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35C3 Vorspannmusik
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Herald-Engel: So herzlich willkommen zum
Chaos Communication Slam. Hier auf dem
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Congress passieren ja viele wundervolle
Dinge. Gerade kurz vorher konnten wir bei
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der Ergreifung der Weltherrschaft eines
kleinen schrabbeligen Roboters zusehen.
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Wer von euch war denn jetzt aber schon mal
bei einem Poetry Slam, anderes Thema.
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Hände hoch, wer war schon beim Poety Slam?
Handzeichen
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Super, wer war noch nicht beim Poetry
Slam? Handzeichen
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Oh das sind etwas weniger. Also die, die
noch nicht da waren, es ist auch ganz
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wundervoll, ist eine ganz tolle Erfahrung,
das werdet ihr gleich feststellen und dass
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wir das jetzt hier dargeboten bekommen,
das verdanken wir Thorben und Flemming aus
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Flensburg, die haben sich gedacht, sie
bringen diese Kulturform mal auf den
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Kongress und schauen was passiert. Es ist
quasi so eine Art Mashup, es ist ein Experiment.
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Was auch ein Experiment ist, wir haben
auch wieder Übersetzung für diese Veranstaltung.
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Das ist eher so eine Art Experiment mit
Sprache, ich würde sagen, das ist eine
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parallele Kulturveranstaltung, die vage
verwandt ist, mit dem, was hier auf der
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Bühne passiert, wörtliches Zitat der
Übersetzer: "es wird eine englische
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Tonspur geben." Sie haben nicht gesagt,
dass es eine Übersetzung wird.
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Gelächter
Also, bei c3lingo.org könnt ihr mal
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schauen, was da los ist und was sie daraus
machen, c3lingo.org, wird auch ein
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Experiment, da wird auch mit Worten und
Sprache gespielt. So wir haben 11
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Slammerinnen und Slammer und ich werde
nicht länger Zeit verschwenden, sondern
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jetzt die Bühne freimachen Thorben,
Flemming und die 11 Slammerinnen und
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Slammer werden euch jetzt eine richtig
coole Show bieten. Bitte einen ganz
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herzlichen Applaus dafür.
Applaus
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Thorben Dittmar: Vielen Dank. Hallo.
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Hallo. Hallo Leipzig. Es ist mir eine Ehre
hier zu sein und wir haben gerade hier am
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Anfang schon gefragt, wer schon einmal im
Slam war, aber das ist jetzt schade, weil
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der Stream hat das nicht so richtig
mitbekommen, deswegen diesmal vielleicht
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mit Klatschen. Wer von euch war schon mal
bei einem Poetry Slam?
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Mitttlerer Applaus
Ist schon ganz gut. Jetzt nochmal mit
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Klatschen wer nicht?
Mittlerer Applaus
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Ihr werdet Spaß haben, das sage ich euch.
Keine Sorge. Ich bin total erstaunt. Ihr
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seid mehr als 10 Leute mindestens und mehr
hab ich mir auch gar nicht gewünscht für
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diesen Talk hier, ganz ehrlich. Wir haben
11 wunderbare Poetinnen und Poeten uns
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zusammengesammelt, aus Workshops
zusammengekratzt, einige haben sich bei
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uns im Vorhinein gemeldet. Und ich kann es
kaum erwarten zu hören, was diese tollen
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Menschen zu erzählen haben. Aber erstmal vielleicht
zu diesem Slam. Ich kann es mir kaum
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vorstellen, aber wir wollten einen
ernsthaften Talk einreichen für diesen
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Congress, aber dann nunja, waren noch 5
Minuten Zeit bevor die Deadline zu Ende
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war und in so einer leichten Schnapsidee
dachte ich mir: Du hast doch bevor du mit
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diesem Chaos angefangen hast mal ganz viel
geslammt. Und so stehen wir nun hier denn
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ganz ehrlich, ich hätte nicht erwartet,
dass der Mist hier angenommen wird, aber hey.
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lachen
Ich will einmal für alle die vielleicht länger nicht bei einem Slam
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waren oder für alle Leute die noch nie bei
einem Slam waren kurz die Regeln einmal
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erklären. Und dann will ich auch ganz
schnell von der Bühne verschwinden, denn
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ihr seid ja nicht für mich hier sondern
für diese ganz tollen Menschen, die wir da
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vorne in der ersten Reihe platziert haben.
Ein Poetryslam ist ein Dichterwettstreit
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für Poeten, die selbstgeschriebene Texte
mit auf die Bühne bringen, das bedeutet,
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ihr könnt Goethe und Schiller hier nicht
vortragen, das wollen wir auch nicht
-
unbedingt, außer Goethe und Schiller
nehmen teil, wir rechnen heute wieder
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nicht damit. Dieser Poetryslam
funktioniert so, dass diese Menschen auf
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die Bühne kommen, sie haben 6 Minuten
Zeit, ein ganz striktes Zeitlimit, was
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hinten raus vielleicht ein bisschen
Wischiwaschi wird. Dafür fange ich dann
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einfach an, wild hinter diesen Menschen
herumzutänzeln und sie langsam vom
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Mikrofon wegzudrücken, weil sie doch echt
mal aufhören sollten. Werden sie das ...
-
ich möchte behaupten das werden sie
überleben. Die Poetinnen und Poeten dürfen
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keine Requisiten verwenden und sich nicht
verkleiden. Das heißt, wenn hier einer von
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denen als Papst hoch kommt, dann will ich
auch, dass es der Papst ist. Auch damit
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rechnen wir heute wieder nicht. So, aber
Wettbewerb, wer bewertet denn das Ganze?
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Und da seid ihr gefragt. Ja, ihr. Das ist
hier so eine Nummer mit Mitmachfaktor.
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Und deswegen hat mein toller Assistent
Flemming hier so schöne Punktkarten in der
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Hand. Denn bei einem Poetryslam werden die
Texte nach dem Vortragen bewertet auf
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einer Skala von 1 bis 10. Wie sich das
verteilt erklären wir gleich nochmal. Aber
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wir wollen erstmal diese Punktkarten
loswerden. Und wenn man dann einmal die
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Wertung gesammelt hat, wird das Ganze
hochmathematisch zusammengerechnet. Wir
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haben 7 Wertungen aus dem Publikum, die
werden dann ... da wird die höchste und
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die niedrigste gestrichen, dann wird
aufaddiert und dann entscheidet sich, wer
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weiterkommt ins Finale. Denn wir haben
eine Vorrunde ... zwei Vorrunden und
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jeweils die beiden Slammer mit den beiden
höchsten Punktzahlen in der Vorrunde
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ziehen ins Finale, sodass am Ende 4
Menschen hier oben stehen und ganz am Ende
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wird euer Applaus, also von euch allen,
entscheiden, wer unser erster Chaos
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Communication Poetryslam Meister wird ...
oder wie wir den Titel nennen wollen. Und
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normalerweise bei einem Poetryslam ist es
so, da gibt es dann so ein schönes
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Flipchart, das an der Seite steht und dann
läuft einer mit einem Edding rum und einem
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Taschenrechner oder verrechnet sich ganz
scheiße. Wollen wir alles nicht. Und wir
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haben gedacht, wir sind doch Informatiker
und wir haben fähige Programmierer auf das
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Problem dieses Flipcharts geworfen. Tage
lang ... Vielleicht sogar nur Minuten lang
-
haben wir dafür eine Lösung entwickeln
lassen, die wir euch nun vorstellen
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möchten. Ein Wunderwerk der Technik. Wir
haben zurückgegriffen auf Excel! Applaus
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Mit zwei Sheets, ich kann es selber kaum glauben.
Ich wollte auch gerne eigentlich noch den
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Hintergrund schwarz machen. Und die
vordere Farbe so. Aber ich hab halt keine
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Ahnung von Excel. Meine Güte, ich bin
Informatiker, das ist mit Makros und so.
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Gut, aber jetzt wäre es schön, wenn wir
ein ganz kleines bisschen Saallicht
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bekommen, denn wir wollen unsere Juroren
herausfinden. Ihr könnt euch schon mal
-
Gedanken machen, habt ihr Lust ein
bisschen zu bewerten? Keine Sorge, das ist
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hier nicht der Ingeborg-Bachmann-Preis für
hochtrabende Literatur, ihr müsst nur so
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ein bisschen fühlen wie das Ganze ist und
wir helfen euch auch und das Publikum wird
-
durch seinen Applaus euch allen helfen.
Schnackt doch auch mal mit eurem Nachbarn,
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vielleicht habt ihr Lust das zu zweit zu
machen, kleine Teams gehen auch. Flemming
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geht jetzt rum und wenn ihr Lust habt
Juror zu sein, hebt doch mal die Hand. Oh
-
Junge, das geht ja gut los. Flemming, such
dir doch mal welche aus, die kompetent
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aussehen.
Flemming: Hier rechts fehlen noch so ein
-
paar Hände. Die Mitte sieht schon ganz gut
aus.
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T: Sollen wir euch nochmal motivieren? Wir
haben nämlich ein bisschen was Schönes
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mitgebracht. Wir haben hier so einen Topf
No-Name-Gummibärchen mitgebracht.
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F: Genau, komm mal her damit.
T: Genau und noch No-Name-Kekse mit
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Schokolade drin. Wir werden euch damit
nicht nur karnevalsmäßig bewerfen, nein,
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die Juroren bekommen extra viel davon.
F: So ich werf mal einen in die Menge und
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das ist schonmal Juror Nummer 1, wer den
fängt. So, da haben wir schonmal einen
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Kandidaten.
T: Das ist jetzt für den Stream vielleicht
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ein bisschen langweilig, ...
F: Da sind jetzt ein paar runtergefallen,
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wer war das?
T: ...aber haltet durch.
-
F: Da, ich geb das mal weiter. Oh, das
Mikrofon koppelt hier langsam.
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T: Ach komm, ich wollte das schon immer
mal machen hier
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F: Da hinten brüllen auch so ein paar
Leute rum.
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T: Kölle Alaaf wirft Gummibärchenirft
Gummibärchen
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Wenn ich diesen Keks jemandem ins Auge
werfe dann gibt es glaube ich echt Ärger
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mit diesen ganzen Safety Leuten hier, das
ist echt nicht gut.
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F: So hier sind auch schon so Schüler die
früher immer geschnippst haben.
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T: Nicht mal fangen ... die wollen die
scheiß Schokolade nicht.
-
So, wie sieht's aus?
F: Ja, dann haben wir hier nochmal, das
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muss ja vorangehen hier. Hier stehen sogar
zwei. Ich kann das auch nicht zu weit weg
-
machen, weil ich seh das nachher von der
Bühne nicht mehr.
-
T: Flemming wo bist du eigentlich? Da.
F: Hier.
-
Auf der rechten Seite fehlen noch welche.
T: Gebt euerm Nachbarn was ab. Keine
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Sorge, es ist nicht das letzte Mal
F: Hier lauf ich mal hin, die Reihe kriget
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noch einen und dann hab ich noch zwei
über. Gibt es noch wilde Winker hier? Hier
-
gibt es noch wilde Winker
T: Sag mal, wie viel Zettel hab ich dir
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gegeben, Flemming?
F: Einen noch.
-
T: Wunderbar
F: Und hier die Tribüne kriegt auch noch
-
einen.
T: Du musst die dann sehen, das weißt du.
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F: Ja, das kriegen wir hin. Hier.
T: Ja, vielen Dank schonmal an die
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c3holzfäller, die uns diese Schilder noch
ganz schnell geliefert haben. Es ist nicht
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so einfach 70 Blatt bedrucktes Papier
aufzutreiben. Wunderbar! Wir haben es
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verteilt. Ihr findet jetzt. Ja einen
Applaus für Flemming und die Juroren
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Applaus
So. Ihr seht jetzt, ihr habt Zettel mit
-
den Nummern von 1 bis 10. Ganz wichtig,
passt auf, wie rum ihr die 6 und die 9
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haltet, natürlich hab ich keinen Punkt
dahin gesetzt. Genau, um jetzt zu gucken,
-
dass ihr auch alle eure Zettel habt, bitte
ich die Juroren einmal, dass ihr alle die
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Nummer 7 hochhaltet. Na wo seid ihr? Ich
sehe eine 7, ich seh eine zweite, eine
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dritte, eine vierte, eine fünfte, eine
sechste, Flemming wo ist denn die siebte?
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Ach da, ok. Ja, hat ein bisschen gedauert.
Muss man suchen. Wunderbar. Dann sind wir
-
ja so gut wie startklar. Aber was sind
jetzt diese ominösen Punkte? Da müssen wir
-
euch natürlich ein bisschen einpegeln und
so und wir können uns schon fröhlich
-
schätzen, denn wir haben gleich einen
Poeten an erster Stelle, der sich
-
gewünscht hat erster zu sein. Das ist eine
ganz ganz fürchterliche Aufgabe. Denn es
-
gibt die Regel, wenn du als erster
antritts, gewinnst du nie und kommst erst
-
gar nicht ins Finale. Weil ihr seid noch
nicht so warm vielleicht, ihr habt euch
-
noch nicht auf Stimmung geklatscht und
wisst noch nicht so wo das Feld liegt.
-
Aber, ... Ansatz zum Applaus ... psst,
genau da gehen wir gleich hin. Wir werden
-
das jetzt mal ausprobieren. Und deswegen
als erstes möchte ich von euch gerne hören
-
einen 5 Punkte Applaus. 5 Punkte, das ist
Durchschnitt, das ist ein guter Text, das
-
ist solide, das hat jetzt nicht allzuviele
Grammatikfehler und das kann man anhören,
-
das macht Spaß. Wie klingt ein 5 Punkte
Applaus hier in Leipzig so?
-
Applaus
Okay, okay, das ist schonmal gut so. Jetzt
-
wollen wir hoffen, also 5 Punkte ... wir
wollen hier nicht unter 5 Punkte gehen das
-
passiert eigentlich so gut wie nie. Außer
jemand fällt direkt auf der Bühne tot um
-
und bleibt die 6 Minuten dann auch liegen
... am Kompostieren. Aber, mir noch nicht
-
passiert zum Glück. Also ich hab das noch
nicht erlebt, aber trotzdem um es mal zu
-
testen, würde ich von euch gerne mal
hören, wir wollen gleich mal einen 1
-
Punkte Applaus üben. Ein 1 Punkte Applaus:
Der Slammer ist auf die Bühne gekommen,
-
der ist gleich umgefallen, der konnte sich
vor Aufregung kaum halten. Er hat eure
-
Mutter gleich beleidigt. Hat dreimal
abgebrochen, ist von der Bühne gegangen,
-
hat gesagt: Ihr könnt mich mal alle. Ist
wieder umgedreht auf dei Bühne, hat sich
-
noch dreimal entschuldigt, aber irgendwie
ist das alles keine kohärente Sache
-
gewesen und vielleicht hat er das Ziel
komplett verfehlt und liest irgendwie
-
Verse aus SPD-Wahlprogrammen oder so. Ich
hab keine Ahnung. Wie klingt - mit Hüsteln
-
bitte jetzt - wie klingt ein ganz, ganz,
ganz leiser 1 Punkte Applaus bei euch.
