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Die Deutschen (The Germans) S01E09 'Bismarck und das Deutsche Reich' (Ger&Eng Subs)

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    Die Mitte Europas
  • 0:04 - 0:07
    im zweiten Jahrtausend.
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    Ein Land das lange braucht
    um eins zu werden.
  • 0:12 - 0:18
    Menschen die sich erst im Laufe der
    Jahrhunderte als Deutsch verstehen.
  • 0:20 - 0:22
    Wer sind wir?
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    Woher kommen wir?
  • 0:32 - 0:36
    Fragen an ein Jahrtausend
    deutsche Geschichte.
  • 0:38 - 0:40
    Für die Demokratie!
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    Noch immer sind die Deutschen,
    nicht in einem Staat geeint.
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    Er macht sich nun daran das zu ändern.
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    Bismarck
  • 0:57 - 1:00
    Nicht mit Parlamenten,
    sondern wie er sagt:
  • 1:00 - 1:02
    "Mit Blut und Eisen"
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    Eine Reichsgründung von oben.
  • 1:10 - 1:14
    Einheit um den Preis der Freiheit?
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    'Bismarck und das Deutsche Reich'
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    Für ihn stellt sich diese Frage nicht.
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    Ferdinand Cohen-Blind,
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    der 22-jährige Student aus
    Süddeutschland,
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    ist nur zu einem Zweck
    nach Berlin gekommen.
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    Er will den drohenden Krieg verhindern,
  • 1:45 - 1:48
    bei dem auf beiden Seiten Deutsche stehen.
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    'Bruderkrieg'
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    Für den schwärmerischen Patrioten sind
    seine Urheber so schreibt er:
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    "Verräter an Deutschland"
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    Um den Frieden zu wahren
    sieht Cohen-Blind nur eine Lösung.
  • 2:04 - 2:06
    Er muss den Man beseitigen,
  • 2:06 - 2:10
    der für die meisten Deutschen
    die treibende Kraft für den Krieg ist.
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    Es ist der preußische Ministerpräsident
    Otto von Bismarck.
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    In Preußen kämpft er
    für die Macht der Krone,
  • 2:22 - 2:25
    gegen Parlament und Demokratie.
  • 2:25 - 2:28
    Er gilt als Reaktionär reinsten Wassers.
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    Nach außen hin will er die vielen
    deutschen Staaten,
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    unter preußischer Herrschaft vereinen.
  • 2:34 - 2:37
    Nicht aus deutsche Nationalgefühl,
  • 2:37 - 2:41
    sondern aus preußischem Machtstreben,
    wie manche glauben.
  • 2:42 - 2:45
    Sein Credo: "Nicht mit Worten,
  • 2:45 - 2:50
    sondern mit Bajonetten würden die
    großen Fragen der Zeit entschieden."
  • 2:50 - 2:54
    Das wendet sich nun gegen ihn.
  • 3:14 - 3:18
    Das Arbeitszimmer Bismarcks in
    Friedrichsruhe bei Hamburg.
  • 3:18 - 3:22
    Hier ist die Erinnerung an das Attentat
    noch gegenwärtig.
  • 3:23 - 3:28
    Zur Hinterlassenschaft Bismarcks
    zählt die Pistole des Täters.
  • 3:31 - 3:36
    Eine Waffe die den Lauf der Geschichte
    hätte verändern können.
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    Wie die gestopften Einschusslöcher zeigen,
  • 3:40 - 3:44
    wurde Bismarck von mehreren Kugeln getroffen.
  • 3:46 - 3:50
    Doch seine dicke Kleidung an jenem Tag
    dämpfte ihre Wucht,
  • 3:50 - 3:55
    und die Feuerkraft der Pistole
    war zu schwach.
  • 3:56 - 3:58
    Bismarck erleidet nur Prellungen.
  • 3:58 - 4:04
    Was wäre geschehen,
    wenn der Mordanschlag gelungen wäre?
  • 4:04 - 4:08
    -Wäre Bismarck 1866 einem Attentat zum
    Opfer gefallen,
  • 4:08 - 4:12
    dann wäre es mit Sicherheit nicht
    in der Form zum Krieg gekommen.
  • 4:12 - 4:16
    Niemand in Deutschland
    wollte den deutschen Bruderkrieg.
  • 4:16 - 4:17
    -Er schon....
  • 4:17 - 4:21
    Die Waffe des Attentäters der im
    Gefängnis Selbstmord begeht,
  • 4:21 - 4:23
    bewahrt Bismarck zeitlebens.
  • 4:23 - 4:26
    Seine Rettung sieht er als göttlichen Wink,
  • 4:26 - 4:30
    den Kampf um Deutschland jetzt zu entscheiden.
  • 4:30 - 4:31
    Deutschland...
  • 4:31 - 4:34
    das sind in dieser Zeit über
    30 unabhängige Staaten,
  • 4:34 - 4:38
    die sich im Deutschen Bund
    zusammengeschlossen haben.
  • 4:38 - 4:42
    Den Ton geben die Großmächte
    Österreich und Preußen an.
  • 4:43 - 4:44
    Doch als sich Preußen,
  • 4:44 - 4:50
    die Herzogtümer Schleswig und Holstein
    gegen Österreichs Willen einverleiben will,
  • 4:50 - 4:52
    wird der Streit zur Machtprobe.
  • 4:52 - 4:55
    Wer hat das sagen in Deutschland,
  • 4:55 - 4:57
    Österreich oder Preußen?
  • 4:58 - 5:02
    Die Entscheidung fällt in der freien
    Reichsstadt Frankfurt am Main.
  • 5:04 - 5:10
    Die Stadt in der einst deutsche Kaiser
    gewählt wurden ist Sitz des Deutschen Bundes.
  • 5:10 - 5:13
    Er soll den Frieden unter den deutschen
    Staaten sichern...
  • 5:13 - 5:16
    und eine gemeinsame
    Verteidigung nach außen.
  • 5:18 - 5:21
    Unweit des Doms im Palais Thurn und Taxis,
  • 5:21 - 5:25
    betritt einen Monat nach dem Attentat
    die Bundesversammlung zusammen...
  • 5:25 - 5:28
    das Entscheidungsorgan.
  • 5:28 - 5:30
    Zur Abstimmung steht
    der Antrag Österreichs,
  • 5:30 - 5:33
    gemeinsam gegen Preußen
    mobil zu machen...
  • 5:33 - 5:38
    da die Besetzung der Herzogtümer
    Schleswig und Holstein Unrecht sei.
  • 5:42 - 5:44
    Auf ihn richten sich alle Blicke,
  • 5:44 - 5:48
    der preußische Gesandte
    Karl Friedrich von Savigny.
  • 5:48 - 5:51
    Welche Instruktionen
    hat ihn Bismarck mitgegeben?
  • 5:51 - 5:54
    Den Vorsitz hat der Gesandte Österreichs.
  • 5:56 - 5:58
    "Zur Abstimmung!
  • 5:58 - 6:02
    Im Namen seiner Majestät
    des Kaisers von Österreich...
  • 6:02 - 6:05
    stimme ich den vorliegenen Antrag zu.
  • 6:05 - 6:09
    Und nun hat der Gesandte Preußens das Wort."
  • 6:12 - 6:16
    "Im Namen der Regierung Peußens...
  • 6:16 - 6:20
    protestiere ich vehement gegen
    diese Abstimmung,
  • 6:20 - 6:25
    die ohne Zweifel einen eindeutigen Bruch
    des Bundesrechts darstellt."
