Romulus Whitaker: Die echte Gefahr, die im Wasser lauert
-
0:00 - 0:03Ich möchte, dass Sie Ihre vorgefassten Meinungen
-
0:03 - 0:08und Ängste zum Thema Reptilien loslassen.
-
0:08 - 0:11Denn nur so kann ich Ihnen meine Geschichte erzählen.
-
0:11 - 0:14Und übrigens, wenn ich irgendwie als
-
0:14 - 0:16fanatischer Hippie-Naturschützer rüberkomme,
-
0:16 - 0:19dann bilden Sie sich das bloß ein.
-
0:19 - 0:24(Gelächter)
-
0:24 - 0:27Gut. Wir sind die erste Art auf der Erde,
-
0:27 - 0:32die sich so vermehrt hat, dass wir unser eigenes Überleben gefährden.
-
0:32 - 0:35Wir alle haben genug betäubende Bilder von den Tragödien gesehen,
-
0:35 - 0:40die wir auf unserem Planeten anrichten.
-
0:40 - 0:42Wir sind ein bisschen wie gierige Kinder, die alles aufbrauchen, oder?
-
0:42 - 0:48Und heute werde ich daher über Wasser sprechen.
-
0:48 - 0:51Nicht nur deshalb, weil wir viel davon trinken
-
0:51 - 0:56und andere tolle Derivate wie Bier und Wein.
-
0:56 - 0:58Und natürlich sehen wir, wie es vom Himmel fällt
-
0:58 - 1:01und in unsere wunderbaren Flüsse fließt,
-
1:01 - 1:03aber es gibt noch andere Gründe, darüber zu sprechen.
-
1:03 - 1:05Als ich als Kind in New York aufwuchs,
-
1:05 - 1:07war ich in Schlangen vernarrt, so wie andere Kinder
-
1:07 - 1:12in Murmeln, Autos, Züge und Kricket Bälle vernarrt waren.
-
1:12 - 1:14Und meine Mutter, eine mutige Frau,
-
1:14 - 1:16hatte daran teilweise Schuld.
-
1:16 - 1:18Sie nahm mich ins New Yorker Naturkundemuseum mit,
-
1:18 - 1:20kaufte mir Bücher über Schlangen
-
1:20 - 1:24und startete so meine berüchtigte Karriere,
-
1:24 - 1:26die mich vor 60 Jahren
-
1:26 - 1:30nach Indien gebracht hat.
-
1:30 - 1:32Meine Mutter, Doris Norden,
-
1:32 - 1:34und mein Stiefvater, Rama Chattopadhyaya, brachten mich dorthin.
-
1:34 - 1:38Es war eine Achterbahnfahrt.
-
1:38 - 1:40Zwei Tierarten, die Symbole Indiens sind,
-
1:40 - 1:43haben mich schon früh gefesselt.
-
1:43 - 1:46Eine davon war der bemerkenswerte Gangesgavial.
-
1:46 - 1:48Diese Krokodilart wird bis zu 6 Meter lang
-
1:48 - 1:50und lebt in den nördlichen Flüssen
-
1:50 - 1:55und diese charismatische Schlange, die Königskobra.
-
1:55 - 1:57Das Ziel meiner Rede heute ist es,
-
1:57 - 2:00Ihr Gedächtnis unauslöschlich mit diesen
-
2:00 - 2:03charismatischen und majestätischen Wesen zu prägen.
-
2:03 - 2:06Denn ich hoffe, dass Sie das heute von hier mitnehmen,
-
2:06 - 2:09eine neue Verbindung mit der Natur.
-
2:11 - 2:14Die Königskobra ist aus mehreren Gründen bemerkenswert.
-
2:14 - 2:17Sie sehen hier Bilder, die vor kurzer Zeit
-
2:17 - 2:19in einem Wald in der Nähe gemacht wurden,
-
2:19 - 2:21eine weibliche Königskobra baut ihr Nest.
-
2:21 - 2:25Hier ist ein Tier ohne Gliedmaßen, das einen Berg Blätter sammeln kann
-
2:25 - 2:27und dann ihre Eier hineinlegen,
-
2:27 - 2:31der 5 bis 10 Metern Regen widersteht,
-
2:31 - 2:34damit die Eier 90 Tage lang ausgebrütet werden können
-
2:34 - 2:36und kleine Königskobras schlüpfen.
