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Ich hab 99 Probleme ... Zerebralparese ist nur eins davon.

  • 0:01 - 0:03
    Hallo TEDWomen, was geht?
  • 0:03 - 0:04
    (Jubel)
  • 0:04 - 0:05
    Das reicht nicht.
  • 0:05 - 0:08
    Hallo TEDWomen, was geht?
  • 0:08 - 0:10
    (Jubel)
  • 0:10 - 0:12
    Mein Name ist Maysoon Zayid
  • 0:12 - 0:14
    und ich bin nicht betrunken,
  • 0:14 - 0:17
    aber der Arzt bei meiner Geburt schon.
  • 0:17 - 0:21
    Er schnitt meine Mutter sechs Mal
  • 0:21 - 0:23
    in sechs verschiedene Richtungen
  • 0:23 - 0:26
    und schnürte mir armen Kleinen
    dabei die Luft ab.
  • 0:26 - 0:28
    Darum habe ich
    infantile Zerebralparese,
  • 0:28 - 0:31
    was bedeutet, dass ich
    die ganze Zeit zappele.
  • 0:31 - 0:34
    Schaut mal.
  • 0:34 - 0:37
    Es ist anstrengend.
    Ich bin eine Kreuzung aus Shakira, Shakira
  • 0:37 - 0:39
    und Muhammad Ali.
  • 0:39 - 0:42
    (Lachen)
  • 0:42 - 0:44
    Zerebralparese ist nicht genetisch.
  • 0:44 - 0:47
    Sie ist kein Geburtsfehler.
    Man kann sie nicht kriegen.
  • 0:47 - 0:50
    Niemand hat die Gebärmutter
    meiner Mutter verhext,
  • 0:50 - 0:54
    und ich habe es nicht bekommen,
    weil meine Eltern Cousins ersten Grades sind,
  • 0:54 - 0:55
    was sie sind.
  • 0:55 - 0:59
    (Lachen)
  • 0:59 - 1:02
    Man bekommt sie nur durch Unfälle,
  • 1:02 - 1:04
    wie der, der am Tag meiner Geburt geschah.
  • 1:04 - 1:09
    Ich muss euch warnen.
    Ich bin keine Quelle der Inspiration
  • 1:09 - 1:12
    und ich möchte nicht,
    dass irgendjemand hier
  • 1:12 - 1:13
    mit mir Mitleid hat,
  • 1:13 - 1:15
    denn ihr alle habt an einem Punkt
  • 1:15 - 1:19
    in eurem Leben schon
    vom Behindertsein geträumt.
  • 1:19 - 1:21
    Kommt mal kurz mit.
  • 1:21 - 1:24
    Es ist kurz vor Weihnachten
    im Einkaufszentrum.
  • 1:24 - 1:27
    Ihr dreht Kreise auf der Suche
    nach einem Parkplatz
  • 1:27 - 1:29
    und was seht ihr?
  • 1:29 - 1:34
    Sechzehn leere Behindertenparkplätze.
  • 1:34 - 1:36
    Und ihr denkt:
    "Wieso kann ich nicht
  • 1:36 - 1:38
    ein kleines bisschen behindert sein?"
  • 1:38 - 1:43
    (Lachen)
  • 1:43 - 1:45
    Ich muss euch auch sagen:
  • 1:45 - 1:49
    Ich hab 99 Probleme
    und Zerebralparese ist nur eins davon.
  • 1:49 - 1:52
    Wenn es eine Olympiade
    der Unterdrückung gäbe,
  • 1:52 - 1:54
    bekäme ich eine Goldmedaille.
  • 1:54 - 1:59
    Ich bin Palästinenserin,
    Muslima, weiblich, behindert
  • 1:59 - 2:02
    und ich lebe in New Jersey.
  • 2:02 - 2:08
    (Lachen) (Applaus)
  • 2:08 - 2:11
    Wenn ihr euch jetzt nicht besser
    fühlt, dann weiß ich auch nicht.
  • 2:11 - 2:14
    Cliffside Park in New Jersey
    ist meine Heimatstadt.
  • 2:14 - 2:17
    Ich liebe die Tatsache,
  • 2:17 - 2:19
    dass mein Gebrechen und mein Wohnort
  • 2:19 - 2:21
    die gleichen Initialen haben.
