Stärkung der Frau – und die eigenartige Definition meiner Mutter
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0:00 - 0:02Hallo.
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0:02 - 0:05Heute teile ich mit Ihnen
meine persönlichen Erfahrung -
0:05 - 0:09mit weiblicher Genitalverstümmelung, FGM.
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0:10 - 0:14Sie können gerne weinen,
lachen, die Beine überkreuzen, -
0:14 - 0:16oder wozu Ihr Körper auch immer Lust hat.
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0:16 - 0:19Ich zähle jetzt nicht alles auf,
was Ihr Körper macht. -
0:19 - 0:21Ich wurde in Sierra Leone geboren.
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0:21 - 0:23Hat jemand "Blood Diamond" gesehen?
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0:25 - 0:27Wenn Sie überlegen --
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0:27 - 0:30Ich trage übrigens keine Diamanten.
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0:30 - 0:33Falls Sie von Ebola gehört haben,
das war auch in Sierra Leone. -
0:33 - 0:35Ich habe keins. Sie sind alle sicher.
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0:35 - 0:37Rennen Sie nicht zur Tür.
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0:37 - 0:40Bleiben Sie sitzen. Es ist alles ok.
Ich wurde vor meiner Ankunft untersucht. -
0:41 - 0:44Mein Großvater hatte drei Ehefrauen.
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0:44 - 0:47Keine Ahnung, warum ein Mann
mehr als eine Frau braucht. -
0:47 - 0:49Männer, braucht ihr mehr als eine Frau?
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0:49 - 0:50Ich glaube nicht. Da haben wir's!
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0:50 - 0:54Er sehnte sich nach einem Herzanfall,
das war der Grund. -
0:54 - 0:56Wirklich, das tat er.
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0:56 - 1:001991, als ich 3 war, brach
in Sierra Leone Krieg aus. -
1:00 - 1:04Ich erinnere mich, wie ich eines
Abends zu Bett ging und alles war gut. -
1:04 - 1:06Als ich am nächsten Tag aufwachte,
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1:06 - 1:08wurden überall Bomben abgeworfen,
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1:08 - 1:11Menschen versuchten,
mich und meine Familie zu töten. -
1:11 - 1:15Wir flüchteten vor dem Krieg und
landeten in Gambia, in Westafrika. -
1:15 - 1:18Auch dort gibt es Ebola.
Reisen Sie nicht dorthin. -
1:19 - 1:21Als Flüchtlinge dort
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1:21 - 1:25wussten wir nicht,
was aus uns werden würde. -
1:25 - 1:27Meine Mom beantragte Flüchtlingsstatus.
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1:27 - 1:29Sie ist eine wundervolle, kluge Frau.
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1:29 - 1:31Wir hatten Glück:
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1:31 - 1:33Australien versprach, uns aufzunehmen.
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1:33 - 1:35Gut gemacht, Aussies.
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1:36 - 1:39Vor unserer Abreise
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1:39 - 1:41kam meine Mom eines Tages nach Hause
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1:41 - 1:44und sagte: "Wir machen eine kleine Reise."
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1:44 - 1:46Sie packte uns ins Auto
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1:46 - 1:49und nach stundenlanger Fahrt
erreichten wir ein Buschland -
1:49 - 1:52in einer abgelegenen Gegend in Gambia.
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1:54 - 1:56Dort fanden wir zwei Hütten.
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1:56 - 2:00Eine alte Frau kam auf uns zu.
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2:00 - 2:03Sie sah ethnisch und sehr alt aus.
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2:03 - 2:05Sie plauderte mit
meiner Mom und ging zurück. -
2:06 - 2:10Dann kam sie zurück und
ging in die zweite Hütte. -
2:10 - 2:12Ich stand da und dachte:
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2:12 - 2:14"Das ist verwirrend.
Ich kapiere nicht, was abläuft." -
2:14 - 2:18Als Nächstes brachte meine Mutter
mich in diese Hütte. -
2:20 - 2:24Sie zog mich aus und
hielt mich am Boden fest. -
2:25 - 2:29Ich strampelte und versuchte sie
loszuwerden, aber schaffte es nicht. -
2:29 - 2:33Dann kam die alte Frau mit einem
rostig aussehenden Messer auf mich zu, -
2:33 - 2:34es war ein scharfes Messer,
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2:34 - 2:39orangefarben, das nie zuvor Wasser
oder Sonnenlicht gesehen hatte. -
2:39 - 2:40Ich dachte, sie würde mich töten,
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2:40 - 2:42aber das tat sie nicht.