-
2:36 - 2:38Sie beschützt also ihre Eier,
-
2:38 - 2:41und nach drei Monaten
-
2:41 - 2:43schlüpfen die Babys dann endlich.
-
2:43 - 2:46Die meisten sterben natürlich. Die Sterblichkeitsrate
-
2:46 - 2:51bei Baby-Reptilien, die nur 25 cm lang sind, ist sehr hoch.
-
2:51 - 2:53Mein erstes Erlebnis mit Königskobras war im Jahr 72,
-
2:53 - 2:56am magischen Ort Agumbe,
-
2:56 - 2:59im Staat Karnataka.
-
2:59 - 3:02Das ist ein toller Regenwald.
-
3:02 - 3:04Die erste Begenung
-
3:04 - 3:06war ein bisschen wie
-
3:06 - 3:10ein Masai Junge, der einen Löwen tötet, um ein Krieger zu werden.
-
3:10 - 3:12Sie hat mein Leben komplett verändert.
-
3:12 - 3:15Und hat mich direkt zum Kampf für den Naturschutz gebracht.
-
3:15 - 3:17Ich habe schließlich die Forschungs-
-
3:17 - 3:19und Bildungsstation in Agumbe gegründet,
-
3:19 - 3:22die Sie alle natürlich gerne besuchen können.
-
3:22 - 3:24Das ist ein Ort,
-
3:24 - 3:26an dem wir zusammenkommen und versuchen,
-
3:26 - 3:28alles über die biologische Vielfalt
-
3:28 - 3:31in diesem komplexen Waldsystem zu lernen
-
3:31 - 3:33und versuchen, das zu erhalten, was da ist.
-
3:33 - 3:36Sicherzustellen, dass Quellen geschützt und saubergehalten werden,
-
3:36 - 3:39und natürlich auch etwas Spaß zu haben.
-
3:39 - 3:41Man kann fast die Trommeln hören,
-
3:41 - 3:46die in dem kleinen Häuschen gespielt werden, wenn wir dort sind.
-
3:46 - 3:50Es ist sehr wichtig, zu den Menschen durchzudringen.
-
3:50 - 3:53Und das geschieht vor allem durch Kinder.
-
3:53 - 3:55Schlangen faszinieren sie.
-
3:55 - 3:58Sie hegen noch keine Gefühle wie
-
3:58 - 4:02Angst, Hass oder Abscheu für sie.
-
4:02 - 4:04Sie haben Interesse.
-
4:04 - 4:06Und es funktioniert wirklich, mit ihnen anzufangen.
-
4:06 - 4:08Hier bekommen sie einen Eindruck von der Länge dieser Schlangen.
-
4:08 - 4:11Das ist eine durchschnittliche Königskobra, ungefähr 3.5 Meter lang,
-
4:11 - 4:13und sie verkroch sich im Bad von jemandem
-
4:13 - 4:15und blieb dort zwei oder drei Tage.
-
4:15 - 4:17Die Menschen in diesem Teil Indiens
-
4:17 - 4:19verehren die Königskobra.
-
4:19 - 4:21Sie haben sie nicht getötet, sondern uns gerufen, um sie zu fangen.
-
4:21 - 4:23In den letzten drei Jahren
-
4:23 - 4:25haben wir über 100 Königskobras gefangen
-
4:25 - 4:28und sie in die nahegelegenen Wälder gebracht.
-
4:28 - 4:31Aber um ihre Geheimnisse herauszufinden,
-
4:31 - 4:34haben wir jeder Schlange
-
4:34 - 4:37einen kleinen Radiosender eingepflanzt.
-
4:37 - 4:41Jetzt können wir ihnen folgen und ihre Geheimnisse lüften:
-
4:41 - 4:44wohin die Babys nach dem Schlüpfen gehen
-
4:44 - 4:48und andere Dinge, die Sie gleich sehen werden.
-
4:48 - 4:50Das war vor ein paar Tagen in Agumbe.
-
4:50 - 4:55Ich hatte das Vergnügen, in der Nähe dieser Königskobra zu sein,
-
4:55 - 4:57die eine giftige Grubenotter gefangen hatte.
-
4:57 - 5:00Und sie schafft das, ohne selbst gebissen zu werden.