-
euphorischer Applaus vereinzelt Buh-Rufe
1 Punkt!? Okay, ich muss euch eine Sache
-
leider mitteilen. Ihr habt was falsch
gemacht. Sorry, ihr seid vielleicht noch
-
nicht so erfahren als Slam-Publikum, aber
eine Regel habt ihr als Publikum und das
-
ist: Respect the poets. Es wird nicht
gebuht, wir wollen alle excellent zu each
-
other sein und selbst wenn wir den Fall
haben, dass der Poet eure Mutter beleidigt
-
hat, steht da drüber, sowohl während er
auf der Bühne steht, als auch wenn ihr ihn
-
später nochmal an der Bar trefft. Lasst
ihn in Ruhe, die Leute haben sich hier
-
echt was getraut muss man sagen. Und
deswegen jetzt nochmal den 1 Punkte
-
Applaus, gerne auch mit so leichtem
Räuspern und sehr sehr langsamen
-
Klatschen, aber mit Respekt.
verhaltener Applaus
-
Hach, so zerstört man Seelen, Kinder.
Gelächter
-
So jetzt wollen wir uns reinsteigern und
liebe Slammer ihr solltet euch schonmal
-
... die ersten ein zwei Slammer sollten
sich schonmal an der Bühne bereit machen,
-
denn ihr seid gleich dran. Ich sage es
euch ganz grausam. Deswegen möchte ich von
-
euch hören, erstmal ... Wir fangen nochmal
an, wir steigern uns ein bisschen rein in
-
den Applaus, damit wir unseren ersten
Slammer uch angemessen begrüßen können auf
-
der Bühne. Also Leipzig, wie klingt denn
jetzt nochmal ein 5 Punkte Applaus?
-
Applaus
Ja, okay, und jetzt machen wir da mal 6
-
Punkte draus.
Applaus steigt an
-
7 Punkte
Starker Applaus erste Rufe
-
8 Punkte
sehr stimmungsvoller Applaus
-
9 Punkte
tosender Applaus
-
Stop.
Stille
-
Huiuiui, die Halle hallt ganz schön. Und
jetzt wollen wir gleich wissen, nämlich
-
und das ist ganz wichtig, wie ist ein 10
Punkte Applaus? 10 Punkte, das ist ein
-
Poet, der war so toll der Text ...
Zwischenrufe
-
Psst, noch nicht, noch nicht. Ihr müsst
doch erstmal wissen, was ein 10 Punkte
-
Applaus ist. Ein 10 Punkte Text, das ist
ein Poet, den wollt ihr mitnehmen, den
-
nehmt ihr euch nachher, nehmt den nach
Hause, entführt ihn, stellt ihn euch in
-
den Schrank und immer wenn ihr Lust hat
auf ein bisschen Unterhaltung, dann zieht
-
ihr die Tür auf, ihr verfallt in Liebe,
ihr verliebt euch in diesen Text, ihr
-
könnt vor Lachen nicht mehr, ihr rollt auf
dem Boden, er berührt euch irgendwo an
-
ganz tiefen Stellen, wie es sonst keiner
tut.
-
Ein 10 Punkte ...
F: Nicht nur hier, sondern auch
-
hier
T: Schon Rio Reiser sagte "Öffnet
-
eure Herzen. Und herzt eure Öffnungen."
Gelächter
-
Mehr werd ich heut nicht vortragen, Leute.
Ja und ähm ... ein 10 Punkte Applaus - Du
-
bringst mich aus dem Konzept, Flemming,
aber dafür bist du da - ein 10 Punkte
-
Applaus, das holt euch ab, ihr könnt nicht
mehr. Ihr hättet euch nicht vorstellen
-
können, dass der Abend überhaupt hätte so
gut werden können. Und vielleicht macht
-
ihr es einfach nur wie ihr nett seid. Aber
jetzt. Bereitet euch vor. Leipzig, wie
-
klingt ein 10 Punkte Applaus bei euch?
Tosender Beifall mit Pfiffen und Rufen
-
Unverständliche Ankündigung
...Swolli, komm, komm. Halten, halten.
-
Swolli: Hi. ... lachen ... Also ich bin Swolli. Und ihr
seid viel. Ich hab mich freiwillig
-
gemeldet, erster zu sein. Denn mein Text
heißt: Hoffentlich nicht letzter.
-
Hoffentlich nicht letzter war mein
Minimalziel, als ich das erste Mal bei
-
einem Slam auf der Bühne stand. Gut, jetzt
steh ich hier mit diesem Text und jeder
-
kann sich denken: Ziel verfehlt. Was sich
aber nicht jeder denken kann: Und das Mal
-
da drauf. Und das mal da drauf. Eigentlich
immer. Ich machte trotzdem weiter, das
-
Ziel vor Augen, endlich einmal nicht
letzter zu werden. Am 30.03.2017 war es
-
dann endlich soweit. Ich wurde endlich
einmal nicht letzter, sondern ...
-
vorletzter. Auf den letzten Platz wurde
eine sehr nette Kollegin verbannt, die das
-
Lospech ereilte. Sie musste als erste
starten. Und das, obwohl sie das erste Mal
-
auf diesem Slam war. Ihre Geschichte war
ganz klar unterbewertet, das passiert
-
leider häufig, wenn man als erstes raus
muss. Es war mein Lieblingstext des
-
Abends, der Letzter wurde. Und ich davor
Vorletzter. Nur selten habe ich mich über
-
ein erreichtes Ziel so wenig freuen
können. Und so steht jetzt die Frage im
-
Raum: Warum mach ich denn weiter? Eine
Antwort auf diese Frage finde ich nicht,
-
denn es ist die falsche Frage. Die
richtige Frage ist: Warum mache ich das
-
überhaupt? Und die Antworten darauf
beziehen sich nicht mal auf das Slammen an
-
sich, sondern auch auf meine vielen
anderen Freizeitaktivitäten. So nehm ich
-
zum Beispiel seit 2012 Gitarrenunterricht
oder schreibe für antiquierte
-
Computerhardware Programme, die versuchen
Technik und Kunst zu verbinden. Aber nun
-
zurück zu den Antworten. Diese sind: Weil
es mir Spaß macht, weil ich es kann und
-
weil ich es kann. Ja, zwei mal. Denn "weil
ich es kann" hat zwei Bedeutungen. Zum
-
einen bedeutet es: weil es die Umstände
zulassen. Ich habe nicht das Problem nicht
-
genug zum Leben zu haben, noch weniger
muss ich um mein Leben fürchten. Etwas,
-
was ich mir viel zu selten bewusst mache.
"Weil ich es kann" bedeutet aber auch:
-
Weil ich es schaffe, die Ideen in meinem
Kopf auch aus diesem heraus auf Papier
-
oder in einen Computer zu bekommen. Und da
kommt dann auch "weil es mir Spaß macht"
-
ins Spiel. Es ist ein extrem tolles
Gefühl, etwas aus dem Nichts zu
-
erschaffen. Viele Künstler haben etwas
konkretes, dem sie eine neue Form
-
verleihen. Ton oder Stein für Skulpturen,
Farbe und Leinwand für Gemälde. Ich
-
hingegen sitze vor einem Nichts und alles
was ich habe, um dieses Nichts zu
-
bekämpfen, sind meine Ideen. Ideen, die
meistens eine Inspiration widerspiegeln.
-
Oft ist es ein Versuch Grenzen auszuloten.
Oder in diesem Fall, war es halt die
-
bittere Erfüllung meines Wunsches endlich
mal nicht Letzter zu werden. Aber dieser
-
Sieg über das Nichts ist süß. So süß, weil
es keinen Verlierer, keinen Letzten hinter
-
mir gibt. Nur das Erreichte vor mir. Und
einen Grund hab ich noch vergessen ...
-
Adrenalin. Hier zu stehen und euch meine
Gedanken zu vermitteln ist eine
-
Kombination aus Spaßhaben und einem
massiven Adrenalinschub. In meinem Fall
-
mehr Spaß und mehr Adrenalin als
Achterbahn fahren. Und diese Achterbahn
-
fahre ich hier nicht alleine, sondern mit
tollen Kollegen. Ich liebe es Backstage
-
mit den anderen zu sitzen. Wenn wir alle
langsam etwas aufgeregter werden, einer
-
mehr, einer weniger. Und über das reden,
was gleich passiert. "Der Text ist neu,
-
ich kann ihn noch nicht so richtig" und
all so'n Zeug. Äh, das Zitat ist übrigens
-
von mir. Man könnte sagen, wir sind eine
große, glückliche Slammerfamilie. Nein mal
-
im Ernst, das ist Bullshit. Familie
bedeutet, dass da auch Leute mit dabei
-
sind, die man ertragen muss. Das gilt
definitiv nicht für diese Kollegen, mit
-
denen ich mir diese Bühne teilen darf. Und
deshalb möchte ich euch nochmal um einen
-
Gefallen bitten und an dieser Stelle hab
ich ein echtes Problem mit dem Text gehabt
-
bis mir aufgefallen ist, diesen Gefallen
kann ich euch nicht vom Blatt ablesen, den
-
muss ich euch frei vortragen. Da sind
jetzt Leute dabei, diese stehen hier zum
-
ersten Mal, macht doch mal einen richtig
fetten Applaus, weil ihr euch auf die
-
freut, das sind richtig tolle Leute, haut
mal nochmal richtig rein. Los!
-
Applaus
Danke. Abschließend will ich noch einmal
-
versuchen, das Ganze rückwärts zu
erklären. Ich habe mir ein T-Shirt drucken
-
lassen, auf dem steht "dankbares
Publikum", es ist entstanden aus einer
-
Idee. Ich kann wieder Kind werden. Alles
was es dazu braucht ist eine Bühne. Eine
-
Bühne auf der etwas geboten wird. Das Kind
in mir hat Spaß, staunt, ist einfach nur
-
dabei wenn es zuguckt. Und das auch, weil
die Person da oben auf der Bühne ebenfalls
-
Spaß hat. Und wie schön wäre es, das bei
jemand anderem auszulösen, wenn ich mich
-
auf eine Bühne stelle. Sollte ich das mal
schaffen, dann habe ich mein Maximalziel
-
erreicht. Wer braucht da noch eine
Platzierung? Und so schließe ich meine
-
Betrachtung "Warum macht man sowas?" mit
"Wir wollen für euch die Unterhaltung und
-
für uns jede Menge Spaß." Applaus
Ach und noch eins, wer jetzt meint, dass ich nicht
-
slammen kann, der hat mich noch nicht
Gitarre spielen gehört. Ciao.
-
Applaus
-
T: Mutig. Erster sein ist wirklich
echt keine Wunschaufgabe. So, liebe
-
Juroren, geht in euch rein, ganz tief, was
hat das in euch ausgelöst? Denkt mal
-
drüber nach so. und dann wollen wir jetzt
gleich, damit das ein bisschen fair ist
-
und ihr nicht bei einander abgucken könnt,
es soll nicht geschummelt werden, hebt ihr
-
gleich auf 3 eure Karten gleichzeitig.
Oder auf 3 oder von 3 runter?
-
F: Von 3 runter
T: Von 3 runter. Okay, wir zählen
-
von 3 runter mit dem Publikum und dann
hebt ihr das hoch, okay? 3 ... 2 ... 1 ...
-
Ihr hättet ja mal mitzählen können, ich
komm mir jetzt voll bescheuert vor.
-
Wunderbar, Flemming trag ein, wir haben
dort drüben eine 7, wir haben eine 7, wir
-
haben eine 6, wir haben noch eine 6, noch
eine 6, eine 5 und da drüben eine 6
-
F: Was? Eine fehlt. Der letzte fehlt da.
Die 6 ist das. So.
-
T: Und damit kommen wir auf eine
Gesamtpunktzahl von 31 Punkten, wir
-
streichen die 5 und die 7. Einen Applaus
nochmal für Swolli.
-
Applaus
So, das habt ihr schonmal fein gemacht.
-
Und man muss ja auch sagen, es ist wieder
so richtig schön, man denkt so, das wär ne
-
organisierte Veranstaltung hier, ich hab
aber überhaupt vergessen mein Telefon mal
-
mitzunehmen, damit ich gucken kann wie
lange er geredet hat, da hast du jetzt mal
-
echt Glück gehabt, Kollege. So. Wisst ihr
noch, wie das mit dem 10 Punkte Applaus
-
geht? Wir wollen das jetzt nochmal
ausprobieren nämlich. Hepha, ich glaube
-
Hepha das ist jemand, der am Workshop das
erste Mal geslammt hat, oder? Anfänger?
-
Ja, nein, ja, nein? Wo ist der denn
überhaupt, komm doch mal an die Bühne
-
schonmal. Haben wir Hepha verloren? Das
ist jetzt doof. Hepha, hier eine
-
Mitteilung von der Bühne, du hast verpasst
zum Slam zu kommen. Und dabei hatte ich
-
eben noch alle abgefragt. Ja gut, dann,
einen Applaus für Hepha, der erste
-
Slammer, den ich kenne, der seinen
Auftritt verpeilt hat. 10 Punkte gibt's
-
hier dafür aus der dritten Reihe. Ja dann,
Simon bist du bereit, komm schon mal nach
-
vorne, denn du hast gerade einen neuen
Startplatz gewonnen. Lachen Und damit lacht
-
Wunderbar, Leute, Leute, Leute. Das ist
mir hier zu chaotisch. Deswegen begrüßen
-
wir hier mit einem 10 Punkte Applaus
Simon.
-
Applaus
Simon: Da wären wir. Das ist nicht mein
-
erster Congress, das ist mein dritter
Congress tatsächlich. Aber es ist in
-
vielen Aspeten tatsächlich mein erstes
Mal, das ist das erste Mal in Leipzig, das
-
ist das erste Mal auf einer Bühne mit mehr
als hundert Leuten, das ist das erste Mal
-
Poetry Slam. Deshalb lade ich euch jetzt
einfach mal ein auf eine kleine Reise, wie
-
ich den Congress bisher erlebt habe.
