10 Irrtümer der Psychologie
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0:01 - 0:04Ihr habt von eurem IQ gehört,
der allgemeinen Intelligenz, -
0:04 - 0:05aber was ist euer Psy-Q?
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0:05 - 0:08Wie viel wisst ihr darüber, wie ihr tickt?
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0:08 - 0:10Wie gut könnt ihr
das Verhalten anderer vorhersagen? -
0:10 - 0:12Oder zumindest euer eigenes?
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0:12 - 0:15Wie viel von eurem scheinbaren Wissen
über Psychologie ist falsch? -
0:15 - 0:19Sehen wir uns dazu die häufigsten
10 Irrtümer über Psychologie an. -
0:19 - 0:22Ihr habt bestimmt schon gehört,
dass Männer psychologisch gesehen -
0:22 - 0:25scheinbar vom Mars sind
und Frauen von der Venus. -
0:25 - 0:27Aber wie groß ist
der Unterschied wirklich? -
0:27 - 0:30Schauen wir uns dazu an,
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0:30 - 0:31was Männer und Frauen wirklich trennt.
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0:31 - 0:35Dann betrachten wir ihre psychologischen
Differenzen auf derselben Skala. -
0:35 - 0:37Ein großer Unterschied besteht darin,
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0:37 - 0:39wie weit sie einen Ball werfen.
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0:39 - 0:41Schauen wir die Daten für Männer an,
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0:41 - 0:43dann sehen wir die
sogenannte Normalverteilung. -
0:43 - 0:46Einige werfen den Ball sehr weit,
einige gar nicht, -
0:46 - 0:48aber die meisten durchschnittlich.
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0:48 - 0:50Bei Frauen ist es genauso,
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0:50 - 0:52aber es gibt einen großen Unterschied.
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0:52 - 0:55Der durchschnittliche Mann
wirft den Ball weiter -
0:55 - 0:57als etwa 98 % aller Frauen.
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0:57 - 1:00Nun betrachten wir die
psychologischen Geschlechterunterschiede -
1:00 - 1:03auf derselben standardisierten Skala.
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1:03 - 1:04Jeder Psychologe bestätigt euch,
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1:04 - 1:07dass Männer ein besseres
Raumempfinden haben, -
1:07 - 1:09zum Beispiel beim Kartenlesen
-- und es stimmt! -
1:09 - 1:12Aber achtet auf
die Größe des Unterschieds. -
1:12 - 1:15Der Unterschied ist minimal!
Die Linien überschneiden sich fast. -
1:15 - 1:19Die durchschnittliche Frau
ist besser als 33 % aller Männer. -
1:19 - 1:21Wenn es 50 % wären,
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1:21 - 1:23dann wären beide
Geschlechter genau gleich. -
1:23 - 1:27Dieser und der nächste
Geschlechterunterschied -
1:27 - 1:30sind so ziemlich die größten
psychologischen Unterschiede, -
1:30 - 1:31die jemals gefunden wurden.
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1:31 - 1:32Hier kommt der nächste:
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1:32 - 1:35Jeder Psychologe kann bestätigen,
dass Frauen besser -
1:35 - 1:36in Sprache und Grammatik sind.
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1:36 - 1:39Hier ihre Ergebnisse
in einem genormten Grammatiktest. -
1:39 - 1:41Das sind die Frauen. Das die Männer.
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1:41 - 1:45Ja, Frauen sind im Schnitt besser,
aber die Linien sind so dicht beieinander, -
1:45 - 1:48dass 33 % der Männer besser
als die durchschnittliche Frau sind. -
1:48 - 1:50Erneut: 50 % entsprächen
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1:50 - 1:52einer kompletten Geschlechtergleichheit.
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1:52 - 1:55Mars und Venus
sind es also nicht wirklich. -
1:55 - 1:57Wenn überhaupt,
dann höchstens Mars und Snickers: -
1:57 - 2:02Eigentlich dasselbe, aber die einen
geben einem mehr Nüsse zu knacken. -
2:02 - 2:04Welche, sage ich euch nicht.