-
5:00 - 5:04Königskobras fressen nur andere Schlangen.
-
5:04 - 5:06Das war ein Leckerbissen für sie,
-
5:06 - 5:08etwas was wir "vadai" oder vielleicht Donut nennen würden.
-
5:08 - 5:11(Gelächter)
-
5:11 - 5:13Normalerweise essen sie etwas größere Dinge.
-
5:13 - 5:17In diesem Fall geschah etwas Eigenartiges und Unerklärliches
-
5:17 - 5:20im Laufe der letzten Brutsaison:
-
5:20 - 5:24eine große männliche Königskobra packte eine weibliche Kobra,
-
5:24 - 5:27paarte sich nicht mit ihr, sondern tötete und schluckte sie.
-
5:27 - 5:29Wir versuchen immer noch zu verstehen und erklären,
-
5:29 - 5:34was der evolutionäre Vorteil davon ist.
-
5:34 - 5:37Doch sie machen auch andere erstaunliche Dinge.
-
5:37 - 5:39Hier ist noch etwas, das wir nur sehen konnten,
-
5:39 - 5:42weil eine der Schlangen einen Radiosender hatte,
-
5:42 - 5:45diese männliche Schlange, 3,5m lang, traf auf eine andere männliche Königskobra.
-
5:45 - 5:49Und sie vollführten diesen unglaublichen ritualischen Kampf-Tanz.
-
5:49 - 5:51Das ist wie bei Säugetieren, oder beim Menschen,
-
5:51 - 5:55wenn wir Differenzen beseitigen, aber sanfter, Beißen ist nicht erlaubt.
-
5:55 - 5:57Es ist nur ein Wrestling-Kampf,
-
5:57 - 5:59aber eine erstaunliche Tätigkeit.
-
5:59 - 6:01Und was machen wir nun mit diesen Informationen?
-
6:01 - 6:03Wozu das alles?
-
6:03 - 6:05Die Königskobra ist
-
6:05 - 6:08eine Schlüsselspezies in diesen Regenwäldern.
-
6:08 - 6:12Und wir versuchen, die Behörden davon zu überzeugen,
-
6:12 - 6:14dass diese Wälder geschützt werden müssen.
-
6:14 - 6:16Und einer der Wege, um das zu erreichen,
-
6:16 - 6:18ist soviel wie möglich über
-
6:18 - 6:22diese bemerkenswerte und ikonische Spezies zu lernen,
-
6:22 - 6:25um Bäume, Tiere
-
6:25 - 6:27und natürlich Wasserquellen zu schützen.
-
6:27 - 6:29Alle hier kennen wahrscheinlich Project Tiger,
-
6:29 - 6:32das Anfang der 70er gestartet wurde,
-
6:32 - 6:36das waren sehr dynamische Zeiten für den Umweltschutz.
-
6:36 - 6:39Unsere Vorgängerin sozusagen
-
6:39 - 6:41war eine sehr autokratische Staatsfrau,
-
6:41 - 6:45die auch eine Passion für die Umwelt hatte.
-
6:45 - 6:48Und zu dieser Zeit entstand Project Tiger.
-
6:48 - 6:51Und wie bei Project Tiger
-
6:51 - 6:53konzentrieren wir uns auf eine Tierart,
-
6:53 - 6:55die Königskobra,
-
6:55 - 6:58um ihren Lebensraum und alles darin zu schützen.
-
6:58 - 7:00Der Tiger ist also ein Symbol.
-
7:00 - 7:04Und nun ist die Kobra ein neues Symbol.
-
7:04 - 7:06Die Quellen von allen großen Flüssen
-
7:06 - 7:08im südlichen Indien liegen in den Westghats,
-
7:08 - 7:12der Hügelkette an der Westküste Indiens.
-
7:12 - 7:15Pro Stunde fließen Millionen Liter aus diesen Quellen
-
7:15 - 7:19und liefern Trinkwasser für 300 Millionen Menschen,
-
7:19 - 7:22waschen viele Babys
-
7:22 - 7:25und geben vielen Tieren
-
7:25 - 7:27in der Wildnis und Haustieren zu trinken,
-
7:27 - 7:29und produzieren Tausende Tonnen Reis.
-
7:29 - 7:31Und was tun wir? Was ist unsere Antwort?