  • 6:27 - 6:30
    "Wir nehmen den Protest zum Protokoll.
  • 6:30 - 6:33
    Als nächstes erteile ich das Wort
    den Gesandten des Königreichs Bayern."
  • 6:33 - 6:36
    "Im Namen meiner Regierung stimme ich den Antrag
    der Kaiserlich Österreichischen Regierung zu."
  • 6:37 - 6:37
    "Der Gesandte Sachsen's...."
  • 6:37 - 6:39
    Preußen ist isoliert.
  • 6:41 - 6:45
    Die Fürsten wollen keinen Deutschen Bund,
    der von Preußen beherrscht wird.
  • 6:45 - 6:46
    "...Würtemberg?"
  • 6:46 - 6:47
    "Dafür!..."
  • 6:47 - 6:50
    Mit neun gegen sechs Stimmen wird der
    Österreichische Antrag,
  • 6:50 - 6:54
    auf Mobilmachung des Bundesheeres
    gegen Preußen angenommen.
  • 6:56 - 6:58
    "Im Namen seiner Majestät,
  • 6:58 - 7:00
    des Königs von Preußen erkläre ich...
  • 7:00 - 7:08
    erstens...Preußen betrachtet
    diese Abstimmung als Kriegserklärung...
  • 7:12 - 7:20
    und zweitens ist damit der bisherige Bundesvertrag
    für Preußen null und nichtig...."
  • 7:20 - 7:22
    "Wohin wird das führen?"
  • 7:23 - 7:25
    "...und auf Befehl des Königs...
  • 7:25 - 7:30
    erkläre ich meine Tätigkeit
    in dieser Versammlung für beendet."
  • 7:30 - 7:34
    -1866/67 endet der deutschen Bund,
  • 7:34 - 7:38
    weil die Staaten das tun was eigentlich
    ausgeschlossen ist,
  • 7:38 - 7:40
    nämlich Krieg gegeneinander führen.
  • 7:40 - 7:45
    Aber die Mehrzahl der deutschen
    Staaten standen auf österreichischer Seite...
  • 7:45 - 7:50
    und Preußen galt
    gewissermaßen als der Bösewicht,
  • 7:50 - 7:52
    der diesen deutschem Bund
    verletzt,
  • 7:52 - 7:58
    und gegen dem man sich jetzt zusammen schließt,
    um Krieg zu führen.
  • 8:00 - 8:03
    -Er beginnt einen Tag nach der
    Frankfurter Abstimmung.
  • 8:03 - 8:09
    Die Entscheidung fällt Anfang Julie bei Königgrätz,
    im heutigen Tschechien...
  • 8:09 - 8:12
    ...damals im österreichischen Böhmen.
  • 8:14 - 8:16
    Auf ihn setzt Bismark seine Hoffnung,
  • 8:16 - 8:20
    der preußische Generalstabschef
    Helmuth von Moltke.
  • 8:20 - 8:24
    Sein Plan:
    'getrennt marschieren, vereint schlagen'.
  • 8:25 - 8:28
    Die preußische Streitmacht
    hat er in drei Armeen geteilt.
  • 8:28 - 8:33
    Getrennt kommen sie schneller voran,
    doch siegen können sie nur gemeinsam.
  • 8:33 - 8:36
    Die dritte Armee aber bleibt im
    Aufmarsch zurück.
  • 8:36 - 8:39
    Nur wenn sie rechtzeitig
    zur Schlacht eintrifft,
  • 8:39 - 8:42
    kann Moltke's Rechnung aufgehen.
  • 8:49 - 8:54
    Die dritte Armee,
    sie naht im Eiltempo.
  • 8:54 - 8:59
    Gegen Mittag, gerade noch rechtzeitig,
    erreicht sie das Schlachtfeld.
  • 9:04 - 9:08
    Die Österreichische Flanke
    im Norden wird überrannt.
  • 9:19 - 9:23
    Den Österreichern und ihren Verbündeten,
    bleibt keine Wahl.
  • 9:23 - 9:25
    Wollen sie eine Umklammerung verhindern,
  • 9:25 - 9:29
    müssen sie die Preußen durch einen
    Gegenangriff aufhalten.
  • 9:36 - 9:42
    Der Sturm der Österreichischen Reserven
    wird zum Wendepunkt der Schlacht.
  • 9:43 - 9:46
    Jetzt können die Preußen
    ihren Trumpf ausspielen...
  • 9:46 - 9:48
    das preußische Zündnadelgewehr.
  • 9:48 - 9:51
    Der erste gut funktionierende
    Hinterlader,...
  • 9:51 - 9:54
    bei ihn wird die Munition
    von hinten eingeladen.
  • 9:55 - 10:00
    Wird der Abzugshahn betätigt durchbohrt
    eine Zündnadel die Patrone
  • 10:00 - 10:04
    und entflammt das Zündmittel,
    die das Geschoss nach vorne treibt.
  • 10:09 - 10:11
    Ein tödlicher Vorteil,
  • 10:11 - 10:15
    gegenüber die mit Vorderladern
    bewaffneten Österreicher.
  • 10:19 - 10:22
    Die Preußen können schneller
    und im liegen Nachladen.
  • 10:22 - 10:25
    Der Soldat bleibt dabei in Deckung.
  • 10:31 - 10:34
    Im Schnellfeuer
    der preußischen Zündnadelgewehre,
  • 10:34 - 10:38
    bricht der österreichische Gegenangriff zusammen.
  • 10:38 - 10:42
    In knapp einer halben Stunde
    sterben tausende.
  • 10:42 - 10:45
    Ihr Tod entscheidet die Schlacht.
  • 10:47 - 10:49
    Nur knapp entgeht
    die Armee Österreichs,
  • 10:49 - 10:52
    und seiner Verbündeten
    der völligen Vernichtung.
  • 10:52 - 10:57
    Am Ende des Tages sind rund
    15 000 Österreicher Tod oder vermisst.
  • 10:57 - 11:00
    Die Preußen verlieren nur rund 2000.
  • 11:07 - 11:11
    Für die Verwundeten beider Seiten
    ist der Krieg zuende,
  • 11:11 - 11:13
    nicht aber die Todesangst.
  • 11:13 - 11:16
    Erst seit zwei Jahren
    gibt es das Rote Kreuz,
  • 11:16 - 11:20
    dass das Leid auf dem Schlachtfeld
    notdürftig lindert.
  • 11:24 - 11:28
    Mit der Schlacht von Königgrätz
    ist der Krieg entschieden.
  • 11:28 - 11:30
    Österreich ist geschlagen.
  • 11:31 - 11:34
    Der Regierung in Wien bleibt keine Wahl.
  • 11:34 - 11:37
    Sie schickt ein Friedensangebote ins
    preußische Hauptquartier,
  • 11:37 - 11:39
    Schloss Nikolsburg.
  • 11:39 - 11:42
    Man bietet Preußen sofortigen Frieden
  • 11:42 - 11:44
    und freie Hand im Deutschen Bund.
  • 11:44 - 11:46
    Die einzige Bedingung,
  • 11:46 - 11:50
    Österreich will dem Sieger keinen
    Fußbreit Land abtreten.
  • 11:51 - 11:53
    Bismarck will annehmen,
  • 11:53 - 11:56
    nicht aber sein König Wilhelm I.
    von Preußen.
