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"DISRUPTION" - ein Film von KELLY NYKS & JARED P. SCOTT

  • 0:03 - 0:08
    Die Mächtigen machen keine Zugeständnisse,
    ohne, dass es jemand verlangt.
  • 0:08 - 0:12
    Das war schon immer so
    und wird auch immer so bleiben.
  • 0:12 - 0:18
    - Frederick Douglass
  • 0:30 - 0:32
    1968
  • 0:40 - 0:44
    Hier sendet 'Apollo 8' live vom Mond.
  • 0:46 - 0:51
    Die Ausdehnung des Nichts hier oben
    ist Ehrfurcht gebietend.
  • 0:51 - 0:55
    Und es lässt dich realisieren, was wir
    da unten auf der der Erde haben.
  • 0:56 - 1:01
    Von hier ist die Erde eine großartige Oase
    in der riesigen Leere des Weltalls.
  • 1:04 - 1:10
    - Oh mein Gott, schau dir das an da drüben.
    - Wow, ist das schön!
  • 1:11 - 1:13
    Hast du einen Farbfilm, Jim?
  • 1:14 - 1:16
    Gib mir schnell eine Rolle Farbfilm. Schnell!
  • 1:18 - 1:21
    Wow, was für eine schöne Aufnahme!
  • 1:27 - 1:34
    Wir, die Crew der 'Apollo 8' beenden diese Botschaft mit einem
    'Gute Nacht', viel Glück und Gott segne euch alle...
  • 1:35 - 1:37
    ... euch alle auf der guten, alten Erde."
  • 1:41 - 1:48
    Wir leben nicht länger auf dieser Erde.
  • 1:58 - 2:02
    Die Welt ist nicht untergegangen.
  • 2:02 - 2:07
    Aber die Welt, so wie wir sie kennen,
    ist es.
  • 2:09 - 2:11
    Kannst du mich hören?
  • 2:12 - 2:14
    Ich habe einen Notfall hier.
  • 2:14 - 2:16
    Das Wasser steigt sehr schnell.
  • 2:17 - 2:20
    Das Wasser steht etwa 5 Fuß hoch...
  • 2:20 - 2:22
    ... und etwa 17 Leute sind momentan
    im 1. Stockwerk.
  • 2:22 - 2:24
    Wir werden evakuieren müssen -
    wir müssen hier raus!
  • 2:24 - 2:26
    Wir versuchen euch da raus zu kriegen!
  • 2:28 - 2:31
    Seid ihr in Ordnung? Bist du OK?
  • 2:32 - 2:35
    Es gibt neue und dramatische Beweise dafür,
    was unserer Welt widerfährt
  • 2:35 - 2:37
    und heute abend werden wir die Auswirkungen
    sehen, die bereits zu spüren sind.
  • 2:38 - 2:42
    Rote Fahnen, die von den extremen Wettereignissen
    sprechen, die wir bereits alle zusammen
  • 2:42 - 2:45
    überall auf der Welt spüren
  • 2:45 - 2:48
    Wir sind sprichwörtlich Teil eines nie zuvor dagewesenen Experiments
  • 2:48 - 2:52
    mit diesem einen Planenten, von dem wir wissen,
    dass er lebensfreundlich ist.
  • 2:56 - 3:00
    Wir werden auf die Bedrohung des Klimawandels
    reagieren, wissend, dass wir mit einem Scheitern
  • 3:00 - 3:03
    unsere Kinder und zukünftige Generationen
    verraten würden.
  • 3:03 - 3:08
    Das große Fragezeichen ist die Zukunft
    und eine neue Form der Normalität.
  • 3:19 - 3:23
    Wir bereiten uns vor auf den Klimagipfel
    in New York, ausgerichtet von der UNO.
  • 3:23 - 3:26
    UNO Generalsekretär Ban Ki-Moon
    wird der Gastgeber des Gipfels sein.
  • 3:26 - 3:30
    Ich werde einen Klimagipfel einberufen
    für die AnführerInnen auf höchster Ebene.
  • 3:30 - 3:35
    Ich dränge die politischen FührerInnen der
    Welt dazu, ihre politische
  • 3:35 - 3:38
    Energie auf den Klimawandel
    zu konzentrieren.
  • 3:38 - 3:44
    Wir müssen ernst machen und wirkliche Verpflichtungen
    auf den Tisch bringen bei diesem Gipfel.
  • 3:46 - 3:53
    Wenn wir weitermachen mit "Business as usual",
    werden wir nicht leben. Wir werden sterben.
  • 3:56 - 4:01
    STÖRUNG
  • 4:17 - 4:20
    100 TAGE BIS ZUR DEMO
  • 4:21 - 4:23
    [Matt Leonard - Organisator - People's Climate March]
  • 4:23 - 4:27
    Am 23. September halten die Vereinten Nationen
    einen historischen Klimagipfel ab,
  • 4:27 - 4:30
    wozu sie die Staatsoberhäupter und
    führenden Köpfe der Welt eingeladen haben.
  • 4:30 - 4:33
    Wir versuchen die größte Klimakundgebung
    aller Zeiten zu organisieren
  • 4:33 - 4:36
    auf den Straßen New Yorks, als Antwort auf diesen
    Gipfel, hoffentlich eine Trendwende einleitend
  • 4:36 - 4:40
    bezüglich des Ergebnisses dieses Gipfels,
    und auch um zu gestalten,
  • 4:40 - 4:42
    wie die Klimabewegung in Zukunft aussehen
    und voranschreiten wird.
  • 4:42 - 4:44
    Klima-Kipppunkte sind unheimlich.
  • 4:44 - 4:48
    Aber wenn wir miteinander verbunden bleiben,
  • 4:48 - 4:53
    können wir die größte Klima-Mobilisierung
    der Geschichte aufbauen. Wir haben die Macht
  • 4:53 - 4:56
    den Kipppunkt der Klimabewegung
    zu erschaffen.
  • 4:56 - 4:59
    Der unsere Führer von ihrer Position
    der Untätigkeit vertreibt
  • 4:59 - 5:03
    und sie auf den Weg bringt,
    unseren Planeten zu retten.
  • 5:05 - 5:09
    Bei allen großen sozialen Bewegungen
    der Geschichte
  • 5:09 - 5:12
    gingen Menschen auf die Straße.
  • 5:12 - 5:15
    Beim Frauenwahlrecht, die Bürgerrechtsbewegung
  • 5:15 - 5:16
    - und noch viel aktueller
  • 5:16 - 5:20
    zu Klimathemen: Unsere großen Erfolge hatten wir,
    wenn Menschen ihr Haus verlassen haben
  • 5:20 - 5:23
    und auf die Straße gegangen sind.
  • 5:24 - 5:27
    Das ist ein größerer Kampf
    als jemals gewonnen wurde.
  • 5:27 - 5:31
    [Naomi Klein - Autorin - "This Changes Everything"]
    Wir müssen nicht die Erde retten.
  • 5:31 - 5:34
    Wir müssen das System retten, das die Erde
    mit der menschlichen Existenz vereinbart
  • 5:34 - 5:37
    und der Existenz anderer Lebensformen.
  • 5:37 - 5:41
    Das ist der Kampf unserer Zeit. Aber eigentlich
    sollte keiner von uns dafür Aktivist sein müssen.
  • 5:41 - 5:45
    In einer rationalen Welt müsste es genug sein,
    dass Wissenschaftler gesagt haben,
  • 5:45 - 5:48
    dass die schlimmsten Dinge auf der Erde JETZT
    passieren und was wir dagegen tun können.
  • 5:48 - 5:50
    [Bill McKibben - Mitgründer von 350.org]
    Das müsste eigentlich ausreichen,
  • 5:50 - 5:53
    um das System in Bewegung zu setzen.
  • 5:56 - 5:59
    Von allen Dingen, die mich wütend machen,
    ist es am schlimmsten,
  • 5:59 - 6:02
    wenn Leute den Klimawandel als etwas
    neues präsentieren.
  • 6:02 - 6:06
    Die Wissenschaft hinter dem Verständnis für den
    menschengemachten Klimawandel
  • 6:06 - 6:09
    ist sehr alt und sehr stark verfestigt.
    Die Aufgabe, die wir also angenommen haben,
  • 6:09 - 6:13
    ist es diese Geschichte zu dokumentieren
    und uns zu helfen zu verstehen
  • 6:13 - 6:16
    wo wir stehen, wie wir hierher kamen
    und wie wir den Kurs noch ändern können.
  • 6:16 - 6:20
    Wissenschaftler wussten seit über 150 Jahren,
    dass Kohlenstoffdioxid ein Treibhausgas ist.
  • 6:22 - 6:26
    Fourier fand heraus, dass es
    in unserer Atmosphäre Gase gibt,
  • 6:26 - 6:29
    die das Sonnenlicht durchlassen, wie durch
    ein Fenster, aber wenn das Licht
  • 6:29 - 6:33
    auf der Erdoberfläche reflektiert, schließen
    die Gase die Hitze ein.
  • 6:33 - 6:38
    Damit war erstmal eingeführt, was wir heute
    als den "Treibhauseffekt" kennen.
  • 6:39 - 6:43
    In den 1850er Jahren führte John Tyndall
    Laboruntersuchungen durch
  • 6:43 - 6:47
    bezüglich der Aufnahme von Wärmestrahlung
    durch Kohlenstoffdioxid.
  • 6:47 - 6:48
    [Dr. James Hansen - Ehemaliger Direktor, NASA (GISS)]
  • 6:48 - 6:53
    Und er kam zu dem Schluss, dass eine Änderung des
    CO₂-Gehalts in der Atmosphäre
  • 6:53 - 6:56
    die Energiebilanz des Planeten beeinflussen würde.
  • 6:56 - 6:59
    Tyndall war derjenige, der tatsächlich bewies,
    dass Kohlenstoffdioxid
  • 6:59 - 7:03
    ein natürlicher Thermostat ist, der hilft
    die Temperatur auf der Erde zu regeln.
  • 7:05 - 7:09
    Ende des 19. Jahrhunderts stellte der große
    Schwedische Chemiker Arrhenius erste Berechnung an
  • 7:09 - 7:13
    darüber, was passieren würde, wenn wir
    "unsere Kohleminen in die Luft
  • 7:13 - 7:15
    pusten" würden, wie er es formulierte.
  • 7:15 - 7:18
    Aber ihm wurde nicht viel Beachtung geschenkt
    im 20. Jahrhundert
  • 7:18 - 7:22
    da die Menschheit zu beschäftigt war damit, tolle
    neue Wege zu finden fossile Brennstoffe zu verbrennen.
  • 7:22 - 7:25
    Erst in den späten 1950er Jahren machten
    wir uns die Mühe zu messen
  • 7:25 - 7:28
    ob es sich in der Atmosphäre ansammelte.