-
7:31 - 7:33Nun ja, wir bauen Dämme, wir verschmutzen es,
-
7:33 - 7:36wir schütten Pestizide, Unkrautvertilger und Fungizide rein.
-
7:36 - 7:39Es zu trinken ist lebensgefährlich.
-
7:39 - 7:42Aber das ist nicht die große Industrie.
-
7:42 - 7:44Es sind keine fehlgeleiteten Flussingenieure,
-
7:44 - 7:46wir tun das alles; wir.
-
7:46 - 7:50Es scheint, als ob für uns der beste Ort zur Müllentsorgung
-
7:50 - 7:52Wasserquellen sind.
-
7:52 - 7:55Okay. Jetzt gehen wir sehr weit in den Norden.
-
7:55 - 7:57Im nördlichen Zentralindien, am Fluss Chambal
-
7:57 - 7:59haben wir unsere Basisstation.
-
7:59 - 8:03Das ist die Heimat des Gangesgavials, eines erstaunlichen Krokodils.
-
8:03 - 8:06Er ist ein Tier, das seit 100 Millionen Jahren
-
8:06 - 8:09auf der Erde lebt.
-
8:09 - 8:13Er hat sogar die Zeit überlebt, in der die Dinosaurier ausstarben.
-
8:13 - 8:15Er hat beeindruckende Merkmale.
-
8:15 - 8:17Obwohl er über 6 Meter lang wird,
-
8:17 - 8:20ist er für Menschen nicht gefährlich, da er nur Fisch frisst.
-
8:20 - 8:22Er hat aber ziemlich große Zähne,
-
8:22 - 8:24und es ist schwer, die Leute davon zu überzeugen,
-
8:24 - 8:27dass ein Tier harmlos sein kann, obwohl es große Zähne hat.
-
8:27 - 8:31Anfang der 70er Jahre
-
8:31 - 8:33haben wir Studien durchgeführt
-
8:33 - 8:37und festgestellt, dass Gangesgaviale sehr selten sind.
-
8:37 - 8:39Wenn man sich die Karte ansieht,
-
8:39 - 8:41sieht man, dass ihr ursprünglicher Lebensraum
-
8:41 - 8:44vom Indus in Pakistan
-
8:44 - 8:46bis zum Irrawaddy in Burma reichte.
-
8:46 - 8:48Und heute ist er auf einige wenige Orte
-
8:48 - 8:50in Nepal und Indien begrenzt.
-
8:50 - 8:53Heute gibt es also nur mehr
-
8:53 - 8:57200 Gangesgaviale in freier Wildbahn.
-
8:57 - 8:59Mitte der 70er,
-
8:59 - 9:02als der Naturschutz im Vordergrund stand,
-
9:02 - 9:05konnten wir Projekte starten,
-
9:05 - 9:07die von der Regierung unterstützt wurden,
-
9:07 - 9:10die darin bestanden, Eier aus den wenigen übrigen Nestern der Gangesgaviale zu sammeln
-
9:10 - 9:12und dann 5000 Baby-Gangesgaviale
-
9:12 - 9:14wieder freizulassen.
-
9:14 - 9:17Und schon bald konnten wir so etwas sehen.
-
9:17 - 9:20Es ist einfach unglaublich, mehrere Gangesgaviale
-
9:20 - 9:22zu sehen, die sich am Fluss sonnen.
-
9:22 - 9:26Doch Selbstgefälligkeit führt oft zu Verachtung.
-
9:26 - 9:29Doch durch all die anderen Gefahren für den Fluss,
-
9:29 - 9:32zum Beispiel Sandabbau,
-
9:32 - 9:36und starke Landnutzung bis zum Flussufer,
-
9:36 - 9:38die es für Tiere unmöglich macht dort zu brüten,
-
9:38 - 9:41entstehen mehr und mehr
-
9:41 - 9:44Probleme für den Gangesgavial,
-
9:44 - 9:46obwohl wir so gute Absichten hatten.
-
9:46 - 9:50In den Nestern am Flussufer
-
9:50 - 9:53schlüpften hunderte Gaviale. Es war einfach toll.
-
9:53 - 9:55Das ist von letztem Jahr.
