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Ariel Garten: Erkenne dich selbst – mit einem Hirnscanner

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    Die Maxime "Erkenne dich selbst"
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    existiert schon seit den alten Griechen.
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    Manche schreiben diese goldene Weisheit Plato zu,
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    andere Pythagoras.
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    Dabei ist es wirklich nicht wichtig, welcher Weise es zuerst gesagt hat,
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    weil es immer noch ein weiser Rat ist, selbst heute.
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    "Erkenne dich selbst."
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    In seiner Prägnanz ist dieser Satz
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    fast schon bedeutungslos,
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    doch klingt er vertraut und wahr, oder nicht?
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    "Erkenne dich selbst."
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    Ich verstehe dieses zeitlose Diktum
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    als Feststellung zu den Problemen, oder genauer den Wirrungen,
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    des Bewusstseins.
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    Selbsterkenntnis hat mich immer fasziniert.
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    Diese Faszination führte dazu, dass ich mich mit Kunst beschäftigte,
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    Neurowissenschaften studierte
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    und anschließend Psychotherapeutin wurde.
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    Heute vereine ich alle meine Leidenschaften
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    als Geschäftsführerin von InteraXon,
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    ein Unternehmen für gedankengesteuertes Computerwesen.
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    Damit will ich ganz einfach
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    Menschen dabei helfen, mit sich selbst
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    mehr in Einklang zu kommen.
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    Das alles gründet auf dieser kleinen Aussage:
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    "Erkenne dich selbst."
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    Wenn Sie einmal darüber nachdenken,
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    definiert diese Forderung gewissermaßen unsere Spezies,
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    oder etwa nicht?
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    Ich meine damit, dass es diese
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    Selbstwahrnehmung ist, die den Homo sapiens
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    von früheren Menschheitsformen unterscheidet.
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    Heute sind wir zu oft damit beschäftigt,
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    uns um unsere iPhones und iPods zu kümmern,
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    um innezuhalten und uns selbst kennenzulernen.
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    Unter der Flut der SMS-Unterhaltungen im Minutentakt,
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    E-Mails, unermüdlichem Austausch von Medien-
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    Kanälen, Passwörtern, Apps, Erinnerungen, Tweets und Tags
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    verlieren wir die Sicht darauf, wozu all dieses Chaos überhaupt gut sein soll:
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    Uns.
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    Oft lähmen uns all diese Möglichkeiten, mit denen
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    wir uns in der Welt darstellen können.
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    Dabei finden wir kaum Zeit, uns auf uns selbst
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    zu besinnen.
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    Wir haben uns mit all dem überhäuft.
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    Wir wollen uns an einen weit entfernten Ort
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    zurückziehen und alles hinter uns lassen.
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    Also gehen wir weit weg,
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    auf den Gipfel eines Berges,
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    im Glauben, dass wir, wenn wir uns dort niederhocken,
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    die nötige Ruhe finden, um das Wirrwarr,
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    das Chaos des Alltags ordnen zu können
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    und uns selbst wiederzufinden.
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    Aber was erreichen wir wirklich
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    auf diesem Berg,
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    wo wir diese wunderbare Seelenruhe finden?
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    In Wahrheit sind wir einfach nur entkommen.
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    Denken Sie an den Begriff "Rückzug".
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    Armeen benutzen ihn, wenn sie eine Schlacht verloren haben.
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    Er bedeutet: "Lasst uns von hier wegkommen."
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    Denken wir so über die Zwänge unserer Welt,
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    dass wir auf die Berge flüchten müssen,
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    um in unser Inneres zu gelangen?
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    Auch müssen wir beim Entkommen
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    von unserem Alltag irgendwann wieder zurück.
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    Wenn Sie einmal darüber nachdenken,
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    sind wir fast wie ein Tourist,
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    der uns selbst da drüben besucht.
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    Und irgendwann hört dieser Urlaub schließlich auf.
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    Also frage ich Sie,
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    gibt es Möglichkeiten zur Selbsterkenntnis
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    ohne eine Flucht?
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    Können wir unsere Beziehung zur
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    Welt der Technik neu definieren,
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    damit wir diesen erhöhten Sinn für Selbstkenntnis
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    erhalten, den wir suchen?
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    Können wir jetzt und hier in unserer verdrahteten Welt leben
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    und noch immer dieser uralten Forderung folgen:
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    "Erkenne dich selbst."
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    Ich sage ja.
