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Interpretation von Leben, Tod und Mythologie: Die Skulpturen von Kiki Smith | Art21

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    Es gibt keine Skulpturen,
    die Hexen gewidmet sind.
  • Not Synced
    Darum wollte ich diese Frauen
    auf dem Scheiterhaufen machen,
  • Not Synced
    mit ausgestreckten Armen,
    wie Jesus der sagt:
  • Not Synced
    „Warum hast du mich verlassen?“
  • Not Synced
    Die sollten in all diesen Städten
    in Europa sein.
  • Not Synced
    Niemand brauchte die bis jetzt
    in ihrer Stadt,
  • Not Synced
    aber ...
    weißt du was?
  • Not Synced
    Ich dachte eben,
  • Not Synced
    dass ich die trotzdem mache.
  • Not Synced
    Kunst ist etwas, was von unserem Inneren
    in die materielle Welt hervordringt,
  • Not Synced
    und zugleich unser Inneres
    in einer anderen Form
  • Not Synced
    repräsentiert.
  • Not Synced
    Grundsätzlich denke ich,
    dass Kunst ...
  • Not Synced
    ... eine Denkweise ist.
  • Not Synced
    Da stehst du sozusagen im Wind,
  • Not Synced
    und lässt ihn deine Richtung bestimmen,
    wohin auch immer.
  • Not Synced
    Und dann hörst du Dinge wie,
    „beachte dies und mach das.“
  • Not Synced
    Als ich zur Schule ging,
  • Not Synced
    fand ich es schwer, lesen zu lernen.
  • Not Synced
    Darum lernte ich es darin,
    mir Dinge anzuschauen.
  • Not Synced
    Ich sah ein Bild der Geneviève im Louvre,
  • Not Synced
    sitzend mit Wölfen und Lämmern.
  • Not Synced
    Geneviève ist die Schutzpatronin von Paris.
  • Not Synced
    Also malte ich meine Freundin Geneviève
    als die Geneviève,
  • Not Synced
    und machte aus ihr Cut-Ups und Cartoons.
  • Not Synced
    Danach machte ich Skulpturen.
  • Not Synced
    Die erste war von Geneviève,
    neben einem Wolf stehend.
  • Not Synced
    Dann machte ich „Rupture“ (Entrückung),
    bei der die Frau aus dem Wolf heraustritt.
  • Not Synced
    Das ist eine Art Auferstehung.
  • Not Synced
    Ich habe eben dieses Inventar an Bildern,
    die ich vermischen kann.
  • Not Synced
    Und wenn du ihnen einen Charakter gibst,
  • Not Synced
    dann fangen sie an zu leben.
  • Not Synced
    Sie entwickeln neues Leben
    außerhalb dieser einen Version.
  • Not Synced
    Ich hab eine stehende Geneviève.
  • Not Synced
    Da mach ich dann mehrere Cut-Ups draus,
  • Not Synced
    und durch Rekonfiguration
    gestalte ich die Kannten weicher.
  • Not Synced
    Das könnte man etwas erhitzen,
  • Not Synced
    damit es weicher wirkt
  • Not Synced
    Manchmal mach ich aus den Formen
  • Not Synced
    Pappmaché Skulptuturen,
  • Not Synced
    die man leicht zerschneiden
  • Not Synced
    und wieder zusammenfügen kann.
  • Not Synced
    Mit Wachs ist das viel komplizierter,
    und wir brauchen
  • Not Synced
    eine Menge Zeit sie zu reparieren.
  • Not Synced
    Es geht eigentlich schneller,
    wenn man eine neue Person gießt, aber ...
  • Not Synced
    Es macht mir einfach Spaß, die alle aus
    einer Skulptur entstehen zu lassen.
  • Not Synced
    Die hier mache ich aus Aluminium,
  • Not Synced
    und die geht dann auf Krücken aus Holz,
  • Not Synced
    und lehnt sich sozusagen zurück,
  • Not Synced
    als ob sie im Wind weht.
  • Not Synced
    Skulpturen sind für mich interessant,
  • Not Synced
    wenn sie schweben,
  • Not Synced
    oder eben
    einen anderen Bezug zum Boden haben.
  • Not Synced
    So ungefähr ...
    Oder so ...
  • Not Synced
    - Noch fünf Minuten.
    - Das ist gut!
