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#DiVOC R2R - Kritische Infrastrukturen in Pandemie-Zeiten
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0:00 - 0:14Intro
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0:14 - 0:22Engel: Ja, kommen wir nämlich jetzt zu
einem Vortrag, der mir selber am Herzen -
0:22 - 0:26liegt, weil einige meiner besten Freunde
haben KRITIS. Und es ist halt so eine -
0:26 - 0:29Krankheit, wie so eine Pandemie, da muss
man einfach sagen, muss man erst mal mit -
0:29 - 0:35umgehen lernen. Darum freut es mich umso
mehr, dass wir jetzt hier bei uns im Saal -
0:35 - 0:40oder wie auch immer man das hier so nennt,
den HonkHase oder mit bürgerlichem Namen -
0:40 - 0:48Manuel Atug haben. Honk ist sozusagen
einer der Mitgründer von der KRITIS AG. -
0:48 - 0:51Gleichzeitig macht ja auch so was mit
Security, wenn man sich bei ihm also den -
0:51 - 0:56Track Record ansieht. Irgendwie 23 Jahre
Informationssicherheit und im Endeffekt -
0:56 - 1:01muss man sagen, er ist halt wirklich ein
alter Hase in der Szene und auch in -
1:01 - 1:04anderen Szenen. Und da muss man einfach
sagen: Wow, für deine ganzen Experience -
1:04 - 1:10Points, die du jetzt sozusagen mit
einbringst, hier in diesem Vortrag. Und an -
1:10 - 1:13der Stelle, ja, welcher Vortrag wird das
überhaupt? Ja richtig, Kritische -
1:13 - 1:19Infrastrukturen in Pandemie Zeiten. Und
ja, jeder der sozusagen das Glück hat in -
1:19 - 1:24Firmen zu arbeiten, die auch unter KRITIS
fallen, ja die werden glaube ich ein Lied -
1:24 - 1:27davon singen können und werden jetzt
besonders aufmerksam auch zuhören, ob man -
1:27 - 1:31hier auch noch mal was lernen können. Und
an der Stelle würde ich einfach sagen: -
1:31 - 1:39Applaus, Applaus, Applaus, vorab. Wasser
Marsch. Honk, the Stage is yours. -
1:39 - 1:44HonkHase: Ja danke Pupe. Ich hatte ja
schon einen anderen Vortrag gehalten: -
1:44 - 1:46Erfahrungen eines KRITIS-Prüfers, haben
ein bisschen erzählt, wie man da so lebt, -
1:46 - 1:51leidet, aber auch, wie kreativ sozusagen
die Vorhaltung der kritischen -
1:51 - 1:56Infrastrukturen oder besser gesagt der
Versorgungsleistungen, so bewerkstelligt -
1:56 - 2:02wird. Und heute zeige ich euch mal so ein
paar Themenabschnitte wie kritische -
2:02 - 2:04Infrastrukturen eben in so einer
pandemischen Zeit eigentlich im -
2:04 - 2:11Hintergrund, die ganze Sachlage stemmen
sozusagen. Ja Pupe hat schon gesagt, ich -
2:11 - 2:17habe quasi KRITIS im Endstadium. Über 23
Jahre bin ich in all dem Ganzen aktiv. -
2:17 - 2:22Meine Kernthemen sind eben kritische
Infrastrukturen aus Leidenschaft Hackback, -
2:22 - 2:26weil es eben auch kritische
Infrastrukturen bedroht. Ethik, -
2:26 - 2:30Cyberresilienz, also wie wird man
resilient gegen das ganze, Cyber-Gedöns, -
2:30 - 2:35Stern Punkt Stern und eben der
Bevölkerungsschutz, weil am Ende ja wollen -
2:35 - 2:39wir eigentlich morgen noch kraftvoll in
die Tastatur hacken und dazu brauchen wir -
2:39 - 2:44Strom, Wasser, Hund, Katze, Maus und wie
das sichergestellt wird, das erzähle ich -
2:44 - 2:49euch dann mal jetzt ein bisschen. Aber
bevor wir da reingehen, werde ich euch -
2:49 - 2:53noch mal ein bisschen zu den kritischen
Definitionen erzählen, denn die -
2:53 - 2:57rechtlichen Definitionen sind alles andere
als trivial oder komplett geklärt und -
2:57 - 3:01geregelt. Und deswegen machen wir da auch
noch mal einen Durchblick oder Überblick, -
3:01 - 3:06damit ihr anschließend den Durchblick
habt, was das eigentlich so rein rechtlich -
3:06 - 3:10und gesetzlich bedeutet. Warum das einfach
oder komplex ist. Und dann kommen wir zu -
3:10 - 3:13sechs Fallbeispielen, die ich euch einfach
mal mitgebracht habe und im Detail -
3:13 - 3:21aufdröseln. Ja, rechtliche Definitionen
was ist ein KRITIS-Betreiber? Gucken wir -
3:21 - 3:27mal von oben nach unten herab auf auf die
einzelnen Ebenen. Die Europäische Union -
3:27 - 3:33hat das in der NIS-Richtlinie definiert.
Die NIS 1.0, die 2er ist gerade in Arbeit, -
3:33 - 3:40Grusel Grusel. Aber da sind im
Wesentlichen oder es sind Betreiber -
3:40 - 3:45wesentlicher Dienste definiert. Das sind
dann sieben Stück an der Zahl. Und das -
3:45 - 3:48Ziel ist eben zu sagen Festlegung von
Maßnahmen zum Erreichen des gemeinsamen -
3:48 - 3:53europäischen Sicherheitsniveaus von Netz-
und Informationssystem. Soweit, so cool. -
3:53 - 3:57Klingt sinnvoll, ist aber gar nicht so
trivial umzusetzen. Aus dieser NIS- -
3:57 - 4:03Richtlinie hat sich dann später eben das
IT-Sicherheitsgesetz abgeleitet. Komme ich -
4:03 - 4:07gleich zu. Erst mal so ganz allgemein
Bundesrepublik Deutschland hat eine -
4:07 - 4:10einheitliche Definition. Kritische
Infrastrukturen auf Bundes und Landesebene -
4:10 - 4:14heißt, ja: "KRITIS sind Organisationen
oder Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung -
4:14 - 4:20für das staatliche Gemeinwesen, bei deren
Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig -
4:20 - 4:24wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche
Störung der öffentlichen Sicherheit oder -
4:24 - 4:28andere dramatische Folgen eintreten
würden". Klingt jetzt nach Drama-Queen, -
4:28 - 4:33ist es aber auch, weil die Sektoren, die
da definiert sind, Energie, Wasser, IT und -
4:33 - 4:37TK, Gesundheit, gerade Gesundheit, sehen
wir jetz in der Pandemie, wenn die nicht -
4:37 - 4:41funktionieren, haben wir ganz schnell
dramatische Folgen, nämlich Krisen, wie -
4:41 - 4:46beispielsweise auch die Pandemie eine
querstellt. Und zusätzlich zu diesen -
4:46 - 4:507 Sektoren kommen noch zwei dazu, die
sind ein bisschen besonders in -
4:50 - 4:54Deutschland, nämlich Staat und Verwaltung
und Medien und Kultur, denn Staat und -
4:54 - 4:59Verwaltung kann natürlich nicht auf auf
BSI-Ebene, sag ich mal, Bundesamt für -
4:59 - 5:03Sicherheit in der Informationstechnik,
geregelt werden. Genauso Medien und -
5:03 - 5:08Kultur, denn Medien werden zum Beispiel in
den Landesmediengesetzen geregelt. Da darf -
5:08 - 5:14natürlich nicht der Bund ins Land rein
grätschen. Das ist so ganz generell mal -
5:14 - 5:19der Stand. Dann habe ich gerade schon
erwähnt IT-Sicherheitsgesetz 1.0 leitet -
5:19 - 5:25sich also aus der NIS-Richtlinie der EU
ab. Das Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit -
5:25 - 5:31informationstechnischer Systeme 2015 in
Deutschland irgendwie aktiv geworden und -
5:31 - 5:36deckt im Endeffekt genau das ab als
Zielsetzung, was wir gerade schon hatten -
5:36 - 5:39Absicherung der IT-Systeme und der
digitalen Infrastruktur, Verbesserung der -
5:39 - 5:44IT-Sicherheit von Unternehmen der
Bundesverwaltung. Ja gut, ist noch room -
5:44 - 5:47for improvement. Schutz der Bürgerinnen
und Bürger im Internet. Ja, das ist noch -
5:47 - 5:52ganz viel room for improvement. Die
Sektoren sind im wesentlichen dieselben, -
5:52 - 5:59die die EU definiert hat. Ist ja die
Pflicht die EU Sicht in die Landessicht -
5:59 - 6:05sozusagen umzumünzen und das IT-SiG 2.0
ist ja demzufolge auch in Arbeit, genauso -
6:05 - 6:12wie die NIS 2 Richtlinie. Aber genau da so
ebenfalls Grusel. Ja, aus dem IT- -
6:12 - 6:19Sicherheitsgesetz 1 leitet sich ab Dinge
fürs BSI Gesetz, die da zu berücksichtigen -
6:19 - 6:23sind, ist ganz generisch erstmal.
