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Wieso haben Tiere so unterschiedliche Lebenserwartungen? - Joao Pedro de Magalhaes

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    Der winzige Laborwurm, C. elegans
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    hat eine kurze Lebensspanne
    von nur wenigen Wochen.
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    Im Gegensatz zur Schildkröte,
    die mehr als 100 Jahre alt werden kann.
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    Mäuse und Ratten erreichen
    ihr Lebensende nach nur vier Jahren,
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    wohingegen der Grönlandwal,
    das langlebigste Tier der Erde,
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    erst nach 200 Jahren stirbt.
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    Wie die meisten Lebewesen
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    degenerieren viele Tiere allmählich,
    nach dem Erreichen der Geschlechtsreife,
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    in einem Prozess, der Altern genannt wird.
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    Was bedeutet es zu altern?
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    Die Antriebe hinter diesem Prozess
    sind unterschiedlich und kompliziert,
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    aber Altern wird am Ende durch
    Zellsterben und Funktionsstörung bestimmt.
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    Unsere Zellen erneuern sich ständig,
    solange wir jung sind,
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    um tote und sterbende Zellen zu ersetzen.
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    Dieser Prozess verlangsamt sich,
    wenn wir älter werden.
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    Außerdem funktionieren alte Zellen
    nicht so gut wie junge.
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    Dies führt in unseren Körpern
    zu einem Zerfall,
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    der letztlich in Krankheit und Tod endet.
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    Wenn das gleichbleibend wahr ist,
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    warum sind tierische Altersstrukturen
    und Lebenserwartungen so unterschiedlich?
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    Die Antwort liegt in mehreren Faktoren,
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    wie der Umwelt
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    und Körpergröße.
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    Beide können starken evolutionären
    Anpassungsdruck auf Tiere ausüben,
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    der den Alterungsprozess wiederum
    zwischen Tierarten variieren lässt.
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    In den kalten Tiefen des Atlantiks
    und der arktischen Meere etwa,
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    kann der Grönlandhai
    über 400 Jahre überleben
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    und die arktische Venusmuschel
    bis zu 500 Jahre.
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    Einer der eindrucksvollsten dieser
    ozeanischen Greise
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    ist der antarktische Glasschwamm,
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    der über 10 000 Jahre
    in eisigem Wasser überleben kann.
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    In kalten Umgebungen wie diesen
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    verringern sich Herzschlag
    und Stoffwechsel.
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    Forscher vermuten, dass das ein Grund
    für verlangsamte Alterungsprozesse ist.
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    So formt die Umwelt Langlebigkeit.
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    Angesichts der Größe ist es häufig so,
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    dass größere Arten
    länger leben als kleinere.
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    Elefanten oder Wale leben viel länger
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    als eine Maus, Ratte oder ein Maulwurf,
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    die wiederum länger leben als
    Fliegen oder Würmer.
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    Einige Tiere, wie Würmer und Fliegen,
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    besitzen zudem eine Zellteilung,
    die nur begrenzt funktioniert.
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    Sie bestehen überwiegend aus Zellen,
    die unteilbar und unersetzbar sind,
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    sodass ihre Körper schneller zerfallen.
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    Und Größe ist ein starker
    evolutionärer Antrieb in Tieren.
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    Kleinere Kreaturen sind anfälliger
    gegenüber Raubtieren.
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    Eine Maus, die in der Wildnis lebt,
    wird kaum länger als ein Jahr überleben.
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    Evolutionsbedingt wachsen sie schneller
    und pflanzen sich schneller fort,
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    als evolutionärer Abwehrmechanismus
    gegen ihre kürzere Lebenserwartung.
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    Größere Tiere hingegen sind besser darin,
    Raubtiere abzuwehren
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    und haben so den zeitlichen Luxus
    an Größe zuzunehmen
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    und sich in ihrem Leben
    mehrmals fortzupflanzen.
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    Ausnahmen dieser Größenregelung
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    sind Fledermäuse, Vögel,
    Maulwürfe und Schildkröten,
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    aber diese Tiere entwickelten
    andere Wege sich anzupassen,
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    die es ihnen erlauben,
    Raubtieren zu entkommen.
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    Es gibt jedoch Fälle, in denen
    Tiere mit ähnlichen Eigenschaften,
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    wie Größe oder Lebensraum,
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    unterschiedlich schnell altern.
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    Hier sind es genetische Unterschiede,
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    etwa, wie schnell die Zellen
    des Organismus auf Gefahr reagieren,
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    die für die Unstimmigkeiten
    der Langlebigkeit verantwortlich sind.
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    Es ist also die Kombination
    all dieser Faktoren,
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    die in unterschiedlichem Maß
    in verschiedenen Tieren wirken
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    und so die Vielfalt der Tierwelt erklären.
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    Und was ist mit uns?
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    Menschen haben zur Zeit
    eine Lebenserwartung von 71 Jahren;
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    wir sind also nicht annähernd
    die langlebigsten Bewohner der Erde.
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    Aber wir sind gut darin,
    unsere Lebenserwartung zu steigern.
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    In den frühen 1900er-Jahren
    lebten Menschen durchschnittlich 50 Jahre.
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    Wir lernten, uns anzupassen
    und viele Faktoren zu steuern,
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    die zum Tod führen,
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    wie Umweltbelastung und Ernährung.
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    All dies führte zum Anstieg
    unserer Lebenserwartung
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    und machten uns womöglich
    zur einzigen Spezies der Erde,
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    die ihr natürliches Schicksal
    selbst kontrollieren kann.
Title:
Wieso haben Tiere so unterschiedliche Lebenserwartungen? - Joao Pedro de Magalhaes
Speaker:
Joao Pedro de Magalhaes
Description:

Sie dir die vollständige Lektion hier an: http://ed.ted.com/lessons/why-do-animals-have-such-different-lifespans-joao-pedro-de-magalhaes

Der winzige Laborwurm C. elegans hat gerade einmal zwei Wochen auf der Erde zu leben. Der Grönlandwal auf der anderen Seite kann über zweihundert Jahre alt werden. Warum sind die Lebenserwartungen so verschieden? Und was bedeutet es überhaupt zu "altern"? Joao Pedro de Magalhaes erklärt, warum es derartig große Unterschiede zwischen dem Altern der Tiere gibt.

Lektion von Joao Pedro de Magalhaes, Animation von Sharon Colman.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:57

German subtitles

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