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2:42 - 2:45Sie glitt langsam meinen Körper hinunter
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2:45 - 2:49und landete dort, wo meine Vagina ist.
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2:50 - 2:54Sie ergriff dann meine Klitoris,
wie mir jetzt klar ist, -
2:55 - 3:02nahm das rostige Messer und begann
sie Stück für Stück abzuschneiden. -
3:03 - 3:07Ich schrie, ich weinte
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3:07 - 3:12und ich bat meine Mutter, von mir
runterzugehen, damit der Schmerz aufhörte, -
3:12 - 3:15aber sie sagte nur: "Sei ruhig."
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3:15 - 3:21Diese alte Frau säbelte eine gefühlte
Ewigkeit an meinem Fleisch herum. -
3:21 - 3:23Und als sie fertig war,
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3:23 - 3:27warf sie das Stück Fleisch über den Boden
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3:27 - 3:31als wäre es die widerlichste Sache,
die sie je berührt hatte. -
3:31 - 3:35Sie gingen beide von mir runter
und ließen mich dort blutend, -
3:35 - 3:41weinend zurück und verwirrt darüber,
was gerade passiert war. -
3:42 - 3:44Wir sprachen nie mehr darüber.
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3:44 - 3:47Sehr bald erfuhren wir, dass wir
nach Australien ziehen würden, -
3:47 - 3:50und damals waren in Sydney
die Olympischen Spiele. -
3:50 - 3:53Die Leute sagten,
wir gingen ans Ende der Welt, -
3:53 - 3:55nach Australien kam nichts mehr.
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3:55 - 3:57Genau, das hat uns ein bisschen getröstet.
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3:57 - 4:00Wir brauchten drei Tage bis hierher.
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4:00 - 4:04Wir reisten in den Senegal, dann nach
Frankreich und dann nach Singapur. -
4:04 - 4:07Wir gingen ins Bad,
um unsere Hände zu waschen. -
4:07 - 4:12Wir öffneten die Wasserhähne
15 Minuten lang so. -
4:12 - 4:14Dann kam jemand rein,
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4:14 - 4:16fuhr mit der Hand darunter
und Wasser floss. -
4:16 - 4:18Und wir dachten, steht uns so was bevor?
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4:18 - 4:21Nein, ehrlich.
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4:21 - 4:24Wir kamen nach Adelaide,
einem kleinen Ort, -
4:24 - 4:27wo sie uns buchstäblich abluden.
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4:27 - 4:28Sie haben uns dort abgeladen.
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4:28 - 4:30Wir waren sehr dankbar.
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4:30 - 4:32Wir blieben dort und mochten es.
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4:32 - 4:34Wir meinten: "Wir sind
zu Hause, wir sind da." -
4:34 - 4:37Dann brachte uns jemand zur Rundle Mall.
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4:37 - 4:39Adelaide hat nur ein Einkaufszentrum.
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4:39 - 4:40Es ist ein kleiner Ort.
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4:41 - 4:43Wir sahen dort viele Asiaten.
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4:43 - 4:45Meine Mutter geriet plötzlich in Panik:
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4:45 - 4:51"Sie haben uns an den falschen Ort geholt.
Bringen Sie uns nach Australien zurück." -
4:52 - 4:57Man musste ihr erst erklären,
dass es in Australien viele Asiaten gibt -
4:57 - 4:59und wir am richtigen Ort waren.
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4:59 - 5:00In Ordnung, es war alles gut.
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5:01 - 5:03Meine Mama hatte die geniale Idee,
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5:03 - 5:07ich sollte auf eine Mädchenschule,
weil die weniger rassistisch ist. -
5:07 - 5:10Ich weiß nicht, wo sie das gelesen hatte.
(Gelächter) -
5:10 - 5:13Ich habe bis heute
keinen Beweis dafür gefunden. -
5:13 - 5:17600 weiße Kinder, und ich war
das einzige schwarze Kind dort. -
5:17 - 5:20Nein, ich war die einzige Person
mit ein bisschen Farbe. -
5:20 - 5:23Ich möchte sagen, schokoladenfarben.
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5:23 - 5:26Es gab keine Asiaten, keine Ureinwohner.
