Peter Diamandis: In der Zukunft leben wir im Überfluss
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0:00 - 0:03(Applaus)
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0:03 - 0:06(Video) Sprecher: Bin Ladens Tod bringt ein erhöhtes Gefahrenrisiko mit sich.
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0:06 - 0:08Sprecher 2: Hungersnot in Somalia. Sprecher 3: Pfefferspray der Polizei.
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0:08 - 0:10Sprecher 4: Bösartige Kartelle. Sprecher 5: Gefährliche Kreuzfahrtschiffe.
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0:10 - 0:13Sprecher 6: Gesellschaftlicher Verfall. Sprecher 7: 65 Tote.
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0:13 - 0:15Sprecher 8: Tsunamiwarnung. Sprecher 9: Cyber-Attacken
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0:15 - 0:17Verschiedene Sprecher: Drogenkrieg. Massenvernichtungswaffen. Tornado.
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0:17 - 0:19Rezession. Stillstand. Doomsday. Ägypten. Syrien.
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0:19 - 0:21Krise. Tod. Katastrophe.
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0:21 - 0:24Oh mein Gott.
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0:24 - 0:26Peter Diamandis: Also das sind nur ein paar der Clips,
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0:26 - 0:28die ich über die letzten sechs Monate gesammelt habe –
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0:28 - 0:30Es hätten aber auch die letzten sechs Tage sein können.
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0:30 - 0:32Oder die letzten sechs Jahre.
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0:32 - 0:34Tatsache ist, dass die Medien
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0:34 - 0:37es bevorzugen, uns negative Themen zu zeigen,
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0:37 - 0:40weil unser Verstand genau diesen Themen Aufmerksamkeit schenkt.
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0:40 - 0:42Und es gibt auch einen sehr guten Grund dafür.
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0:42 - 0:44Jede Sekunde jeden Tages
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0:44 - 0:46fangen unsere Sinne viel mehr Informationen auf
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0:46 - 0:49als unser Hirn jemals verarbeiten kann.
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0:49 - 0:51Und weil uns nichts wichtiger ist
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0:51 - 0:53als unser Überleben,
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0:53 - 0:55ist die erste Haltestelle für all die Informationen
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0:55 - 0:57ein Teil unseres Temporallappens,
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0:57 - 0:59die Amygdala.
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0:59 - 1:02Die Amygdala ist also unser Frühwarnsystem,
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1:02 - 1:04unser Gefahrendetektor.
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1:04 - 1:07Es sortiert und durchkämmt die gesamten Informationen
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1:07 - 1:10auf der Suche nach jeglicher Andeutung von Gefahr in unserer Umgebung.
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1:10 - 1:12Wenn wir also die Nachrichten sehen,
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1:12 - 1:14bevorzugen wir es, nach
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1:14 - 1:16negativen Neuigkeiten Ausschau zu halten.
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1:16 - 1:18Und das alte Sprichwort
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1:18 - 1:20"Wenn es blutet, steigt die Nachfrage"
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1:20 - 1:22ist sehr wahr.
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1:22 - 1:25Nun, mit all unseren digitalen Geräten,
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1:25 - 1:27die uns sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag
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1:27 - 1:30all diese negativen Nachrichten zustellen,
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1:30 - 1:32ist es kein Wunder, dass wir pessimistisch sind.
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1:32 - 1:34Es ist kein Wunder, dass jeder denkt,
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1:34 - 1:38dass es der Welt immer schlechter geht.
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1:38 - 1:41Aber möglicherweise ist dies nicht der Fall.
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1:41 - 1:43Möglicherweise ist das
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1:43 - 1:45eine Verfälschung
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1:45 - 1:48der Wirklichkeit.
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1:48 - 1:50Vielleicht beschleunigt sich der enorme Fortschritt, den wir
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1:50 - 1:52im letzten Jahrhundert
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1:52 - 1:54durch eine Reihe von Kräften gemacht haben,
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1:54 - 1:57sich so stark, dass es uns in den
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1:57 - 2:00nächsten drei Jahrzehnten möglich wird,
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2:00 - 2:03eine Welt des Überflusses zu erschaffen.