-
9:55 - 9:59Doch dann kommt der Monsun
-
9:59 - 10:01und leider gibt es flussabwärts immer einen Damm
-
10:01 - 10:03oder es gibt eine Flut,
-
10:03 - 10:07und schwups werden sie zu ihrem Untergang gespült.
-
10:07 - 10:09Zum Glück gibt es noch viel Interesse.
-
10:09 - 10:12Meine Kumpel in der Crocodile Specialist Group der IUCN,
-
10:12 - 10:14die Madras Crocodile Bank, eine NGO,
-
10:14 - 10:16der WWF,
-
10:16 - 10:19das Wildlife Insitute of India, die staatlichen Forstabteilungen,
-
10:19 - 10:22und das Umweltministerium arbeiten alle an der Sache.
-
10:22 - 10:26Doch das ist definitiv nicht genug.
-
10:26 - 10:31Im Winter 2007/2008 zum Beispiel,
-
10:31 - 10:35gab es ein großes Gangesgavialsterben im Fluss Chambal.
-
10:35 - 10:37Dutzende Gangesgaviale tauchten plötzlich tot im Fluss auf.
-
10:37 - 10:39Warum? Wie konnte das passieren?
-
10:39 - 10:41Das ist ein relativ sauberer Fluss.
-
10:41 - 10:44Der Chambal ist sauber, wie man sieht.
-
10:44 - 10:46Die Menschen schöpfen Wasser aus dem Chambal und trinken es,
-
10:46 - 10:49etwas, was man bei den meisten nordindischen Flüssen nicht machen würde.
-
10:49 - 10:52Um die Antwort darauf zu finden,
-
10:52 - 10:54baten wir Tierärzte aus der ganzen Welt um Hilfe.
-
10:54 - 10:57Sie arbeiteten mit indischen Tierärzten zusammen, um herauszufinden, was passierte.
-
10:57 - 11:01Ich war oft zum Sezieren am Flussufer.
-
11:01 - 11:03Wir sahen uns sogar
-
11:03 - 11:06ihre Organe an und versuchten herauszufinden, was passiert war.
-
11:06 - 11:09Und die Antwort war Gicht,
-
11:09 - 11:12die als Konsequenz von Nierenversagen
-
11:12 - 11:15Harnsäurekristalle im ganzen Körper verteilt,
-
11:15 - 11:18am meisten in den Gelenken,
-
11:18 - 11:21wodurch der Gangesgavial nicht mehr schwimmen konnte.
-
11:21 - 11:23Und das ist ein furchtbar schmerzhafter Tod.
-
11:23 - 11:25Flussabwärts vom Chambal
-
11:25 - 11:28ist der dreckige Fluss Yamuna, der heilige Fluss Yamuna.
-
11:28 - 11:32Ich bin nicht gerne so ironisch und sarkastisch darüber,
-
11:32 - 11:35aber es ist die Wahrheit. Es ist eine der dreckigsten Jauchegruben, die man sich vorstellen kann.
-
11:35 - 11:39Er fließt durch Delhi, Mathura, Agra,
-
11:39 - 11:42und bekommt all die Abwässer ab, die man sich vorstellen kann.
-
11:42 - 11:46Das Gift, das die Gangesgaviale tötete,
-
11:46 - 11:48war also in der Nahrungskette,
-
11:48 - 11:50etwas in den Fischen, die sie fressen.
-
11:50 - 11:52Und sobald ein Gift in der Nahrungskette ist,
-
11:52 - 11:55ist alles davon betroffen, auch wir.
-
11:55 - 11:59Denn diese Flüsse sind die Lebensader von allen, die an ihren Ufern leben.
-
11:59 - 12:01Um einige dieser Fragen beantworten zu können,
-
12:01 - 12:03wenden wir uns wieder der Technologie zu,
-
12:03 - 12:06in diesem Fall biologischer Technologie.
-
12:06 - 12:10Wiedereinmal die Telemetrie, wir statten 10 Gaviale mit Sendern aus
-
12:10 - 12:12und verfolgen ihre Bewegungen. Sie werden
-
12:12 - 12:14tagtäglich beobachtet, um herauszufinden,
-
12:14 - 12:17was dieses mysteriöse Gift ist.
-
12:17 - 12:21Der Fluss Chambal ist einfach unglaublich.
-
12:21 - 12:24Der Ort ist vielen von Ihnen
-
12:24 - 12:27wegen der Banditenbanden bekannt,
-
12:27 - 12:30die früher dort waren. Und es gibt immer noch ein paar davon.