Trap, Trap, Trap,
-
Wusch, Highspeed-Roller,
Blink, blink, leucht, blink,
-
leucht, leucht, blink
Schlepp, Schlepp, Ächz
-
Ticket, Bändchen, Yay
Es glitzert! Mann!
-
Oh kratz kratz,
Trap Trap Trap
-
So groß.
Das war Tag 0
-
Tag 1
Wasch, Dusch, Nasch, Schrubbie
-
Lachen
Applaus
-
Trap Trap Trap
Klingeling Bahn weg
-
Hält nur hinten
wart wart wart
-
kratz kratz
verdammtes Bändchen
-
Aber es glitzert
Bahnfahrt
-
Steh Schaukel Steh
Trap Trap da
-
Endlich Start Tag 1
Trap Trap Trap
-
Bändchenkontrolle
Trap Trap Trap
-
Treppenstufen
Trap Trap Trap
-
Oh Gott, oh Gott
Warum?
-
Warum keine Rollen?
seufz
-
Trap Trap Trap
fffsss ffffsss sschhh
-
Dampfkäfer
Trap Trap Trap
-
Lötgeruch
Trap Trap Trap
-
Knotenkunde
Trap Trap Trap
-
Indoor-Wald
Hambi Bleibt
-
Trap Trap Trap
Gitterboxen
-
Ring ring ring ring
Tripeditripeditraptraptrap
-
Talk verpasst.
Engelschicht
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Eine Jacke, ein Lächeln,
Eine Jacke, ein Lächeln,
-
Eine Jacke, eine Jacke, ein Lächeln
Koffer Jacke Teddybär
-
Jacke Koffer Koffer Teddybär
Jacke Jacke Jacke
-
Lächeln Jacke
NUR ABHOLEN!
-
Jacke Jacke Koffer Jacke
Jacke Hose was?
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DER KOFFER!
Schicht-Ende
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kratz kratz
Händewaschen
-
kratz kratz
Ab ins Bett
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kratz kratz
Tag 2
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Kratzi McKratzface, mein Band
Wasch dusch nasch kratz
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Trap Trap Trap
Google Fußersatzteile
-
kratz halbe Dosis
Band auf links gedreht
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Trap Trap Trap
Chaoswest
-
Bühne Palme Waffelstand
Briefe Karten Chaospost
-
Schrittzähler Overflow
2 Milliarden Schritte bis 0
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Chaospost Hermesboten
Postunion Engellohn
-
Gif oder Jif
Spaces oder Spaces
-
Adams Borg
Clarke Dijkstra
-
Bald vorbei
Immer weiter
-
Trap Trap
Mist 5 Säle dieses Jahr
-
Zeitplanung fürs Sitzfleisch
Trap
-
Engel treffen, danke sagen
Trap
-
Essen kaufen, Wasser trinken
Trap
-
Im bunten Licht hin und her
Trap
-
Leute treffen Freunde finden
Tr-
-
Kann nicht mehr
Tr-
-
So viel laufen
Tr-
-
Komm zur Ruhe
Tr-
-
Zimtschnecke Lachen
Geil. Breites Grinsen
-
Große Freude
Weiter geht's
-
neue Kraft
Trap
-
Nee, doch nicht Lachen
Chill Chill
-
Tschunk
Applaus
-
Tag 3
-
Schlaf schlaf schlaf
Kikeriki Hühnergeräusch
-
Bahnhofsuhr kräht
Schon Mittag
-
gähnen
Slam bereiten Chaos texten
-
Wasch dusch nasch
Ein Wusch, kein Highspeed-Roller
-
Trap Trap Trap
Was sind eigentlich Füße
-
Trap Trap Trap
Zum Himmel
-
Kaffee-Flat, Wasser trinken
Trap Trap Trap
-
Zeit für Talks
Ahh, verquatscht
-
Dunkel draußen Slam rückt näher
Schweißgebadet
-
Trap Trap Trap
Adams Bühne
-
Trippel Trippel Trippel
Hand Mikro
-
Da wären wir.
-
Applaus
-
TL;DR
-
Glasdach hell, Glasdach dunkel
Glasdach hell, Glasdach dunkel
-
Glasdach hell, Glasdach dunkel
Glasdach hell, Glasdach dunkel
-
Guten Rutsch
Kratz
-
Applaus
-
T: Super. Was ein Einstieg, in so
eine Szene. Respekt, großen Respekt. Aber
-
jetzt wo ich dich nochmal sehe und so
nachdenke, was ich bei Twitter die ganze
-
Zeit gesehen habe, bist du nicht auch der
Mensch der diesen Comic gezeichnet hat,
-
dass das den Arm durchscheuert irgendwie
das Bändchen?
-
Simon: Das war ich nicht
T: Du siehst ihm sehr ähnlich, hab
-
ich das Gefühl. Wenn er jetzt hier ist, er
möge sich nicht in seiner Ehre gekränkt
-
fühlen. So, wunderbar. Langsam sollten die
Juroren wieder in sich gegangen sein. Ihr
-
habt ja jetzt auch viel Verbindung zu
diesem Thema. Keine Hektik. Da vorne wird
-
noch diskutiert. Soll man euch mal wieder
motivieren oder was? Komm, schneller
-
arbeiten. Ihr seid hier nicht zum Spaß. So
und jetzt probieren wir das nochmal mit
-
dem Runterzählen und damit ich nicht der
Affe bin hier wieder, sag ich 3 ihr sagt
-
2, 1, 0 und dann heben die die Karten
hoch. Okay, macht ihr? 3!
-
Publikum: 2 ... 1 ... 0
T: Huiuiuiuiui wir haben eine 9, noch eine
-
9, noch eine 9, eine 8, eine 9, und eine 7
und eine 6. Links in der Ecke bleibt's
-
stabil. Von mir aus gesehen.
F: Ich hab die letzten beiden nicht.
-
T: Ja oben lassen, oben lassen, bitte,
oben lassen. Bis ihr das seht.
-
F: 7 und 6. So.
Applaus und Gelächter
-
T: Respekt 42 Punkte. Muss man auch
erstmal schaffen. Das ist diese Crowd-Mind
-
so.
F: Antwort auf alles
-
T: Ihr seid schon richtig gut im Thema.
So, wunderbar, unser nächster
-
Teilnehmender steht schon am Bühnenrand.
Und ihr habt hier die jetzt im Saal sind
-
habt ihr ein ganz besonderes Privileg.
Denn unser nächster Slammer ist ein
-
bisschen Inkognito unterwegs und deswegen
wird der Livestream gleich leider nur
-
unsere schöne Grafik oder diese ähnlich
schöne. Oh, diese schöne Grafik sehen,
-
naja. Und deswegen jetzt einen ganz nicht
so stillen, geheimen Applaus für unsern
-
Slammer TWL
Applaus
-
TWL: Moin Leizpzig
Im Gegensatz zu Intel schaffe ich es
-
heute mit zehn Gigahertz hier zu laufen,
weil ich das erste Mal auf der Bühne stehe
-
und ich hoffe es gefällt euch. Mein Slam
heißt "Gegensätzliches und Unbeliebtes".
-
Achtung: Der Autor weist darauf hin, dass
die folgenden Texte ... dass der folgende
-
Text Spuren von Sarkasmus enthalten kann.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie
-
das Wiki oder rufen Sie Ihren Sitznachbarn
via DECT an. Ein Teil dieses Slams wurde
-
zensiert, da es die Zuschauer verunsichern
könnte. Jedes Jahr freue ich mich aufs
-
Neue, dass der Kongress beginnt. Ich weiß
dort einfach, dass die Stimmung stimmt.
-
Auch dieses Mal konnte ich es kaum
abwarten und freue mich trotz der dummen
-
Bahn-Abfahrten. Das Reservierungssystem
war mal wieder supertoll und out-of-order.
-
Die Wagen waren super voll. Leider fehlten
mir die Videorekorder. -- Sorry für den
-
Scheiß Reim, mir ist einfach nichts
Besseres eingefallen. --
-
Während dieser ganzen Tage
stelle ich mir immer wieder die Frage:
-
Wie kriegen wir es endlich hin,
auch die Leute da draußen zu besinn'.
-
Alle sind gut drauf und haben Spaß
auch bei manchmal nicht so geilem Fraß.
-
Schaue ich auf die Welt da draußen
denke ich leider viel zu oft: Ich habe
-
mich verlaufen
Fast alle hier sind open minded
-
und kaum einer wird angefeindet.
Trotz allem: Hier sind Gegensätze
-
über diese verlier ich ein paar Sätze.
Ich trag hier vor nach bestem Wissen und
-
Gewissen.
Ich will hier keine Flaggen hissen.
-
Trotz allem, hier ... sorry ...
Ich selbst zähl nicht zur braunen Sorte.
-
Dennoch erlaub ich mir folgende Worte
Die Doppelmoral ist allumfassend.
-
Überall steht "alle Kreaturen sind
willkommen".
-
Trotzdem alle Leute Nazis hassend.
Und jeder fühlt sich wohl besonnen.
-
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.
Ein Beispiel dieser Bastel Wut
-
ist der Aufbau der Pixel Flut.
Trotz aller Regeln und Vorgaben
-
sendet irgendjemand ein Nude.
Um das zu verhindern und zu begraben,
-
hilft nur ein System-Reboot.
Ich reim' mich hier noch in Rage.
-
Zwischenruf Publikum: Dann hör doch auf
mit der Charade
-
TWL: OK
Gelächter
-
Anmerkung der Redaktion: Jetzt geht's ohne
Politik weiter.
-
Warum ist eigentlich der Deckel von
Naturell Mineralwasser rot und von Medium
-
grün. Sollte das nicht eigentlich
andersherum sein? Die Natur ist immer mit
-
Grün assoziiert. Und wieso ist Classique
eigentlich stärker als Medium, obwohl
-
Wasser im klassischen Sinne gar nicht
sprudelt. Wer weiß das schon. In diesem
-
Sinne: Seid exzellent to each other und
baut mehr Massenvernichtungswaffeln. Um
-
mal Martin Sonneborns Taxifahrer zu
zitieren: Die sind alle verrückt. Aber zum
-
Glück bleiben die ja drin. Ich will euch
ja nicht alle über einen Kamm scheren,
-
aber ihr seid alle geil. Danke für Eure
tolle Toleranz und danke an Niklas, Lukas,
-
Sören und Kiran für die Hilfe.
Applaus
-
Thorben: Sowas hab ich auch noch nicht
erlebt.
-
Publikum ... also Publikums-Involvierung
das ist so üblich. Mit so: Ich sage ein Wort
-
ihr das andere, so. Das kennt
man ja. Aber ganz ehrlich: Wer war das
-
gerade da hinten von euch, der da mit
reingerufen hat? Ja, okay, ihr drei, okay.
-
Ihr kriegt mal nachher nochmal nen Schwung
ausgegeben oder was von unseren tollen
-
Preisen. Ja. Ne. Meine Güte, meine Güte,
es ist und bleibt spannend. Langsam
-
zeichnen sich die ersten Zahlen ab auf
unserer Tafel. Und die Juroren: Ihr seht
-
so ready aus? Ja, ja, ja, keiner schreit
was anderes. Gut, dann zählen wir sie
-
wieder runter. Und die Karten hoch bei 3
...
-
Publikum: 2 ... 1 ... hoch
T: Wir haben ... Da fehlen noch welche,
-
doch, oder? Was ist denn das da? War da
drüben nicht noch irgendwo welche? Da, ja,
-
haben wirs doch. Da hebn wir eine fünf,
eine fünf, eine fünf. eine sechs, eine
-
fünf und mal wieder von da drüben eine
sechs. Du bleibsts dir treu da drüben
-
Dietmar: nochmal!
T: Oben lassen! Ja, stimmt, oben lassen
-
bitte! Nicht dass das hier wieder
durcheinander kommt.
-
D: 5, 5, 5, 6, ...
T: ja?
-
D: eine 6 ... eine 5
Da fehlt noch eine ... ach da hinten! Ah
-
... so.
T: Da fehlt die 5 ... ja also auf der
-
Tabelle
D: aber welchen habe ich nun vergessen?
-
Eine 5 wahrscheinlich
Gelächter
-
zögerlicher Applaus
D: Gut, wunderbar, hat er nicht gesagt.
-
Und damit kommen wir auf 26 Punkte für
TWL. Nochmal einen herzlichen Applaus für
-
ihn bitte.
Applaus
-
D: Aaaah, schön! Badet diese unerfahrenen
Menschen in Applaus. Das putscht die hoch,
-
denn wenn ihr gut drauf sei, dann sind die
richtig gut drauf. So. Ist unser nächster
-
Teilnehmer schon ready? Steht schon an der
Bühne bereit? Ihr wollt mir jetzt nicht
-
erzählen, dass noch einer abgehauen ist,
oder?
-
Gelächter
D: Ok, und damit einen riesen Applaus für
-
Smick!
Applaus und Jubeln
-
S: Ja, hi. Ja, das ist auch mein erster
Poetry Slam.
-
Ihr seid ganz schön viele.
Naja, dann...
-
Applaus
S: Ich fange einfach mal an. Der Text
-
heißt "Kind des Kapitalismus".
Denn ich bin ein Kind des Kapitalismus.
-
Ich muss kaufen, haben, horten und so
lässt sich mein Sein zwischen Konsum und
-
Hamsterrad verorten. Ich möchte mich nicht
kümmern, möchte nicht denken, Hauptsache
-
bequem. So lautet die Devise. Es gibt doch
genügend riesige Konzerne die mein Dasein
-
lenken. Ja, ich darf das, denn ich bin ein
braver Bürger, bin nonchalant und jovial,
-
und bin so systemrelevant wie ein gut
geöltes Zahnrad in einem Getriebe und
-
Heirat geschieht bei mir doch nur aus
Liebe. Und nicht aufgrund der steuerlichen
-
Vorteile, nein, nein. Was ist denn los?
Uns geht es doch gut? Woher kommt denn
-
deine Wut, dass unsere Herrschaft nur auf
Unterdrückung beruht und auf Ausbeutung
-
basiert? Ich kann doch nichts dafür, es
ist halt einfach so passiert. Ich als Kind
-
des Kapitalismus, ich hab' das so gelernt.