Festlegung der Aufgaben und Befugnisse des -
6:23 - 6:28BSI und eben weitergehende Befugnisse als
Reaktion auf neue Bedrohung zunehmender -
6:28 - 6:31Bedeutung der Informations und
Kommunikationstechnologie. Da haben wir -
6:31 - 6:37jetzt die sieben kritische Infrastruktur
Sektoren der EU und sozusagen -
6:37 - 6:43deutschlandweit ohne die zwei
Sonderlöckchen, die dann in dem BSI Gesetz -
6:43 - 6:47geregelt sind, wie der Ablauf ist, welche
hoheitlichen Aufgaben und welche -
6:47 - 6:51Befugnisse, aber auch Rechte und Pflichten
das BSI hat oder eben auch die einzelnen -
6:51 - 6:56kritischen Infrastruktur-Dienstleister und
daran anhängend ist noch mal, weil wir -
6:56 - 6:59sind ja noch nicht fertig mit der
Rechtslage, muss ja immer noch einer -
6:59 - 7:04draufgelegt werden, ein habe ich noch: die
BSI-KRITIS-Verordnung, die ihr seht, da -
7:04 - 7:08drin wird der Schwellenwert der
Leistungsfähigkeit, IT Sektor zum -
7:08 - 7:11Beispiel, definiert und die genaue
Anlagenkategorie. Heißt -
7:11 - 7:16Frischwassergewinnungwerk,
Abwasserentsorgung, das sind zwei Anlagen- -
7:16 - 7:20Kategorien. Ich betreibe solche Anlagen
oder ein Frischwassergewinnungswerkbrunnen -
7:20 - 7:25wäre dann eben ein Brunnen zur
Frischwasserentnahme, den ein Wasserwerk -
7:25 - 7:30nutzt, um Wasser zu produzieren. Und der
Schwellenwert ist das, ab wann eigentlich -
7:30 - 7:36ein Dienstleister oder Leistungserbringer
in diesem Sektor dann als kritische -
7:36 - 7:41Infrastruktur gilt. Und aktuell ist es
relativ einfach. Die Schwellenwerte sind -
7:41 - 7:46bei allen sieben Sektoren pauschal immer
500.000 Personen in der Versorgung, -
7:46 - 7:51umgerechnet auf die Versorgungsleistungen.
Heißt 22 Millionen Kubikmeter Frischwasser -
7:51 - 7:56pro Jahr beispielsweise, dann bin ich
KRITIS. Mache ich weniger, dann bin ich -
7:56 - 8:01zwar in dem Sektor, aber diese ganzen
Gesetzeslagen sind irrelevant. Trotz allem -
8:01 - 8:06ist es kritische Infrastruktur. Jetzt habe
ich aber noch einen, weil er einfach, wenn -
8:06 - 8:10wir bis hierhin gekommen sind und die
Länder vergessen, landesspezifische -
8:10 - 8:14Vorgaben gibt es natürlich dann auch noch
mal. NRW habe ich jetzt die vom April 2020 -
8:14 - 8:20Coronabetriebsverordnung rausgepickt. Die
ist inzwischen auch schon aktualisiert -
8:20 - 8:23worden. Da ist teilweise auch die
Definition übrigens schon wieder -
8:23 - 8:28rausgefallen. Dieser Paragraph 5
CoronaBetrVO gibt's gar nicht mehr. Aber -
8:28 - 8:32zu dem Zeitpunkt haben die auch versucht
zu sagen: Hey, wir müssen hier irgendwie -
8:32 - 8:37den Schutz vor Neuinfizierungen regeln im
Rahmen der BetreuungsInfrastruktur oder im -
8:37 - 8:43Rahmen der ja wichtigen Dienste oder
systemkritische Dienste, systemrelevante -
8:43 - 8:48Systeme. Da wurden in jeder Verordnung
wird es anders genannt. Jedes Land hat ja -
8:48 - 8:51eine. Und hier war es so, dass eben die
sieben Klassischen benannt wurden: -
8:51 - 8:57staatliche Verwaltung auf sozusagen
landesspezifischer Ebene, die Medien, ja, -
8:57 - 9:00weil die natürlich landesweit sind, aber
da wurden eben auch beispielsweise -
9:00 - 9:05Schulen, Kinder- und Jugendhilfe und
Behindertenhilfe gelistet als sozusagen -
9:05 - 9:09Sektoren kritischer Infrastruktur, bei der
man irgendwie auch den Schutz vor -
9:09 - 9:14Neuinfizierung regeln muss. Ja, die
Bundesländer generell Grusel, Grusel, das -
9:14 - 9:17war ja auch immer alles ein Hin und Her
und dieses Hin und Her haben wir jetzt -
9:17 - 9:22noch nicht ausgestanden. Aber das war der
Schnellüberblick über die gesetzlichen -
9:22 - 9:25Regelungen, damit war auch ein bisschen
mehr Zeit haben, über die sechs -
9:25 - 9:28Fallbeispiele, die ich mitgebracht habe,
zu reden. Ja, wie sieht kritischer -
9:28 - 9:35Infrastruktur in Pandemiezeiten aus? So.
Eine Herausforderung, die so Anfang -
9:35 - 9:40letztes Jahr teilweise bei großen
kritische Infrastruktur-Dienstleistern -
9:40 - 9:44schon im Januar längst adressiert wurden,
da wart ihr wahrscheinlich noch gar nicht -
9:44 - 9:49im ersten, ja, ich nenne es jetzt einfach
mal Lockdown oder im Homeoffice oder zu -
9:49 - 9:53Hause, wie auch immer. Die hatten also
teilweise schon im Januar ihre -
9:53 - 9:57Pandemiekonzept ausgegraben und gesagt: Oh
shit, wir müssen reagieren. Nachzügler im -
9:57 - 10:02Februar und diejenigen, die so nicht
richtig davon mitbekommen haben, dann so -
10:02 - 10:06März, April. Aber das Wichtigste wurde
eigentlich zeitnah realisiert. Es gab kaum -
10:06 - 10:11bekannt gewordene wesentliche Ausfälle,
aber die Herausforderung war zum Beispiel -
10:11 - 10:16Ausfall systemrelevanten Personals zum
Betrieb der kritischen Anlagen Kategorie, -
10:16 - 10:20damit die Versorgungsleistungen bei der
Bevölkerung ankommt. Ich kann kein -
10:20 - 10:27Frischwassergewinnungswerk betreiben, also
ein riesengroßen Pumpensteuerungsanlagen, -
10:27 - 10:32Labore, um den Wasserreinheitsgehalt
aufrechtzuerhalten. Trinkwasser hat eine -
10:32 - 10:37sehr sehr hohe Anforderungen an die
Trinkwasserqualität. Die ist deutlich -
10:37 - 10:42höher als bei in Flaschen abgefülltem
Zeugs beispielsweise. Und die Szenarien -
10:42 - 10:48sind also, was war zu dem Zeitpunkt so das
Szenario? Anreise der Mitarbeitenden vom -
10:48 - 10:52privaten Wohnsitz. Wie kriegen wir das
geregelt? Da waren ja teilweise Busse und -
10:52 - 10:57Bahnen außer Betrieb oder durfte kaum
jemand fahren. Wie auch immer. Ja, wenn -
10:57 - 11:01die Fahrgemeinschaften machen war auch
wieder eine Infektionsrisiko. Kontakt zu -
11:01 - 11:05anderen Personen. Die gehen nach Hause und
haben dann Kontakt mit Familie, Verkäufer -
11:05 - 11:12etc. pp. Und die Exposition gegenüber
einer Infektion mit COVID-19 war natürlich -
11:12 - 11:17jederzeit gegeben. Kriegen wir das
geregelt? Und die Auswirkungen dieser -
11:17 - 11:21Szenarien und Herausforderungen war dann
eben Ausfall der Mitarbeitenden aufgrund -
11:21 - 11:24einer Infektion und eben erhöhtes
Ansteckungsrisiko innerhalb der -
11:24 - 11:29Belegschaft. Da war also die Frage wie
können wir da gegensteuern? Die haben -
11:29 - 11:34natürlich Pandemiekonzepte. Manche wurden
auch noch mal spontan überarbeitet oder, -
11:34 - 11:38ups, wir müssen noch mal den Staub
wegwischen und mal aktualisieren. Aber -
11:38 - 11:42viele hatten schon laufende Konstrukte.
Muss man fairerweise auch sagen. So -
11:42 - 11:45schlimm sieht es nicht aus. Aber die
Herausforderung war auf jeden Fall -
11:45 - 11:50gegeben. Wie sahen die Lösungen aus? Wenn
du zum Beispiel so ein Leitstand in einem -
11:50 - 11:55Kraftwerk hast oder ein Leitstand in 'nem
Wasserwerk, muss du eben schauen, dass du -
11:55 - 12:00das systemrelevante Betriebsteam isoliert.
