Warum wir Märkten im öffentlichen Leben nicht trauen sollten
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0:01 - 0:06Hier ist eine Frage, die wir
zusammen neu durchdenken müssen: -
0:06 - 0:08Welche Rolle sollten Geld
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0:08 - 0:12und Märkte in unseren Gesellschaften spielen?
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0:12 - 0:14Heute gibt es sehr wenige Dinge,
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0:14 - 0:17die man nicht mit Geld kaufen kann.
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0:17 - 0:18Wenn Sie in Santa Barbara, Kalifornien,
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0:18 - 0:21zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurden,
-
0:21 - 0:22dann können Sie sich,
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0:22 - 0:25falls die Standard-Unterkünfte
Ihnen nicht gefallen, -
0:25 - 0:29einen Gefängniszellen-Upgrade kaufen.
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0:29 - 0:32Ehrlich. Was glauben Sie,
wie viel das kostet? -
0:32 - 0:34Was schätzen Sie?
-
0:34 - 0:36Fünfhundert Dollar?
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0:36 - 0:39Es ist nicht das Ritz-Carlton.
Es ist ein Gefängnis! -
0:39 - 0:4182 Dollar pro Nacht.
-
0:41 - 0:4482 Dollar.
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0:44 - 0:46Wenn man in einen Freizeitpark geht
-
0:46 - 0:48und nicht in den langen Schlangen
vor den populärsten Attraktionen -
0:48 - 0:50warten will,
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0:50 - 0:53gibt es jetzt eine Lösung.
-
0:53 - 0:57In vielen Themenparks
kann man draufzahlen, -
0:57 - 0:59um direkt an den Anfang
der Schlange zu gelangen. -
0:59 - 1:03Das nennt man Schnellspur
oder VIP-Tickets. -
1:03 - 1:07Und das passiert nicht nur in Freizeitparks.
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1:07 - 1:10In Washington, D.C., entstehen manchmal
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1:10 - 1:12lange Warteschlangen
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1:12 - 1:16bei wichtigen Kongressverhandlungen.
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1:16 - 1:19Nun warten aber einige nicht gerne
in langen Schlangen, -
1:19 - 1:22manchmal nachts, sogar im Regen.
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1:22 - 1:24Nun also, für Lobbyisten und andere,
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1:24 - 1:26die ganz scharf auf
solche Verhandlungen sind, -
1:26 - 1:28aber nicht gerne warten,
gibt es Unternehmen, -
1:28 - 1:30schlangestehende Unternehmen,
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1:30 - 1:32und man kann zu denen gehen,
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1:32 - 1:34ihnen eine gewisse Summe zahlen,
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1:34 - 1:37sie stellen Obdachlose und andere ein,
die einen Job brauchen, -
1:37 - 1:41um so lange wie nötig
in der Schlange zu stehen, -
1:41 - 1:44und der Lobbyist kann sich,
kurz bevor die Verhandlung beginnt, -
1:44 - 1:46seinen oder ihren Platz
am Anfang der Schlange -
1:46 - 1:49und einen Platz vorne im Raum einnehmen.
-
1:49 - 1:52Bezahltes Schlangestehen.
-
1:52 - 1:56Es ist so weit, der Rückanspruch
von Marktmechanismus -
1:56 - 1:58und Marktdenken und Marktlösungen,
-
1:58 - 2:01auf größeren Bühnen.
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2:01 - 2:04Nehme man die Art,
wie wir Kriege bestreiten. -
2:04 - 2:07Wussten Sie, dass es
in Irak und Afghanistan -
2:07 - 2:11mehr private Militärunternehmer
am Boden gab -
2:11 - 2:15als US-amerikanische
militärische Streitkräfte? -
2:15 - 2:18Das liegt keineswegs an
der öffentlichen Diskussion -
2:18 - 2:21darüber, ob wir den Krieg
an Privatunternehmen -
2:21 - 2:23outsourcen möchten,
-
2:23 - 2:26aber so ist es passiert.
