Ariel Garten: Erkenne dich selbst – mit einem Hirnscanner
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0:00 - 0:02Die Maxime "Erkenne dich selbst"
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0:02 - 0:04existiert schon seit den alten Griechen.
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0:04 - 0:07Manche schreiben diese goldene Weisheit Plato zu,
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0:07 - 0:09andere Pythagoras.
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0:09 - 0:12Dabei ist es wirklich nicht wichtig, welcher Weise es zuerst gesagt hat,
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0:12 - 0:15weil es immer noch ein weiser Rat ist, selbst heute.
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0:16 - 0:18"Erkenne dich selbst."
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0:18 - 0:20In seiner Prägnanz ist dieser Satz
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0:20 - 0:22fast schon bedeutungslos,
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0:22 - 0:25doch klingt er vertraut und wahr, oder nicht?
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0:25 - 0:28"Erkenne dich selbst."
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0:28 - 0:30Ich verstehe dieses zeitlose Diktum
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0:30 - 0:33als Feststellung zu den Problemen, oder genauer den Wirrungen,
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0:33 - 0:35des Bewusstseins.
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0:35 - 0:37Selbsterkenntnis hat mich immer fasziniert.
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0:37 - 0:39Diese Faszination führte dazu, dass ich mich mit Kunst beschäftigte,
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0:39 - 0:41Neurowissenschaften studierte
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0:41 - 0:43und anschließend Psychotherapeutin wurde.
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0:43 - 0:45Heute vereine ich alle meine Leidenschaften
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0:45 - 0:47als Geschäftsführerin von InteraXon,
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0:47 - 0:49ein Unternehmen für gedankengesteuertes Computerwesen.
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0:49 - 0:51Damit will ich ganz einfach
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0:51 - 0:53Menschen dabei helfen, mit sich selbst
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0:53 - 0:55mehr in Einklang zu kommen.
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0:55 - 0:57Das alles gründet auf dieser kleinen Aussage:
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0:57 - 0:59"Erkenne dich selbst."
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0:59 - 1:01Wenn Sie einmal darüber nachdenken,
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1:01 - 1:03definiert diese Forderung gewissermaßen unsere Spezies,
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1:03 - 1:05oder etwa nicht?
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1:05 - 1:07Ich meine damit, dass es diese
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1:07 - 1:09Selbstwahrnehmung ist, die den Homo sapiens
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1:09 - 1:12von früheren Menschheitsformen unterscheidet.
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1:12 - 1:14Heute sind wir zu oft damit beschäftigt,
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1:14 - 1:16uns um unsere iPhones und iPods zu kümmern,
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1:16 - 1:19um innezuhalten und uns selbst kennenzulernen.
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1:19 - 1:22Unter der Flut der SMS-Unterhaltungen im Minutentakt,
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1:22 - 1:25E-Mails, unermüdlichem Austausch von Medien-
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1:25 - 1:28Kanälen, Passwörtern, Apps, Erinnerungen, Tweets und Tags
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1:28 - 1:31verlieren wir die Sicht darauf, wozu all dieses Chaos überhaupt gut sein soll:
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1:31 - 1:33Uns.
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1:33 - 1:35Oft lähmen uns all diese Möglichkeiten, mit denen
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1:35 - 1:39wir uns in der Welt darstellen können.
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1:39 - 1:42Dabei finden wir kaum Zeit, uns auf uns selbst
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1:42 - 1:45zu besinnen.
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1:45 - 1:47Wir haben uns mit all dem überhäuft.
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1:47 - 1:49Wir wollen uns an einen weit entfernten Ort
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1:49 - 1:52zurückziehen und alles hinter uns lassen.
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1:52 - 1:54Also gehen wir weit weg,
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1:54 - 1:56auf den Gipfel eines Berges,
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1:56 - 1:58im Glauben, dass wir, wenn wir uns dort niederhocken,
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1:58 - 2:00die nötige Ruhe finden, um das Wirrwarr,
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2:00 - 2:02das Chaos des Alltags ordnen zu können
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2:02 - 2:04und uns selbst wiederzufinden.
