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Haben Tiere Sprache? - Michele Bishop

  • 0:07 - 0:09
    Alle Tiere kommunizieren.
  • 0:09 - 0:12
    Krabben winken sich gegenseitig
    mit ihren Scheren zu, um zu zeigen,
  • 0:12 - 0:14
    dass sie gesund sind und
    bereit sich zu paaren.
  • 0:14 - 0:17
    Tintenfische verwenden pigmentierte
    Hautzellen, oder Farbzellen,
  • 0:17 - 0:20
    um Muster auf ihrer Haut zu erzeugen,
  • 0:20 - 0:23
    die als Tarnung oder
    Warnung für Feinde dienen.
  • 0:23 - 0:26
    Honigbienen führen komplexe Tänze auf,
  • 0:26 - 0:31
    um anderen Bienen den Ort und die
    Qualität einer Futterquelle mitzuteilen.
  • 0:31 - 0:35
    Alle diese Tiere haben
    beachtliche Kommunikationssysteme,
  • 0:35 - 0:37
    aber verfügen sie auch über Sprache?
  • 0:37 - 0:39
    Um diese Frage zu beantworten,
  • 0:39 - 0:41
    können wir uns vier
    bestimmte Eigenschaften anschauen,
  • 0:41 - 0:44
    die oft mit Sprache
    assoziiert werden: Diskretion,
  • 0:44 - 0:46
    Grammatik,
  • 0:46 - 0:48
    Produktivität
  • 0:48 - 0:50
    und Dislokation.
  • 0:50 - 0:53
    Diskretion heißt, dass es eine
    Menge von einzelnen Elementen gibt,
  • 0:53 - 0:55
    wie z. B. Laute oder Wörter,
  • 0:55 - 0:59
    die kombiniert werden können,
    um neue Ideen zu vermitteln,
  • 0:59 - 1:02
    wie ein Satz aus Kühlschrankmagneten,
    die man umordnen kann,
  • 1:02 - 1:04
    um verschiedene Phrasen zu erstellen.
  • 1:04 - 1:06
    Die Grammatik gibt uns ein Regelsystem,
  • 1:06 - 1:10
    das uns sagt, wie man diese
    einzelnen Elemente kombiniert.
  • 1:10 - 1:13
    Produktivität ist die Fähigkeit,
    Sprache zu verwenden,
  • 1:13 - 1:17
    um eine unendliche Zahl
    an Nachrichten zu erzeugen.
  • 1:17 - 1:20
    Und Dislokation ist die Fähigkeit,
    über Dinge zu reden,
  • 1:20 - 1:22
    die nicht direkt vor einem sind,
  • 1:22 - 1:26
    wie z. B. vergangene, zukünftige,
    oder erfundene Ereignisse.
  • 1:26 - 1:30
    Zeigen sich denn diese Eigenschaften
    in der Kommunikation der Tiere?
  • 1:30 - 1:33
    Bei Krabben und Tintenfischen
    ist die Antwort nein.
  • 1:33 - 1:36
    Sie kombinieren ihre Signale
    nicht auf kreative Art.
  • 1:36 - 1:40
    Diese Signale müssen auch nicht
    in grammatikalischer Reihenfolge sein,
  • 1:40 - 1:43
    und sie vermitteln nur aktuelle Zustände,
  • 1:43 - 1:46
    wie z.B. "Ich bin gesund,"
    oder "Ich bin giftig."
  • 1:46 - 1:50
    Aber manche Tiere weisen tatsächlich
    einige dieser Eigenschaften auf.
  • 1:50 - 1:53
    Bienen verwenden Bewegung, Winkel, Dauer
  • 1:53 - 1:56
    und Intensität ihres Schwänzeltanzes,
  • 1:56 - 2:00
    um den Ort und die Ergiebigkeit
    einer Futterquelle zu beschreiben.
  • 2:00 - 2:02
    Die Quelle ist außerhalb des Bienenstocks,
  • 2:02 - 2:05
    sodass sie das Merkmal
    der Dislokation aufweisen.
  • 2:05 - 2:08
    Sie teilen sich dieses Merkmal
    mit Präriehunden,
  • 2:08 - 2:10
    die zu Tausenden in Rudeln leben
  • 2:10 - 2:16
    und von Kojoten, Habichten, Dachsen,
    Schlangen und Menschen gejagt werden.
  • 2:16 - 2:19
    Ihr Alarmruf liefert Informationen
    über die Größe des Jägers,
  • 2:19 - 2:21
    dessen Form, Geschwindigkeit,
  • 2:21 - 2:25
    und im Falle von menschlichen Jägern
    sogar darüber, was die Person trägt
  • 2:25 - 2:27
    und ob sie eine Waffe mit sich führt.
  • 2:27 - 2:32
    Menschenaffen wie Schimpansen und
    Gorillas sind auch sehr kommunikativ.
  • 2:32 - 2:35
    Manche haben sogar eine abgewandelte
    Gebärdensprache erlernt.
  • 2:35 - 2:39
    Ein Schimpanse names Washoe
    hat Diskretheit bewiesen,
  • 2:39 - 2:42
    indem er mehrere Zeichen zu
    neuartigen Phrasen kombiniert hat,