Das heißt du nimmst Leute, die den -
12:00 - 12:04Leitstand besetzen, aber auch zum Beispiel
nen Elektriker. Wenn mal 'ne Kleinigkeit -
12:04 - 12:07ist, muss er das schrauben und machen und
tun. Und den hast du natürlich mit vor Ort -
12:07 - 12:13im Team. Und ja, die brauchen natürlich
Bereitstellung von Unterkünften am -
12:13 - 12:18Arbeitsplatz, weil die wurden isoliert.
Isoliert heißt wirklich abgetrennt. Die -
12:18 - 12:23haben also am Arbeitsplatz
Schlafmöglichkeiten und Aufenthaltsräume -
12:23 - 12:27bereitgestellt oder eben aktiviert. So wie
das Pandemiekonzept das vorsieht. -
12:27 - 12:32Teilweise haben die die dann, also nicht
teilweise, die allermeisten haben sie -
12:32 - 12:36eigentlich freiwillig gefragt. Hier habt
ihr da Lust, Zeit und Nerv zu? Wollt ihr -
12:36 - 12:40euch freiwillig sechs Wochen oder vier
Wochen oder wie der Zyklus bei denen eben -
12:40 - 12:46ist, in eine Isolation begeben? Ihr kriegt
dann extra für und die Bevölkerung wird -
12:46 - 12:51euch lieben. Ihr dürft natürlich auch
Kontakt zu der Familie halten etc. Aber -
12:51 - 12:56nur remote wird alles aufgeschaltet. Kein
Thema. Aber eben auch wir stellen euch -
12:56 - 12:59Schlafmöglichkeiten, Aufenthaltsräume
bereit. Was man noch berücksichtigen -
12:59 - 13:03musste waren dann Dinge des täglichen
Bedarfs: Waschmaschine aufstellen, -
13:03 - 13:08Waschmittel, jede Menge Nahrungsmittel
verpacktes wie auch, und natürlich bis zu -
13:08 - 13:13einem gewissen Grad, frisches über eine
Sicherheitsschleuse sozusagen -
13:13 - 13:19Vereinzelungsschleusern der Form, dass man
Nachschub sozusagen da rein stellt, eine -
13:19 - 13:23Weile wartet und versucht das ummantelt zu
haben, desinfizieren und dann eben ziehen -
13:23 - 13:27die das da rein, packen alles aus,
versuchen auch noch mal zu warten und -
13:27 - 13:32alles zu desinfizieren und dann eben die
Sachen einzubringen. Und da wurde dann -
13:32 - 13:36beispielsweise eben auch Trinkwasser
reingebracht, wenn man nicht fließend -
13:36 - 13:42Wasser da sowieso hatte. Ja auch so was
wie Tee oder Kaffee, Kaffee, schwarz, heiß -
13:42 - 13:48und schön lecker Junge, wird also alles,
was man im täglichen Bedarf braucht, in -
13:48 - 13:52der Isolation eben vorbereitet und über
die Schleuse dann die Weiterversorgung -
13:52 - 13:56sichergestellt. Und, was sie auch
sicherstellen mussten, psychologische -
13:56 - 14:01Fürsorge durch Beschäftigungsmöglichkeiten
und psychologische Betreuung. Denn -
14:01 - 14:07Isolation, so vier oder sechs Wochen immer
dieselben Leute, ist natürlich auch hart. -
14:07 - 14:13Draußen ist die Familie in dieser unklaren
Situation. Wir denken mal zurück. März, -
14:13 - 14:18April, Mai, letztes Jahr. Keiner wusste so
richtig, was passiert. Was wird. Es kamen -
14:18 - 14:21fast täglich neue Studien. Die
Wissenschaftler haben neue Erkenntnisse -
14:21 - 14:25gehabt. Die Politik hat gesagt hü, hott,
nein, ja, doch, vielleicht, wir schauen -
14:25 - 14:30mal, dinge aus Gründen. In der Situation
dann zu sagen Ich lass meine Familie im -
14:30 - 14:34Stich und gehe jetzt sozusagen die
Bevölkerung retten ist natürlich auch -
14:34 - 14:38psychologisch sehr viel Druck und da gab
es dann entsprechend auch Fürsorge, bei -
14:38 - 14:43denen wo es notwendig war oder die wurde
generell bereitgestellt. Es gibt natürlich -
14:43 - 14:48auch immer Einzelfälle, wo das vergessen
wurde oder nicht ordentlich betrachtet -
14:48 - 14:53wurde. Es gibt auch viele Einzelfälle,
wenn man jetzt mal in die Krankenhäuser -
14:53 - 14:58und Pflegeheime schaut. Der Sektor
Gesundheit, da hat ja die Politik nicht -
14:58 - 15:04gerade mit Glanz und Ruhm gehandelt. Wir
erinnern uns noch an 20 Uhr gehen wir -
15:04 - 15:08auf'n Balkon und klatschen mal 'ne Runde.
Aber wenn Tarifverhandlungen waren, hat -
15:08 - 15:13das Bundesgesundheitsministerium gesagt:
Nö, Tarifeupgrade gibt's nicht, es gibt -
15:13 - 15:18eine Einmalzahlung, aber mehr Geld? Nö.
Ist natürlich auch psychologischer Druck, -
15:18 - 15:23der nicht unbedingt dafür sorgt, dass man
sagt: Hey, ich hab diesen Beruf aus Herzen -
15:23 - 15:29gewählt und jetzt mach ich das auch. Also
all das kommt zusammen. Es ist -
15:29 - 15:33systemrelevant, das Personal, es wurden
Maßnahmen getroffen, damit man eben den -
15:33 - 15:36Ausfall kompensiert. Teilweise haben es
ganz große -
15:36 - 15:40Betreiber, jetzt Atomkraftwerk,
Leitstand oder so auch -
15:40 - 15:42durchaus so geregelt, dass
sie gesagt haben, wir haben -
15:42 - 15:49ein Betriebsteam vor Ort. Wir haben ein
weiteres unabhängig isoliert an einer -
15:49 - 15:55anderen Station oder in separaten
Räumlichkeiten, sodass also wenn dieses -
15:55 - 15:59Betriebsteam warum auch immer eine COVID-
Infektion eingeschleust bekommt und wir -
15:59 - 16:04das nicht verhindern konnten, kann es ja
sein, dass sie alle komplett ausfallen und -
16:04 - 16:08dann müssen wir eben ein zweites Team
ready haben und manche hatten sogar ein -
16:08 - 16:13drittes Team hot-spare, also das wirklich
dann im Worst Case zwei komplette -
16:13 - 16:17systemrelevante Betriebsteams ausfallen
konnten und ein Drittes noch da war, um -
16:17 - 16:22den Betrieb sicherzustellen. Und das alles
ist weitestgehend transparent im -
16:22 - 16:25Hintergrund passiert und kaum in den
Medien oder in der Presse gewesen. Hier -
16:25 - 16:29und da mal so ein bisschen, Stadtwerke in
Wien oder so hatten da mal ein Bericht zu -
16:29 - 16:34gemacht. Also man kann da ein bisschen zu
recherchieren, aber im Wesentlichen machen -
16:34 - 16:36die schon seit vielen Jahren immer ihren
-
16:36 - 16:40Dienst im Hintergrund und das fällt
dann auch nicht so auf. -
16:40 - 16:43Deswegen hier noch mal
ein dickes, fettes Danke an alle -
16:43 - 16:48systemrelevanten Personen, die sich in
Isolation begeben haben, die trotz dieser -
16:48 - 16:52Krisenlage permanent ihren Schichtdienst
aufrecht halten und kümmern und machen und -
16:52 - 16:59tun. Das ist wirklich ein dickes, fettes
Dankeschön wert. Und ich verneige mich und -
16:59 - 17:05geb mein Respekt an all diese Personen.