  • 7:29 - 7:32
    Dieses Instrument, das sich auf Mauna Loa
    auf Hawaii befindet,
  • 7:32 - 7:34
    ist das wichtigste wissenschaftliche Instrument
    auf der Welt.
  • 7:35 - 7:40
    Beginnend im Jahr 1959 hat es gezeigt,
    dass das CO₂ in der Atmosphäre
  • 7:40 - 7:43
    stetig zunahm, die so
    genannte "Keeling-Kurve".
  • 7:43 - 7:48
    Die Keeling-Kurve ist eines der wichtigsten Stücke
    wissenschaftlicher Arbeit des 20. Jahrhunderts,
  • 7:48 - 7:51
    das uns zeigt, dass das Kohlenstoffdioxid
    konstant angestiegen ist
  • 7:51 - 7:55
    und zwar systematisch
    seit der industriellen Revolution.
  • 7:55 - 8:02
    Keeling hat nicht nur den Anstieg von CO₂ bewiesen,
    er hat auch die Quelle genau aufgezeigt.
  • 8:03 - 8:10
    Und was Keeling so unglaublich zeigte,
    war, dass etwa eines von vier CO₂-Molekülen
  • 8:10 - 8:13
    in der Atmosphäre von uns
    verursacht worden war.
  • 8:19 - 8:24
    Vor nur einem Jahr haben wir die Grenze von
    400 ppm CO₂ in der Atmosphäre durchbrochen.
  • 8:25 - 8:29
    Das vorindustrielle Niveau
    lag bei etwa 280 ppm.
  • 8:29 - 8:34
    Damit hat die Menschheit das Level
    von CO₂ in der Atmosphäre
  • 8:34 - 8:36
    während der industriellen Ära
    um ca. 40% erhöht.
  • 8:36 - 8:37
    [Justin Gillis - Journalist, The New York Times]
  • 8:37 - 8:41
    Viele Menschen fürchten, dass wir den CO₂-Gehalt
    noch verdoppeln oder gar verdreifachen könnten.
  • 8:43 - 8:46
    Wir pumpen CO₂ in die Atmosphäre
  • 8:46 - 8:50
    mit einer Geschwindigkeit, die einzigartig ist
    in der menschlichen Geschichte.
  • 8:50 - 8:54
    Wir rasen total in unerforschtes Gebiet.
  • 8:54 - 8:58
    In unserer Lebensspanne haben die Menschen
    das Holozän hinter sich gelassen,
  • 8:58 - 9:02
    diese 10,000-jährige Periode günstiger
    klimatischer Stabilität,
  • 9:02 - 9:05
    die zusammenfällt mit dem Aufstieg
    der menschlichen Zivilisation.
  • 9:06 - 9:09
    Wir haben eine große Schwelle
    bereits überschritten
  • 9:10 - 9:13
    und wir stehen am Rand von weiteren.
  • 9:16 - 9:16
    [Van Jones - Moderator, CNN Crossfire]
  • 9:17 - 9:20
    Ich erinnere mich als der Wetterkanal
    diese irgendwie nette, verschlafene Sendung war.
  • 9:20 - 9:24
    Jetzt ist es wie eine Horroshow.
    Das Klima wird gestört.
  • 9:24 - 9:28
    Das passiert nicht nächstes Jahr oder
    in 1000 Jahren. Das passiert genau jetzt.
  • 9:29 - 9:31
    Worüber sich alle Klimawissenschaftler
    einig sind, ist, dass die gesamte
  • 9:31 - 9:35
    Atmosphäre verändert ist. Alle atmosphärischen
    Dynamiken haben sich geändert.
  • 9:35 - 9:39
    Jedes Wetterereignis, das jetzt passiert,
    passiert im Kontext des Klimawandels
  • 9:39 - 9:42
    und ist anders, als es sonst gewesen wäre.
  • 9:56 - 10:00
    Ein Taifun traf die Philippinen mit
    195 Meilen pro Stunde (ca. 315 km/h).
  • 10:00 - 10:05
    Das ist mehr als die Winde der Hurrikane
    Sandy und Katrina zusammen.
  • 10:05 - 10:09
    Die Welt mobilisiert sich, um den Menschen
    auf den Philippinen zu helfen, aber nur ein Bruchteil
  • 10:09 - 10:13
    der Nahrungsmittel, des Trinkwasseres und der Medizin
    hat die Opfer des Taifuns Haiyan erreicht.
  • 10:14 - 10:16
    Ein Million Menschen war gezwungen
    ihre Häuser zu verlassen.
  • 10:16 - 10:19
    Sie versuchen nun zu retten,
    was geht.
  • 10:19 - 10:23
    Hunderttausende drängen in die Hilfszentren,
    das Notwendigste zum Leben brauchend.
  • 10:23 - 10:27
    Viele Bewohner bedeckten ihre Gesichter, um dem
    Geruch der Toten zu entgehen,
  • 10:27 - 10:31
    während sie in den am schlimmsten betroffenen
    Gebieten nach Angehörigen suchten.
  • 10:31 - 10:34
    Das ist einer der größten Stürme, die jemals
    auf dem Planeten gesehen wurden.
  • 10:40 - 10:42
    Mister President, Eure Exzellenz,
  • 10:42 - 10:47
    Was mein Land aufgrund dieses extremen
    Wetterereignisses durchmacht
  • 10:47 - 10:49
    ist Wahnsinn.
  • 10:49 - 10:50
    [Yeb Saño - Climate Negotiator, Philippines]
  • 10:52 - 10:57
    Super-Taifun Haiyan erreichte die Küste in
    der Stadt meiner eigenen Familie.
  • 11:02 - 11:08
    Und die Zerstörung... ist erschütternd.
  • 11:09 - 11:15
    Es fällt mir schwer Worte zu finden, die beschreiben,
    was ich angesichts der Verluste empfinde.
  • 11:18 - 11:23
    An jeden außerhalb, der weiterhin die Realität
    leugnet und ignoriert, dass das der Klimawandel ist:
  • 11:23 - 11:27
    Ich fordere sie auf ihren Elfenbeinturm
    und die Gemütlichkeit
  • 11:27 - 11:30
    ihrer Sessel zu verlassen.
  • 11:30 - 11:32
    Ich fordere sie auf, die pazifischen
    Inseln zu besuchen.
  • 11:33 - 11:36
    Wir verweigern als Nation eine Zukunft
    zu akzeptieren, in der
  • 11:36 - 11:39
    Super-Taifune wie Haiyan Normalität sind.
  • 11:39 - 11:42
    Wir weigern uns zu akzeptieren, dass
    vor Stürmen davon zu laufen,
  • 11:42 - 11:45
    unsere Familien zu evakuieren,
    unsere Toten zu zählen,
  • 11:45 - 11:48
    Normalität wird.
    Wir verweigern es schlichtweg.
  • 11:52 - 11:54
    Wir können das in Ordnung bringen.
  • 11:54 - 11:56
    Wir können diesen Wahnsinn stoppen.
  • 12:09 - 12:11
    80 TAGE BIS ZUR DEMO
  • 12:13 - 12:15
    People's Climate March Coordinating Committee
    Organizing Meeting
  • 12:15 - 12:18
    Hallo, hallo! Ok Leute, wir wissen, warum wir hier sind.
  • 12:18 - 12:19
    [Eddie Bautista - Executive Director, NYC-EJA]
  • 12:19 - 12:23
    Ab morgen haben wir 80 Tage, um die größte
    Klimademo aller Zeiten zu organisieren.
  • 12:23 - 12:27
    Es ist wirklich wichtig, dass sich alle
    daran erinnern, dass der Klimawandel
  • 12:27 - 12:30
    zwar uns alle betrifft, die Auswirkungen
    jedoch nicht gerecht aufgeteilt sind.
  • 12:30 - 12:35
    Wir bitten daher alle der Arbeitsgruppen,
    farbige Menschen zu priorisieren.
  • 12:35 - 12:39
    Denn die Auswirkungen sind real, sie sind
    ungleich verteilt und es wird Zeit,
  • 12:39 - 12:41
    dass wir das zeigen.
  • 12:41 - 12:45
    Sie müssen ein verbindliches globales
    Übereinkommen zur Reduzierung
  • 12:45 - 12:47
    von Treibhausgasen aushandeln.
  • 12:47 - 12:50
    Wir können das schaffen und gleichzeitig
    neue Jobs hervorbringen.
  • 12:50 - 12:53
    Ein Teil dessen, was wir tun, ist Menschen
    weg von fossilen Brennstoffen
  • 12:53 - 12:56
    hin zu den Lösungen zu bewegen
  • 12:56 - 12:58
    und ihnen gleichzeitig die ökonomischen
    Möglichkeiten rund um die Lösungen aufzeigen.
  • 12:58 - 13:01
    Die Idee ist: wer diese Demo anführen
    wird...
  • 13:01 - 13:03
    ...sind die Menschen in diesem Raum
  • 13:03 - 13:07
    Dieses Umweltproblem ist das
    einzige Problem unserer Zeit,
  • 13:07 - 13:13
    unserer Tage, das bestimmen wird wie
    wir leben, wo wir leben und ob wir leben.
  • 13:14 - 13:18
    Das wichtigste Mittel, das wir haben,
    ist die Macht des Volkes.
  • 13:18 - 13:22
    Es gibt bereits 325 Gruppen
  • 13:22 - 13:26
    und diese Liste wird jeden Tag anwachsen.
    Woran auch immer du denkst,
  • 13:26 - 13:29
    um bei der Erschaffung dieser Bewegung
    mitzuhelfen, überdenke es.
  • 13:29 - 13:33
    Und mach es größer.
    Mach es gewagter.
  • 13:33 - 13:37
    Unsere Aufgabe ist es sicherzustellen,
    dass jeder von der Bewegung hört.
  • 13:37 - 13:39
    Und dann werden sie auch kommen.
    Sie werden kommen.
  • 13:39 - 13:42
    Das ist unsere Aufgabe.
  • 13:54 - 13:58
    1982 hat die UN eine erste
    spezielle Abteilung
  • 13:58 - 14:01
    zur nuklearen Abrüstung einberufen
  • 14:01 - 14:05
    und wir kamen zusammen und sagten,
    dass wenn die VertreterInnen
  • 14:05 - 14:10
    von Regierungen der ganzen Welt sich
    in New York City bei der UN treffen,
  • 14:10 - 14:13
    müssen wir auf den Straßen sein,
    damit unsere Stimme gehört wird.
  • 14:13 - 14:17
    Die Anti-Atom Demo in New York City wurde
    zur größten politischen Demonstration
  • 14:17 - 14:19
    in der amerikanischen Geschichte.
  • 14:19 - 14:22
    Es war, und ist bis heute das größte
    Zusammenkommen, wenn man es
  • 14:22 - 14:25
    so nennen mag, von
    Menschen in diesem Land.
