - 3:43Wir haben eine Wirtschafts-,
Umwelt- und politische Krise; -
3:43 - 3:46dazu eine soziale
und eine Beziehungskrise, -
3:46 - 3:47wir sind im Tal.
-
3:47 - 3:49Wir sind völlig zersplittert,
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3:49 - 3:51aus Washington kommen lauter Lügen,
-
3:51 - 3:53wir sind im Tal.
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3:54 - 3:57So lebte ich die letzten fünf Jahre --
wie kommt man aus dem Tal heraus? -
3:57 - 4:01Die Griechen sagten:
"Weisheit entsteht durch Leiden". -
4:01 - 4:05In meiner dunklen Zeit
habe ich einiges begriffen. -
4:05 - 4:08Erstens: Freiheit ist ätzend.
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4:09 - 4:12Ökonomische Freiheit ist okay,
politische Freiheit ist toll, -
4:12 - 4:14soziale Freiheit ist ätzend.
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4:14 - 4:16Ein Mensch ohne Wurzeln hat keinen Halt.
-
4:16 - 4:20Er wird vergessen,
da er sich zu nichts verpflichtet hat. -
4:21 - 4:24Die Freiheit ist kein Ozean,
in dem man schwimmen will. -
4:24 - 4:29Sie ist ein Fluss, den man überquert,
um sich drüben niederzulassen. -
4:29 - 4:31Zweitens habe ich gelernt:
-
4:31 - 4:35In schlechten Lebensphasen
kann man entweder zerbrechen -
4:35 - 4:37oder man wird aufgebrochen.
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4:37 - 4:38Wir alle kennen gebrochene Menschen.
-
4:38 - 4:41Sie erleiden Schmerzen
und Kummer, werden kleiner. -
4:41 - 4:44Sie werden wütender, gereizter,
und schlagen um sich. -
4:44 - 4:45Ein Sprichwort sagt:
-
4:45 - 4:48"Nicht verwandelter Schmerz
wird übertragen." -
4:48 - 4:50Doch andere werden aufgebrochen.
-
4:51 - 4:54Die große Macht des Leids ist:
Es unterbricht das Leben. -
4:54 - 4:57Es erinnert daran:
Man ist nicht, wofür man sich hielt. -
4:57 - 4:58Der Theologe Paul Tillich sagte,
-
4:58 - 5:03dass Leiden das durchbohrt, was man
für den Kellerboden der Seele hielt. -
5:03 - 5:06Es bohrt sich dadurch
und darunter öffnet sich ein Raum. -
5:06 - 5:08Es bohrt tiefer
und es zeigt sich ein weiterer Raum. -
5:08 - 5:11Man entdeckt ungeahnte Tiefen in sich.
-
5:11 - 5:16Nur spirituelle Nahrung
und gute Beziehungen können sie füllen. -
5:16 - 5:19Wenn man unten ankommt,
verlässt man das Ego im Kopf -
5:19 - 5:22und gelangt ins Herz mit seinen Wünschen.
-
5:23 - 5:26Wir sehnen uns im Grund
nach Verlangen und Liebe füreinander, -
5:26 - 5:31wie es Louis de Bernières
im Buch "Corellis Mandoline" beschrieb. -
5:31 - 5:35Ein alter Mann sprach mit seiner Tochter
über seine tote Frau. -
5:35 - 5:40Er sagte: "Liebe ist das, was bleibt,
wenn das Verliebtsein verbrannt ist. -
5:40 - 5:44Das ist zugleich eine Kunst
und ein glücklicher Zufall. -
5:44 - 5:45Deine Mutter und ich hatten sie.
-
5:45 - 5:48Unsere Wurzeln wuchsen aufeinander zu
-
5:48 - 5:51und als all die schönen Blüten
von den Zweigen fielen, merkten wir: -
5:51 - 5:54Wir waren ein Baum, nicht zwei."
-
5:54 - 5:55Danach sehnt sich das Herz.
-
5:55 - 5:58Als zweites entdeckt man seine Seele.
-
5:59 - 6:03Es geht mir nicht um den Glauben an Gott,
sondern um ein Teil in Ihnen, -
6:03 - 6:06das weder Form, Größe,
Farbe noch Gewicht hat, -
6:06 - 6:09Ihnen aber unendlich viel
Würde und Wert gibt. -
6:09 - 6:14Reiche und erfolgreiche Menschen haben
nicht mehr davon als weniger erfolgreiche. -
6:14 - 6:17Sklaverei ist falsch,
weil sie Seelen vernichtet. -
6:17 - 6:20Eine Vergewaltigung greift
nicht nur Körpermoleküle an, -
6:20 - 6:23sie versucht, eine Seele zu verletzen.