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5:26 - 5:28Nur ein paar gebräunte Mädchen.
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5:28 - 5:30Mädchen, die sich nach Sonne sehnten.
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5:30 - 5:34Es war aber nicht wie meine Schokofarbe.
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5:34 - 5:36In Australien heimisch zu werden
war ziemlich schwer -
5:36 - 5:40und wurde noch schwerer, als ich
ehrenamtlich für eine Organisation -
5:40 - 5:44namens "Woman's Health Statewide"
["Frauengesundheit"] tätig wurde. -
5:44 - 5:46Ich schloss mich dem
Genitalverstümmelungsprogramm an, -
5:46 - 5:50ohne zu wissen, worum es
bei dem Programm eigentlich ging, -
5:50 - 5:53oder dass es etwas mit mir zu tun hatte.
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5:53 - 5:56Ich habe monatelang
Krankenschwestern und Ärzte -
5:56 - 5:58über Verstümmelung
weiblicher Genitalien informiert -
5:58 - 6:00und wo es praktiziert wurde:
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6:00 - 6:05Afrika, Naher Osten, Asien, und jetzt
Australien, London und Amerika, -
6:05 - 6:08denn bekanntlich leben wir
in einer multikulturellen Gesellschaft, -
6:08 - 6:13und Menschen mit diesem
Hintergrund bringen ihre Kultur mit. -
6:13 - 6:18Mitunter haben sie kulturelle Praktiken,
mit denen wir nicht einverstanden sind, -
6:18 - 6:21aber sie praktizieren diese weiterhin.
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6:22 - 6:24Eines Tages sah ich eine Tabelle
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6:24 - 6:27mit verschiedenen Typen
weiblicher Genitalverstümmelung, -
6:27 - 6:29FGM, ich nenne es ab jetzt kurz FGM.
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6:29 - 6:33Bei Typ I wird die Vorhaut abgeschnitten.
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6:33 - 6:36Bei Typ II schneiden sie
die ganze Klitoris weg -
6:36 - 6:40und einen Teil der äußeren Schamlippen.
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6:40 - 6:43Bei Typ III wird
die ganze Klitoris entfernt -
6:43 - 6:45und dann wird man zugenäht,
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6:45 - 6:49sodass man nur ein kleines Loch
zum Pinkeln und für die Periode hat. -
6:49 - 6:51Meine Augen wanderten zu Typ II.
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6:51 - 6:53Davor hatte ich einen
ziemlichen Gedächtnisverlust. -
6:53 - 6:57Ich stand ganz unter Schock und war
durch das Ereignis traumatisiert. -
6:57 - 6:59Ich konnte mich an nichts davon erinnern.
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6:59 - 7:01Ich wusste, dass mir
etwas Schlimmes passiert war, -
7:01 - 7:03aber ich hatte keine Erinnerung daran.
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7:03 - 7:05Ich wusste, ich hatte da eine Narbe,
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7:05 - 7:07aber ich dachte,
alle hätten da eine Narbe. -
7:07 - 7:09Das wäre jedem passiert.
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7:09 - 7:13Aber als ich mit Typ II ansah,
kam es alles wieder hoch. -
7:13 - 7:16Ich erinnerte mich,
was mir angetan worden war. -
7:16 - 7:18Ich erinnerte mich an jene Hütte,
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7:18 - 7:22wo jene alte Frau und
meine Mutter mich festhielten. -
7:23 - 7:27Es gibt keine Worte
für meinen Schmerz damals -
7:27 - 7:30und meine Verwirrung,
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7:30 - 7:35denn ich begriff, dass mir etwas
Furchtbares angetan worden war, -
7:35 - 7:38das in dieser Gesellschaft
barbarisch genannt wird. -
7:38 - 7:40Es wird Verstümmelung genannt.
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7:40 - 7:42Meine Mutter nannte es Beschneidung,
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7:42 - 7:44aber hier war es eine Verstümmelung.
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7:44 - 7:47Ich dachte: Bin ich verstümmelt?
Ich bin eine Verstümmelte. -
7:47 - 7:49Oh mein Gott.
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7:49 - 7:51Und dann kam die Wut.
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7:51 - 7:55Ich war eine wütende schwarze Frau.
(Gelächter) -
7:55 - 7:56Oh ja.
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7:56 - 7:59Eine kleine, aber trotzdem eine wütende.