  • 14:28 - 14:34
    Ich glaube, wir hatten einen Computer im Büro,
    der Rest wurde per Telefon und Post,
  • 14:34 - 14:37
    wir nennen sie heute ‚Schneckenpost‘
    organisiert.
  • 14:37 - 14:40
    Aber etwas an dieser Tatsache,
    dass wir nicht die
  • 14:40 - 14:43
    heutige Technology zur Verfügung
    hatten, zwang die Menschen
  • 14:43 - 14:45
    dazu, direkt miteinander zu sprechen.
  • 14:45 - 14:49
    Bis wir wahren Frieden, mit
    wahrer Gerechtigkeit haben,
  • 14:49 - 14:53
    werden wir nicht nach Hause gehen und
    still sein, wir werden nach Hause gehen
  • 14:53 - 14:55
    und uns organisieren!
  • 14:55 - 14:59
    Eines der wirklich interessanten Dinge
    dieser Demonstration war,
  • 14:59 - 15:03
    dass in etwa 600 örtliche Gruppen
    geschaffen wurden,
  • 15:03 - 15:06
    von welchen manche noch Jahre
    später bestanden.
  • 15:06 - 15:10
    Für mich liegt die wahre Macht dieses
    Tages in der Erfahrung des Organisierens,
  • 15:10 - 15:15
    welche vor der Demo stattfand, und dann
    des Organisierens, das auf die Demo folgte.
  • 15:19 - 15:24
    Manche ExpertInnen sagen jetzt, dass
    sich die ganze Welt wegen eines
  • 15:24 - 15:26
    globalen Treibhauseffekts erhitzt.
  • 15:26 - 15:30
    WissenschaftlerInnen sagen schon seit langem,
    dass der Klimawandel stattfinden könnte,
  • 15:30 - 15:34
    aber im Jahr 1988 haben Jim Hansen
    und sein Team bei der NASA
  • 15:34 - 15:37
    sowohl in der wissenschaftlichen von
    ExpertInnen überprüften Literatur, als auch
  • 15:37 - 15:40
    öffentlich verkündet, dass sich
    das Klima tatsächlich wandelt.
  • 15:40 - 15:42
    Die Veränderungen in der Zusammensetzung
    der Atmosphäre,
  • 15:42 - 15:47
    die wir Menschen verursachen, werden große
    Auswirkungen auf das Klima der Erde haben.
  • 15:47 - 15:51
    Der Treibhauseffekt wurde nachgewiesen
    und er verändert unser Klima bereits jetzt.
  • 15:51 - 15:54
    Über Hansens Aussage wurde auf der
    ersten Seite der New York Times berichtet
  • 15:54 - 15:57
    und im Kongress wurde ein
    Gesetzesentwurf eingereicht,
  • 15:57 - 15:59
    das Nationale Energiepolitikgesetz,
    welches sofort mit der
  • 15:59 - 16:04
    Energiewende beginnen sollte,
    um störenden Klimawandel zu verhindern.
  • 16:04 - 16:07
    Dies wurde natürlich durch die
    Schaffung des IPCC
  • 16:07 - 16:10
    (Weltklimarates) im selben Jahr unterstützt.
  • 16:10 - 16:12
    Es gab also ein politisches Moment, es
    gab ein wissenschaftliches Moment,
  • 16:12 - 16:15
    es gab starke wissenschaftliche Beweise,
    die Medien waren aufmerksam –
  • 16:15 - 16:19
    und dann ist das ganze irgendwie
    zusammengebrochen.
  • 16:20 - 16:24
    Der Weltgipfel, eine 12 tägige
    Umweltkonferenz mit 178 Nationen,
  • 16:24 - 16:26
    begann heute in Rio de Janeiro.
  • 16:26 - 16:30
    Die Fronten zwischen Arm und Reich
    sind bereits abgesteckt.
  • 16:30 - 16:34
    Bisher sind alle Übereinkommen nicht
    bindend, sie erfordern kein spezielles
  • 16:34 - 16:36
    Handeln hinsichtlich der Umwelt.
  • 16:36 - 16:40
    Im Laufe der Zeit wurden die
    wissenschaftlichen Warnungen immer stärker
  • 16:40 - 16:43
    und trotzdem hat es bisher noch keine
    effektive politische Antwort gegeben.
  • 16:43 - 16:46
    Alle politischen Versuche, die Problematik
  • 16:46 - 16:48
    in den Griff zu bekommen,
    sind praktisch gescheitert.
  • 16:48 - 16:51
    Ich bin derjenige, dem es auferlegt wurde,
    das Gleichgewicht zwischen
  • 16:51 - 16:54
    umweltfreundlicher Praxis auf der
    einen Seite, und Arbeit für
  • 16:54 - 16:57
    amerikanische Familien auf der
    anderen Seite zu finden.
  • 16:59 - 17:02
    Das Abkommen, welches in Kyoto,
    Japan, ausgearbeitet wurde,
  • 17:02 - 17:04
    verlangt von industrialisierten
    Nationen ihre
  • 17:04 - 17:07
    Treibhausgasemissionen erheblich
    zu reduzieren.
  • 17:07 - 17:11
    Die USA hatten das Kyoto Protokoll nie
    ratifiziert, was einer der Gründe dafür ist,
  • 17:11 - 17:12
    dass es nicht funktioniert hat.
  • 17:13 - 17:15
    Präsident Bush hat einen
    Sturm der Debatten ausgelöst,
  • 17:15 - 17:18
    als er sich dazu entschloss,
    das Kyoto Protokoll,
  • 17:18 - 17:20
    welches eine Obergrenze für
    Treibhausgasemissionen in Staaten
  • 17:20 - 17:22
    des globalen Nordens festlegte,
    fallen zu lassen.
  • 17:22 - 17:25
    Fast zwei Wochen lang hat die US
    Delegation Vorschlag über Vorschlag,
  • 17:25 - 17:28
    Entwurf über Entwurf abgelehnt und
    sich sogar geweigert,
  • 17:28 - 17:31
    verbindliche Einsparungen bei Treibhausgas-
    emissionen lediglich zu diskutieren.
  • 17:31 - 17:35
    Wir wechseln jetzt zur großen Klimakonferenz
    in Kopenhagen.
  • 17:35 - 17:38
    Heute haben sich die Länder des globalen
    Südens Gehör verschafft.
  • 17:38 - 17:40
    [im Hintergrund: „Menschen sterben, …“]
  • 17:40 - 17:44
    Unter der Führung Afrikas haben 135 Länder,
    inklusive Indien und China
  • 17:44 - 17:46
    einen fünf Stunden langen
    Boykott durchgeführt.
  • 17:46 - 17:49
    Sie waren aufgebracht über die,
    wie sie sagen, ungenügenden
  • 17:49 - 17:52
    Kohlenstoffdioxidreduktionen, vorgeschlagen
    von den reichen Ländern der Welt.
  • 17:52 - 17:55
    Wenn Hollywood diese Geschichte
    geschrieben hätte, hätte es garantiert
  • 17:55 - 17:58
    ein Happy-end gegeben und
    alle Länder hätten sich verpflichtet
  • 17:58 - 18:01
    ihr Bestes zu geben. Leider ist nichts
    dergleichen passiert.
  • 18:01 - 18:03
    Es war ein Trauerspiel, ein Misserfolg.
  • 18:03 - 18:07
    Die Frustrationen der letzten 10 Tage
    explodieren auf Kopenhagens Straßen.
  • 18:08 - 18:10
    Auf den Straßen vor dem Bella Center,
    in welchem die Verhandlungsführer
  • 18:10 - 18:13
    noch immer kein Klimaabkommen
    erreicht haben, haben 2500
  • 18:13 - 18:16
    Protestierende versucht, das Gebäude
    zu stürmen, um Wirkung zu zeigen.
  • 18:16 - 18:19
    Es ist nichts passiert, da die
    Industrie der fossilen Brennstoffe
  • 18:19 - 18:24
    noch immer mächtig genug war, um die
    Länder dazu zu bringen, die Thematik zu vermeiden.
  • 18:24 - 18:27
    Was in Kopenhagen passiert ist,
    war für viele Menschen die
  • 18:27 - 18:30
    Erkenntnis, dass „kein/e Regierungschef/in
    kommen wird, um uns zu helfen“.
  • 18:32 - 18:35
    Wir müssen stark genug sein, um unsere
    nationalen VerhandlungsführerInnen
  • 18:35 - 18:38
    dazu zu bringen, im September
    in New York City das Richtige zu tun.
  • 18:38 - 18:40
    Wenn wir das schaffen,
  • 18:40 - 18:44
    wird es in Paris besser laufen,
    als in Kopenhagen.
  • 18:46 - 18:50
    Dies sind keine alleinstehenden
    Zeitpunkte, dies ist alles Teil
  • 18:50 - 18:54
    einer Kette, und wofür wir in Paris
    kämpfen werden hängt stark davon ab,
  • 18:54 - 18:56
    was im September passieren wird.
  • 18:56 - 19:00
    Das wird der Kampf unseres
    Lebens sein müssen.
  • 19:06 - 19:10
    Willkommen zu dieser Pressekonferenz,
    um den Bericht der 3. Arbeitsgruppe
  • 19:10 - 19:15
    des Weltklimarates zur Minderung
    des Klimawandels zu präsentieren.
  • 19:15 - 19:18
    Wenn wir wirklich erreichen wollen,
    dass sich die
  • 19:18 - 19:22
    Temperatur um nicht mehr als
    2 Grad Celsius erhöht, dann
  • 19:22 - 19:27
    brauchen wir ein nie dagewesenes
    Level internationaler Kooperation.
  • 19:28 - 19:30
    Wie wir uns bisher dem Klimawandel
    genähert haben, ist so:
  • 19:30 - 19:32
    die wissenschaftliche Gemeinschaft
    trägt Beweismaterial zusammen,
  • 19:32 - 19:35
    sie baut die Beweisführung auf
    und präsentiert diese Beweise
  • 19:35 - 19:37
    dann den EntscheidungsträgerInnen.
  • 19:37 - 19:40
    Wir haben ohne Zweifel nachgewiesen,
    dass der Klimawandel real ist,
  • 19:40 - 19:42
    dass sich die Temperatur der Erde erhöht,
  • 19:42 - 19:45
    und dass dieser Temperaturanstieg
    in erster Linie durch das Verbrennen
  • 19:45 - 19:48
    von fossilen Brennstoffen und anderen
    menschlichen Aktivitäten verursacht wird,
  • 19:48 - 19:52
    und dass diese zusätzliche Erwärmung
    eine beachtliche Bedrohung darstellt.
  • 19:53 - 19:58
    Was die EntscheidungsträgerInnen taten,
    war, dass sie die sogenannte
  • 19:58 - 20:01
    ‚gefährliche menschliche Einmischung‘
    definierten.