Joa, zweite Herausforderung, wat hab wer -
17:05 - 17:08denn noch? Wir haben ja gerade schon
gesagt Frischwasser, wat frisch reinkommt, -
17:08 - 17:13muss auch hässlich wieder weg. Alles
Kacke, ne? Abwasserentsorgung, so. Wat ham -
17:13 - 17:15wir gehabt? Wir haben die
Herausforderung gehabt, -
17:15 - 17:17die Leute hamstern Toilettenpapier
auch nicht so auf. -
17:17 - 17:22Es gibt temporär Mangel
an Toilettenpapier. Die Endverbraucher- -
17:22 - 17:26Toilettenpapier waren dann sozusagen nicht
mehr da, aber die Industrieprodukte waren -
17:26 - 17:31da. Das heißt, wenn ich so große Rollen
habe, die ich in der Industrie fertige und -
17:31 - 17:36dann auch in den Produktionshallen habe,
aber so kleine Rollen, die für zu Hause -
17:36 - 17:40sind sozusagen, und sich plötzlich alles
von Industrie und Produktion und -
17:40 - 17:46Wirtschaft in Richtung Homeoffice
verschiebt, oder Lockdown anfangs, dann -
17:46 - 17:50kann ich natürlich nicht Produkt A mit
Produkt B mal eben austauschen, weil die -
17:50 - 17:55Produktionsstraßen und die Fertigung eine
ganz andere sind. Und das hat dann -
17:55 - 17:59tatsächlich zu diesem, inklusive dem
Hamstern dazu geführt, dass es einen -
17:59 - 18:03Engpass gab, temporär. Und ja, auch die
Logistik war natürlich eine -
18:03 - 18:08Herausforderung, weil die großen Rollen
anders verpackt in viel größeren, also -
18:08 - 18:11palettenweise normalerweise wie ein
Produkt, das ist halt 'ne Palette mit -
18:11 - 18:17einzeln abgepackten, so Achter- oder
Sechserpacks oder 10er Packs. Und so war -
18:17 - 18:21also auch das eine Herausforderung, wie
man das logistisch meistert. Die -
18:21 - 18:25Verwendung von Alternativen wurde dann
teilweise als Herausforderung angegangen. -
18:25 - 18:32Dann nehm ich halt Küchentücher,
Taschentücher, Feuchttücher. Kann aber -
18:32 - 18:36auch eine Herausforderung werden, denn die
Dinger sind reißfest im Gegenzug zu -
18:36 - 18:42Toilettenpapier, was sich auflöst. Das
heißt, wir reden von Fremdkörpern im -
18:42 - 18:48Abwasser und das beeinträchtigt dann eben
das Klärwerk durch verstopfte Pumpen, -
18:48 - 18:49teilweise, oder eben durch eine
höhere -
18:49 - 18:52Frequenz der Rechenreinigung.
Wenn du die Rechenreinigung -
18:52 - 18:55mit einer höheren Frequenz
versehen muss, muss auch die -
18:55 - 18:58Abfallentsorgung mit einer höheren
Frequenz versehen. In einem Zeitraum, wo -
18:58 - 19:04selbst die LKW-Fahrer, die dann den
Abtransport regeln oder auch die -
19:04 - 19:09Müllkippen sozusagen dann teilweise im
Lockdown waren, oder in Notdienst -
19:09 - 19:14sozusagen. Ja, wie sah die Lösung aus?
Für den Teil Hamstern von -
19:14 - 19:18Toilettenpapier und Mangel gab
es so eine Art Eigenregulierung -
19:18 - 19:20durch den Einzelhandel und die Produktion.
-
19:20 - 19:23Ganz spannend. Es gab so Begrenzung der
Vergabe von Toilettenpapier, um die -
19:23 - 19:26breitere Masse zu versorgen und
Selbstregulierung durch die Umstellung der -
19:26 - 19:31Produktion. War also teilweise so
Dinge gegeben wie jeder darf nur ein -
19:31 - 19:37Toilettenpapierset kaufen oder das erste
kostet 3.99, jedes weitere 15 Euro, wenn -
19:37 - 19:41man halt mehrere kauft, damit die Leute
einfach sagen Okay, ich bin jetzt, ich -
19:41 - 19:47hamster nicht, sondern geh mal freundlich
mit allen anderen um. Ja, Verwendung von -
19:47 - 19:51Alternativen oder Beeinträchtigung der
Klärwerke war eben das Problem, dass diese -
19:51 - 19:56Alternativen wie gesagt alles verstopfen
können. Die Alternativen, die so von den -
19:56 - 19:59Klärwerkbetreibern kommuniziert wurden,
waren dann sowas wie Bidets, mobile -
19:59 - 20:05Bidets, gibt es auch, so kleine Spritz-
Drück-Pumpen sozusagen quasi. Waschlappen -
20:05 - 20:10oder Duschen, so dass man da also auch
versucht hat, die Leute davon abzubringen, -
20:10 - 20:16Feststoffe in die Kanalisation
einzuführen. Das ist wahrscheinlich -
20:16 - 20:20weitestgehend intransparent für euch
geschehen, denn wenige von euch haben -
20:20 - 20:23wahrscheinlich diese Aufrufe gehört. Ich
habe es auch versucht zu fördern mit den -
20:23 - 20:29Abwasser- und Klärwerk-Anlagenbetreiber.
Wie so viele in diesen Bereichen. Aber das -
20:29 - 20:34ist natürlich keine große Ausstrahlung.
Dann haben wir so Herausforderung gehabt -
20:34 - 20:38wie wenn du dein Rechenzentrum im
Quarantänegebiet betreibst und das -
20:38 - 20:42Rechenzentrum dann aufgrund landesweiter
Ausgangsbeschränkungen nicht so wirklich -
20:42 - 20:46sinnvoll erreichen kannst, tja, wie kommen
dann die systemrelevanten Mitarbeiter -
20:46 - 20:50dahin? Man muss also erst mal klären,
Kontaktaufnahme mit dem zuständigen -
20:50 - 20:54Gesundheitsamt zur Aufstellung von
Ausnahmegenehmigungen. Das muss vorher -
20:54 - 20:58geklärt werden. Man muss wissen, welches
Gesundheitsamt zuständig ist. Zu dem -
20:58 - 21:02Zeitpunkt war denen auch noch nicht ganz
klar, wofür die wann wie zuständig sind -
21:02 - 21:09und wie man die Ausnahmegenehmigungen
ausstellt etc. Ich beispielsweise habe von -
21:09 - 21:13meinem Arbeitgeber eine
Ausnahmegenehmigung erhalten, weil ich -
21:13 - 21:17eben Dienstleistungen für den Betrieb
kritischer Infrastrukturen sicherstelle, -
21:17 - 21:22sodass also wenn ich zu einem Kunden oder
ins Büro musste, was übrigens sehr, sehr -
21:22 - 21:28selten war. Seit Anfang Februar habe ich
dann trotzdem die Möglichkeit gehabt, -
21:28 - 21:31diesen Beleg mit meinem Personalausweis im
Portemonnaie gehabt und hätte das -
21:31 - 21:36vorzeigen können. Das war also das eine.
Das andere ist halt eine Implementierung -
21:36 - 21:40Journal-basierte asynchroner Replikation
über weite Entfernungen, so dass man also -
21:40 - 21:46eine redundante Datenhalde in einer nicht
Quarantänezone hat, idealerweise. Aber -
21:46 - 21:50wenn halt weltweite Pandemie ist, dann ist
das auch kein Garant, dass nicht alle -
21:50 - 21:54redundanten Bereiche vielleicht einer
Ausgangsbeschränkung unterliegen. Also es -
21:54 - 21:58war auch manchmal eine Herausforderung, da
von den Gesundheitsämtern irgendwie die -
21:58 - 22:04Hilfe zu bekommen, aber in der Regel ging
es relativ fluffig. Ansonsten konnten eben -
22:04 - 22:10diverse Leute wie ich oder alle Kollegen,
die ganzen anderen Mitbewerber auch -
22:10 - 22:13durchaus unter die Arme greifen und sagen
Leute ihr müsst da und da hin, kümmert -
22:13 - 22:17euch um den und den Beleg, hier ist ein
Template. Das ist der Text, machen, ja -
22:17 - 22:22machen. Zeit ist irgendwie kritisch. Ja,
dann haben wir noch gehabt, -
22:22 - 22:27Einschränkungen im Einzelhandel. Wir haben
ja jetzt schon das Klopapier besprochen. -
22:27 - 22:33Jetzt kommen wir mal zu den Nudels.