  • Not Synced
    Das wird eine tote Hexe
    unter einem Haufen Holz
  • Not Synced
    Das erinnert mich an die böse Hexe
    im Zauberer von Oz,
  • Not Synced
    das sie unter dem Haus wohnt.
  • Not Synced
    Ich bin sozusagen im Garten
    unter einem Haufen Holz.
  • Not Synced
    Als ich klein war, hatte mein Vater
    die Totenmaske meiner Großmutter.
  • Not Synced
    Sie starb ungefähr 20 Jahre
    vor meiner Geburt.
  • Not Synced
    Und als mein Vater starb,
  • Not Synced
    machten meine Schwester Bebe und ich
    eine Maske von seinem Kopf und den Händen.
  • Not Synced
    Und als meine Schwester starb,
  • Not Synced
    machte ich eine von ihr.
  • Not Synced
    Ich habe also drei Generationen
    von Totenmasken.
  • Not Synced
    Das ist ziemlich gut.
  • Not Synced
    Wir waren so eine Art „Adams Family“.
  • Not Synced
    Wir hatten ein großes Haus
    mit einem Grabstein davor.
  • Not Synced
    Dann hatten wir
    diese Riesenskulptur im Garten.
  • Not Synced
    Wir waren ziemlich unbeliebt,
  • Not Synced
    und die Kinder beschimpften mich als Hexe.
  • Not Synced
    Mein Vatre hatte einen Bart
    und fuhr einen Porsche.
  • Not Synced
    Wir waren entsetzt!
  • Not Synced
    Es war peinlich so ein Auto zu haben,
  • Not Synced
    anstelle eines alten Kombis mit Holzbeschlägen.
  • Not Synced
    Wir machten für ihn Papiermodelle,
  • Not Synced
    tausende von Tetraedern und Oktaedern.
  • Not Synced
    Die bauten wir immer
    nach der Schule zusammen.
  • Not Synced
    In unserer Familie herrschte diese Morbidität.
  • Not Synced
    Mein Vater sagte, das wäre normal
    bei irischen Katholiken.
  • Not Synced
    Ein Teil unseres Hauses war voll von
    uralten Klamotten,
  • Not Synced
    aus dem 17. Jahrhundert ...
  • Not Synced
    ... und da waren Zähne, Gebisse!
  • Not Synced
    Wir waren vom Tod umgeben.
  • Not Synced
    Ein paar Jahre lang malte ich tote Tiere.
  • Not Synced
    Ich glaubte, ich könnte
    eine neue Arche Noah bauen,
  • Not Synced
    allerdings mit toten Tieren.
  • Not Synced
    Als meine Katze starb,
  • Not Synced
    machte ich all diese Sebstportrait-Pietàs,
  • Not Synced
    in denen ich meine tote Katze hielt.
  • Not Synced
    Ich fertigte 50 milliarden Drucke
    von toten Tieren an.
  • Not Synced
    Keine Ahnung
    warum ich die immer noch habe.
  • Not Synced
    Meine Investition für meine Zukunft.
  • Not Synced
    Beruhig dich, Süße ...
  • Not Synced
    Komm runter, du dummer Vogel!
  • Not Synced
    Hier ...
  • Not Synced
    Ich mag es einfach Drucke zu erstellen.
  • Not Synced
    Diesen Kratzen dabei find ich am besten.
  • Not Synced
    Diese Klinge ist so warm,
    dass sie das Material sofort trocknet.
  • Not Synced
    Ihr müsst verstehen, wie sie arbeitet.
  • Not Synced
    Jede Faser ihres Körpers ist Kunst.
  • Not Synced
    Sie kann nichts anderes als das.
  • Not Synced
    Mein Vater lehrte uns,
    auf Intuition zu vertrauen.
  • Not Synced
    Meine Mutter sagte immer:
  • Not Synced
    „Glaubt an euere Intuition,
    sonst bekommt ihr Ärger.“
  • Not Synced
    Ich glaube zwar nicht,
    dass ich mich daran im Alltag halte,
  • Not Synced
    aber in meiner Kunst, tue ich das schon.
  • Not Synced
    Manchmal gefällt mir nicht,
    wie sich meine Werke entwickeln,
  • Not Synced
    und dann frage ich mich,
    warum ich das überhaupt mache,
  • Not Synced
    oder ob das nicht eigentlich peinlich ist,
  • Not Synced
    aber dann glaube ich,
    dass es angemessen ist, das zu tun.