  • 20:02 - 20:06
    2009 waren sich die Länder der Welt einig,
    dass die maximale
  • 20:06 - 20:08
    Erderwärmung bei 2 Grad Celsius,
    bzw. 3.6 Grad Fahrenheit
  • 20:08 - 20:12
    über den vorindustriellen Levels
    liegen sollte.
  • 20:13 - 20:17
    Dies würde jedoch bedeuten, dass die
    weltweiten Emissionen innerhalb weniger
  • 20:17 - 20:20
    Jahrzehnte fast komplett
    eingestellt werden müssten.
  • 20:21 - 20:24
    Viele Menschen sprechen von
    2 Grad Celsius als einem sicheren Level.
  • 20:24 - 20:28
    Nun, es gibt leider kein sicheres Level.
    Zwei Grad Celsius ist eine runde Zahl,
  • 20:28 - 20:32
    die sicherER wäre.
    Wir werden jedoch
  • 20:32 - 20:34
    noch immer erhebliche
    Klimaauswirkungen erleben.
  • 20:34 - 20:37
    Bei einem Grad Celsius schmilzt die
    Arktis und Antarktis. Wir wären verrückt,
  • 20:37 - 20:39
    wenn wir herausfinden wollten,
    was zwei Grad Celcius tun würden,
  • 20:39 - 20:41
    aber wir werden es wahrscheinlich
    sogar herausfinden.
  • 20:41 - 20:45
    Selbst wenn wir jetzt alles richtig machen,
    wäre es das beste Ergebnis,
  • 20:45 - 20:47
    für das wir hoffen können.
  • 20:49 - 20:53
    Was der Weltklimarat außerdem tat,
    war, dass er diese 2 Grad Celsius Schwelle
  • 20:53 - 20:56
    an die Menge von fossilen Brennstoffen,
    welche wir tatsächlich verbrennen können,
  • 20:56 - 20:58
    gebunden hat.
  • 20:58 - 21:03
    Die ExpertInnen zogen den Schlussstrich
    bei einer Billiarde Tonnen Kohlenstoffdioxid.
  • 21:05 - 21:08
    Das Problem ist, dass wir bereits
    mehr als die Hälfte verbrannt haben,
  • 21:08 - 21:10
    da wir uns den 600 Millionen Tonnen nähern
  • 21:10 - 21:12
    und bei der Geschwindigkeit,
    mit welcher wir voranschreiten,
  • 21:12 - 21:15
    werden wir unser Kohlenstoffbudget
    innerhalb der nächsten dreißig Jahre
  • 21:15 - 21:17
    vollkommen aufgebraucht haben.
  • 21:18 - 21:21
    Dieselben Vorsitzenden, die sagen,
    dass sie einen
  • 21:21 - 21:24
    Temperaturanstieg von unter 2 Grad
    Celsius möchten, haben eine Reihe
  • 21:24 - 21:27
    von Vorschlägen vorgebracht, welche
    zusammengezählt zu einem Temperaturanstieg
  • 21:27 - 21:29
    von 6 Grad Celsius führen würden.
  • 21:30 - 21:33
    Das ist bereits weit hinter dem Punkt,
    von welchem die meisten vernünftigen
  • 21:33 - 21:34
    Wissenschaftler glauben,
  • 21:34 - 21:37
    dass unsere Zivilisation, wie wir sie
    kennen, nicht mehr möglich wäre.
  • 21:39 - 21:42
    Es ist fast als weigerten sie sich, sich
    mit der Realität auseinanderzusetzen.
  • 21:42 - 21:45
    Es gibt einfach diese riesen Kluft
    zwischen dem, was die Länder sagen,
  • 21:45 - 21:47
    dass sie tun wollen und dem,
  • 21:47 - 21:49
    was sie tatsächlich
    auf dem Weg sind zu tun.
  • 21:49 - 21:51
    Manche nennen dies die Emissionslücke.
  • 21:52 - 21:56
    Vieles dreht sich hier um Mathematik.
    Wir müssen 80 Prozent der fossilen
  • 21:56 - 22:00
    Energien in der Erde lassen.
    Die fossile Industrie will
  • 22:00 - 22:03
    hingegen all ihre Reserven verbrennen.
    Wenn sie das jedoch tut,
  • 22:03 - 22:05
    dann werden wir die 6 Grad
    Erwärmung erhalten.
  • 22:07 - 22:10
    Jeder Tag der Untätigkeit,
    von ‚business as usual‘,
  • 22:10 - 22:15
    bringt uns diesem Intensivkurs
    näher und näher.
  • 22:16 - 22:19
    58 TAGE BIS ZUR DEMO
  • 22:21 - 22:25
    Wir haben noch zwei Monate bis zur Demo,
    und wie alle in diesem Raum wissen,
  • 22:25 - 22:28
    ist eine gewaltige Menge an Arbeit bereits
    verrichtet worden und wird täglich verrichtet,
  • 22:28 - 22:32
    vom Informieren der Menschen,
    der Mobilisation von Menschen.
  • 22:32 - 22:35
    An diesem Punkt zählt jeder Tag.
    Denn jeden Tag,
  • 22:35 - 22:38
    wenn wir eine Möglichkeit verstreichen
    lassen, dann ist diese Chance vertan.
  • 22:38 - 22:41
    Es geht hier nicht nur um eine eintägige
    Demo, es geht um unser Langzeitvermögen
  • 22:41 - 22:44
    eine starke Klimabewegung aufzubauen, in
    welches wir investieren müssen.
  • 22:44 - 22:48
    Inklusivität für uns dreht sich um mehrere Dinge,
    wir müssen anerkennen,
  • 22:48 - 22:51
    dass wir in einer Gesellschaft leben,
    in welcher es Privilegien gibt und
  • 22:51 - 22:53
    in welcher Ungleichheiten existieren.
  • 22:53 - 22:55
    Und um der Klimakrise zu begegnen,
    müssen wir uns zuallererst
  • 22:55 - 22:57
    mit diesen Ungleichheiten befassen.
  • 22:57 - 23:00
    Dies wird es uns dann ermöglichen,
    eine Bewegung aufzustellen, die stark genug ist,
  • 23:00 - 23:02
    sich mit der globalen Umweltkrise
    zu befassen.
  • 23:06 - 23:08
    Wenn man nur einen Moment darüber
    nachdenkt, dass es einfach diese
  • 23:08 - 23:11
    Schicht von Material unter der Erde gibt,
    welches dort zu einer bestimmten
  • 23:11 - 23:14
    Zeit in einer bestimmten Art und Weise
    abgelegt wurde und das einfach
  • 23:14 - 23:18
    über Jahrtausende hinweg Sonnenenergie
    aufgenommen hat. Und wir sind
  • 23:18 - 23:21
    zufällig darüber gestolpert, wie wenn du einfach
    spazieren gehst
  • 23:21 - 23:24
    und etwas in den Boden steckst
    und plötzlich Millionen von
  • 23:24 - 23:27
    Dollarscheinen in der Erde
    findest, die du einfach rausziehen kannst.
  • 23:27 - 23:31
    Alles was wir tun, wer wir sind und wie
    wir leben hängt von der Tatsache ab,
  • 23:31 - 23:35
    dass wir dieses Material gefunden haben,
    welches einfach im Boden war,
  • 23:35 - 23:38
    und dass dieses Material gesagt hat
    „Oh, von jetzt an müssen nicht mehr
  • 23:38 - 23:42
    alle Menschen die ganze Zeit auf den Feldern
    arbeiten! Ihr könnt Städte bauen,
  • 23:42 - 23:45
    ihr könnt Autos und iPhones haben“.
    Und wie ich es sehe,
  • 23:45 - 23:49
    so unglaublich dieses Material auch ist,
    wir haben den wahren Preis die ganze Zeit
  • 23:49 - 23:54
    dafür gezahlt.
    Und die Zeit läuft.
  • 23:58 - 24:03
    Das klassische Marktversagen sind die
    sog. ‚negativen Umweltexternalitäten‘.
  • 24:03 - 24:06
    Das ist nur Fachsprache für ‚ihr
    zahlt nicht den vollen Preis für
  • 24:06 - 24:09
    die fossilen Brennstoffe,
    die ihr verbraucht‘.
  • 24:09 - 24:14
    Die Geschäftemacherei, welche die
    fossile Industrie betreibt, besteht darin,
  • 24:14 - 24:20
    die Kosten ihrer Produkte zu nehmen
    und auf die Bevölkerung abzuwälzen.
  • 24:20 - 24:23
    Denkt an die Litanei der Auswirkungen:
    vom Meeresspiegelanstieg,
  • 24:23 - 24:27
    Ozeanversauerung, dem
    Zusammenbruch von Ökosystemen
  • 24:27 - 24:30
    auf die wir für unsere Nahrung angewiesen
    sind, über die Verfügbarkeit von Trinkwasser...
  • 24:30 - 24:33
    Diese Dinge sind wirklich teuer. Riesige
    Waldbrände beispielsweise kosten
  • 24:33 - 24:35
    jede Menge Geld.
  • 24:35 - 24:38
    Und all diese Kosten werden auf uns als
    Gesellschaft abgeladen und nicht von
  • 24:38 - 24:41
    denjenigen gezahlt,
    die die Umwelt verschmutzen.
  • 24:41 - 24:43
    Diese riesengroßen UmweltverschmutzerInnen
    können einfach
  • 24:43 - 24:47
    kostenlos Megatonnen Kohlenstoffdioxid
    in die Atmosphäre pumpen.
  • 24:47 - 24:49
    Du kannst nicht kostenlos die Umwelt
    verschmutzen! Wenn du Abfälle auf die
  • 24:49 - 24:50
    Straße wirfst, bekommst du eine Strafe.
  • 24:50 - 24:54
    Dadurch werden Kohle und Öl und
    andere fossile Brennstoffe
  • 24:54 - 24:57
    unverdienterweise wettbewerbsfähiger
    als Solar- und Windenergie
  • 24:57 - 24:59
    und andere erneuerbare Energieträger.
  • 25:01 - 25:05
    Hinter den Umweltproblemen, welche
    die Kohlenstoffverschmutzung verursacht,
  • 25:05 - 25:09
    und hinter den wirtschaftlichen Problemen
    steht ein politisches Problem:
  • 25:09 - 25:12
    nämlich dass eine sehr kleine Gruppe
    von sehr mächtigen speziellen
  • 25:12 - 25:17
    Interessen sehr große Kontrolle
    über das politische System ausgeübt hat.
  • 25:18 - 25:22
    Wir sind mit der fossilen Lobby
    konfrontiert, die vollständigen Zugang
  • 25:22 - 25:24
    zur politischen Klasse hat und
    die es sich zusätzlich leisten kann,
  • 25:24 - 25:27
    mit Rechtsmitteln zu bestechen und
    mithilfe von attackierenden
  • 25:27 - 25:30
    Werbeanzeigen und so weiter zu erpressen.