  • 2:21 - 2:23
    Ebenso liebe ich die Tatsache,
    dass ich von meinem Haus
  • 2:23 - 2:25
    nach New York City laufen könnte,
    wenn ich wollte.
  • 2:25 - 2:28
    Viele Leute mit CP laufen nicht,
  • 2:28 - 2:31
    aber meine Eltern glaubten nicht
    an ein "kann nicht".
  • 2:31 - 2:33
    Das Mantra meines Vaters war:
  • 2:33 - 2:37
    "Ja, du kannst das! Du kannst können."
  • 2:37 - 2:40
    (Lachen)
  • 2:40 - 2:43
    Wenn also meine drei
    älteren Schwestern wischten,
  • 2:43 - 2:44
    wischte ich mit.
  • 2:44 - 2:47
    Wenn meine drei älteren Schwestern
    auf eine öffentliche Schule gingen,
  • 2:47 - 2:49
    verklagten meine Eltern das Schulsystem,
  • 2:49 - 2:51
    damit ich auch hingehen konnte,
  • 2:51 - 2:53
    und wenn wir nicht alle Einser kriegten,
  • 2:53 - 2:55
    kriegten wir alle den Pantoffel
    meiner Mutter übergebraten.
  • 2:55 - 2:58
    (Lachen)
  • 2:58 - 3:01
    Mein Vater brachte mir
    das Laufen bei, als ich fünf war,
  • 3:01 - 3:03
    indem er meine Fersen
    auf seine Füße platzierte
  • 3:03 - 3:05
    und einfach herumlief.
  • 3:05 - 3:08
    Eine weitere seiner Taktiken
    war, eine Dollarnote
  • 3:08 - 3:12
    vor meiner Nase baumeln zu lassen,
    damit ich sie fange.
  • 3:12 - 3:14
    (Lachen)
  • 3:14 - 3:17
    Meine innere Stripperin
    war sehr stark, und als --
  • 3:17 - 3:18
    (Lachen)
  • 3:18 - 3:21
    Ja. Also, am ersten Tag im Kindergarten
  • 3:21 - 3:23
    lief ich wie ein Champion,
  • 3:23 - 3:27
    der einen zu viel abbekommen hatte.
  • 3:27 - 3:30
    Damals gab es nur sechs Araber
    in meiner Stadt
  • 3:30 - 3:33
    und alle waren meine Familie.
  • 3:33 - 3:35
    Heute haben wir 20 Araber in der Stadt,
  • 3:35 - 3:38
    und sie sind immer noch
    alle meine Familie. (Lachen)
  • 3:38 - 3:41
    Ich glaube, keiner hat je gemerkt,
    dass wir keine Italiener sind.
  • 3:41 - 3:46
    (Lachen) (Beifall)
  • 3:48 - 3:51
    Das war vor dem 11. September,
    und bevor Politiker
  • 3:51 - 3:55
    es für angebracht hielten,
    "Ich hasse Moslems"
  • 3:55 - 3:57
    als Wahlkampfmotto zu verwenden.
  • 3:57 - 4:00
    Die Leute, mit denen ich aufwuchs,
    hatten kein Problem mit meinem Glauben.
  • 4:00 - 4:03
    Sie waren aber durchaus besorgt,
  • 4:03 - 4:05
    dass ich zu Ramadan
    vielleicht verhungern könnte.
  • 4:05 - 4:07
    Ich erklärte ihnen, dass ich
    von meinem Körperfett
  • 4:07 - 4:09
    drei ganze Monate leben könne,
  • 4:09 - 4:14
    also war Fasten von Sonnenaufgang
    bis -untergang ein Kinderspiel.
  • 4:14 - 4:17
    Ich habe am Broadway gesteppt.
  • 4:17 - 4:21
    Ja, am Broadway.
    Total verrückt. (Beifall)
  • 4:21 - 4:23
    Meine Eltern konnten sich
    keine Physiotherapie leisten,
  • 4:23 - 4:25
    also schickten sie mich zur Tanzschule.
  • 4:25 - 4:27
    Ich lernte, wie man auf Absätzen tanzt,
  • 4:27 - 4:29
    also kann ich auf Absätzen laufen.
  • 4:29 - 4:30
    Und ich bin aus Jersey,
  • 4:30 - 4:33
    wo es wirklich wichtig ist,
    chic zu sein,
  • 4:33 - 4:37
    also wenn meine Freundinnen
    Absätze trugen, dann ich auch.