  • 11:58 - 12:01
    "Die preußische Armee steht im Siegeslauf.
  • 12:02 - 12:04
    Erwarten sie allen Ernstes von mir,
  • 12:04 - 12:09
    dass ich sie nun vor
    den Toren Wiens anhalten lasse."
  • 12:09 - 12:12
    "Wir haben unser Ziel erreicht Majestät.
  • 12:12 - 12:16
    Jeder weitere Tag birkt die Gefahr das
    Österreich Hilfe erhält.
  • 12:16 - 12:18
    Wir müssen jetzt Frieden schließen."
  • 12:18 - 12:19
    "Unsinn!
  • 12:20 - 12:21
    Man muss in Preußen sagen können,
  • 12:21 - 12:26
    dass wir Österreich ins Fleisch
    geschnitten haben...
  • 12:26 - 12:29
    und es von uns am eigenen Besitz
    gezüchtigt wurde.
  • 12:29 - 12:34
    Wenigstens ein gewisser Teil Österreichs
    muss unbedingt an uns fallen.
  • 12:34 - 12:36
    Ich zeige ihnen verschiedene...
  • 12:36 - 12:41
    e.g. könnte ein Teil Österreichs
    Deutsch-Böhmen sein?"
  • 12:41 - 12:43
    "Ganz unmöglich Majestät!"
  • 12:43 - 12:44
    "Österreichisch-Schlesien?"
  • 12:44 - 12:45
    "Unmöglich Majestät!"
  • 12:45 - 12:46
    "Mähren??"
  • 12:46 - 12:48
    "Majestät unmöglich!!"
  • 12:48 - 12:50
    "Unmöglich?...
  • 12:51 - 12:54
    Ich sage ihnen was unmöglich ist.
  • 12:54 - 12:56
    Ein Auftreten wie das ihre!
  • 12:56 - 13:03
    Die Politik in Preußen wird immer noch...
    vom König gemacht.
  • 13:04 - 13:05
    Sie können gehen."
  • 13:08 - 13:11
    -Wilhelm hat ganz schlicht gedacht
    wenn wir den Krieg gewonnen haben
  • 13:11 - 13:13
    müssen wir territorial gewinn haben,
  • 13:13 - 13:17
    müssen wir auch einen
    sensiblen Triumph erleben.
  • 13:17 - 13:19
    Aber Bismarck hat viel weitergedacht.
  • 13:19 - 13:20
    Bismarck hat gesagt:
  • 13:20 - 13:26
    "Wir müssen Österreich schonen,
    damit wir einen Partner in Zukunft haben."
  • 13:28 - 13:30
    -Auf den Widerstand des Königs,
  • 13:30 - 13:33
    reagiert Bismarck
    mit einen heftigen Wutanfall.
  • 13:33 - 13:39
    Er selbst erinnert sich Jahrzehnte
    später noch daran.
  • 13:40 - 13:44
    Schließlich stellt er den Monarchen
    vor die Wahl...
  • 13:44 - 13:47
    falls Wilhelm das Angebot Wiens
    endgültig ablehnt...
  • 13:47 - 13:50
    wird er Bismarck zurücktreten.
  • 13:58 - 14:01
    Erst jetzt lenkt der König ein.
  • 14:01 - 14:05
    Österreich behält sein Land und
    versöhnt sich schon bald mit den Sieger.
  • 14:05 - 14:08
    Und er erreicht sein Ziel.
  • 14:08 - 14:12
    Der Kampf um die Vorherrschaft in
    Deutschland ist geregelt...
  • 14:12 - 14:14
    im Sinne Bismarcks.
  • 14:15 - 14:19
    -Mit der Entscheidung von 1866 war klar
    das Deutschland und Österreich...
  • 14:19 - 14:21
    verschiedene Wege gehen würden...
  • 14:21 - 14:23
    und dass war aus der Perspektive
    der Zeitgenossen...
  • 14:23 - 14:25
    eigentlich eine Ungeheuerlichkeit.
  • 14:25 - 14:28
    Österreich war jahrhundertelang
    ein Teil Deutschlands.
  • 14:28 - 14:32
    Nun war entschieden das Deutsche Reich
    gründet sich ohne Österreich...
  • 14:32 - 14:38
    und der Weg Österreichs ist ab 1866 ein
    von Deutschland abgetrennter.
  • 14:38 - 14:41
    -Abgetrennt durch ihn...
    Otto von Bismarck
  • 14:42 - 14:46
    Der Sieg über Österreich macht
    den Buhmann zum Triumphator.
  • 14:46 - 14:49
    Sein Sieg ist dem preußischen Vaterland
    ein Denkmal wert.
  • 14:49 - 14:53
    Die Siegessäule in Berlin.
  • 14:53 - 14:59
    Sie ist bis heute das zentrale Symbol
    für die deutsche Einigung durch Bismarck.
  • 15:00 - 15:05
    An ihrem Fuß ein Bronzerelief
    der Schlacht von Königgrätz.
  • 15:06 - 15:11
    In der Mitte die vergoldeten Rohre
    von erbeuteten feindlichen Geschützen.
  • 15:11 - 15:15
    An der Spitze eine Siegesgöttin die den
    preußischen Adlerhelm trägt.
  • 15:15 - 15:17
    Ein steinerner Triumph.
  • 15:17 - 15:21
    Das siegreiche Preußen...
    herrscht jetzt in Deutschland.
  • 15:24 - 15:26
    Während Österreich geschont wird,
  • 15:26 - 15:29
    annektiert Preußen Gegner wie das Königreich Hannover,
  • 15:29 - 15:33
    und vereinigt sich mit anderen
    zum Norddeutschen Bund.
  • 15:33 - 15:35
    Doch der reicht nur bis zum Main.
  • 15:35 - 15:40
    Durch ein Veto Frankreichs bleibt der
    Süden Deutschlands unabhängig.
  • 15:40 - 15:43
    -Frankreich war gegen die deutsche Einheit.
  • 15:43 - 15:45
    Das war aus rein machtpolitischen
    Gründen.
  • 15:45 - 15:47
    Es war die erste Macht
    auf dem Kontinent.
  • 15:47 - 15:51
    Und wenn jetzt sozusagen
    dieses aufsteigende Preußen
  • 15:51 - 15:54
    das ja im gewaltigem Tempo Aufstieg.
  • 15:54 - 15:56
    Wenn das nun noch mal triumphierte,
  • 15:56 - 15:57
    dann wäre das als gefährlich angesehen.
  • 15:57 - 16:02
    Als wollte man von französischer Seite
    die deutsche Seite in Grenzen halten,
  • 16:02 - 16:04
    Preußen vor allen in Grenzen halten.
  • 16:05 - 16:09
    -Nicht nur Frankreich will Preußen
    in Grenzen halten.
  • 16:09 - 16:12
    Viele Süddeutsche vor allem in Bayern
    und Württemberg,
  • 16:12 - 16:15
    wollen die alte
    unabhängigkeit bewahren,
  • 16:15 - 16:17
    ganz besonders die Herrscher.
  • 16:19 - 16:23
    Erst ein Anstoß von außen bringt die
    Dinge wieder in Fluss.
  • 16:23 - 16:26
    Er beginnt im schwäbischen Sigmaringen.
  • 16:26 - 16:29
    Hier residieren die Fürsten
    von Hohenzollern.
  • 16:29 - 16:33
    Ein Zweig des preußischen
    Königshauses.
