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Pingu ist eine der bekanntesten Trickfilm-Figuren der Welt.
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Neben "Wallace & Gromit" ist er die wichtigste Plastilin-Figur im Trickfilm.
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In über 100 Ländern flackern die Abenteuer des kleinen Pinguins in die Kinderzimmer.
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Unzählige pädagogische und trickfilmtechnische Preise hat er schon gewonnen.
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Weltweit sind fast 3 Millionen Pingu-Bücher und ebenso viele Videokassetten im Umlauf.
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In der Schweiz und in Japan ist Pingu bekannter als der Präsident der USA.
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In diesem Haus im zürcheroberländischen Russikon liegt der Südpol von Pingus Welt.
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In den Trickfilmstudios der Pingu B.V. arbeitet ein Team von 10 Trickfilmern und Spezialisten aus der ganzen Welt am Produkt Pingu.
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Da entstehen Pingus Abenteuer.
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Für den 25-minütigen und bis jetzt einzigen längeren Trickfilm "Pingu am Hochzeitsfest" haben die 10 Mitarbeiter des Pingu-Trickfilmstudios ein ganzes Jahr gearbeitet.
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Am Anfang eines Pingu-Films oder jeder Pingu-Episode steht eine Idee.
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Die beiden Pingu-Chefs Silvio Mazzola und Guido Weber schreiben Geschichten für Pingu.
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Die Animatoren Seishi Katto und Javier Garcia setzen die Geschichte jetzt um in ein Storyboard.
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Jede Szene des späteren Films wird mit sämtlichen Einstellungen zuerst einmal gezeichnet.
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Zusammen mit den Chef-Modelmakern wird diskutiert, welche Figuren, Kulissen und speziellen Effekte hergestellt werden müssen.
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Dabei greifen die Modelmaker auf bestehende Figuren zurück.
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Pingu und seine Familie existieren bereits in sämtlichen Bewegungsabläufen.
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Die grünen Pinguine für diesen Film müssen zuerst hergestellt werden.
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Damit eine Figur z.B. einen Schritt macht, braucht es eine ganze Sequenz von Figuren.
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Muss man eigentlich, wenn man hier arbeitet, irgendwo noch ein Kind sein?
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- Ja, ich glaube das ist von Vorteil.
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- Warum?
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- Das ist eine Kinderwelt hier mit so vielen Spielzeugen. Und die muss man mögen.
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Pingu und alle Figuren im Film bestehen aus einem Styropor-Kern.
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Feine Lagen von Plastilin formen den Körper der Pinguine.
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Für jede Sequenz im Film braucht es Dutzende von Figuren in jeder möglichen Bewegung, die die Figur machen können muss.
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Schwierig ist es, wenn man etwas neues ausprobieren muss; wenn Pingu eine neue Bewegung macht und z.B. wenn er Tretroller fährt.
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Dann müssen Tretroller für einen Laufzyklus gemacht werden, d.h. 9 Tretroller und Pingus angepasst auf die Tretroller.
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Allein schon die Herstellung der Tretroller, damit jeder gleich aussieht, ist sehr aufwändig und schwierig.
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Weil die Pinguine nicht unsere Sprache sprechen, sagen sie fast alles mit ihren Gesichtsausdrücken.
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Es gibt verschiedene Köpfe mit verschiedenen Ausdrücken.
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Modelmakering Gabriella Mache beschäftigt sich ausschließlich mit den Gesichtern und den Stimmungen.
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Wie lange arbeitest du an einem Gesichtsausdruck?
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- Das kommt darauf an.
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An einfacheren vielleicht 1 Stunde.
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Bei speziell schwierigen, bei welchen man zuerst noch suchen muss, wie er schauen muss und was der Witz daran ist, geht es bis zu 3 oder gar 4 Stunden.
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Üblich sind aber 1 bis 2 Stunden.
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In Pingus Welt ist alles selbst gemacht.
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Das braucht viel Geduld, viel Plastilin und viel Geschicklichkeit mit den Händen.
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Das genaue Arbeiten mit den Händen ist für mich eine Herausforderung.
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Ich habe vorher nicht mit den Händen gearbeitet.
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Ich modelliere verschiedene Phasen von sich bewegenden oder verwandelnden Dingen.
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Das können Blumen sein oder Fische, die aus dem Wasser hüpfen.
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Das ist immer wieder die gleiche Figur, aber leicht verändert.
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Das muss so modelliert werden, dass ein Bewegungsablauf entsteht.
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Dass es am Schluss so aussieht, braucht es auch noch Leute, die nur an den Kulissen arbeiten.
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Die Eisberge an Pingus Südpol entstehen nach dem gleichen Muster wie die Figuren selbst.
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Als erstes wird ein Styropor-Kern ausgesägt.
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Später kommen dünne Schichten von weissem Plastilin hinzu, die dem Berg sein realistisches Aussehen geben.
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Man muss sehr genau arbeiten können.
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Ich habe sehr viel gelernt hier.
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Mit dem Material war ich schon vertraut, aber ich habe viel gelernt an Genauigkeit und Präzision.
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In der Werkstatt arbeitet ein Modelmaker nur an den Requisiten.
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Er baut Iglus, Schneemobile und Möbel.
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Ein Blick in den Requisitenschrank von Familie Pingu.
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Faszination Pingu? Dass es weltumspannend ist.
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Dass ich irgendwo hingehen kann und ich sehe einen Pingu da, einen Pingu dort.
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Das gibt mir das Gefühl, auch global da zu sein.
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Wenn alle Requisiten aufgebaut sind, beginnt die Hauptarbeit der beiden Animatoren.
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Für den 25-minütigen Pingu-Film "Pingu am Hochzeitsfest" haben Javier Garcia und Seishi Katto nicht weniger als 37500 mal abgedrückt.
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Aus so vielen einzelnen Bildern besteht der Film.
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Dabei ist es eminent wichtig, dass ausser der zu bewegenden Figur nichts am Set verändert wird.
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Man muss aufpassen, dass man keine Gegenstände berührt, sonst sieht man nachher im Film einen Sprung.
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Beim Animieren der Plastilin-Figuren kommt es auch vor, dass die beiden Animatoren eine Einstellung zuerst an sich selbst ausprobieren, um zu sehen, wie der Bewegungsablauf nachher aussehen muss.
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Es kommt darauf an, ob es eine schnelle oder eine langsame Bewegung ist. Je nach Bewegung macht man 1 oder 2 Bilder.
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Machmal gibt es Momente, in denen Pingu irgendwo hinschaut, dann kann man 10 Bilder durchdrücken.
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Hingegen ist es bei schnellen Bewegungen schwieriger. Dann ist alles einbildweise.
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Man muss sich vorher Gedanken machen.
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Wenn Pingu z.B. eine Enttäuschung erlebt, muss man überlegen: Wie groß ist diese? Was passiert vorher? Was passiert nachher?
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Das muss man alles im Kopf haben, und dann versuchen, den Gefühlsaudruck möglichst gut rüberzubringen.
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Das ist nicht einfach. Manchmal spielen wir es selbst. Es ist eine sehr grosse Konzentration erforderlich.
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Und so wird aus einem ganzen Jahr Arbeit der Trickfilm "Pingu am Hochzeitsfest".
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Der erste längere Spielfilm auf dem Hause Pingu B.V.