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Der kleinste 3D-Drucker der Welt

  • 0:01 - 0:04
    Guten Tag, danke für die Einladung heute.
  • 0:04 - 0:07
    Ich bin leicht verletzt, aber es braucht
    mehr als nur einen Autounfall,
  • 0:07 - 0:10
    um zu verhindern,
    dass ich mit Ihnen spreche.
  • 0:10 - 0:12
    (Gelächter)
  • 0:12 - 0:15
    (Applaus)
  • 0:15 - 0:16
    Vielleicht einen Panzer?
  • 0:18 - 0:22
    Heute möchte ich über
    den Mikrodrucker sprechen,
  • 0:22 - 0:26
    über meine Arbeit, wie alles begann,
    was meine Motivation war,
  • 0:26 - 0:31
    den kleinsten 3D-Drucker
    der Welt zu bauen.
  • 0:31 - 0:34
    Fangen wir mit meinen
    tagtäglichen Arbeiten an.
  • 0:34 - 0:38
    Mein normales Arbeitsfeld heißt
    Zwei-Photonen-Polymerisation.
  • 0:39 - 0:42
    Es klingt sehr streberisch,
    es ist sehr streberisch.
  • 0:42 - 0:44
    (Gelächter)
  • 0:44 - 0:48
    Was braucht man, um das herzustellen?
  • 0:48 - 0:50
    Man braucht ein komplexes Lasersystem,
  • 0:50 - 0:52
    ein sogenanntes Femtosekunden-Lasersystem,
  • 0:52 - 0:58
    welches man auf einen winzigen Punkt
    konzentriert -- sehr sehr sehr winzig --
  • 0:58 - 1:03
    und es ist ein sehr teures,
    nicht besonders langlebiges Lasersystem.
  • 1:03 - 1:04
    (lacht)
  • 1:04 - 1:08
    Und andererseits braucht man
    ein sehr komplexes Positionierungssystem.
  • 1:08 - 1:11
    Wir nennen es "Agathe",
    weil es sehr schwer ist
  • 1:11 - 1:14
    und wir dachten,
    Agathe wäre ein schöner Name.
  • 1:14 - 1:16
    (Gelächter)
  • 1:17 - 1:20
    Man braucht dieses System,
    um den Laser durchzufahren,
  • 1:20 - 1:25
    zum Beispiel mit einer sehr hohen
    Präzision von etwa 200 Nanometern.
  • 1:25 - 1:27
    Was kann man damit machen?
  • 1:27 - 1:31
    Man kann Dinge machen,
    die man mit den Augen nicht sehen kann.
  • 1:31 - 1:33
    So kann man drucken,
    was auch immer man will.
  • 1:33 - 1:38
    Man kann eine Tower Bridge
    oder Agathe's Ehemann drucken...
  • 1:38 - 1:40
    (Gelächter)
  • 1:41 - 1:46
    Aber was macht es so unglaublich?
  • 1:46 - 1:50
    Sie bemerken vielleicht
    diese Maßstabsleiste,
  • 1:50 - 1:53
    die 100 Mikrometer für die Tower Bridge
  • 1:53 - 1:56
    und 20 Mikrometer
    für den dicken Mann anzeigt.
  • 1:56 - 2:00
    Im Vergleich ist der Durchmesser von
    einem Menschenhaar rund 50 Mikrometer.
  • 2:00 - 2:06
    Also sind diese Objekte
    wie Staubpartikel oder noch kleiner,
  • 2:06 - 2:09
    man kann sie kaum sehen.
  • 2:09 - 2:13
    Was man auch machen kann
    und woran wir auch gerade arbeiten,
  • 2:13 - 2:17
    ist das System zu verbessern,
    das Kunstharz zu verbessern,
  • 2:17 - 2:23
    das Material, das wir verwenden,
    um einen Wurm oder Ähnliches zu fangen.
  • 2:23 - 2:29
    Wir bewegen den Laser durch das Harz,
    es wird polymerisiert
  • 2:29 - 2:31
    und wir fangen ein lebendiges Tier,
  • 2:31 - 2:33
    hier einen speziellen Wurm.
  • 2:33 - 2:37
    Was wir versuchen zu machen
    oder was der nächste Schritt wäre,
  • 2:37 - 2:41
    ist ein biokompatibles
    Polymer herzustellen
  • 2:41 - 2:43
    und vielleicht ein paar Sachen
  • 2:43 - 2:47
    in den Körper einer Person
    oder einen Wurm zu schreiben,
  • 2:47 - 2:51
    oder Zellen an unseren
    Strukturen zu befestigen, und so weiter.
  • 2:51 - 2:55
    Aber ok, das ist mein
    normales Arbeitsfeld.