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2:04 - 2:06Aber was erreichen wir wirklich
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2:06 - 2:09auf diesem Berg,
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2:09 - 2:12wo wir diese wunderbare Seelenruhe finden?
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2:12 - 2:15In Wahrheit sind wir einfach nur entkommen.
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2:15 - 2:17Denken Sie an den Begriff "Rückzug".
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2:17 - 2:20Armeen benutzen ihn, wenn sie eine Schlacht verloren haben.
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2:20 - 2:22Er bedeutet: "Lasst uns von hier wegkommen."
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2:22 - 2:24Denken wir so über die Zwänge unserer Welt,
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2:24 - 2:26dass wir auf die Berge flüchten müssen,
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2:26 - 2:29um in unser Inneres zu gelangen?
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2:29 - 2:32Auch müssen wir beim Entkommen
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2:32 - 2:35von unserem Alltag irgendwann wieder zurück.
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2:35 - 2:37Wenn Sie einmal darüber nachdenken,
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2:37 - 2:39sind wir fast wie ein Tourist,
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2:39 - 2:42der uns selbst da drüben besucht.
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2:42 - 2:45Und irgendwann hört dieser Urlaub schließlich auf.
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2:45 - 2:48Also frage ich Sie,
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2:48 - 2:50gibt es Möglichkeiten zur Selbsterkenntnis
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2:50 - 2:52ohne eine Flucht?
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2:52 - 2:54Können wir unsere Beziehung zur
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2:54 - 2:56Welt der Technik neu definieren,
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2:56 - 2:58damit wir diesen erhöhten Sinn für Selbstkenntnis
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2:58 - 3:00erhalten, den wir suchen?
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3:00 - 3:03Können wir jetzt und hier in unserer verdrahteten Welt leben
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3:03 - 3:06und noch immer dieser uralten Forderung folgen:
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3:06 - 3:09"Erkenne dich selbst."
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3:09 - 3:11Ich sage ja.
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3:11 - 3:13Ich will Ihnen heute eine neue Möglichkeit mitteilen,
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3:13 - 3:15eine Technologie, an der wir zurzeit arbeiten,
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3:15 - 3:17damit wir mit unserem Selbst vertraut werden können
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3:17 - 3:19wie nie zuvor –
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3:19 - 3:21humanisierende Technik,
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3:21 - 3:23die unser jahrhundertealtes Trachten nach vollerer
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3:23 - 3:26Selbsterkenntnis fördert.
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3:26 - 3:30Diese Technik heißt gedankengesteuertes Computerwesen.
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3:32 - 3:34Vielleicht haben Sie bemerkt, dass ich
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3:34 - 3:36an meiner Stirn eine winzige Elektrode trage.
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3:36 - 3:38Tatsächlich ist das ein Sensor für Gehirnwellen,
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3:38 - 3:40der die elektrische Aktivität in meinem Gehirn liest,
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3:40 - 3:42während ich diesen Vortrag halte.
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3:42 - 3:45Diese Gehirnwellen werden analysiert und wir können sie als Grafik sehen.
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3:45 - 3:48So sieht das aus.
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3:48 - 3:51Die blaue Linie ist meine Gehirnwelle,
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3:51 - 3:53das direkte Signal aus meinen Kopf wird aufgezeichnet
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3:53 - 3:55und in Echtzeit ausgeworfen.
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3:55 - 3:58Die grünen und roten Balken zeigen dasselbe Signal nach Frequenz,
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3:58 - 4:00die niederen hier,
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4:00 - 4:02die höheren da oben.
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4:02 - 4:05Tatsächlich schauen Sie mir beim Sprechen in den Kopf.
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4:07 - 4:10Diese Graphiken sind fesselnd, sie schlängeln sich,
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4:10 - 4:12aber aus menschlicher Sicht sind sie
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4:12 - 4:14eigentlich nicht sehr nützlich.
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4:14 - 4:16Deshalb haben wir lange darüber nachgedacht,
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4:16 - 4:18wie wir diese Daten aufbereiten, sodass
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4:18 - 4:20die Nutzer etwas damit anfangen können.
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4:20 - 4:23Was zum Beispiel, wenn ich damit herausfinden könnte,
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4:23 - 4:25wie entspannt ich in einem bestimmten Moment bin?