  • 25:30 - 25:34
    Selbst Leute, die sich ihnen entgegenstellen
    haben Probleme damit, sich ihnen zu
  • 25:34 - 25:37
    sehr entgegenzustellen, da sie auf gewisse
    Weise wirtschaftlich von ihnen abhängen.
  • 25:37 - 25:41
    Im Moment haben wir ein Monopol, welches
    von den großen Kohlenstoffverschmutzern
  • 25:41 - 25:44
    kontrolliert wird. Sie gewähren sich selbst
    einen Zuschuss nach dem anderen.
  • 25:44 - 25:49
    Denk mal darüber nach: Wie viel Geld
    verwendet das Pentagon darauf privaten
  • 25:49 - 25:54
    Ölkonzernen zu helfen, ihre gewinnorientierten
    Produkte aus dem Nahen Osten hierher zu bekommen?
  • 25:54 - 25:56
    Fast die Hälfte des Budgets des Pentagons
    wird lediglich dafür verwendet,
  • 25:56 - 26:01
    Chevron und Shell und Exxon zu helfen, ihre
    gewinnorientierten Produkte hierher zu schaffen.
  • 26:01 - 26:05
    Was wäre, wenn sie für diesen Service zahlen
    müssten? Wie viel würde das Erdgas dann kosten?
  • 26:05 - 26:08
    Außerdem erhalten diese Konzerne jede Menge
    Steuervergünstigungen und andere Arten von Hintertüren.
  • 26:08 - 26:12
    Deren System basiert auf einer ‚wachse oder stirb‘
    Ethik, aber anstatt dass sie
  • 26:12 - 26:14
    auf die Klimakrise reagieren würden,
    indem sie sich selbst reduzieren,
  • 26:14 - 26:18
    verdoppeln sie den Einsatz durch Fracking,
    durch Öl von Teersanden,
  • 26:18 - 26:22
    durch Kohleexporte, durch das Entfernen von
    Berggipfeln für den Bergbau. Sie werden dreister.
  • 26:23 - 26:29
    Es ist eine fehlerhafte Industrie. Es ist eine
    Industrie mit einem Businessplan, der,
  • 26:29 - 26:32
    wenn man ihm buchstabengetreu folgt,
    den Planeten zerstören wird.
  • 26:32 - 26:37
    Sobald man das weiß, weiß man auch,
    dass diese Businesspläne jetzt rechtwidrig sind.
  • 26:38 - 26:42
    Wir müssen herausfinden, wie wir
    uns von diesen trennen können.
  • 26:42 - 26:46
    Und das passiert bereits überall
    auf der Welt.
  • 26:59 - 27:01
    Auf der großen Wiese im Central Park
  • 27:01 - 27:06
    Ich war oben auf der Bühne, ungefähr 70 Fuß
    (ca. 20 m) in der Luft und habe auf das Meer
  • 27:06 - 27:09
    an Menschen geblickt, welches sich weiter
    als das Auge sehen kann erstreckt hat.
  • 27:09 - 27:13
    Die Mengenschätzungen später lagen
    bei mehr als einer Million Menschen.
  • 27:13 - 27:20
    Der 22. April 1970: Die Graswurzelmobilisierung,
    welche wir als den ersten ‚Tag der Erde‘
  • 27:20 - 27:23
    in Erinnerung haben, rief 20 Millionen
    AmerikanerInnen weg von
  • 27:23 - 27:27
    ihrer Arbeit und ihrem Unterricht und
    auf die Straßen in ihren Gemeinden.
  • 27:27 - 27:30
    Als Nixon im Fernsehen diese riesigen
    Menschenmengen in einer Stadt nach der
  • 27:30 - 27:33
    anderen im ganzen Land sah, hat er
    anscheinend Ehrlichman zu gemurmelt:
  • 27:33 - 27:36
    ‚Viele dieser Menschen
    müssen RepublikanerInnen sein‘.
  • 27:37 - 27:41
    Und er hatte das Gefühl, dass die RepublikanerInnen
    ihn brauchten, um für sie etwas
  • 27:41 - 27:45
    an dieser Angelegenheit zu ändern. Daher war es
    Nixon, wohl einer der Präsidenten in der Geschichte
  • 27:45 - 27:48
    der USA, der am meisten gegen die
    Umwelt gerichtet war, der sich
  • 27:48 - 27:51
    verpflichtet fühlte, das
    Luftreinhaltegesetzt zu unterzeichnen.
  • 27:51 - 27:55
    Ich denke, dass was wir bis heute
    getan haben ein Grund ist, uns ein
  • 27:55 - 27:56
    bisschen Hoffnung zu machen.
  • 27:56 - 28:00
    Wir haben ein Maß an Reaktionsfreudigkeit
    auf Seiten des Repräsentantenhauses
  • 28:00 - 28:02
    und auf Seiten des US Senats gesehen.
  • 28:02 - 28:05
    Und innerhalb von 3 Jahren haben wir das
    Luftreinhaltegesetz, das
  • 28:05 - 28:08
    Wasserreinhaltegesetz, das sichere
    Trinkwassergesetz, das bedrohte
  • 28:08 - 28:12
    Arten Gesetz, das Gesetz zum
    Schutz von Meeressäugern, das
  • 28:12 - 28:16
    nationale Umweltpolitikgesetz,
    das Umweltbildungsgesetz
  • 28:16 - 28:18
    und den Entschädigungsfonds
    für Umweltschäden unterzeichnet.
  • 28:18 - 28:22
    Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass es,
    vielleicht mit der Ausnahme des ‚New Deal‘, die
  • 28:22 - 28:24
    grundsätzlichste Umstrukturierung der Grundregeln
  • 28:24 - 28:27
    des amerikanischen Wirtschaftssystems war,
  • 28:27 - 28:29
    welches die Nation je erlebte.
  • 28:36 - 28:38
    50 TAGE BIS ZUR DEMO
  • 28:38 - 28:42
    Ok Leute, wir haben noch 50 Tage bis zur
    größten Klimademo der Geschichte.
  • 28:42 - 28:43
    Seid ihr alle bereit?
  • 28:44 - 28:48
    Es geht hier nicht nur um die Umwelt.
    Es geht um Gemeinschaft,
  • 28:48 - 28:53
    um das Gesundheitswesen, um Jobs,
    um Gerechtigkeit.
  • 28:53 - 28:56
    Es waren die ArbeiterInnen, die diese
    Stadt in Gang gesetzt haben, und
  • 28:56 - 28:59
    es werden die ArbeiterInnen sein,
    die diese Stadt weiterhin
  • 28:59 - 29:03
    bewegen. Wir sind die Gemeinschaft.
    Sind wir nicht die Gemeinschaft?
  • 29:03 - 29:05
    Ja, ja, ja, ja....
  • 29:05 - 29:09
    Unsere Leute, unsere Leute die an vorderster
    Front waren, unfähig zu atmen,
  • 29:09 - 29:14
    an Asthma leidend, mit Erkrankung der
    oberen Atemwege, mit Krebs
  • 29:14 - 29:17
    wegen Umweltrassismus.
  • 29:17 - 29:20
    Der Klimawandel verschärft jede Art von sozialer
    Ungerechtigkeit, gegen welche
  • 29:20 - 29:26
    die Glaubensgemeinschaften seit
    Jahrtausenden gekämpft haben.
  • 29:26 - 29:29
    Und wir werden nicht aufhören
    zu demonstrieren und zu beten
  • 29:29 - 29:33
    und zu handeln, bis wir ein starkes
    Klimaabkommen haben.
  • 29:33 - 29:37
    Wir haben eine Bewegung, Brüder und Schwestern,
    und wir müssen zusammen bleiben.
  • 29:37 - 29:41
    Also kommt mit uns am 21., um gemeinsam
    zu demonstrieren und der UN ein
  • 29:41 - 29:46
    Signal zu senden: „Die Menschen, vereint,
    werden niemals bezwungen werden.“
  • 29:53 - 29:57
    Es ist nur zufällig, dass wir vom Klimawandel
    als einem Umweltproblem denken.
  • 29:58 - 30:02
    Wir könnten genauso gut denken, dass es nur ein
    weiteres Beispiel dafür ist, was in einer ungleichen
  • 30:02 - 30:07
    Gesellschaft passiert. Die Menschen, welche am
    wenigsten zum Klimawandel beigetragen und
  • 30:07 - 30:11
    welche am wenigsten von der Nutzung fossiler
    Brennstoffe profitiert haben, sind die ersten,
  • 30:11 - 30:16
    welche die Auswirkungen spüren werden.
    Menschen in den ärmsten Gegenden der Welt leiden
  • 30:16 - 30:20
    bereits enorm und werden
    im Laufe des Jahrhunderts
  • 30:20 - 30:22
    weiterhin gewaltig leiden.
  • 30:22 - 30:25
    Klimastörungen sind ein Thema
    der sozialen Gerechtigkeit.
  • 30:25 - 30:29
    Wer wird jedes Mal, wenn es eine
    Wetterkatastrophe gibt,
  • 30:29 - 30:31
    als erstes und am schlimmsten getroffen?
  • 30:31 - 30:35
    Das sind Menschen mit geringem Einkommen,
    farbige Menschen, Menschen, die der Bedrohung
  • 30:35 - 30:38
    nicht entkommen können. Und Menschen, die
    nicht leicht wieder auf die Beine kommen, da ihnen
  • 30:38 - 30:41
    das Geld, der soziale Status oder
    die politischen Beziehungen fehlen.
  • 30:41 - 30:44
    Unsere Gemeinschaften werden
    unverhältnismäßig beeinträchtigt.
  • 30:44 - 30:48
    Wir sehen alle, dass es die indigene
    Bevölkerung,
  • 30:48 - 30:49
    die farbigen Menschen, die
    GeringverdienerInnen sind,
  • 30:49 - 30:53
    welche historisch gesehen die Last von
    so vielen anderen politisch
  • 30:53 - 30:55
    gesteuerten Krisen ertragen haben.
  • 30:55 - 30:57
    Es gibt so viele Länder, welche über
    hunderte
  • 30:57 - 31:01
    von Jahren systematisch geplündert
    wurden.
  • 31:01 - 31:05
    Dies wird oft als ökologische
    oder Klimaschuld bezeichnet.
  • 31:05 - 31:08
    Die ganze Idee, dass es
    „Wegwerfländer“ gibt,
  • 31:08 - 31:11
    war schon immer eine rassistische Idee.
    Die Idee von Opfergebieten
  • 31:11 - 31:15
    bedeutet, dass man Menschen
    und Orte lediglich wie Müll behandelt.
  • 31:19 - 31:23
    Der Ort, an dem es am schwierigsten ist, ein
    Bewusstsein dafür zu schaffen, ist in den
  • 31:23 - 31:28
    Vororten in den USA. Wir haben uns gegen
    die natürliche Welt abgeschirmt.