  • 4:37 - 4:40
    Und wenn meine Freunde
    ihre Sommerferien
  • 4:40 - 4:42
    an der Küste von Jersey verbrachten,
    dann ich nicht.
  • 4:42 - 4:45
    Ich verbrachte meine Sommer
    in einem Kriegsgebiet,
  • 4:45 - 4:47
    weil meine Eltern Angst hatten,
  • 4:47 - 4:49
    dass wir, wenn wir nicht
    jeden einzelnen Sommer
  • 4:49 - 4:51
    nach Palästina zurückgehen,
  • 4:51 - 4:53
    eines Tages wie Madonna werden.
  • 4:53 - 4:58
    (Lachen)
  • 4:58 - 5:01
    Die Sommerferien bestanden oft daraus,
  • 5:01 - 5:03
    dass mein Vater mich heilen wollte,
  • 5:03 - 5:05
    also trank ich Milch von Hirschkühen,
  • 5:05 - 5:07
    wurde geschröpft,
  • 5:07 - 5:09
    wurde ins Tote Meer getunkt,
  • 5:09 - 5:12
    und ich weiß noch, wie
    das Wasser in den Augen brannte
  • 5:12 - 5:14
    und ich dachte:
    "Es funktioniert! Es funktioniert!"
  • 5:14 - 5:17
    (Lachen)
  • 5:17 - 5:21
    Aber eine Wunderkur fanden wir: Yoga.
  • 5:21 - 5:24
    Ich muss sagen, es ist echt langweilig,
  • 5:24 - 5:25
    aber bevor ich Yoga machte,
  • 5:25 - 5:28
    war ich ein Stand-up Comedian,
    der noch nicht mal stehen kann.
  • 5:28 - 5:32
    Jetzt kann ich auch auf dem Kopf stehen.
  • 5:32 - 5:37
    Meine Eltern bläuten mir immer ein,
  • 5:37 - 5:39
    dass ich zu allem in der Lage wäre,
  • 5:39 - 5:41
    dass kein Traum unmöglich war,
  • 5:41 - 5:43
    und mein Traum war es,
  • 5:43 - 5:47
    bei der Seifenoper
    "General Hospital" mitzuspielen.
  • 5:47 - 5:49
    Aufgrund der Förderung von Minderheiten
  • 5:49 - 5:52
    bekam ich ein tolles Stipendium
    an der ASU,
  • 5:52 - 5:54
    der Arizona State University,
  • 5:54 - 5:57
    weil ich jede Minderheit vertrat.
  • 5:57 - 6:01
    Ich war quasi das Hausäffchen
    der Schauspielfakultät.
  • 6:01 - 6:03
    Alle liebten mich.
  • 6:03 - 6:06
    Ich erledigte alle Hausaufgaben
    der nicht so cleveren Kinder,
  • 6:06 - 6:08
    bekam in all meinen Kursen Einser,
  • 6:08 - 6:11
    bekam in all ihren Kursen Einser.
  • 6:11 - 6:13
    Jedes Mal, wenn ich eine Szene
  • 6:13 - 6:14
    aus "Die Glasmenagerie" spielte,
  • 6:14 - 6:17
    schluchzten meine Lehrer.
  • 6:17 - 6:19
    Aber ich bekam nie eine Rolle.
  • 6:19 - 6:21
    In meinem Abschlussjahr
  • 6:21 - 6:23
    plante die ASU schließlich
    ein Stück mit dem Titel
  • 6:23 - 6:25
    "Sie tanzen in Jackson echt langsam".
  • 6:25 - 6:28
    Ein Stück über ein Mädchen mit CP.
  • 6:28 - 6:30
    Ich war ein Mädchen mit CP.
  • 6:30 - 6:33
    Also jubelte ich überall:
  • 6:33 - 6:35
    "Endlich bekomme ich eine Rolle!
  • 6:35 - 6:36
    Ich habe Zerebralparese!
  • 6:36 - 6:39
    Endlich frei! Endlich frei!
  • 6:39 - 6:42
    Gott sei Dank, ich bin endlich frei!"
  • 6:42 - 6:45
    Ich bekam die Rolle nicht.
    (Lachen)
  • 6:45 - 6:48
    Sherry Brown bekam die Rolle.