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8:00 - 8:04Ich ging heim und sagte meiner Mama:
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8:04 - 8:06"Du hast etwas getan."
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8:06 - 8:09Das macht man in Afrika nicht,
auf die Mutter zu zeigen, -
8:09 - 8:11aber mir waren die Folgen egal.
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8:11 - 8:13"Du hast mir etwas angetan."
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8:13 - 8:15Sie meinte: "Worüber redest du, Khadija?"
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8:15 - 8:17Sie war meine große Klappe gewohnt.
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8:17 - 8:21Ich meinte: "Vor vielen Jahren
hast du mich beschnitten. -
8:21 - 8:25Du hast mir etwas abgeschnitten,
was mir gehörte." -
8:25 - 8:26Sie sagte: "Ja, das habe ich getan.
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8:26 - 8:29Ich tat es zu deinem Besten.
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8:31 - 8:33Es war in deinem Interesse.
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8:33 - 8:36Deine Großmutter hat es bei mir getan
und ich tat es bei dir. -
8:36 - 8:38Es hat dich zur Frau gemacht."
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8:38 - 8:40Ich meinte: "Wie?"
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8:40 - 8:42Sie sagte: "Du bist gestärkt, Khadija.
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8:42 - 8:44Kribbelt es dich da unten?"
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8:44 - 8:46Ich meinte: "Nein, warum sollte es das?"
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8:46 - 8:49Sie sagte: "Wärst du nicht beschnitten,
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8:49 - 8:51würde es dich da unten kribbeln.
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8:51 - 8:54Unbeschnittenen Frauen
kribbelt es ständig dort unten. -
8:54 - 8:57Dann schlafen sie mit jedem.
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8:57 - 9:00Du wirst mit niemandem ins Bett gehen."
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9:00 - 9:04Ich fand ihre Definition
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9:04 - 9:07von "Ermächtigung" sehr seltsam.
(Gelächter) -
9:07 - 9:11Das war das Ende
unserer ersten Unterhaltung. -
9:11 - 9:12Ich ging zurück zur Schule.
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9:12 - 9:16In jenen Tagen hatten wir Dolly-
und Mädchen-Zeitschriften. -
9:16 - 9:20Es gab immer die versiegelten Bereiche.
Erinnert sich jemand daran? -
9:20 - 9:22Sie wissen schon, die unanständigen Teile.
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9:22 - 9:25Oh ja, die liebte ich.
(Gelächter) -
9:25 - 9:29Es gab jedenfalls
immer einen Artikel über Lust, -
9:29 - 9:32Beziehungen und natürlich Sex.
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9:32 - 9:36Aber man ging immer davon aus,
dass man eine Klitoris hatte, -
9:36 - 9:40und ich fand, das traf nicht auf mich zu.
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9:40 - 9:42Da wurde nicht über
Menschen wie mich gesprochen. -
9:42 - 9:44Ich habe keine Klitoris.
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9:44 - 9:48Im Fernsehen stöhnten
die Frauen "Oh, oh!". -
9:48 - 9:51Ich dachte, diese Leute
und deren verdammte Klitoris. -
9:51 - 9:53(Gelächter)
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9:53 - 9:57Was soll eine Frau ohne Klitoris
aus ihrem Leben machen? -
9:57 - 9:59Das wollte ich wissen.
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9:59 - 10:02Ich wollte das auch,
dieses "Oh, oh!" und das alles. -
10:02 - 10:04Das geschah nicht.
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10:04 - 10:07Deshalb kam ich erneut heim
und sagte meiner Mutter: -
10:07 - 10:12"'Dolly' und 'Girlfriend' sagen,
dass ich Lust verdiene, -
10:12 - 10:14dass ich Orgasmen haben sollte,
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10:14 - 10:18und das weiße Männer rausfinden sollte,
wie sie die Klitoris finden." -
10:18 - 10:22Offenbar haben weiße Männer
Probleme, die Klitoris zu finden. -
10:22 - 10:23(Gelächter)
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10:23 - 10:28Ich habe das nicht behauptet,
das war "Dolly". -
10:28 - 10:32Ich hatte da einen
privaten Scherz in meinem Kopf, -
10:32 - 10:35der lautete: "Ich werde
einen weißen Mann heiraten. -
10:35 - 10:38Der hat dieses Problem nicht mit mir."