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4:25 - 4:27Oder was, wenn ich die Informationen auf dem
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4:27 - 4:30Bildschirm in eine organische Form bringen könnte.
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4:30 - 4:33Die Form hier rechts ist zu einem Indikator geworden
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4:33 - 4:35dafür, was in meinem Kopf los ist.
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4:35 - 4:37Je entspannter ich bin,
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4:37 - 4:39desto mehr Energie wird durchfallen.
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4:39 - 4:41Es könnte mich auch interessieren,
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4:41 - 4:43wie konzentriert ich bin, sodass ich meinen
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4:43 - 4:46Aufmerksamkeitsgrad in dem Schaltbrett auf der anderen Seite eintragen kann.
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4:46 - 4:48Je konzentrierter mein Gehirn ist, um so mehr
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4:48 - 4:51wird das Schaltbrett mit Energie anschwellen.
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4:51 - 4:54Gewöhnlich würde ich nicht konkret wissen, wie konzentriert
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4:54 - 4:57oder entspannt ich bin.
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4:57 - 4:59Wir wissen, dass unser Gefühl dafür,
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4:59 - 5:01wie wir uns fühlen, offenkundig unzuverlässig ist.
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5:01 - 5:04Wir alle kennen, dass sich ganz unbemerkt Stress einschleicht,
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5:04 - 5:06und erst, wenn wir ihn an jemandem auslassen,
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5:06 - 5:09der das nicht verdient hat, bemerken wir, dass wir ein bisschen früher
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5:09 - 5:11hätten inne halten sollen.
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5:11 - 5:13Dieses neue Bewusstsein öffnet
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5:13 - 5:15ungeheuerliche Anwendungsmöglichkeiten,
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5:15 - 5:18die uns bei der Verbesserung unseres Lebens und uns selbst helfen können.
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5:18 - 5:21Mit diesen Einsichten wollen wir Technik schaffen,
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5:21 - 5:24die Arbeit produktiver, Pausen erholsamer, Beziehungen
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5:24 - 5:27tiefgehender und erfüllender macht als je zuvor.
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5:28 - 5:31Gleich werde ich Ihnen einige dieser Visionen mitteilen,
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5:31 - 5:34aber zuerst möchte ich Ihnen zeigen, wie wir dort angelangt sind.
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5:34 - 5:37Übrigens können Sie immer gern in meinem Kopf schauen
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5:37 - 5:39(Lachen)
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5:39 - 5:41Mein Team bei InteraXon und ich entwickeln bereits
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5:41 - 5:44seit fast einem Jahrzehnt gedankengesteuerte Anwendungen.
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5:44 - 5:46In der ersten Entwicklungsphase waren wir wirklich
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5:46 - 5:49begeistert von allem, was wir mit unseren Gedanken kontrollieren konnten.
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5:49 - 5:52Wir aktivierten Dinge, ließen sie aufleuchten und
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5:52 - 5:54einfach durch Denken funktionieren.
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5:54 - 5:56Wir überschritten die Stelle
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5:56 - 5:58zwischen Gedanken und Maschine.
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5:58 - 6:01Wir erweckten zahlreiche Prototypen und Produkte zum Leben,
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6:01 - 6:03die man mit Gedanken kontrollieren kann,
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6:03 - 6:05wie gedankenkontrollierte Haushaltsgeräte,
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6:05 - 6:07Autorennbahnen, Videospiele
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6:07 - 6:09oder einen schwebenden Stuhl.
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6:09 - 6:11Wir schufen Technik und Anwendungen, die die
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6:11 - 6:13Vorstellungskraft von Menschen beschäftigten,
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6:13 - 6:15und das war wirklich aufregend.
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6:15 - 6:17Dann wurden wir zu den olympischen Spielen
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6:17 - 6:19gebeten, etwas wirklich Großes zu schaffen.
