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Besitzt das Universum ein Zentrum? – Marjee Chmiel und Trevor Owens

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    Was liegt im Zentrum des Universums?
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    Eine wichtige Frage,
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    die sich die Menschheit
    seit Jahrhunderten stellt.
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    Doch die Reise zur Antwort war merkwürdig.
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    Für eine Antwort auf diese Frage
    sah man im alten Griechenland
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    in den Nachthimmel
    und vertraute dem, was man sah.
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    Genau das tat Aristoteles damals.
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    Er dachte, die Erde sei das Zentrum;
    schließlich leben wir auf ihr.
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    Für ihn setzte sich die Weltkugel
    aus vier Elementen zusammen:
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    Erde, Wasser, Luft und Feuer.
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    Diese Elemente bewegten sich
    um ein Set fester, kristalliner Kugeln.
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    Jeder wandernde Stern und Planet
    hatte seine eigene Kristallkugel.
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    Der Rest des Universums und alle Sterne
    waren auf der letzten Kristallkugel.
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    Es erschien als sinnvolle Erklärung
    für den sichtbaren Wechsel im Himmel.
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    Jahrhundertelang war dies die Erklärung
    in Europa und der islamischen Welt.
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    Aber 1543 schlug Kopernikus
    ein anderes Modell vor.
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    Er hielt die Sonne
    für das Zentrum des Universums.
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    Diese radikale neue Ansicht
    konnten viele nur schwer akzeptieren,
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    denn Aristoteles' Ansicht stimmte
    mit dem überein, was man sah,
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    und war schmeichelhaft für die Menschen.
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    Doch spätere Entdeckungen erschwerten es,
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    das heliozentrische Modell zu ignorieren.
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    Zunächst zeigte Johannes Kepler,
    dass Umlaufbahnen nicht perfekt rund sind.
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    Dann sah Galileo durch sein Teleskop
    Jupiters Mond um Jupiter kreisen,
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    während der Mond die Erde ignorierte.
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    Newton schlug die Theorie
    einer universellen Schwerkraft vor,
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    nach der sich alle Objekte
    gegenseitig anziehen.
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    Zuletzt mussten wir
    von der Ansicht ablassen,
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    dass wir im Zentrum des Universums sind.
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    Kurz nach Kopernikus, in den 1580ern,
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    vermutete Giordano Bruno,
    ein italienischer Mönch,
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    die Sterne seien Sonnen,
    die wohl eigene Planeten haben,
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    und dass das Universum unendlich sei.
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    Diese Ansicht fand wenig Anklang.
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    Wegen seines radikalen Vorschlags
    wurde Bruno verbrannt.
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    Jahrhunderte später schlug
    der Philosoph René Descartes vor,
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    dass das Universum
    eine Reihe von Wirbeln sei
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    und dass sich jeder Stern
    im Zentrum eines Wirbels befinde.
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    Mit der Zeit erkannten wir,
    dass es viel mehr Sterne gab,
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    als Aristoteles vermutet hatte.
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    Als Astronomen wie William Herschel
    immer bessere Teleskope bauten,
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    wurde deutlich, dass unsere Sonne
    einer vieler Sterne der Milchstraße ist.
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    Und die Flecken im Nachthimmel?
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    Das sind andere Galaxien,
    so gewaltig wie unsere Milchstraße.
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    Vielleicht sind wir weiter
    vom Zentrum entfernt als vermutet.
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    Astronomen studierten
    die Nebelflecken in den 1920ern,
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    um herauszufinden, wie sie sich bewegen.
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    Nach dem Dopplereffekt erwarteten sie
    eine Blauverschiebung für Objekte,
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    die sich auf uns zubewegen,
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    und eine Rotverschiebung
    für sich wegbewegende.
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    Doch sie sahen nur Rotverschiebungen.
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    Alles bewegte sich schnell weg von uns,
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    Diese Beobachtung ist ein Beweisstück
    für die sogenannte Urknalltheorie:
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    Die gesamte Materie des Weltalls
    war einst ein einziges,
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    unfassbar dichtes Teilchen.
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    Unser Stück des Universums
    war also früher einmal im Zentrum.
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    Aber diese Theorie schließt
    die Idee eines Zentrums aus,
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    weil es in einem unendlichen Universum
    kein Zentrum geben kann.
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    Der Urknall war nicht bloß
    eine Explosion im Weltall;
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    er war eine Explosion des Weltalls.
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    Jede neue Entdeckung beweist,
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    dass unsere Beobachtungen
    zwar begrenzt sind,
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    unsere Vorstellungskraft darüber,
    was dort draußen ist, aber nicht.
  • 3:45 - 3:48
    Unser Wissen von heute
    kann sich morgen ändern.
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    Ähnlich wie bei den vielen Denkern
    können unsere wildesten Vorstellungen
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    manchmal zu wundervollen
    und einfachen Antworten führen
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    und uns dazu inspirieren,
    noch kompliziertere Fragen zu stellen.
Title:
Besitzt das Universum ein Zentrum? – Marjee Chmiel und Trevor Owens
Speaker:
Marjee Chmiel and Trevor Owens
Description:

Die vollständige Lektion: http://ed.ted.com/lessons/is-there-a-center-of-the-universe-marjee-chmiel-and-trevor-owens

Es hat lange gedauert, um festzustellen, dass die Erde weder das Zentrum des Sonnensystems, noch der Milchstraße oder des Universums ist. Große Denker wie Aristoteles oder Bruno haben mit dieser Problematik jahrtausendelang gekämpft. Doch was liegt im Zentrum des Universums, wenn nicht wir? Marjee Chmiel und Trevor Owens erläutern, wo wir uns im großen Gesamtbild befinden.

Lektion von Marjee Chmiel und Trevor Owens, Animation von Qa'ed Mai.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:14

German subtitles

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