  • 16:38 - 16:40
    1870 bieten die Spanier,
  • 16:40 - 16:43
    den ältesten Sohn des Fürsten, Erbprinz Leopold,
  • 16:43 - 16:46
    die spanische Königskrone an.
  • 16:47 - 16:50
    Der Prinz zögert...
    dann nimmt er an,
  • 16:50 - 16:53
    Nicht ganz aus freien Stücken,
  • 16:53 - 16:58
    wie Briefe Bismarcks im Sigmaringer
    Stadtarchiv beweisen.
  • 16:58 - 17:01
    Nur auf sein drängen hin
    stimmt Leopold zu.
  • 17:01 - 17:02
    Bismarck weis,
  • 17:02 - 17:07
    der französische Kaiser ist gegen
    einen Hohenzollern auf Spaniens Thron,
  • 17:07 - 17:10
    würchtet jeden
    weiteren Machtzuwachs Berlins.
  • 17:10 - 17:14
    Ein Konflikt mit Frankreich aber scheint
    Bismarck fast unausweichlich,
  • 17:14 - 17:17
    will er den Norden und
    Süden Deutschlands vereinigen.
  • 17:18 - 17:23
    Mit Leopold, provoziert Bismarck
    Frankreich Zielbewusst.
  • 17:25 - 17:27
    -Es ging um die Frage,
  • 17:27 - 17:31
    ist diese Lösung von 1866 dauerhaft,
  • 17:31 - 17:35
    oder ist sie eine Zwischenstation zu
    einem Deutschen Reich.
  • 17:35 - 17:39
    Und nach Bismarcks Ansicht und
    wahrscheinlich ist die unwiderleglich,
  • 17:39 - 17:42
    es brauchte tatsächlich
    noch den Krieg gegen Frankreich.
  • 17:42 - 17:44
    -Die Nachricht vom Leopolds Zusage,
  • 17:44 - 17:47
    alarmiert den französischen Außenminister,
    Gramont.
  • 17:47 - 17:50
    Ein Hohenzollern auf Spaniens Thron,
  • 17:50 - 17:53
    ist für ihn unvereinbar
    mit der Macht Frankreichs,
  • 17:53 - 17:57
    und dem Prestige seines Herrschers,
    Kaiser Napoleon III.
  • 18:01 - 18:02
    "Majestät"
  • 18:05 - 18:06
    "Es ist also wahr.
  • 18:06 - 18:10
    Leopold strebt danach König zuwerden."
  • 18:12 - 18:15
    "Sir...noch ein Triumph Preußens
  • 18:15 - 18:19
    und die Franzosen werden nicht
    mehr Bismarcks Kopf fordern,
  • 18:19 - 18:21
    sondern den euren."
  • 18:25 - 18:27
    "Was schlagen sie vor?"
  • 18:28 - 18:30
    "Der preußische König muss Leopolds
    Kandidatur Öffentlich,
  • 18:31 - 18:35
    und für alle Zeit unwiederruflich zurücknehmen."
  • 18:38 - 18:40
    "Eine solche Demütigung wird der König,
  • 18:40 - 18:43
    nicht so einfach hinnehmen."
  • 18:44 - 18:49
    "Er wird es schon tun,
    sonst zwingen wir ihn dazu."
  • 18:58 - 19:00
    Der Mann der gezwungen werden soll,
  • 19:00 - 19:03
    hält sich gerade
    zur Kur in Bad Ems auf.
  • 19:03 - 19:08
    Hier erfährt König Wilhelm vom
    französischen Protest und vermittelt.
  • 19:08 - 19:12
    Mit seiner Billigung zieht Prinz Leopold
    seine Kandidatur zurück.
  • 19:12 - 19:13
    Frankreich hat gewonnen.
  • 19:13 - 19:16
    Der Konflikt scheint vermieden.
  • 19:17 - 19:18
    Ein Irrtum.
  • 19:18 - 19:21
    Der Verzicht Leopolds reicht dem
    französischen Kaiser nicht.
  • 19:21 - 19:24
    Er will Preußen Demütigen.
  • 19:25 - 19:28
    "Das ist eine Depesche des Königs.
  • 19:28 - 19:30
    Sie duldet keinen Aufschub.
  • 19:31 - 19:36
    Offenbar hat ihn der Botschafter Frankreichs,
    Benedetti, persönlich aufgesucht,
  • 19:36 - 19:39
    schon heute früh in Bad Ems."
  • 19:40 - 19:43
    "Majestät, bitte auf ein Wort."
  • 19:43 - 19:46
    In seiner Depesche an Bismarck teilt
    der König mit...
  • 19:46 - 19:49
    Benedetti habe von ihm verlangt öffentlich zu garantieren
  • 19:49 - 19:53
    das kein Hohenzoller
    den spanischen Thron besteigen werde.
  • 19:53 - 19:54
    Ein Affront.
  • 19:54 - 19:57
    "Der König hätten nicht
    mit ihm reden dürfen.
  • 19:59 - 20:01
    Leopold hat verzichtet das reicht."
  • 20:01 - 20:03
    "Der König hat seinen Fehler wohl bemerkt.
  • 20:03 - 20:05
    Er hat seinen Sekretär geschickt,
  • 20:05 - 20:08
    um klarzustellen dass er
    mehr nicht tun kann und will."
  • 20:12 - 20:14
    "Seine Majestät richtet ihnen aus,
  • 20:14 - 20:18
    der Verzicht Leopolds sei ihm aus
    Sigmaringen bestätigt worden.
  • 20:19 - 20:24
    Er habe den Herr Botschafter
    nichts weiteres mitzuteilen."
  • 20:27 - 20:29
    "Das war es."
  • 20:29 - 20:31
    "Warten sie!
  • 20:32 - 20:34
    Noch ist nicht alles verloren.
  • 20:37 - 20:40
    Wir werden die Depesche
    ein wenig kürzen.
  • 20:40 - 20:41
    Et voilà!
  • 20:44 - 20:47
    Die Nachricht aus Sigmaringen
    streichen wir.
  • 20:48 - 20:51
    Und schreiben nur...
  • 20:51 - 20:57
    der König hat den Herr Botschafter
    nichts weiter Mitzuteilen.
  • 20:57 - 20:58
    Punkt!"
  • 20:59 - 21:04
    "Ausgezeichnet,
    so hat das einen anderen Klang.
  • 21:05 - 21:09
    Als habe der König ihm die Tür
    vor der Nase zugeschlagen."
  • 21:10 - 21:12
    "Wenn ich das an die Zeitungen gebe,
  • 21:12 - 21:14
    wird es vor Mitternacht in Paris bekannt sein.
  • 21:14 - 21:18
    Warten wir ab wie Frankreich darauf reagiert?!"
  • 21:18 - 21:21
    Bismarcks Plan geht auf.
  • 21:21 - 21:26
    Die Veröffentlichung der Emser Depesche
    wird von Napoleon als Ohrfeige empfunden.
  • 21:26 - 21:30
    Er der Preußen demütigen wollte
    ist nun selbst gedemütigt.
  • 21:30 - 21:33
    Er handelt wie von Bismarck erwartet...
  • 21:33 - 21:35
    Frankreich erklärt Preußen den Krieg.
  • 21:36 - 21:39
    -Napoleon ist seinerseits
    innenpolitische am wanken,
  • 21:39 - 21:42
    und kann sich eine Niederlage
    gar nicht leisten.
  • 21:42 - 21:46
    Und dass weis auch Bismarck,
    dass der Kaiser da nicht sagen kann...