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6:19 - 6:21Für die Winterspiele 2010 in Vancouver wurden wir
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6:21 - 6:23eingeladen, eine riesige Installation herzustellen,
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6:23 - 6:25die in Vancouver zur Steuerung
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6:25 - 6:27der Beleuchtung des C.N. Tower benutzt wurde,
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6:27 - 6:30der Parlamentsgebäude und der Niagarafälle,
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6:30 - 6:33über das ganze Land hinweg
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6:33 - 6:35alles per Gedankenkontrolle.
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6:35 - 6:387.000 Besucher aus aller Welt konnten 17 Tage lang bei den olympischen Spielen
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6:38 - 6:40tatsächlich individuell die Beleuchtung
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6:40 - 6:42des C.N. Tower, des Parlaments und der Niagarafälle in Echtzeit
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6:42 - 6:44mit ihren Gedanken steuern, quer durchs Land
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6:44 - 6:46über eine Entfernung von 3.000 km.
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6:46 - 6:48Dinge mit Gedanken steuern
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6:48 - 6:50ist ziemlich cool.
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6:50 - 6:53Wir sind an vielschichtigen Ebenen menschlicher Interaktion interessiert.
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6:53 - 6:55So fingen wir damit an, uns nach Erfindungen von
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6:55 - 6:57gedankenkontrollierten Anwendungen umzusehen,
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6:57 - 7:00deren Komplexität über das bloße Steuern hinausging.
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7:00 - 7:03Dabei ging es um Reaktionsfähigkeit.
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7:03 - 7:05Uns wurde klar, dass wir ein System hatten,
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7:05 - 7:07das die Technik etwas über uns wissen ließ.
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7:07 - 7:11Und diese konnte mit uns eine Beziehung eingehen.
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7:11 - 7:13Wir schufen den Reaktionsraum, wo Lichter, Musik
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7:13 - 7:16und Jalousien sich nach Ihrem Zustand richten.
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7:16 - 7:19Sie folgten den kleinen Verlagerungen der mentalen Aktivität.
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7:19 - 7:21Wenn Sie sich am Ende eines anstrengenden Tages
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7:21 - 7:23auf der Couch in unserem Büro entspannten,
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7:23 - 7:26würde sich die Musik mit Ihnen entspannen.
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7:26 - 7:28Wenn Sie lesen würden, würde die Tischlampe heller werden.
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7:28 - 7:31Wenn Sie eindösten, würde das System das erkennen,
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7:31 - 7:34und die Lichter dazu verdunkeln.
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7:34 - 7:37Dann bemerkten wir, dass, wenn Technik etwas über Sie wissen
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7:37 - 7:39und dieses Wissen zu Ihrer Hilfe nutzen konnte,
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7:39 - 7:42es noch wertvollere Anwendungen geben würde.
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7:42 - 7:45Sie könnten etwas über sich selbst wissen.
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7:45 - 7:47Wir könnten Seiten unseres Selbst erkennen,
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7:47 - 7:49die vorher völlig unsichtbar waren,
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7:49 - 7:52und anfangen zu sehen, was vorher versteckt war.
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7:52 - 7:54Ich will ihnen ein Beispiel dafür zeigen, worüber ich hier spreche.
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7:54 - 7:56Hier ist eine Anwendung,
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7:56 - 7:58die ich für das iPad angefertigt habe.
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7:58 - 8:00Ziel des ursprünglichen Spiels "Zen Bound"
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8:00 - 8:02ist es, ein Seil um eine Holzform zu wickeln.
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8:02 - 8:04Dazu benutzen Sie Ihr Headset.
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8:04 - 8:07Das Headset ist drahtlos mit einem iPad oder Smartphone verbunden.
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8:07 - 8:09In dem Headset sind
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8:09 - 8:12Stoffsensoren an Ihrer Stirn und über dem Ohr.
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8:12 - 8:14Das ursprüngliche "Zen Bound" spielt man,
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8:14 - 8:17indem man seine Finger über das Pad gleiten lässt.
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8:17 - 8:19In unserem Spiel steuert man
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8:19 - 8:21die Holzform auf dem Bildschirm natürlich mit
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8:21 - 8:23Gedanken.
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8:23 - 8:25Wenn Sie sich auf die Holzform konzentrieren
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8:25 - 8:27rotiert sie.
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8:27 - 8:30Je höher die Konzentration, umso schneller geschieht die Rotation.