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    Ich will Ihnen heute eine neue Möglichkeit mitteilen,
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    eine Technologie, an der wir zurzeit arbeiten,
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    damit wir mit unserem Selbst vertraut werden können
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    wie nie zuvor –
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    humanisierende Technik,
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    die unser jahrhundertealtes Trachten nach vollerer
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    Selbsterkenntnis fördert.
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    Diese Technik heißt gedankengesteuertes Computerwesen.
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    Vielleicht haben Sie bemerkt, dass ich
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    an meiner Stirn eine winzige Elektrode trage.
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    Tatsächlich ist das ein Sensor für Gehirnwellen,
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    der die elektrische Aktivität in meinem Gehirn liest,
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    während ich diesen Vortrag halte.
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    Diese Gehirnwellen werden analysiert und wir können sie als Grafik sehen.
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    So sieht das aus.
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    Die blaue Linie ist meine Gehirnwelle,
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    das direkte Signal aus meinen Kopf wird aufgezeichnet
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    und in Echtzeit ausgeworfen.
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    Die grünen und roten Balken zeigen dasselbe Signal nach Frequenz,
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    die niederen hier,
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    die höheren da oben.
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    Tatsächlich schauen Sie mir beim Sprechen in den Kopf.
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    Diese Graphiken sind fesselnd, sie schlängeln sich,
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    aber aus menschlicher Sicht sind sie
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    eigentlich nicht sehr nützlich.
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    Deshalb haben wir lange darüber nachgedacht,
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    wie wir diese Daten aufbereiten, sodass
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    die Nutzer etwas damit anfangen können.
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    Was zum Beispiel, wenn ich damit herausfinden könnte,
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    wie entspannt ich in einem bestimmten Moment bin?
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    Oder was, wenn ich die Informationen auf dem
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    Bildschirm in eine organische Form bringen könnte.
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    Die Form hier rechts ist zu einem Indikator geworden
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    dafür, was in meinem Kopf los ist.
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    Je entspannter ich bin,
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    desto mehr Energie wird durchfallen.
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    Es könnte mich auch interessieren,
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    wie konzentriert ich bin, sodass ich meinen
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    Aufmerksamkeitsgrad in dem Schaltbrett auf der anderen Seite eintragen kann.
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    Je konzentrierter mein Gehirn ist, um so mehr
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    wird das Schaltbrett mit Energie anschwellen.
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    Gewöhnlich würde ich nicht konkret wissen, wie konzentriert
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    oder entspannt ich bin.
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    Wir wissen, dass unser Gefühl dafür,
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    wie wir uns fühlen, offenkundig unzuverlässig ist.
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    Wir alle kennen, dass sich ganz unbemerkt Stress einschleicht,
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    und erst, wenn wir ihn an jemandem auslassen,
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    der das nicht verdient hat, bemerken wir, dass wir ein bisschen früher
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    hätten inne halten sollen.
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    Dieses neue Bewusstsein öffnet
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    ungeheuerliche Anwendungsmöglichkeiten,
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    die uns bei der Verbesserung unseres Lebens und uns selbst helfen können.
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    Mit diesen Einsichten wollen wir Technik schaffen,
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    die Arbeit produktiver, Pausen erholsamer, Beziehungen
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    tiefgehender und erfüllender macht als je zuvor.
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    Gleich werde ich Ihnen einige dieser Visionen mitteilen,
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    aber zuerst möchte ich Ihnen zeigen, wie wir dort angelangt sind.
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    Übrigens können Sie immer gern in meinem Kopf schauen
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    (Lachen)
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    Mein Team bei InteraXon und ich entwickeln bereits
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    seit fast einem Jahrzehnt gedankengesteuerte Anwendungen.
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    In der ersten Entwicklungsphase waren wir wirklich
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    begeistert von allem, was wir mit unseren Gedanken kontrollieren konnten.
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    Wir aktivierten Dinge, ließen sie aufleuchten und
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    einfach durch Denken funktionieren.
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    Wir überschritten die Stelle
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    zwischen Gedanken und Maschine.
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    Wir erweckten zahlreiche Prototypen und Produkte zum Leben,
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    die man mit Gedanken kontrollieren kann,
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    wie gedankenkontrollierte Haushaltsgeräte,
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    Autorennbahnen, Videospiele
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    oder einen schwebenden Stuhl.
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    Wir schufen Technik und Anwendungen, die die
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    Vorstellungskraft von Menschen beschäftigten,
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    und das war wirklich aufregend.