  • 21:46 - 21:48
    "naja Kinder das ist egal und so."
  • 21:48 - 21:52
    Sondern da muss einen Großmacht wie
    Frankreich darauf regieren.
  • 21:52 - 21:58
    Und da prallt dann die Offensive Frankreichs
    auf die Offensive Preußens.
  • 21:59 - 22:01
    -Beide Seiten sind Schuld am Krieg.
  • 22:02 - 22:05
    Doch Bismarck hat einen
    entscheidenden Vorteil.
  • 22:05 - 22:09
    Durch die Kriegserklärung gilt
    Frankreich als Angreifer.
  • 22:09 - 22:11
    In München wie in ganz Süddeutschland,
  • 22:11 - 22:14
    wollen jetzt selbst erklärte Preußen-Gegner,
  • 22:14 - 22:18
    gemeinsam mit dem Norddeutschen Bund
    gegen Frankreich kämpfen.
  • 22:19 - 22:23
    Die öffentliche Stimmung lässt
    den Süddeutschen Fürsten keine Wahl.
  • 22:23 - 22:25
    Auch der bayerische König Ludwig II.,
  • 22:25 - 22:29
    befiehlt die Mobilmachung
    seiner Armee gegen Frankreich.
  • 22:31 - 22:33
    In Bayern wie überall in Deutschland,
  • 22:33 - 22:36
    folgen die Bürger bereitwillig
    den Ruf zu den Waffen.
  • 22:36 - 22:40
    Handwerker, Lehrer, Arbeiter, Bauern,
    selbst Jugendliche
  • 22:40 - 22:45
    Der jüngste Kriegsfreiwillige ist gerade 15
    und kommt aus Bayern.
  • 22:46 - 22:50
    Der Krieg gegen Frankreich,
    er eint die Nation.
  • 22:54 - 22:58
    Erneut überrascht Moltke den Gegner
    durch einen schnellen Aufmarsch.
  • 23:00 - 23:03
    Ein Teil der französischen Truppen
    wird in Metz eingeschlossen.
  • 23:04 - 23:09
    Von Chalons aus eilt Napoleon III.
    zur Befreiung der Stadt herbei.
  • 23:09 - 23:12
    Bei Sedan kommt es zur Schlacht.
  • 23:19 - 23:22
    Napoleons Streitmacht
    ist in schlechtem Zustand.
  • 23:22 - 23:26
    Schwere Märche, eine unentschiedene Führung
    und zu wenig Proviant,
  • 23:26 - 23:29
    haben der Moral der Truppe zugesetzt.
  • 23:33 - 23:37
    Für den 1. September gönnt der Kaiser
    seinen Soldaten eine Ruhepause.
  • 23:37 - 23:39
    Ein schwerer Fehler.
  • 23:42 - 23:46
    Die deutschen Truppen schließen
    einen Ring um ihre Stellungen.
  • 23:52 - 23:56
    "Sie sitzen in der Mausefalle", sagt Moltke.
  • 23:57 - 24:02
    Der Generalstabschef setzt diesmal
    nicht auf Gewehre sondern auf Artillerie.
  • 24:04 - 24:07
    Der Einsatz von Geschützen
    aus der Waffenschmiede Krupp,
  • 24:07 - 24:10
    soll nach Molke's plan
    die Entscheidung bringen.
  • 24:18 - 24:21
    In ihren improvisierten Stellungen sind die Franzosen,
  • 24:21 - 24:24
    den deutschen Feuer
    fast schutzlos ausgeliefert.
  • 24:24 - 24:25
    Feuer!
  • 24:33 - 24:35
    Drei Salven pro Minute
  • 24:35 - 24:37
    Bis zu 800 an diesem Tag
  • 24:37 - 24:43
    Im Trommelfeuer der deutsche Arttillerie
    zerbricht die französische Armee.
  • 24:45 - 24:50
    Regimente, Bataillone,
    selbst Kompanien lösen sich auf.
  • 24:55 - 24:56
    Die Schlacht von Sedan...
  • 24:56 - 25:00
    wird später zu einem deutschen
    nationalen Mythos erklärt.
  • 25:10 - 25:15
    Am Nachmittag des 1. September,
    gibt Napoleon III. auf.
  • 25:15 - 25:19
    Über einen Tor der Festung
    lässt er die weiße Fahne hissen.
  • 25:22 - 25:26
    -Die Schlacht von Sedan war
    zunächst mal ein militärischer Erfolg.
  • 25:26 - 25:28
    Ein ungeheuerlicher Erfolg.
  • 25:28 - 25:31
    Sie führte dazu, dass
    das französische Kaiserreich,
  • 25:31 - 25:34
    militärisch prinzipiell besiegt war.
  • 25:34 - 25:35
    Militärisch war es ein Sieg.
  • 25:35 - 25:38
    Es war aber auch emotional
    ein erhebendes Gefühl,
  • 25:39 - 25:40
    für die Mehrheit der Deutschen.
  • 25:40 - 25:46
    Man hatte mit diesem Tag von Sedan
    die macht besiegt die seit Jahrzehnten,
  • 25:46 - 25:49
    so schien es jedenfalls,
    dem Deutschen im Wege stand.
  • 25:51 - 25:55
    -Noch gilt der Krieg als legitimes
    Mittel der Politik.
  • 25:55 - 25:57
    So sehen es die beiden Kontrahenten.
  • 25:58 - 26:02
    Auf einer Landstraße vor Sedan
    kommt es auf Napoleons Wunsch,
  • 26:02 - 26:04
    zu einem historischen treffen,
  • 26:04 - 26:07
    zwischen den Besiegten und den Sieger.
  • 26:19 - 26:24
    "Majestät...
    ich erwarte ihre Befehle."
  • 26:24 - 26:27
    "Ich habe keine Befehle mehr zu geben."
  • 26:28 - 26:30
    "Dann lassen sie uns über
    Friedensverhandlungen sprechen."
  • 26:30 - 26:32
    "Zu spät...
  • 26:35 - 26:38
    Ich bin hier um dem König
    meinen Degen anzubieten."
  • 26:39 - 26:41
    "Ist es der Degen Frankreichs?"
  • 26:41 - 26:44
    "Es ist nur mein eigener.
    Ich bin ihr Gefangener.
  • 26:44 - 26:48
    Über den Frieden entscheidet allein
    meine Regierung in Paris."
  • 26:57 - 27:03
    An der Spitze von 100.000 Soldaten geht
    Napoleon III. in Gefangenschaft.
  • 27:03 - 27:07
    Drei Jahre später stirbt er im
    englischem Exil.
  • 27:08 - 27:12
    Als die Nachricht von der Niederlage
    in Paris eintrifft, kommt es zum Aufstand.
  • 27:12 - 27:15
    Das Kaiserreich stürzt.
  • 27:16 - 27:18
    Doch der Krieg geht weiter.
  • 27:19 - 27:22
    Paris wird von den deutschen Truppen eingeschlossen,
  • 27:22 - 27:26
    und mit schweren Geschützen beschossen.
  • 27:26 - 27:31
    Alles dass, reißt auf Jahrzehnte tiefe Gräben
    zwischen Deutschen und Franzosen.
  • 27:35 - 27:39
    Befehligt wird die Belagerung von Paris,
    aus dem nahen Versailles.
  • 27:40 - 27:45
    Die Präfektur im Zentrum der Stadt
    wird königliches preußisches Hauptquartier.