  • 31:28 - 31:33
    Die Vororte sind wirklich dazu da, dir dabei
    zu helfen, die natürliche Welt kaum zu bemerken.
  • 31:35 - 31:38
    Außerdem haben wir uns in diesen Orten
    durch unseren Reichtum isoliert.
  • 31:39 - 31:41
    Zumindest glauben wir das.
  • 31:48 - 31:52
    WissenschaftlerInnen schreien von den
    Dächern, um uns zu warnen, dass wir nicht
  • 31:52 - 31:55
    über eine 2 Grad Erwärmung des
    Planeten hinausgehen dürfen.
  • 31:55 - 31:58
    Warum beunruhigt sie das so sehr?
  • 31:58 - 32:00
    Wenn wir über dieses Maß an Erwärmung
    hinausgehen, gibt es
  • 32:00 - 32:05
    Rückkoppelungsschleifen in unseren
    Ökosystemen.
  • 32:05 - 32:07
    Kipppunkte, bei welchen der Klimawandel
    außer Kontrolle geraten könnte.
  • 32:07 - 32:09
    Und das passiert einfach so.
  • 32:13 - 32:16
    Es gibt Schalter, welche umgelegt werden
    können, und plötzlich ist man
  • 32:16 - 32:19
    in völlig unbekanntem Territorium
    und hat nicht einmal
  • 32:19 - 32:22
    den Hauch einer Idee, was
    man dagegen tun könnte.
  • 32:23 - 32:27
    Das ist kein lineares Problem, mit
    welchem wir uns befassen.
  • 32:27 - 32:29
    Es ist vielmehr ein exponentielles
    Problem.
  • 32:30 - 32:35
    Im Augenblick befinden wir uns an der
    Grenze zu drei großen Kipppunkten.
  • 32:35 - 32:39
    Der erste ist die Eisschicht der Arktis.
    Diese Eisschicht ist wie ein Spiegel,
  • 32:39 - 32:42
    der das Sonnenlicht von der Erde weg
    reflektiert und dadurch verhindert,
  • 32:42 - 32:45
    dass sich die Erde aufwärmt.
    Wenn es jedoch schmilzt,
  • 32:45 - 32:47
    wird der Spiegel kleiner,
    wodurch die Erde wärmer wird,
  • 32:47 - 32:50
    mehr Eis schmilzt und der Klimawandel
    weiter voranschreitet.
  • 32:50 - 32:54
    Ein weiteres Beispiel ist das Methan der Arktis.
    Wir haben eine gigantische
  • 32:54 - 32:58
    Menge an Methangas, welches
    in der Tundra eingefroren ist.
  • 32:58 - 33:02
    Dieses Gas ist 50mal giftiger
    als Kohlenstoffdioxid. Es ist wie
  • 33:02 - 33:06
    Kohlenstoffdioxid auf Anabolika. Wenn sich
    die Erde erwärmt und das Methangas freigesetzt
  • 33:06 - 33:10
    wird, führt das dazu, dass die Erderwärmung
    noch verschlimmert wird.
  • 33:10 - 33:12
    Dieser Temperaturanstieg wiederum führt
    zur vermehrten Freisetzung von
  • 33:12 - 33:14
    Methan, was wiederum zu einem
    Temperaturanstieg führt, und so weiter.
  • 33:14 - 33:17
    Dieser Kreislauf gerät außer Kontrolle.
  • 33:17 - 33:20
    Ein weiteres Beispiel eines Kipppunktes ist
    die Versauerung der Meere.
  • 33:20 - 33:22
    Wenn mehr Kohlendioxid in der
    Atmosphäre ist,
  • 33:22 - 33:24
    geht vieles davon
    in unsere Ozeane.
  • 33:24 - 33:29
    Und viele Lebewesen, wie Plankton, können
    in einem so sauren Wasser nicht überleben.
  • 33:29 - 33:33
    Plankton ist die Grundlage der Nahrungskette.
    Wenn Plankton stirbt, verlieren
  • 33:33 - 33:35
    wir das gesamte Ökosystem der Ozeane.
  • 33:35 - 33:38
    Es sind diese Arten von Rückkopplungen
    und Kipppunkten,
  • 33:38 - 33:41
    welche mir nachts den Schlaf rauben:
    Die Gefahr, dass wir einen
  • 33:41 - 33:46
    davon treffen, bevor wir die
    Sache herumdrehen können.
  • 33:46 - 33:49
    Selbst wenn wir ab heute ‚kalten Entzug‘
    machen würden, haben wir wegen
  • 33:49 - 33:52
    der zeitlichen Verschiebungen in
    unserem Klimasystem bereits Dinge
  • 33:52 - 33:55
    in die Wege geleitet, welche
    wir noch nicht sehen können.
  • 33:57 - 34:01
    Wir leben in einem hauchdünnen
    bewohnbaren Universum.
  • 34:01 - 34:04
    Nur wenige Kilometer unter meinen
    Füßen ist es zu heiß
  • 34:04 - 34:08
    zum Überleben und nur wenige Kilometer über
    meinem Kopf ist die Luft
  • 34:08 - 34:13
    zu dünn zum Atmen. Es geht nicht um ein paar mehr
    Dürren oder ein paar mehr Stürme,
  • 34:13 - 34:16
    es geht um eine katastrophale Verschiebung in
  • 34:16 - 34:19
    diesem zerbrechlichen Gleichgewicht unserer Biosphäre,
  • 34:19 - 34:21
    welche alles bedroht was wir lieben.
  • 34:24 - 34:26
    37 TAGE BIS ZUR DEMO
  • 34:26 - 34:30
    Worauf wir uns alle konzentrieren müssen, ist
    Teilnehmerzahl, Teilnehmerzahl, Teilnehmerzahl.
  • 34:30 - 34:34
    Jugend. Gibt es jemanden, der gerne ein Update
    vom Jugendbereich geben würde? Armando?
  • 34:34 - 34:37
    Nur eine kurze Liste an Dingen, die ich
    durchgehen möchte.
  • 34:37 - 34:40
    Natürlich sind gerade einige, die im Jugendbereich
    arbeiten, beim Klimagerechtigkeits
  • 34:40 - 34:41
    ‚Youth Leadership‘ Gipfel.
  • 34:41 - 34:45
    Es läuft momentan einiges Organisatorisches
    für die große Klimademo.
  • 34:45 - 34:48
    Viele der Menschen, die noch nichts davon
    wussten, werden momentan darüber informiert
  • 34:48 - 34:51
    und die Leute, die bereits davon wissen,
  • 34:51 - 34:52
    begeistern noch mehr Leute davon.
  • 34:55 - 35:00
    Es gibt jede Menge Dinge, auf die wir uns
    konzentrieren, weil sie Spaß machen,
  • 35:00 - 35:03
    aber diese sind kurzlebig und dienen
    nicht gerade unserer Verbesserung.
  • 35:04 - 35:08
    Wir müssen neue Prioritäten für das
    setzen, was für uns wichtig ist.
  • 35:09 - 35:13
    Unsere Umwelt besteht nicht nur
    aus schmelzendem Eis in der Antarktis,
  • 35:13 - 35:16
    wir sind diejenigen, die tagtäglich mit den
    Problemen konfrontiert werden. Wenn du
  • 35:16 - 35:19
    Smog einatmest, oder dein kleiner Bruder
    Asthma hat, dann ist das Umweltungerechtigkeit.
  • 35:19 - 35:23
    Und es liegt in unserer Macht, diese
    Angelegenheiten zu ändern.
  • 35:23 - 35:27
    Stell dir vor die Person zu sein, die das Angesicht
    des Klimawandels ändert, damit wir
  • 35:27 - 35:31
    nicht mehr täglich mit den
    Auswirkungen umgehen müssen.
  • 35:35 - 35:37
    Also, am 21. September werden
  • 35:37 - 35:42
    wir für Klimagerechtigkeit demonstrieren. Wer
    ist dabei? Auf geht’s, lasst es uns hören!
  • 35:52 - 35:58
    Ok, alles klar. Wir holen die fossilen
    Brennstoffe aus dem Boden,
  • 35:58 - 36:01
    wir geben sie in die Verbrennungsanlagen,
    wir pumpen Kohlenstoff in die Luft,
  • 36:01 - 36:04
    es erwärmt die Erde, viele schlimme
    Dinge werden passieren –
  • 36:04 - 36:06
    Hitzewellen, extremes Wetter,
    Überflutungen.
  • 36:07 - 36:10
    Ok, alles klar. Aber, ich meine, im Ernst,
    ist das wirklich das,
  • 36:10 - 36:13
    worum ich mich am meisten kümmern sollte?
    Da sind all diese anderen Themen
  • 36:13 - 36:18
    in meinem Leben, die dringlicher
    sind. Für jemanden, die/der für einen
  • 36:18 - 36:22
    höheren Mindestlohn kämpft, oder
    die/der sich um die Gesundheitsvorsorge
  • 36:22 - 36:25
    Sorgen macht, ist es verständlich,
    dass diese Moleküle, welche in der Luft
  • 36:25 - 36:28
    herumschweben, unsichtbar
    und abstrakt zu sein scheinen.
  • 36:29 - 36:34
    Wir Menschen haben, was wir einen ‚endlichen
    Vorrat an Sorgen‘ nennen. Man hat die
  • 36:34 - 36:38
    Hypothek, die man abzahlen muss,
    man hat die Kinder, um die man sich
  • 36:38 - 36:41
    kümmern muss – und all das
    neigt dazu, unmittelbarer zu sein.
  • 36:42 - 36:45
    Wir antworten auf die Dinge,
    die sich unglaublich akut anfühlen,
  • 36:45 - 36:49
    wie auf eine Pistole, die an den Kopf gehalten
    wird, oder auf den Ansturm einer Herde
  • 36:49 - 36:54
    wilder Elefanten. Der Klimawandel ist eine
    völlig andere Art von Risiko.
  • 36:54 - 36:57
    Er wirkt sich über diese sehr
    langen Zeiträume aus,
  • 36:57 - 37:02
    und es ist unglaublich schwierig, ihn als
    eine sehr akute Bedrohung wahrzunehmen.
  • 37:03 - 37:07
    Was außerdem noch passiert, ist was ‚Tendenz
    zu einer einzigen Handlung‘ genannt wird.
  • 37:07 - 37:11
    Wir neigen dazu, eine Bedrohung zu sehen und
    diese mit einer einzigen Sache beheben zu wollen.
  • 37:11 - 37:15
    Es ist diese Wunderwaffen Lösung. Wenn wir uns
    mit dem Klimawandel befassen,
  • 37:15 - 37:18
    werden wir davon überwältigt, da es so
    viele verschiedene Wege gibt,
  • 37:18 - 37:20
    auf welchen wir ihn beheben müssen.
  • 37:23 - 37:26
    Seit 25 Jahren sprechen wir über den Klimawandel.