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2:26 - 2:28Über die letzten drei Jahrzehnte
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2:28 - 2:32haben wir eine stille Revolution durchlebt.
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2:32 - 2:37Wir haben uns, fast
ohne es bemerkt zu haben, -
2:37 - 2:40von einer Marktwirtschaft
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2:40 - 2:44zu einer Marktgesellschaft bewegt.
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2:44 - 2:48Der Unterschied ist folgender:
Eine Marktwirtschaft ist ein Werkzeug, -
2:48 - 2:50ein nützliches und effektives Werkzeug,
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2:50 - 2:53um produktive Aktivität zu organisieren,
-
2:53 - 2:56aber eine Marktgesellschaft ist ein Ort,
-
2:56 - 2:59an dem fast alles zum Verkauf steht.
-
2:59 - 3:02Es ist eine Lebenshaltung,
in der Marktdenken -
3:02 - 3:05und Marktwerte anfangen,
-
3:05 - 3:08jeden Aspekt des Lebens zu dominieren:
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3:08 - 3:13persönliche Beziehungen,
Familienleben, Gesundheit, Bildung, -
3:13 - 3:16Politik, Recht, öffentliches Leben.
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3:16 - 3:22Warum also sollte man sich
Sorgen darum machen, -
3:22 - 3:24dass wir Marktgesellschaften werden?
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3:24 - 3:27Aus zwei Gründen, denke ich.
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3:27 - 3:32Der eine hat mit Ungleichheit zu tun.
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3:32 - 3:35Je mehr Dinge man mit Geld kaufen kann,
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3:35 - 3:40desto mehr zählt Wohlstand
oder der Mangel an Wohlstand. -
3:40 - 3:43Wenn das einzige,
was Geld bestimmen würde, -
3:43 - 3:48der Zugang zu Jachten oder
teuren Urlauben oder BMWs wäre, -
3:48 - 3:53dann würde Ungleichheit
nicht sehr viel ausmachen. -
3:53 - 3:56Aber wenn Geld immer mehr den Zugang
-
3:56 - 4:01zu den essentiellen Dingen
eines guten Lebens regiert, -
4:01 - 4:05angemessene Gesundheitsversorgung,
Zugang zur besten Bildung, -
4:05 - 4:10eine politische Stimme
und Einfluss in Kampagnen – -
4:10 - 4:13wenn Geld all diese Dinge regiert,
-
4:13 - 4:16dann macht Ungleichheit ziemlich was aus.
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4:16 - 4:18Und so verstärkt die Vermarktung von allem
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4:18 - 4:22den Stachel der Ungleichheit
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4:22 - 4:24und seine sozialen und
bürgerlichen Konsequenzen. -
4:24 - 4:27Das ist ein Grund, sich Sorgen zu machen.
-
4:27 - 4:29Neben der Sorge über Ungleichheit
-
4:29 - 4:33gibt es einen zweiten Grund zur Sorge,
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4:33 - 4:35und der sieht so aus:
-
4:35 - 4:39einige gesellschaftliche Güter
und Gewohnheiten könnten sich, -
4:39 - 4:45wenn Marktdenken und Marktwerte eintreten,
-
4:45 - 4:47ihre Bedeutung verändern,
-
4:47 - 4:51und Einstellungen und Normen verdrängen,
-
4:51 - 4:53die der Sorge wert sind.