  • 27:49 - 27:54
    Von hier aus werden auch die nächsten Schritte
    zur deutschen Einheit vorbereitet.
  • 27:56 - 27:59
    Bismarck will die nationale Euphorie
    nach den Sieg von Sedan nutzen,
  • 27:59 - 28:02
    um die Süddeutschen Staaten
    zu bewegen,
  • 28:02 - 28:05
    dem Norddeutschen Bund
    freiwillig beizutreten.
  • 28:05 - 28:08
    Doch es gibt widerstände.
  • 28:10 - 28:12
    Um sie zu überwinden
    schreibt Bismarck einen Brief,
  • 28:12 - 28:15
    an den bayerischen König Ludwig II.
  • 28:15 - 28:19
    Er weis den Monarchen widerstrebt der
    Gedanke sein Königreich
  • 28:19 - 28:21
    in ein geeintes Deutschland zu führen,
  • 28:21 - 28:25
    wie es die Mehrheit des Volkes und seine
    eigene Regierung wünscht.
  • 28:28 - 28:35
    Und er kennt die Schwächen des Königs...
    und gedenkt sie auszunutzen.
  • 28:37 - 28:40
    Traumschlösser...
    wer soll sie bezahlen?
  • 28:41 - 28:44
    Bismarck, mit einer
    geheimen Millionenspende.
  • 28:44 - 28:47
    Romantik gegen Macht
  • 28:52 - 28:57
    Dafür schreibt der bayerische König
    einen Brief den Bismarck vorformuliert hat.
  • 28:58 - 29:02
    Im Namen aller deutschen Fürsten
    bietet er König Wilhelm von Preußen
  • 29:02 - 29:05
    den Titel eines deutschen Kaisers an.
  • 29:07 - 29:12
    Mit Ludwigs Brief in der Hand
    steht Bismarck kurz vor dem Ziel.
  • 29:12 - 29:15
    Die Ausrufung Wilhelms zum deutschen Kaiser,
  • 29:15 - 29:18
    soll das vereinte deutsche Reich
    aus der Taufe heben.
  • 29:21 - 29:27
    "Und nun ist die deutsche Einheit gemacht...
  • 29:27 - 29:30
    und der Kaiser auch."
  • 29:32 - 29:36
    Doch einen muss er noch überzeugen.
  • 29:41 - 29:42
    "Was denkt sich Ludwig dabei?
  • 29:42 - 29:45
    Meinen Vorfahren war
    König von Preußen genug."
  • 29:46 - 29:51
    "Eure Majestät wollen doch im neuen
    Deutschen Reich...
  • 29:51 - 29:55
    kein Neutrum bleiben,
    das man Präsidium nennt."
  • 29:56 - 29:59
    Wenn ich mich bereit erkläre
    Kaiser zu werden...
  • 29:59 - 30:02
    wünsche ich den Titel
    Kaiser von Deutschland...
  • 30:02 - 30:05
    und keinesfalls Deutscher Kaiser."
  • 30:07 - 30:08
    "Euer Majestät...
  • 30:08 - 30:12
    einen Kaiser von Deutschland werden die Fürsten
    niemals akzeptieren!
  • 30:12 - 30:16
    Sie hätten Angst dass eure Majestät
    allein regieren will, ohne sie."
  • 30:17 - 30:20
    "Soll ich denn nur den Grüßaugust spielen?
  • 30:23 - 30:27
    Der Titeln Deutscher Kaiser...
  • 30:27 - 30:29
    ist inakzeptabel!"
  • 30:29 - 30:30
    -Bismarck war immer der Meinung,
  • 30:30 - 30:35
    man muss mit sanften Formulierungen
    harte Politik machen,
  • 30:35 - 30:36
    und es kam nicht auf den Titel an.
  • 30:36 - 30:40
    Deutscher Kaiser das war...
    deutsch ist in diesem Sinne ein Eigenschaftwort.
  • 30:40 - 30:44
    Kaiser von Deutschland hieße...
  • 30:44 - 30:48
    'Ich bin der Chef von Deutschland!
    Ich habe zu befehlen!'
  • 30:48 - 30:51
    Ganz eine anderen Auffassung.
  • 30:51 - 30:52
    Dann hätte er
    die Süddeutschen Fürsten,
  • 30:52 - 30:55
    die ja durchaus noch im Saft standen,
  • 30:55 - 30:58
    dann hätte er die Süddeutschen Fürsten
    nicht dazu bekommen.
  • 30:59 - 31:03
    -Das Schloss der französischen
    Monarchen in Versailles.
  • 31:03 - 31:05
    Ein Meisterwerk des Barock.
  • 31:05 - 31:11
    Erbaut im 17. Jhdt. zur Verherrlichung
    des Sonnenkönigs Ludwig XIV.
  • 31:13 - 31:18
    Während der Belagerung von Paris wird
    das Schloss von den deutschen genutzt.
  • 31:18 - 31:24
    Im berühmten Spiegelsaal werden jetzt
    verwundete deutsche Soldaten versorgt.
  • 31:28 - 31:32
    An diesem Tag müssen sie Weichen.
  • 31:33 - 31:35
    "Kamerad hilf mir mal!"
  • 31:36 - 31:38
    "Was machen sie Da?"
  • 31:38 - 31:39
    "Befehl von ganz oben."
  • 31:39 - 31:43
    Noch im Krieg im Land des Gegners soll
    geschaffen werden,
  • 31:43 - 31:46
    was Franzosen und Briten
    schon lange erreicht haben.
  • 31:47 - 31:49
    Die Einheit der Nation.
  • 31:51 - 31:53
    "Und wie ist die Lage?
  • 31:53 - 31:54
    Was denkt der König jetzt?
  • 31:54 - 31:56
    Was hält er davon?"
  • 31:56 - 32:02
    "Er will noch immer Kaiser von Deutschland sein...
    und sonst nichts."
  • 32:03 - 32:06
    "Begreift er den unsere Lage nicht?!
  • 32:06 - 32:08
    Wir balancieren auf des Messers Schneide.
  • 32:08 - 32:11
    Kaiser von Deutschland ist unmöglich!
  • 32:11 - 32:13
    Das muss er doch einsehen."
  • 32:15 - 32:20
    Noch kurz vor der Verkündung ist die
    Titelfrage nicht geklärt.
  • 32:20 - 32:23
    Wird der preußische König als
    Deutscher Kaiser ausgerufen,
  • 32:23 - 32:26
    wie es Bismarck und die Fürsten wollen,
  • 32:26 - 32:30
    oder als Kaiser von Deutschland
    wie Wilhelm fordert.
  • 32:34 - 32:38
    Auf ihn kommt es jetzt an,
    Großherzog Friedrich von Baden.
  • 32:38 - 32:41
    Er soll den neuen Kaiser ausrufen.
  • 32:43 - 32:46
    "Es lebe seine Majestät...
  • 32:46 - 32:48
    Kaiser Wilhelm!"
  • 32:49 - 32:53
    Hurra! Hurra!...(audience)
  • 32:53 - 32:57
    Mit einer geschickten Formulierung
    vermeidet der Großherzog den Eklat.
  • 32:57 - 32:59
    "Heil dir im Siegerkranz...(Gesang)
  • 32:59 - 33:04
    Am Ende beugt sich Wilhelm
    den drängen Bismarcks und der Fürsten.
  • 33:04 - 33:07
    Es bleibt beim Deutschen Kaiser.