  • 37:26 - 37:29
    Das Niveau der wissenschaftlichen Berichte
    wird höher und höher
  • 37:29 - 37:34
    und höher. Warum hat das
    die Mehrheit der Menschen
  • 37:34 - 37:37
    noch immer nicht zum Handeln bewegt?
  • 37:39 - 37:43
    Kognitive PsychologInnen haben die
    Aufbereitungssysteme innerhalb unseres Gehirns
  • 37:43 - 37:47
    entschlüsselt und dabei festgestellt,
    dass es zwei parallele und fest
  • 37:47 - 37:51
    ineinander verzahnte
    Aufbereitungssysteme gibt.
  • 37:51 - 37:54
    Die rationale analytische
    Seite, welche sich mit Informationen,
  • 37:54 - 37:57
    Fakten und Daten beschäftigt.
  • 37:58 - 38:01
    und die andere Seite,
    die viel intuitiver
  • 38:01 - 38:03
    und von Emotionen
    getrieben ist.
  • 38:04 - 38:09
    Und dieses emotionale System lässt
    uns aktiv werden.
  • 38:11 - 38:13
    Die Herausforderung hinsichtlich des Klimawandels
    ist die: wie schaffen wir es, dass etwas,
  • 38:13 - 38:17
    das so sehr auf wissenschaftlichen
    Fakten basiert,
  • 38:17 - 38:21
    auf die emotionale Seite wechselt,
    sodass wir etwas fühlen?
  • 38:22 - 38:26
    Menschen sträuben sich dagegen aufzustehen und
    aktiv zu werden, wenn sie nicht viele Andere um
  • 38:26 - 38:28
    sich herum sehen, die ebenfalls aktiv werden.
    Deshalb ist es so entscheidend,
  • 38:28 - 38:31
    dass es Menschen gibt,
    die etwas zu tun scheinen.
  • 38:31 - 38:35
    Sie schaffen die Bruchstelle.
  • 38:36 - 38:42
    Der Klimawandel ist eigenartig, vielleicht einmalig
    problematisch, da wir nicht nur
  • 38:42 - 38:48
    alle ZuschauerInnen, sondern gleichzeitig auch
    alle TäterInnen sind und aktiv dazu beitragen.
  • 38:50 - 38:54
    Wenn wir dieses Problem erkennen, sind wir
    moralisch dazu verpflichtet zu handeln.
  • 38:55 - 38:59
    Es gibt einen grundlegenden Kipppunkt,
    an welchem dies passieren muss.
  • 39:02 - 39:04
    25 TAGE BIS ZUR DEMO
  • 39:09 - 39:12
    Veränderung passiert nicht, weil Menschen
    zuhause bleiben und auf
  • 39:12 - 39:14
    ‚Gefällt mir‘ bei Facebook klicken.
    Veränderung passiert, weil Menschen
  • 39:14 - 39:17
    wie du und ich
    beschließen, sich zu engagieren.
  • 39:18 - 39:21
    Wir wollten es nicht den WeltpolitikerInnen
    überlassen, deren Erfolgsbilanz
  • 39:21 - 39:25
    hinsichtlich dieser Problematik
    nicht sonderlich gut ist.
  • 39:28 - 39:32
    Ich bin ein Gewerkschafter und
    ich bin ein Umweltschützer
  • 39:32 - 39:35
    und ich sehe keinerlei Konflikt
    zwischen diesen beiden Dingen.
  • 39:36 - 39:40
    Es liegt am Grunde
    unseres Selbstinteresses
  • 39:40 - 39:43
    als Gewerkschaftsbewegung dabei zu helfen,
    den Weg zu einer nachhaltigen Zukunft
  • 39:43 - 39:50
    zu ebnen und lieber früher als später auf der
    richtigen Seite der Klimawandelproblematik zu sein.
  • 40:00 - 40:03
    Es dauert normalerweise eine lange Zeit,
    die Energiequellen zu wechseln:
  • 40:03 - 40:05
    es dauert leicht 50 – 60 Jahre
  • 40:05 - 40:08
    um von Holz auf Kohle, von Kohle
    auf Öl und Gas umzusteigen.
  • 40:08 - 40:10
    Wir haben leider keine 50 oder 60 Jahre.
  • 40:10 - 40:13
    Der Grund, warum wir jetzt weg von
    fossilen Energieträgern wollen,
  • 40:13 - 40:17
    ist weil wir müssen, um unsere
    Lebensweise zu bewahren.
  • 40:17 - 40:24
    Wir brauchen eine Vision dafür, wie die
    Post-Kohlenstoff Wirtschaft aussehen wird,
  • 40:24 - 40:31
    die inspirierend genug ist und
    genug hinsichtlich Jobs,
  • 40:31 - 40:33
    hinsichtlich neuer Möglichkeiten,
  • 40:33 - 40:35
    hinsichtlich besserer Gesundheit bietet.
  • 40:35 - 40:38
    Die Vision muss spannend sein.
  • 40:40 - 40:44
    Es wird viel mehr Jobs für Menschen geben,
    die Windturbinen bauen
  • 40:44 - 40:46
    und Häuser nachrüsten werden, damit
    diese weniger Energie verschwenden.
  • 40:47 - 40:49
    Solarzellen müssen von einem
    Menschen installiert werden.
  • 40:49 - 40:52
    Diese Person muss zu dir nach Hause
    kommen. Es ist unmöglich,
  • 40:52 - 40:55
    die Installation einer Solarzelle
    auf einem Dach auszulagern.
  • 40:56 - 41:00
    Eine 100% erneuerbare Wirtschaft
    ist zum Greifen nahe -
  • 41:00 - 41:02
    sie ist wirtschaftlich und technisch möglich.
  • 41:02 - 41:06
    Es ist nicht etwas, das wir weiterhin
    erforschen müssen, da es weit in
  • 41:06 - 41:10
    der Zukunft liegt. Nein, sie ist hier.
    Es ist nur eine Frage des politischen Willens.
  • 41:11 - 41:16
    Wenn man sich die Energiewende in Deutschland
    ansieht, sieht man, dass es dort nicht
  • 41:16 - 41:19
    darum ging, den erneuerbaren Sektor dem
    Markt zu überlassen, sondern
  • 41:19 - 41:23
    darum, andere Anreize zu schaffen. Und es
    gab eine Explosion an Innovation und Kreativität.
  • 41:23 - 41:27
    Deutschland ist jetzt an der Spitze der Länder
    mit solarer Energie, obwohl es
  • 41:27 - 41:30
    dieselbe Sonneneinstrahlung
    wie Alaska hat.
  • 41:32 - 41:37
    Können wir es schaffen? Können wir
    die Macht, die stark zentralisiert,
  • 41:37 - 41:41
    stark fokussiert und von wenigen Händen
    kontrolliert wurde, - und es ist kein Zufall,
  • 41:41 - 41:44
    dass sehr wenige Hände ‚power‘ im Sinne
    von Elektrizität kontrollieren, denn dies
  • 41:44 - 41:48
    führt dazu, dass sehr wenige Hände ‚power‘ im
    Sinne von politischer Macht kontrollieren –
  • 41:48 - 41:53
    Wir werden ein globales Experiment wagen, das
    das Schwierigste wird, was Menschen
  • 41:53 - 41:56
    jemals getan haben, nämlich, diese beiden
    Kräfte voneinander zu trennen.
  • 41:56 - 41:59
    Das bedeutet, dass wir 'power', in ihren
    beiden Bedeutungen, demokratisieren werden.
  • 41:59 - 42:04
    Die wahre Frage ist, werden wir den Boden
    des Fasses nach den letzten
  • 42:04 - 42:08
    Polykarbonmolekülen der Erde abkratzen, um
    sie noch zu verbrennen? Oder
  • 42:08 - 42:12
    können wir tatsächlich etwas Zurückhaltung
    zeigen, die wir ständig von unseren
  • 42:12 - 42:15
    Kindern verlangen („Iss nicht die letzten
    17 Marshmallows!") Könntest du bitte
  • 42:15 - 42:20
    etwas Zurückhaltung zeigen und einen
    weiseren Pfad einschlagen?
  • 42:21 - 42:26
    Eine kanadische Firma namens TransCanada
    möchte die Keystone XL Pipeline bauen.
  • 42:26 - 42:30
    Dieses 13 Milliarden Dollar System würde
    Rohöl von den sogenannten Ölsand-
  • 42:30 - 42:34
    gebieten in Alberta bis nach Houston,
    Texas transportieren, wo es raffiniert würde.
  • 42:34 - 42:38
    Die Keystone XL Ölleitung wurde zum
    riesigen Fokus von Kontroversen:
  • 42:38 - 42:41
    Das Öl der Ölsande ist besonders schmutzig,
    besonders kohlenstoffintensiv.
  • 42:41 - 42:46
    Geschätzte 2000 UmweltaktivistInnen des gesamten
    Kontinents planen, sich in Washington D.C.
  • 42:46 - 42:49
    zu versammeln, um einen zweiwöchigen
    Protest zu starten.
  • 42:49 - 42:53
    Es wurde zum Symbol für beide Seiten in
    dieser Debatte, in welcher diejenigen, die
  • 42:53 - 42:57
    die Entwicklung von fossilen Energieträgern
    vorantreiben möchten, den Erfolg
  • 42:57 - 43:00
    der Keystone XL als Kern ihrer Strategie sehen.
    Wohingegen die KlimaaktivistInnen
  • 43:00 - 43:03
    auf der anderen Seite es als einen symbolischen
    Kampf sehen, den sie gewinnen müssen.
  • 43:03 - 43:06
    Ich bin hier als Bürger von Nebraska
    und als Landbesitzer.
  • 43:06 - 43:09
    Ich bin im beratenden Gremium des Zentrums
    für Gesundheit und die globale Umwelt.
  • 43:09 - 43:11
    Ich bin ein evangelischer Christ.
  • 43:11 - 43:14
    Ich bin stolzes Mitglied der Transport-
    arbeitergewerkschaft von Amerika.
  • 43:15 - 43:18
    Weißt du, was so faszinierend an dieser
    ganzen Keystone XL Sache ist? Es sollte
  • 43:18 - 43:22
    ein Keil sein, und stattdessen wurde es
    auf den Kopf gestellt und dient
  • 43:22 - 43:25
    jetzt als Grundlage, aufgrund derer
    sich ein Wahlbezirk
  • 43:25 - 43:27
    nach dem anderen aufstellt.
  • 43:27 - 43:32
    Heute werden wir handeln. Heute senden wir
    ihnen und allen anderen eine Botschaft.
  • 43:32 - 43:36
    Wir holen uns unsere Zukunft zurück!
  • 43:37 - 43:43
    Etwas außergewöhnliches und unerwartetes ist
    vom Ziel der fossilen Energiekonzerne
  • 43:43 - 43:45
    nach hinten losgegangen. Sie haben aus
    Versehen eine Bewegung geschaffen.