Ich bin zu dumm um zu bemerken, dass ich
-
meinen Lebensraum zerstöre, damit mich
Kohle weiter wärmt. Bei einem Bad im Meer
-
umschwärmt mich kein schillernder Strand
Fische, wie ich es mir wünsche, sondern
-
bunter Plastikmüll. Und beim Schnorcheln
dort ein Wal, der sich anschickt, seine
-
letzte Runde in Todesgefahr zu drehen,
während er an Kunststoff erstickt. Doch
-
mir ist das egal. Mein Konsum ist nicht
schuld an dieser Misere. Es wäre mir auch
-
nicht bewusst ein Verbrechen zu begehen.
Ich versenkte doch nur meinen Frust in
-
Dingen die mir Glück versprechen und nicht
um nicht in Unglück auszuharren. Es ist
-
doch okay sich etwas Schönes zu kaufen
oder anstatt zu laufen einen VW zu fahren.
-
Wir Scharen der Kinder des Kapitalismus,
wir sollten uns nicht verstecken. Denn
-
unser Konsum bezweckt doch nur zu
überdecken, dass wir an diesem System
-
verrecken. Was bleibt uns denn außer
unserem Beruf und von dem Tag an dem man
-
mich schuf wurde Glücklichsein von mir
erwartet. Alles andere gilt bis heute als
-
entartet. Und das Geld, was ich
gescheffelt, es wäre zu schade, wenn es
-
bloß verfällt, da seine reine Existenz
mich halt auch nicht am Leben erhält. Wir
-
leben und sterben im Überfluss. Das
Einzige was wir mit Verdruss bemerken ist,
-
wenn überhaupt, eine Verknappung der Ware
oder die Erhöhung des Preises. Mit Verweis
-
auf das Leid der Produzenten kaufen wir
lächelnd ein und versenken damit unsere
-
Zweifel in einem kurzen Glücksgefühl.
Kosmetik, Kleidung oder ein Computerspiel,
-
sodass... All dies tausche ich ein gegen
Geld und meine Zeit, sodass am Ende nicht
-
viel von beidem übrig bleibt. Wir Kinder
des Kapitalismus, zu festgefahren in
-
unserem System, um zu verstehen, dass es
auch anders gehen kann. So ist alles, was
-
zählt, die Arbeit, das Geld und das, was
wir vererben, wenn wir arm wie
-
Kirchenmäuse sterben. Schaue ich dann
zurück auf mein Leben wird es darin nichts
-
außer zu wenig Geld und Zeit für mich
geben. Doch jetzt lebe ich einfach vor
-
mich hin und arbeite und konsumiere. Alles
läuft nach meinem Sinn, ich fresse die
-
Tiere und meinen Planeten, weil ich ein
Kind des Kapitalismus bin. Dankeschön!
-
Applaus
T: Vielen Dank, Smick!
-
Applaus
T: Wunderbar! Man darf das ja nicht sagen,
-
wird mir immer hinter vorgehaltener Hand
so gesagt, aber Slam ist ja so ein
-
bisschen wie dieser Club, der ist auch
politisch. Oh, schwierige Aussage! Hat er
-
nicht gesagt. So, liebe Juroren, geht in
euch, wie ist so euer Kapitalismus-
-
Verhältniss? Vielleicht bewertet ihr auch
lieber den Text an sich, wenn ihr jetzt
-
eben nicht mit geklatscht habt. Aber ich
würde sagen, ihr seht ready aus, ich gucke
-
hier immer vorne bei meinen zwei Nasen,
die hier so als Kontrollgruppe sitzen,
-
wenn die fertig sind, dann gehe ich davon
aus, dass der Rest es auch ist, weil ich
-
trag' die Brille nicht ohne Grund. Ich
habe keine Ahnung so. Ich sehe nur so
-
Matsche da vorne. So, und dann zählen wir
unsere Juroren runter. Seid ihr aufgeregt?
-
Drei...
Publikum: Zwei, Eins... Hoch!
-
T: Und hoch die Karten bitte. So.
Uiuiuiuiui. Da kommen wir wieder in
-
höherere Territorien. Da haben wir einmal
eine 9, eine 9, eine 8, noch eine 8, noch
-
eine 8, eine 7, und das ist jetzt einen
besonderen Applaus, finde ich, wert: die
-
erste 10 des Abends!
Applaus
-
T: Da ist der gute Mann da drüben sich
nicht treu geblieben mit seiner 6, und das
-
finde ich auch mal ganz schön, man kann ja
mal aus den üblichen Mustern ausbrechen.
-
Ihr haltet hoch, ihr haltet hoch, Flemming
hat das gleich schon, und damit haben wir
-
42 Punkte!
Applaus
-
Was wir beide hier oben wahrscheinlich
nicht wissen, ist, dass sich diese Leute
-
im IRC absprechen. Aber ganz ehrlich, dann
will ich da, nee, ich will keine 23 sehen,
-
das wäre unverdient. So. Jetzt kommen wir
gleich zum nächsten Slammer auch schon, er
-
ist in den Startlöchern, sehe ich schon,
und dieses Mal haben wir jemanden noch
-
mitgebracht. Wir sind ja so eine kleine
Clusterung von Leuten bei uns im
-
Hackerspace, die auch viel früher geslammt
haben, und einen aus unserer alten Slam-
-
Crew, den Slammigens, könnt ihr jetzt
nämlich mit einem tosenden Applaus gleich
-
auf der Bühne begrüßen und Slammigens, der
Name kommt von Slam-Hooligans, weil bei
-
uns der Poetry-Slam bekannt dafür ist, das
öfters mal die Bühne kaputt getreten wird
-
beim Applaus. Und nur, um euch nochmal
warm zu halten: Jetzt so, wie ein
-
10-Punkte-Applaus, möchte ich jetzt auch
von euch -- nicht das ihr das Equipment
-
kaputt tretet -- aber nochmal ordentlich
loslegt. Denn jetzt: Meine Damen und
-
Herren, aus Flensburg: Rene! Ein
10-Punkte-Applaus!
-
Applaus
Rene: Moin! Ich muss das mal ein bisschen
-
größer machen hier. Das ist jedes Mal die
Stelle, wo ich denke, ich sehe total
-
beschissen aus, wenn ich hier mit dem
Zettel zwischen den Beinen ...naja. Genau.
-
Das kenne ich halt schon. Wie Thorben das
gerade schon sagte: aus Flensburg. Da dann
-
auch im Kühlhaus öfters mal auf der Bühne
gewesen, aber alles schon ein bisschen
-
länger her. Und ins Kühlhaus passen auch
ja vielleicht so die rechte Reihe
-
Bestuhlung da irgendwie so, die passt da
irgendwie rein. Dann ist der Laden voll
-
und ... es ist trotzdem immer sehr laut.
Wie Thorben sagte: Die Bühne wird kaputt
-
getreten, weil derjenige, der dort die
Bewertungen immer macht -- das was jetzt
-
Thorbens Job ist gerade -- der sagt halt
auch immer: trampeln und treten ist
-
erlaubt. Da freuen sich die Leute drüber,
die auf der Bühne stehen. Funktioniert da
-
besser, weil irgendwie der Boden lauter
ist und die Bühne hallt halt. Ist super.
-
Genau, ich hab meinen Text mitgebracht. Er
heißt "Studenten-Erfahrungen" und stammt
-
aus der Zeit wo ich angefangen habe mit
studieren, was mittlerweile auch schon
-
viereinhalb Jahre her ist und ich den
Bachelor immer noch nicht fertig habe,
-
aber lassen.
GejohleApplaus
-
Ja, irgendwann jetzt im Januar. Weil
jetzt habe ich das auf der großen Bühne
-
gesagt, jetzt muss ich das ja auch machen.
Hab ich vor anzumelden, schauen wir mal.
-
Genau. Also ...
Zwischenruf
-
Bitte was?
Zwischenruf: Klappt eh nicht!
-
Rene: ja vermutlich. "Klappt eh nicht"
war die Aussage.
-
Genau, also was ich noch davor einmal
sagen muss. Warum studiere ich eigentlich?
-
Naja. Wenn man halt irgendwie so Abi macht
oder gemacht hat, wie ich damals und
-
einfach sich noch nicht so richtig
überlegt hat, was mache ich eigentlich
-
danach. Na ja dann muss man ja irgendwas
machen; geht man halt studieren. Was studiere
-
ich? Wenn ich mir irgendwie so den
Congress, die Menschen angucke und was
-
hier so gemacht wird, liegt Informatik ja
sehr nahe. Und genau das ist es auch. Und
-
man muss vielleicht sagen, dass dieser
Text ursprünglich für Leute gedacht war,
-
die nicht wissen was eine Konsole ist. Ich
denke das wissen hier die meisten. Ich
-
habe die Stelle trotzdem drinnen gelassen
und ein bisschen abgeändert. Ihr werdet es
-
hören und merken.
Zwischenruf
-
Was auch immer.
Die erste Veranstaltung des heutigen
-
Tages: "strukturierte Programmierung".
Meine Sitznachbarn und ich starren gebannt
-
und interessiert nicht nach vorne, sondern
starr und wie in Trance auf meinen
-
Bildschirm. Denn das erste was wir am
heutigen Tag machen, an dem wir endlich
-
unsere heiligen Zugangsdaten fürs EL-Room
bekommen, ist eine komplette
-
Netzwerkanalyse mit allem was dazugehört.
Wie sollte es auch anders sein. Die Leute
-
hinter und neben uns gucken uns komisch
an. Als ich meine Konsole öffne und
-
zielstrebig anfange einige Programme zu
starten. Für alle die sich die
-
Aufzeichnung irgendwann mal ansehen und
sich an dieser Stelle fragen: Was zur
-
Hölle ist eine Konsole? Das ist dieses
kleine schwarze Fenster, das sich öffnet,
-
wenn man auf der Tastatur eingeschlafen
ist und dann sieht das so aus, als wär der
-
Computer kaputtgegangen oder kaputt
gegangen worden. Die Vorlesung beginnt und
-
wir müssen unsere erste Freude über die
wahnsinnige Geschwindigkeit der
-
Internetverbindung nun etwas weniger
lautstark gestalten ... fällt uns schon
-
irgendwie schwer. Vor allem weil wir alle
vom Dorf kommen und beim Surfen zu Hause
-
56k Modem Nostalgie aufkommt. Nun ja,
unsere Dozentin fängt vorne erst mal mit
-
dem Einstiegskurs in die Welt der
Programmiersprachen an. Bloß nicht zu
-
schnell oder kompliziert. Der Studiengang
hat ja keine Zugangsvoraussetzung. Wenig
-
später: Wir starren immer noch auf meinen
Bildschirm und wundern uns gerade darüber,
-
dass das Netzwerk doch scheinbar
irgendwelche Einschränkungen zu haben
-
scheint und sind gerade dabei, diese zu
überwinden. Fängt unsere Dozentin an,
-
davon zu erzählen, dass sämtliche Aufgaben
Beispiele und Lösungen in diesem Kurs in
-
der Programmiersprache Java sein werden.
Meine Nerds und ich stöhnen auf, während
-
aus der Reihe hinter uns ein "Hey, was ist
eigentlich dieses Java?" und als Antwort
-
eines genauso planlosen Kommilitonen die
vollkommen ernstgemeinte Antwort "Ich
-
glaub eine indonesische Insel" zu
vernehmen sind. "Ihr habt euch den
-
falschen Studienlage ausgesucht!" denke
ich und habe dabei das Gefühl, etwas zu
-
laut gedacht zu haben als sich die Blicke
der hinteren Reihe in meinem Nacken spüre.
-
SProg ist dann doch relativ schnell vorbei
und es geht zwei Gebäude weiter zur Mathe-
-
Vorlesung. "Ihhh, Mathe" könnte man jetzt
denken, aber die zutreffende Formulierung
-
wäre -- wie wir später noch lernen sollten
-- viel eher "vielleicht doch lieber
-
Taxifahren" gewesen. Unser Dozent, ein
asiatisch angehauchter Mann Mitte 50,
-
steht vor uns und erzählt ohne Einführung
oder Selbstvorstellung von Dingen mit
-
komplizierten Namen und noch weniger
einprägsamen Symbolen und schaut uns mit
-
einem Blick an, der pures Desinteresse und
Gleichgültigkeit vermittelt. Später
-
berichtet ein Kommilitone aus dem höheren
Semester, dass der trockene Theoretiker
-
auch mit beiden Händen gleichzeitig in
eine Richtung an der Tafel schreiben kann,
-
wenn die Zeit knapp wird. Und dass es eine
ruhige Vorlesung ist, wenn er nur acht Mal
-
die beiden Tafeln im Vorlesungssaal
abwischt. Das war er also: mein erster Tag
-
als Student. Aber nicht dass es das jetzt
schon gewesen wäre. Zuhause angekommen
-
stehen ja die Übungsaufgaben an. SProg ist
schnell erledigt. Ein kurzes Programm
-
welches den eigenen Namen und die
Matrikel-Nummer per stdout ausgibt. Nach
-
wenigen Minuten -- wobei die meiste Zeit
für das Herunterladen und Installieren von
-
Eclipse drauf geht ... ist ja Modem ...
ist ja Dorf -- ist die Aufgabe erledigt
-
und an der sich am kommenden Montag unter
anderem die Menschen aus der Reihe hinter
-
uns in 90 Minuten die Zähne ausbeißen
werden. Am Abend gehe ich mit dem
-
beruhigenden Gedanken schlafen, den
richtigen Studiengang gewählt zu haben.
-
Vielen Dank.
Applaus
-
Thorben: Diesdas, Ananas,
Langzeitstudenten .... vielen Dank, Rene!
-
Ja, ich glaube, das mit dem halbfertigen
Informatikstudium können hier ein paar von
-
euch. Ich feier auch nächstes Jahr mein
zehntes Studien-Semester, nicht
-
Fachsemester. Haben wir jemanden, der
länger studiert ... im Publikum? Ruf mal!
-
Ruf mal raus!
Zwischenruf: 20 .. 13
-
Thorben: 20 Semester ?!
GejohleApplause
-
21! Sorry, aber 21 Semester, hoffentlich
nicht im Bachelor?
-
Antwort aus Publikum
Das war noch auf Diplom, damals. Ich
-
wollte ja auch Dipl.Ing. werden wegen des
schönen Namensschilds. So kommen wir weg
-
von dem ganzen Quatsch. Unsere Juroren-
Reihe guckt schon ganz angespannt. Ja, ich
-
kriege hier so ein Winken; wunderbar! So,
letzte Bewertungen der ersten Vorrunde. Es
-
wird spannend, gleich entscheiden sich
die Dinge hier. Wir zählen runter: 3 ...