-
12:30 - 12:33Aber Poolan Devi war eine von ihnen. Und Shekhar Kapur
-
12:33 - 12:36drehte einen Film über sie, Bandit Queen, den sollten Sie sehen.
-
12:36 - 12:39Da sehen Sie auch die unglaubliche Chambal Landschaft.
-
12:39 - 12:43Doch auch hier übt Überfischung Druck aus.
-
12:43 - 12:46Dies ist einer der letzten Lebensräume
-
12:46 - 12:48für den Gangesdelfin,
-
12:48 - 12:50verschiedene Schildkrötenarten,
-
12:50 - 12:52tausende Zugvögel,
-
12:52 - 12:55und die Fischerei verursacht solche Probleme.
-
12:55 - 13:00Und nun bedeuten diese neuen Elemente menschlicher Intoleranz
-
13:00 - 13:03für Flussbewohner wie den Gangesgavial,
-
13:03 - 13:06dass, wenn sie nicht in den Netzen ertrinken,
-
13:06 - 13:08ihre Nahrungsquelle versiegt.
-
13:08 - 13:10Tiere wie der Gangesdelfin,
-
13:10 - 13:12von denen es nur mehr wenige gibt,
-
13:12 - 13:14sind auch in ernster Gefahr.
-
13:14 - 13:16Wer kommt also als nächstes? Wir?
-
13:16 - 13:19Denn wir alle sind abhängig von Wasserquellen.
-
13:19 - 13:21Wir alle kennen den Fluss Narmada,
-
13:21 - 13:24die Tragödie der Dämme, und Riesenprojekte,
-
13:24 - 13:27die Menschen ihr Zuhause wegnehmen und die Flusssysteme zerstören,
-
13:27 - 13:29ohne eine Existenzgrundlage zu schaffen.
-
13:29 - 13:32Die Entwicklung spielt hier verrückt,
-
13:32 - 13:35und zwar nur für zweistellige Wachstumszahlen.
-
13:35 - 13:40Wir wissen nicht, wie die Geschichte enden wird,
-
13:40 - 13:42ob es ein gutes oder ein schlechtes Ende gibt.
-
13:42 - 13:44Und der Klimawandel wird sicherlich
-
13:44 - 13:47all unsere Theorien und Vorhersagen auf den Kopf stellen.
-
13:47 - 13:49Wir arbeiten noch hart daran.
-
13:49 - 13:52Wir haben ein gutes Team, das dort oben arbeitet.
-
13:52 - 13:55Aber das Problem ist, dass die Entscheidungsträger,
-
13:55 - 13:57die mit der Macht,
-
13:57 - 13:59die sitzen in ihren Bungalows in Delhi,
-
13:59 - 14:02und anderen Städten. Sie alle haben genug Wasser. Es ist kühl.
-
14:02 - 14:05Aber an den Flüssen leben immer noch Millionen Menschen,
-
14:05 - 14:08denen es sehr schlecht geht.
-
14:08 - 14:10Und die Zukunft sieht nicht gut aus für sie.
-
14:10 - 14:13Wir haben also unser Säuberungsprojekt für den Ganges und den Yamuna.
-
14:13 - 14:15Wir haben hunderte Millionen Dollar dafür ausgegeben,
-
14:15 - 14:18doch wir haben nichts herzuzeigen. Unglaublich.
-
14:18 - 14:21So viel also zu politischem Willen.
-
14:21 - 14:24Während des Aussterbens des Gavials haben wir sie zum Handeln gebracht.
-
14:24 - 14:26Die Regierung hat gehandelt,
-
14:26 - 14:28wir hatten ausländische Tierärzte, es war großartig.
-
14:28 - 14:30Wir können es also schaffen.
-
14:30 - 14:32Wenn man aber den Yamuna entlang wandert,
-
14:32 - 14:34oder den Gomati in Lucknow,
-
14:34 - 14:37oder den Adyar in Chennai,
-
14:37 - 14:40oder den Mula-muta in Pune,
-
14:40 - 14:44sieht man, was wir einem Fluss antun können. Es ist traurig.
-
14:44 - 14:47Doch ich denke, das Wichtigste ist,
-
14:47 - 14:50dass wir es schaffen können.
