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Okay, ich werde ein wenig über das
sprechen, was der negative Weg
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oder Via Negativa genannt wird. Hier kommen
wir zum Verständnis dessen, wer wir sind,
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indem wir sehen und realisieren,
was wir nicht sind.
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In der Vedischen Tradition wird manchmal
der Begriff 'Neti Neti' verwendet, was bedeutet
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'nicht dies, nicht das'. Und so werden wir sehen,
was wir sind, indem wir das falsche Selbst
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in all seinen verschiedenen Inkarnationen erkennen.
Also, was ist das, was ist das falsche Selbst?
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Was ist das Ego?
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Es gibt viele Möglichkeiten, dies in den Fokus
zu bringen, in die Klarheit, aber über eine Art
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möchte ich sprechen. Es beginnt, wenn wir
ein kleines Kind sind. Wenn du an
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ein kleines Kind denkst, dieses Leuchten, das
aus den Augen kommt und diese Lebendigkeit
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und diese Beteiligung am Leben! Das ist einfach eine sehr
natürliche Art von direkter Verbindung zum Leben,
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wenn du ein kleines Kind bist. Das Ego wurde noch nicht
ausgebildet. Was dann geschieht, sind
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Erfahrungen, die irgendwie überwältigend sind,
oder es gibt einen Tadel wegen der
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Erfahrungen des kleinen Kinds. So bilden
diese Erfahrungen einen Widerstand
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in der Selbststruktur, im Körper,
dem Körper-Geist.
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Und dieser Widerstand verfestigt sich mit
der Zeit. Diese Tadel geschehen, und
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manchmal ist der Vorwurf eine starke Anklage,
wie im Fall eines Traumas.
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Es kann eine sehr tiefreichende Prägung sein, manchmal
sind es nur sich wiederholende Muster, die
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eingeprägt werden. Und diese Widerstände
im Körper erzeugen das Verfestigen von
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Mustern der Gier und Abneigung. Mit der Zeit
lernt das Kind: 'Ich will dies -
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ich will das nicht', das kann Verhaltensweisen
ausbilden, wenn das Kind positives
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Feedback von der Welt erhält. Sie lernen also,
wenn sie sich auf eine bestimmte Art verhalten,
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erfahren sie Zustimmung, wenn sie sich auf eine
andere Art verhalten, werden sie getadelt.
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So lernen sie, sich auf eine bestimmte Art zu bewegen,
sie beginnen, ihr natürliches Verhalten zu verändern,
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und sie beginnen, sich nach den
Erwartungen anderer Leute oder
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den Erwartungen der Welt zu verhalten. Sie bilden
diese falsche Persona aus, um ihr Verlangen zu beruhigen
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oder um etwas loszuwerden,
das sich unangenehm anfühlt.
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Und so gestalten wir dieses falsche Selbst, diese
falsche Persona. Und so ist dieses falsche Selbst
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nichts als Widerstand gegen das, was ist.
Das ist buchstäblich so, wenn du an Verdrahten
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denkst, oder in der Wissenschaft haben sie diese
Dinge, genannt Lichtenberg-Figuren, wo sich diese
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Muster bilden, erzeugt von Elektrizität,
wenn sie auf etwas trifft. Die Elektrizität
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trifft auf etwas und erzeugt fast so etwas wie
einen kleinen Baum mit sich verzweigenden Mustern.
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Ihr könnt also sehen, wenn Elektrizität oder
Energie auf etwas trifft, bildet sie diese
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Bahnen. Und sie sehen aus wie neuronale
Bahnen, sie sehen aus wie das, was ihr
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im Gehirn seht. Und das gesamte Universum
ist daraus gemacht, wisst ihr.
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Wenn wir die dunkle Materie im Universum
betrachten mit einem dieser
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Supercomputer.... Das Max Planck Institut
machte dieses große Ding, genannt der
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'Millenium Run' mit einem Supercomputer,
und da kann man erkennen, dass das Universum
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aus diesen gleichen Mustern besteht. Die dunkle
Materie bildet das, was aussieht wie neuronale
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Bahnen durch das Universum.
Also alles ist dieser eine Geist.
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Und das Gefühl, getrennt zu sein, ein getrenntes
Wesen zu sein, ist dieser Widerstand,
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eine Art von Widerstand gegen das, was ist.