(Gelächter) -
10:38 - 10:40Deshalb sagte ich meiner Mutter:
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10:40 - 10:46"'Dolly' und 'Girlfriend' meinen,
dass ich ein Recht auf Lust habe. -
10:46 - 10:51Begreifst du, was du mir genommen hast,
was du mir verweigert hast? -
10:51 - 10:54Du bist in meine heiligsten
Bereiche eingedrungen. -
10:54 - 10:55Ich will Lust.
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10:55 - 10:59Ich will verdammt noch mal
auch geil werden." -
10:59 - 11:01Sie antwortete: "Wer sind
'Dolly' und 'Girlfriend'? -
11:01 - 11:04Sind das deine neuen Freunde, Khadija?"
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11:04 - 11:08Ich meinte: "Nein, sind sie nicht.
Das ist eine Zeitschrift, Mama." -
11:08 - 11:09Sie verstand es nicht.
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11:09 - 11:12Wir kamen aus zwei
unterschiedlichen Welten. -
11:12 - 11:15In ihrer Jugend war es die Norm,
keine Klitoris zu haben. -
11:15 - 11:18Es wurde gefeiert.
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11:18 - 11:20Ich war ein afrikanisch-
australisches Mädchen. -
11:20 - 11:24Ich lebte in einer sehr
klitoris-fixierten Gesellschaft. -
11:24 - 11:28Es ging immer um die verdammte Klitoris!
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11:28 - 11:30Und ich hatte keine!
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11:30 - 11:33Das machte mich wütend.
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11:33 - 11:37Nachdem ich die seltsame Phase
von Wut, Schmerz und Verwirrung -
11:37 - 11:39hinter mir hatte,
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11:39 - 11:42vereinbarte ich einen Termin
mit meiner Therapeutin. -
11:42 - 11:45Ja, ich bin eine Afrikanerin,
die eine Therapeutin hat. -
11:45 - 11:50Ich sagte ihr:
"Ich war 13, ich war ein Kind. -
11:50 - 11:52Ich kam in ein neues Land,
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11:52 - 11:55ich musste mit Rassismus
und Diskriminierung umgehen. -
11:55 - 11:58Englisch ist meine dritte Sprache,
und dann kam das." -
11:58 - 12:00Ich sagte ihr: "Ich fühle
mich nicht als Frau, -
12:00 - 12:03wegen dem, was mir angetan wurde.
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12:03 - 12:06Ich fühle mich unvollständig.
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12:06 - 12:09Werde ich asexuell sein?"
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12:09 - 12:12So wie ich FGM verstehe,
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12:12 - 12:15ist der ganze Zweck, die Sexualität
von Frauen zu kontrollieren. -
12:15 - 12:19Damit wir gar kein
sexuelles Verlangen haben. -
12:19 - 12:20Ich fragte: "Bin ich jetzt asexuell?
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12:20 - 12:24Werde ich mein restliches Leben
keine Lust auf Sex haben, -
12:24 - 12:26keinen Spaß an Sex haben?"
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12:26 - 12:29Sie konnte meine Frage nicht beantworten,
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12:29 - 12:31also blieben sie unbeantwortet.
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12:31 - 12:34Als ich mit etwa 14 meine Periode bekam,
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12:34 - 12:38merkte ich, dass sie wegen FGM
nicht normal war. -
12:38 - 12:44Ich hatte starke, lange Blutungen,
die sehr schmerzhaft waren. -
12:44 - 12:46Dann sagte man mir,
ich hätte Geschwülste. -
12:46 - 12:48Das waren so kleine Bälle dort.
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12:48 - 12:51Einer bedeckte einen meiner Eierstöcke.
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12:51 - 12:54Und dann kam die große Neuigkeit:
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12:54 - 12:57"Wir glauben, dass du keine
Kinder kriegen kannst, Khadija." -
12:57 - 13:02Und wieder war ich
eine wütende, schwarze Frau. -
13:02 - 13:05Ich ging heim und sagte meiner Mutter:
-
13:05 - 13:10"Deine Handlung,
egal, wie du sie rechtfertigst" -- -
13:10 - 13:12denn sie meinte,
sie hätte es aus Liebe getan -- -
13:12 - 13:17"was du mir aus Liebe angetan hast,
schadet mir, es schmerzt mir. -
13:17 - 13:20Was sagst du dazu?"