-
14:50 - 14:53Die Konzerne, die Künstler, die Umweltverrückten,
-
14:53 - 14:55und die ganz normalen Leute
-
14:55 - 14:58können diese Flüsse zurückbringen.
-
14:58 - 15:00Und mein Abschlusswort ist,
-
15:00 - 15:04dass uns die Königskobra über die Schulter blickt.
-
15:04 - 15:07Und der Gangesgavial sieht uns aus dem Fluss an.
-
15:07 - 15:09Und sie sind mächtige Wassertotems.
-
15:09 - 15:13Und sie werden unsere Träum stören, bis wir das Richtige tun.
-
15:13 - 15:15Namaskar.
-
15:15 - 15:21(Applaus)
-
15:21 - 15:24Chris Anderson: Danke Rom. Vielen Dank.
-
15:24 - 15:27Die meisten Menschen haben Angst vor Schlangen.
-
15:27 - 15:29Und manche hier wären sicher froh,
-
15:29 - 15:32wenn die letzte Königskobra verschwunden wäre.
-
15:32 - 15:35Hast du solche Gespräche mit Leuten?
-
15:35 - 15:37Kannst du sie dazu bringen, dass ihnen das nicht egal ist?
-
15:37 - 15:42Romulus Whitaker: Ich habe einen einfachen Zugang,
-
15:42 - 15:46könnte man sagen. Ich sage nicht, dass Schlangen zum Kuscheln sind.
-
15:46 - 15:49Sie sind nicht wie ein Teddy.
-
15:49 - 15:53Aber diese Tiere haben eine gewisse Unschuld.
-
15:53 - 15:55Und wenn der durchschnittliche Mensch eine Kobra ansieht,
-
15:55 - 15:57die "Sssss!" macht, sagen sie "Oh,
-
15:57 - 15:59was für eine zornige, gefährliche Kreatur."
-
15:59 - 16:02Aber ich sehe ein Wesen, das vor Angst vor etwas
-
16:02 - 16:05so Gefährlichem wie dem Menschen, außer sich ist.
-
16:05 - 16:08Und das ist die Wahrheit. Das will ich rüberbringen.
-
16:08 - 16:12(Applaus)
-
16:12 - 16:14CA: Dieses unglaubliche Material, von der Viper, die getötet wird.
-
16:14 - 16:17Du sagtest, dass das noch nie zuvor gefilmt wurde.
-
16:17 - 16:20RM: Ja, das ist das erste Mal, dass wir überhaupt davon erfahren haben.
-
16:20 - 16:23Und wie gesagt, für ihn ist das nur ein kleiner Snack.
-
16:23 - 16:25Normalerweise fressen die größere Schlangen,
-
16:25 - 16:27sogar Kobras.
-
16:27 - 16:30Aber der, dem wir gerade folgen, ist gerade tief im Dschungel.
-
16:30 - 16:32Während andere Königskobras
-
16:32 - 16:34oft mit dem Menschen in Berührung kommen,
-
16:34 - 16:37auf Plantagen, wo man große Schlangen findet.
-
16:37 - 16:40Der hier hat jedoch Grubenottern als Spezialität.
-
16:40 - 16:42Und der Typ, der mit ihnen arbeitet,
-
16:42 - 16:45er ist aus Maharashtra, sagte, "Ich glaube er sucht das nusha."
-
16:45 - 16:47(Gelächter)
-
16:47 - 16:49Nusha bedeutet high.
-
16:49 - 16:52Immer, wenn er eine Grubenotter frisst, kriegt er einen Giftschuss.
-
16:52 - 16:54(Gelächter)
-
16:54 - 16:56CA: Danke Rom. Danke.
-
16:56 - 16:58(Applaus)
- Title:
- Romulus Whitaker: Die echte Gefahr, die im Wasser lauert
- Speaker:
- Romulus Whitaker
- Description:
-
Der Gangesgavial und die Königskobra sind zwei von Indiens ikonischsten Reptilien. Sie sind aufgrund verschmutzter Wasserwege in Gefahr. Naturschützer Romulus Whitaker zeigt seltene Aufnahmen dieser wunderbaren Tierarten und drängt uns, die Flüsse zu schützen, die sie und uns am Leben halten.
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 16:58
![]() |
Retired user added a translation |