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2:04 - 2:06Das war jetzt zum Aufwärmen.
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2:06 - 2:09Ich teste euch jetzt mit
den bekannten Rorschach-Tintenkleksen. -
2:09 - 2:12Ihr seht jetzt vermutlich
2 Bären oder 2 Leute oder so. -
2:12 - 2:14Aber was tun sie wohl?
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2:14 - 2:17Hände hoch: Wer glaubt,
dass sie Hallo sagen? -
2:17 - 2:19Nicht viele. Okay.
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2:19 - 2:21Wer denkt, dass sie sich abklatschen?
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2:21 - 2:23Okay. Wer hier glaubt, dass sie raufen?
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2:23 - 2:25Nur ein paar Leute.
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2:25 - 2:28Gut, also wenn ihr
Hallo oder High Five seht, -
2:28 - 2:30bedeutet das, dass ihr nett seid.
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2:30 - 2:31Wenn ihr einen Kampf seht,
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2:31 - 2:34seid ihr eher gemein und aggressiv.
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2:34 - 2:35Liebender oder Kämpfer also.
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2:35 - 2:37Was ist mit dem hier?
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2:37 - 2:40Da gibt es keine Auswahl.
Sagt mir auf 3, was ihr seht. -
2:40 - 2:441, 2, 3.
(Publikum ruft) -
2:44 - 2:45Ich höre "Hamster". Wer war das?
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2:45 - 2:47Das war sehr beunruhigend.
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2:47 - 2:48Ein Typ da hat Hamster gesagt.
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2:48 - 2:52Ihr solltet da eine Art
zweibeiniges Tier sehen -
2:52 - 2:54und auf der anderen Seite
seine Spiegelung. -
2:54 - 2:57Wenn nicht, dann fällt es
euch vermutlich schwer, -
2:57 - 3:02komplexe Situationen zu verstehen,
wenn viel auf einmal passiert. -
3:02 - 3:04Außer natürlich,
dass das gar nicht stimmt. -
3:04 - 3:06Rorschachtests haben
im Grunde keinerlei Gültigkeit -
3:06 - 3:09bei Persönlichkeitsanalysen
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3:09 - 3:11und werden von heutigen
Psychologen nicht benutzt. -
3:11 - 3:14Tatsächlich hat eine neue Studie versucht,
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3:14 - 3:18die Persönlichkeit von Menschen
mit Rorschach zu ermitteln -
3:18 - 3:21und dabei Schizophrenie
bei etwa einem Sechstel -
3:21 - 3:23der eigentlich völlig normalen
Teilnehmer festgestellt. -
3:23 - 3:26Wenn ihr also nicht so gut
dabei abgeschnitten habt, -
3:26 - 3:29seid ihr vielleicht
keine sehr visuelle Person. -
3:29 - 3:31Finden wir es bei einem
schnellen Quiz heraus. -
3:31 - 3:35Wenn ihr einen Kuchen backt,
bevorzugt ihr -- jeweils Hände hoch -- -
3:35 - 3:38bevorzugt ihr ein Backbuch mit Bildern?
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3:38 - 3:40Ja, ein paar von euch.
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3:40 - 3:42Die Anweisungen eines Freundes?
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3:42 - 3:45Oder versucht ihr es selbst, nach Gefühl?
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3:45 - 3:47Da melden sich viele.
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3:47 - 3:48Wenn ihr A gewählt habt,
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3:48 - 3:50dann seid ihr ein visueller Lerntyp
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3:50 - 3:54und lernt am besten,
wenn ihr Infos als Bilder erhaltet. -
3:54 - 3:57Bei B seid ihr auditive Lerner
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3:57 - 4:00und nehmt neue Informationen
am besten durch Zuhören auf. -
4:00 - 4:03Wenn ihr C gewählt habt,
seid ihr kinästhetische Lerner -
4:03 - 4:07und lernt am besten,
wenn ihr Dinge mit den Händen tut. -
4:07 - 4:09Außer natürlich --
ihr vermutet es sicher -- -
4:09 - 4:12dass es nicht stimmt,
weil das Ganze Quatsch ist. -
4:12 - 4:15Lerntypen sind erfunden
und nicht wissenschaftlich belegbar. -
4:15 - 4:19Das wissen wir, weil in streng
kontrollierten Experimentalstudien -
4:19 - 4:21Schüler ihre Lernmaterialien
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4:21 - 4:24in bevorzugter oder
gegenteiliger Form bekommen -
4:24 - 4:27-- ohne Einfluss auf den Lernerfolg.