-
Publikum: 2 ... 1 ...
Thorben: und hoch die Karten!
-
Wir haben eine 6, eine 6, eine 4, eine 8,
eine 6 und da drüben wieder eine 6,
-
wunderbar. Dankeschön! Lasst die Karten
oben; Flemming schreibt noch auf. Unsere
-
Mathemagie, dieser ganze Informatik-Kram
fängt jetzt an zu werkeln unter der Haube
-
und dann haben wir gleich ein Ergebnis.
Und ich möchte die Menschen schon mal
-
mental vorbereiten darauf; denn Ihr dürft
gleich noch einen zweiten Text vorlesen.
-
Und damit haben wir mit den ... ganz
ehrlich, besser hätte es nicht laufen
-
können: Haben wir in unserem Finale Simon
und Smig mit jeweils 42 Punkten. Respekt
-
Leute!
Applaus
-
Bevor hier gleich wieder weglauft, frage
ich jetzt: Du hast einen zweiten Text? Ja?
-
Wunderbar, und da drüben hörte ich auch
schon Ja, ne? Ja, hast schon? Passt schon,
-
passt schon. Dann kriegen wir das hin. Ha,
wunderbar. Ja, erste Vorrunde vorbei.
-
Bisschen durchatmen. Wird gut, ne? Noch
ein bisschen Schokolade essen, nur so ne,
-
ihr sollt ja nicht verhungern, so komm
hier. Ist irgendwie echt nicht so Energie
-
hier drin, ich werfe Schokolade ins
Publikum und es ist mehr so "Oh, ja,
-
okay".
Vereinzelte Ausrufe
-
T: Whu! Ja, Richtung Slammer da, ihr
könnt's gebrauchen. Hier drüben nochmal.
-
So gucke mal, wunderbar! So. Ja, wir haben
tatsächlich noch ein kleines
-
Zwischenprogramm vorbereitet, dazu kommen
wir gleich noch, wir haben, einer unserer
-
Slammer hat gesagt: Komm, so ein bisschen
Publikumsinteraktion machen wir noch
-
gleich, und hat noch was Einminütiges
dann. Keine Sorge, der ist aus der
-
Bewertung jetzt raus, aber ja, meine
Güte, schön ist es hier, Leipzig. Das sind
-
Minimum schon so tausend Leute so und ihr
seid gut drauf. Können wir noch einmal
-
hören, also ich möchte das jetzt noch mal
einmal, einmal hören, den Applauslevel.
-
Weil ich habe das Gefühl, ihr verliert an
Energie, weil die ersten Leute gehen da,
-
die Bankdrücker da irgendwie so: Uhh,
Kultur, das mag ich ja nicht. Gut, aber
-
ihr seid, ihr seid stabil, ihr bleibt
hier, finde ich wunderbar. Deswegen jetzt,
-
begrüßen wir gleich, zum zweiten Mal am
Abend heute, einen Slammer mit einer
-
kleinen Zwischennummer, deswegen möchte
ich jetzt nochmal anfangen, nochmal ein
-
bisschen warm werden, wie klingen nochmal
die 5 Punkte? Nochmal so hier?
-
Applaus
T: Ja, ja, stabil. Ihr müsst die Leute
-
ersetzten, die gerade gehen, die
Kulturbanausen, die haben gehört, jetzt
-
gibt es Tschunk und jetzt gibt's nochmal
ne. Nee, nee, nee. Komm hier so. Und jetzt
-
6 Punkte!
Applaus wird lauter
-
T: 7 Punkte! 8 Punkte! 9 Punkte! Ein
10-Punkte-Applaus für Swolli!
-
Applaus
Swolli: So. Kurz zum Hintergrund der
-
ganzen Geschichte. Wir betreiben mit ein
paar Leuten in Hannover so eine ganz
-
kleine Lesebühne für Leute, die auch
wirklich die, einfach nur aus Spaß mal
-
ihre Texte vortragen wollen ohne
Wettbewerb und das letzte Mal hatten wir
-
so einen richtig guten deutschen Meister
der Slammer als Gast dabei, als Gastleser
-
dabei, und wir hatten ganze 3 Gäste. Und
ich hatte halt schon mal einen schönen
-
Text gehabt, der ist kurz braucht
Benutzer-Interaktion oder Zuschauer-
-
Interaktion und bei drei Leuten, das geht
nicht. Also dementsprechend wollte ich das
-
dann mal so richtig mit Publikum
ausprobieren. Der Text heißt Kulturkreise.
-
Wir kamen vom Mittagessen und wir waren zu
dritt. Meine beiden, mittlerweile
-
ehemaligen Kollegen, haben etwas
gemeinsam, was unterschiedlicher nicht
-
sein könnte, einen sogenannten
Migrationshintergrund. Masin ist im
-
Kindergartenalter mit seinen Eltern aus
Syrien eingewandert. Er spielt gerne mit
-
Klischees um sein Aussehen. Zum Beispiel
verkauft er Essen auf diversen
-
Veranstaltungen unter dem Namen: Die
Falafisten. Ying kam erst zum Studium aus
-
China. Wir unterhielten uns über
unterschiedliche Kulturkreise im
-
Allgemeinen und mir kam auf einmal eine
These in den Sinn, die ich unbedingt
-
ausprobieren wollte. Mit nur einer
einzigen Frage kann ich zeigen, dass Masin
-
und ich denselben, westlich-geprägten,
kulturellen Hintergrund haben. Ying aber
-
nicht. Dieser wollte das nicht glauben und
ich musste den Beweis antreten. Ich sollte
-
recht behalten. Und habe Ying danach die
ganzen Details erklärt. Euch interessiert
-
es bestimmt, was diese eine schwierige
Frage war. Aber bevor ich sie euch stelle,
-
möchte ich euch bitten, falls euch die
Antwort bekannt ist, diese spontan rein zu
-
rufen ohne nachzudenken. Meine Frage
besteht nur aus vier einfachen Worten oder
-
eher Lauten. Mana-mana.
Publikum: bab-di bi-di-bi
-
Swolli: Danke!
Applaus
-
Thorben: Danke für diesen schönen Ohrwurm,
Swolli. Wir müssen uns kurz fassen, ein
-
bisschen schneller werden. Ich hab
gedacht, wir kriegen eh keine Teilnehmer,
-
mehr als eine Stunde wird das nicht und
anderhalb haben wir den Saal nur und die
-
Engel wollen ins Bett und deswegen möchte
ich schon mal sagen, der nächste Slammer
-
sollte ganz schnell an die Bühne gehen. Er
hat einen Namen hier in unserem Programm
-
bei dem man gleich eine Begrüßung draus
machen kann und deswegen will ich nicht
-
viel sagen außer: jetzt bitteschön ein
10-Punkte-Applaus und Hallo Fabian!
-
Applaus
halten, halten, halten ... bis er am
-
Mikrophon ist!
Fabian: Hi, ich bin Fabian ... steht auch
-
hier übrigens. Und ich fand es ziemlich
geil: ein paar vor mir die haben einen
-
coolen Move an den Tag gelegt. Nämlich,
wenn Sie eine Seite fertig gelesen haben,
-
dann wird das Blatt einfach so schön
runter geworfen. Das fand ich ziemlich
-
geil. Und dann habe ich gerade gesehen,
fuck, ich kann das nicht machen, weil ich
-
auf die Rückseite geschrieben habe.
Anfängerfehler wahrscheinlich. Genau.. Ich
-
habe euch einen Text mitgebracht der heißt
"Tage wie diese": Gib mir mehr davon. Von
-
Tagen wie diese, in denen die Welt für
einen Moment in Ordnung ist. Von denen du
-
willst, dass sie nicht vorbeigehen, weil
gerade einfach alles passt und das andere
-
egal ist. Tage wo es Pizza am Morgen gibt
und Du abends einschläfst ohne Abendessen,
-
Wo Menschen um dich herum deine Freunde
sind. In denen Traum und Realität das
-
Gleiche ist. Wo du glaubst alles macht
plötzlich Sinn. Dann ist alles voll in
-
Ordnung. Nein genau richtig. Fast perfekt
... ohne "fast". Gib mir weniger von den
-
Stunden, in denen du draußen auf den Bus
wartest, während es regnet und der Schnee
-
längst brauner Matsch ist. Stunden in
denen du wartest bis etwas passiert. Nur
-
weil etwas anders ist als zuvor. Oder
Stunden in den du allein zuhause bist, dir
-
kalt ist und dein Zimmer nicht warm wird,
obwohl die Heizung auf 5 steht; vielleicht
-
auch weil Wärme bei dir woanders fehlt.
Gib mir mehr davon. Von Minuten wie diese,
-
in die du dich frei fühlst. Niemand und
schon gar nicht du selbst etwas von dir
-
erwartet. In denen du denkst, eigentlich
ist doch alles okay, das passt jetzt
-
schon. In denen es kurz mal egal ist, ob
der Karottenkuchen von Oma jetzt vegan
-
ist. Minuten in denen du dich verstanden
fühlst und dich nicht erklären musst;
-
schon gar nicht Dir selbst. Und bitte auch
noch mehr von diesen wo du glaubst jetzt
-
ist alles möglich. Und ist der Anfang von
etwas Neuem sein kann. Gebt mir weniger
-
von denen Sekunden, in denen mal wieder
klar wird, dass du eigentlich etwas
-
anderes studieren hättest sollen, weil es
besser zu dir gepasst hätte und du kurz an
-
deiner Arbeit zweifelt, weil gestern
irgendjemand irgendwas eigentlich total
-
Irrelevantes gesagt hat oder du gar nicht
verstehst, wie du im Dorf X jahrelang
-
leben konntest. Sekunden in denen du
realisierst, irgendwie nicht
-
dazuzugehören. Aber die Tage ... Stunden
... Minuten ... Sekunden, die genau sind,
-
wie jetzt ... die sind gut ... eigentlich
perfekt! Danke.
-
Applaus
Thorben: Vielen Dank! Hallo Fabian.
-
Ja, das mit den Zetteln, das ist wirklich
so was ganz Schönes, das hat was sehr
-
Dramatisches, wenn man so die wegwirft,
aber ich habe auch schon alles gesehen
-
wovon Leute abgelesen haben: Zettel,
Rückseiten, Laptops, Smartphones. Also,
-
keine Sorge ... das geht schon so. So,
liebe Juroren. Wir haben ein bisschen
-
Zeitdruck deswegen muss ich euch jetzt
hetzen. Entscheidet euch schneller, soll
-
ja auch aus dem Bauch heraus gehen. Und
deswegen zählen wir sie runter: Haltet die
-
Karten hoch in: 3 ...
Publikum: 2 ... 1 ...
-
Thorben: und hoch! Und oben halten!
Wir haben eine 7, eine 6, eine 7, eine 7,
-
eine 5, eine 7. Bitte oben halten. Dann
kommen wir weiter und dann kommen wir so
-
auf 27 ... ne, quatsch, das ist noch nicht
eingetragen ... ich dachte schon. 34
-
Punkte! Einen Applaus dafür bitte!
Applaus
-
Sehr schön.
So. Nachdem ihr eben schon ... nachdem wir
-
eben schon hier Flensburger Lokalmatadoren
auf der Bühne hatten, haben wir jetzt noch
-
eine mitgebracht für die zweite Vorrunde
und deswegen: ohne lange Schnacken -- wie
-
man bei uns im Norden sagt -- einen
herzlichen Applaus für Pia!
-
Applaus
Pia: Ich habe sehr lange nicht mehr vor so
-
einem Scheiß Mikro gestanden und ich muss
sagen, ich hab Gänsehaut ... das ist sehr
-
geil. Ich freue mich tierisch hier zu
sein. Ich habe euch etwas mitgebracht, das
-
mal so gar nichts mit Chaos zu tun hat.
Ich hoffe, ihr verzeiht mir das. Oder auch
-
nicht, dann ist das euer Problem. Der
folgende Text heißt "Stille": Es ist so
-
seltsam still im Haus. Ich frage mich
manchmal, wie es ist, wenn ein Geist durch
-
die Gänge streift und ich glaube, es ist
genauso. Es ist ein Geist mit der Maske
-
des Frohsinns und des Gleichmutes auf dem
Gesicht, wenn alle versuchen, den Kummer
-
zu verbannen, obwohl es keiner kann. Dann
wird es so seltsam still im Haus, weil
-
jeder versucht zu fassen und zu begreifen,
was erst vor so kurzer Zeit alle aus dem
-
Trott gerissen hat. Ich finde keine Worte.
Was so weit weg schien, trifft mich wie
-
eine Dampfwalze, drückt mir die Luft weg.
Ich will in deinen Körper steigen, die
-
Blutbahn entlang rasen und diese scheiß
mutierten Zellen platt trampeln. Weil es
-
mich wütend macht, dass sie da sind, dass
sie deinen Körper befallen und nicht den
-
von Trump oder Erdogan. Aber ich bin
hilflos. Ich bin ohnmächtig. Ich wandele
-
durch die Welt, ohne alles wahrzunehmen.
Bin taub und blind für alles was mich
-
sonst beschäftigen würde. Jetzt
verschwimmt das in meinem Kopf. Und
-
deshalb bin ich dankbar für jede Sekunde,
die mich ablenkt. Ich liebe die Leute, die
-
mir Mut zusprechen, denen ich erzählen
kann, wie es steht und die mich eine
-
Minute später wieder zum Lachen bringen.
Ich will euch nur Danke sagen, denn jedes
-
Wort, das ihr sagt gibt mir neue Kraft und
lässt mich die Stille für einen Moment
-
vergessen. Doch wenn die Stille
zurückkehrt, dann kann ich meine Gedanken
-
kaum ordnen. Ich weiß dass es schlechter
sein könnte. Dass es eigentlich gut
-
aussieht, dass es schon oft geklappt hat,
dass es nur Glück bräuchte, damit alles
-
besser ausgeht, als bisher angenommen.
Aber im selben Atemzug wird mir auch klar,
-
dass dieses Glück unwahrscheinlich ist und
dass es nur Pech braucht, um alles
-
schlimmer zu machen. Es ist eine dunkle
Angst, die ich mir bisher nicht vorstellen
-
konnte. Sie lähmt, sie betäubt und das
obwohl ich überhaupt nicht betroffen bin.
-
Nein ich stehe nur daneben. Ich kann nur
warten und hoffen, dass alles gut geht und
-
über das Warten wird es wieder still. Es
wird still. Es wird still. es wird still.