  • 33:08 - 33:19
    "...Fühl in des Thrones Glanz
    die hohe Wonne ganz,
    Liebling des Volks zu sein!..." (Gesang)
  • 33:19 - 33:22
    Der groll des Monarchen währt nur kurz.
  • 33:22 - 33:26
    Den Handschlag nach der Proklamation
    verweigert er Bismarck.
  • 33:26 - 33:31
    Doch nur zwei Monate später,
    erhebt er ihn zum Fürsten.
  • 33:33 - 33:35
    "...Liebling des Volks zu sein!
    Heil Kaiser, dir!" (Gesang)
  • 33:35 - 33:37
    Wenig später kapituliert Frankrreich.
  • 33:37 - 33:39
    Bismarck hat sein Ziel erreicht,
  • 33:39 - 33:42
    den preußisch deutschen Nationalstaat.
  • 33:42 - 33:45
    Deutschland ist geeint.
  • 33:50 - 33:54
    -Das Bismarck Reich ist 1871
    von fast allen deutschen,
  • 33:54 - 33:58
    als Gipfelpunkt der deutschen Geschichte
    erfahren und erlebt worden,
  • 33:58 - 34:03
    und es hatte jahrzehntelang, dass zu
    bieten was die Mehrheit der Deutschen wollte...
  • 34:03 - 34:07
    Nationale Einheit, Imperialen Glanz
  • 34:07 - 34:08
    -und Größe.
  • 34:08 - 34:11
    Zum neuen Deutschen Reich
    gehören jetzt auch,
  • 34:11 - 34:15
    Süddeutschland und das
    französische Elsaß-Lothringen.
  • 34:15 - 34:18
    Für seinen Gründer Bismarck ist dieses
    Reich saturiert,
  • 34:18 - 34:20
    ohne weitere Gebietsansprüche.
  • 34:20 - 34:24
    Von nun an will er das erreichte
    sichern und Frieden wahren.
  • 34:27 - 34:31
    Die Rückkehr nach Berlin wird zum Triumphzug.
  • 34:31 - 34:33
    Ein Augenzeuge schreibt...
  • 34:34 - 34:37
    "Womit hat man
    die Gnade Gottes verdient,
  • 34:37 - 34:40
    so große und mächtige Dinge
    erleben zu dürfen?"
  • 34:42 - 34:49
    Beim Einzug der Siegreichen Armee
    durch das Brandenburger Tor am 16. Juni 1871...
  • 34:49 - 34:50
    jubelt Berlin.
  • 34:52 - 34:55
    Das neue Reich erfüllt
    den Deutschen viele wünsche...
  • 34:55 - 34:59
    Glanz, Einheit und
    ein Stück Mitbestimmung.
  • 34:59 - 35:05
    1871 wird ein gesamtdeutsches Parlament gewählt,
    der Reichstag.
  • 35:05 - 35:08
    Wählen dürfen alle Männer über 25.
  • 35:08 - 35:12
    Noch ist Politik reine Herrensache.
  • 35:12 - 35:15
    Der neue Reichstag für den später dieser Bau entsteht,
  • 35:15 - 35:18
    beschließt die Gesetze und den Haushalt.
  • 35:18 - 35:21
    Doch den Regierungschef den Reichskanzler
    bestimmt nicht das Parlament,
  • 35:21 - 35:23
    sondern der Kaiser.
  • 35:23 - 35:26
    Eine Verfassung ganz im Sinne
    ihres Verfassers,
  • 35:26 - 35:29
    des ersten deutschen Kanzlers.
  • 35:30 - 35:33
    -Bismarck gab den Deutschen
    zwar in Gestalt,
  • 35:33 - 35:39
    des allgemeinen gleichen Reichstagswahlrecht
    für Männer, ein Stück Demokratie.
  • 35:39 - 35:45
    Und zwar ein kräftigeres Stück
    Demokratie als liberale Mustermonarchien
  • 35:45 - 35:48
    wie Großbritannien
    oder Belgien damals kannten.
  • 35:48 - 35:55
    Aber eine Verantwortliche Regierung,
    erhielten die Deutschen im Kaiserreich nicht.
  • 35:56 - 36:01
    -Die Reichsgründung gibt den Anstoß
    für einen rasanten Aufschwung.
  • 36:01 - 36:03
    'Gründerjahre'
  • 36:03 - 36:08
    Aus den Berlin der Markgrafen und Könige,
    wird eine modernen Metropole.
  • 36:08 - 36:12
    Die Einwohnerzahl der neuen deutschen
    Hauptstadt verdoppelt sich bis 1912,
  • 36:12 - 36:16
    von einer Million auf über
    2 Millionen Menschen.
  • 36:16 - 36:21
    Berlin ist damit hinter London, New York
    und Paris die viertgrößte Stadt der Welt.
  • 36:25 - 36:29
    Die Stadt wird das Symbol für den deutschen
    sieben meilen Schritt in die moderne.
  • 36:29 - 36:33
    Was den Fortschritt im Wege steht,
    wird ausgeräumt.
  • 36:36 - 36:41
    Der Motor des gewaltigen Umbruchs
    im ganzen Land...
  • 36:41 - 36:44
    ist das erste deutsche
    Wirtschaftswunder.
  • 36:44 - 36:46
    In den ersten vier Jahrzehnte
    nach der Reichsgründung,
  • 36:47 - 36:50
    verdreifacht sich
    das deutsche Sozialprodukt.
  • 36:50 - 36:54
    Die Industrielle Revolution in Deutschland
    befindet sich im großen Spurt.
  • 36:54 - 37:00
    1890 arbeiten zum ersten mal mehr Deutsche
    in der Industrie als in der Landwirtschaft.
  • 37:06 - 37:10
    Der wirtschaftliche Wandel,
    schlägt sich auch politisch nieder.
  • 37:10 - 37:13
    In den Mietskasernen von Berlin und
    anderen Städten,
  • 37:13 - 37:16
    wächst eine neue selbstbewusste
    Schicht heran...
  • 37:16 - 37:17
    die Arbeiterschaft.
  • 37:17 - 37:19
    "Die Klassenherrschaft
    der Klassengegensatz..."
  • 37:19 - 37:23
    Hier rekrutiert eine neue politische
    Kraft ihre Stammwähler.
  • 37:23 - 37:28
    Die Sozialdemokraten vertreten nicht
    nur die sozialen Interessen der Arbeiter,
  • 37:28 - 37:30
    sondern einen neuen Staatsgedanken.
  • 37:31 - 37:35
    Monarchie und Adel sind für sie
    Relikte vergangener Zeiten.
  • 37:35 - 37:38
    Die Zukunft gehöre der Arbeiterschaft.
  • 37:38 - 37:40
    "... die Klasse getroffen sind ist ein Unding.
    Die Arbeiter von der..."
  • 37:41 - 37:45
    Gedanken die für Bismarck
    Hochverrat und Umsturz bedeuten.
  • 37:45 - 37:48
    Für ihn sind Sozialdemokraten,
    allesamt Demagogen.
  • 37:48 - 37:50
    "...solange die Besitzenden Klassen an der
    herrschaft sind,
  • 37:50 - 37:51
    werden alle Refrom bemühungen..."
  • 37:51 - 37:53
    "Aufmachen!
    Im namen des Gestzes!"
  • 37:56 - 38:01
    Mit dem sogenannten Sozialisten Gesetz
    lässt Bismarck die Partei verbieten.