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4:27 - 4:29Wenn ihr auch nur kurz darüber nachdenkt,
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4:29 - 4:31wird euch das einleuchten.
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4:31 - 4:34Die beste Präsentationsart
hängt offensichtlich -
4:34 - 4:37nicht von euch ab,
sondern vom Lerninhalt. -
4:37 - 4:39Könntet ihr zum Beispiel
Autofahren lernen, -
4:39 - 4:42indem ihr nur jemandes
Anweisungen zuhört -
4:42 - 4:44ohne kinästhetische Erfahrung?
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4:44 - 4:45Könntet ihr Algebra-Aufgaben lösen,
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4:45 - 4:48indem ihr sie nur in eurem Kopf
durchsprecht, ohne Aufschreiben? -
4:48 - 4:51Könntet ihr für
Architekturprüfungen lernen, -
4:51 - 4:53indem ihr als kinästhetische Lerner
Ausdruckstanz nutzt? -
4:53 - 4:56Nein. Ihr müsst das Lernziel
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4:56 - 5:00mit dem Lernmaterial abstimmen,
nicht mit euch selbst. -
5:00 - 5:02Viele von euch sind Gymnasiasten
-
5:02 - 5:04mit frisch bestandener Zwischenprüfung.
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5:04 - 5:07Wenn ihr nicht eure Wunschnoten
bekommen habt, -
5:07 - 5:09dann macht nicht
eure Lernmethode verantwortlich, -
5:09 - 5:13sondern beschuldigt lieber eure Gene.
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5:13 - 5:17Eine neue Studie des University College
in London belegt nämlich, -
5:17 - 5:19dass 58 % der Variationen
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5:19 - 5:22zwischen den Prüfungsergebnissen
verschiedener Schüler -
5:22 - 5:24von genetischen Faktoren abhängen.
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5:24 - 5:27Das ist eine sehr genaue Zahl,
woher kommt sie? -
5:27 - 5:33Wollen wir den Einfluss der Gene
und der Umwelt entschlüsseln, -
5:33 - 5:35können wir eine
Zwillingsstudie durchführen. -
5:35 - 5:39Eineiige Zwillinge haben zu
100 % die gleiche Umwelt -
5:39 - 5:41und zu 100 % gleiche Gene.
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5:41 - 5:44Zweieiige Zwillinge teilen
100 % ihrer Umwelt, -
5:44 - 5:48aber, wie andere Geschwister auch,
nur 50 % ihrer Gene. -
5:48 - 5:52Wenn wir also vergleichen,
wie eineiige Zwillinge bei Prüfungen -
5:52 - 5:54gegenüber zweieiigen
Zwillingen abschneiden, -
5:54 - 5:55und ein bisschen rechnen,
-
5:55 - 5:59bekommen wir einen Eindruck
vom Einfluss der Umwelt -
5:59 - 6:01und der Gene auf unsere Leistung.
-
6:01 - 6:05Es stellt sich heraus,
dass etwa 58 % genetisch ist. -
6:05 - 6:09Ich will damit nicht eure harte Arbeit
und die eurer Lehrer untergraben. -
6:09 - 6:12Wenn ihr nicht die erhofften
Prüfungsergebnisse bekommen habt, -
6:12 - 6:17dann könnt ihr immer noch euren Eltern
oder ihren Genen die Schuld geben. -
6:17 - 6:19Beschuldigt allerdings nicht
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6:19 - 6:21die Dominanz eurer linken
oder rechten Hirnhälfte, -
6:21 - 6:23denn auch das ist ein Märchen.