-
6:23 - 6:26Die Seele sehnt sich nach Gerechtigkeit,
-
6:26 - 6:29Herzen sehnen sich nach Vereinigung,
die Seele nach Gerechtigkeit. -
6:30 - 6:33So kam ich zur dritten,
von Einstein geborgten Erkenntnis: -
6:34 - 6:37Sie können Ihr Problem nicht
auf der Bewusstseinsebene lösen, -
6:37 - 6:39auf der Sie es geschaffen haben.
-
6:39 - 6:42Man muss auf ein anderes
Bewusstseinsniveau gehen. -
6:43 - 6:44Was ist zu tun?
-
6:44 - 6:46Stürzen Sie sich als Erstes
auf Ihre Freunde -
6:46 - 6:49und führen Sie tiefere
Gespräche als je zuvor. -
6:49 - 6:52Gehen Sie zweitens
allein irgendwohin in die Natur, -
6:52 - 6:55wo Sie nichts darstellen müssen,
-
6:55 - 6:58wo das Ego nichts zu tun hat
und sich auflöst. -
6:58 - 7:01Erst dann sind Sie fähig,
geliebt zu werden. -
7:02 - 7:06Eine Freundin sagte,
seit der Geburt ihrer Tochter wisse sie, -
7:06 - 7:09dass sie sie mehr liebe
als von der Evolution vorgesehen. -
7:09 - 7:10(Gelächter)
-
7:10 - 7:12Ich finde das großartig,
-
7:12 - 7:13(Applaus)
-
7:13 - 7:16denn es beschreibt
den Frieden tief in uns, -
7:16 - 7:18unsere unerklärliche Fürsorge füreinander.
-
7:19 - 7:22Wenn Sie so weit sind,
ist Rettung in Sicht. -
7:22 - 7:27Wenn Sie unten im Tal sind,
schaffen Sie es nicht allein heraus; -
7:27 - 7:28jemand muss Ihnen hinaufhelfen.
-
7:29 - 7:30Das ist mir passiert.
-
7:30 - 7:34Ich wurde zum Glück von einem Paar
namens Kathy und David eingeladen -
7:34 - 7:36und sie waren --
-
7:36 - 7:39Ihr Sohn Santi ging
in Washington zur Schule. -
7:39 - 7:42Sein Freund brauchte eine Bleibe,
da die Mutter nicht gesund war. -
7:42 - 7:46Das Kind hatte einen Freund,
der hatte wieder einen usw. -
7:46 - 7:48Als ich vor 6 Jahren dort war,
-
7:48 - 7:50saßen rund 25 Menschen am Küchentisch,
-
7:50 - 7:53etliche schliefen unten im Keller.
-
7:53 - 7:56Als ich einen Jungen
begrüßen wollte, sagte er: -
7:56 - 7:58"Wir geben uns hier nicht die Hand.
-
7:58 - 8:00Wir umarmen uns."
-
8:00 - 8:03Ich bin nicht so der Typ für Umarmungen,
-
8:03 - 8:07aber jeden Donnerstagabend,
wenn ich in der Stadt bin, gehe ich hin -
8:07 - 8:08und umarme all diese Kinder.
-
8:08 - 8:10Sie wollen Intimität.
-
8:10 - 8:14Sie wollen, dass du authentisch bist.
-
8:14 - 8:19Sie lehren dich eine neue Lebensart,
das Heilmittel aller Übel unserer Kultur: -
8:19 - 8:21Beziehungen haben Vorrang --
-
8:21 - 8:24nicht nur als Wort, sondern ganz real.
-
8:26 - 8:27Das Schöne ist:
-
8:27 - 8:30Diese Gemeinschaften gibt es überall.
-
8:30 - 8:32Ich startete am Aspen Institute
"Weave: The Social Fabric". -
8:32 - 8:34Hier unser Logo.
-
8:34 - 8:38Wir gehen irgendwohin
und finden Weber -- überall. -
8:39 - 8:44Wir finden Menschen wie Asiaha Butler
aus Englewood in Chicago, -
8:44 - 8:45einer schlechten Gegend.
-
8:45 - 8:47Wegen der Gefahren
wollte sie gerade wegziehen, -
8:47 - 8:49schaute über die Straße und sah,
-
8:49 - 8:53wie zwei Mädchen im Ödland
mit kaputten Flaschen spielten. -
8:53 - 8:56Da sagte sie zu ihrem Mann: "Wir bleiben.
-
8:56 - 8:59Wir sind keine der Familien,
die einfach geht." -
8:59 - 9:01Sie googelte "Freiwillige in Englewood",
-
9:01 - 9:04heute leitet sie "R.A.G.E",
das große Gemeinschaftsprojekt dort. -
9:04 - 9:07Manche gehen durch tiefe Täler.