  • 38:01 - 38:04
    Ihre Versammlungen und Zeitungen
    sind jetzt Illegal.
  • 38:04 - 38:07
    Bei Verstoß drohen Geldstrafen und Gefängnishaft.
  • 38:07 - 38:12
    "Der Sozialdemokrat...
    Abführen"
  • 38:12 - 38:16
    "Pappa! Pappa! Pappa!"
  • 38:20 - 38:22
    "Den siehst du so schnell
    nicht wieder."
  • 38:23 - 38:27
    Nicht nur Sozialdemokraten werden
    von ihn bekämpft und verfolgt,
  • 38:27 - 38:32
    auch die katholische Kirche trifft der Bannstrahl
    des mächtigen Reichsgründers.
  • 38:32 - 38:36
    "Nach Canossa gehen wir nicht!" sagt er.
  • 38:36 - 38:41
    -Bismarck hat eine Politik gemacht die nach
    inneren Reichsfeinden gesucht hat,
  • 38:41 - 38:45
    und dass gehört sicherlich zu den dunklen Seiten
    der Bismarckschen Politik.
  • 38:45 - 38:50
    Nicht nur gegenüber der Arbeiterbewegung
    sondern auch gegenüber den Katholiken
  • 38:50 - 38:53
    und zunehmend auch gegenüber
    den nationalen Minderheiten...
  • 38:53 - 38:55
    in Preußen dan die Polen.
  • 38:56 - 38:59
    -Eine Politik mit Peitsche und Zuckerbrot.
  • 38:59 - 39:04
    In rascher Folge führt Bismarck eine
    Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung ein.
  • 39:04 - 39:07
    Meilensteine auf den Weg
    zum Sozialstaat.
  • 39:07 - 39:12
    Doch ihren eigentlichen Zweck
    den Sozialdemokraten die Anhänger zu nehmen,
  • 39:12 - 39:14
    erfüllen die neuen Gesetze nicht.
  • 39:17 - 39:23
    Trotz Verbot der Partei dürfen Sozialdemokraten
    wählen und gewählt werden.
  • 39:23 - 39:28
    1881 erhalten sie bei den
    Reichstagswahlen 6% der Stimmen.
  • 39:28 - 39:31
    1890 sind es schon 20%.
  • 39:32 - 39:37
    Im neuen Reichstag sind die
    Gegner Bismarcks in der Überzahl.
  • 39:37 - 39:40
    Innenpolitisch ist der Kanzler am Ende.
  • 39:44 - 39:48
    Und seine ganze Macht hängt
    am Herzschlag eines Mannes.
  • 39:51 - 39:56
    Seit 26 Jahren ist er unter Wilhelm I.
    preußischer Ministerpräsident.
  • 39:56 - 39:59
    Seit 17 Jahren ist er
    auch Reichskanzler.
  • 40:00 - 40:03
    Auf sein Vertrauen ruht Bismarcks Macht.
  • 40:03 - 40:07
    Nur der Kaiser kann ihn
    laut Verfassung entlassen.
  • 40:09 - 40:13
    "Es war nicht immer leicht
    unter ihnen Kaiser zu sein."
  • 40:14 - 40:19
    "Majestät waren oft schwerer zu überzeugen
    als die Österreicher
  • 40:19 - 40:21
    und sogar als die Franzosen."
  • 40:21 - 40:24
    "Sie müssen jetzt meinen Enkel beistehen.
  • 40:24 - 40:30
    Er hat Verstand....
    aber wenig Erfahrung...."
  • 40:30 - 40:33
    Er soll die Dynastie in die Zukunft führen,
  • 40:33 - 40:35
    Prinz Wilhelm.
  • 40:36 - 40:39
    "...und hochfliegende Pläne."
  • 40:39 - 40:41
    Sein Vater der Kronprinz
    ist bereits Todkrank,
  • 40:41 - 40:45
    und wird den sterbenden Kaiser
    nur wenige Monate überleben.
  • 40:45 - 40:50
    Auf einen 90 Jährigen
    folgt bald ein 29 Jähriger.
  • 40:52 - 40:57
    Wilhelm II. will nicht unter Bismarck,
    Kaiser sein.
  • 40:57 - 41:00
    6 Monate will ich den Alten
    verschnaufen lassen,
  • 41:00 - 41:04
    dann regiere ich selbst...
    erklärt er selbstherrlich.
  • 41:05 - 41:08
    Bei der eröffnung des Reichstag
    durch den neuen Kaiser,
  • 41:08 - 41:12
    rückt der Maler, Bismarck
    nocheinmal in den Mittelpunkt.
  • 41:12 - 41:15
    Doch er steht allein, isoliert.
  • 41:15 - 41:18
    Das Palarment ist Mehrheitlich gegen ihn,
  • 41:18 - 41:21
    und Wilhelm will am liebsten selbst regieren.
  • 41:22 - 41:26
    Im März 1890 erhält Bismarck
    seine Entlassungsurkunde.
  • 41:26 - 41:30
    Den Ausschluss von der Macht,
    wird er den neuen Kaiser nie verzeihen.
  • 41:30 - 41:35
    Trotz aller Ehren mit denen er von
    Wilhelm II. überhäuft wird.
  • 41:38 - 41:42
    "Heuchler!...
  • 41:42 - 41:44
    Du wirst alles ruinieren."
  • 41:46 - 41:49
    Seine Regierung endet wie sie
    begonnen hat...
  • 41:49 - 41:52
    im streit mit dem Kaiser.
  • 41:53 - 41:56
    Was bleibt vom Reichsgründer?
  • 41:57 - 42:00
    -Bismarcks Bild bleibt zwiespältig.
  • 42:01 - 42:06
    Er hat die Deutschen geeint
    aber er hat sie auch gespalten.
  • 42:06 - 42:12
    Er hat sie 1871 zu ihren wol glänzendsten
    Tag ihrer Geschichte geführt,
  • 42:12 - 42:16
    aber er hat sehr schnell einer
    produktiven Außenpolitik,
  • 42:16 - 42:18
    eine zweifelhafte Innenpolitik Folgen lassen.
  • 42:18 - 42:21
    -Nach der Entlassung
    zieht sich Bismarck,
  • 42:21 - 42:25
    auf seinen Landsitz Fridrichsruh
    bei Hamburg zurück.
  • 42:25 - 42:27
    Noch 8 Jahre wird er dort leben.
  • 42:27 - 42:33
    Sein Abschied wird als Ende einer Ära
    empfunden, auch im Ausland.
  • 42:36 - 42:38
    "Der Lotse geht von Bord",
  • 42:38 - 42:42
    schreibt und
    zeichnet die englische Zeitung 'Punch'.
  • 42:44 - 42:49
    Abschied eines Mannes der in seiner Ära
    gegensetzliches vereinte.
  • 42:50 - 42:55
    Er war ein Konservativer der den
    modernen deutschen Nationalstaat schuf.
  • 42:56 - 42:58
    Die äußere Vereinigung
    ist ihn geglückt.
  • 42:58 - 43:01
    Die innere hat er verzögert.
  • 43:01 - 43:04
    Das vom ihn geschaffene Reich...
  • 43:04 - 43:07
    seine nachfolger werden es verspielen.
Title:
Die Deutschen (The Germans) S01E09 'Bismarck und das Deutsche Reich' (Ger&Eng Subs)
Description:

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Video Language:
German
Duration:
43:41

German subtitles

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