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8:30 - 8:32Das passiert wirklich.
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8:32 - 8:34Das ist keine Fälschung.
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8:34 - 8:36Für mich jedoch ist am interessantesten,
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8:36 - 8:38dass Sie bei Spielende Statistiken und Rückmeldung erhalten,
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8:38 - 8:40wie Sie abgeschnitten haben.
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8:40 - 8:42Sie kriegen Grafiken und Diagramme
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8:42 - 8:44die Ihnen erzählen, wie Ihr Gehirn abschneidet –
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8:44 - 8:47nicht einfach nur, wie viel Seil verwendet wurde oder Ihren Highscore,
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8:47 - 8:49sondern was in Ihren Gedanken
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8:49 - 8:51passiert ist.
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8:51 - 8:53Solche Rückmeldung ist wertvoll,
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8:53 - 8:56denn wir können sie benutzen um zu verstehen,
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8:56 - 8:59was in unserem Innern vor sich geht.
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8:59 - 9:01Ich möchte dies
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9:01 - 9:03"intra-aktiv" nennen.
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9:03 - 9:05Normalerweise stellen wir uns Technologie als
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9:05 - 9:07interaktiv vor.
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9:07 - 9:09Diese Technik
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9:09 - 9:11ist intra-aktiv.
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9:11 - 9:14Sie versteht, was in Ihnen vorgeht
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9:14 - 9:17und errichtet eine Art reaktionsbedingter Beziehung
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9:17 - 9:19zwischen Ihnen und Ihrer Technik,
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9:19 - 9:21so dass Sie diese Informationen benutzen können,
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9:21 - 9:23um nach vorn zu gelangen.
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9:23 - 9:25Sie können diese Informationen benutzen,
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9:25 - 9:28um sich als Teil einer Reaktionsschleife zu begreifen.
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9:28 - 9:32Bei Interaxon
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9:32 - 9:35ist intra-aktive Technik eine
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9:35 - 9:38unserer wirklich definierenden Pflichten.
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9:38 - 9:41Es geht darum, wie wir die Innenwelt verstehen
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9:41 - 9:43und sie nach außen reflektieren
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9:43 - 9:46in diese enge Schleife hinein.
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9:46 - 9:49Beispielsweise kann gedankenkontrollierte Computerarbeit
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9:49 - 9:51Kindern mit ADHS bei der Steigerung
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9:51 - 9:53ihrer Konzentration helfen.
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9:53 - 9:57Bei ADHS haben Kinder einen geringe Portion von Betawellen für den Konzentrationszustand
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9:57 - 9:59und einen großen Anteil an Thetazuständen.
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9:59 - 10:02Damit lassen sich Anwendungen schaffen, die einen Konzentrationszustand belohnen.
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10:02 - 10:05Sie können sich also vorstellen, dass Kinder Videospiele mit ihren Gehirnwellen spielen
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10:05 - 10:08und dabei ihre ADHS-Symptome verbessern.
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10:08 - 10:11Das kann so wirksam sein wie Ritalin.
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10:11 - 10:13Vielleicht sogar noch wichtiger ist, dass
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10:13 - 10:15gedankenkontrollierte Computerarbeit Kindern mit ADHS
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10:15 - 10:18Einsicht in ihre fluktuierenden Geisteszustände gibt,
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10:18 - 10:20damit sie sich selbst und ihre Lernbedürfnisse
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10:20 - 10:22besser verstehen können.
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10:22 - 10:26Wie diese Kinder ihr neues Bewusstsein zu ihrer Besserung nutzen können,
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10:26 - 10:29wird viele der schädlichen und weitverbreiteten gesellschaftlichen Stigmata umdrehen,
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10:29 - 10:31denen Menschen, die als anders diagnostiziert werden,
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10:31 - 10:33sich gegenüber sehen.
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10:33 - 10:35Wir können in unsere Köpfe hineinschauen
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10:35 - 10:37und interagieren mit dem, was uns verschlossen war,
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10:37 - 10:42was uns vorher befremdete und isolierte.
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10:42 - 10:45Hirnwellentechnik kann uns verstehen, unsere Emotionen voraus ahnen,
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10:45 - 10:47die besten Lösungen für unsere Bedürfnisse finden.
