Die Neurowissenschaft der Fantasie - Andrey Vyshedskiy
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0:08 - 0:12Stell dir eine Ente vor,
die Französisch unterrichtet, -
0:12 - 0:15ein Tischtennisspiel in
der Umlaufbahn eines schwarzen Lochs, -
0:15 - 0:18ein Delfin, der eine Ananas balanciert.
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0:18 - 0:21Vermutlich hast du nichts davon
schon einmal wirklich gesehen, -
0:21 - 0:24aber du konntest es dir sofort vorstellen.
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0:24 - 0:28Wie erschafft dein Gehirn ein Bild
von etwas, das du noch nie gesehen hast? -
0:28 - 0:29Es klingt einfach,
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0:29 - 0:32aber nur deshalb,
weil wir so daran gewöhnt sind. -
0:32 - 0:35Genau genommen ist es
ein komplexes Problem, -
0:35 - 0:39das anspruchsvolle Koordination
deines Gehirns erfordert. -
0:39 - 0:42Um neue, sonderbare Bilder zu erschaffen
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0:42 - 0:47nimmt dein Gehirn bekannte Stücke
und ordnet sie neu an, -
0:47 - 0:50wie eine Collage aus Stücken von Fotos.
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0:50 - 0:53Das Gehirn jongliert mit
tausenden elektrischen Signalen, -
0:53 - 0:58damit alle zur richtigen Zeit
am richtigen Ort sind. -
0:58 - 1:00Wenn du einen Gegenstand siehst,
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1:00 - 1:04werden tausende Neuronen
im hinteren Kortex abgefeuert. -
1:04 - 1:07Diese Neuronen kodieren
verschiedene Merkmale eines Objekts: -
1:07 - 1:11stachelig, Frucht, braun, grün und gelb.
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1:11 - 1:16Dieser synchrone Abschuss verstärkt
die Verbindungen zwischen den Neuronen -
1:16 - 1:20und verbindet sie
zu einem neuronalen Ensemble, -
1:20 - 1:22in diesem Fall zu einer Ananas.
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1:22 - 1:25Man nennt dies Hebb'sches Prinzip:
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1:25 - 1:29Neuronen, die zusammen aktiv sind,
reagieren bevorzugt miteinander. -
1:29 - 1:31Wenn du dir eine Ananas vorstellst,
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1:31 - 1:36wird das ganze Ensemble aufleuchten und
ein vollständiges gedankliches Bild bauen. -
1:36 - 1:39Delfine werden durch ein anderes
neuronales Ensemble kodiert. -
1:39 - 1:41Jeder Gegenstand, den du siehst,
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1:41 - 1:45wird durch neuronale Ensembles kodiert,
die damit verbunden sind, -
1:45 - 1:49durch Neuronen, die durch ihre synchrone
Aktivität miteinander verkabelt sind. -
1:49 - 1:53Das erklärt aber nicht
die endlose Anzahl von Gegenständen, -
1:53 - 1:57die wir uns vorstellen können,
ohne sie vorher gesehen zu haben. -
1:57 - 2:02Das neuronale Ensemble für einen Delfin,
der eine Ananas balanciert, gibt es nicht. -
2:02 - 2:05Wieso kannst du es dir dann vorstellen?
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2:05 - 2:08Eine Annahme, die Theorie
der gedanklichen Synthese, -
2:08 - 2:11besagt, dass Timing entscheidend ist.
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2:11 - 2:14Wenn die neuronalen Ensembles
für den Delfin und die Ananas -
2:14 - 2:16zur gleichen Zeit aktiviert sind,
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2:16 - 2:21können wir beide Objekte
als einzelnes Bild wahrnehmen. -
2:21 - 2:24Dein Gehirn muss diese Aktivierung
irgendwie koordinieren. -
2:24 - 2:28Ein möglicher Kandidat
ist der präfrontalen Kortex, -
2:28 - 2:31der an allen komplexen kognitiven
Funktionen beteiligt ist. -
2:31 - 2:35Neuronen des präfrontalen Kortex
sind mit dem hinteren Kortex -
2:35 - 2:40durch lange, spindeldürre Verlängerungen,
Nervenfasern genannt, verbunden. -
2:40 - 2:45Laut der Theorie der gedanklichen Synthese
senden Neuronen des präfrontalen Kortex, -
2:45 - 2:47so wie ein Puppenspieler an Fäden zieht,
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2:47 - 2:50elektrische Signale
entlang der Nervenfasern -
2:50 - 2:53zu mehreren Ensembles im hinteren Kortex.