  • 6:48 - 6:50
    Ich raste zur Leiterin
    der Schauspielfakultät,
  • 6:50 - 6:53
    ich weinte hysterisch, als hätte
    jemand meine Katze erschossen,
  • 6:53 - 6:54
    und fragte sie warum.
  • 6:54 - 6:56
    Sie sagte mir, sie befürchteten,
  • 6:56 - 6:59
    dass ich die Stunts
    nicht hinkriegen würde.
  • 6:59 - 7:01
    Ich sagte: "Entschuldigung, aber
    wenn ich die Stunts nicht kann,
  • 7:01 - 7:03
    dann kann der Charakter sie auch nicht."
  • 7:03 - 7:08
    (Lachen) (Applaus)
  • 7:11 - 7:16
    Ich wurde regelrecht
    für diese Rolle geboren
  • 7:16 - 7:21
    und sie gaben sie
    einer Schauspielerin ohne CP.
  • 7:21 - 7:23
    Die Uni imitierte das Leben.
  • 7:23 - 7:25
    Hollywood ist erbärmlicherweise
    bekannt dafür,
  • 7:25 - 7:27
    körperlich gesunde Schauspieler
  • 7:27 - 7:30
    Behinderte spielen zu lassen.
  • 7:30 - 7:33
    Nach dem Abschluss
    zog ich wieder nach Hause.
  • 7:33 - 7:35
    Meine erste Rolle
  • 7:35 - 7:37
    war als Statistin in einer Seifenoper.
  • 7:37 - 7:39
    Mein Traum wurde wahr.
  • 7:39 - 7:41
    Und ich wusste, dass ich bald vom
  • 7:41 - 7:46
    "Restaurantgast" zu "verrückter
    bester Freundin" aufsteigen würde.
  • 7:46 - 7:49
    Aber stattdessen blieb ich
    ein glorifiziertes Möbelstück,
  • 7:49 - 7:51
    das nur am Hinterkopf erkennbar war,
  • 7:51 - 7:53
    und mir wurde bewusst,
  • 7:53 - 7:55
    dass Casting-Direktoren
  • 7:55 - 7:59
    keine locker-flockigen, ethnischen,
    behinderten Schauspieler einstellten.
  • 7:59 - 8:01
    Sie stellten nur perfekte Leute ein.
  • 8:01 - 8:04
    Aber Ausnahmen bestätigen ja die Regel.
  • 8:04 - 8:06
    Ich wuchs mit Whoopi Goldberg,
  • 8:06 - 8:08
    Roseanne Barr und Ellen auf,
  • 8:08 - 8:10
    und all diese Frauen
    hatten eines gemeinsam:
  • 8:10 - 8:12
    Sie waren Komikerinnen.
  • 8:12 - 8:14
    Also wurde ich Komikerin.
  • 8:14 - 8:19
    (Lachen) (Applaus)
  • 8:20 - 8:24
    Mein erster Job war es, berühmte Komiker
  • 8:24 - 8:26
    aus New York City
    zu Shows in New Jersey zu fahren
  • 8:26 - 8:28
    und ich werde nie das Gesicht
    des ersten Komikers,
  • 8:28 - 8:31
    den ich je fuhr, vergessen,
  • 8:31 - 8:34
    als ihm klar wurde, dass er auf
    der Straße nach New Jersey
  • 8:34 - 8:37
    mit einem Mädel mit CP
    als Fahrerin raste.
  • 8:37 - 8:39
    Ich bin in Clubs überall
    in den USA aufgetreten,
  • 8:39 - 8:43
    ich habe auch Shows im Nahen Osten
    auf Arabisch gemacht,
  • 8:43 - 8:46
    unzensiert und unverhüllt.
  • 8:46 - 8:48
    Einige Leute sagen, ich bin die erste
  • 8:48 - 8:50
    Komikerin in der arabischen Welt.
  • 8:50 - 8:52
    Ich nenne mich nicht gern die erste,
  • 8:52 - 8:55
    aber ich weiß, dass sie noch nie
  • 8:55 - 8:59
    von dem bösen kleinen Gerücht gehört
    haben, dass Frauen nicht witzig sind,
  • 8:59 - 9:03
    und sie finden uns schreiend komisch.
  • 9:03 - 9:08
    2003 begannen mein Bruder von
    einer anderen Mutter und Vater,
  • 9:08 - 9:10
    Dean Obeidallah, und ich
  • 9:10 - 9:12
    mit dem New Yorker Arabisch-
    Amerikanischen Comedy-Festival,
  • 9:12 - 9:14
    das jetzt schon sein 10-Jähriges feiert.