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13:21 - 13:24Sie sagte: "Ich tat, was ich
als Mutter tun musste." -
13:24 - 13:27Ich warte übrigens immer noch
auf eine Entschuldigung. -
13:28 - 13:31Dann heiratete ich.
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13:32 - 13:34Und wieder --
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13:34 - 13:37FGM ist ein immerwährendes Geschenk.
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13:37 - 13:39Man findet das schnell raus.
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13:39 - 13:42Sex war sehr schmerzhaft.
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13:42 - 13:44Es tat immer weh.
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13:44 - 13:48Natürlich begriff ich, was sie mit
"du kannst keine Kinder haben" meinten. -
13:48 - 13:54Ich dachte: "Ist das mein Leben?
Geht es im Leben nur darum?" -
13:57 - 13:59Ich freue mich, Ihnen mitzuteilen,
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13:59 - 14:02dass ich vor fünf Monaten erfuhr,
-
14:02 - 14:03dass ich schwanger bin.
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14:03 - 14:08(Applaus)
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14:12 - 14:14Ich habe wirklich Glück gehabt.
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14:14 - 14:17So viele Frauen haben FGM durchgemacht,
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14:17 - 14:18die jetzt unfruchtbar sind.
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14:18 - 14:21Ich kenne ein 9-jähriges Mädchen
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14:21 - 14:26mit Inkontinenz, ständigen
Infektionen und Schmerzen. -
14:26 - 14:28Es ist ein Geschenk. Es hört nie auf.
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14:28 - 14:31Es berührt alle Lebensbereiche
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14:31 - 14:35und es ist mir passiert,
weil ich als Mädchen -
14:35 - 14:36am falschen Ort geboren wurde.
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14:36 - 14:39Darum ist es mir widerfahren.
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14:39 - 14:43Ich leite all diese Wut, diesen Schmerz
in Engagement um, -
14:43 - 14:47denn ich brauchte meinen Schmerz,
um etwas wert zu sein. -
14:47 - 14:51Ich bin die Leiterin einer Organisation
namens "No FGM Australia". -
14:51 - 14:52Sie haben richtig gehört.
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14:52 - 14:54Warum "No FGM Australia"?
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14:54 - 14:57FGM existiert in Australien.
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14:57 - 15:01Vor zwei Tagen musste ich
das Kinder- und Jugendamt anrufen, -
15:01 - 15:03weil irgendwo in Australien
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15:03 - 15:06die Mutter eines vierjährigen Kindes
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15:06 - 15:10eine FGM bei dem Kind vornehmen wollte.
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15:10 - 15:16Das Kind ist im Kindergarten.
Vier Jahre alt. -
15:19 - 15:24Vor einigen Monaten traf ich eine Frau,
die mit einem Malaysier verheiratet ist. -
15:24 - 15:27Ihr Ehemann kam eines Tages heim
und sagte, er würde ihre Töchter -
15:27 - 15:30nach Malaysia bringen
und die Klitoris abschneiden. -
15:30 - 15:33Sie fragte: "Warum?"
Er meinte, sie seien schmutzig. -
15:34 - 15:36Sie sagte: "Du hast mich geheiratet."
-
15:36 - 15:38Er meinte: "Das ist meine
kulturelle Überzeugung." -
15:39 - 15:42Dann begannen sie eine Diskussion,
in der sie ihm sagte: -
15:42 - 15:45"Nur über meine Leiche wirst
du das meinen Töchtern antun." -
15:45 - 15:49Stellen Sie sich vor, diese Frau
hätte nichts über FGM gewusst -
15:49 - 15:51und sie hätten nicht darüber geredet.
-
15:51 - 15:54Ihre Kinder wären nach
Malaysia geflogen worden -
15:54 - 15:58und sie wären nach ihrer Rückkehr
für den Rest ihres Lebens verändert. -
15:58 - 15:59Wissen Sie, wie viele Mio. Dollar
-
15:59 - 16:02es kosten würde,
so ein Problem anzugehen? -
16:02 - 16:05In Australien sind
[3 Kinder täglich] in Gefahr, -
16:05 - 16:08einer FGM unterzogen zu werden.
-
16:08 - 16:10Leute, das ist ein australisches Problem.
-
16:10 - 16:13Es ist kein afrikanisches
oder Nahost-Problem. -
16:13 - 16:18Es ist kein weißes oder schwarzes.
Es ist farblos. Ein allgemeines Problem. -
16:18 - 16:22FGM ist Kindesmisshandlung.
