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Kretschmann: In Kürze trifft sich wieder
die MPK. Was ist das eigentlich? Die MPK
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ist die Ministerpräsidentenkonferenz,
normalerweise trifft sie sich nur vier Mal
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im Jahr, treffen sich dann alle 16
Ministerpräsidenten. Es ist ja Ihnen
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allen klar, das Virus wütet natürlich in
Schleswig-Holstein nicht anders wie in
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Baden-Württemberg und es ist überall das
selbe Virus und deswegen erfordert der
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auch ähnliche Maßnahmen und wir
versuchen das abzustimmen und dafür
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treffen wir uns regelmäßig. In dieser
Situation führt das immer die
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Bundeskanzlerin, aber auch der Vorsitzende
der Ministerpräsidentenkonferenz, das ist
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zur Zeit der regierende Bürgermeister von
Berlin. Meistens wird ein Papier von den
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Staatskanzleien vorbereitet, jetzt auch
öfters vom Bundeskanzleramt, das wir dann
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besprechen. In dem sind die wichtigsten
Dinge aufgeführt. Jetzt, was ist das
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besondere an dieser Minister-
präsidentenkonferenz? Sie steht
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nicht in unserer Verfassung und das
bedeutet, dort werden keine
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Mehrheitsentscheidungen getroffen, sondern
es ist ein Kollegialorgan, das heißt wir
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können nur einmütige Beschlüsse fassen und
diese Beschlüsse, die gelten dann nicht
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unmittelbar, deswegen sind sie oft
erstaunt warum das dann noch länger
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dauert, wenn wir dort etwas besprechen,
bis es umgesetzt wird. Sondern sowohl das
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Bundeskabinett als auch die
Länderkabinette müssen das was wir dort
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zusammen erarbeiten dann förmlich
beschließen, das ist eine Besonderheit.
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Sie müssen sehen, das
Infektionsschutzgesetz ist ein
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Bundesgesetz, aber die Länderregierungen
setzen das per Verordnungen um. So ist der
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deutsche Föderalismus ganz generell
konzipiert. Auch Bundesgesetze werden
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nicht von Bundesbehörden umgesetzt, sondern
von den Ländern und wir haben deswegen
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eine große Kompetenz und deswegen müssen wir
uns immer einigen, zusammen mit dem Bund,
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aber auch untereinander damit wir das
Virus auch effektiv bekämpfen und das tun
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wir gerade wieder mit Erfolg. Und, dass
das kein Flickenteppich ist, wo jeder Mal
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gerade tut was er will, das sehen Sie ja
am Ergebnis. Die Infektionszahlen sinken
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im ganzen Bundesgebiet, aber die
Verhältnisse sind nicht immer dieselben.
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Zum Beispiel sehen Sie, wir haben in der
Regel ein Nord-Süd-Gefälle, die
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Ansteckungszahlen sind ganz im Norden in
der Regel geringer wie im Süden. Warum?
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Ja, Schleswig-Holstein ist viel weniger
dicht besiedelt als Baden-Württemberg und
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Bayern und deswegen gibt es da
Unterschiede und die berücksichtigen wir
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natürlich. Deswegen gibt es immer auch
kleinere Abweichungen. Im Großen und
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Ganzen sind wir immer zusammen geblieben,
das sehen Sie an der ganzen Entwicklung,
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darum rate ich, sich nicht über jeden
Unterschied aufzuregen, das hat seine
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Gründe. Sie müssen ja überlegen,
da treffen sich Kanzlerin und 16
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Ministerpräsidenten, das sind also
erfahrene Politiker die eine Übersicht
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haben über ihr Land und glauben Sie mir,
das ist sehr hilfreich. Zur Zeit sind wir
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in einer schwierigen Situation, die Zahlen
sinken zwar, aber nicht so schnell wie wir
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es gerne hätten, wir müssen also noch
Geduld aufbringen, wir müssen unter 50
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kommen damit wir wissen was geschieht,
damit wir nachverfolgen können und das
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sind alles die Dinge die wir auf dieser
Ministerpräsidentenkonferenz besprechen
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damit wir so einheitlich wie möglich und
sinnvoll agieren, aber auch regionale
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Unterschiede beachten können. Sie können
sicher sein, dass wir da nach bestem
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Wissen und Gewissen arbeiten, uns immer
gut beraten lassen von Experten vorher,
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aber auch selber zum Schluss entscheiden
und ich denke das ist eine gute Tradition
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in Deutschland, dass man auch über
Parteigrenzen hinweg in solch einer
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schweren Krise effektiv zusammen arbeitet
und das wollen wir auch weiterhin machen.