  • 9:14 - 9:17
    Unser Ziel war es, das negative Bild
  • 9:17 - 9:20
    von Amerikanern arabischer Herkunft
    in den Medien zu verändern
  • 9:20 - 9:22
    und zugleich Casting-Direktoren
    daran zu erinnern,
  • 9:22 - 9:25
    dass Südasien und Arabien
    nicht synonym sind.
  • 9:25 - 9:28
    (Lachen)
  • 9:28 - 9:34
    Die Gleichstellung von Arabern
    war viel, viel einfacher
  • 9:34 - 9:36
    als die Herausforderung,
  • 9:36 - 9:39
    gegen das Stigma
    der Behinderung anzukommen.
  • 9:39 - 9:41
    Mein großer Durchbruch war 2010.
  • 9:41 - 9:43
    Ich wurde als Gast
  • 9:43 - 9:44
    in die Nachrichtensendung
  • 9:44 - 9:46
    "Countdown with Keith Olbermann"
    eingeladen.
  • 9:46 - 9:49
    Ich kam wie zum Abschlussball
    angezogen rein,
  • 9:49 - 9:52
    sie schoben mich in ein Studio
  • 9:52 - 9:57
    und setzten mich auf
    einen drehenden Stuhl mit Rollen.
  • 9:57 - 10:00
    Ich schaute also
    die Bühnenmanagerin an und sagte:
  • 10:00 - 10:02
    "Entschuldigung, kann ich
    einen anderen Stuhl kriegen?"
  • 10:02 - 10:04
    Und sie schaute mich an und sagte:
  • 10:04 - 10:07
    "Fünf, vier, drei, zwei ..."
  • 10:07 - 10:09
    Und wir waren live!
  • 10:09 - 10:11
    Ich musste mich also am Tisch
    des Gastgebers festhalten,
  • 10:11 - 10:15
    damit ich während der Szene
    nicht aus dem Bildschirm rollte,
  • 10:15 - 10:18
    und als das Interview vorbei war,
    war ich außer mir.
  • 10:18 - 10:20
    Da war meine Chance gewesen
    und ich hatte sie versaut,
  • 10:20 - 10:23
    und ich wusste,
    die laden mich nie wieder ein.
  • 10:23 - 10:26
    Aber Mr. Olbermann lud mich
    nicht nur wieder ein,
  • 10:26 - 10:28
    sondern machte mich
    zu einem Vollzeit-Mitarbeiter
  • 10:28 - 10:32
    und klebte meinen Stuhl fest.
  • 10:32 - 10:35
    (Lachen) (Beifall)
  • 10:37 - 10:39
    Bei der Arbeit mit Keith Olbermann
  • 10:39 - 10:41
    habe ich etwas Tolles gelernt:
  • 10:41 - 10:45
    Alle Menschen im Internet
    sind Drecksäcke.
  • 10:45 - 10:47
    Leute sagen, Kinder sind grausam,
  • 10:47 - 10:50
    aber als Kind oder Erwachsene hat sich
    nie jemand über mich lustig gemacht.
  • 10:50 - 10:54
    Im World Wide Web bin ich mit
    meiner Behinderung plötzlich Freiwild.
  • 10:54 - 10:56
    Wenn ich mir online Videos anschaue,
  • 10:56 - 10:58
    sehe ich Kommentare wie:
  • 10:58 - 11:00
    "Ey, wieso zuckt die so?"
  • 11:00 - 11:02
    "Ey, ist die bekloppt?"
  • 11:02 - 11:06
    Und mein Favorit:
    "Armer Hängelippen-Terrorist.
  • 11:06 - 11:07
    Hat sie ne Krankheit?
  • 11:07 - 11:11
    Wir sollten für sie beten."
  • 11:11 - 11:13
    Einer schlug sogar vor,
  • 11:13 - 11:16
    meine Behinderung
    in die Credits aufzunehmen:
  • 11:16 - 11:21
    Drehbuchautorin, Komikerin,
    Zerebralparese.
  • 11:21 - 11:24
    Eine Behinderung ist
    so sichtbar wie die Herkunft.
  • 11:24 - 11:27
    Wenn ein Rollstuhlfahrer
    nicht Beyoncé spielen kann,
  • 11:27 - 11:30
    kann Beyoncé auch
    keinen Rollstuhlfahrer spielen.