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4:53 - 4:55Ich möchte gern ein Beispiel geben
-
4:55 - 4:59von einer kontroversen Nutzung
von Marktmechanismen, -
4:59 - 5:04einem finanziellen Anreiz,
und hören, was Sie davon halten. -
5:04 - 5:07Viele Schulen kämpfen
mit der Herausforderung, -
5:07 - 5:10Kinder zu motivieren, vor allem Kinder
-
5:10 - 5:14aus benachteiligter Herkunft,
fleißig zu lernen, -
5:14 - 5:17in der Schule gut zu sein
und sich zu bemühen. -
5:17 - 5:20Einige Ökonomen haben
eine Marktlösung vorgeschlagen: -
5:20 - 5:24Finanzielle Anreize für Kinder
zu bieten, wenn sie gute Noten -
5:24 - 5:26oder hohe Punktzahlen in Tests erreichen,
-
5:26 - 5:28oder Bücher lesen.
-
5:28 - 5:30Man hat es sogar ausprobiert.
-
5:30 - 5:32Es gab Experimente
-
5:32 - 5:35in einigen amerikanischen Großstädten.
-
5:35 - 5:39In New York, in Chicago,
in Washington, D.C. -
5:39 - 5:42hat man ausprobiert,
50 Dollar für eine Eins zu geben, -
5:42 - 5:4435 Dollar für eine Zwei.
-
5:44 - 5:48In Dallas, Texas, gibt es ein Programm,
das Achtjährigen -
5:48 - 5:52zwei Dollar gibt für jedes Buch,
das sie lesen. -
5:52 - 5:55Einige Personen befürworten dies und
-
5:55 - 5:58andere sind gegen diesen finanziellen Anreiz,
-
5:58 - 6:00Erfolg zu stimulieren.
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6:00 - 6:03Mal sehen, was die Leute
hier darüber denken. -
6:03 - 6:07Stellen Sie sich vor, dass Sie
an der Spitze eines großen Schulsystems stehen, -
6:07 - 6:10und jemand kommt
mit diesem Vorschlag auf Sie zu. -
6:10 - 6:13Sagen wir, es ist eine Stiftung.
Die stellt die Geldmittel bereit. -
6:13 - 6:15Sie müssen es nicht
von Ihrem Budget bezahlen. -
6:15 - 6:16Wie viele von Ihnen wären dafür
-
6:16 - 6:20und wie viele dagegen,
es auszuprobieren? -
6:20 - 6:21Stimmen wir durch Handzeichen ab.
-
6:21 - 6:25Zuerst, wie viele von Ihnen denken, dass es
zumindest einen Versuch wert wäre, -
6:25 - 6:29um zu sehen, ob es funktioniert?
Heben Sie die Hand. -
6:29 - 6:31Wie viele sind dagegen?
-
6:31 - 6:34Also, die Mehrheit ist dagegen,
-
6:34 - 6:37aber eine beträchtliche Minderheit ist dafür.
-
6:37 - 6:39Lassen Sie uns darüber diskutieren.
-
6:39 - 6:42Fangen wir mit denen an, die dagegen sind,
-
6:42 - 6:45die es ausschließen würden,
ohne es zu versuchen. -
6:45 - 6:46Was wäre Ihr Grund?
-
6:46 - 6:50Wer started die Diskussion? Ja?
-
6:50 - 6:52Heike Moses: Hallo zusammen, ich bin Heike,
-
6:52 - 6:55und ich denke, dass es
einfach die innere Motivation zerstört, -
6:55 - 7:00also nimmt man den Kindern,
falls sie gerne lesen mögen, -
7:00 - 7:02einfach den Anreiz weg,
indem man sie bezahlt, -
7:02 - 7:06also verändert man Verhalten.
-
7:06 - 7:09Michael Sandel: Es nimmt den inneren Anreiz.
-
7:09 - 7:13Was ist, oder sollte der innere Anreiz sein?
-
7:13 - 7:15HM: Nun, der innere Anreiz
-
7:15 - 7:17solle es sein, zu lernen.
-
7:17 - 7:20MS: Zu lernen.
HM: Die Welt kennenzulernen. -
7:20 - 7:23Und wenn man aufhört,
sie zu bezahlen, was passiert dann? -
7:23 - 7:24Dann hören sie auf zu lesen?