-
9:07 - 9:11In Ohio traf ich Sarah;
sie kam gerade von einer Antiquitätenjagd. -
9:11 - 9:15Ihr Mann hatte inzwischen
sich und beide Kinder umgebracht. -
9:16 - 9:19Heute leitet sie eine Gratis-Apotheke,
engagiert sich gemeinnützig, -
9:19 - 9:22hilft Frauen, mit Gewalt
umzugehen und unterrichtet. -
9:22 - 9:25Sie sagte: "Die Wut
ließ mich innerlich wachsen. -
9:25 - 9:28Ich wehrte mich gegen das,
was er mir antun wollte, -
9:28 - 9:30und entschied mich, die Welt zu verändern.
-
9:30 - 9:32Er hat mich nicht umbringen können.
-
9:32 - 9:33Meine Antwort ist:
-
9:33 - 9:37'Egal was du mir antun wolltest,
verdammt, du schaffst es nicht.' " -
9:38 - 9:41Diese Weber führen
kein individualistisches Leben, -
9:41 - 9:44sondern ein beziehungsorientiertes,
mit anderen Werten. -
9:44 - 9:46Sie haben moralische Beweggründe.
-
9:46 - 9:49Sie fühlen sich berufen, sind geerdet.
-
9:49 - 9:52Auf dem Markt in Youngstown, Ohio,
hielt ein Mann ein Schild hoch: -
9:52 - 9:54"Schützt Youngstown."
-
9:54 - 9:56Sie leben radikale Gegenseitigkeit
-
9:56 - 9:59und sind wahre Beziehungskünstler.
-
9:59 - 10:03Eine Frau namens Mary Gordon
leitet "Wurzeln der Empathie". -
10:03 - 10:06Sie nehmen Kinder einer achten Klasse,
-
10:06 - 10:08dazu eine Mutter und ein Baby.
-
10:08 - 10:11Die Schüler müssen raten,
was das Baby denkt -- -
10:11 - 10:12als Empathie-Schulung.
-
10:12 - 10:16Ein Junge in einer Klasse
war größer als die anderen. -
10:16 - 10:19Er war sitzen geblieben,
im Pflegekind-System gelandet, -
10:19 - 10:21hatte den Mord an seiner Mutter erlebt.
-
10:21 - 10:22Er wollte das Baby halten.
-
10:23 - 10:25Die Mutter war nervös,
denn er wirkte unheimlich. -
10:25 - 10:28Doch sie gab ihm Darren, ihr Baby.
-
10:28 - 10:30Er machte seine Sache wunderbar.
-
10:31 - 10:34Als er das Baby zurückgab,
stellte er Fragen zur Elternschaft. -
10:35 - 10:36Seine letzte Frage war:
-
10:37 - 10:41"Wenn dich nie jemand geliebt hat,
kannst du dann ein guter Vater sein?" -
10:41 - 10:44"Wurzeln der Empathie"
holt Menschen aus dem Tal. -
10:44 - 10:47So handeln die Weber.
-
10:49 - 10:54Manche wechseln ihren Arbeitsplatz,
manche bleiben ihm treu. -
10:55 - 10:57Aber alle sind intensiv bei der Sache.
-
10:58 - 11:01E. O. Wilson schrieb über seine Kindheit
-
11:01 - 11:05ein großartiges Buch
mit dem Titel "Des Lebens ganze Fülle". -
11:06 - 11:08Als er 7 war, ließen sich
seine Eltern scheiden. -
11:09 - 11:12Sie schickten ihn nach
Paradise Beach in Nordflorida. -
11:12 - 11:17Er hatte noch nie das Meer
und noch nie eine Qualle gesehen. -
11:17 - 11:19Er schrieb: "Ein erstaunliches Tier --
-
11:19 - 11:22bisher unvorstellbar für mich."
-
11:22 - 11:23Eines Tages saß er am Kai
-
11:23 - 11:26und sah unter sich
einen Stachelrochen schwimmen. -
11:26 - 11:30In diesem Moment des Staunens
war ein Naturforscher geboren. -
11:30 - 11:32Er bemerkt:
-
11:33 - 11:37"Als Kind erscheinen einem die Tiere
doppelt so groß wie als Erwachsener." -
11:38 - 11:45Das hat mich immer beeindruckt,
denn Kinder wollen moralische Kraft, -
11:45 - 11:48sich einer Sache völlig hingeben
-
11:48 - 11:50und diesen Grad der Berufung finden."
-
11:50 - 11:55Auch die Weber sehen andere Menschen
doppelt so groß wie normale Menschen. -
11:55 - 11:58Sie sehen tiefer in sie hinein
-
11:58 - 12:00und entdecken dort Freude.
-
12:01 - 12:05Auf dem ersten Berg unseres Lebens,
beim Start der Karriere, -
12:05 - 12:07streben wir nach Glück.
-
12:08 - 12:10Glück ist gut, es erweitert das Selbst.