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    Dann wurden wir zu den olympischen Spielen
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    gebeten, etwas wirklich Großes zu schaffen.
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    Für die Winterspiele 2010 in Vancouver wurden wir
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    eingeladen, eine riesige Installation herzustellen,
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    die in Vancouver zur Steuerung
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    der Beleuchtung des C.N. Tower benutzt wurde,
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    der Parlamentsgebäude und der Niagarafälle,
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    über das ganze Land hinweg
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    alles per Gedankenkontrolle.
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    7.000 Besucher aus aller Welt konnten 17 Tage lang bei den olympischen Spielen
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    tatsächlich individuell die Beleuchtung
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    des C.N. Tower, des Parlaments und der Niagarafälle in Echtzeit
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    mit ihren Gedanken steuern, quer durchs Land
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    über eine Entfernung von 3.000 km.
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    Dinge mit Gedanken steuern
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    ist ziemlich cool.
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    Wir sind an vielschichtigen Ebenen menschlicher Interaktion interessiert.
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    So fingen wir damit an, uns nach Erfindungen von
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    gedankenkontrollierten Anwendungen umzusehen,
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    deren Komplexität über das bloße Steuern hinausging.
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    Dabei ging es um Reaktionsfähigkeit.
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    Uns wurde klar, dass wir ein System hatten,
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    das die Technik etwas über uns wissen ließ.
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    Und diese konnte mit uns eine Beziehung eingehen.
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    Wir schufen den Reaktionsraum, wo Lichter, Musik
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    und Jalousien sich nach Ihrem Zustand richten.
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    Sie folgten den kleinen Verlagerungen der mentalen Aktivität.
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    Wenn Sie sich am Ende eines anstrengenden Tages
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    auf der Couch in unserem Büro entspannten,
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    würde sich die Musik mit Ihnen entspannen.
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    Wenn Sie lesen würden, würde die Tischlampe heller werden.
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    Wenn Sie eindösten, würde das System das erkennen,
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    und die Lichter dazu verdunkeln.
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    Dann bemerkten wir, dass, wenn Technik etwas über Sie wissen
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    und dieses Wissen zu Ihrer Hilfe nutzen konnte,
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    es noch wertvollere Anwendungen geben würde.
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    Sie könnten etwas über sich selbst wissen.
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    Wir könnten Seiten unseres Selbst erkennen,
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    die vorher völlig unsichtbar waren,
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    und anfangen zu sehen, was vorher versteckt war.
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    Ich will ihnen ein Beispiel dafür zeigen, worüber ich hier spreche.
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    Hier ist eine Anwendung,
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    die ich für das iPad angefertigt habe.
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    Ziel des ursprünglichen Spiels "Zen Bound"
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    ist es, ein Seil um eine Holzform zu wickeln.
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    Dazu benutzen Sie Ihr Headset.
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    Das Headset ist drahtlos mit einem iPad oder Smartphone verbunden.
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    In dem Headset sind
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    Stoffsensoren an Ihrer Stirn und über dem Ohr.
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    Das ursprüngliche "Zen Bound" spielt man,
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    indem man seine Finger über das Pad gleiten lässt.
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    In unserem Spiel steuert man
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    die Holzform auf dem Bildschirm natürlich mit
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    Gedanken.
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    Wenn Sie sich auf die Holzform konzentrieren
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    rotiert sie.
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    Je höher die Konzentration, umso schneller geschieht die Rotation.
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    Das passiert wirklich.
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    Das ist keine Fälschung.
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    Für mich jedoch ist am interessantesten,
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    dass Sie bei Spielende Statistiken und Rückmeldung erhalten,
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    wie Sie abgeschnitten haben.
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    Sie kriegen Grafiken und Diagramme
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    die Ihnen erzählen, wie Ihr Gehirn abschneidet –
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    nicht einfach nur, wie viel Seil verwendet wurde oder Ihren Highscore,
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    sondern was in Ihren Gedanken
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    passiert ist.
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    Solche Rückmeldung ist wertvoll,
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    denn wir können sie benutzen um zu verstehen,
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    was in unserem Innern vor sich geht.
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    Ich möchte dies
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    "intra-aktiv" nennen.
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    Normalerweise stellen wir uns Technologie als
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    interaktiv vor.
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    Diese Technik
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    ist intra-aktiv.