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2:03 - 2:05Nun, ich sage nicht,
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2:05 - 2:07dass wir keine großen Probleme haben –
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2:07 - 2:09Klimakrise, Artensterben,
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2:09 - 2:12Wasser- und Energieprobleme – die haben wir schon.
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2:12 - 2:14Und als Menschen sind wir viel besser
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2:14 - 2:17darin, Probleme auf sehr lange Sicht vorauszusehen,
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2:17 - 2:21aber sie schlussendlich doch zu überwinden.
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2:21 - 2:23Sehen wir uns doch einmal an,
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2:23 - 2:25was wir im letzten Jahrhundert erreicht haben,
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2:25 - 2:27damit wir die Entwicklung vorhersehen können.
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2:27 - 2:29In den letzten 100 Jahren
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2:29 - 2:32hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung mehr als verdoppelt,
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2:32 - 2:35das an die Inflation angepasste Durchschnittseinkommen
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2:35 - 2:37der Weltbevölkerung hat sich verdreifacht.
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2:37 - 2:39Kindersterblichkeit
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2:39 - 2:41hat sich um ein Zehntel verringert.
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2:41 - 2:43Dazu kommt, dass die Ernährungs-, Elektrizitäts-
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2:43 - 2:45Transport- und Kommunikationskosten
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2:45 - 2:49sich um ein Vielfaches verringert haben.
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2:49 - 2:51Steve Pinker hat uns gezeigt,
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2:51 - 2:54dass wir derzeit in einer sehr friedlichen
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2:54 - 2:56Zeit der Menschengeschichte leben.
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2:56 - 2:58Und laut Charles Kenny
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2:58 - 3:01ist die Alphabetisierungsquote in den vergangenen
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3:01 - 3:04130 Jahren von 25 % auf 80 % gestiegen.
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3:04 - 3:08Wir leben in einer wirklich außergewöhnlichen Zeit.
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3:08 - 3:10Und viele Menschen vergessen dies.
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3:10 - 3:13Und wir erhöhen unsere Erwartungen ständig weiter.
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3:13 - 3:16Tatsächlich haben wir Armut neu definiert.
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3:16 - 3:18Bedenken Sie, dass ein großer Anteil
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3:18 - 3:21der Amerikaner, die unter der Armutsgrenze leben,
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3:21 - 3:24Zugang zu Strom, Wasser, Toiletten, Kühlschränken,
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3:24 - 3:26Fernseher, Mobiltelefonen,
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3:26 - 3:29Klimaanlagen und Autos haben.
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3:29 - 3:32Die reichsten Kapitalisten des letzten Jahrhunderts, die Imperatoren der Erde,
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3:32 - 3:35hätten sich niemals solche Luxusgüter erträumen können.
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3:38 - 3:41Die Grundlage für vieles davon
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3:41 - 3:43bilden Technologien,
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3:43 - 3:45und diese
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3:45 - 3:47wachsen expotentiell.
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3:47 - 3:49Mein guter Freund Ray Kurzweil
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3:49 - 3:52hat uns gezeigt, dass jedes Tool, das zur Informationstechnologie wird,
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3:52 - 3:55auf der Kurve von Moores Gesetz große Sprünge macht,
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3:55 - 3:57und sich der Preis-Performance-Quotient
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3:57 - 4:00alle 12 bis 24 Monate verdoppelt.
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4:00 - 4:02Darum kostet das Mobiltelefon in Ihrer Tasche
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4:02 - 4:04circa eine Million mal weniger und ist tausendfach schneller
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4:04 - 4:06als ein Supercomputer aus den 70ern.
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4:06 - 4:08Nun schauen Sie sich diese Kurve an.
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4:08 - 4:10Das ist Moores Gesetz der letzten hundert Jahre.
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4:10 - 4:12Beachten Sie zwei Dinge an dieser Kurve.
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4:12 - 4:16Erstens, wie geschmeidig sie verläuft –
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4:16 - 4:19in guten wie in schlechten Zeiten, Krieg oder Frieden,
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4:19 - 4:22Rezession, Depression und Hochkonjunktur.
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4:22 - 4:24Das ist das Ergebnis von schnelleren Computern,
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4:24 - 4:27die schnellere Computer bauen.
