Gyotaku: Die alte japanische Kunst des Fisch-Drucks – K. Erica Dodge
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0:14 - 0:16Wie groß war der Fisch,
den du gefangen hast? -
0:16 - 0:17So groß?
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0:17 - 0:18So groß?
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0:18 - 0:20So groß?
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0:20 - 0:21Ohne Foto gibt es keinen Beweis dafür,
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0:21 - 0:24dass du einen großen Fang gemacht hast.
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0:24 - 0:27So war es schon
seit dem Beginn der Fischerei. -
0:27 - 0:29Tatsächlich erfanden
vor hunderten von Jahren, -
0:29 - 0:31lang bevor man das
mit einem Foto belegen konnte, -
0:31 - 0:33japanische Fischer eine Methode
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0:33 - 0:35um einen besonderen Fang zu erfassen.
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0:35 - 0:38Sie nannten es Gyotaku.
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0:38 - 0:41Gyotaku ist die alte Kunst des Fisch-Drucks,
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0:41 - 0:43die in Japan enstand,
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0:43 - 0:44um vor der Erfindung der modernen Kamera
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0:44 - 0:47einen besonderen Fang zu erfassen.
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0:48 - 0:50Gyo bedeutet Fisch
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0:50 - 0:52und taku bedeutet Abdruck.
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0:52 - 0:54Es gibt mehrere Geschichten darüber,
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0:54 - 0:56wie Gyotaku enstanden ist.
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0:56 - 0:57Im Wesentlichen begann es mit Fischern,
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0:57 - 1:00die vor über 100 Jahren
eine Methode brauchten, -
1:00 - 1:03Größe und Art der gefangenen Fische zu erfassen.
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1:03 - 1:06Fischer nahmen Papier, Tinte und Pinsel
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1:06 - 1:07mit hinaus aufs Meer.
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1:07 - 1:10Sie erzählten von großen Abenteuern zu Wasser.
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1:10 - 1:12Da die Japaner bestimmte Fische verehrten,
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1:12 - 1:15machten die Fischer
von diesen Fischen einen Abdruck -
1:15 - 1:17und ließen sie dann wieder frei.
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1:17 - 1:18Um den Abdruck zu machen,
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1:18 - 1:21bestrichen sie den Fisch
mit ungiftiger Sumi-e-Tinte -
1:21 - 1:23und druckten ihn dann auf Reispapier.
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1:23 - 1:25So konnte man die Fische wieder freilassen,
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1:25 - 1:27oder säubern und auf dem Markt verkaufen.
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1:27 - 1:30Die ersten dieser Drucke waren nur Belege,
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1:30 - 1:31ohne zusätzliche Details.
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1:31 - 1:33Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts
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1:33 - 1:35begann man die Drucke mit Augen
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1:35 - 1:37und anderen Details auszuschmücken.
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1:37 - 1:41Fürst Sakai, ein bekannter Adliger,
war vom Fischen begeistert. -
1:41 - 1:42Als er einen großen Fang machte,
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1:42 - 1:44wollte er die Erinnerung an die
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1:44 - 1:46große rote Meerbrasse festhalten.
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1:46 - 1:50Dafür gab er einem Fischer den Auftrag,
von seinem Fang einen Abdruck zu machen. -
1:50 - 1:52Danach brachten viele Fischer
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1:52 - 1:55dem Fürsten ihre Gyotaku-Drucke.
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1:55 - 1:56Und wenn ihm die Arbeiten gefielen,
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1:56 - 1:58stellte er die Fischer ein,
um für ihn zu drucken. -
1:58 - 2:01In der Edo-Zeit hingen
viele Drucke im Palast. -
2:01 - 2:04Nach dieser Zeit war Gyotaku
nicht mehr so beliebt -
2:04 - 2:07und geriet in Vergessenheit.
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2:07 - 2:09Heute ist Gyotaku
eine beliebte Kunstform, -
2:09 - 2:10die viele Anhänger hat.
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2:10 - 2:13Und man sagt,
dass die Drucke den Fischern Glück bringen. -
2:13 - 2:16Aber die Kunstform ist anders
als sie einst war. -
2:16 - 2:19Die meisten Künstler lernen heute
durch ihre eigenen Versuche. -
2:19 - 2:21Bevor der Künstler
mit dem Druck beginnt, -
2:21 - 2:24muss der Fisch
für den Druck vorbereitet werden. -
2:24 - 2:26Zunächst legt der Künstler den Fisch
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2:26 - 2:28auf eine abgesenkte Oberfläche.
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2:28 - 2:29Dann breitet der Künstler die Flossen aus
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2:29 - 2:31und steckt sie zum Trocknen auf dem Brett fest.
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2:31 - 2:34Dann wird der Fisch mit Wasser gesäubert.
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2:34 - 2:35Für den Druck selbst
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2:35 - 2:37gibt es zwei unterschiedliche Methoden.
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2:37 - 2:41Bei der indirekten Methode
wird angefeuchtetes Tuch oder Papier -
2:41 - 2:43mit Reispaste auf den Fisch geklebt.
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2:43 - 2:45Dann benutzt der Künstler einen tanpo,
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2:45 - 2:47eine mit Seide bezogene Wattekugel,
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2:47 - 2:51um Tinte aufzutragen
und so den Druck anzufertigen. -
2:51 - 2:52Diese Methode erfordert viel Geschicklichkeit
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2:52 - 2:54und das Papier muss sehr vorsichtig
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2:54 - 2:56vom Fisch abgezogen werden,
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2:56 - 2:59damit es nicht zerreißt.
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2:59 - 3:00Bei der direkten Methode
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3:00 - 3:02wird Farbe direkt
auf den Fisch aufgetragen -
3:02 - 3:06und angefeuchtetes Tuch oder Papier
behutsam auf den Fisch gedrückt. -
3:06 - 3:07Bei beiden Methoden
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3:07 - 3:09ist jeder Druck einmalig
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3:09 - 3:12und macht ein eindrucksvolles Bild
des Fisches sichtbar. -
3:12 - 3:13Zum Abschluss benutzt der Künstler
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3:13 - 3:15einen Siegel oder Stempel
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3:15 - 3:17und kennzeichnet sein Werk.
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3:17 - 3:18Und dann kann er es vorzeigen und sagen:
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3:18 - 3:21"Der Fisch war genau so groß!"
- Title:
- Gyotaku: Die alte japanische Kunst des Fisch-Drucks – K. Erica Dodge
- Speaker:
- K. Erica Dodge
- Description:
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Die ganze Lektion: http://ed.ted.com/lessons/gyotaku-the-ancient-japanese-art-of-printing-fish-k-erica-dodge
Wie erfassten Fischer einen besonderen Fang vor der Erfindung der Fotografie? In Japan benutzte man im 19. Jahrhundert auf Fischerbooten Reispapier, Sumi-e-Tinte und Pinsel und machte damit Gyotaku: sorgfältige Abdrucke der gerade gefangenen Fische. K. Erica Dodge erzählt die Geschichte dieser konkurrenzbetonten Art der Fischerei und gibt Tipps, wie man selbst so einen Druck herstellen kann.
Lektion von K. Erica Dodge, Animation von Franco Barroeta.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TED-Ed
- Duration:
- 03:38
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