Eine der stärksten Formen von Widerstand
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im Leben sind unsere Vorlieben, die wir haben,
die Vorlieben binden uns wirklich an die
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Egostruktur. Ich habe eine kleine Lehre aus der
Zen-Tradition, sie ist
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ungefähr 15 Minuten lang und heißt
'Der Große Weg' oder manchmal wird es
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das 'Gedicht des Glaubens' genannt, und es trifft
wirklich den Kern dessen, was uns an das Ego bindet.
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Es ist eine echt schöne nicht-duale Lehre
und macht es wirklich klar, wie diese
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Vorliebe, eine Sache einer anderen vorzuziehen,
alles als richtig oder falsch
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zu beurteilen, uns an diese
Dinge bindet, und das bildet
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ein Ego, und wir denken dann, wir sind das.
Ich bin diese Person, die diesen Glauben hat oder
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diese Zugehörigkeit oder diesen Moralkodex oder
was auch immer, alles kann zu einer
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Anhaftung führen. Ich werde dies lesen,
und werde möglicherweise an bestimmten
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Stellen pausieren. Es sind gewisse Dinge hierin
enthalten, die auch besonders relevant sind
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für die Meditationspraxis. Ich werde
eventuell auf diese Dinge hinweisen.
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Also, dies ist der Große Weg, und wurde
von einem der Begründer des Chan-Buddhismus
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geschrieben, der im Grunde die
chinesische Version des Zen ist.
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'Der Große Weg ist nicht schwierig
für diejenigen, die keine Vorlieben haben.
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Wenn es Liebe und Hass nicht gibt,
wird alles klar und unverhüllt.
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Machst du jedoch den kleinsten Unterschied,
entfernt dies Himmel und Erde unendlich weit voneinander.
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Wenn ihr die Wahrheit sehen wollt, dann habt
keine Meinung für oder gegen etwas.'
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Also wenn es heißt, Liebe und Hass sind
abwesend und alles wird klar und
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unverhüllt, bedeutet das nicht, eine nicht liebende
Person zu werden. Es erzählt von der
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Dualität Liebe und Hass, gut und böse -
manche spirituelle Lehrer sprechen über
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Göttliche Liebe als unseren natürlichen Zustand, darum
geht es nicht - es geht um
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die Polarität, die Beurteilung: Ich liebe dies,
ich hasse das. Diese Art von Dualität.
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'Wenn die tiefe Bedeutung der Dinge nicht
verstanden wird, wird der essentielle Frieden
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des Geistes umsonst gestört.
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Der Weg ist vollkommen wie der weite Raum,
wo nichts fehlt und nichts
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im Übermaß vorhanden ist. Es liegt daran, dass wir
wählen, ob wir sie annehmen oder ablehnen,
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dass wir die wahre Natur der Dinge nicht sehen.
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Lebt weder in den Verstrickungen der äußeren Dinge
noch in den inneren Gefühlen der Leere.
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Seid gelassen im Einssein der Dinge,
und solche irrigen Ansichten
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werden von selbst verschwinden. Wenn ihr versucht,
Aktivität zu stoppen, um Passivität zu erreichen,
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erfüllt euch eure eigene Anstrengung mit Aktivität.
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Solange ihr in dem einen oder anderen Extrem verharrt,
werdet ihr das Einssein nie erfahren.
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Diejenigen, die nicht auf dem einen Weg leben,
scheitern sowohl an der Aktivität als auch an der Passivität,
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am Zustimmen und am Abstreiten.
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Die Realität der Dinge zu leugnen,
bedeutet, ihre Realität zu verkennen.
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Die Leere der Dinge zu behaupten,
bedeutet, ihre Realität zu verkennen.
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Je mehr ihr darüber redet und nachdenkt,
desto weiter entfernt du ihr euch von der Wahrheit.
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Hört auf zu reden und zu denken, und dann gibt
es nichts, was ihr nicht wissen könntet.
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Zur Wurzel zurückzukehren bedeutet, den Sinn
zu finden, aber dem Schein nachzujagen bedeutet,
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die Quelle zu verfehlen. Im Moment der inneren
Erleuchtung gibt es ein Überschreiten
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von Erscheinung und Leere. Die Veränderungen,
die in der leeren Welt aufzutreten scheinen, nennen wir
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nur aufgrund unserer Unwissenheit real.'
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Also in der Meditation haben wir oft die Idee,
dass wir uns irgendwie jenseits unserer
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Gedanken begeben sollten. Um zu dieser
Leere zu kommen, aber die Wahrheit ist,
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dass der nicht-duale Zustand weder das eine noch
das andere ist. Dass die Dualität wegfällt.