  • 2:55 - 2:59
    Heute möchte ich die Geschichte
    des Mikrodruckers erzählen.
  • 2:59 - 3:01
    Was war meine Motivation?
  • 3:02 - 3:06
    Alles begann um 6.30 Uhr
    an einem Montag Morgen.
  • 3:06 - 3:09
    Ok, das ist nicht wahr.
    Vielleicht war es 10 Uhr.
  • 3:09 - 3:10
    (Gelächter)
  • 3:10 - 3:14
    Ich ging zu meinem Laserlabor
    in der Nähe vom Karlsplatz in Freihaus
  • 3:14 - 3:17
    an der Technischen Universität Wien.
  • 3:17 - 3:21
    Ich ging hinein und sah,
    dass dieses Lasersystem defekt war,
  • 3:21 - 3:23
    und versuchte, es zu reparieren.
  • 3:23 - 3:26
    Ich brauchte einen halben Tag,
    mehrere Stunden.
  • 3:26 - 3:29
    Dann bemerkte ich,
    dass es ein größeres Problem
  • 3:29 - 3:30
    mit der Antriebsquelle ist.
  • 3:30 - 3:34
    Das kann ich nicht selber reparieren,
    da müssen wir den Servicetechniker rufen.
  • 3:34 - 3:38
    Dann bemerkte ich,
    dass ich Zeit hatte, nachzudenken.
  • 3:38 - 3:43
    Also dachte ich: "Was mache ich jetzt?
    Vielleicht meine Doktorarbeit beginnen?"
  • 3:43 - 3:44
    (Gelächter)
  • 3:44 - 3:47
    Nein nein, keine gute Idee.
  • 3:47 - 3:51
    Also dachte ich, vielleicht
    eine wissenschaftliche Arbeit schreiben.
  • 3:52 - 3:54
    Überhaupt keine gute Idee.
  • 3:54 - 3:58
    Und dann, am Samstag, nach einer Woche
    Nachdenken kam mir die Idee,
  • 3:58 - 4:01
    den kleinsten 3D-Mikrodrucker
    der Welt zu bauen.
  • 4:01 - 4:02
    (Gelächter)
  • 4:03 - 4:06
    Mit anderen Worten,
    den kleinsten 3D-Drucker der Welt.
  • 4:06 - 4:09
    (Applaus)
  • 4:11 - 4:14
    Also rief ich meinen Professor an
    und erzählte ihm davon.
  • 4:14 - 4:17
    "Lass es uns bauen!
    Ich habe Zeit. Ist das in Ordnung?"
  • 4:17 - 4:19
    "Mach mal, baue ihn."
  • 4:19 - 4:20
    Also ging ich zur Universität
  • 4:20 - 4:22
    und von da an
  • 4:22 - 4:25
    flossen alle meine Gedanken
    in den Computer,
  • 4:25 - 4:28
    um eine CAD-Konstruktion
    von dem Ganzen zu machen.
  • 4:28 - 4:34
    Nach ein paar Monaten hatten wir
    den ersten Testlauf mit dem System.
  • 4:34 - 4:38
    Von dem ersten Test an
    funktionierte es problemlos
  • 4:38 - 4:44
    und es hatte dieselbe Auflösung
    wie Systeme, die 60.000 Euro kosten
  • 4:44 - 4:48
    aber wir gaben nur 1500 Euro
    für das System aus,
  • 4:48 - 4:53
    mein Gehalt nicht mit einbezogen,
    aber das würde nicht viel hinzufügen.
  • 4:53 - 4:55
    (Gelächter)
  • 4:55 - 4:58
    Ok, wie funktioniert es?
  • 4:58 - 5:03
    Hier ist ein Video, wo man sieht,
    wie man eine 3D-Datei eingibt.
  • 5:04 - 5:09
    Mein Freund Junior Veloso
    produzierte dieses Video.
  • 5:09 - 5:13
    Wie man sehen kann, gibt es
    ein bewegliches Podest welches hochfährt.
  • 5:13 - 5:15
    Unter dem Podest gibt es eine Flüssigkeit,
  • 5:15 - 5:18
    die sich durch den Lichtstrahl verfestigt.
  • 5:18 - 5:23
    Und man erschafft
    Scheibe für Scheibe das Objekt,
  • 5:23 - 5:29
    also wird es wirklich aus
    der Flüssigkeit gezogen.
  • 5:30 - 5:34
    Es kommt nur darauf an,
    wie groß das Objekt ist.
  • 5:34 - 5:39
    Vielleicht hat man 100 Scheiben,
    vielleicht 1.000 oder 10.000 Scheiben.
  • 5:39 - 5:40
    So funktioniert das.