  • 2:42 - 2:44
    wie zum Beispiel
    "Bitte aufmachen, beeil dich."
  • 2:44 - 2:49
    Coco, ein weiblicher Gorilla,
    der mehr als 1000 Zeichen
  • 2:49 - 2:52
    und ca. 2000 Wörter des
    gesprochenen Englisch versteht,
  • 2:52 - 2:55
    hat auf ein geliebtes Kätzchen verwiesen,
    das gestorben ist.
  • 2:55 - 2:58
    Damit wies sie Dislokation auf,
  • 2:58 - 3:01
    man muss jedoch bedenken,
    dass die Affen in beiden Beispielen
  • 3:01 - 3:04
    ein menschliches
    Kommunikationssystem benutzten
  • 3:04 - 3:07
    und keines, das in
    freier Wildbahn auftritt.
  • 3:07 - 3:10
    Es gibt viele andere Beispiele
    komplexer Tierkommunikation,
  • 3:10 - 3:12
    wie z. B. bei Delphinen,
  • 3:12 - 3:17
    die Pfeiflaute verwenden, um Alter, Ort,
    Name und Geschlecht zu identifizieren.
  • 3:17 - 3:20
    Sie können auch etwas Grammatik
    in einer Gestensprache verstehen,
  • 3:20 - 3:23
    die Forscher verwenden,
    um mit ihnen zu kommunizieren.
  • 3:23 - 3:28
    Jedoch kommt Grammatik in der natürlichen
    Kommunikation der Delphine nicht vor.
  • 3:28 - 3:30
    Obwohl diese Kommunikationssysteme
  • 3:30 - 3:34
    manche Eigenschaften von Sprache
    aufweisen, die wir ermittelt haben,
  • 3:34 - 3:36
    weist keines alle vier auf.
  • 3:36 - 3:40
    Selbst Washoes und Cocos
    beeindruckende Fähigkeiten werden
  • 3:40 - 3:44
    von den sprachlichen Fähigkeiten der
    meisten dreijährigen Menschen überboten.
  • 3:44 - 3:47
    Und die Gesprächsthemen
    der Tiere sind meist beschränkt.
  • 3:47 - 3:49
    Bienen reden über Essen,
  • 3:49 - 3:51
    Präriehunde über Jäger,
  • 3:51 - 3:54
    und Krabben über sich selbst.
  • 3:54 - 3:56
    Die menschliche Sprache bleibt
    unübertroffen
  • 3:56 - 4:00
    aufgrund ihrer einzigartigen Verbindung
    von Grammatik und Produktivität,
  • 4:00 - 4:03
    zusätzlich zur Diskretheit
    und Dislozierung.
  • 4:03 - 4:06
    Das menschliche Gehirn nimmt
    eine endliche Zahl an Elementen
  • 4:06 - 4:09
    und erschafft damit eine
    unendliche Zahl an Nachrichten.
  • 4:09 - 4:12
    Wir können komplexe Sätze
    bilden und verstehen,
  • 4:12 - 4:15
    genauso wie Wörter, die noch
    nie zuvor gesprochen wurden.
  • 4:15 - 4:19
    Mit Sprache können wir über eine
    endlose Bandbreite von Themen sprechen,
  • 4:19 - 4:21
    wir können über erfundene Dinge reden,
  • 4:21 - 4:23
    und sogar lügen.
  • 4:23 - 4:27
    Die Forschung offenbart weiterhin
    immer mehr über Tierkommunikation.
  • 4:27 - 4:31
    Es könnte sich herausstellen, dass
    menschliche Sprache und Tierkommunikation
  • 4:31 - 4:34
    gar nicht komplett verschieden sind,
    sondern auf einem Kontinuum existieren.
  • 4:34 - 4:37
    Denn schließlich sind wir ja alle Tiere.
Title:
Haben Tiere Sprache? - Michele Bishop
Description:

Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/do-animals-have-language-michele-bishop

Alle Tiere kommunizieren. Aber verwenden sie dabei Sprache? Michele Bishop führt die vier spezifischen Eigenschaften auf, die wir mit Sprache assoziieren und überprüft, ob bestimmte Tiere einige oder alle dieser Eigenschaften verwenden, um zu kommunizieren.

Lektion von Michele Bishop, Animation von Avi Ofer.

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English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:55
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for Do animals have language? - Michele Bishop
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Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Do animals have language? - Michele Bishop
Katharina Grote edited German subtitles for Do animals have language? - Michele Bishop
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