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2:53 - 2:56Das aktiviert alle gemeinsam.
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2:56 - 2:59Wenn die neuronalen Ensembles
gleichzeitig aktiviert werden, -
2:59 - 3:04nimmst du ein zusammengesetztes Bild wahr,
als hättest du es gerade gesehen. -
3:04 - 3:07Diese bewusste, gezielte Gleichschaltung
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3:07 - 3:10verschiedener neuronaler Ensembles
des präfrontalen Kortex -
3:10 - 3:12wird gedankliche Synthese genannt.
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3:12 - 3:14Damit diese gelingt,
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3:14 - 3:19müssen die Signale beide neuronalen Netze
zur gleichen Zeit erreichen. -
3:19 - 3:21Das Problem ist, dass manche Neuronen
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3:21 - 3:25weiter vom präfrontalen Kortex
entfernt sind als andere. -
3:25 - 3:28Wenn das Signal durch beide Fasern
gleich schnell übertragen wird, -
3:28 - 3:31kommen sie nicht gleichzeitig an.
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3:31 - 3:34Die Länge der Verbindungen
ist unveränderbar, -
3:34 - 3:37aber dein Gehirn kann, besonders
während der Entwicklung in der Kindheit, -
3:37 - 3:41die Leitgeschwindigkeit verändern.
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3:41 - 3:46Nervenfasern sind in eine fettige Substanz
namens Myelin gewickelt. -
3:46 - 3:47Myelin ist ein Isolator
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3:47 - 3:52und beschleunigt elektrische Signale
entlang der Nervenfasern. -
3:52 - 3:56Manche Nervenfasern haben
bis zu 100 Schichten Myelin. -
3:56 - 3:58Andere haben nur wenige.
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3:58 - 4:00Fasern mit einer dickeren Myelinschicht
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4:00 - 4:04leiten Signale 100 Mal schneller weiter,
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4:04 - 4:07als Fasern mit dünneren Schichten.
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4:07 - 4:10Manche Wissenschaftler denken,
dass der Unterschied in der Myelinisation -
4:10 - 4:14entscheidend für die gleichmäßige
Übertragung im Gehirn ist -
4:14 - 4:17und somit für unsere Fähigkeit
der gedanklichen Darstellung. -
4:17 - 4:20Ein Großteil der Myelinisation
passiert in der Kindheit, -
4:20 - 4:22von klein an auf also
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4:22 - 4:24scheint unsere lebhafte Vorstellungskraft
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4:24 - 4:26mit dem Aufbau des Hirns zu tun zu haben,
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4:26 - 4:28dessen sorgsam myelinisierte Verbindungen
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4:28 - 4:32kreative Symphonien während
unseres ganzen Lebens schaffen.
- Title:
- Die Neurowissenschaft der Fantasie - Andrey Vyshedskiy
- Speaker:
- Andrey Vyshedskiy
- Description:
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Sieh dir die komplette Lektion hier an: http://ed.ted.com/lessons/the-neuroscience-of-imagination-andrey-vyshedskiy
Stell dir eine Ente vor, die Französisch unterrichtet. Ein Tischtennisspiel in der Umlaufbahn eines schwarzen Lochs. Einen Delfin, der eine Ananas balanciert. Wahrscheinlich hast du nichts davon schon einmal gesehen. Aber du konntest es dir sofort vorstellen. Wie erzeugt dein Gehirn ein Bild von etwas, das du noch nie gesehen hast? Andrey Vyshedskiy beschreibt die Neurowissenschaft der Fantasie.
Lektion von Andrey Vyshedskiy, Animation von Tomás Pichardo-Espaillat.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TED-Ed
- Duration:
- 04:49
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