-
Dann sehe ich dich an und du sprichst mit
so viel Mut. Oder ist das
-
Gleichgültigkeit. Ich weiß es nicht.
Gespannt höre ich zu, während du erzählst
-
und versuche, zu erraten wie es
tatsächlich in dir aussieht. Denn ich
-
glaube, dass du mir nicht alles zeigen
kannst, schließlich bin ich dein kleines
-
Mädchen. Oder vielleicht sieht es wirklich
so in dir aus. Vielleicht kannst du das
-
alles besser akzeptieren, als ich.
Trotzdem frage ich mich, für wen von uns
-
beiden der Krebs eigentlich schlimmer ist.
SCHEIßE! Ich will nur einmal die Kraft
-
haben, deine Hand zu nehmen und dir eine
Stütze zu sein. Nur einmal will ich dir
-
sagen, dass ich alles tue, dass wir alle
da sind, dass alles gut gehen wird und
-
wenn es nicht ganz so gut ausgeht, dann
schaffen wir das auch, es ist doch egal.
-
Denn, sieht auch ganz gut aus. Andere
trifft es viel schlimmer. Wir hatten Glück
-
im Unglück und den Weg gehen wir jetzt
sind. Und, und, und, und eigentlich merke
-
ich, dass ich viel zu viel rede obwohl ich
eigentlich nur sagen will:
-
Ich liebe dich Papa.
-
Danke schön.
Applaus
-
Thorben: Vielen Dank dafür, Pia. Ich
finde, man hat gerade gemerkt, dass ihr
-
ein wirklich tolles Slam-Publikum seid,
wenn man wirklich in den stillen Minuten
-
das einzige hier, was man hört in dem
Raum, die Lüftung ist, die rauscht und man
-
sogar die einzelnen Zettel zu Boden fallen
hört. Das ist wirklich immens gut. Aber
-
ich muss euch hetzen, wir haben nicht den
ganzen Tag Zeit, deswegen: liebe Juroren,
-
geht in euch. Überlegt was das mit euch
macht, denn ich zähle euch jetzt dann mit
-
drei...
Publikum: zwei...eins...
-
Thorben: Und hoch die Karten! So, da haben
wir Bewertungen. Da drüben haben wir eine
-
- ah, das sparen wir uns auf! Eine acht,
eine neun, eine neun, eine sieben, eine
-
sechs, und bitte einen riesengroßen
Applaus, zweimal die zehn!
-
jubelnder Applaus
Bitte oben halten. So, wir streichen
-
digital die höchste und die niedrigste
Wertung. Bitte haltet oben. ... Und damit
-
haben wir 44 Punkte! Einen großen Applaus
dafür!
-
Applaus
So. Unser nächster Slamer dürfte gar kein
-
Lampenfieber haben wenn er hier gleich
hoch kommt, denn er hat mir die witzige
-
Anekdote noch erzählt, dass, wenn die
Leute jetzt hier vielleicht ein bisschen
-
aufgeregt sind, dann würden sie ihn
einfach anrufen, denn er ist - was ich
-
auch nicht wusste, dass es das gibt beim
Congress - der offizielle
-
Lampenfieberbeauftragte für die Speaker.
Da muss man auch mal sagen, das ist einen
-
Applaus wert, so eine Aufgabe. Viel Spaß
mit dem Text von Youssef!
-
Youssef: Hi. Kardamom und Gomorra. Auf dem
Weg nach Leipzig. ICE.
-
Y, Stimme 1: Ich möchte aber in
Fahrtrichtung sitzen.
-
Y: Scheiße, denke ich, das kann ja heiter
werden. Er:
-
Y, Stimme 2: Dann setz' dich doch in
Fahrtrichtung.
-
Y, S1: Ich weiß aber nicht, in welche
Richtung der Zug fährt.
-
Y: Ich sage nichts.
Y, S2: Dann setz' dich doch hin und
-
wechsle dann!
Y: Pragmatisch, denke ich.
-
Y, S1: Wir können uns ja auch mal
gegenübersitzen.
-
Y: Welch romantische Vorstellung, denke
ich, ein Leben lang immer nur
-
nebeneinander zu fahren. Ich stelle mir
vor wie die beiden im Seniorenheim ein
-
Polyamorie Workshop anbieten. Rethinking
love.
-
Y, S2: Ich brauche eine Steckdose.
Y, S1: Wofür brauchst du denn jetzt eine
-
Steckdose?
Y, S2: Für Strom
-
Y, S1: Strom?
Y, S2: Mein Handy ist leer.
-
Y, S1: Mit wem willst du denn jetzt
telefonieren, wir fahren doch gleich!
-
Y, S2: Darf man im fahrenden Zug etwa
nicht telefonieren?
-
Y, S1: Das ist ein Ruhewaggon, Hans.
Y, S2: Ich soll deiner Schwester aber
-
Bescheid geben, wenn wir losfahren.
Y: Hans legt ein Smartphone auf den Tisch,
-
Typ Magnesium-Brikett, doch bedient es
souverän. Ich bin beeindruckt. Ich kenne
-
das nur von meinem Vater, der ist nicht
so. Mein Vater antwortet Spammern, dass er
-
kein Viagra braucht. Wenn mein Vater
Nacktbilder verschicken würde, hätte er
-
ratzfatz keine Briefmarken mehr. Und weil
mein Vater sich dauernd auf seinem Rechner
-
Trojaner einfängt, installierte ich im
Linux Mint und sagte, das sei ein Update
-
auf Windows 11.
Applaus
-
Y: True Story! Nicht so Hans. Er ist mir
auf Anhieb sympathisch. Wie ein Ninja
-
swipet er mit den furchigen Händen über
den Login Screen. Zack.
-
Y, S2: Wo ist denn jetzt die Steckdose?
Y, S1: Im Zug gibt es keine Steckdosen.
-
Y, S2: Der Mann hat seinen Computer auch
an der Steckdose.
-
Gelächter und Applaus
Y: Ich habe keine Zeit, sorry. Ich zeige
-
unter die Armlehne zwischen den Sitzen.
Be exzellent to each other, denke ich.
-
Y, S1: Sie haben aber tolle Aufkleber. Er
stört auch gleich nicht mehr!
-
Y: Eigentlich mag ich Aufkleber auf meinem
Notebook nicht, aber alle machen das. Wenn
-
man keine Aufkleber hat riskiert man,
trotz Ticket nicht reingelassen zu werden.
-
Sie denken dann, man ist
Verfassungsschützer.
-
Gelächter
Y: Darauf habe ich diesmal keinen Bock.
-
Dabei weiß doch jeder: die vom
Verfassungsschutz haben auch einen
-
Aufkleber, den mit der Inventarnummer. Und
Suse Linux.
-
Y, S2: Ich störe niemanden! Wo ist denn
das Kabel?
-
Y: Ob er stört oder nicht entscheidet
nicht er, habe ich von Fefe gelernt. Mein
-
Vater wurde mal bei Facebook in eine
rechte Gruppe getrickst. Seitdem hat er
-
immer wieder Mist in seinem Feed.
Klassischer Fall von
-
Filterblasenentzündung. Als Therapie habe
ich ihm Fefe als trafficsparende
-
Startseite eingerichtet, gesagt das wäre
spiegel-light.de.
-
Gelächter
Y, S1: Welches Kabel?
-
Y, S2: Das Ladekabel.
Y, S1: Na, im Rucksack. Aber sei
-
vorsichtig, pass auf die Gewürze auf.
Y, S2: Ach.
-
Y, S1: Bitte denk an die Gewürze!
Y, S2: Jaha.
-
Y: Oh-oh, denke ich. Mein Bauchgefühl sagt
mir, das geht noch eine Weile so.
-
Y, S2: Gesundheit.
Y: Irgendwie freue ich mich. By the way:
-
Ich benutze Arch Linux, grüße euch!
Applaus
-
Y, S1: Was suchst du denn, die Gewürze
sind ganz oben.
-
Y, S2: Ich will das Kabel, lass mich mit
den Gewürzen in Ruhe!
-
Y, S1: Ja mach los, aber pscht, das ist
ein Ruhewaggon.
-
Y, S2: Hier ist es ja! In einer Dose mit
Käse-Gewürz. Wie witzig.
-
Y, S1: Wieso sind Gewürze witzig?
Y: Auf dem Kongress gibt es ja
-
bekanntermaßen für jede Assembly die man
sich so vorstellen
-
kann. Aber die Käse-Gewürz-Nerds hab
ich noch nicht gesehen.
-
Y, S2: Warum tust du mein Kabel in die
Dose?
-
Y, S1: Damit es nicht knickt.
Y, S2: Dann kannst du 's gleich zu Hause
-
lassen, da knickts auch nicht.
Y, S1: Was ist denn jetzt an den Gewürzen
-
wichtig, äh witzig.
Y, S2: Käse-Gewürz. Es gibt Käse-Gewürz!
-
Wie bescheuert ist das denn bitteschön. Y,
S1: Das ist von Alfons aus dem Fernsehen.
-
Y, S2: Deine Schwester mag nicht mal Käse.
Y, S1: Aber vielleicht schmeckts ihr mit
-
dem Gewürz.
Y, S2: Sie hasst Käse. Das ist deine
-
Schwester, wieso muss ich dir das sagen?
Sie hasst Käse.
-
Y, S1: Aber Alfons hat gesagt, damit
schmeckt jedem der Käse.
-
Y, S2: Gut. Dann kaufe ich dir von
Malaysia Alfons Affenhirn-Suppengewürz.
-
Nur für dich.
Y, S1: Du bist echt doof, wirklich. Das
-
nächste Mal packst du deine Tasche selber.
Y, S2: Ich hab meine Tasche gepackt! Und
-
mein Kabel war oben auf!
Y, S1: Du hast aber die Gewürze vergessen.
-
Gelächter
Y, S2: Nein! Du wolltest die Gewürze
-
verschenken, nicht ich.
Y, S1: Ich hatte aber kein Platz mehr.
-
Y, S2: Und deswegen riecht meine Socke
nach Kardamom!!
-
Y, S1: Pscht, das is'n Ruhewaggon. Ich
brauchte, ich brauchte, ich brauchte in
-
der Dose noch Platz für dein Kabel!
Wolltest du etwa Socken mit Käse-Gewürz-
-
Duft?
Y, S2: Schenke deiner Schwester doch
-
nächstes Jahr...
Y: Der Zug fährt los. Sie natürlich
-
rückwärts und beginnt aufzustehen.
Y, S2: Vergiss es.
-
Gelächter
Y, S1: Aber...
-
Y, S2: Pscht, Ruhewaggon!
Y: Danke!
-
jubelnder Applaus
Thorben: Vielen Dank, Youssef! Love is in
-
the air, sage ich euch. Wir nutzen die
Denkpause für die Juroren aus, um die
-
Handfunkmi hier einmal auszutauschen.
Das bedeutet nämlich, dass wir schon viel
-
zu lange hier dabei sind. Wir müssen uns
sputen und deswegen, wie gesagt, ich hetze
-
euch jetzt. Fertig? Ja...ja... die 6
Punkte waren auch wieder, okay, wunderbar.
-
Dann zählt sie runter! Drei...
Publikum: zwei...eins...
-
Thorben: Hoch! Uiuiuiuiui, da weiß ich gar
nicht, wo ich anfangen soll. Wir haben
-
dort hinten eine 8, wir haben eine
9, noch eine 9, noch einen 9. Und
-
dann bitte nochmal einen riesengroßen
Applaus, dreimal die 10!
-
Applaus
Thorben: Respekt. Bei solchen Wertungen
-
bekomme ich Lampenfieber, ob ich das hier
gut genug mache. Aber gut. Damit haben wir
-
eine sagenhafte Punktzahl von 47 Punkten, Respekt!
Applaus
-
Thorben: Der nächste Slammer teilt sich
einen Vornamen mit jemand anderes aus
-
unserer Vorrunde, wie ihr vielleicht seht
und ist auch nicht ganz unerfahren, wie
-
ich gehört habe. Auch er kommt aus dem
schönen Schleswig-Holstein und ist direkt
-
bei unserem Moin-Cluster auf mich
zugekommen und meinte "Mensch, ich hab
-
gehört du machst nen Slam. Ich stand ja
auch schon mal auf 'ner Bühne." Da war er
-
dann gleich verhaftet. Deswegen einen
tosenden Applaus für Fabi bitte!
-
Applaus
Fabi: Ha. Wie soll man denn darauf folgen
-
. Das ist jetzt...naja. Der Text ist weder
lustig noch 6 Minuten lang, aber er
-
hat was mit dem lustigen Wort "und" zu
tun. Heißt "Und die Kerze". Ich sehe die
-
unverwüstlich scheinenden Kerzen,
geschützt in Laternen. Die Welt ist wie
-
ein dunkler und beißender Sturm. Und ein
jeder, der hindurchgeht hat sein eigenes
-
Licht zu tragen. An mir vorüber ziehen
hunderte, ziehen tausende, ziehen
-
zehntausende mit strahlend hellen Fackeln.
einem jeden seinen Weg erhellend. Du
-
ziehst an mir vorüber, deine Fackel
flackert im Dunkeln. Die Tropfen im
-
dichten Nebel verdampfen bei der kleinsten
Berührung und hüllen dich in einen warmen
-
Nebel. Die Tropfen kondensieren auf deinem
Gesicht, während du aus meinem Sichtfeld
-
verschwindet. Ich sehe Lichter am
Horizont, einige davon stärker als andere.
-
Aber alle bewegen sich voran. Gruppen aus
Hunderten erleuchten weite Teile des
-
durchstürmten Felds. Doch ich stehe
allein, dem Wind abgewandt, versuchend
-
mein kleines Licht vor den Böen zu
schützen. Es ist nicht größer als ein
-
Teelicht und es schafft es gerade einmal,
meine sie umklammernden Hände zu
-
beleuchten. Während ich die Schatten der
anderen um mich herum wahrnehme, bin ich
-
nur noch auf mein eigenes kleines
schwaches Licht fixiert, welches ich mit
-
all meiner Kraft versuche, vor dem
endgültigen Erlöschen zu bewahren. So
-
einfach wäre es die Hände zu öffnen, die
Kerze fallen zu lassen, sich in der
-
Gewissheit zu befinden, sich nicht mehr
sorgen zu müssen. Doch was bleibt? Nur die
-
Ungewissheit. Das Dunkel, der ewige, der
eisige Wind und die Leere. Die Leere, vor
-
der die Furcht mit jeder weiteren Sekunde
im Sturm, mit jeder weiteren Sekunde mit
-
den Händen schützend um ein Licht
geschlungen schwindet. Ich lasse nicht
-
los. Noch nicht. Ich umklammere das
einzige Licht das ich je kannte. Welches
-
ich kannte als es groß war, in jenen
schweren Zeiten in denen es trotz der
-
Umstände hell brannte und auch in denen in
denen es kurz vor dem Erlöschen schien.