  • 43:45 - 43:48
    Wenn ihr eine Verhaftung riskieren wollt,
    solltet ihr euch hier drüben aufstellen.
  • 43:48 - 43:50
    Eines der Werkzeuge, das ins Spiel kam,
  • 43:50 - 43:56
    war friedlicher ziviler Ungehorsam, um die
    moralische Dringlichkeit der Probleme zu zeigen
  • 43:56 - 44:00
    und zu zeigen, dass das die Krise unserer Zeit ist.
  • 44:00 - 44:02
    Ich habe vor kurzem eine Geschichte
  • 44:02 - 44:05
    in einer der Fachzeitschriften der Ölindustrie
    gesehen, und dort hieß es
  • 44:05 - 44:10
    „Wir werden nie wieder eine weitere Pipeline
    in Frieden bauen können“.
  • 44:10 - 44:12
    Ich hoffe, sie haben Recht.
  • 44:28 - 44:33
    Als WissenschaftlerInnen studieren wir das Ganze
    aus einer Faszination, einer Art Ehrfurcht
  • 44:33 - 44:37
    vor diesem ganzen System, das wir ‚Heimat‘
    nennen. Wir sind auf diesem Planeten,
  • 44:37 - 44:43
    der sich so perfekt dafür eignet Leben
    zu ermöglichen. Wir hatten so viel Glück.
  • 44:43 - 44:47
    Und dann beginnt man zu denken, was tue
    ich mit diesem Wissen, mit diesem unerträglichen,
  • 44:47 - 44:54
    unglaublich depressiven Wissen, dass die Entscheidung
    fossile Energieträger zu verbrennen
  • 44:54 - 44:58
    eine Entscheidung war, die ein gewaltiges
    Risiko der Verschlechterung der Lage
  • 44:58 - 45:00
    mit sich brachte, was uns nicht
    von Anfang an bewusst war.
  • 45:00 - 45:05
    Wenn ich einen klimawissenschaftlichen Artikel
    lese, der Vorhersagen für die Mitte des
  • 45:05 - 45:08
    Jahrhunderts beinhaltet, lese ich, was
    passieren wird, wenn mein Kind 40 Jahre alt ist.
  • 45:08 - 45:13
    Das ist es, was ich auf den Seiten sehe und
    für mich liegt es dann komplett in meiner
  • 45:13 - 45:18
    Verantwortung, alles Notwendige zu tun,
    um mein Kind zu schützen.
  • 45:20 - 45:25
    Alice Walker sagt, dass Widerstand das Geheimnis
    von Glück ist. Und ich weiß nicht,
  • 45:25 - 45:28
    ob es das Geheimnis von Glück ist, aber
    es ist definitiv das Geheimnis,
  • 45:28 - 45:31
    um Depressionen zu verhindern. Die
    Realität, mit der wir konfrontiert sind,
  • 45:31 - 45:34
    ist sehr ernst, wie also kann man
    deswegen nicht depressiv werden?
  • 45:34 - 45:37
    Ein anderer Weg, um nicht depressiv
    zu werden, ist durch Arbeit.
  • 45:40 - 45:43
    Dinge verändern sich aufgrund
    vieler verschiedener Gründe.
  • 45:43 - 45:46
    Es gibt alle möglichen Arten von
    Dynamiken, aber ein
  • 45:46 - 45:49
    zentrales Element sind Menschen
    auf den Straßen.
  • 45:50 - 45:54
    Wir alle müssen gemeinsam aufstehen
    und sagen: „Nicht mehr!“
  • 45:55 - 45:59
    Wir leben in einer Kultur, die uns nicht
    unsere eigene Geschichte erzählt.
  • 45:59 - 46:01
    Sie erzählt uns nicht die Geschichte von den
    Erfolgen der sozialen Bewegungen
  • 46:01 - 46:05
    und die Zeiten, in denen Menschenmassen
    das Rad der Geschichte genommen
  • 46:05 - 46:08
    und die Richtung verändert haben.
  • 46:08 - 46:12
    Nur ein Prozent der AmerikanerInnen haben
    je an den Bürgerrechtsdemonstrationen
  • 46:12 - 46:16
    teilgenommen und trotzdem waren diese
    in der Lage, unsere Gesellschaft
  • 46:16 - 46:18
    genug zu verändern, um sich gegen
    die höheren Mächte aufzulehnen.
  • 46:19 - 46:24
    Ich glaube, dass diese Demo als eine der
    größten, geschweige denn ‚die‘ größte
  • 46:24 - 46:27
    Demonstration für Freiheit und
    Menschenwürde, die es je in
  • 46:27 - 46:31
    den USA gegeben hat,
    in die Geschichte eingehen wird.
  • 46:31 - 46:34
    Martin Luther King hat immer
    gesagt, dass die
  • 46:34 - 46:40
    bisherigen Erfolge diejenigen waren, die
    am billigsten für den Status quo waren.
  • 46:40 - 46:45
    Legale Rechte und Wahlrechte kosten
    das System kaum so viel, wie gute Jobs,
  • 46:45 - 46:48
    gute Infrastruktur und gute Schulen
    bereitzustellen.
  • 46:48 - 46:52
    Wir als ein Volk werden es zum
    gelobten Land schaffen.
  • 46:52 - 46:56
    Große Erfolge wurden früher schon verbucht,
    aber nichts war von einem Ausmaß wie die
  • 46:56 - 46:58
    wirtschaftliche Herausforderung, die von
    einer tatsächlichen Antwort auf die
  • 46:58 - 47:00
    Klimakrise präsentiert wird.
  • 47:00 - 47:03
    Wir haben die Verantwortung zu unserem
    historischen Moment aufzusteigen.
  • 47:03 - 47:07
    Wir schließen uns weltweit zusammen, um
    zu sagen, dass die Zeit gekommen ist.
  • 47:08 - 47:11
    Wenn wir eine Bewegung haben wollen, die
    ihres Namens wert ist, muss Solidarität
  • 47:11 - 47:15
    zwischen all diesen verschiedenen
    Anlässen der führende Leitsatz sein.
  • 47:15 - 47:19
    Es ist dieses breite und mächtige
    Spektrum von Allianzen, das politisches
  • 47:19 - 47:22
    Gewicht hat, um den Dialog
    voranzubringen.
  • 47:22 - 47:24
    Wir kommen zu einem Kipppunkt, an welchem
    die online Bewegungen
  • 47:24 - 47:26
    offline weitergehen werden.
  • 47:26 - 47:29
    Wenn wir die Bewegung an den Punkt
    bringen können, an welchem wir einen
  • 47:29 - 47:33
    sozialen Kipppunkt erreichen, dann können wir
    die Thematik wirklich vorwärts bewegen.
  • 47:33 - 47:35
    Man wird uns nicht stoppen!
  • 47:35 - 47:36
    Werde jetzt aktiv!
  • 47:36 - 47:39
    Das ist die Thematik, über die ich abstimmen werde.
    Das ist die Thematik, für die ich
  • 47:39 - 47:42
    Geld bieten werde. Das ist die Thematik,
    für die ich aus vollem Halse
  • 47:42 - 47:45
    in ein Megaphon schreien werde.
    Das ist es, was die Politik bewegt.
  • 47:45 - 47:47
    14 TAGE BIS ZUR DEMO
  • 47:48 - 47:52
    Die große Klimademo ist unsere Chance, die
    unglaubliche Macht von solidarischen
  • 47:52 - 47:54
    Menschen zu zeigen.
  • 47:54 - 47:59
    StaatschefInnen versammeln sich. Sie müssen
    uns sagen hören „Wir verlangen Taten“.
  • 48:00 - 48:04
    Das ist das Richtige, zur richtigen Zeit,
    am richtigen Ort.
  • 48:04 - 48:07
    Die ganze Welt wird zusehen.
  • 48:07 - 48:09
    Nichts bewegt die öffentliche Meinung
    mehr, als wenn man große
  • 48:09 - 48:12
    Menschenansammlungen sieht.
  • 48:12 - 48:17
    Eine Demo ist kein Selbstzweck. Es ist ein
    Werkzeug. Im tiefsten Herzen weiß ich,
  • 48:17 - 48:22
    dass die große Klimademo im September
    helfen wird, die Bewegung zu vertiefen.
  • 48:23 - 48:27
    Ich werde dort sein, am 21. September
    in New York.
  • 48:28 - 48:32
    Selbst im digitalen Zeitalter gibt es keinen
    Ersatz für menschliche Körper, einer neben
  • 48:32 - 48:37
    dem anderen, die geschlossen da stehen,
    die Stimmen zu einer erhoben, um eine
  • 48:37 - 48:39
    politische Forderung zu stellen.
  • 48:39 - 48:43
    Wenn du nicht für das kämpfst, was du willst,
    dann verdienst du, was du erhältst.
  • 48:43 - 48:46
    Auf gewisse Weise wird der 21. September
    der Anfang sein.
  • 48:47 - 48:52
    Es gibt Teams überall auf der Welt, welche
    Demos in Rio, in Delhi, in Berlin,
  • 48:52 - 48:54
    in Paris, in London organisieren.
    Menschen überall auf der
  • 48:54 - 48:58
    Welt werden für die größte Klimawandel-
    mobilisierung der Geschichte zusammenkommen.
  • 48:58 - 49:03
    Seid ihr bereit zu demonstrieren?
    Seid ihr bereit zu demonstrieren?
  • 49:10 - 49:14
    Das kannst du genau jetzt machen:
  • 49:14 - 49:20
    Schließe dich der Demo an: peoplesclimate.org
  • 49:20 - 49:25
    Schicke uns eine Nachricht: Schicke eine SMS
    mit DISRUPT an 97779
  • 49:27 - 49:31
    Teile diesen Film: watchdisruption.com
  • 49:32 - 49:36
    Man kann den Tag nach so etwas
    nicht rückgängig machen.
  • 50:03 - 50:09
    Es gibt eine Linie, die das Gute vom Bösen
    trennt, und sie läuft durch die Mitte
  • 50:09 - 50:12
    von jeder einzelnen Person.
    Wenn wir uns durchsetzen,
  • 50:12 - 50:16
    wird das nicht nur sein, weil wir die
    schlimmsten Instinkte in andern Menschen
  • 50:16 - 50:19
    besiegt haben, sondern weil wir die
    schlimmsten Instinkte und die schlimmsten
  • 50:19 - 50:21
    Ängste auch in uns selbst überwunden haben.
  • 52:17 - 52:25
    Schließe dich der Bewegung an.
Title:
"DISRUPTION" - ein Film von KELLY NYKS & JARED P. SCOTT
Description:

Produktion: Richter Productions, Mike McSweeney, David Ohana, Casey Neistat, John Mattiuzzi, Eric Feijten, Randy Scott Slavin.
*mit besonderem Dank an 350.org und Jon Warnow

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Video Language:
English
Duration:
52:27

German subtitles

Revisions