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6:23 - 6:26Danach ist die linke Hirnhälfte logisch
-
6:26 - 6:27und gut bei solchen Gleichungen,
-
6:27 - 6:32und die rechte Hirnhäfte ist kreativ,
also besser in Musik. -
6:32 - 6:34Wie gesagt, das ist Quatsch:
Bei fast allem, das ihr tut, -
6:34 - 6:37müssen fast alle Teile
eures Gehirns miteinander reden, -
6:37 - 6:41selbst bei den banalsten Sachen
wie einem normalen Gespräch. -
6:41 - 6:44Trotzdem gibt es vielleicht einen Grund,
dass sich das Märchen hält: -
6:44 - 6:46Ein Körnchen Wahrheit ist nämlich dran.
-
6:46 - 6:48Laut einer Variante davon
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6:48 - 6:51sind Linkshänder
kreativer als Rechtshänder, -
6:51 - 6:55was irgendwie Sinn ergibt: Das Hirn
steuert die Hände gespiegelt, -
6:55 - 6:56sodass bei Linkshändern
-
6:56 - 6:58die rechte Hirnhälfte etwas aktiver
-
6:58 - 7:00als die linke Hirnhäfte ist,
-
7:00 - 7:03und die rechte Seite
halten wir für kreativer. -
7:03 - 7:04Es stimmt nicht an sich,
-
7:04 - 7:07dass Linkshänder kreativer
als Rechtshänder sind. -
7:07 - 7:10Aber es stimmt, dass Beidhänder,
-
7:10 - 7:12die beide Hände
für Verschiedenes nutzen, -
7:12 - 7:16kreativere Denker
als einhändige Menschen sind, -
7:16 - 7:18weil bei Beidhändigkeit
-
7:18 - 7:21beide Hirnhälften
viel miteinander kommunizieren, -
7:21 - 7:24was scheinbar zu flexiblem Denken führt.
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7:24 - 7:26Der Mythos des kreativen Linkshänders
-
7:26 - 7:28kommt daher, dass Beidhändigkeit
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7:28 - 7:31bei Linkshändern häufiger
als bei Rechtshändern auftritt. -
7:31 - 7:34Ein Körnchen Wahrheit also
im Mythos des kreativen Linkshänders, -
7:34 - 7:36aber nur ein kleines.
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7:36 - 7:38Ihr kennt bestimmt auch das Märchen,
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7:38 - 7:41dass wir nur 10 %
unseres Gehirns nutzen. -
7:41 - 7:42Auch das ist nur ein Irrglaube.
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7:42 - 7:45Fast alles, das wir tun,
auch die banalsten Dinge, -
7:45 - 7:47beschäftigen fast unser gesamtes Gehirn.
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7:47 - 7:51Trotzdem stimmt es sicher,
-
7:51 - 7:55dass die meisten von uns
ihre Geisteskräfte nicht völlig auslasten. -
7:55 - 7:58Wie also können wir
unsere Gehirnleistung ankurbeln? -
7:58 - 8:00Vielleicht mit ein bisschen Mozart.
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8:00 - 8:03Habt ihr schon mal
vom Mozart-Effekt gehört? -
8:03 - 8:06Der Grundgedanke ist,
dass Mozart hören euch schlauer macht -
8:06 - 8:08und eure Leistung bei IQ-Tests steigert.