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Ich werde morgen das Herz-Sutra lesen,
und dieses sagt, Form ist exakt
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Leerheit, Leerheit ist exakt Form, und
das ist es, worauf sie hier hinauswollen
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Also die nicht-duale Wahrheit jenseits dieser
Dualitäten. Hier gibt es in der Tat keine Form und
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keine Leerheit. Es gibt kein entweder/oder.
Das ist nur eine Konstruktion des Geists.
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Es ist unser Konzept, das diese
Dualitäten kreiert.
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'Sucht nicht nach der Wahrheit.
Hört nur auf, Meinungen zu hegen.
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Bleibt nicht im dualistischen Zustand.
Vermeidet sorgfältig solche Bestrebungen.
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Wenn es auch nur eine Spur von diesem und jenem,
von richtig und falsch gibt, wird sich das Wesen des Geistes
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in Verwirrung verlieren.
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Obwohl alle Dualitäten aus dem Einen kommen,
solltet ihr nicht einmal an diesem Einen hängen.
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Wenn der Geist ungestört bleibt auf dem Weg,
kann nichts in der Welt verletzen,
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und wenn etwas nicht mehr verletzen kann,
hört es auf, auf die alte Weise zu existieren.
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Wenn keine unterscheidenden Gedanken auftauchen,
hört der alte Geist auf, zu existieren.
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Wenn Gedankenobjekte verschwinden,
verschwindet das denkende Subjekt.
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So wie der Geist verschwindet, verschwinden auch die
Objekte. Dinge sind Objekte wegen des Subjekts.
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Der Geist ist ein solches wegen der Dinge.
Verstehe die Relativität dieser beiden
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und die zugrundeliegende Realität: die Einheit der
Leerheit. In dieser Leerheit sind die beiden
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ununterscheidbar, und jedes enthält
in sich die ganze Welt.
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Wenn ihr keinen Unterschied macht zwischen Grobem
und Feinem, werdet ihr nicht in Versuchung kommen,
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Vorurteile und Meinungen zu bilden.
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Auf dem Großen Weg zu leben ist weder einfach
noch schwierig, aber diejenigen mit begrenzten
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Ansichten sind ängstlich und unentschlossen.
Je schneller sie eilen, desto weniger kommen sie voran,
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und das Festhalten kann nicht eingeschränkt werden.
Selbst an der Idee der Erleuchtung festzuhalten,
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bedeutet, in die Irre zu gehen. Lasst den
Dingen einfach ihren Lauf, und es wird
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weder ein Kommen noch ein Gehen geben.
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Gehorcht der Natur der Dinge und ihr werdet
frei und ungestört wandeln. Wenn das Denken
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unfrei ist, ist die Wahrheit verborgen,
denn alles ist trübe und unklar,
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und die mühsame Praxis des Urteilens
bringt Ärger und Müdigkeit.
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Welcher Nutzen kann aus Unterscheidungen
und Trennungen gezogen werden?
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Wenn ihr euch auf dem Einen Weg bewegen wollt,
solltet ihr nicht einmal die Welt der
Sinne und Ideen ablehnen. Sie tatsächlich vollständig zu akzeptieren, ist identisch mit wahrer Erleuchtung. wollt, solltet ihr nicht einmal die Welt
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Sinne und Ideen ablehnen. Sie tatsächlich vollständig
zu akzeptieren, ist identisch mit wahrer Erleuchtung.
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Der weise Mensch strebt nach keinem Ziel,
der törichte Mensch aber fesselt sich selbst.
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Es gibt nur einen Dharma, nicht viele.
Unterscheidungen entstehen durch das Anhaften
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an Bedürfnissen der Unwissenden. Den Geist
mit dem unterscheidenden Geist zu suchen,
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ist der größte aller Fehler.'
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Dies ist eine wirklich wichtige Zeile. Ich möchte diese
Zeile hervorheben. Den GEIST zu suchen, GEIST
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großgeschrieben, das Selbst zu suchen, unsere
wahre Natur zu suchen mit dem unterscheidenden
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Geist, dem egoischen Geist, mit der
Persona ist der größte aller Fehler,
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und dies heben wir immer und immer wieder
hervor in der Selbsterforschung. Irgendwie
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erkennen wir das, was bereits da ist.