-
7:24 - 7:27MS: Nun, mal schauen,
ob es einen Befürworter gibt, -
7:27 - 7:30der denkt, dass sich ein Versuch lohnt.
-
7:30 - 7:32Elizabeth Loftus: Ich bin Elizabeth Loftus,
-
7:32 - 7:36und Sie sagten 'ein Versuch lohnt sich',
also warum nicht -
7:36 - 7:40das Experiment wagen
und die Resultate messen? -
7:40 - 7:42MS: Und messen.
Was würden Sie messen? -
7:42 - 7:44Sie würden messen, wie viele ...
-
7:44 - 7:46EL: Wie viele Bücher sie lesen
-
7:46 - 7:48und wie Bücher sie weiterhin lesen,
-
7:48 - 7:50nachdem man aufgehört hat, sie zu bezahlen.
-
7:50 - 7:52MS: Oh, nachdem man
aufgehört hat, zu bezahlen. -
7:52 - 7:54Nun, was ist damit?
-
7:54 - 7:56HM: Um ehrlich zu sein, ich denke,
-
7:56 - 8:00dass dies, ohne jemanden beleidigen zu wollen,
eine sehr amerikanische Methode ist. -
8:00 - 8:07(Gelächter) (Applaus)
-
8:07 - 8:09MS: Nun gut. Aus dieser Diskussion leitet sich
-
8:09 - 8:11die folgende Frage ab:
-
8:11 - 8:15Wird der finanzielle Anreiz
die tiefere Motivation vergraulen, -
8:15 - 8:19verderben oder verdrängen,
-
8:19 - 8:23die innere Lektion,
die wir zu vermitteln hoffen, -
8:23 - 8:28nämlich zu lernen, das Lernen zu lieben
-
8:28 - 8:30und um ihrer selbst willen zu lesen?
-
8:30 - 8:34Und Leute sind sich uneinig,
wie sich das auswirkt, -
8:34 - 8:36aber die Frage scheint zu sein,
-
8:36 - 8:38ob Marktmechanismen
-
8:38 - 8:43oder finanzielle Anreize irgendwie
die falsche Lektion lehren, -
8:43 - 8:47und falls es so ist, was wird
später aus diesen Kindern? -
8:47 - 8:50Ich sollte Sie aufklären,
was mit diesen Experimenten passierte. -
8:50 - 8:55Das Geld für gute Noten
hatte sehr gemischte Resultate, -
8:55 - 8:58und hat größtenteils
nicht zu besseren Noten geführt. -
8:58 - 9:00Die zwei Dollar für jedes Buch
-
9:00 - 9:04haben dazu geführt,
dass diese Kinder mehr Bücher lesen. -
9:04 - 9:06Es führte auch dazu,
dass sie kürzere Bücher lesen. -
9:06 - 9:10(Gelächter)
-
9:10 - 9:12Aber die wirkliche Frage ist,
-
9:12 - 9:15was wird später aus diesen Kindern?
-
9:15 - 9:17Haben sie das Lesen
als lästige Pflicht kennengelernt, -
9:17 - 9:20als Akkordarbeit, für die man
bezahlt wird, wie befürchtet, -
9:20 - 9:24oder könnte es sie dazu führen,
vielleicht erst aus falschen Gründen zu lesen, -
9:24 - 9:29aber sich dann darin zu verlieben,
für sich selbst zu lesen. -
9:29 - 9:34Nun, diese wenn auch
kurze Diskussion zeigt etwas, -
9:34 - 9:38was viele Ökonomen übersehen.
-
9:38 - 9:40Ökonomen nehmen oft an,
-
9:40 - 9:42dass Märkte träge sind,
-
9:42 - 9:47dass sie die Produkte, die sie handeln,
nicht berühren oder verderben. -
9:47 - 9:50Markthandel, nehmen sie an,
-
9:50 - 9:52verändert nicht die Bedeutung oder den Wert
-
9:52 - 9:54der zu handelnden Güter.