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4:27 - 4:31Sie verlangsamt sich für keines unserer großen Probleme.
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4:31 - 4:33Außerdem, trotz ihres logarithmischen
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4:33 - 4:35Verlaufs auf der linken Seite
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4:35 - 4:37verläuft sie aufwärts.
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4:37 - 4:39Die Wachstumsrate selbst
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4:39 - 4:42beschleunigt sich also.
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4:42 - 4:45Und auf dieser Kurve, auf dem Rücken von Moores Gesetz,
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4:45 - 4:48finden wir eine Reihe außergewöhnlicher Technologien,
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4:48 - 4:50die allen zur Verfügung stehen.
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4:50 - 4:52"Cloud-Computing",
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4:52 - 4:54etwas, das meine Freunde bei Autodesk "Infinite-Computing" nennen,
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4:54 - 4:57Sensoren und Netzwerke, Roboter,
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4:57 - 5:003D-Drucker, die es ermöglichen, die persönliche Produktion
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5:00 - 5:02auf unserem Planeten zu demokratisieren,
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5:02 - 5:04synthetische Biologie,
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5:04 - 5:07Treibstoffe, Impfungen und Nahrung,
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5:07 - 5:10digitale Medizin, Nano-Materialien und künstliche Intelligenz.
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5:10 - 5:13Wie viele von Ihnen haben den Sieg von IBMs Supercomputer
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5:13 - 5:15Watson bei "Risiko" gesehen?
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5:15 - 5:18Das war doch grandios.
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5:18 - 5:20Ich habe mal die Zeitungen durchforstet
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5:20 - 5:22und nach den besten Schlagzeilen gesucht, die ich finden konnte.
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5:22 - 5:26Ich liebe diese: "Watson bezwingt menschlichen Gegner."
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5:27 - 5:29"Risiko" ist kein einfaches Spiel.
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5:29 - 5:32Es geht darum, die Nuancen der Sprache zu verstehen.
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5:32 - 5:34Stellen Sie sich mal vor, dass
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5:34 - 5:36diese künstliche Intelligenz jedem Besitzer
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5:36 - 5:39eines Mobiltelefones zur Verfügung stünde.
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5:39 - 5:41Vor vier Jahren starteten Ray Kurzweil
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5:41 - 5:43und ich hier bei TED eine neue Universität,
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5:43 - 5:45die "Singularity University" heißt.
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5:45 - 5:48Wir bringen unseren Studenten all diese Technologien bei,
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5:48 - 5:50mit besonderem Fokus darauf, wie diese genutzt werden können,
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5:50 - 5:53um die großen Herausforderungen der Menschheit zu lösen.
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5:53 - 5:55Und jedes Jahr bitten wir die Studenten,
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5:55 - 5:58Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen zu schaffen,
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5:58 - 6:01die innerhalb eines Jahrzehnts positiv das Leben von
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6:01 - 6:03Millarden von Menschen beinflussen können.
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6:03 - 6:06Denken Sie darüber nach, dass eine Gruppe von Studenten
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6:06 - 6:09heute das Leben von Milliarden von Menschen beeinflussen kann.
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6:09 - 6:11Vor 30 Jahren hätte sich dies lächerlich angehört.
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6:11 - 6:14Heute können wir auf Dutzende von Unternehmen verweisen
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6:14 - 6:16die genau dies geschafft haben.
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6:16 - 6:22Wenn ich daran denke, Überfluss zu schaffen,
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6:22 - 6:25dann meine ich nicht ein Leben voller Luxus für jeden auf diesem Planeten;
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6:25 - 6:28es geht mir darum, ein Leben voller Möglichkeiten zu schaffen.
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6:28 - 6:31Es geht darum, aus knappen Gütern
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6:31 - 6:33Überfluss zu schaffen.
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6:33 - 6:36Knappheit ist nämlich kontextbezogen,
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6:36 - 6:41und Technologie ist eine Ressourcen befreiende Kraft.
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6:41 - 6:44Hier ist ein Beispiel.
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6:44 - 6:46Dies ist die Geschichte von Napoleon III.