-
16:22 - 16:24Das ist Gewalt gegen Frauen.
-
16:24 - 16:28Man sagt damit, Frauen hätten
kein Recht auf sexuelles Vergnügen. -
16:28 - 16:31Und dass wir keine Recht
auf unsere Körper hätten. -
16:31 - 16:35Und wissen Sie was? Das ist Schwachsinn.
-
16:35 - 16:37Das ist meine Meinung dazu.
-
16:37 - 16:42(Applaus)
-
16:43 - 16:49Ich bin stolz, sagen zu können,
zum Ende von FGM beizutragen. -
16:49 - 16:51Was werden Sie unternehmen?
-
16:51 - 16:55Vielleicht ist ein Kind in Ihrer Klasse
durch FGM gefährdet. -
16:55 - 17:00Vielleicht gibt es eine Patientin
in Ihrer Klinik, der FGM droht. -
17:00 - 17:02Es ist eine Tatsache,
-
17:03 - 17:04dass sogar im geliebten Australien,
-
17:04 - 17:07dem wunderbarsten Ort der Welt,
-
17:07 - 17:11Kinder aus "kulturellen" Gründen
misshandelt werden. -
17:11 - 17:14Kultur sollte keine Ausrede
für Kindesmisshandlung sein. -
17:14 - 17:19Ich möchte, dass jeder von Ihnen FGM
zu einer persönlichen Angelegenheit macht. -
17:19 - 17:20Nehmen Sie es persönlich.
-
17:20 - 17:23Es könnte Ihre Tochter,
Schwester oder Cousine sein. -
17:23 - 17:25Ich kann FGM nicht alleine bekämpfen.
-
17:26 - 17:29Ich könnte es versuchen,
aber das geht nicht. -
17:29 - 17:32Ich appelliere an Sie,
mich zu unterstützen. -
17:32 - 17:34Unterzeichnen Sie
die Petition auf Change.org, -
17:34 - 17:38tippen Sie Khadija ein, meinen Namen,
dann erscheint sie und unterzeichnen Sie. -
17:38 - 17:41Ziel ist die Unterstützung
von FGM-Opfern in Australien, -
17:41 - 17:44der Schutz der hier
aufwachsenden kleinen Mädchen, -
17:44 - 17:47damit ihnen nicht
dieses Übel angetan wird. -
17:47 - 17:51Denn jedes Kind hat ein Recht auf Freude.
-
17:51 - 17:54Jedes Kind hat das Recht,
dass sein Körper intakt gelassen wird, -
17:54 - 17:59und verdammt noch mal, jedes Kind
hat das Recht auf eine Klitoris. -
17:59 - 18:02Helfen Sie mir also dabei,
diese Praxis zu unterbinden. -
18:02 - 18:05Mein Lieblingszitat ist:
-
18:05 - 18:06"Damit das Böse siegt,
-
18:06 - 18:10braucht es nur ein paar gute Männer
und Frauen, die nichts machen." -
18:10 - 18:15Werden Sie diese Übel
weiblicher Genitalverstümmelung -
18:15 - 18:17in Australien die Oberhand
gewinnen lassen? -
18:17 - 18:18Das glaube ich nicht.
-
18:18 - 18:22Bitte helfen Sie mit, dafür zu sorgen,
dass es mit meiner Generation endet. -
18:22 - 18:24Danke.
-
18:24 - 18:27(Applaus)
- Title:
- Stärkung der Frau – und die eigenartige Definition meiner Mutter
- Speaker:
- Khadija Gbla
- Description:
-
Khadija Gbla wuchs mit zwei Definitionen von einer „starken Frau“ auf. Ihre sierra-leonische Mutter hielt Beschneidung – und damit die Unterdrückung der Sexualtriebe – für die höchste Form der Stärkung. Ihre australische Kultur vermittelte ihr dagegen als Jugendliche, dass sie ein Recht auf Lust hatte und dass sie „weibliche Genitalverstümmelung“ erfahren hatte. In einem ehrlichen und humorvollem Vortrag erzählt sie, wie sie sich in einer „klitoris-fixierten Gesellschaft“ zurechtfinden musste. Und wie sie sich dafür einsetzt, dass andere Frauen nicht dasselbe erleben müssen. (Warnung: Dieser Vortrag enthält erschütternde Details.)
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 18:40
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Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for My mother’s strange definition of empowerment | ||
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