  • 11:30 - 11:32
    Die Behinderten sind die größten --
  • 11:32 - 11:35
    Ja. Das ist einen Applaus wert. Los.
  • 11:35 - 11:37
    (Beifall)
  • 11:39 - 11:42
    Menschen mit Behinderungen sind
    die größte Minderheit auf der Welt
  • 11:42 - 11:45
    und wir sind die unterrepräsentierteste
  • 11:45 - 11:47
    in der Unterhaltungsbranche.
  • 11:47 - 11:49
    Die Ärzte sagten, ich könne nie laufen,
  • 11:49 - 11:52
    doch ich sitze hier vor euch.
  • 11:52 - 11:54
    Aber wäre ich mit sozialen Medien
    aufgewachsen,
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    wäre ich vielleicht nicht hier.
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    Ich hoffe,
  • 11:58 - 12:00
    dass wir zusammen ein positiveres Bild
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    von Behinderung in den Medien
    und im Alltag erschaffen können.
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    Vielleicht gäbe es weniger Hass im Internet,
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    wenn es mehr positive Vorbilder gäbe.
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    Oder vielleicht nicht.
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    Vielleicht braucht es immer noch ein Dorf,
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    um ein Kind gut zu erziehen.
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    Meine Reise mit Umwegen hat mich
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    an ein paar sehr besondere Orte gebracht.
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    Ich durfte auf dem roten Teppich
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    neben Seifenopern-Star Susan Lucci
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    und der ikonischen Lorraine Arbus laufen.
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    Ich durfte in einem Film
    mit Adam Sandler spielen
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    und mit meinem Idol,
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    dem wunderbaren Dave Matthews, arbeiten.
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    Ich bin als Hauptfigur mit
    der Comedy-Tour "Arabs Gone Wild"
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    um die Welt gereist.
  • 12:39 - 12:41
    Ich war Repräsentantin
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    des großen Bundesstaats New Jersey im
  • 12:44 - 12:46
    Democratic National Committee 2008.
  • 12:46 - 12:49
    Ich habe "Maysoon's Kids" gegründet,
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    einen wohltätigen Verein,
  • 12:51 - 12:53
    der versucht, palästinensischen
    Flüchtlingskindern
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    den Bruchteil einer Chance zu geben,
    die meine Eltern mir gaben.
  • 12:56 - 12:58
    Aber der eine Moment,
    der am meisten heraussticht --
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    bevor diesem hier --
  • 13:01 - 13:05
    (Lachen) (Applaus) --
  • 13:08 - 13:12
    der Moment, der am meisten heraussticht,
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    war der, als ich vor dem Mann auftrat,
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    der wie ein Schmetterling fliegt
  • 13:16 - 13:18
    und wie eine Biene sticht,
  • 13:18 - 13:21
    der Parkinson hat und
    genau so zappelt wie ich:
  • 13:21 - 13:23
    Muhammad Ali.
  • 13:23 - 13:29
    (Beifall)
  • 13:31 - 13:33
    Das war das einzige Mal,
  • 13:33 - 13:36
    dass mein Vater je
    einen Live-Auftritt von mir sah,
  • 13:36 - 13:39
    und ich widme diesen Vortrag
    ihm zu Gedenken.
  • 13:39 - 13:41
    (Arabisch): Möge Gott
    deiner Seele gnädig sein, Papa.
  • 13:41 - 13:44
    Mein Name ist Maysoon Zayid,
  • 13:44 - 13:47
    "Wenn ich können kann,
    könnt ihr das auch."
  • 13:47 - 13:52
    (Beifall)
Title:
Ich hab 99 Probleme ... Zerebralparese ist nur eins davon.
Speaker:
Maysoon Zayid
Description:

"Ich habe Zerebralparese. Ich zappele die ganze Zeit", kündigt Maysoon Zayid zu Anfang dieses ungeheuer witzigen, erheiternden Talks an. (Er ist wirklich ungeheur witzig.) "Als würde Shakira auf Muhammad Ali treffen." Elegant und scharfsinnig nimmt uns die arabisch-amerikanische Komikerin auf eine Reise durch ihre Abenteuer als Schauspielerin, Komikerin, Philanthropin und Fürsprecherin für Menschen mit Behinderungen mit.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
14:13

German subtitles

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