Logistik. Lagerkapazitäten und die -
22:33 - 22:38Produktion der Ware waren gewährleistet,
sind dann aber in Verzögerung gekommen, -
22:38 - 22:44weil natürlich diese Supply Chain und das
Just in Time Delivery nicht mehr so ganz -
22:44 - 22:47funktioniert hat und dann sind die
Lagerkapazitäten auch bedroht gewesen -
22:47 - 22:53dadurch, dass es Grenzkontrollen gab für
den Warentransport. Es gab ja teilweise -
22:53 - 22:59Berichte, wo an der Grenze Polen nach
Deutschland 60 km LKW-Stau war und die -
22:59 - 23:03Leute tagelang da festhingen und versorgt
werden mussten, damit sie nach Deutschland -
23:03 - 23:09reinkommen. Quelle vie an der Stelle, LKW-
Fahrer, die dann eingereist sind mussten -
23:09 - 23:14teilweise eine Zeit lang 14 Tage in
Quarantäne sitzen, um dann wieder ins -
23:14 - 23:18Ausland zurück zu fahren oder sind sogar
hier erkrankt und umgekehrt, sind ins -
23:18 - 23:22Ausland gefahren, mussten da 14 Tage in
Quarantäne bleiben oder sind da erkrankt. -
23:22 - 23:26Heißt, es gab natürlich auch da
schwerwiegende ernste Fälle, aber es gab -
23:26 - 23:31eben auch die 14-tägige Frist, so dass die
natürlich nicht den Umschlag ruckzuck -
23:31 - 23:36machen konnten, und zack haste ein Defizit
an Fahrern und damit auch nicht mehr die -
23:36 - 23:41passende Lagerkapazität, weil einfach der
Transport nicht sichergestellt werden -
23:41 - 23:48konnte. Ja, die haben Hamsterkäufe haben
natürlich den Warenbedarf erhöht. -
23:48 - 23:53Temporärer Mangel wurde damit entsprechend
gefördert. Wie hat man dem gegengesteuert? -
23:53 - 23:58Beispielsweise hat Aldi die damals gesagt:
So, dieses Nudeldefizit geht ja mal gar -
23:58 - 24:05nicht. Wir müssen den Warentransport
irgendwie umschlagen auf Schienenverkehr -
24:05 - 24:09und haben mit DB Schenker kurzfristig,
kann man auf 'nem Bericht irgendwo lesen, -
24:09 - 24:14haben die gesagt Okay, dann machen wir
jetzt nicht mehr LKW-Fahrerei, sondern -
24:14 - 24:19holen uns über DB Schenker, so 60 Tonnen
oder wie viel auch immer Nudeln aus -
24:19 - 24:23Italien hier rein und dann gibt es auch
kein Defizit mehr. Das hat dann natürlich -
24:23 - 24:27eine Weile gedauert. Wenn man das mal eben
umstellt. Man braucht regulatorische -
24:27 - 24:31Abkommen zwischen diesen jeweiligen
Handelspartnern. Man muss die bestehenden -
24:31 - 24:35Verträge außer Kraft setzen, neue Verträge
kurzfristig machen. Die Bereitschaft von -
24:35 - 24:41DB Schenker und die Kapazität muss da
sein. Man musste dann auch gucken, jetzt -
24:41 - 24:45hat man nicht die übliche Anlieferung an
den Lagerraum, sondern über den -
24:45 - 24:49Schienenverkehr bis zu einem bestimmten
Schienenendpunkt und von da aus musste man -
24:49 - 24:52logistisch noch weiter ziehen etc. pp. So
also einen Riesenaufwand, der einen -
24:52 - 24:57Rattenschwanz daherkommt, um dieses Supply
Chain aufrechtzuerhalten. Aber am Ende hat -
24:57 - 25:01es funktioniert. Wir konnten alle wieder
Klopapier und Nudeln sozusagen benutzen -
25:01 - 25:07und verwenden und Essen und Trallala. Also
der Güterfluss wurde sozusagen über diese -
25:07 - 25:13Ebenen dann auch wieder zügig etabliert.
Ja, dann hatten wir noch Einschränkungen -
25:13 - 25:17der Siedlungsabfallentsorgung. Ich habe ja
gerade schon erwähnt, Klärwerke hatten -
25:17 - 25:22Defizite bei der Abfallentsorgung, aber
Siedlungsabfallentsorgung natürlich auch. -
25:22 - 25:26Also alles was wir so privat an Müll
generieren. Wichtig an der Stelle -
25:26 - 25:31Siedlungsabfallentsorgung ist derzeit
keine kritische Infrastruktur im Sinne des -
25:31 - 25:36BSI Gesetzes, IT-Sicherheitsgesetzes, aber
der Ausfall hat weitreichende Folgen für -
25:36 - 25:41Gesundheit und Umwelt. Also Umweltschäden
als auch Gesundheitliches. Es kann sogar -
25:41 - 25:46eine Pandemie fördern. Herausforderung
war: Es gab eine Einstellung des Betriebs -
25:46 - 25:51von Wertstoffhöfen inklusive der Sammlung
von Sonderabfällen. Aber es gab eben auch -
25:51 - 25:54eine verringerte Abholfrequenz, weil die
natürlich aufgrund eingeschränkter -
25:54 - 25:58Verfügbarkeit der Mitarbeiterinnen auch
ein Defizit hatten zu sagen Okay, wir -
25:58 - 26:04kennen den Regelzyklus nicht einhalten.
Wie kriegen wir das jetzt bewerkstelligt? -
26:04 - 26:08Dafür gab es halt auch ein paar
Lösungsideen. Das BMI hat langfristig zum -
26:08 - 26:10Beispiel vorgeschlagen,
Siedlungsabfallentsorgung als kritische -
26:10 - 26:15Infrastruktur aufzunehmen. Das heißt, im
Entwurf des IT-Sicherheitsgesetz 2.0 wurde -
26:15 - 26:24Siedlungsabfallentsorgung sozusagen dann
jetzt als KRITIS mit aufgenommen. Und die -
26:24 - 26:29Lösung zum Umgang mit den Abfällen war
auch so, man hat natürlich auch erheblich -
26:29 - 26:34Gefahr, dass man Kontakt mit dem
Coronavirus hat, das heißt die Entsorgung -
26:34 - 26:38von Abfällen und die Kontakt mit dem
Coronavirus hatten nur in die -
26:38 - 26:42Restmülltonne, weil das ganze wird mit
einer höheren Verbrennungtemperatur -
26:42 - 26:47vernichtet und Deklaration von Abfällen
aus Krankenhäusern, die Coronafälle -
26:47 - 26:51behandeln, als gefährlicher Abfall. Heißt
Erfordernis von reisfesten, -
26:51 - 26:55feuchtigkeitsbeständigen und dichten
Behältnissen, damit natürlich keine -
26:55 - 27:00Gefahrengüter sozusagen da irgendwie
auslaufen oder so, und die Mitarbeiter -
27:00 - 27:04infizieren, und Transport nach dem
Gefahrgutrecht. Also das alles ist sehr -
27:04 - 27:09aufwendig und teuer, aber sowas hat man
beispielsweise auch in der -
27:09 - 27:11Abfallentsorgung bei der
Siedlungsabfallentsorgung in Teilen auch -
27:11 - 27:16gemacht. Man hat die Bevölkerung dazu
aufgerufen, muss aber ehrlich sein, nicht -
27:16 - 27:20viele, oder viele haben es nicht
mitbekommen oder gesagt, na ja, ich -
27:20 - 27:22sortiere immer noch meinen Abfall
ordentlich und mach jetzt nicht alles, was -
27:22 - 27:26vielleicht Kontakt gehabt haben könnte in
die Restmülltonne. Wenn man Vorfall in der -
27:26 - 27:29Familie hat, denkt man erst mal an die
Familienmitglieder logischerweise und -
27:29 - 27:33nicht daran, ob ich den Abfall richtig
sortiere. Aber trotzdem ein wichtiger -
27:33 - 27:40Punkt. Ja, und IT-Systeme von
Krankenhäusern, Ransomware-Angriffe auf -
27:40 - 27:44Krankenhäuser gab es beispielsweise und
gibt es immer noch, auch aktuell. Vielen -
27:44 - 27:50Dank noch mal an die Kollegen der Incident
Response und Forensik, die gerade alle im -
27:50 - 27:55Einsatz sind in der Osterzeit, um
Krankenhäuser, Arztpraxen, Dialysezentren, -
27:55 - 27:59Pflegeheime und sonst was alles aufrecht
zu erhalten, die gerade kompromittiert -
27:59 - 28:02wurden und erpresst werden. Es gibt
dadurch aber eingeschränkte -
28:02 - 28:06Netzwerkkommunikation,
Systemverschlüsselungen und eben -
28:06 - 28:08Integritätsverlust der Daten
und das bedeutet -
28:08 - 28:10erhebliche Einschränkungen
im Krankenhausbetrieb. -
28:10 - 28:13Wir haben über Corona
sowieso schon eine Verschiebung von -
28:13 - 28:18Operationen oder das Verlegen von
Patienten bei einer Ransomwareattacke -
28:18 - 28:22teilweise dann auch. Es gibt fehlende
Informationen zu Patienten und es gibt -
28:22 - 28:26Einschränkungen der Laborkapazitäten. Also
das alles ist auch noch mal ein -
28:26 - 28:31Problemverstärker und die World Health
Organization oder eben auch Coronavirus -
28:31 - 28:35Testzentrum in Tschechien beispielsweise
wurden erfolgreich angegriffen letztes -
28:35 - 28:40Jahr. Das alles ist also auch noch mal die
Herausforderung, sozusagen eine Krise in -
28:40 - 28:44der Krise. Ja, wir haben die Krise,
Pandemie und dann kommt noch eine -
28:44 - 28:48Ransomware als Krise dazu. Also wenn eine
Krise schon scheiße ist. Ganz ehrlich, -
28:48 - 28:54eine Krise in der Krise ist so richtig
übel. Wie geht man da vor? Konsequente -
28:54 - 28:59Umsetzung der IT-Sicherheit. Orientieren
am B3S, am branchenspezifischen -
28:59 - 29:03Sicherheitsstandard für die
Gesundheitsversorgung im Krankenhaus. Das -
29:03 - 29:10gibt's, kann man umsetzen. Es gibt nen
OZG, ne, KZG, Krankenhauszukunftsgesetz, -
29:10 - 29:16wo auch Gelder für IT-Sicherheit endlich
bereitstellen, die bereitgestellt wurden, -
29:16 - 29:21die jahrelang verzögert und aufgestaut
wurden. Man kann sich natürlich all die -
29:21 - 29:26Sicherheitsfirmen als Unterstützung dazu
holen, nämlich Incident Response Forensik. -
29:26 - 29:29Teilweise haben die auch auch
Dienstleister, weil sie eine -
29:29 - 29:33Cyberversicherung haben und diesen waren
ausgerückt und machen da die Bekämpfung -
29:33 - 29:38der sich als Sicherheitsvorfälle und die
Inbetriebnahme wieder dieser ja manchmal -
29:38 - 29:44skurrilen Infrastruktur mit Windows 95
oder mit proprietären Klartextprotokollen -
29:44 - 29:50etc. pp. Ja, sie brauchen natürlich einen
Notfall- und Krisenmanagement, was die -
29:50 - 29:55Gleichzeitigkeit von Krisenereignissen
auch entsprechend managt und behandelt, -
29:55 - 29:58was was eben dann auch noch mal zu
berücksichtigen ist. Das sind alles -
29:58 - 30:04Punkte, die ja zur Lösung helfen können,
dass man eben nicht durch Ransomware -
30:04 - 30:09angegriffen wird. So, damit bin ich im
Wesentlichen durch. Noch mal -
30:09 - 30:15Schleichwerbung für den vorhin erwähnten
von der DiVOC ppt im September letztes -
30:15 - 30:20Jahr Vortrag. Wer da nochmal reinhören
will, die Erlebnisse eines KRITIS-Prüfers, -
30:20 - 30:25unabhängig von einer Pandemie, der sei auf
diesen Link oder auf diesen Vortrag -
30:25 - 30:29verwiesen. Da habe ich noch mal ein
bisschen zusammen erklärt, wie kreativ die -
30:29 - 30:35eigentlich umgehen, um seriös und
dauerhaft sicherzustellen, dass die -
30:35 - 30:41Versorgungsleistung kein Engpass und
keinen Ausfall hat. Ja, und damit würde -
30:41 - 30:55ich sagen vielen lieben Dank. Und kommen
wir zurück zu Pupe. Noch hör ich nix. -
30:55 - 31:03Engel: Ja, das ist dieser Taste, die ist
manchmal KRITIS. Gerade in Telkos. lachen -
31:03 - 31:07HonkHase: Ja, manchmal ist mein Ohr auch
KRITIS, deswegen passt schon. -
31:07 - 31:11Engel: Ja dann Applaus. Applaus, Applaus.