  • 5:40 - 5:43
    Natürlich ist dies eine viel größere
    Maschine als der Mikrodrucker,
  • 5:43 - 5:46
    aber sie verwendet mehr oder weniger
    die selben Prinzipien,
  • 5:46 - 5:48
    deshalb wollte ich sie Ihnen zeigen.
  • 5:48 - 5:51
    Zum Schluss ist dieser außerirdische Kopf
  • 5:51 - 5:54
    an der Bauplattform befestigt
  • 5:54 - 5:56
    und wenn dieser Prozess vorbei ist,
  • 5:56 - 6:02
    muss man einfach den Kopf
    von der Plattform abbrechen
  • 6:02 - 6:05
    und dann ist alles fertig.
  • 6:06 - 6:07
    So.
  • 6:09 - 6:12
    Aber wie sieht dieser Mikrodrucker aus?
  • 6:12 - 6:15
    Vielleicht haben Sie dieses Bild
    bereits gesehen.
  • 6:15 - 6:17
    Ich habe ihn auch hier dabei,
  • 6:17 - 6:21
    also möchte ich Ihnen
    den Mikrodrucker vorstellen,
  • 6:21 - 6:23
    der so aussieht.
  • 6:23 - 6:28
    Er ist sehr klein,
    er passt auf den Schreibtisch.
  • 6:28 - 6:29
    Das System ist kostengünstig.
  • 6:29 - 6:33
    Wir sind sehr stolz darauf und --
  • 6:34 - 6:36
    (lacht)
  • 6:39 - 6:41
    das hier ist ein winziges System,
  • 6:41 - 6:42
    es gibt größere.
  • 6:42 - 6:45
    Was kann man mit einem
    billigen System machen?
  • 6:45 - 6:49
    Hörgeräte zum Beispiel --
  • 6:49 - 6:53
    Sie müssen speziell für jede Person
    produziert werden,
  • 6:53 - 6:57
    also ein perfektes Anwendungsbeispiel,
    für diese Technologie
  • 6:57 - 7:01
    da man mit dem Drucker Gehäuse
    für die Hörgeräte produzieren kann.
  • 7:01 - 7:04
    Normalerweise geht man in den Laden,
    lässt sein Ohr scannen
  • 7:04 - 7:07
    und sie schicken die Daten per Email
    nach Deutschland und --
  • 7:07 - 7:10
    (Gelächter)
  • 7:10 - 7:13
    und dann drucken sie es aus --
  • 7:13 - 7:14
    (Applaus)
  • 7:14 - 7:16
    Danke.
  • 7:16 - 7:18
    (Applaus)
  • 7:21 - 7:24
    Dann drucken sie es mit
    einer großen Maschine aus
  • 7:24 - 7:27
    und schicken es, wenn es fertig ist,
  • 7:27 - 7:29
    mit der Post zurück nach Wien --
  • 7:29 - 7:30
    oder wo auch immer Sie sind --
  • 7:30 - 7:33
    und dann setzen sie die Elektronik ein.
  • 7:33 - 7:35
    Mit einem Mikrodrucker im Laden
  • 7:35 - 7:38
    kann man sein Ohr scannen lassen
  • 7:38 - 7:44
    und dann drucken sie das 3D-Modell,
  • 7:45 - 7:47
    während Sie Kaffeetrinken
  • 7:47 - 7:49
    oder zur Universität gehen,
  • 7:49 - 7:51
    was auch immer Sie machen wollen.
  • 7:51 - 7:55
    Und anstatt fünf Tage zu warten,
    können Sie ihr Hörgerät
  • 7:55 - 7:57
    in nur einem Tag abholen.
  • 7:59 - 8:02
    Und das ist ein Beispiel,
    wie diese kleinen Maschinen
  • 8:02 - 8:07
    oder andere billige 3D-Drucker
    unser tägliches Leben verändern könnten.
  • 8:08 - 8:10
    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
  • 8:10 - 8:14
    und beginnen Sie zu drucken,
    was auch immer Sie brauchen.
  • 8:14 - 8:15
    (Applaus)
Title:
Der kleinste 3D-Drucker der Welt
Speaker:
Klaus Stadlmann
Description:

Was könnten Sie mit dem weltkleinsten 3-D Drucker machen? Klaus Stadlmann stellt seinen kleinen, preisgüngstigen Drucker vor, welcher eines Tages maßgeschneiderte Hörgeräte oder Skulpturen kleiner als ein Menschenhaar produzieren könnte.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
08:28
Sonja Maria Neef approved German subtitles for The world's smallest 3D printer
Sonja Maria Neef edited German subtitles for The world's smallest 3D printer
Ann-Cathrin Guertler accepted German subtitles for The world's smallest 3D printer
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