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6:46 - 6:48in der Mitte des 18. Jahrhunderts.
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6:48 - 6:51Er ist der Typ links.
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6:51 - 6:53Er hat den König von Siam
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6:53 - 6:55zum Abendessen eingeladen.
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6:55 - 6:57Napoleons Soldaten
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6:57 - 7:00bekamen Silber-Besteck,
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7:00 - 7:02Napoleon selbst bekam Gold-Besteck.
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7:02 - 7:04Der König von Siam jedoch
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7:04 - 7:06bekam Aluminium-Besteck.
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7:06 - 7:08Aluminium war zu dieser Zeit
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7:08 - 7:11das wertvollste Metall auf dem Planeten,
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7:11 - 7:14wertvoller als Gold und Platin.
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7:14 - 7:17Dies ist der Grund, warum die Kuppel des Washington-Monuments
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7:17 - 7:19aus Aluminium gefertigt wurde.
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7:19 - 7:21Obwohl Aluminium
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7:21 - 7:248,3 Prozent der Erdmasse einnimmt,
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7:24 - 7:26kommt es nicht als reines Metall vor.
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7:26 - 7:29Es wird durch Sauerstoff und Silikate verbunden.
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7:29 - 7:32Aber dann wurde die Technologie der Elektrolyse entwickelt
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7:32 - 7:35und machte Aluminiumherstellung so günstig,
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7:35 - 7:38dass wir es mit unserer Wegwerf-Mentalität nutzen.
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7:38 - 7:42Dann lasst uns diese Analogie mal in die Zukunft projizieren.
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7:42 - 7:44Wir denken heute an Energieknappheit.
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7:44 - 7:46Meine Damen und Herren,
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7:46 - 7:48wir leben auf einem Planeten
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7:48 - 7:51der mit 5.000-mal mehr Energie gefüllt ist
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7:51 - 7:54als wir jährlich verbrauchen.
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7:54 - 7:5616 Terawatt Energie prasseln alle
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7:56 - 8:0088 Minuten auf die Erdoberfläche.
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8:00 - 8:02Es handelt sich nicht um Knappheit,
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8:02 - 8:04das Problem ist Zugänglichkeit.
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8:04 - 8:06Und es gibt gute Neuigkeiten.
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8:06 - 8:08In diesem Jahr hat man es zum ersten
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8:08 - 8:11Mal geschafft, die Kosten für Solarstrom
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8:11 - 8:15in Indien zu 50 Prozent des Diesel-Stroms zu reduzieren –
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8:15 - 8:188.8 Rupien im Vergleich zu 17 Rupien.
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8:18 - 8:20Die Kosten für Solarenergie fielen im letzten Jahr um 50 Prozent.
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8:20 - 8:22Letzten Monat hat das MIT eine Studie veröffentlicht,
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8:22 - 8:24die zeigt, dass bis zum Ende dieses Jahrzehnts
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8:24 - 8:26in den sonnigen Gegenden der USA
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8:26 - 8:28Solarenergie 6 Cent pro KWh,
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8:28 - 8:30im Vergleich zu 15 Cent
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8:30 - 8:32im nationalen Durchschnitt kosten wird.
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8:32 - 8:35Und wenn wir einen Energieüberschuss haben,
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8:35 - 8:38dann werden wir auch Wasser im Überfluss haben.
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8:38 - 8:43Sprechen wir über Wasser-Kriege.
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8:43 - 8:45Erinnern Sie sich daran,
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8:45 - 8:47als Carl Sagan das Voyager-Raumfahrzeug
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8:47 - 8:491990, als es am Saturn vorbeigezogen war,
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8:49 - 8:51zurück in Richtung Erde drehte?
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8:51 - 8:54Er nahm ein berühmtes Foto auf. Wie hieß es?
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8:54 - 8:56"A Pale Blue Dot." (Ein blassblauer Punkt)
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8:56 - 8:59Weil wir auf einem Wasserplaneten leben.
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8:59 - 9:02Wir leben auf einem Planeten, der zu 70 Prozent mit Wasser bedeckt ist.