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    Sie versteht, was in Ihnen vorgeht
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    und errichtet eine Art reaktionsbedingter Beziehung
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    zwischen Ihnen und Ihrer Technik,
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    so dass Sie diese Informationen benutzen können,
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    um nach vorn zu gelangen.
  • 9:23 - 9:25
    Sie können diese Informationen benutzen,
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    um sich als Teil einer Reaktionsschleife zu begreifen.
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    Bei Interaxon
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    ist intra-aktive Technik eine
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    unserer wirklich definierenden Pflichten.
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    Es geht darum, wie wir die Innenwelt verstehen
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    und sie nach außen reflektieren
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    in diese enge Schleife hinein.
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    Beispielsweise kann gedankenkontrollierte Computerarbeit
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    Kindern mit ADHS bei der Steigerung
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    ihrer Konzentration helfen.
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    Bei ADHS haben Kinder einen geringe Portion von Betawellen für den Konzentrationszustand
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    und einen großen Anteil an Thetazuständen.
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    Damit lassen sich Anwendungen schaffen, die einen Konzentrationszustand belohnen.
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    Sie können sich also vorstellen, dass Kinder Videospiele mit ihren Gehirnwellen spielen
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    und dabei ihre ADHS-Symptome verbessern.
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    Das kann so wirksam sein wie Ritalin.
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    Vielleicht sogar noch wichtiger ist, dass
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    gedankenkontrollierte Computerarbeit Kindern mit ADHS
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    Einsicht in ihre fluktuierenden Geisteszustände gibt,
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    damit sie sich selbst und ihre Lernbedürfnisse
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    besser verstehen können.
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    Wie diese Kinder ihr neues Bewusstsein zu ihrer Besserung nutzen können,
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    wird viele der schädlichen und weitverbreiteten gesellschaftlichen Stigmata umdrehen,
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    denen Menschen, die als anders diagnostiziert werden,
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    sich gegenüber sehen.
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    Wir können in unsere Köpfe hineinschauen
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    und interagieren mit dem, was uns verschlossen war,
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    was uns vorher befremdete und isolierte.
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    Hirnwellentechnik kann uns verstehen, unsere Emotionen voraus ahnen,
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    die besten Lösungen für unsere Bedürfnisse finden.
  • 10:47 - 10:50
    Stellen Sie sich vor, das Bewusstsein eines Individuums
  • 10:50 - 10:53
    wird über seine gesamte Lebensspanne berechnet und dargestellt.
  • 10:53 - 10:55
    Stellen Sie sich die Einsichten vor, die man gewinnen kann
  • 10:55 - 10:57
    durch ein solches zweites Gesicht.
  • 10:57 - 11:00
    Es wäre so, als würden Sie sich in Ihr persönliches Google einklinken.
  • 11:00 - 11:02
    Apropos Google,
  • 11:02 - 11:04
    heute kann man Bilder suchen und markieren
  • 11:04 - 11:07
    mittels Gedanken und Gefühlen, die man beim Anschauen hatte.
  • 11:07 - 11:09
    Sie können Bilder von Tierkindern als "glücklich" kategorisieren,
  • 11:09 - 11:12
    oder was auch immer diese für Sie bedeuten,
  • 11:12 - 11:14
    dann können Sie die Datenbank nach Ihren
  • 11:14 - 11:16
    Gefühlen durchsuchen
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    und nicht nach Schlüsselwörtern, die nur darauf hinweisen.
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    Oder Sie könnten Facebook-Fotos
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    mit Emotionen markieren, die Sie mit diesen
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    Erinnerungen verknüpfen
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    und dann sofort
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    die Ströme, die Ihre Aufmerksamkeit finden
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    einfach so einstufen.
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    Vermenschlichende Technik heißt, das zu nehmen,
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    was an der Erfahrung zwischen Mensch und Technik bereits natürlich ist,
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    und Technik darin nahtlos einzubauen.
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    Da sie sich dem menschlichen Verhalten anpasst,
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    können wir besser verstehen, was wir tun,
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    und, noch wichtiger, warum wir etwas tun.
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    Damit schaffen wir ein großes Bild
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    aus all diesen wichtigen kleinen Einzelheiten,
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    die uns zu dem machen, was wir sind.
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    Mit vermenschlichender Technik können wir
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    die Qualität unserer Schlafzyklen überwachen.
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    Wenn unsere Produktivität nachlässt,
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    können wir auf Daten zurückgreifen,
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    und sehen, wie wir ein effektiveres Gleichgewicht
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    zwischen Arbeit und Spiel schaffen können.
