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Nancy Lublin: SMS-Nachrichten, die Leben retten

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    Für die meisten von Ihnen ist dies ein Gerät,
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    mit dem Sie kaufen, verkaufen, Spiele spielen oder
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    Videos ansehen.
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    Ich denke, es könnte eine Rettungsleine sein.
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    Ich denke tatsächlich, dass es in der Lage sein könnte, mehr Leben zu retten
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    als Penicillin.
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    Simsen:
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    Ich weiß, ich sage simsen und viele von Ihnen denken an den Versand eigener Nacktbilder,
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    vielen von Ihnen denken an diese anstößigen Bilder –
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    die hoffentlich nicht Ihre Kinder an andere Menschen schicken –
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    oder den Versuch, Abkürzungen zu übersetzen
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    LOL, LMAO, HMU.
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    Ich kann Ihnen dabei später helfen.
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    Aber die Eltern in diesem Raum
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    wissen, dass Simsen in Wahrheit
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    der beste Weg ist, mit Ihren Kindern zu kommunizieren.
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    Vielleicht der einzige Weg, mit Ihren Kindern zu kommunizieren.
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    (Gelächter)
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    Ein durchschnittlicher Teenager verschickt jeden Monat 3.339 SMS-Nachrichten,
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    es sei denn, es ist ein Mädchen, dann sind es eher 4.000.
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    Und das Geheimnis ist, dass sie jede einzelne liest.
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    SMS haben eine 100-prozentige Lesequote.
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    Jetzt sind die Eltern wirklich alarmiert.
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    Die Lesequote liegt bei 100 Prozent,
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    selbst, wenn sie Ihnen nicht antwortet,
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    wenn Sie sie fragen, wann sie zum Essen nach Hause kommt.
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    Ich verspreche Ihnen, sie hat die Nachricht gelesen.
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    Und das ist kein Phänomen iPhone-nutzender Teenager aus den reichen Vororten.
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    SMS werden tatsächlich
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    am meisten von Jugendlichen aus der Stadt und in Minderheiten genutzt.
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    Ich weiß das, weil wir bei DoSomething.org,
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    was die größte Organisation
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    für Jugendliche und sozialen Wandel in Amerika ist,
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    vor etwa sechs Monaten umgeschwenkt sind
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    und uns auf SMS zu konzentrieren begannen.
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    Wir verschicken jetzt Textnachrichten an 200.000 Kinder in der Woche
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    über unsere Kampagnen, ihre Schulen grüner zu gestalten
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    oder über Projekte für Obdachlose, an denen wir arbeiten und dergleichen.
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    Wir stellen fest, dass dies elf mal überzeugender ist als E-Mails.
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    Wir haben auch eine unbeabsichtigte Konsequenz festgestellt.
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    Wir haben immer SMS-Antworten wie diese bekommen:
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    "Ich will nicht zur Schule gehen heute.
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    Die Jungs nennen mich Schwuchtel."
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    "Ich habe geritzt, meine Eltern fanden es heraus,
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    und ich habe damit aufgehört.
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    Aber ich habe gerade vor einer Stunde wieder angefangen."
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    Oder, "Er hört nicht auf, mich zu vergewaltigen.
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    Er verbot mir es jemandem zu erzählen.
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    Es ist mein Vater. Seid ihr da?"
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    Die letzte Nachricht war eine echte Nachricht, die wir erhalten haben.
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    Und ja, wir sind da.
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    Ich werde den Tag nicht vergessen, an dem wir diese Nachricht bekamen.
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    Und an diesem Tag beschlossen wir,
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    dass wir eine Krisen-SMS-Hotline einrichten mussten.
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    Denn das ist nicht das, worum wir uns kümmern.
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    Wir kümmern uns um sozialen Wandel.
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    Die Jugendlichen schicken uns diese SMS-Nachrichten,
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    da SMS so vertraut und bequem für sie ist
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    und sie sich nirgendwoanders hinwenden können
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    und darum schicken sie sie an uns.
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    Also denken Sie darüber nach, eine SMS-Hotline; Das ist ziemlich stark.
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    Es ist schnell, es ist sehr privat.
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    Niemand kann Ihnen lauschen, Sie schicken einfach leise eine SMS.