-
Meine Hände nähern sich schützenderweise
immer weiter der glühenden, der blutroten
-
Flamme vor mir, bis ich nur noch die Hitze
spüre. Meine Hände, sie nehmen die Hitze
-
auf und verteilen den Schmerz durch meinen
ganzen Körper. Und dieser nimmt genauso
-
Besitz von mir, wie der Wunsch den Griff
zu lösen. Der Wunsch sie loszulassen, der
-
Wunsch zu schreien, zu weinen, sie von mir
zu schleudern. Das Licht, das die Welt um
-
mich herum zu dem macht, was sie ist. Das
Licht, das meine Hände verbrennt, doch mir
-
gleichzeitig Trost spendet. Es nimmt all
meine Aufmerksamkeit in sich auf, bis ich
-
allem, außer ihm Gegenüber, selbst der
strömenden, der stürmenden Welt um mich
-
herum völlig empfindungslos geworden bin.
Doch dann lässt der Wind nach, der Regen
-
verringert sich zu einem Nebel und die
zitternde Flamme in meinen schmerzenden
-
Händen kommt zur Ruhe. Die Fackeln der
anderen Wanderer am Horizont werden
-
erkennbar und ich beginne damit, meinen
Weg fortzusetzen, mich den beleuchteten
-
Schatten anzuschließen. Immer in der Angst
vor dem nächsten Schauer, der nächsten
-
Böe, vor dem nächsten Sturm. Wie geht
diese Geschichte aus? Ich weiß es nicht.
-
Mein Licht, es leuchtet nicht hell genug,
um mir den Weg zu weisen. Die Zukunft ist
-
genauso neblig wie die Vergangenheit.
Alles was ich sehe, ist das Jetzt. Alles
-
was ich sehe ist das Jetzt, ist der Regen,
ist der Sturm und mein Licht. Das einzige
-
Licht, das ich je kannte. Nach einem "und"
wurde noch nie ein Satz beendet. Na und?
-
Applaus
Thorben: Ein kürzerer Text, Ihr kriegt
-
eine kürzere Denkpause. Kommt schon, seit
ihr ready davorne? Was sagt denn so der
-
Sechspunktemann, wie gehts dir so da
hinten? Du schwankst ein bisschen, seitdem
-
wir in der zweiten Runde sind, aber ist
okay, ist okay. So, gut, dann wenn jetzt kein
-
Juror "Nein!" schreit...
Vereinzelte Ja- und Nein-Rufe
-
Thorben: Drei!
Publikum: zwei...eins...
-
Thorben: Hoch! Und oben halten. Wir haben
eine 7, eine 7, eine 7,
-
eine 7, eine 6, eine 6 und
eine 9! Mensch, hast du die 6 mal
-
umgedreht, oder was? Nein, es ist eine
9, wunderbar. Vielen Dank! Haltet die
-
Karten oben, haltet die Karten oben. Und
damit haben wir 34 Punkte für Fabi.
-
Applaus!
Applaus
-
Thorben: Gleich habt ihr alle Slamer des
Abends gesehen. Wir müssen uns beeilen,
-
wir müssen noch diese tollen Preise
loswerden, die wir haben. Deswegen möchte
-
ich schon mal unseren nächsten Slamer ganz
schnell zur Bühne bitten. Er hat einen
-
Nickname, den er mir zum Glück
vorgesprochen hat deswegen weiß ich wie er
-
heißt. Bitte macht Lärm für Alex!
Applaus
-
Thorben: Und halten wieder bis er oben
ist. Nein nein nein, lauf nicht weg, komm
-
her. Komm her! Du schaffst das!
Alex: Hallo. Ich habe definitiv den
-
kürzesten Text und er heißt
Plitschplatsch. Pscht. Ich hebe meine
-
Gabel aus der Badewanne. Nenne mich
Poseidon! Ich bin Herr dieser Wanne.
-
Pscht. Niemand kann mir entkommen. ja auch
nicht diese gelbe Gummiente. Sieh zu, wie
-
ich ihresgleichen in der Badewanne
ertränke. Ich drücke auf die Enten drauf,
-
Bläschen steigen auf. Pscht! Ein
psychopathischer Blick, während ich sie
-
ersauf. Eine Babyente weint im lauten
Chor, ihre Eltern ertränkte ich im
-
Waschbeckenmoor. Wieso tust du das? Warum
bist du so grausam? Kein Platz für ne
-
größere Wanne, ich wollte nicht Bausparen.
Pssschht! Diese Wanne ist nicht groß genug
-
für uns alle. Gefühle poppen auf, welche
ich noch nie erfuhr. Erkenntnis: Ich bin
-
eine einsame, ungeliebte Kreatur. Die
letzte Blase steigt auf. Was hab ich
-
getan. Ich leg' die Gabel beiseite.
Niemand darf das erfahren. Ich nehme die
-
Babyente. Wie kam es nur soweit? Das ist
des, Entes Ende. Es tut mir unglaublich
-
leid. Ich lasse es regnen, weil ich nun
die Trauer sehe. Ich tue dies, indem ich
-
am Wasserhahn dreh. Laut jauchzend, tief
schnaubend, atemberaubend wie stark der
-
Schmerz brennt. Nein nein, das würde nicht
das Ende sein. Ich werde jede Ente, soweit
-
es in meiner Macht steht, aus dem Wasser
helfen. Ich werde kein Wesen mehr nach
-
seiner Gummihaut verurteilen. Ich werde
fortan diese Wanne mit allen teilen. Ich
-
werde mich bessern, den Schaden heilen.
Ich werde dafür sorgen, dass alle
-
glücklich verweilen. Geflüchtete stecken
zwischen diesen Zeilen. Egal, ob zwischen
-
Meeresgrenzen oder auf hohen Bergen, egal
ob im winzigsten Dorf oder
-
Wolkenkratzerherden. Wenn es verhinderbar
ist, ist es traurig, dass Menschen
-
sterben. Wir sollten unsere Aufmerksamkeit
nicht auf Gummienten lenken, sondern sie
-
lieber allen, wirklich allen, die Hilfe
brauchen, schenken. Quak!
-
jubelnder Applaus
Thorben: Vor so einem Applaus muss man
-
doch nicht flüchten, das sind liebe nette
Menschen hier. So Gedenkpause! Jetzt wird es
-
spannend, auch hier entscheidet sich
gleich ein enges Rennen auch hier wieder. Entes Rennen, was?
-
Gut. Liebe Juroren, ich muss euch wirklich
hetzen. Ich habe gerade auf die Uhr
-
geguckt und das mit den anderthalb
Stunden... Okay, seid ihr ready, Juroren?
-
Ich hör kein nein, deswegen... drei!
Publikum: zwei...eins...hoch!
-
Thorben: Ach, die letzte Bewertung des
Abends, immer schön. Wir haben die 8,
-
eine 8, eine 9, eine 6, eine
8, eine 5 und eine 8. ... Ach so
-
ja, oben lassen, ... nicht unseren Excel
Spezialisten verwirren... So, und damit
-
kommen wir auf eine Punktzahl von 38
Punkten, vielen Dank nochmal.
-
Ein Applaus an Alex! Applaus
Thorben: Schön. Jetzt ganz flott fangen
-
wir dann an. Denn jetzt kommt das FINALE!
Publikum (singt): Ohohohoh!
-
Thorben (lacht): Wir werden in umgedrehter
Reihenfolge anfangen dann gleich, das
-
heißt, die Leute, die als Letztes auf der
Bühne standen, stehen jetzt gleich als
-
erstes auf der Bühne, das tut mir sehr
leid. Jetzt gleich vor allen Dingen
-
für...bababababab... Youssef fängt dann
an, dann kommt Pia und In der ersten
-
Vorrunde - Flemming, kannst du das einmal
nachgucken, ich habe ein schlechtes
-
Gedächtnis - haben wir dann erst Smick und
dann Simon. Bereitet euch schonmal
-
innerlich vor, ihr könnt ja schonmal an
die Bühne rankommen. Aber ich möchte euch
-
noch einmal erzählen, was wir als tolle
Preise mitgebracht haben, denn es gibt ja
-
so gewisse Slam-Traditionen und nunja, wir
haben uns was Schönes ausgedacht. Für den
-
vierten Platz haben wir nachher eine
Flasche Pfefferminzschnaps.
-
Applaus
Thorben: Es wird besser! Für den dritten
-
Platz haben wir nachher eine Flasche
Pfefferminzchnaps!
-
Applaus
Thorben: Für den zweiten Platz, könnt ihr
-
es euch denken, haben wir eine Flasche
Pfefferminzschnaps! Ja, es gibt im Bereich
-
Comedy die Rule of three. Danach ist es
halt nicht mehr lustig, deswegen haben wir
-
für den ersten Platz zwei Flaschen Wein,
eine Flasche Jägermeister!
-
Gelächter und Applaus
Thorben: Powered by Durst danach! So, wir
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machen weiter, seid ihr alle bereit? So, jetzt
kein Lampenfieber haben, denn jetzt noch
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einmal, komm wir steigern uns noch einmal
rein. Ich mag das so schön, wenn ihr
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klatscht! Wir fangen an bei, ach komm, ihr
seid voll drin. 8 Punkte bitte, 8-
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Punkte-Applaus einmal!
Applaus
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Thorben: Neun Punkte!
Applaus
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Thorben: Und 10 Punkte!! Youssef! Ja,
ihr müsst auch halten den Applaus. Halten,
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looos!
Applaus
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Youssef: Ja, ich habe einen Text
mitgebracht. Ich habe mich inspirieren
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lassen, irgendwie, Thorben meinte, das
kann man auch in ner Stunde schreiben.
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Nämlich zwei Stück, und da habe ich einen
Tweet gefunden. Eine komische Tirade
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zwischen einem Erdgeist und einem anderen
Typen. Der heißt "Nostalgie ist auch nicht
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mehr das, was es mal war".
Y, S1: Früher war ja alles besser- Da
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haben Hacker ja noch C programmiert. Das
kann ja heute keiner mehr. Heute sind alle
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gleich manisch, manche mit gewissen
Vorzügen. Früher haben wir gearbeitet,
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wenn wir raubkopiert haben. Kein Torrent.
Nein wir hatten Disketten kennt ihr gar
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nimmer, das waren tragbare offline Clouds.
Gelächter
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Y, S2: Idioten. Da waren die jungen
Menschen auch noch politisch, also so
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richtig. Ohne diese
Synapsenmangelerscheinungen, Influencer
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und Berühmtsein, Instagram und Co. Mehr
wollen sie nicht, vielleicht noch Selfies
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im Primark. Dabei ist Berühmtsein gelöst,
gibt zwei Möglichkeiten: Erstens harte
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Arbeit, viel Kreativität, richtige Zeit,
mit etwas Glück am richtigen Ort, Punkt.
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Nummer 2: Selbstmord, reinkarnieren als
Katze und man fährt im Haifischkostüm auf
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dem Staubsaugerroboter.
Gelächter
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Y, S2: Ja, kennt ihr, ne? Denkt mal drüber
nach! "Ha, schau mal, diese Katze da, wie
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sie sich vom Laserpointer ablenken lässt.
Haha, hehe, oh Mist, ich habe mein
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Studiumsrückmeldung verpasst."
Gelächter
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Y, S1: Meine Fresse. Damwihamdddela.
Y: Das war arabisch für "ich bin ein
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rassistisches Arschloch."
Y, S1: Dabei haben wir heute so Wichtiges,
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schonmal nachgedacht? Die neue
Heisenbergsche Wutbürger-Relation zum
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Beispiel, die sagen Geflüchtete nehmen uns
zeitgleich die Jobs weg, wollen aber nicht
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arbeiten.
Gelächter und Applaus
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Y: Ja, ist doch so.
Y, S1: Aber was kann man denn schon tun?
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Twittern könnte ich es, mich aufregen.
Y, S2: Ja und wie! Hier noch etwas Neues,
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sein Essen fotografieren, was für ein
Schrott! Ich werde ein Restaurant
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eröffnen, bei dem man sich via Social
Media einloggen kann. Das Essen wird schon
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in der Küche fotografiert und sofort in
den Stream geschoben. Mit Visual Rust 2.0
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Im Knigge steht 2019, dass es
unhöflich ist, mit dem Essen anzufangen,
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bevor es jeder fotografiert hat. Wieder
erfolgreich abgelenkt. Heute denken die
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Menschen ja nur, sie seien politisch aktiv
wenn sie bei Facebook auf Anti-AfD
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klicken. Aber das reicht nicht, Leute.
Früher, ja früher, da sind wir auf die
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Straßen gegangen. Wir waren wirklich
aktiv, nicht so wie die passiven Kinder
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heute. Demonstriert haben wir! Ja, also
die anderen, ich hatte nen RAID. Aber
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wenn Deutschland Weltmeister wird, bin ich
es ja auch. Solange es zu keiner Handlung
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führt, ist es scheißegal, ob man Angry
Birds spielt oder sich über die AfD,
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Pegida oder GEZ aufregt. Man muss raus,
eine Frankreichflagge auf dem Profilbild
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reicht nicht. #analog Ihr könnt jederzeit
einsteigen. Das konnten wir früher nicht.
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Aber Euch geht es viel zu gut!
Akustikkoppler, Vitamin-D-Blocker und
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Schattenduschen braucht das Land.
Vielleicht bewegt ihr euch dann, steuern
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wir das Land in eine Depression.
Y, S2: Apropos. Wir hatten auf den echten
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Torvalds. Ah, wie gut alles war,. Wie gut
alles war und was passiert? Kommst du mit
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auf die Demo?
Y, S1: Äh, gleich. Ich muss nur kurz
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dieses Welche Disney-Prinzessin-bist-du-
Quiz machen.
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Y, S2: Ich sach dir, welche du bist:
Friedrich Merz! Herr der Ringe war noch
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ein Buch. Ja, Buch kennt auch keiner mehr,
das ist Hardware. Schaut euch diese
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Legolastheniker heute an. Die sehen alle
Elben gleich aus.