Also alles, wonach wir suchen,
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alles, wonach der konditionierte Verstand
sucht, das ist herumschauen nach etwas,
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fokussiert auf den Bereich der Gedanken und
Empfindungen, jedoch das Gewahrsein ist stets
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bereits da. Also geben wir dieses Suchen auf.
Wir entspannen hinein in die Präsenz und
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erkennen, was bereits da ist.
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'Ruhe und Unruhe entstammen der Illusion.
Mit der Erleuchtung gibt es keine Vorlieben
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und Abneigungen. Alle Dualitäten entstehen
durch kenntnislose Einmischung.
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Sie sind wie Träume oder Blumen in der Luft;
töricht zu versuchen, sie zu erfassen.
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Gewinn und Verlust, richtig und falsch - solche
Gedanken müssen letztendlich sofort abgeschafft werden.
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Wenn das Auge niemals schläft, werden alle Träume
auf natürliche Weise aufhören. Wenn der Geist
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keine Unterscheidungen trifft, sind die zehntausend
Dinge so, wie sie sind: eine einzige Essenz.
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Das Geheimnis dieser einen Essenz
zu verstehen, bedeutet, von allen
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Verstrickungen befreit zu sein.
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Wenn alle Dinge als gleich gesehen werden,
ist die zeitlose Essenz des Selbst erreicht.
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In diesem ursachenlosen, beziehungslosen Zustand
sind keine Vergleiche oder Analogien möglich.
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Betrachte die Bewegung als stillstehend und das
Stillstehende als in Bewegung, und sowohl Bewegung
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als auch Ruhe verschwinden.
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Wenn solche Dualitäten aufhören zu existieren,
kann Einssein selbst nicht existieren.
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Für diese ultimative Endgültigkeit gilt
kein Gesetz und keine Beschreibung.
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Für den geeinten Geist, im Einklang mit dem Weg,
hört alles egozentrische Streben auf.
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Zweifel und Unentschlossenheit verschwinden,
und ein Leben im wahren Glauben ist möglich.'
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Wenn sie sagen, Leben im wahren Glauben...
Manchmal wird es das Gedicht des Anfänger-
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Geistes genannt. Hier haben wir einige interessante
Übersetzungsangelegenheiten.
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Wenn gesprochen wird vom gläubigen Geist
oder Anfänger-Geist, sprechen sie über
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einen Geist, der in direkter Verbindung
mit dem Leben ist.
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Also wie ein Anfänger-Geist filtert er nicht
durch vergangene Konditionierung,
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sondern wir erleben direkt.
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'Mit einem einzigen Schlag sind wir aus den
Fesseln befreit. Nichts haftet an uns und wir
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halten uns an nichts fest. Alles ist leer, klar,
selbst-erleuchtend, ohne Anstrengung
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des Geistes. Hier sind Denken, Fühlen, Wissen
und Vorstellungskraft ohne jeden Wert.
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In dieser Welt des Seins gibt es weder ein Selbst
noch etwas anderes als das Selbst.
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Um direkt in Harmonie mit dieser Realität zu
kommen, sagt einfach, wenn Zweifel
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aufkommen: "nicht zwei". In diesem
"nicht zwei" ist nichts getrennt
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und nichts ausgeschlossen.
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Egal wann und wo, Erleuchtung bedeutet,
in diese Wahrheit einzutreten.
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Und diese Wahrheit ist jenseits von Ausdehnung
oder Verkleinerung in Zeit oder Raum.
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In ihr ist ein einziger Gedanke zehntausend
Jahre. Leere hier, Leere dort.
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Aber das unendliche Universum steht immer
vor deinen Augen. Unendlich groß
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und unendlich klein - kein Unterschied.
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Denn Definitionen sind verschwunden,
und es werden keine Grenzen gesehen.
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Das gilt auch für Sein und Nichtsein. Vergeude keine
Zeit mit Zweifeln und Argumenten, die nichts
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damit zu tun haben. Ein Ding, alle Dinge, bewegen
sich untereinander und vermischen
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sich ohne Unterschied. In dieser Erkenntnis
zu leben bedeutet, ohne Angst vor
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Nicht-Vollkommenheit zu sein. In diesem Glauben
zu leben, ist der Weg zur Non-Dualität,
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denn das Non-Duale ist eins mit dem
vertrauensvollen Geist.
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Worte! Der Weg ist jenseits der Sprache,
denn auf ihm gibt es kein Gestern,
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kein Morgen, kein Heute.'
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