-
9:54 - 9:55Das mag wahr sein,
-
9:55 - 9:58wenn wir über materielle Güter reden.
-
9:58 - 10:00Ob Sie mir einen Flachbild-TV verkaufen
-
10:00 - 10:02oder mir einen schenken,
-
10:02 - 10:04wäre es das gleiche Gut.
-
10:04 - 10:06Er wird in beiden Fällen gleich funktionieren.
-
10:06 - 10:09Aber das gleiche mag nicht zutreffen,
-
10:09 - 10:11wenn wir über nicht-materielle Güter reden
-
10:11 - 10:15und über solche sozialen Aktivitäten
wie Unterrichten und Lernen -
10:15 - 10:19oder sich gemeinsam
im öffentlichen Leben einzubringen. -
10:19 - 10:22In jenen Bereichen
mögen Marktmechanismen -
10:22 - 10:26oder finanzielle Anreize
-
10:26 - 10:31unverkäufliche wertvolle Werte
oder Einstellungen -
10:31 - 10:33schwächen oder verdrängen.
-
10:33 - 10:35Wenn wir erst einmal sehen,
-
10:35 - 10:39dass Märkte und Handel, wenn sie
-
10:39 - 10:43über das materielle Gut hinausgehen,
-
10:43 - 10:48den Charakter von Gütern selbst
ändern können, -
10:48 - 10:51und die Bedeutung von sozialen Aktivitäten,
-
10:51 - 10:54wie im Beispiel
des Unterrichtens und Lernens, -
10:54 - 10:59müssen wir uns fragen,
wohin Märkte gehören -
10:59 - 11:01und wo sie nicht hingehören,
-
11:01 - 11:03wo sie sogar wichtige Werte
-
11:03 - 11:06und Einstellungen schwächen können.
-
11:06 - 11:09Aber um diese Diskussion zu führen,
-
11:09 - 11:13müssen wir etwas tun,
worin wir nicht sehr gut sind, -
11:13 - 11:16und zwar gemeinsam öffentlich
-
11:16 - 11:19über die Werte und die Bedeutung
-
11:19 - 11:23von den uns so wichtigen
sozialen Aktivitäten, -
11:23 - 11:26von unseren Körpern,
über das Familienleben -
11:26 - 11:28bis hin zu Gesundheit und
persönlichen Beziehungen, -
11:28 - 11:32Unterrichten, Lernen und
öffentliches Leben zu reden. -
11:32 - 11:35Nun sind das kontroverse Fragen,
-
11:35 - 11:37und deswegen neigen wir dazu,
davor zurückzuschrecken. -
11:37 - 11:40Genau genommen wurde
während der letzten drei Jahrzehnte, -
11:40 - 11:43als Marktbegründungen und Marktdenken
-
11:43 - 11:46an Bedeutung und Prestige gewannen,
-
11:46 - 11:50unser öffentlicher Diskurs zu der Zeit
-
11:50 - 11:52ausgehöhlt,
-
11:52 - 11:56ohne größere moralische Bedeutung.
-
11:56 - 11:59Aus Angst vor Uneinigkeit schrecken wir
vor diesen Fragen zurück. -
11:59 - 12:02Aber wenn wir einmal sehen, dass Märkte
-
12:02 - 12:05den Charakter von Gütern ändern,
-
12:05 - 12:09müssen wir miteinander
-
12:09 - 12:11diese größeren Fragen diskutieren,
-
12:11 - 12:13wie wir Güter wertschätzen wollen.
-
12:13 - 12:16Einer der zerstörerischste Effekte davon,
-
12:16 - 12:19allem einen Preis zu geben,
-
12:19 - 12:22wirkt sich auf die Gemeinsamkeit aus,
-
12:22 - 12:25das Gefühl, dass wir alle
im selben Boot sitzen. -
12:25 - 12:29Und vor dem Hintergrund
steigender Ungleichheit -
12:29 - 12:33führt das Vermarkten
jedes Aspekts des Lebens -
12:33 - 12:39zu einer Situation,
in der die Leben der Wohlhabenden -
12:39 - 12:41und die derer mit den bescheidensten Mitteln
-
12:41 - 12:45immer weiter auseinander klaffen.
