Viktor Orban's Rede bei der Wiederbestattung von Imre Nagy. am 16.06.1989. DEU Untertitel

Orbán Viktor hazaküldi az oroszokat Nagy Imre és társai újratemetésén. Hősök Tere, 1989 június 16-án.
Viktor Orban schickt die russen Heim bei der Wiederbestattung von Imre Nagy und seine Mitstreiters. Auf dem Heldenplatz, am 16,06.1989.
János Kádár, der den Schauprozess in 1958 zu verantworten hatte, starb am 06.07.1989.

Mitbürger!

Seit der Einführung der russischen Besatzung und dem kommunistischen Diktatur vor 40 Jahren

hat die ungarische Nation ein Mal die Möglichkeit gehabt, nur einmal hatte genug Mut und Kraft zu versuchen gehabt,

ihre schon in 1848 erklärten Ziele zu erreichen:

Die nationale Unabhängigkeit und politische Freiheit.

Unsere Ziele haben sich bis heute nicht geändert. Auch heute lassen wir nicht von den Zielen von 1948, also lassen wir auch nicht von den Zielen von 1956.

Diejenige Junge Menschen, die jetzt für die Umsetzung der europäischen bürgerlichen Demokratie kämpfen,

erweisen die Ehre aus zwei Gründen vor den Särgen der kommunistischen Imre Nagy und seiner Gesellen.

Wir ehren sie als Staatsmänner, die sich mit der Wille der ungarischen Bevölkerung einverstanden waren,

die um dies machen zu können, fähig waren mit den heiligen kommunistischen Tabus zu brechen,

das heißt brechen mit der bedingungslosen Bediehnung des russischen Reiches und mit dem Diktatur der Partei.

Sie sind die Staatsmänner für uns, die sich auch im Schatten des Galgens nicht verpflichtet haben,

sich in einer Reihe mit den Gesellschaft dezimierenden Mörder zu stehen, die auch auf Kosten ihres Lebens die Nation nicht verleugnet haben,

welche Nation sie angenommen hatte, und die ihr Vertrauen in sie gesetzt hatte.

Wir haben aus ihrem Schicksal gelernt, dass Demokratie und Kommunismus unvereinbar sind.

Wir sind uns bewusst, dass die Mehrheit der Opfer der Revolution und der Repressionen in unserem Alter waren, und ähnlich jung, wie wir waren.

Aber wir fühlen nicht nur deshalb allein den sechsten Sarg als unser eigener Sarg. Bis heute ist 1956 die letzte Chance gewesen,

dass unsere Nation auf den westlichen Entwicklungsweg getreten wirtschaftlichen Wohlstand schafft.

Der heute auf unseren Schultern drückende Bankrott ist eine direkte Folge der Tatsache,

dass unsere Revolution blutig niedergeschlagen wurde, und wir in die asiatische Sackgasse

zurück gezwungen wurden, aus der wir wiederum einen Ausweg zu finden versuchen.

In der Tat, damals im Jahr 1956 nahm die Ungarische Sozialistische Arbeiterpartei

von uns - von heutigen jungen Menschen - unsere Zukunft weg. Daher liegen im sechsten Sarg nicht nur ein getöteter Junge,

sondern auch unsere nächste 20 oder wer weiß, wie viele noch von unseren Jahren.

Meine Freunde!

Wir, junge Menschen, verstehen eine Menge Dinge nicht, die vielleicht natürlich für die älteren Generationen sind.

Wir stehen ratlos davor, dass diejenigen, die die Revolution und den Premierminister noch kürzlich in Chor beschimpften,

erkennen nun plötzlich, dass sie die Anhänger der Reformpolitik von Imre Nagy sind.

Wir verstehen auch nicht, dass die Mitglieder der Partei-und Staatsführung, die angeordnet haben,

meghamisító tankönyvekből oktassanak, ma

drängen sich fast heute um -- wie Glück bringende Talismane - diese Särge berühren zu können.

Wir glauben nicht, dass wir mit Dankbarkeit dafür schulden, dass wir nach 31 Jahren unsere Toten beerdigen dürfen.

Es gehört keine Dankbarkeit dafür, dass wir jetzt schon unsere politischen Organisationen betreiben können.

Es ist nicht das Verdienst der ungarischen politischen Führung, dass sie gegen die

Demokratie und freie Wahlen Fordernden,
- obwohl sie es mit Waffengewalt tun könnte,

tritt -- im Gegensatz zu Jaruzelski, Li Peng, Pol Pot, oder Rákosi, -- doch nicht auf.

Mitbürger!

Heute, 33 Jahre nach der ungarischen Revolution und 31 Jahre nach der Hinrichtung des letzten verantwortlichen ungarischen Ministerpräsidenten,

haben wir die Chance, sich friedlich zu erreichen, was die Revolutionäre von '56

in blutigen Schlachten, wenn auch nur für ein paar Tage, aber für die Nation doch erreicht haben.

Wenn wir in unserer eigenen Stärke glauben, können wir den kommunistischen Diktatur ein Ende setzen.

Wenn wir entschlossen genug sind, können wir die Regierungspartei dazu zwingen, dass sie sich zu freien Wahlen unterwerfen.

Wenn wir die Ideen von '56 nicht vor den Augen verlieren, können wir uns selbst eine Regierung wählen,

die sofort Verhandlungen über dem sofortigen Beginn des Abzugs der russischen Truppen anfängt.

Wenn wir genug Mut haben, dass wir dies tun wollen, können wir dann, aber nur dann,

die Wille unserer Revolution vollenden.

Niemand kann glauben, dass der Partei-Staat sich selbst ändern wird.

Erinnert euch: Am 6. Oktober 1956, am Tage der Beerdigung von László Rajk verkündete die Parteizeitung,

das Freie Volk mit riesen Buchstaben auf dem Titelblatt: „NIE WIEDER!"

Nur drei Wochen später hat die STAZI Einheit der Kommunistischen Partei
zwischen die friedlichen,

unbewaffneten Demonstranten geschossen.
Nicht Mal zwei Jahren waren vergangen, und die Kommunistische Partei

verurteilte in Schauprozessen, ähnlich zu den von Rajk, Hunderte von unschuldigen Menschen, darunter auch seine eigenen Genossen zu Tode.

Deshalb können wir nicht zu den unverbindlichen Versprechungen der kommunistischen Politiker Vertrauen haben.

Wir müssen erreichen, dass die herrschende Partei, auch dann, wenn sie es wollte, keinen Gewalt gegen uns ausüben kann.

Nur auf diese Weise können wir die weiteren Särge, ähnlich wie die von heute, die verspäteten Beerdigungen vermeiden.

Imre Nagy, Miklós Gimes, Géza Losonczy, Maléter Pál, József Szilágyi und die Hunderte von Anonymen,

die ihr Leben für Freiheit und Unabhängigkeit opferten. - Die jungen Ungarn, für die

diese Ideen auch heute noch unantastbar sind, verneigen ihre Häupter vor eurem Andenken.

Ruhet in Frieden.

Translation: rajgy