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    Wissen Sie, was Sie müde macht,
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    oder was Ihre energetische Seite in Ihnen herausbringt,
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    warum Sie deprimiert werden
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    oder welche Spaßfaktoren Sie da wieder rausbringen?
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    Stellen Sie sich vor, Sie hätten Zugang zu Daten,
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    mit denen Sie Ihre allgemeine Zufriedenheit einstufen könnten,
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    welche Menschen in Ihrem Leben Sie am glücklichsten machen,
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    oder welche Tätigkeiten Ihnen Freude bereiten.
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    Würden Sie sich für diese Menschen mehr Zeit nehmen? Prioritäten setzen?
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    Würden Sie sich scheiden lassen?
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    Gedankenkontrolliertes Computerwesen kann Sie ein
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    vielfarbiges und -schichtiges Bild Ihres Lebens aufstellen lassen.
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    Damit können wir Wesentliches über unsere psychologischen Ereignisse erfahren
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    und eine Geschichte unseres Verhaltens im Laufe der Zeit aufbauen.
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    Wir können anfangen, die zugrundeliegenden Erzählungen zu sehen,
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    die uns nach vorne bringen
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    und uns erzählen, was los ist.
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    Von dort können
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    wir lernen, den Plot, das Ergebnis
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    und die Hauptperson unserer
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    persönlichen Geschichten zu ändern.
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    Vor zwei Jahrtausenden hatten
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    diese Griechen einige überzeugende Einsichten.
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    Sie wussten, dass uns Grundlegendes klar werden würde,
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    wenn wir anfangen, diesen kleinen Satz zu leben,
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    wenn wir mit uns selbst in Kontakt kommen.
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    Sie verstanden die Macht der menschlichen Erzählung
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    und dass sich der Wert, den wir auf Menschen zuteilen,
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    ändert, evolviert und wächst.
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    Aber sie verstanden auch etwas Wesentlicheres,
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    die pure Freude am Entdecken,
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    Begeisterung und Faszination, die wir von der Welt bekommen
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    und von unserem Platz darin,
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    die Erfüllung, die wir bekommen
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    vom Sehen, Fühlen und Wissen unseres Lebens.
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    Meine Mutter ist Künstlerin,
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    als Kind sah ich oft, wie sie Dinge mit einem Pinselstrich zum Leben erweckte.
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    In einem Moment war da weiße Fläche, reine Möglichkeit.
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    Im nächsten Moment war da Leben
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    durch ihre bunten Ideen und Äußerungen.
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    Als ich neben ihrer Staffelei saß und sah,
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    wie sie eine Leinwand nach der anderen verwandelte,
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    lernte ich, dass man seine eigene Welt schaffen konnte.
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    Ich lernte, dass unsere eigenen inneren Welten –
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    unsere Ideen, Emotionen und Vorstellungen –
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    nicht an unsere Gehirne und Körper gebunden waren.
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    Wenn man es denken und entdecken konnte,
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    kann man es zum Leben erwecken.
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    Für mich ist gedankengesteuertes Computerwesen
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    so einfach und mächtig wie ein Pinsel –
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    ein weiteres Werkzeug, das die in uns verborgenen Welten
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    aufschließt und zum Leben erweckt.
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    Ich freue mich auf den Tag,
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    an dem ich neben Ihrer Leinwand sitzen
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    und die Welt sehen kann, die wir schaffen können
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    mit unseren neuen Werkzeugkästen
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    und die Entdeckungen, die wir über uns selbst
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    machen können.
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    Vielen Dank.
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    (Applaus)
Title:
Ariel Garten: Erkenne dich selbst – mit einem Hirnscanner
Speaker:
Ariel Garten
Description:

Stellen Sie sich vor, Sie spielen ein Computerpiel, das von Ihren Gedanken gesteuert wird. Stellen Sie sich vor, dass dieses Spiel Sie auch über Ihre eigenen Muster für Stress, Entspannung und Konzentration belehrt. Bei TEDxToronto zeigt uns Ariel Garten, wie die uralte Weisheit "Erkenne dich selbst" duch den Blick auf unsere eigenen Hirnaktivitäten neue Bedeutung gewinnt.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
14:43
Katja Tongucer approved German subtitles for Know thyself, with a brain scanner
Myriam Bastian added a translation

German subtitles

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