-
12:45 - 12:48Wir leben und arbeiten
und shoppen und spielen -
12:48 - 12:50an verschiedenen Orten.
-
12:50 - 12:53Unsere Kinder gehen
an verschiedene Schulen. -
12:53 - 12:56Das ist weder gut für die Demokratie,
-
12:56 - 12:59noch ist es eine zufriedenstellende Art zu leben,
-
12:59 - 13:02selbst für die von uns,
die es sich leisten können, -
13:02 - 13:05sich ihren Weg bis zum Anfang
der Schlange zu erkaufen. -
13:05 - 13:06Und zwar aus folgenden Gründen.
-
13:06 - 13:11Demokratie braucht
keine perfekte Gleichheit, -
13:11 - 13:13aber sie braucht Bürger,
-
13:13 - 13:17die ein gemeinsames Leben teilen.
-
13:17 - 13:19Was zählt, ist, dass Menschen
-
13:19 - 13:21aus unterschiedlichen
sozialen Hintergründen -
13:21 - 13:23und unterschiedlichen sozialen Schichten
-
13:23 - 13:25einander begegnen,
-
13:25 - 13:27im Alltag
-
13:27 - 13:31aufeinander stoßen,
-
13:31 - 13:33denn das lehrt uns
-
13:33 - 13:37zu verhandeln und
unsere Unterschiede auszuhalten. -
13:37 - 13:41Und so kommen wir dazu,
uns fürs Gemeinwohl zu interessieren. -
13:41 - 13:45Und so ist, schlussendlich,
die Frage der Märkte -
13:45 - 13:49nicht hauptsächlich
eine wirtschaftliche Frage. -
13:49 - 13:53Es ist in Wahrheit eine Frage,
wie wir zusammen leben wollen. -
13:53 - 13:57Wollen wir eine Gesellschaft,
in der alles zum Verkauf steht, -
13:57 - 14:01oder gibt es gewisse moralische
und bürgerliche Güter, -
14:01 - 14:03die die Märkte nicht wertschätzen können
-
14:03 - 14:06und Geld nicht kaufen kann?
-
14:06 - 14:07Vielen Dank.
-
14:07 - 14:12(Beifall)
- Title:
- Warum wir Märkten im öffentlichen Leben nicht trauen sollten
- Speaker:
- Michael Sandel
- Description:
-
In den letzten drei Jahrzehnten, sagt Michael Sandel, ist die USA von einer Marktwirtschaft zu einer Marktgesellschaft geworden; man kann sagen, dass eine amerikanische Wahrnehmung eines gemeinsamen bürgerlichen Lebens davon abhängt, wie viel Geld jemand zur Verfügung hat. (Drei Beispiele: Zugang zu Bildung, Zugang zu Gerechtigkeit, politischer Einfluss.) In einer Rede und Publikumsdiskussion bittet Sandel uns, ernsthaft über die Frage nachzudenken: Steht in unserer heutigen Demokratie zu viel zum Verkauf?
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 14:37
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Judith Matz
Hello Gayun Kim, we're not even sure if you even speak German but we have the feeling you don't. Please refrain from reviewing transcripts by doing nothing and just forwarding them. If you would like to contribute, please consider reading this guide how to do a review and do this in a language that you are fluent in. Thanks.
translations.ted.org/wiki/How_to_Tackle_a_Review
Judith Matz
Hallo! Die Änderungen habe ich dir in einer Message geschickt. Ich schicke die Untertitel jetzt so weiter, damit sie nicht meine 5 verfügbaren Vorträge blockieren. :)
Gruß,
Judith