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9:02 - 9:04Ja, es sind 97,5 Prozent Salzwasser,
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9:04 - 9:062 Prozent sind vereist,
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9:06 - 9:09und wir kämpfen um 0,5 Prozent des Wassers auf dem Planeten,
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9:09 - 9:11aber hier gibt es auch Hoffnung.
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9:11 - 9:14Und es gibt neue Technologien,
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9:14 - 9:16nicht in 10 oder 20 Jahren,
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9:16 - 9:18sondern jetzt.
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9:18 - 9:21Es sind neue Nanotechnologien auf dem Weg, Nano-Materialien.
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9:21 - 9:24Und aus einem Gespräch heute morgen mit Dean Kaman,
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9:24 - 9:26einem der Innovatoren des Do It Yourself,
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9:26 - 9:29möchte ich etwas mit Ihnen teilen – er gab mir die Erlaubnis –
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9:29 - 9:31seine Technolgie, die "Slingshot" (Schleuder) heißt,
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9:31 - 9:33und von der viele von Ihnen vielleicht schon gehört haben.
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9:33 - 9:35Es hat die Größe eines Kühlschranks im Studentenheim.
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9:35 - 9:37Es kann tausend Liter
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9:37 - 9:39sauberes Trinkwasser pro Tag aus verschiedenen
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9:39 - 9:42Quellen erzeugen – ob Salzwasser, verschmutztes Wasser, Latrine –
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9:42 - 9:45und all das für weniger als 2 Cent pro Liter.
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9:47 - 9:49Der Vorsitzende von Coca-Cola hat gerade eingewilligt,
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9:49 - 9:51ein großes Test-Projekt mit
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9:51 - 9:54hundert Einheiten in Entwicklungsländern zu starten.
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9:54 - 9:56Und wenn alles gut läuft,
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9:56 - 9:58und ich bin sehr zuversichtlich,
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9:58 - 10:00dann wird Coca-Cola diese Technologie global
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10:00 - 10:02in 206 Ländern
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10:02 - 10:04auf dem ganzen Planeten anwenden.
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10:04 - 10:07Dies ist technologieunterstützte Innovation,
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10:07 - 10:11die es heute gibt.
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10:11 - 10:13Und wir haben dies auch bei Mobiltelefonen gesehen.
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10:13 - 10:15Du meine Güte, wir erreichen bald die 70 Prozent Abdeckungsrate
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10:15 - 10:17von Mobiltelefonen in Entwicklungsländern
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10:17 - 10:19bis zum Ende von 2013.
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10:19 - 10:21Bedenken Sie nur,
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10:21 - 10:24dass ein Massai-Krieger mit einem Handy in der Mitte von Kenia
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10:24 - 10:26eine bessere Mobil-Kommunikation hat
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10:26 - 10:29als Präsident Reagan vor 25 Jahren.
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10:29 - 10:31Und wenn sie mit ihrem Smartphone auf Google suchen,
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10:31 - 10:33haben sie mehr Zugang zu Wissen und Informationen
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10:33 - 10:35als Präsident Clinton vor 15 Jahren.
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10:35 - 10:38Sie leben in einer Welt, die Informationen und Kommunikation im Überfluss hat,
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10:38 - 10:41wie es niemand jemals hätte voraussagen können.
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10:42 - 10:44Und es kommt noch besser,
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10:44 - 10:46die Dinge, für die Sie und ich
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10:46 - 10:48mehrere tausend Dollar ausgegeben haben –
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10:48 - 10:51GPS, HD-Video und Foto,
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10:51 - 10:54Bibliotheken voller Bücher und Musik,
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10:54 - 10:56Technologie zur medizinischen Diagnostik –
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10:56 - 10:59werden nun buchstäblich entmaterialisiert und billiger
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10:59 - 11:02in Ihrem Handy.
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11:04 - 11:06Und das beste daran ist möglicherweise,
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11:06 - 11:09was uns im Bereich Gesundheit erwartet.
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11:09 - 11:13Im letzten Monat hatte ich das Vergnügen, mit der Qualcomm-Stiftung
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11:13 - 11:17den so genannten "$10 Millionen Qualcomm Tricorder X Prize" anzukündigen.