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    Es läuft in Echtzeit ab.
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    Wir können Millionen von Jugendlichen mit Beratung und Empfehlungen helfen.
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    Das ist großartig.
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    Aber was die Idee wirklich genial macht, sind die Daten.
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    Denn mir ist nicht wirklich wohl dabei, dem Mädchen
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    mit Beratung und Empfehlungen nur zu helfen.
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    Ich möchte diese Scheiße verhindern.
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    Denken Sie also über einen Ausgleich nach.
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    Es gibt eine Sache in New York City.
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    Die Polizei tat das. Anfangs war es eine ziemliche Rätselarbeit.
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    Und dann fing sie an, Verbrechen zu katalogisieren.
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    Und so begannen sie, kleine Diebstähle, Vorladungen, alle möglichen Dinge
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    aufzuzeichnen und zu beobachten,
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    sie kartierten im Prinzip die Zukunft.
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    Und sie fanden Dinge heraus, wie
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    wenn Sie Crystal Meth auf der Straße sehen,
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    und Sie dann die Polizei-Präsenz erhöhen,
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    können Sie die sonst unvermeidliche Flut
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    von Überfällen und Diebstählen, die passieren würde, eindämmen.
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    Es war sogar so, dass im Jahr nach
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    der Einführung von CompStat durch die New Yorker Polizei
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    die Mordrate um 60 Prozent fiel.
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    Denken Sie also an die Daten aus einer Krisen-SMS-Hotline.
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    Es gibt keine Erhebungen für Mobbing, Dating-Missbrauch,
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    Essstörungen, Ritzen und Vergewaltigung –
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    keine Erhebungen.
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    Vielleicht gibt es einige Studien, einige Längsschnittstudien,
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    die viel Geld kosteten und viel Zeit beanspruchten.
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    Oder vielleicht gibt es einige anekdotische Beweise.
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    Stellen Sie sich vor, Sie hätten Echtzeit-Daten
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    für jedes dieser Probleme.
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    Sie könnten die Regierungen informieren.
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    Sie könnten Schulpolitik informieren.
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    Man könnte zu einem Schulleiter sagen,
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    "Sie sind haben jeden Donnerstag um drei Uhr ein Problem.
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    Was ist los in Ihrer Schule?"
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    Sie könnten die unmittelbaren Auswirkungen von Gesetzen sehen
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    oder die einer hasserfüllten Rede auf einer Schulversammlung,
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    und sehen, was als Folge passiert.
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    Das ist wirklich, für mich,
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    die Macht der SMS und die Macht der Daten.
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    Denn während die Menschen über Daten reden,
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    die es Facebook ermöglichen,
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    mir meinen Freund aus der dritten Klasse auszugraben,
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    oder dem Supermarkt verraten, wann ich mir neue Windeln kaufen muss,
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    oder irgendeinen Typ ein besseres Baseballteam zusammenstellen lassen,
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    bin ích wirklich begeistert über die Macht der Daten und SMS-Nachrichten,
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    die dem Jugendlichen helfen können, die Schule zu gehen,
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    die dem Mädchen helfen, mit dem Ritzen im Badezimmer aufzuhören,
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    und auf jedem Fall dem Mädchen helfen, dessen Vater sie vergewaltigt.
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    Vielen Dank.
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    (Applaus)
Title:
Nancy Lublin: SMS-Nachrichten, die Leben retten
Speaker:
Nancy Lublin
Description:

Als Nancy Lublin anfing, Teenagern SMS zu schicken, damit sie ihr halfen ihre Sozialprojekte zu verbreiten, fand sie etwas Schockierendes heraus – sie fingen an, ihr zurückzuschreiben und berichteten über ihre eigenen Probleme, vom Drangsalieren über Depressionen bis hin zum Missbrauch. Also richtete sie eine Hotline nur für SMS ein und die Ergebnisse sind vielleicht noch viel bedeutender, als sie erwartete.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
05:24
Judith Matz approved German subtitles for Texting that saves lives
Judith Matz accepted German subtitles for Texting that saves lives
Judith Matz edited German subtitles for Texting that saves lives
Anja Lehmann edited German subtitles for Texting that saves lives
Anja Lehmann edited German subtitles for Texting that saves lives
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