-
8:08 - 8:10Wieder ist das Spannende
an diesem Mythos, -
8:10 - 8:14dass trotzdem ein Körnchen
Wahrheit in ihm steckt. -
8:14 - 8:16Eine Studie hatte nämlich gezeigt,
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8:16 - 8:19dass Testpersonen nach
ein paar Minuten Mozart -
8:19 - 8:22besser im anschließenden IQ-Test waren
-
8:22 - 8:25als Teilnehmer,
die einfach nur still dasaßen. -
8:25 - 8:29Aber in einer Folgestudie waren
einige Teilnehmer Mozart-Fans -
8:29 - 8:31und die andere Gruppe
-
8:31 - 8:33waren Fans der Horrorgeschichten
von Stephen King. -
8:33 - 8:37Sie haben den Leuten die Musik
oder die Geschichten vorgespielt. -
8:37 - 8:39Wer Mozart lieber mochte als Horror,
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8:39 - 8:42hatte durch Mozart einen höheren IQ,
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8:42 - 8:45aber wer Horror lieber mochte als Mozart,
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8:45 - 8:47hatte durch Stephen King einen höheren IQ
-
8:47 - 8:50als durch Mozart.
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8:50 - 8:52Die Wahrheit ist also,
dass eure Lieblings-CDs -
8:52 - 8:55euch ein bisschen anregen
und euren IQ kurz ankurbeln, -
8:55 - 8:57wenn ihr bestimmte Aufgaben löst.
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8:57 - 8:59Es gibt keinen Hinweis darauf,
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8:59 - 9:01dass Mozart oder Stephen King-Geschichten
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9:01 - 9:05euch auf lange Sicht schlauer machen.
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9:05 - 9:07Eine Variante des Mozart-Mythos ist,
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9:07 - 9:12dass Mozart zu hören euch nicht
nur schlauer, sondern auch gesünder macht. -
9:12 - 9:14Leider scheint das nicht zuzutreffen,
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9:14 - 9:17auf einen, der fast jeden Tag
Mozart gehört hat, -
9:17 - 9:19und zwar Mozart selbst,
-
9:19 - 9:22der an Tripper, Pocken und Arthritis litt,
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9:22 - 9:27und am Schluss wohl
an Syphilis gestorben ist. -
9:27 - 9:30Vermutlich hätte Mozart
vorsichtiger sein sollen, -
9:30 - 9:33vor allem bei der Wahl
seiner Geschlechtspartner. -
9:33 - 9:35Aber wie wählen wir einen Partner aus?
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9:35 - 9:40Leider muss ich sagen, dass Soziologen
teils das Gerücht verbreiten, -
9:40 - 9:43unsere Partnervorlieben seien
ein Produkt unserer Kultur, -
9:43 - 9:45also sehr kulturspezifisch.
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9:45 - 9:47Aber das lässt sich nicht
mit Daten belegen. -
9:47 - 9:52Eine berühmte Studie befragte Menschen
aus [37] Kulturen der Welt, -
9:52 - 9:53von US-Amerikanern bis Zulus,
-
9:53 - 9:55was sie von einem Partner erwarten.
-
9:55 - 9:58In jeder einzelnen Kultur der Welt
-
9:58 - 10:03war Männern die äußere Erscheinung
des Partners wichtiger als Frauen, -
10:03 - 10:05und genauso legten in allen Kulturen
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10:05 - 10:09Frauen mehr Wert auf
Ehrgeiz und Einkommen. -
10:09 - 10:11Auch wurden in jeder Kultur
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10:11 - 10:13von Männern jüngere Frauen bevorzugt,
-
10:13 - 10:16im Durchschnitt, glaube ich,
2,66 Jahre jünger, -
10:16 - 10:18und in jeder Kultur
-
10:18 - 10:20bevorzugten Frauen ältere Männer,
-
10:20 - 10:23im Durchschnitt 3,42 Jahre älter,
-
10:23 - 10:27und deswegen steht hier auch
"Jeder braucht einen Sugar Daddy". -
10:27 - 10:29Vom Erfolg bei Partnern
gehen wir jetzt über zu -
10:29 - 10:33Erfolg im Basketball, Fußball
oder welchen Sport ihr auch macht. -