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11:17 - 11:19Wir fordern Teams auf der ganzen Welt heraus,
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11:19 - 11:21all diese Technologien miteinander in einem
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11:21 - 11:23Mobiltelefon so zu verbinden,
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11:23 - 11:25dass man mit den Gerät sprechen kann, da es mit KI ausgerüstet ist,
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11:25 - 11:28man kann reinhusten oder seine Blutwerte testen.
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11:28 - 11:30Und um zu gewinnen, muss das Gerät eine bessere Diagnose stellen
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11:30 - 11:34als ein Team hochqualifizierter Ärzte.
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11:34 - 11:37Stellen Sie sich dieses Gerät vor.
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11:37 - 11:40Mitten in einem Entwicklungsland, wo es keine Ärzte gibt,
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11:40 - 11:42jedoch 25 Prozent der Krankheitslast
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11:42 - 11:45und 1,3 Prozent der Mitarbeiter des Gesundheitswesens.
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11:45 - 11:47Wenn dieses Gerät einen RNA- oder DNA-Virus sequenziert,
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11:47 - 11:49der nicht bekannt ist,
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11:49 - 11:51ruft es die Gesundheitsbehörde an
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11:51 - 11:54und verhindert eine Pandemie vor ihrem Ausbruch.
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11:56 - 11:59Aber nun zur größten Kraft, die uns
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11:59 - 12:01zu einer Welt des Überflusses führen wird.
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12:01 - 12:04Ich nenne sie "die kommende Milliarde".
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12:04 - 12:07Die weißen Linien stehen für Bevölkerung.
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12:07 - 12:10Wir haben gerade die 7-Milliarden-Marke überschritten.
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12:10 - 12:12Und nur nebenbei,
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12:12 - 12:14die größte Absicherung gegen eine Bevölkerungsexplosion
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12:14 - 12:16ist eine bessere Erziehung und Ernährung
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12:16 - 12:19in der ganzen Welt.
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12:19 - 12:212010 hatten wir so
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12:21 - 12:23gerade unter zwei Milliarden Menschen
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12:23 - 12:25online miteinander verbunden.
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12:25 - 12:27Bis 2020 steigen wir voraussichtlich
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12:27 - 12:29von zwei auf fünf Milliarden
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12:29 - 12:31Internetnutzer.
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12:31 - 12:33Drei Milliarden neue Köpfe,
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12:33 - 12:35von denen wir niemals zuvor gehört haben,
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12:35 - 12:39werden sich der globalen Kommunikation anschließen.
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12:39 - 12:41Was brauchen diese Menschen?
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12:41 - 12:43Was werden sie konsumieren? Was werden sie begehren?
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12:43 - 12:45Und anstelle von wirtschaftlichem Stillstand
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12:45 - 12:48sehe ich einen der größten wirtschaftlichen Anschübe der Geschichte.
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12:48 - 12:50Diese Menschen repräsentieren
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12:50 - 12:52mehrere Trillionen Dollar,
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12:52 - 12:55die in die globale Wirtschaft fließen werden.
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12:55 - 12:57Und sie werden durch die Nutzung
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12:57 - 12:59des Tricoders gesünder werden,
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12:59 - 13:01und sie werden besser ausgebildet durch die Khan-Akademie,
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13:01 - 13:04und dadurch, dass sie die Möglichkeit haben werden,
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13:04 - 13:073D-Drucker und "Infinite Computing" einzusetzen,
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13:07 - 13:10und so viel produktiver sein als jemals zuvor.
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13:10 - 13:13Also was können 3 Milliarden wachsende,
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13:13 - 13:16gesunde, gebildete, produktive Mitglieder der Menschengemeinde
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13:16 - 13:18uns bringen?
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13:18 - 13:21Wie wäre es mit einem Satz neuer, nie zuvor gehörter Stimmen.
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13:21 - 13:23Wie wäre es damit, den Unterdrückten,
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13:23 - 13:25wo auch immer sie sind, eine Stimme zu geben,
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13:25 - 13:27um auf sich aufmerksam zu machen und Veränderung zu erzeugen,
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13:27 - 13:30zum allerersten Mal?
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13:30 - 13:33Was werden diese drei Milliarden Menschen mitbringen?