-
12:11 - 12:16Du hast Erfolg, wirst befördert,
dein Team gewinnt den Super Bowl, -
12:16 - 12:17du bist glücklich.
-
12:18 - 12:22Freude ist keine Erweiterung des Selbst,
sondern seine Auflösung. -
12:23 - 12:27In diesem Moment schwindet
die Grenze zwischen Mutter und Kind. -
12:27 - 12:30In diesem Moment fühlt sich
ein Naturforscher frei in der Natur. -
12:31 - 12:34In diesem Moment ist man so vertieft,
-
12:34 - 12:36dass man sich selbst vergisst.
-
12:37 - 12:39Freude ist ein besseres Ziel als Glück.
-
12:40 - 12:43Ich sammle Freudenmomente,
bevor sie entgleiten. -
12:43 - 12:45Ein Favorit stammt von Zadie Smith.
-
12:45 - 12:481999 war sie in einem Londoner Nachtclub.
-
12:48 - 12:51Sie schaute nach ihren Freunden,
ihrer Handtasche. -
12:51 - 12:53Und plötzlich, schreibt sie,
-
12:53 - 12:56"reicht mir ein spindeldürrer Mann
mit riesigen Augen -
12:56 - 12:58mitten im Gewühl die Hand.
-
12:58 - 13:01Er fragte mich immer wieder:
'Fühlst du es?' -
13:02 - 13:06Meine High Heels quälten mich,
ich hatte Angst zu sterben. -
13:06 - 13:08doch gleichzeitig war ich überglücklich,
-
13:08 - 13:12denn genau in diesem Moment
der Weltgeschichte -
13:12 - 13:16dröhnte 'Can I Kick It?' aus der Anlage
und ging in 'Teen Spirit' über. -
13:16 - 13:19Ich nahm die Hand des Mannes,
mein Kopf explodierte. -
13:19 - 13:23Wir tanzten und tanzten,
wir gaben uns der Freude hin." -
13:24 - 13:27Ich versuche, zwei Einstellungen
für das Leben zu beschreiben. -
13:28 - 13:32Die erste handelt von individuellem Glück
und Erfolg in der Karriere. -
13:32 - 13:35In Ordnung, ich habe nichts dagegen.
-
13:35 - 13:37Aber unser Land ist in einem Tal,
-
13:37 - 13:40da wir diese Einstellung
nicht ausgleichen können. -
13:40 - 13:43Wir haben als Volk
kein Selbstwertgefühl mehr, -
13:43 - 13:46keinen Glauben
in die Gestaltung der Zukunft, -
13:46 - 13:49befassen uns kaum miteinander,
behandeln einander nicht gut. -
13:50 - 13:52Wir brauchen eine Menge Wandel:
-
13:52 - 13:54Wandel in Wirtschaft und Umwelt,
-
13:55 - 13:58aber auch eine Revolution
in Kultur und Beziehungen. -
13:58 - 14:02Wir müssen die Sprache einer
gesundeten Gesellschaft bestimmen. -
14:03 - 14:05Und ich glaube,
die Weber haben sie gefunden. -
14:06 - 14:09Meiner Meinung nach
ändert sich die Gesellschaft, -
14:09 - 14:11wenn einige wenige
eine bessere Lebensart finden -
14:11 - 14:13und wir anderen ihnen folgen.
-
14:14 - 14:16Die Weber haben eine bessere Lebensart.
-
14:16 - 14:18Da gibt es nichts zu theoretisieren.
-
14:18 - 14:22Sie bilden im ganzen Land Gemeinschaften.
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14:22 - 14:25Wir müssen unser Leben nur etwas ändern,
-
14:25 - 14:27um sagen zu können: "Wir sind Weber."
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14:28 - 14:32Dann füllt sich die Leere in uns,
-
14:32 - 14:36und -- noch wichtiger --,
das Sozialgefüge wird repariert. -
14:36 - 14:37Vielen Dank.
-
14:37 - 14:41(Applaus)
- Title:
- Die Lügen unserer Kultur über das, was zählt - und eine bessere Art zu leben.
- Speaker:
- David Brooks
- Description:
-
Laut David Brooks, unabhängiger Kolumnist und Autor, befindet sich unsere Gesellschaft in einer sozialen Krise, gefangen in einem Tal der Isolation und Zerrissenheit. Wie finden wir einen Ausweg? Ausgehend von seinen Reisen durch die Vereinigten Staaten und seinen Treffen mit unterschiedlichen Menschen, die er "Weber" nennt, stellt Brooks seine Vision einer kulturellen Revolution vor, die es uns allen ermöglicht, unserem Leben mehr Bedeutung, Sinn und Freude zu geben.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 14:54
Andrea Hielscher edited German subtitles for The lies our culture tells us about what matters -- and a better way to live | ||
Andrea Hielscher edited German subtitles for The lies our culture tells us about what matters -- and a better way to live | ||
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