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vereinzeltes Gelächter und Klatschen
Y, S2: Nehmt doch eure KI, Lua, Deep
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Learning und macht mal was Nützliches: Ein
Verhaltungs-Navi z.B. das Leuten steckt,
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wenn sie mal rechts abgebogen sind. Nein.
Stattdessen Loot-Boxen und Werbung.
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Hammer! Oh, ein Glase ist runtergefallen,
lasst uns Klatschen, jaaa! Wooowhoooow!
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Früher haben wir es aufgehoben.
Wir hatten auch unsere eigenen Witze Es
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gab keinen Chuck Norris oder Fortune und
Memes. Alles simpel. Ehrlich.
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Aber ihr sitzt nur da. Selbst die
Awareness muss jemand anderes machen. Ich
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Beweis es euch: Wie nennt man eine
schwarze Frau auf dem Mond. Eine
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Astronautin. Was sonst.
Applaus
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Thorben: Vielen Dank, Youssef
Applaus
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So, jetzt gibt es keine Wertung. Liebe
Jury, ihr müsst nicht wühlen, denn das
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Bewerten wir gleich alle zusammen.
Deswegen müsst ihr jetzt diesen Text,
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müsst ihr mal in euch nehmen in eure
gedankliche Gefrierkühltruhe mal
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reinpacken, einzippern das nichts ausläuft
und dann merken wir das aber. Okay, habt
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ihr alle? Wunderbar. Weil wir machen
direkt weiter. Wir haben noch drei Texte
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und die wollen wir hören. Und deswegen
bitte ich jetzt nach vorne, mit tosendem
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Applaus, 10-Punkte-Applaus bitte für Pia!
Applaus
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Pia: Seid ihr euch sicher, dass ihr das
wollt?
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Zwischenruf: ja!
Pia: Okay, eure Schuld. Ich war ... ja,
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"nicht vorbereitet" ist blöd gesagt. Haben
wir Hunde-Menschen zugegen? Also:
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Menschen, die Hunde wirklich gerne mögen.
Meldet euch mal.
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Zwischenrufe
Es tut mir Leid, dieser Text ist nicht für
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euch. Der folgende Text ist ein Dialog. Er
ist eventuell ein bisschen improvisiert
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eventuell auch ein bisschen mehr. Er ist
eventuell ein wenig einseitig. Meine
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Gesprächspartnerin tut sich manchmal ein
wenig schwer mit Worten und ihre Stimme
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ist ein wenig höher. Ich hoffe ich krieg
das hin. Sie ist nämlich halb taub.
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Pia als Katze: Miau
Pia schaut auf die Uhr
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P: Nein, ist nicht deine Zeit.
PK: Miau
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P: Nein, immer noch nicht.
PK: Miiiiiaaaaaauuuuuu
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P: Du hast gerade erst was bekommen. Es
waren Leckerlis. Vor fünf Minuten. Ich
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habe auf die Uhr geschaut.
PK: Mau
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P: Nein.
PK: Miau
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P: mhm
PK: Miiiaaaaauuuu
-
P: mhmhm
PK: Miiiaaaaauuuu
-
P: Ja, du verhungerst, ich weiß.
PK: Miiiaaaaaaaauuuuuuu
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P: Japp
PK: Mau
-
P: Nein
trap-trap-trap-trap
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Is sie weg? ... okay ... aufräum ...
aufräum
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Okay ... was ist das?
Jody?
-
trap-trap-trap-trap
PK=Jody: Mau?
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P: Was ist das?
J: Mauuuuuu
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P: Felidäe Weltherschaftspläne?
J: Mauuu!
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P: Aha.
J: Maaauuuuuuuu!
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P: Versklavung der Menschheit?
J: Mauuu!
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P: Okay. Meinst du nicht, das ist ein
wenig übertrieben.
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J: Mau.
P: Okay.
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J: Maaauuuu Maauu
P: Verdient gemacht?! okay
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J: Mau
P: gut.. Du ich glaub, meine Uhr ist
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kaputt. Ich mache mal Futter fertig.
Vielen Dank!
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Thorben: Vielen Dank!
Applaus
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Muss ich mir auch Sorgen vor dieser Winke-
Katze machen jetzt, frage ich mich so?
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Gut, wir sind offiziell ... Wir haben
offiziell überzogen unseren Timeslot.
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Deswegen will ich gar nicht mehr groß
rumlabern. Ich begrüße jetzt zum zweiten
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Mal auf der Bühne im Finale: Smigg. Großen
Applaus!
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Applaus
Smigg: So, diesmal habe ich keine Blätter
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dabei, die ich dramatisch zu Boden fallen
lassen kann. Ja, ist schade, nicht wahr?
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Genau. Die meisten von euch sind
wahrscheinlich schon aus der Schule raus.
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Ich muss doch noch bis nächstes Jahr ein
bisschen verbringen. Und weil das alles so
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surreal ist, habe ich schon mal meine
Abitur-Abschiedsrede geschrieben, die ich
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euch jetzt hiermit vorlese:
Applaus
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Das Schulsystem ist ein Konzept, welches
mich nicht sehr überzeugt. Den ganzen Tag
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sitzen gelangweilte SchülerInnen auf
Stühlen und schwitzen Tropfen aus Wissen
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aufs Papier. Hier ist Lernen eine
Krankheit, eine Essstörung. Morgens gehst
-
du mit Unlust in das Gebäude hinein. Auch
wenn Lernen eigentlich etwas Schönes und
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Spaßiges sein sollte, ähnelt es eher
Bulimie. Ich kann nicht verstehen, warum
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und wie Menschen systematisch am Lernen
gehindert werden, weil gesagt wird, dass
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du lernst, um zu arbeiten und um nach der
Arbeit zu sterben. In der Schule ist das
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Lernen erst fressen dann kotzen. Es ist
wie Konsum ohne Mehrwert. Aber um dem
-
System zu trotzen musst du vor Kreativität
und Standhaftigkeit strotzen. Hier ist
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Lernen eine Krankheit und du lernst nicht
um zu lernen, sondern wie du dich gescheit
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verhältst, nicht hinfällst oder auffällst,
sodass du vom Glauben abfällst, wenn du
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hören musst, wie wir lernen müssen und wie
wir mit Interpretations-Knüppeln zu
-
geistigen Krüppeln geknüppelt werden.
Bevor ich in die Schule kam fand ich
-
Schule und Lernen eigentlich ziemlich
toll. Doch nach der ersten Woche kam ich
-
frustriert nach Hause und fragte mich,
warum ich denn alles wiederholen soll, was
-
ich doch eigentlich schon konnte. Erst
fressen dann kotzen. Es geht darum, Massen
-
an Wissen in sich hinein zu stopfen. Es
geht darum, in der einen Prüfung nicht zu
-
versagen und darum, bis dahin nicht zu
hinterfragen, dass es Wichtigeres als
-
Schule geben kann. Vor allem, wenn ich
dann und wann der Absurdität entkomme, nur
-
für einen winzigen Moment und wieder Lust
aufs Lernen bekomme. Auch wenn es nicht um
-
Integrale, Intervalle oder
Interpretationen geht, sondern das Lernen
-
fürs Leben im Vordergrund steht.
Applaus
-
Thorben: Jetzt im Nachhinein habe ich das
Gefühl es war eine sehr doofe Idee erst
-
die Preise zu verraten und dann zu
erfahren dass eine unserer Teilnehmerinnen
-
noch in der Schule ist.
Gelächter und Applaus
-
Scheisse. Gut.
Zwischenruf: Bin schon achtzehn!
-
Thorben: Ja sie ist schon achtzehn
wunderbar, dann glaube ich ihr das einfach
-
mal. Wunderbar ich habe das Gefühl ihr
seid noch heiß. Wir haben jetzt noch einen
-
allerletzten Text, ein letzten drucken wir
noch rein, lieber Engeln ihr habt es fast
-
geschafft und jetzt noch einen letzten
großen Applaus für einen Künstler der auf
-
die Bühne kommt, haltet ihm bis er oben
ist und dreht nog einmal richtig ab für
-
Simon.
Applaus
-
Simon: Ja, vielen Dank. Ich habe auch kein
Zettel dabei und ich war nicht
-
vorbereitet darauf nochmal auf diese Bühne
zu kommen.
-
Gelächter
Simon: Ich habe aber vor etwas über zwei
-
Jahren mal auf Twitter ein Projekt gehabt,
das nannte sich zehn Uhr Poesie und möchte
-
jetzt einfach ein paar von den Tweets
vorlesen. Es sind alles sehr sehr kurz,
-
weil damals gab es noch eine gute
Zeichenbegrenzung von 140. Damals war
-
alles besser. Mein linker linker Platz ist
frei. Ich wünsche mir eine Axt für den
-
rechten herbei. Traurig aus dem Fenster
schauen dabei noch schnell das Kind
-
verhauen. Heute ist ein Regentag weil das
Belag nicht aufgegessen hat. Warum liegt
-
da Rubin rum und warum hast du ein Jonas
Mask auf? Hey listen! IT-Märchen, es war
-
einmal ein Windows Update ein Prozent... 2
Prozent... Und wenn sie nicht gestorben
-
sind... Nein im Ernst, sie sind alle
gestorben. Du bist ein offenes Buch für
-
mich. Aussen Leder, innen Kitsch. Für den
nächsten möchte ich mich bei meiner
-
Familie die gegebenenfalls noch zuschaut
entschuldigen. Ineminemiste, du bückst
-
dich und ich fiste.
Gelächter
-
Simon: Wasser, Basis von Leben,
Todesursache, Ausdruck von Traurigkeit.
-
Aber allen voran, Grundlage für Speiseeis.
Gelächter und Applaus
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Simon: Herr der Handtücher. Ein Tuch sie
zu knechten, sie alle zu binden und per
-
Anhalter zu reisen und die Frage zu
finden.
-
jubelnder Applaus
Simon: Du bist für mich ein offenes Buch
-
geschrieben in Comic Sans. Dankeschön.
Applaus
-
Thorben: Bleib auf der Bühne. Vielen Dank
für diesen letzten Text auch. Alle
-
Finalisten, kommt hoch und ihr bleibt auch
hier denn jetzt seid ihr gleich gefragt.
-
Ihr stellt euch jetzt hier in der
Reihenfolge auf. Nicht so ganz hinten,
-
nach vorne. Die beißen alle nicht. Ein
bisschen zur Motivation schmeiß ich euch
-
jetzt nochmal ein bisschen Schokolade
rein, denn wir werde jetzt gleich
-
bewerten. Ihr habt euch ja gemerkt, wie
das alles so war, die ganzen Texte und
-
daraus ... hier da vorne ... hier guck
mal, du meldest dich schon die ganze Zeit.
-
Ihr werdet jetzt gleich nach Applaus
nacheinander bewerten, welcher Text euch
-
am besten gefallen hat und dann werden wir
den Gewinner küren des ersten Chaos
-
Communication Slams in Leipzig und
überall. Ich möchte ... äh, warte mal, ihr
-
tauscht nochmal beide Plätze und dann
steht ihr alle richtig rum, oder so ...
-
fast. Wunderbar, dann möchte ich hören.
Fangen wir wieder umgekehrter Reihenfolge
-
an. Ich möchte jetzt ... ihr müsst alles
reinlegen, wenn ihr für diesen Poeten
-
seid. Also ihr applaudiert für alle, aber
für den, den ihr am liebsten mögt,
-
applaudiert ihr natürlich noch ein
bisschen mehr. Deswegen möchte ich jetzt
-
gleich einen Applaus hören für die
Twitter-Kurzgeschichtensammlung von Simon.
-
Applaus
Applaus
-
Thorben: Ich höre dahinten Getrampel. Ihr
macht das schon richtig, das ist sehr gut.
-
Dann hat Smick uns eine Abitur-
Abschlussrede vorgetragen - mutig mutig -
-
und mich erst fast in Schock versetzt und
deswegen pssst einen riesen Applaus für
-
Smick!
Applaus
-
Thorben: Hast du dahinten irgendwie eine
Fangruppe? Weißt du nicht? Ja,
-
anscheinend. Ja! Ihr seid alle gut, ihr
seid im Finale! So, Katze übernimmt
-
Weltherrschaft. Ich denke realistisch.
Einen riesen Applaus für Pia, bitte!
-
Applaus
Thorben: In Ordnung, in Ordnung. Ich sehe,
-
Hunde-Menschen anwesend. So, und nun kommt
die Frage noch nach unserem letzten
-
Poeten. Das Disketten mit sich herumtragen,
das ist eine Zeit, die habe ich
-
nicht mehr so wirklich erlebt. Da bin ich
dann doch vielleicht ein bisschen zu jung
-
für. Gut, deswegen ... jetzt gebt bitte
alles für Youssef.
-
Applaus
Thorben: Ihr macht es mir nicht einfach.
-
Wir haben hier lange überzogen schon, die
Engel sind alle müde und ich sorge nur
-
noch dafür, dass sie noch müder werden.
Alle diese Poeten haben wunderbar
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gekämpft. Das waren tolle Texte, es hat
mir einen Heidenspaß gemacht, dass diese
-
Schnapsidee jetzt in echten Schnaps
verwandelt wird. Damit möchte ich den
-
Preis verleihen. Traditionell beim Slam in
Schleswig-Holstein gibt es nämlich immer
-
eine Flasche Kräuterschnaps und diese
Flasche Kräuterschnaps, die erste auf dem
-
Chaos Communication Congress geht an ...
Youssef! Einen riesen Applaus für Youssef!
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Applaus
Thorben: ... und alle Teilnehmer. Komm,
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hier. Und ihr sollt auch nicht leer
ausgehen! Nochmal lauter! 10 Punkt hier!
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So, turn it up to eleven! Einen vielen
Dank, vielen Dank, dass ihr alle hier
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wart, vielen Dank an alle Poeten! Kommt
gerne nochmal hoch, wenn ihr mögt, liebe
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Poeten! Ein Applaus für alle Poeten! Sie
haben tapfer gekämpft und der Schnaps
-
wird fair geteilt. Wir sind ein kleiner
Kommunismus hier und haltet den Applaus
-
für die tollen Engel, die nicht nur diesen
Vortrag machen, sondern diesen ganzen
-
Congress. Gebt ihnen ein Bier aus, wenn
ihr einen an der Bar trefft.
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Applaus
Swolli: Und einen wundervollen Dank von
-
uns Textern hier und unseren beiden tollen
Organisatoren! Nochmal richtig reinhauen!
-
Danke!
Applaus
-
Thorben Dankeschön!
Outro Musik
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Untertitel erstellt von c3subtitles.de
im Jahr 2020. Mach mit und hilf uns!