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13:33 - 13:36Wie wäre es mit Beiträgen, die wir nicht einmal vorhersagen können?
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13:36 - 13:38Eines der Dinge, die ich durch den X Prize gelernt habe,
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13:38 - 13:40ist, dass kleine Teams,
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13:40 - 13:43die durch Passion und Fokus motiviert sind,
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13:43 - 13:45außergewöhnliche Dinge schaffen können,
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13:45 - 13:47Dinge, die große Unternehmen und Regierungen
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13:47 - 13:50nur in der Vergangenheit schaffen konnten.
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13:50 - 13:52Ich möchte mit einer Geschichte abschließen,
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13:52 - 13:55die mich wirklich begeistert hat.
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13:55 - 13:57Es gibt ein Programm, das einige vielleicht schon kennen.
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13:57 - 13:59Es ist ein Spiel, das Foldit heißt.
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13:59 - 14:03Es wurde an der Universität von Washington in Seattle entwickelt.
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14:03 - 14:05Und es ist ein Spiel,
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14:05 - 14:09in dem Personen eine Sequenz von Aminosäuren nehmen können
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14:09 - 14:13um zu erforschen, wie das Protein sich entwickeln wird.
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14:13 - 14:15Je nach seinem Verhalten können wir die Struktur und Funktion voraussagen.
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14:15 - 14:18Und dies ist sehr wichtig in der Medizinforschung.
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14:18 - 14:21Bisher war dies ein Problem für Supercomputer.
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14:21 - 14:23Und dieses Spiel wurde von
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14:23 - 14:25Universitätsprofessoren usw. gespielt.
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14:25 - 14:28Und es sind mittlerweile hunderte von tausenden von Menschen,
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14:28 - 14:30die das Spiel online gespielt haben.
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14:30 - 14:32Und es zeigte, dass heutzutage die
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14:32 - 14:34menschliche Mustererkennung
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14:34 - 14:37besser die Proteine faltet als die besten Supercomputer.
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14:37 - 14:39Und als diese Personen kamen und schauten,
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14:39 - 14:42wer der beste Protein-Ordner der Welt ist,
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14:42 - 14:44war dies kein MIT-Professor,
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14:44 - 14:46auch kein CalTech-Student,
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14:46 - 14:49es war jemand aus England, Manchester,
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14:49 - 14:53eine Frau, die tagsüber als
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14:53 - 14:56Assistentin der Geschäftsleitung in einer Reha-Klinik arbeitete
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14:56 - 15:00und nachts die beste Protein-Ordnerin der Welt war.
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15:01 - 15:03Meine Damen und Herren,
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15:03 - 15:05was mir enormes Vertrauen
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15:05 - 15:09in unsere Zukunft gibt,
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15:09 - 15:13ist die Tatsache, dass wir heute mehr Macht als Individuen haben,
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15:13 - 15:16um uns den großen Herausforderungen unseres Planeten zu stellen.
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15:16 - 15:19Wir haben Zugriff auf Werkzeuge mit exponentieller Technologie.
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15:19 - 15:22Wir haben die Leidenschaft eines DIY-Innovatoren.
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15:22 - 15:25Wir haben das Kapital der Techno-Philanthropen.
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15:25 - 15:27Und wir haben drei Milliarden neue Köpfe,
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15:27 - 15:29mit denen wir online arbeiten können
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15:29 - 15:31um die neuen Herausforderungen zu meistern,
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15:31 - 15:35und um das zu tun, was nötig ist.
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15:35 - 15:37Wir erwarten ein paar außergewöhnliche Jahrzehnte.
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15:37 - 15:39Danke schön.
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15:39 - 15:53(Applaus)
- Title:
- Peter Diamandis: In der Zukunft leben wir im Überfluss
- Speaker:
- Peter Diamandis
- Description:
-
Auf der TED2012 Bühne spricht sich Peter Diamandis für Optimismus aus – wir werden neue Wege und Lösungsansätze erfinden, um die Herausforderungen zu überwinden. "Ich meine nicht, dass wir keine Probleme haben – die haben wir... Aber letztendlich werden wir auch diese überwinden."
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 15:53