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("Sandmännchen"-Melodie)
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Mein Name ist Alexander Kerner.
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(Schlag)
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Ich bin Bürger
der Deutschen Demokratischen Republik.
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(Schläge)
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Und ich hab' ein Problem.
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Die Mauer ist weg.
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Morgen.
Ist es schon so weit?
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(Krachen)
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Eigentlich ist es kein Problem, aber ...
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Meine Mutter hat
von alldem nichts mitgekriegt.
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Sie liegt seit Monaten im Koma.
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Nur, jetzt ist sie aufgewacht!
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(Klickende Neonröhren)
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Was soll ich denn jetzt machen?
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Sie müssen jegliche Aufregung,
ja, nur die Gefahr einer Aufregung,
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von Ihrer Mutter fernhalten.
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Einen zweiten Infarkt
wird sie nicht überstehen.
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Und das hier?
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Mama soll ihr Zimmer genau so
vorfinden, wie sie's verlassen hat, ja?!
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Das ist doch jetzt nicht dein Ernst?!
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Doch.
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Auf tapferen 79 Quadratmetern:
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Die DDR lebt weiter.
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Auf Weltniveau.
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Ich will kein falsches Wort hören.
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Wie ist das mit den 20 Mark?
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Erst die Arbeit!
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Hat sich ja gar nichts verändert hier.
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Was soll sich auch schon verändert haben?
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[Kinder singen "Unsere Heimat"]
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Ach, Alex ...
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Ich hab so einen Heißhunger
auf Spreewaldgurken.
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Spreewaldgurken?
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Mensch, Junge, wo lebst du denn?
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Wir haben jetzt die D-Mark!
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So weit haben die uns schon,
dass wir im Müll 'rumfischen müssen!
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Die sind ja auch gut.
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Was ist eigentlich passiert
in den acht Monaten,
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die ich verschlafen hab?
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Guten Appetit und vielen Dank, dass Sie
sich für Burger King entschieden haben.
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Du musst es deiner Mutter sagen!
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Als ob die Scheißgurken
noch nicht genug wären.
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Jetzt will sie auch noch fernsehen!
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Zwei ... eins ...
Berlin.
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Auf einer histo--
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...hat Genosse Erich Honecker
in einer großen humanitären Geste
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der Einreise der zufluchtsuchenden
BRD-Bürger zugestimmt.
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Mama?
Du bist die beste Mutter der Welt
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und wir liebe dich alle.
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– Alex?
– Was ist denn?
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Was ist denn das?
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Ja, ich weiß ja auch nicht,
was die Genossen da wieder, also ...
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Ist es denn wirklich so,
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dass wir jeden Dreck, der
vom Westen kommt, nur kopieren müssen?