Vorhin hast du es vielleicht nur gesehen. -
31:11 - 31:16Herzlichen Dank für den Vortrag. So
langsam sind's ja immer so ein Modul nach -
31:16 - 31:19dem nächsten und ich bin dann gespannt,
was dein nächster Vortrag zu dem Thema -
31:19 - 31:22sein wird. Vielleicht ist das ja dann
irgendwann mal so eine Lehrreihe, -
31:22 - 31:26irgendwie alles über media.ccc.de nutzbar
und das wird dann vielleicht auch noch -
31:26 - 31:31irgendwann richtig schön gefördert. Aber
erst mal kommen wir zu den Fragen und den -
31:31 - 31:35Kommentaren, welche mich über das Pad
erreicht haben. Der Link zum Pad ist ja -
31:35 - 31:39sozusagen im Programm zu finden und da
könnt ihr sogar jetzt noch in Echtzeit -
31:39 - 31:44Dinge reinschreiben. Ich sehe die dann
sozusagen direkt. Ja und während ich das -
31:44 - 31:49sage, kommt hier sogar 'ne neue Frage.
F: Was ist mit der Heizungsinfrastruktur? -
31:49 - 31:56Gehört die nicht zu KRITIS?
A: Also Fernwärmeversorgung ja die -
31:56 - 32:01Fernwärmerohrleitungen, aber die
Heizungsinfrastruktur ich würde jetzt mal -
32:01 - 32:06interpretieren, dass das die vom Gebäude
ist oder so, das ist der Endnutzer selbst -
32:06 - 32:09und der Endnutzer oder Einzelkomponenten
sind nie KRITIS. Es geht immer nur um die -
32:09 - 32:14zentralen Komponenten, die sozusagen
Massenausfall bewirken, sprich die -
32:14 - 32:20Kraftwerke, die Übertragungsnetzbetreiber
um den Strom zu liefern, das -
32:20 - 32:26Fernwärmenetz, die Tanklager für Heizöl
und Diesel, die Raffinerien, die das -
32:26 - 32:32erzeugen und so weiter und so fort. Das
Heizungsnetz in einem Hochhaus oder in -
32:32 - 32:36einem Haus ist ja sozusagen die
Einzelversorgung und die ist da sozusagen -
32:36 - 32:40nicht relevant, denn wenn einer ausfällt,
dann kann ich im Notfall zum Nachbarn oder -
32:40 - 32:45rufen 'nen Reparaturdienst oder was auch
immer. Wenn aber die zentrale Fernwärme -
32:45 - 32:49ausfällt, dann habe ich ja viele 100.000
Leute, die bedroht sind und das haben wir -
32:49 - 32:56ja beispielsweise in Texas gesehen von vor
wenigen Wochen noch. Texas hat einen -
32:56 - 33:01kompletten Blackout. Es gibt in den USA
drei Netze Ost, West, Texas. Texas ist -
33:01 - 33:04schlau und hat gesagt wir verzichten auf
alle anderen. Wir betreiben ein eigenes -
33:04 - 33:08Netz und dieses eigene Netz ist
zusammengebrochen als Blackout. Und in -
33:08 - 33:14Texas gab es dann eben keine Heizung, kein
laufend Wasser, weil ohne Strom gibt es -
33:14 - 33:18irgendwann auch keine Wasserpumpen mehr.
Und das war zu einer Zeit, wo es sehr sehr -
33:18 - 33:23kalt ist, war. Und ja, dann sind auch die
Wasserrohre und die Heizungsrohre -
33:23 - 33:27eingefroren, aufgeplatzt. Und als es dann
abgetaut ist oder auch Strom wieder da -
33:27 - 33:31war, sind die ganzen aufgeplatzten Rohre
dann ausgelaufen und man hat überall -
33:31 - 33:35Wasserschäden und immer noch keinen Strom
und Wasser. Also so mies kann's laufen -
33:35 - 33:40aber das war dann sozusagen das Stromnetz,
was ausgefallen ist, und das ist dann -
33:40 - 33:46KRITIS, aber nicht das Einzelnetz.
Engel: Ja, also, da kann man amerikanische -
33:46 - 33:51Podcast hören von Leuten, die in Texas
lebten. Also, das war, ja, ein Drama. -
33:51 - 33:55Jetzt kommt noch eine ergänzende Frage
sozusagen dahinter. Ich denke mal auch -
33:55 - 33:58wieder.
F: Was ist mit Handwerkern und Großhandel? -
33:58 - 34:05A: Also Handwerker, ja ein Handwerker
müsste dann mehr als 500.000 Personen -
34:05 - 34:09versorgen in einer Anlagenkategorie, die
kritisch ist, wüsste ich jetzt spontan -
34:09 - 34:14keinen. Ja, kann ich nicht, wüsste ich
nicht. Großhandel ja, also wenn du jetzt -
34:14 - 34:20so, keine Ahnung, beliebige, hier, Metro-
Ketten oder so wat, so 'ne Kette ist so -
34:20 - 34:26groß, dass sie Einzelhandel bei der
Versorgung mit Ernährung, also KRITIS- -
34:26 - 34:30Sektor Ernährung mit der Versorgung
sicherstellen. Und die sind kritische -
34:30 - 34:35Infrastruktur, wenn Sie mehr als 500.000
Personen versorgen, und da gibt es im -
34:35 - 34:39Handel tatsächlich einige, die darunter
fallen. Auch beispielsweise nicht nur -
34:39 - 34:44Handel, sondern auch Molkereien. Ja, die
sind ja auch im Ernährungssektor tätig. -
34:44 - 34:49Engel: Also lösen das unter KRITIS
fallende Firmen eigentlich dadurch, dass -
34:49 - 34:52sie zum Beispiel Zulieferer, irgendwie,
die können es nicht vererben, aber es wird -
34:52 - 34:56dann einfach mit in die Verträge
reingeschrieben. Oder wie macht man das? -
34:56 - 35:00Wie stellt man das sicher?