  • Not Synced
    Ich versuche einfach
    so viel wie möglich zu erleben,
  • Not Synced
    und dabei mit
    unterschiedlichen Formen zu spielen.
  • Not Synced
    Ich mag Haushaltsgegenstände,
    wie Schränke, Decken und Geschirr.
  • Not Synced
    Die erste Decke, die ich machte,
  • Not Synced
    war eine Hexe mit all ihren Angehörigen und Tieren.
  • Not Synced
    Ich dachte dabei
    an eine Frauenfigur mit Tieren.
  • Not Synced
    Ich bin ein Fan der Jungfrau Maria.
  • Not Synced
    Im Katholizismus geht es viel darum,
    etwas zu beschreiben,
  • Not Synced
    und diese mythologischen Geschichten
    immer wieder neu zu erfinden,
  • Not Synced
    Puppen und solche Dinge
    sind im Fiktiven wohnhaft.
  • Not Synced
    Die trage ich mit mir herum,
  • Not Synced
    und dann breche ich ein Bein ab,
  • Not Synced
    oder den Kopf, oder sonst was.
  • Not Synced
    Davon sieht man am Ende zwar nichts,
  • Not Synced
    aber es bedeutet mir sehr viel
    bei der Entstehung.
  • Not Synced
    Diese Dinge machen mich nervös,
  • Not Synced
    da sie so spezifisch sind.
  • Not Synced
    Wie in einer Geschichte,
    will ich nicht zu plakativ sein.
  • Not Synced
    Da mach ich lieber etwas mir offenem Ende,
  • Not Synced
    da mir das soviel mehr bedeutet.
  • Not Synced
    Jemand anders kann dann
    seine eigene Bedeutung darin finden.
  • Not Synced
    - Oh!
    - Das macht nichts.
  • Not Synced
    - Hallo, wie geht's?
    - Gut, und dir?
  • Not Synced
    Ich habe wenig handwerkliches Talent.
  • Not Synced
    Darum muss ich alles lernen
    und selbst versuchen.
  • Not Synced
    Aber gerade das macht mir Spaß.
  • Not Synced
    Als der Sohn eines Freundes starb,
    war ich auf einer baptistischen Beerdigung
  • Not Synced
    Ich war vorher noch nie
    in einer baptistischen Kirche.
  • Not Synced
    Die Frauen trugen alle
    die Kleidung von Krankenschwestern.
  • Not Synced
    Die Amtsdienerinnen auch,
  • Not Synced
    und sie standen da mit Tempo-Packungen.
  • Not Synced
    Es war schon bewegend,
    sie wie Gottes Krankenschwestern zu sehen,
  • Not Synced
    all diese Frauen mit Tempotaschentüchern.
  • Not Synced
    Das war so einfach und so schön.
  • Not Synced
    Ich dachte dabei an die Heiligen,
  • Not Synced
    an kleine Skulpturen von Heiligen.
  • Not Synced
    Jede von denen ist einzigartig.
  • Not Synced
    Je mehr du sie veränderst,
    umso lebendiger werden sie.
  • Not Synced
    Vielen gefällt es nicht,
    wenn du sagst,
  • Not Synced
    das du eigentlich gar keine Veranlagung
    für das Handwerk hast.
  • Not Synced
    Sie sagen dann:
    „Das stimmt doch gar nicht!“
  • Not Synced
    Sie haben diese Fantasie,
  • Not Synced
    dass Künstler
    immer schaffend und inspiriert sind.
  • Not Synced
    Was ich an meiner Arbeit liebe ist,
  • Not Synced
    dass zu 90 Prozent alles aus
    dem Lernen von Fehlern entsteht.
  • Not Synced
    Es gibt einem diese Freiheit,
  • Not Synced
    an den Fehlern zu feilen
  • Not Synced
    und stundenlang daran zu arbeiten.
  • Not Synced
    Mir fällt immer etwas ein.
  • Not Synced
    Ich hatte noch nie einen Moment,
  • Not Synced
    wo mir nichts mehr eingefallen ist.
  • Not Synced
    Es gibt immer etwas,
    an was man noch feilen kann.
Title:
Interpretation von Leben, Tod und Mythologie: Die Skulpturen von Kiki Smith | Art21
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Video Language:
English
Team:
Art21
Project:
"Art in the Twenty-First Century" broadcast series
Duration:
14:02

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