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10:47 - 10:50Stellen Sie sich vor, das Bewusstsein eines Individuums
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10:50 - 10:53wird über seine gesamte Lebensspanne berechnet und dargestellt.
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10:53 - 10:55Stellen Sie sich die Einsichten vor, die man gewinnen kann
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10:55 - 10:57durch ein solches zweites Gesicht.
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10:57 - 11:00Es wäre so, als würden Sie sich in Ihr persönliches Google einklinken.
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11:00 - 11:02Apropos Google,
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11:02 - 11:04heute kann man Bilder suchen und markieren
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11:04 - 11:07mittels Gedanken und Gefühlen, die man beim Anschauen hatte.
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11:07 - 11:09Sie können Bilder von Tierkindern als "glücklich" kategorisieren,
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11:09 - 11:12oder was auch immer diese für Sie bedeuten,
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11:12 - 11:14dann können Sie die Datenbank nach Ihren
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11:14 - 11:16Gefühlen durchsuchen
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11:16 - 11:19und nicht nach Schlüsselwörtern, die nur darauf hinweisen.
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11:19 - 11:21Oder Sie könnten Facebook-Fotos
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11:21 - 11:24mit Emotionen markieren, die Sie mit diesen
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11:24 - 11:26Erinnerungen verknüpfen
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11:26 - 11:28und dann sofort
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11:28 - 11:30die Ströme, die Ihre Aufmerksamkeit finden
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11:30 - 11:33einfach so einstufen.
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11:33 - 11:35Vermenschlichende Technik heißt, das zu nehmen,
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11:35 - 11:38was an der Erfahrung zwischen Mensch und Technik bereits natürlich ist,
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11:38 - 11:41und Technik darin nahtlos einzubauen.
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11:41 - 11:43Da sie sich dem menschlichen Verhalten anpasst,
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11:43 - 11:46können wir besser verstehen, was wir tun,
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11:46 - 11:49und, noch wichtiger, warum wir etwas tun.
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11:49 - 11:51Damit schaffen wir ein großes Bild
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11:51 - 11:53aus all diesen wichtigen kleinen Einzelheiten,
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11:53 - 11:55die uns zu dem machen, was wir sind.
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11:55 - 11:57Mit vermenschlichender Technik können wir
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11:57 - 11:59die Qualität unserer Schlafzyklen überwachen.
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11:59 - 12:02Wenn unsere Produktivität nachlässt,
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12:02 - 12:04können wir auf Daten zurückgreifen,
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12:04 - 12:06und sehen, wie wir ein effektiveres Gleichgewicht
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12:06 - 12:08zwischen Arbeit und Spiel schaffen können.
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12:08 - 12:10Wissen Sie, was Sie müde macht,
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12:10 - 12:12oder was Ihre energetische Seite in Ihnen herausbringt,
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12:12 - 12:15warum Sie deprimiert werden
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12:15 - 12:19oder welche Spaßfaktoren Sie da wieder rausbringen?
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12:19 - 12:21Stellen Sie sich vor, Sie hätten Zugang zu Daten,
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12:21 - 12:24mit denen Sie Ihre allgemeine Zufriedenheit einstufen könnten,
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12:24 - 12:27welche Menschen in Ihrem Leben Sie am glücklichsten machen,
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12:27 - 12:30oder welche Tätigkeiten Ihnen Freude bereiten.
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12:30 - 12:33Würden Sie sich für diese Menschen mehr Zeit nehmen? Prioritäten setzen?
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12:33 - 12:36Würden Sie sich scheiden lassen?
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12:36 - 12:38Gedankenkontrolliertes Computerwesen kann Sie ein
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12:38 - 12:41vielfarbiges und -schichtiges Bild Ihres Lebens aufstellen lassen.
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12:41 - 12:44Damit können wir Wesentliches über unsere psychologischen Ereignisse erfahren
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12:44 - 12:47und eine Geschichte unseres Verhaltens im Laufe der Zeit aufbauen.