A: Also wenn ich KRITIS-Betreiber bin, -
35:00 - 35:04muss ich natürlich diese Anlage, die ich
betreibe, sicherstellen. Das heißt, wenn -
35:04 - 35:08ich ein Zulieferer hab, der irgendwie
Wartung oder Betrieb dieser Komponenten -
35:08 - 35:13macht und es geht immer um den IT-Teil,
laut IT-Sicherheitsgesetz oder BSI-Gesetz. -
35:13 - 35:18Wenn ich also die IT-Wartung oder den
Betrieb der Produktion macht der OT der -
35:18 - 35:24SCADA-Komponenten, der Prozessleittechnik
oder so, dann muss ich da sicherstellen, -
35:24 - 35:28dass auch die Zulieferer, die diese
Komponenten für mich austauschen, warten, -
35:28 - 35:33Fernzugriff machen, ja, Fernwartung und
Fernzugriff ist so ein Albtraum für sich, -
35:33 - 35:36habe ich übrigens in dem Vortrag Erfahrung
eines KRITIS-Prüfers ... -
35:36 - 35:41Engel: ... ich weiß ... lächelt
A: da habe ich den Fernwartungarchäologen -
35:41 - 35:44ins Leben gerufen und gesagt, ey immer
wenn ich dieses Wort höre, kriege ich -
35:44 - 35:48Bauchschmerzen, das ist einfach so. Aber
das alles muss man dann vertraglich mit -
35:48 - 35:52diesen Zulieferern regeln. Was nicht
geregelt werden muss, ist sozusagen die -
35:52 - 35:57grundsätzliche Supply Chain, also Wasser
oder Strom, weil das ist sozusagen -
35:57 - 36:01grundsätzliche Zulieferung oder
beispielsweise bei einer Molkerei, dass -
36:01 - 36:09die Tanklaster Milch vorbeifahren können.
Das hat dann nichts mehr mit IT zu tun. -
36:09 - 36:14Und Kühe produzieren immer. Ob das dann
ankommt, ist eine andere Frage. -
36:14 - 36:18Engel: Bis sie ein OT-Ship haben. So, dann
geht es weiter im Fragenkatalog. -
36:18 - 36:26F: Wie viel ist KRITIS / IT und wie viel
ist im Allgemeinen Katastrophenvorsorge? -
36:26 - 36:34A: Dat kann man nicht nach wie viel
beurteilen. Es gibt ca. 2.000, nicht ganz -
36:34 - 36:402.000 kritische Infrastrukturen in
Deutschland, die so geschätzt sind. Ich -
36:40 - 36:48glaube beim BSI sind aktuell registriert
1.600 Anlagenkategorien oder so. Die mehr -
36:48 - 36:56als 500.000 Personen versorgen. Im
Allgemeinen Notversorgung, das umschließt -
36:56 - 37:02ja noch viel mehr. Also da geht ja auch
hier Krisenmanagement der Länder, der -
37:02 - 37:07Kommunen, Bundesregierung alles mögliche
rein. Auch die ganzen Deutsche Rote Kreuz -
37:07 - 37:12und sonstigen ehrenamtlichen Helfer,
selbst THW, Freiwillige Feuerwehr, das -
37:12 - 37:16wird alles unter Katastrophenhelfer
gezählt und sogar Bundeswehr, die ja im -
37:16 - 37:20äußersten Notfall auch hilft. Der
äußersten Notfall ist jetzt schon seit -
37:20 - 37:25einem Jahr etablierter Standard. Ist
eigentlich auch Fail by Design. So was -
37:25 - 37:28nutzt man nur im äußersten Notfall und
guckt auch ganz schnell, dass man wieder -
37:28 - 37:32von diesem äußersten Notfall wegkommt.
Weil wenn ich dann noch mal eine Krise -
37:32 - 37:36obendrauf krieg, dann ist Game Over und
dann haben wir wirklich Holland in Not und -
37:36 - 37:41Deutschland noch dazu und alles andere.
Aber, ja, kann ich jetzt. Ich wüsste -
37:41 - 37:46nicht, ob das da irgendwo Zahlen gibt,
außer das, was so veröffentlicht wird. THW -
37:46 - 37:53hat 85.000 Mitglieder, ungefähr 80.000
davon sind beispielsweise dann -
37:53 - 37:58ehrenamtlich, aber kann man jetzt nicht
alle einzeln oder gesamt aufdröseln. -
37:58 - 38:03Wüsste ich nicht.
F: Dann geht es weiter. Was ist deine -
38:03 - 38:10Einschätzung zum Sektor Zahlungsverkehr?
Zum Beispiel Haspa, Geldautomatenausfall, -
38:10 - 38:16Einführung starke Ausführ-PSD II, kein
Login ohne 2F2, also 2-Faktor- -
38:16 - 38:26Authentifizierung.
A: Ja, also, man muss sagen, der Sektor -
38:26 - 38:30Finanz- und Versicherungswesen ist, und
wenn man da nur den Bankenteil betrachtet, -
38:30 - 38:36nicht die Börsen und die Versicherungen,
die haben zwar Altlasten und uralte -
38:36 - 38:39Systeme, teilweise auch im Einsatz, und
echt komplexe Infrastrukturen. Die -
38:39 - 38:43Deutsche Bank hatte vor, ich weiß nicht
mehr, 2 Jahren oder so, hatten die ja mal -
38:43 - 38:47gesagt wir haben hier insgesamt 7.000
verschiedene Anwendungen und -
38:47 - 38:52Kernkomponenten und eine Anwendung kann
beliebig komplex werden und viele Systeme -
38:52 - 38:58haben, aber man muss fairerweise auch
sagen, sie sind sehr reguliert, ja, eine -
38:58 - 39:02Bank wenn die einen Vorfall hat, dann muss
die beispielsweise melden an, vielleicht -
39:02 - 39:08an die EZB, also an die Europäische
Zentralbank, an die Bundesbank, an 'ne -
39:08 - 39:12Cyberversicherung, wenn sie eine hat und
die meisten haben eine. Du musst melden an -
39:12 - 39:17die BaFin, du musst ans BSI melden. Also
wirklich Kreuch und Fleuch an jeder -
39:17 - 39:22Stelle, du wirst überreguliert und wenn du
dann noch eine Anmeldung für Finanzamt in -
39:22 - 39:27den USA hast, dann muss du irgendwie an
New York irgendwie da auch noch eine -
39:27 - 39:30spezielle Meldung machen. Wenn du in
Singapur irgendwie ein Büro hast, Singapur -
39:30 - 39:34verlangt, dass du ein lokales Office haben
musst, und wenn du unter den offiziellen -
39:34 - 39:37Regularien in Singapur bist, muss du da
auch noch mal eine separate Meldung -
39:37 - 39:42machen, wenn du an, naja gut Börse haben
wir gerade ausgeklammert, aber wenn wir -
39:42 - 39:48beispielsweise jetzt eMoney-Lizenz an der
Börse in UK haben, dann muss man da noch -
39:48 - 39:51mal melden. Also du kannst dich tot melden
und du kannst auch so konfiguriert werden -
39:51 - 39:55mit irgendwelchen Complianceregularien,
die oft genug im Widerspruch stehen. Das -
39:55 - 39:59macht es dann auch nicht trivial mal eine
Kernanwendung wo Millionen von Leute drauf -
39:59 - 40:03tagtäglich rund um die Uhr arbeiten und
auch erwarten, dass mein Geld aus dem -
40:03 - 40:09Automaten plöpt oder so, mache ich mal
kurz eine Anpassung. Also ist gut wie -
40:09 - 40:14schlecht. Ist es gut überreguliert und
auch gut abgehangen, aber andererseits -
40:14 - 40:17schlecht, weil diese Überregulierung das
auch extrem marode und Never change a -
40:17 - 40:22running system und wenn du es anfasst
explodiert eh alles und du bist fällig. -
40:22 - 40:27Keiner will es anfassen. Also alle - und
das übrigens Sneak Preview, IT- -
40:27 - 40:30Sicherheitsgesetz 2.0 wird genau so was
einbringen für die kritischen -
40:30 - 40:33Infrastrukturen. Es wird komplexer, es
wird sinnloser, es wird sinnfreier. -
40:33 - 40:40Deswegen grusel ich mich jetzt schon davor
alle 6 Sachverständigen im Bundestag, -
40:40 - 40:43ich war einer davon, haben dagegen
gemault, selbst die von der CDU. Und es -
40:43 - 40:46hat das BMI völlig nicht interessiert. Die
laufen immer noch rum und sagen -
40:46 - 40:49Yeah, wir sind die Besten, tolles
Gesetz, alle nur positiv. -
40:49 - 40:54Engel: Lustigerweise musste ich gerade an
diese Anhörung denken, weil in der -
40:54 - 40:58Anhörung hast du auch so viel gesprochen
und bist nie zum Ende gekommen. -
40:58 - 41:00HonkHase: 'tschuldigung
Engel: Und es werden zunehmend mehr -
41:00 - 41:03Fragen. Nein, ich freue ja aber
HonkHase: dann mich ich's kürzer jetzt -
41:03 - 41:07Engel: Während wir reden kommen immer neue
Fragen rein. Ist total spannend, was noch -
41:07 - 41:10alles kommt. So.