10:33 - 10:37Der Mythos ist hier, dass Sportler nach
einem Erfolg weitere Erfolge anziehen -
10:37 - 10:40oder eine Glückssträhne haben,
-
10:40 - 10:42wo einfach alles glatt läuft,
wie bei diesem Typen hier. -
10:42 - 10:48Wenn man tatsächlich das Muster
aus Treffern und Fehlwürfen analysiert, -
10:48 - 10:50dann zeigt sich, dass es
fast immer Zufall ist. -
10:50 - 10:53Euer Gehirn macht
aus den Zufällen ein Muster. -
10:53 - 10:54Wenn ihr eine Münze werft,
-
10:54 - 10:58gibt es immer mal per Zufall
eine Serie aus Kopf oder Zahl, -
10:58 - 11:01und weil das Gehirn gerne
Muster sieht, wo keine sind, -
11:01 - 11:03betrachten wir diese Serien
und geben ihnen Bedeutung -
11:03 - 11:06und sagen
"Ja, der ist heute richtig in Form", -
11:06 - 11:11obwohl dasselbe Muster auch bei zufälligen
Treffern und Fehlschlägen auftreten würde. -
11:11 - 11:15Eine Ausnahme davon
sind allerdings Elfmeter. -
11:15 - 11:18Eine kürzliche Studie
zu Elfmetern im Fußball zeigt, -
11:18 - 11:20dass Spieler aus Ländern
-
11:20 - 11:23mit sehr schlechter Elfmeterstatistik,
-
11:23 - 11:25wie zum Beispiel England,
-
11:25 - 11:29meistens schneller schießen
als Spieler aus Ländern mit besserer Quote -
11:29 - 11:32und vermultlich infolgedessen
öfter verfehlen. -
11:32 - 11:34Das wirft die Frage auf,
-
11:34 - 11:37ob es einen Weg gibt, wie wir
die Leistung der Leute verbessern können. -
11:37 - 11:39Man könnte zum Beispiel
-
11:39 - 11:42die Leute für ihre Misserfolge
bestrafen, damit sie sich bessern. -
11:42 - 11:46Diese Theorie, dass Bestrafung
die Leistung erhöht, -
11:46 - 11:48war das vorgetäuschte Ziel
-
11:48 - 11:51des berühmten Milgram-Experiments
zu Lernen und Strafe, -
11:51 - 11:54-- Psychologiestudenten
unter euch kennen das sicher. -
11:54 - 11:56Angeblich waren die Teilnehmer bereit,
-
11:56 - 12:00anderen Testpersonen scheinbar
tödliche Elektroschocks zu geben, -
12:00 - 12:02wenn diese eine Fage falsch beantworteten,
-
12:02 - 12:05nur weil ihnen jemand
in weißem Kittel das befahl. -
12:05 - 12:07Die Geschichte ist aus
drei Gründen Unsinn. -
12:07 - 12:12Erster und wichtigster Grund: Der
Laborkittel war nicht weiß, sondern grau. -
12:12 - 12:16Zweitens wurde
den Teilnehmern vor der Studie -
12:16 - 12:19und auch währenddessen
auf Nachfrage gesagt, -
12:19 - 12:22dass die Schocks zwar schmerzhaft,
aber nicht tödlich waren -
12:22 - 12:25und wirklich keinerlei
bleibende Schäden hinterließen. -
12:25 - 12:27Drittens gaben die Teilnehmer
die Schocks nicht, -
12:27 - 12:29weil es ihnen irgendjemand
im Kittel befahl. -
12:29 - 12:32Als sie nach der Studie befragt wurden,
-
12:32 - 12:34sagten alle Teilnehmer,
sie glaubten fest daran, -
12:34 - 12:38dass die Studie zu Lernen und Strafe
der Wissenschaft diene, -
12:38 - 12:41und einen langfristigen
Nutzen für diese habe, -
12:41 - 12:46im Vergleich zum kurzen,
nicht-tödlichen Unbehagen der Teilnehmer. -
12:47 - 12:50Okay, ich habe jetzt
etwa 12 Minuten geredet, -
12:50 - 12:52und ihr habt mir wahrscheinlich zugehört,
-
12:52 - 12:55auf Sprache und Gestik geachtet,
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12:55 - 12:58und versucht herauszufinden,
ob ihr mich ernst nehmen solltet, -
12:58 - 13:01ob ich die Wahrheit sage oder lüge,
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13:01 - 13:03aber wenn das zutrifft,
habt ihr wohl versagt, -
13:03 - 13:05denn obwohl wir denken, dass wir Lügner
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13:05 - 13:07an ihrer Redensweise und
Körpersprache erkennen, -
13:07 - 13:10zeigen hunderte psychologische Tests,
-
13:10 - 13:13dass wir alle,
auch Polizisten und Detektive, -
13:13 - 13:16beim Erkennen von Lügen anhand von
Körpersprache und Sprechweise -
13:16 - 13:18im Grunde dem Zufall unterliegen.