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12:47 - 12:49Wir können anfangen, die zugrundeliegenden Erzählungen zu sehen,
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12:49 - 12:51die uns nach vorne bringen
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12:51 - 12:54und uns erzählen, was los ist.
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12:54 - 12:56Von dort können
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12:56 - 12:58wir lernen, den Plot, das Ergebnis
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12:58 - 13:00und die Hauptperson unserer
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13:00 - 13:02persönlichen Geschichten zu ändern.
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13:02 - 13:04Vor zwei Jahrtausenden hatten
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13:04 - 13:07diese Griechen einige überzeugende Einsichten.
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13:07 - 13:10Sie wussten, dass uns Grundlegendes klar werden würde,
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13:10 - 13:13wenn wir anfangen, diesen kleinen Satz zu leben,
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13:13 - 13:16wenn wir mit uns selbst in Kontakt kommen.
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13:16 - 13:19Sie verstanden die Macht der menschlichen Erzählung
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13:19 - 13:21und dass sich der Wert, den wir auf Menschen zuteilen,
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13:21 - 13:24ändert, evolviert und wächst.
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13:24 - 13:27Aber sie verstanden auch etwas Wesentlicheres,
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13:27 - 13:30die pure Freude am Entdecken,
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13:30 - 13:33Begeisterung und Faszination, die wir von der Welt bekommen
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13:33 - 13:35und von unserem Platz darin,
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13:35 - 13:37die Erfüllung, die wir bekommen
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13:37 - 13:40vom Sehen, Fühlen und Wissen unseres Lebens.
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13:40 - 13:42Meine Mutter ist Künstlerin,
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13:42 - 13:45als Kind sah ich oft, wie sie Dinge mit einem Pinselstrich zum Leben erweckte.
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13:45 - 13:48In einem Moment war da weiße Fläche, reine Möglichkeit.
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13:48 - 13:50Im nächsten Moment war da Leben
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13:50 - 13:53durch ihre bunten Ideen und Äußerungen.
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13:53 - 13:55Als ich neben ihrer Staffelei saß und sah,
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13:55 - 13:58wie sie eine Leinwand nach der anderen verwandelte,
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13:58 - 14:02lernte ich, dass man seine eigene Welt schaffen konnte.
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14:02 - 14:04Ich lernte, dass unsere eigenen inneren Welten –
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14:04 - 14:07unsere Ideen, Emotionen und Vorstellungen –
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14:07 - 14:11nicht an unsere Gehirne und Körper gebunden waren.
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14:11 - 14:14Wenn man es denken und entdecken konnte,
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14:14 - 14:17kann man es zum Leben erwecken.
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14:17 - 14:19Für mich ist gedankengesteuertes Computerwesen
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14:19 - 14:21so einfach und mächtig wie ein Pinsel –
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14:21 - 14:24ein weiteres Werkzeug, das die in uns verborgenen Welten
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14:24 - 14:26aufschließt und zum Leben erweckt.
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14:26 - 14:28Ich freue mich auf den Tag,
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14:28 - 14:31an dem ich neben Ihrer Leinwand sitzen
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14:31 - 14:33und die Welt sehen kann, die wir schaffen können
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14:33 - 14:35mit unseren neuen Werkzeugkästen
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14:35 - 14:37und die Entdeckungen, die wir über uns selbst
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14:37 - 14:39machen können.
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14:39 - 14:41Vielen Dank.
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14:41 - 14:43(Applaus)
- Title:
- Ariel Garten: Erkenne dich selbst – mit einem Hirnscanner
- Speaker:
- Ariel Garten
- Description:
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Stellen Sie sich vor, Sie spielen ein Computerpiel, das von Ihren Gedanken gesteuert wird. Stellen Sie sich vor, dass dieses Spiel Sie auch über Ihre eigenen Muster für Stress, Entspannung und Konzentration belehrt. Bei TEDxToronto zeigt uns Ariel Garten, wie die uralte Weisheit "Erkenne dich selbst" duch den Blick auf unsere eigenen Hirnaktivitäten neue Bedeutung gewinnt.
- Video Language:
- English
- Team:
closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 14:43
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Katja Tongucer approved German subtitles for Know thyself, with a brain scanner | |
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Myriam Bastian added a translation |