F: Warum ist dann die Logistik noch kein -
41:10 - 41:15KRITIS? Ohne Logistik funktioniert auch
keine Infrastruktur so wirklich, oder? -
41:15 - 41:19A: Das ist einfach. KRITIS-Sektor
Transport und Verkehr. Logistik über -
41:19 - 41:22500.000 Personen ist abgedeckt.
Nächste Frage. -
41:22 - 41:27Engel: Volle Punktzahl.
F: Inwieweit achtet ihr eigentlich auf -
41:27 - 41:33Paketversionen bei Dependencies, wenn ihr
mit Kunden arbeitet? Mir scheint, als -
41:33 - 41:40wären bei vielen Zertifizierungen unter
anderem nur geprüft wird, ob von Lib X die -
41:40 - 41:44neueste Version genutzt wird. Worauf
scheinbar nicht geachtet wird ist, wie -
41:44 - 41:47alt, veraltet, verbuggt, ist diese neueste
Version. -
41:47 - 41:54A: Also eine KRITIS-Prüfung ist nur eine
Prüfung und keine Zertifizierung. Man -
41:54 - 41:58kriegt also kein Bapperl danach, sondern
lediglich eine Einhaltung der -
41:58 - 42:03Gesetzesvorlage als Empfehlung und die
Einhaltung sprechen dann BSI teilweise im -
42:03 - 42:07Benehmen oder Einvernehmen mit der
Aufsichtsbehörde aus. Aber das Problem bei -
42:07 - 42:11Zertifizierung kenne ich. Ich kenn nämlich
auch so den einen oder anderen -
42:11 - 42:15Zertifizierer. Das sind dann, wie soll ich
sagen, Ahnungslose oder Blinde unter den -
42:15 - 42:19Einäugigen. Wenn die natürlich nicht
wissen, was es bedeutet, ja, Secure -
42:19 - 42:23Software Development Life Cycle,
Anpassungen, Updates oder Upgrades in der -
42:23 - 42:27Form, dass da auch die Dependencies
berücksichtigst, aber nicht jede, nämlich -
42:27 - 42:31nicht jede, die ein Feature beinhaltet,
was dich nicht interessiert, aber jede die -
42:31 - 42:35ein Security Update hat, oder wenn eine
Dependency out of maintenance ist, machen -
42:35 - 42:40aber tatsächlich viele nicht, weil sie so
tief gar nicht prüfen, was eigentlich -
42:40 - 42:44schade ist, weil ja, es ist eine der
großen Lücken, die oft genug vorkommen. -
42:44 - 42:52F: Ja, dann gab es neue Erkenntnisse zur
Kritikalität von nicht als KRITIS -
42:52 - 42:58eingestuften Infrastrukturen. Stichwort
Pharmaproduktion, Altenheim, Supply Chain, -
42:58 - 43:05Europäische Cloud Rechenzentren.
A: Jein. Also für mich ja, für die AG -
43:05 - 43:10KRITIS auch ja, für diverse kritische
Infrastrukturbetreiber oder die -
43:10 - 43:15Mitarbeiter ja, für manche
Wirtschaftsverbände nicht mehr so ja, für -
43:15 - 43:22die Länder und die Bundesregierung eher
nicht so ja, und das BMI ey tschakka, -
43:22 - 43:25alles cool. Wir packen jetzt die
Siedlungsabfallentsorgung dazu und dann -
43:25 - 43:29diese UNBÖFI, Unternehmen im besonderen
öffentlichen Interesse, und dann noch -
43:29 - 43:34diese komischen, hier und da noch so ein
bisschen, und dann ist schick. Also, -
43:34 - 43:37meiner Meinung nach, meiner ganz
persönlichen Meinung nach, komplettes Fail -
43:37 - 43:41und Versagen, weil die echten Bedarfe
wurden nicht adressiert, sondern wieder -
43:41 - 43:46irgendwelche kaschierten Düdeldüs. Ja, so
sieht es aus -
43:46 - 43:51F Jetzt eine sehr spannende Frage. Wird
bei der Lebensmittelindustrie -
43:51 - 43:57unterschieden, ob zum Beispiel
Molkereiprodukte versus Bonbon-Fabrik? -
43:57 - 44:04A: Nein. Wenn du eine Versorgung über
500.000 Personen sicherstellen musst, dann -
44:04 - 44:09bist du KRITIS. Es gibt aber verschiedene
Anlagenkategorien. Also Herstellung, -
44:09 - 44:15Vertrieb von Lebensmitteln etc.. Und diese
einzelnen Kategorien. Wenn ich in einer -
44:15 - 44:20dieser Kategorien über 500.000 bin, dann
fällt es weg. Kleines Beispiel was außen -
44:20 - 44:26vor ist: Alkohol. Weil es steht drin, dass
beispielsweise bei Wasser eben es nur um -
44:26 - 44:29Wasser geht und nicht um Alkoholisches.
Insofern sind alkoholische Getränke zum -
44:29 - 44:34Beispiel komplett ausgeklammert.
F: Ja, dann was is, oh, jetzt kommt die -
44:34 - 44:39letzte Frage, das ist natürlich doof. Was
ist nach deiner Einschätzung nach der -
44:39 - 44:44brüchigste Sektor, also der mit der
größten Ausfallrisiko? -
44:44 - 44:51A: Strom. Weil Strom sozusagen die Basis
für alles ist, wenn Strom wegfällt, fällt -
44:51 - 44:56kurz danach Telekommunikation weg und
danach bricht alles andere zusammen. Wer -
44:56 - 45:01das mal genauer eruieren will, kann sich
gerne Blackout von Marc Elsberg mal -
45:01 - 45:08durchlesen. Das ist schon recht nah an der
Realität. Es gibt vom TAB Bundestag, TA -
45:08 - 45:18Bundestag eine Blackoutstudie von, 2012
glaube ich war's, die hat auch, ich glaub -
45:18 - 45:23250 Seiten oder so, die schreibt ganz
genau wissenschaftlich erforscht auf, was -
45:23 - 45:28nach 'nem Blackout so wie in welcher
Reihenfolge passiert. Wer dann noch nicht -
45:28 - 45:33genug hat, kann sich vielleicht noch 42
Grad durchlesen. Das ist auch ein Buch, -
45:33 - 45:38was sozusagen das ganze aus Wassersicht
beschreibt. Aber Strom ist definitiv die -
45:38 - 45:42Basis für alles und das ist am
kritischsten. Danach kommt IT und TK, weil -
45:42 - 45:45ohne Kommunikation funktioniert
auch nicht viel. -
45:45 - 45:50Engel: Ja dann wäre ich an der Stelle
erstmal nochmal Danke, Danke, Danke für -
45:50 - 45:56den Vortrag, für die Antworten. Die drei
Fragen, die noch drinstehen, da werden die -
45:56 - 46:00Antworten hinterher reingeschrieben,
bestimmt von HonkHase, kann dort -
46:00 - 46:03vielleicht die Sachen noch mal
kommentieren. Ansonsten könnt ihr Feedback -
46:03 - 46:07da auch immer reinschreiben. Und an der
Stelle würde ich einfach noch so virtuell. -
46:07 - 46:11Applaus, Applaus, Applaus sagen. Und ja,
dann gehen wir sozusagen glaub ich wieder -
46:11 - 46:17zurück ins Main-Programm und ja, dann
freue ich mich, dass es hier gleich -
46:17 - 46:20weitergeht.
-
46:20 - 46:23Outro
-
46:23 - 46:30Untertitel erstellt von c3subtitles.de
im Jahr 2022. Mach mit und hilf uns!
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alcuna edited German subtitles for #DiVOC R2R - Kritische Infrastrukturen in Pandemie-Zeiten | Jan 16, 2024, 7:38 PM |
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alcuna edited German subtitles for #DiVOC R2R - Kritische Infrastrukturen in Pandemie-Zeiten | Jan 16, 2024, 7:01 PM |
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alcuna edited German subtitles for #DiVOC R2R - Kritische Infrastrukturen in Pandemie-Zeiten | Jan 16, 2024, 6:28 PM |
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alcuna edited German subtitles for #DiVOC R2R - Kritische Infrastrukturen in Pandemie-Zeiten | Jan 15, 2024, 9:03 PM |
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alcuna edited German subtitles for #DiVOC R2R - Kritische Infrastrukturen in Pandemie-Zeiten | Jan 15, 2024, 8:31 PM |
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C3Subtitles edited German subtitles for #DiVOC R2R - Kritische Infrastrukturen in Pandemie-Zeiten | Feb 6, 2022, 4:19 PM |
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C3Subtitles edited German subtitles for #DiVOC R2R - Kritische Infrastrukturen in Pandemie-Zeiten | Feb 6, 2022, 4:18 PM |
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C3Subtitles edited German subtitles for #DiVOC R2R - Kritische Infrastrukturen in Pandemie-Zeiten | Jan 30, 2022, 5:26 PM |
German subtitles
Revisions
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Revision 8 Editedalcuna Jan 16, 2024, 7:38 PM