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13:18 - 13:20Interessanterweise gibt es eine Ausnahme:
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13:20 - 13:22Fahndungen nach
vermissten Verwandten im TV. -
13:22 - 13:25Es ist relativ einfach zu sagen,
ob man sie wirklich vermisst, -
13:25 - 13:28oder ob die Verwandten
sie eigentlich ermordet haben. -
13:28 - 13:32Pseudo-Suchende neigen dazu,
den Kopf zu schütteln, wegzuschauen -
13:32 - 13:33und Sprachfehler zu machen,
-
13:33 - 13:35während echte Suchende dazu neigen,
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13:35 - 13:38Hoffnung für eine
heile Rückkehr auszudrücken -
13:38 - 13:40und brutale Sprache zu vemeiden.
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13:40 - 13:44Also sagen sie z. B. Dinge wie
"uns genommen" anstatt "getötet". -
13:44 - 13:47Apropos tot: Ich sollte
langsam diesen Vortrag begraben, -
13:47 - 13:50aber bevor ich das tue,
zeige ich euch in 30 Sekunden -
13:50 - 13:53den größten Irrtum der Psychologie.
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13:53 - 13:58Laut diesem Irrtum ist Psychologie nur
eine Sammlung interessanter Theorien, -
13:58 - 14:01die alle etwas Nützliches besagen
und uns etwas bringen. -
14:01 - 14:04Ich habe euch hoffentlich gerade gezeigt,
-
14:04 - 14:05dass das nicht stimmt.
-
14:05 - 14:09Wir müssen psychologische Theorien prüfen,
-
14:09 - 14:10indem wir uns ihre Prognosen ansehen,
-
14:10 - 14:13ob es darum geht,
dass Mozart uns schlauer macht -
14:13 - 14:18oder dass man Informationen
je nach Lerntyp besser verarbeitet. -
14:18 - 14:22Das sind alles überprüfbare
empirische Vorhersagen -
14:22 - 14:23und wir kommen nur voran,
-
14:23 - 14:25wenn wir diese Vorhersagen mit den Daten
-
14:25 - 14:28aus streng kontrollierten
Experimenten abgleichen. -
14:28 - 14:31Nur so können wir
hoffentlich herausfinden, -
14:31 - 14:34welche dieser Theorien belegt sind,
-
14:34 - 14:37und welche davon, so wie
die heutigen Beispiele, Quatsch sind. -
14:37 - 14:38Danke.
-
14:38 - 14:42(Applaus)
- Title:
- 10 Irrtümer der Psychologie
- Speaker:
- Ben Ambridge
- Description:
-
Wie viel wisst ihr wirklich über euer Gehirn? In diesem Kurztrip durch die Irrtümer der Wissenschaft zeigt und entkräftet Ben Ambridge 10 häufige Märchen der Psychologie — und enthüllt gleichzeitig ein paar überraschende Tatsachen, wie unser Gehirn wirklich funktioniert.
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 14:55
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Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for 9 myths about psychology, debunked | |
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Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for 9 myths about psychology, debunked | |
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Patricia Calderón Koch commented on German subtitles for 9 myths about psychology, debunked | |
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Retired user
Liebe Angelika,
zur Info: Hannah ist mit dem ": entlarvt" im Titel auch nicht sehr glücklich.
Lg, Johanna
Patricia Calderón Koch
Liebe Johanna: statt entlarvt : aufgedeckt, oder?
Patricia